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Vadim berichtet über die Ereignisse des Jahres 2005:   Teil 15, Kapitel 15     

Vissarion bei einer Ausstellung
Vissarion bei einer Ausstellung

Vorläufige Rohfassung:

1. Am 22. November 2005 hat der Lehrer mit seiner Fahrt nach Petropáwlowka zum ersten Mal in dieser Jahreszeit den Winterweg zu den Taigadörfern eröffnet.

2. Nach drei Tagen individueller Treffen fand im Haus des Segens in Petropáwlowka das Treffen des Lehrers mit den Frauen statt.

3. Der Tag war frostig. Das Haus des Segens konnte nicht alle aufnehmen, die den Wunsch hatten, bei diesem Treffen dabei zu sein. Ein nicht kleiner Teil der Frauen versuchte, seitlich der Türen der Kirche bei diesem Treffen zuzuhören ...


4. Zu Beginn dieses Treffens sagte der Lehrer:

5. «Das ist keine Zeit des Zufalls. Ihr habt diesen Ausdruck schon mehrmals von Mir gehört. Und das, was ihr von Herzen macht, indem ihr euch in Bewegung gesetzt habt und hierher gekommen seid, dies bedeutet auch, dass es nicht so ganz zufällig war. Darin liegt eine eigentümliche Gesetzmäßigkeit, und ihr habt etwas vom Allerwichtigsten für euer Leben gefunden.

6. Da ihr nun in die Atmosphäre geraten seid, wo euch das Lebenswichtigste eingegeben wird, lohnt es sich da zu klagen, als würde gegebenenfalls noch etwas fehlen? Das Wichtigste wurde Euch doch schon gegeben!

7. Wenn ihr hier und in solchen Verhältnissen seid, habt ihr dieses Wichtigste erworben, ohne welches es nicht weise wäre, von etwas anderem zu reden. Und wenn ihr das, was ihr schon habt, nicht erkennt, werdet ihr in jedem Fall jenes andere sowieso nicht richtig erlangen können, es warten sowieso immer wieder die gleichen Fehler und sehr kummervolle Folgen auf euch.

8. Darum muss man sich nicht beeilen, Mangel an Weisheit zustande zu bringen, sondern lernt, das Hauptsächliche, das ihr gefunden habt, zu schätzen. Davon hängt sehr vieles ab. Und ändert euren inneren Geist mutig. Ändert ihn in der rechten Weise.

9. Obwohl es auch schade ist, dass es bei euch an etwas mangelt, was (da stimme Ich zu) seine Rolle im Leben des Menschen spielt und für ihn nötig ist; aber wir gehen von dem Gegebenen aus. Das sind Lehrstunden, die mit der unharmonischen Welt verbunden sind, wo viele unterschiedliche Mängel herrschen, die vor Jahrhunderten eingegeben wurden, und sie ereignen sich jetzt.

10. Darum ist es in dieser Zeit unmöglich, von etwas Idealem, von etwas sehr Gutem zu reden. Das ist einfach unmöglich. Das gibt es nicht, das Ideale.

11. Es (das Ideale) soll wie eine Norm sein, nicht als etwas unglaublich Hohes, schwer Erreichbares, sondern wie eine Norm, jeden Tag. Aber jetzt sieht das alles wirklich unwahrscheinlich und schwer erreichbar aus, und davon wird wie von etwas Idealem gesprochen.

12. Das soll so sein. Aber jetzt wird dies nicht so sein. Es gibt dies nicht, denn das Ideale entsteht durch die gemeinsamen Bestrebungen der Menschen.

13. Wenn ein Mann und eine Frau eine Familie bilden, heißt das, sie sollen zu zweit richtige Bemühungen einsetzen. Sie sollen nicht nur bestrebt sein, richtige Bemühungen einzusetzen, sondern sollen auch noch fähig sein, dieses zu tun.

14. Es ist gut, sich zu bemühen, aber wenn jemand einfach keine Kräfte hat, stürzt er ab. Und man darf dies dann nicht harmonisch nennen, denn man stürzt ab, jemand schlägt jemanden mit Worten, mit der Stimmung ... und es gibt keine Harmonie. Und hier wird sodann alles durch die Geduld des anderen Menschen bestimmt.

15. Euer Glück und Wohlergehen in den Familien, wenn ihr beginnt, sie zu gründen (oder ihr beginnt erst die Freundschaft mit dem Wunsch, zum ersten Mal in eurem Leben eine Familie zu gründen), werden durch viele Bedingtheiten bestimmt, die eine komplizierte Entwicklung der Ereignisse in eure Beziehungen eingeben. Das sind die Erziehung des Menschen, seine inneren Einstellungen, die sich bei ihm gebildet haben, seine Schwächen und Gewohnheiten.

16. Darum besprechen wir auch, dass, wenn ihr die Verantwortung füreinander auf euch nehmt, ihr nicht einfach die Verantwortung für gewisse gute Qualitäten des Nächsten übernehmt, ihr übernehmt die Verantwortung für die Mängel des Nächsten. Das heißt, ihr müsst es verstehen, zu ertragen und ihm entgegenzukommen.

17. Und natürlich lernt ihr in diesen Beziehungen vor allem euch selbst zu ändern. Nicht die Nächsten, sondern euch selbst.»


18. In der Antwort auf eine der Fragen sagte der Lehrer:

19. «Beachtet Folgendes: Wenn es in Familien keine intime Beziehung gibt (und dies kommt vor), und ihr quasi für Ehemann und Ehefrau gehalten werdet, so kann es durchaus vorkommen, dass nach einer gewissen Zeit die Frage gestellt wird, aus welchem Grund es dies nicht gibt, wer von euch als erster da verweigert hat und aus welchem Grund.

20. Und jemandem kann dafür, dass bei euch keine Familie gegründet wird, die Schuld gegeben werden. Oder es sind beide schuldig: das heißt, der eine und der andere haben Probleme, aber keiner bemüht sich in der rechten Weise, um diese Situation zu korrigieren.

21. Und dann kann jeden Moment dem einen oder anderen Menschen eine Variante angeboten werden, eine neue Familie zu gründen.

22. Wenn der Schuldige bestimmt wird, so wird es ihm natürlich etwas unangenehm sein, denn es wird dem anderen vorgeschlagen werden, eine neue Familie zu gründen, und zwar demjenigen, der sich eigentlich, im normalen Sinne, bemüht, alles zu tun, aber der andere Mensch reagiert nicht darauf.

23. Das heißt, wir wollen jetzt dieses allgemeine Schema in Bezug auf euch vereinfachen. Wenn ihr irgendeinen Umstand habt, durch den bei euch keine intime Beziehung mit dem Ehemann existiert, und er setzt Bemühungen ein, diese Aufgabe zu lösen, und ihr weicht aus, ihr reagiert nicht, das heißt, ihr kommt ihm nicht beim Lösen dieses Problems entgegen, so kann Ich ihm durchaus erlauben, eine neue Familie zu gründen, ohne euren Wunsch erfragt zu haben. Wir wollen so eine Variante betrachten.

24. Seid also aufmerksam. Damit ihr im Nachhinein nicht verworren seid und euer Staunen äußert: ‹Wieso denn? Warum ist das passiert?› Darum, ja! Und wohin habt ihr früher geschaut?

25. Das sind doch normale Beziehungen, wenn ihr euch harmonisch miteinander in vollem Maße vereinigt, wenn ihr völliges Vertrauen zueinander habt.

26. Und was ist das an und für sich für eine Arbeit, die sich bei dem Manne erweist, wenn er sich bemüht, die Aufgabe zu lösen, und dieses Thema wird von der Frau auf irgendeine interessante Weise vermieden. Nein. Dann wird es nötig, ihm zu erlauben, eine andere Frau zu nehmen, denn er braucht sie. Für ein normales Leben, für das schöpferische Arbeiten braucht er einfach die Frau.

27. Und wer seid ihr? So werdet euch selbst darüber klar, wer ihr seid neben ihm und was ihr dort tut. Besetzt ihr den Platz von jemandem? Die Frau ist nämlich diejenige, die danach strebt, den Mann zu verstehen und ihm bei seinem Schaffen zu helfen.

28. Aber so spreche Ich von dem Menschen, der sich bereits schöpferisch geäußert hat, der sich bemüht, dieses Schaffen zustande zu bringen. Es gibt aber auch Männer, die sich diesbezüglich noch nicht deutlich geäußert haben und sich gewissermaßen nicht beeilen, sich dem Schaffen zuzuwenden.

29. Und wenn wir von einem schöpferischen Menschen sprechen, so seid ihr als Frau jener Mensch, der danach streben muss, den Mann zu verstehen und ihm in seinem Schaffen zu helfen, ihn zu unterstützen, das heißt, ihm zu helfen, dass er sich maximal in dieser Hinsicht entwickeln kann. Und wir sollen uns weiter anschauen, ob ihr da alles richtig gemacht habt. Das wäre dann das Thema des Gesprächs.

30. Denn wenn ihr etwas nicht bis zu Ende macht, löscht ihr natürlich eure Gefühlsäußerungen zueinander. Aber ihr werdet dies schon selbst tun.

31. Unvermeidlich wird beim Mann allmählich die Notwendigkeit entstehen, sich von euch zu entfernen, sie wird beginnen, sich auf die natürliche Weise im Inneren zu formen. Zuerst ist es vielleicht nur wenig bemerkbar. Alles wird darauf ankommen, inwieweit er an euch hängt.

32. Und diese Anhänglichkeit (wenn sie groß ist) wird ihm zuerst keine Möglichkeit geben, dieses Entfernen zu bemerken. Aber es wird sich allmählich äußern. Und es ist nur eine Frage der Zeit, wann sich der Zusammenbruch eurer Familie ereignen wird. Das dauert seine Zeit. Aber die Familie wird unvermeidlich zusammenbrechen.

33. Deshalb muss man dann hier sofort lernen, in diesen Fragen klar zu werden, damit wenigstens von eurer Seite alles in der rechten Weise getan werde.

34. Und dann gibt es die Möglichkeit, mit dem Mann zu sprechen: Warum denn benimmt er sich irgendwie unwürdig, wo doch die Frau alles richtig gemacht hat?

35. In diesem Bereich, da müsst ihr vor allem vor euch selbst antworten - ob ihr alles in der rechten Weise gemacht habt. Ihr müsst fähig sein, diese Themen abzuklären.»


36. «Wenn sich die Schuld des einen herausgestellt hat, dass es keine harmonische Familienbeziehung gibt, kann das später der Grund dafür sein, dass dieser Mensch nicht nochmals das neue Sakrament der Danksagung (Heirat nach dem Letzten Testament - Anm. d. Übers.) annimmt?»

37. «Ja, wenn sich jemand in diesen Beziehungen als schuldig erweisen wird.

38. Erinnern wir uns an die vorhergehende Situation, wo zum Beispiel die Frau nicht wünscht, etwas zu klären und gewisse Probleme aufzuarbeiten, die sie dabei stören, vollwertig als Mann und Frau zu leben. Dann erwirbt der Mann das Recht, eine neue Familie zu gründen und eine neue Frau zu haben.

39. Aber für die Frau, die sich als schuldig erwiesen hat, wird sodann die kirchliche Trauung unmöglich sein. Das ist ihre Schuld.»


40. «Wenn die Frau oft den Mann wie eine Mutter unterstützen muss, für ihn Stütze sein muss, wenn es ihm schwer ist, so kann bei ihr der natürliche Wunsch entstehen, sich ihm gegenüber zu verschließen. Das heißt, sie ist wie eine Mutter ...»

41. «So etwas kann vorkommen, natürlich. Und bei euch kann so etwas geschehen, wenn ihr zur Bildung eines Paares einen Mann nehmt, der jünger ist als ihr. Ich habe dies in eurem Leben bereits mehrfach angetroffen.

42. Das heißt, ihr geratet in eine Reihe von unvermeidlichen Problemen, denn in diesem Fall sucht der Mann hier in der Regel eher eine Mutter. Sein richtiges männliches Spüren und Empfinden, seine Handlungen sind bei ihm noch nicht entwickelt, das heißt, es ist so, als ob der Mann da noch nicht wach ist.

43. Und dann wird dies bei euch mit der Zeit nicht wenige Schwierigkeiten bloßlegen, denn ihr werdet euch nicht auf ihn stützen können, ihr werdet beginnen, im Leben die Rolle des Mannes zu spielen. Aber dann ist es für euch schwer, Frau zu sein. Und im Laufe der Zeit wird dies immer mehr zutage treten.»


44. «Ich habe eine Familie und einen Ehemann. Und ich habe Gefühle zu einem anderen Mann. Der Wunsch zur intimen Nähe mit dem Ehemann ist verschwunden. Ich weiß nicht, wie ich ihm helfen kann.»

45. «Nun, hier kann man dies schon mit der Zeit zurückgewinnen. Das heißt, diese Gefühle müssen sich bei euch zuerst beruhigen, wenn sie im Moment noch brennen, aber ihr habt euch entschieden, dass für euch in erster Linie die Familie teuer ist (bei der Frau ist so eine Entscheidung möglich).

46. Und jemand kann fälschlich denken, dass, wenn sich die Frau verliebt hat, so soll sie sich quasi unbedingt darin irgendwie ausleben, selbst wenn sie Familie hat. Nein. Die Frau hat das Recht zu entscheiden, ob es nötig ist, von diesen Gefühlen mitgerissen zu werden, ob sie ihnen folgen muss, oder ob eben die Familie, die sie hat, jenes Wertvolle ist, das sie nicht verlieren möchte.

47. Hier wird einfach Zeit benötigt. Nicht auf sich selbst schimpfen oder etwas Negatives im Inneren ausdenken, mit dem Gedanken, dass dieses Negative die Liebesflamme löschen möge. Nein. Es wird einfach Zeit benötigt, wo in euren gutherzigen, guten, freundschaftlichen Äußerungen hin zum (Ehe)Mann die Flamme zu dem anderen ganz allmählich erlöschen wird. Das ist möglich.

48. Aber dann muss natürlich ein vertrauensvolles Gespräch mit dem Mann stattfinden. Obwohl dies für ihn ein nicht kleines Feuerchen sein wird. Aber das prüft wiederum auch ihn - inwieweit er neben sich wirklich die Frau sehen will, die sich an die Familie hält, sich an ihn hält und dies höher einschätzt als jenes, was in ihrem Inneren entflammen konnte.

49. Diese eure Fähigkeit, sich so offen zu unterhalten, wird weiter wichtig sein. Die Frage wird nämlich sowieso entstehen, und dies wird irgendwie geklärt werden müssen. Es kann sein, dass es euch nicht nur einen Monat lang schwer sein wird, diese Beziehung fortzusetzen.»


50. «Das Mann-Kind wächst also ... Und wenn er sich bemüht, dem Lehrer zu folgen, so kann er allmählich zu einem echten Mann werden?»

51. «Nun ja, richtig, richtig.»

52. «Dann wird auch die Frau neben ihm zur Ehefrau, nicht aber zur Mutter?»

53. «Stimmt. Aber vergesst nicht einen Umstand. Er wächst zwar - aber dafür braucht man Zeit. Ihr ändert euch auch mit der Zeit. Wenn der Altersunterschied groß ist, wird dies später eine sehr ernste Rolle spielen. Eine sehr ernste Rolle!

54. Und das ist nicht die Schuld des Mannes. Das ist einfach das Programm, das von der Natur eingegeben wurde. So stark, wie es in ihm zum Ausdruck kommt, soweit wie er sich davon unvermeidlich stärker beeinflussen lässt. Aber bei ihm wird der Wunsch erlöschen, sich zu einer Frau hinzubewegen, die viel älter ist als er. Er wird in ihr einfach die Mutter sehen, unvermeidlich wird er es sodann so sehen. Sogar dann, wenn er zum Mann geworden ist, wird es ihm schwer sein, mit sich zurechtzukommen.

55. Darum, wenn ihr schimpft: ‹Seht, der Mann strebt dem jungen Mädchen nach› - und versucht, darin eine gewisse negative Erscheinung zu sehen, so ist das sodann eure Dummheit. Denn es ist wiederum dasselbe mächtige Programm, das sich nicht bekämpfen lässt: Es ist, und es wird sein.

56. Das ist eine normale Erscheinung, sie schafft die spezielle Bewegung, sie bringt gewisse notwendige Veränderungen, die später neue Kinder normal zur Welt kommen lassen und die Bewegung einer bestimmten, sich bildenden Gesellschaft zulassen. Dieses Programm ist in Ordnung.

57. Wenn man dann eben dieses Ziel erreicht, und der Mann schaltet die List, die Kabale ein - da beginnt sodann das Negative. Hier kann man dann sehen, ob er das Gesetz gebrochen oder nicht gebrochen hat.

58. Aber betrachtet so eine Erscheinung selbst nicht als etwas Negatives. Nein, sie ist in Ordnung und natürlich. Sie klingt harmonisch, hat Nachklang, sie kann nicht als lasterhaft bezeichnet werden.

59. So seid hier vorsichtig. Denn wenn ihr es so sagt, versucht ihr einfach, mit denjenigen, die jünger sind als ihr, zu wetteifern. Ihr wetteifert einfach, ihr seid besorgt, dass ihr älter seid, also, alles sei für euch schon verloren, und sie kriegen angeblich etwas ...

60. Aber das ist nicht gut. Man muss so etwas nicht sehen. Fangt euch. Denn jene Frau wird auch in eurem Alter sein, sie wird auch dieselben Aufgaben haben, sie können leicht entstehen.

61. Ihr alle seid in den gleichen Umständen. Ihr seid einfach miteinander verbunden, aber in Wirklichkeit habt ihr alle die gleichen Umstände. Und ihr schimpft ...»


62. «Wenn der Mann zu seiner Mutter gegangen ist, nachdem er erfahren hat, dass ich keine natürlichen Gefühle mehr zu ihm habe, soll ich versuchen, die Beziehung zu ihm wieder in Fluss zu bringen? Er hat nicht vor, zurückzukehren, denn ich sagte ihm schon, dass ich mich zu ihm wie zu einem Bruder verhalten werde.»

63. «Nun, wenn du dich zu ihm wie zu einem Bruder verhältst, nicht aber wie zu deinem Mann, so muss er schauen, wofür er denn neben dir sein soll, als wer und wofür? Welchen Sinn gibt es hier?

64. Und du hast nichts zum Zurückgewinnen. Du verhältst dich ihm gegenüber sowieso wie zu einem Bruder. Du kannst dich also zu ihm auch dann so verhalten - wenn er bei der Mutter lebt, nämlich wie zu einem Bruder. Worin also besteht das Ziel, ihn zurückzugewinnen? Wofür?»

65. «Es hat sich erwiesen, dass ich daran schuld bin, dass er weg ist ...»

66. «Alles hängt auch noch davon ab, warum es dazu kam, dass du begonnen hast, ihn als Bruder wahrzunehmen, nicht aber wie den Ehemann. Hier muss man noch hinsehen.

67. Wenn er aber gedacht hat, er wird als Ehemann wahrgenommen und hat sich bemüht, Ehemann zu sein, und die Frau sagt plötzlich: ‹Weißt du, ich nehme dich als einen Bruder wahr, nicht als den Ehemann› - was hat er dann wirklich neben dir zu tun?

68. Er kann versuchen, sich um dich in gewisser Weise wie um einen Freund zu kümmern und sich zu interessieren ... Aber der Sinn, stets neben dir zu sein, ist bei ihm sofort verschwunden. Er hat nämlich keine Familie.

69. Er hat einfach einen Menschen, den er kennt. Einen guten Menschen, den er wohl nicht aus dem Herzen gestrichen hat und dem er gelegentlich helfen könnte. Aber der Sinn, neben dir zu sein ... ist verschwunden.»


70. «Ist es also in Ordnung, dass wir uns getrennt haben?»

71. «Ich kenne doch nicht den Grund, weshalb alles bei dir zu diesem Zustand gekommen ist. Es mag zum Beispiel sein, dass es keine offensichtlichen Gründe gab, ihr habt euch bemüht, habt gemeinsam gelebt, aber dann ging alles aus irgendeinem Grund irgendwie unmerklich in den Zustand über, wo der Wunsch, sich zu ihm wie zu einem Ehemann zu verhalten, verschwunden war. Man kann so eine Variante so betrachten, dass diese Beziehung bei euch ganz unmerklich aufgehört hat.

72. Dann kann man erlauben, eine neue Familie zu gründen. Und man kann hier keinen als den Schuldigen bezeichnen. Niemand ist schuld, wenn ihr sozusagen wirklich nichts gemerkt haben solltet. Anscheinend habt ihr nichts Negatives getan, niemand hat geschimpft, aber irgendwie ganz allmählich ist das Gefühl einfach erloschen.»

73. «Hier liegt es daran, dass mein Mann einst, sozusagen ... mit einer anderen Frau ... Und ich war am Brennen ... aber ich bin zu ihm zurückgekehrt.»

74. «Siehst du, da gehen wir schon zu den Gründen über.»

75. «Aber ich bin wegen der Kinder zu ihm zurückgekehrt, weil Du gesagt hast, dass Kinder einen Vater haben sollen, und ich habe versucht, die Familie aufs Neue zu vereinigen und ihn zu entschuldigen ...»

76. «Hier aber ist sodann er schuldig, natürlich. Hier ist er schuldig. Wenn nach dem Brennen dasselbe bei dir nicht wieder zurückgekehrt ist, kann man dich in diesem Fall nicht beschuldigen.

77. Das Brennen selbst ist eigentlich auch eine Naturgegebenheit. Es brennt bei euch allen unterschiedlich. Und es kann bei jemandem sehr stark im Inneren brennen, hier kann ein großes Aufflammen sein, und es wird sehr stark verbrennen. Und man benötigt Zeit, damit dieses verbrannte Feld auch nur im mindesten wiederhergestellt wird.

78. Darum natürlich, kann hier alles unterschiedlich sein ... Und man kann dich in diesem Fall nicht beschuldigen.

79. Und auf eine nächstfolgende Frage von ihm: ‹Warum denn haben wir dies nicht?› kannst du sagen: ‹Weißt du, es geht bei mir nicht. Mir gelingt es nicht, vertrauensvoll zu sein, diese Seite von mir öffnet sich nicht dir gegenüber.›

80. Eine solche Erklärung ist in Ordnung. Denn dies kann durchaus so sein. Und dies hängt nicht von deinem Bewusstsein ab und nicht von irgendwelchen zusätzlich angesetzten Bemühungen. Man benötigt nur Zeit.

81. Ob er aber eine längere Weile durchhalten wird bei den Versuchen, das Vertrauen und die Freundschaft wiederaufzubauen - das hängt dann wieder von ihm ab.»


82. «Wenn mein Mann mich bittet, ihn zu umarmen und den Kopf auf seine Schulter zu legen, spüre ich, wie stark er daran hängt. Und ich spüre meine starke Unlust, dies zu tun. Ist es richtig, diese Barriere zu überwinden und das zu tun, worum er bittet?»

83. «Es ist richtig, dies zu überwinden. Wenn er bittet, heißt es, dass er dies wünscht.

84. Jeder Wunsch ist eine Anhänglichkeit. Aber dann soll bei ihr die Annahme nahe liegen, dass er sich von allem, was du von ihm erbittest, abwenden soll, wobei er sagt: ‹Warum denn ist sie so anhänglich? Dies braucht sie nicht zu haben! Gebe ich derjenigen, die nicht bittet.› (Die Worte des Lehrers wurden vom Gelächter der Zuhörer begleitet.)

85. Natürlich, das ist in Ordnung, wenn er so bittet. Hier gibt es kein negatives Bild. Das ist eine gute Erscheinung in eurem Leben. Und wenn euch so etwas stört - so ist gerade das eine gewisse Schwäche in eurem Inneren, eine gewisse innere Angst; aber ihr versucht zu bestimmen, dass er schuldig ist. Nein, das ist eure Schuld.»


86. «Ich bin gerade in solchen Situationen, dass mir bekannte Männer beim Begrüßen (oder umgekehrt, beim Abschiednehmen) beginnen, mich zu umarmen oder die Arme ausbreiten zur Umarmung, mit solchen Worten wie: ‹Nun lass uns umarmen!› und laden zu dieser Handlung ein. Ich aber möchte dies gar nicht. Die Frage: Wie ist es gegebenenfalls richtig, den Mann zurückzuhalten? Etwas weiter von ihm zurücktreten? Zunicken und sich verbeugen als Zeichen des Grußes oder des Abschieds? Mit Worten sagen: ‹Entschuldige, mein Lieber, aber ich möchte das nicht›, oder ‹Entschuldige, aber dies ist nicht nötig›? Oder noch irgendwie anders?»

87. «So, wie es dir genehm ist. Nach dem hier Gesagten ist alles möglich. Wenn ihr Unlust verspürt, so darf man dies in diesem Fall nicht geschehen lassen. Das ist zulässig.»


88. «Vor eineinhalb Jahren habe ich unter dem Zwang meines Mannes und ohne meine innere Zustimmung, in die Scheidung eingewilligt. Ich liebe ihn jetzt weiterhin, und ich habe den großen Wunsch, mich zu bemühen, unsere Beziehungen wieder in Fluss zu bringen. Ist es richtig, und ist es möglich, den ehemaligen Mann zurückzugewinnen, wenn er schon mit einer anderen Frau lebt und beabsichtigt, ihre Beziehung rechtsgültig zu machen?»

89. «Nein, man darf ihn in keiner Weise zurückgewinnen. Das ist nicht richtig. Wenn der Mann bereits länger mit einer anderen Frau lebt, und ihr seid als die ehemalige Frau irgendwo anders, so sollt ihr sodann nicht die Initiative ergreifen, ihn zurückzugewinnen.

90. Selbst wenn er irgendwie darauf anspielt und vielleicht von euch erwartet, dass ihr ihn zurück gewinnt, wenn er darauf wartet, dass ihr ihn bittet, und er angeblich bereit ist zurückzukehren - es soll gar keine Initiative von eurer Seite geben.»


91. «Nach einem langsamen Tanz lässt der ledige Mann seine Hand auf der Taille der ledigen Frau liegen. Es ist ihr unangenehm. Bedeutet diese Empfindung eine negative Unterstellung und ein Misstrauen gegenüber dem Mann? Wie soll sich eine gläubige Frau richtig benehmen? Die Hand selbst entfernen? Erlauben, die Hand so lange, wie er will, da zu lassen? Ist es nicht grob, zu sagen: ‹Tu die Hand weg, mir ist das unangenehm›? Oder zu fragen: ‹Ist deine Hand nicht zu lange auf meiner Hüfte geblieben, der Tanz ist nämlich zu Ende?› Ist es richtig, nur dem Ehemann zu erlauben, seine Hand auf die Taille zu legen und den anderen das bei den Tänzen nicht zu erlauben?» (Der gestellten Frage wurde mit einem Lächeln der zuhörenden Frauen begegnet.)

92. «Man soll natürlich nicht sagen, dass es unangenehm ist. Das wäre grob. Aber die Situation irgendwie sanft ausgleichen, zum Beispiel mit der Hand seine Hand weglegen - das ist möglich.

93. Eigentlich gibt es bei uns keine Tänze, wo die Hände des Mannes unbedingt auf den Hüften der Frau sein sollen, eigentlich gibt es keine. Obwohl, ihr denkt euch wohl solche Tänze aus ...

94. Wenn ihr seht, dass vonseiten des Mannes eine gewisse Übertreibung da ist, versucht sanft auszugleichen. Aber bemüht euch, nicht grob zu sein.»


95. «Wenn der Ehemann sehr verschlossen ist und ich nicht weiß, wie ich mich ihm annähern soll und ihm Aufmerksamkeit schenken soll ...»

96. «Gib dir Mühe, flexibel zu sein, gib dir dann Mühe, dass du offen bist, und fordere nicht von ihm, offen zu sein. So eine Eigenschaft kann bei ihm bis zum Ende seines Lebens bleiben.

97. Du sollst deine Beziehung so aufbauen, dass dich dies nicht kränkt, damit du dich leicht dazu verhältst und fortfährst, ihm zu helfen und nicht deshalb auf ihn schimpfst.

98. Deswegen darf man ihn nicht beschimpfen. Obwohl dies ein gewisses Problem schaffen kann. Löst es sodann gemäß euren Kräften, je nachdem, inwieweit ihr dazu imstande seid.

99. Aber fordert nicht von dem Menschen, anders zu sein, wenn ihr nämlich das fordert und je intensiver und länger ihr das tut, umso schneller wird eure Beziehung zu Ende gehen. Die Verschlossenheit ist noch kein eindeutig schlechter Zustand des Menschen.»


100. «Nach langen Jahren der Einsamkeit und des Umherirrens wurde ich die Liebhaberin eines ungläubigen Mannes, wobei ich wusste, dass solche Beziehungen gemäß der Wahrheit unzulässig sind. Mein Leben wurde viel interessanter und glücklicher. Ich liebe ihn. Darf ich mich dennoch für gläubig halten? Ich weiß, dass ich keine Familie mit ihm gründen werde. Ich nehme jeden Augenblick mit Dankbarkeit an.»

101. «Das ist nicht richtig. Denn ihr gebt nur eurer Schwäche nach und stellt dem Mann ein Bein.

102. Es ist euch angenehm, aber ihr denkt nicht darüber nach, ob es für seine Entwicklung günstig ist. Wenn er euch auf diese Weise nur ausnutzt ohne vorzuhaben, mit euch eine Familie zu gründen, gefällt euch das etwa wirklich?

103. Wenn er nicht wünscht, mit euch eine Familie zu gründen, dann heißt dies, dass er sich euch nicht völlig anvertrauen kann. Das bedeutet, er nimmt euch nicht als denjenigen Menschen wahr, dem man sich völlig anvertrauen kann, das heißt, ihr seid für ihn wie ein fremder Mensch.

104. Und ihr labt euch an seinem Verhalten euch gegenüber, wo ihr doch für ihn gar keine Hauptperson seid, ihr spielt für ihn nur eine kleine Rolle in seinem Leben, ihr seid wie etwas Vergängliches, das er später jeden Moment austauschen wird, und er hat ein Recht darauf. Ist es etwa möglich, sich daran zu laben?

105. Oder labt ihr euch an etwas anderem, Ausgedachtem? Ihr denkt etwas für euch aus und labt euch daran. So passiert es auch oft, dass ihr euch an Illusionen labt. Und wenn ihr später die Früchte erkennen sollt, werdet ihr traurig und wundert euch, woher solche Schwierigkeiten kommen konnten.

106. Darum werde ich diese Frage, die so speziell gestellt wurde, nicht direkt beantworten. Ich sage einfach, dass dies nicht richtig ist, das ist keine gute Auffassung des Lebens und eurerseits auch kein gutes Verhalten diesem Mann gegenüber.»


107. «Und wenn ich mich an meiner Liebe labe ohne Kontakte zu dem geliebten Manne - ist das auch eine Illusion, die Schaden bringt?»

108. «Nein - nein. Wenn du dich einfach an deiner Liebe labst ohne jegliche Kontakte zu dem Manne - ist das keine Illusion und es bringt keinen Schaden.

109. Und wenn du dich daran labst, dass der Mann dir eine besondere Aufmerksamkeit schenkt und die sexuelle Sphäre befriedigt, wenn du dich nur daran labst - kann dies in gewissem Maße, rein nach tierischen Trieben, gesund sein; aber im geistigen Sinne fängt hier schon ein Verlust an.»


110. «Ich mache die Arbeit im Haushalt: ich bereite also das Mittagessen zu oder räume im Haus auf. Mein Mann hört Musik oder liest ein Buch. Ist es richtig, wenn ich ihn bitte, mir zu helfen oder sollte er sich erholen?»

111. «Wenn es wirklich erforderlich ist, dass etwas gerade von ihm getan werden sollte, so ist es in Ordnung zu bitten.

112. Hier hat sich so eine spezielle Frage ergeben ... so als ob ihr Angst hättet, den Mann um Hilfe zu bitten, als ob jemand den Anspruch äußerte, dass, wenn er ein Buch liest, die Frau ihn nicht bitten dürfe, im Haushalt zu helfen. Nicht doch, es ist in Ordnung, wenn ihr euch mit einer Bitte an ihn wendet.

113. Aber es ist auch in Ordnung, wenn er sich weigert, und ihr euch ihm gegenüber so gut wie früher verhaltet und nicht auf ihn schimpft. Auch das ist in Ordnung.

114. Wenn ihr zu schimpfen beginnt - das ist dann jedoch eurerseits nicht in Ordnung. Es ist unwichtig, wie er sich benimmt. Wichtig ist, wie ihr auf das reagiert, was er tut. Eure Aufgabe ist - immer in der rechten Weise zu reagieren.

115. Und wenn ihr beginnt zu glühen und zu schimpfen - heißt das, ihr versucht mit ihm zu wetteifern, ihr versucht ihn umzugestalten und denkt: ‹Nun, was ist denn das! Er liegt, und ich arbeite hier!›

116. Aber ihr macht doch eine freudige Arbeit! Wenn ihr Hausarbeit macht und Gemütlichkeit schafft, dann macht ihr eine freudige Arbeit. Warum kränkt euch das, wenn jemand nicht daran teilnimmt und nicht hilft, euch eure freudige Arbeit nicht erleichtert?

117. Denn wenn die Arbeit Freude macht, möchte man nicht, dass jemand sie noch mehr erleichtert, es wäre schade, diesen Teil der Arbeit jemandem abzugeben, so gerne möchte man sie selbst tun.

118. Nun, dann wertet euer Verhalten zur Hausarbeit um. Das ist eure freudige Arbeit - ihr veredelt den Raum, somit gestaltet ihr ihn mit den eigenen Händen und durch euer Verhalten. Das ist eine sehr gute Beschäftigung.

119. Aber wenn der Mann nicht teilnimmt, ist es auch gut. Macht alles gemäß euren Kräften, was von euch abhängt. Folglich habt ihr alles, was möglich war, getan.»


120. «Mein Ehemann hat kein Bedürfnis, dass wir zusammen Besuche machen oder Konzerte und Tänze besuchen ... Er sagt: ‹Ich gehe› - und geht alleine. Mache ich das richtig, dass ich mich ihm nicht aufzwinge, obwohl ich Angst habe, aufdringlich zu sein? Oder wäre es doch besser zu fragen, ob ich mit ihm gehen darf?»

121. «Man darf natürlich fragen. Aber wenn man Angst hat, so kann die Frage durchaus unzulässig sein.

122. Der Mann kann auch nur deshalb sagen ‹ich gehe›, damit du deinen Wunsch, mit ihm zu gehen, ausdrückst. So einfach schafft er die Situation auf seine eigene Art. Er sagt nicht: ‹Geh mit mir›, sondern: ‹Ich gehe›, und setzt voraus, dass du sagst: ‹Ja, natürlich. Darf ich mich nur ganz schnell umziehen! Warte auf mich, ich gehe mit.› Er steht und wartet.»

123. «Und wenn er sagt: ‹Nein, du gehst nicht mit!›?»

124. «Das heißt, du gehst nicht mit. Aber es ist wenigstens nicht deine Angst.

125. Und es ergibt sich so: Ihr fragt nicht, weil ihr euch fürchtet. Aber dies ist doch schlimmer. Wenn ihr fragt, dann ist es schon besser, und ihr werdet es wissen. Nun, er hat mich nicht mitgenommen - macht nichts. Ihr fahrt fort, im Hause die Gemütlichkeit, das Leben schön zu gestalten, euch im Hause mit dem Schöpferischen zu beschäftigen, das eigene Gotteshaus zu bauen. Alles in Ordnung. Das ist bedingt in Ordnung (empfindet, dass es für euch in Ordnung ist).

126. Obwohl es hier natürlich eine kleine Einengung gibt: Wohin soll ich selbst gehen - hinter ihm her, oder in eine andere Richtung? Auch irgendwohin zu Besuch gehen? Ja, bitte.»

127. «Und wohin darf man denn gehen?»

128. «Wenn er gesagt hat: ‹Nein, gehe nicht dorthin›, so ist es nicht richtig, dorthin zu gehen. Wenn er aber nichts gesagt hat, macht euch fertig und geht auch dorthin.

129. Aber besser ist es natürlich, zu fragen. Ihr sagt: Es gibt Angst. Sie aber muss bewältigt werden. Man muss also in erster Linie die Handlung vollziehen, die Klarheit bringt.»


130. «Ein Mann, der seit zwei Jahren im 'Gelobten Land' lebt, übernimmt für die vierte Frau die Verantwortung. ("Die Verantwortung übernehmen" bedeutet in diesem Fall so viel wie Beischlaf - Anm. d. Übers.) Nachdem er dann neun Monate mit ihr gelebt hat, sagt er, dass es ihm schwer sei und dass er den Körper verlassen könnte.»

131. «Schlaukopf, Schlaukopf! Ein hinterlistiger Schlaukopf! Sie sollte zu ihm sagen: ‹Nun, macht nichts. Ich werde dich begraben. Und so kannst du ohne Frau irgendwo draußen den Leib verlassen›», lächelte der Lehrer, begleitet von dem Gelächter der Frauen. - «Man muss solch eine Hinterlist mitspielen.»

132. «In dieser Situation erfährt die Frau, dass er sich, während er mit ihr lebt, in Wirklichkeit schon dafür interessiert, mit einer anderen Frau eine Naturfamilie zu gründen. Darf sich die Ehefrau, nachdem sie dies erfahren hat, für frei halten, oder soll sie dem Mann weiter dienen?»

133. «Sie kann versuchen, über dieses Thema offen zu reden. Aber grundsätzlich müssen wir solche Leute in Listen eintragen und wahrscheinlich in der Zeitung namentlich veröffentlichen: Überschrift "Seid vorsichtig mit" und dann werden Familiennamen aufgezählt.

134. Aber dieser Mensch darf nicht in die (Einige) Familie eintreten. Wir müssen ihm Beschränkungen auferlegen. Er handelt als ungläubiger Mensch. Er ist einfach ein hinterlistiger Mensch.

135. Aber wenn ihr so eingefangen werdet, ist dies auch für euch eine gewisse sehr notwendige Stunde.

136. So seid denn aufmerksam: Es gibt viele solcher Menschen. Sie sprechen unterschiedlich: Einer redet so, ein anderer denkt sich noch etwas anderes aus. Aber solche "Läufer" gibt es nicht wenige bei uns.

137. Man kann das mit einem einfachen Bild aufzeigen. Wenn ein erwachsener Mann allein und einsam ist - so ist etwas mit seiner Psyche nicht in Ordnung. Gute Männer sind gewöhnlich alle schon vergeben. (Gelächter begegnete den Worten des Lehrers.)

138. Wenn er immer noch irgendwo herumläuft - stimmt hier etwas nicht; das heißt, er hat ein Problem, das es nicht möglich macht, sich mit ihm zu vertragen. Seid hier also vorsichtig. Natürlich möchte man dem Menschen irgendwo helfen, etwas zu berichtigen ... Aber seid aufmerksam.

139. Es gibt viele unterschiedliche Männer bei uns ... Der eine ist voll mit Esoterik, bei ihm gibt es eine unendliche Menge unterschiedlichster ausgedachter Theorien zu diesem Thema, und er folgt bald dieser, bald jener Theorie je nach den Umständen, die ihm heute bequemer sind. Und er benutzt sie vortrefflich und belastet eure Ohren mit verschiedenem Unsinn.

140. Und es stellt sich heraus, dass ihr euch leicht von alledem beeinflussen lasst ... und es kommt vor, dass man Mitleid mit dem Manne hat. Er zieht da irgendwo umher: ‹Ich habe kein Zuhause ...› Das ist doch ein wichtiges Steckenpferdchen bei dem Mann - auf das Mitleid der Frau einzuwirken! Und in der Regel wirkt es auch ohne zu versagen.

141. Also gibt es viele Arten solcher List, die schon vom Leben ausgearbeitet sind, von denen ihr euch leicht und mit Vergnügen beeinflussen lasst.» Der Lehrer lächelte. «Und jedermann verfolgt hier sodann sein eigenes Ziel, je nach seinem eigenen Bedürfnis.

142. Seid aber aufmerksam. Es wäre natürlich wünschenswert, wenn solche Sachen ausgesprochen würden. Ich möchte, dass sie zu sehen sind, dass sie offen sind, dass sie durchsichtig sind. Dann wäre es leichter, etwas zu kontrollieren und jemandem weiterzuhelfen.

143. Wenn all dies heimlich geschieht, nagen natürlich diese Käferchen, diese Würmchen, eure innere Welt ordentlich an; das wird die Angst, die auch so schon in eurem Inneren ist, immer mehr verstärken. Wenn schon irgendein Misstrauen vorhanden war - so wird es sich diesbezüglich noch mehr verstärken.

144. Und natürlich wird es für euch schwer sein, alles zu ertragen. Darum lasst uns solche Sachen aufdecken.»

145. Danach nannte die Frau, die die Frage gestellt hatte, auf die Bitte des Priesters hin, der bei diesem Treffen anwesend war (der Lehrer unterstützte diese Bitte), den Name des Mannes. Es handelte sich um Nikolaj Sidorenko aus Tjuchtjata.


146. «Ist es für eine Frau richtig, den Mann zu fragen, weshalb er jeden Tag zu ihr kommt? Sie haben gute freundschaftliche Beziehungen. Die Verwirrung ist dadurch entstanden, dass sich bei ihr eine Anhänglichkeit an diesen Mann eingestellt hat.»

147. «Nein, man soll nicht fragen. Nun, ist die Anhänglichkeit da, also gut, meinetwegen. Seht weiter. Wenn er kommt, heißt das, er will kommen, und die Zeit wird es im Nachhinein zeigen.

148. Oder ihr fürchtet euch schon im Voraus, dass sich die Anhänglichkeit einstellt und überlegt, was ihr jetzt tun sollt? Und was ist, falls eure Anhänglichkeit stark wird und er dann später nicht mehr kommt? Nein, hier muss man sich nicht fürchten.

149. Wenn der Mensch zu kommen wünscht (und er kommt nur in so einem Fall), heißt das, es ist ihm angenehm, mit euch zusammen zu sein. Ihr habt wenigstens die Möglichkeit, befreundet zu sein. Es geht nicht unbedingt darum, ob ihr eine Familie gründen werdet oder nicht, aber es gibt schon die Möglichkeit, miteinander befreundet zu sein. Warum solltet ihr diese Möglichkeit verlieren? Pflegt die Freundschaft.»


150. «Die gesamte intime Nähe dauert 10-15 Minuten. So, wie ich es will, kann mein Mann es nicht. Ich will ein längeres Vorspiel und tiefe Küsse haben (es gab schon einige Jahre keine mehr), und ich mag vor der intimen Nähe mit ihm etwas tanzen. Das ist alles, worum ich bitte.

151. Mein Mann mag den schnellen Sex, wir leben gemäß einem schnellen Drehbuch. Aber in der letzten Zeit wurde das intime Leben für mich uninteressant. Meine Frage ist: Bitte ich vielleicht wirklich um zuviel? Und wie soll ich handeln? Auf die Nähe verzichten?»

152. «Ja, ihr habt in diesem Fall eine Übertreibung. Deswegen soll eure Beziehung nicht schlechter werden, und dieser Teil soll nicht gelöscht werden.

153. Es gibt so einen Begriff - "Fetisch", "der Fetischismus im Sex". Das heißt, wenn ihr bestimmte Ideen einbringt, meint ihr, dass alles ausgerechnet mit diesen Ideen besser realisiert wird. Und wenn das nicht geht, beginnt ihr quasi alles aufzugeben.

154. Aber es wird gegebenenfalls nur deswegen aufgegeben, weil ihr eine bestimmte Bedingung gestellt habt, eine Forderung, dass es so günstig sei. Und wenn es dem nicht entspricht, beginnt bei euch ein rückläufiger Prozess.

155. Aber das ist übertrieben. Hier seid ihr zu weit gegangen, so darf man nicht fordern. Ihr sollt lernen, euch etwas einfacher dazu zu verhalten.

156. Und wenn ihr etwas zu diesem Thema mit dem Mann besprecht, nehmt ihr das, was er zu tun fähig ist, dankbar an, denn er hat auch etwas Eigenes.

157. Zumal, wenn man ihn um etwas bittet, was zu tun ihm schwer fällt, beginnt ihn das natürlich zu berühren. Und ihr müsst hier sorgsam und vorsichtig sein. Je mehr ihr ihn hier an diesem Teil des Egoismus drückt, desto leichter kann bei ihm der Wunsch entstehen, eine andere Frau zu finden.

158. Dies ist also eine gewisse Besonderheit der Psyche, und ihr müsst euch vorsichtiger dazu verhalten. Allmählich, nach und nach muss man irgendeinen Teil in dieser Sphäre sorgsam ausgleichen. Aber seid vorsichtig ...

159. Wenn die Frau eine für sie notwendige Befriedigung nicht erhält, ist dies oft nur mit einer bestimmten Einstellung verbunden, nicht mit dem, was ihre Physiologie braucht, sondern mit dem, was ihr Kopf fordert.

160. Darum kann man in Wirklichkeit jede Befriedigung in der sexuellen Sphäre vor allem mit einem einfachen Ausdruck korrekt bezeichnen - sie ist in eurem Kopf. Wie ihr es auch wahrnehmt, wie ihr es auch betrachtet - von daher bekommt ihr alles.»

161. «Und ist es in Ordnung ohne tiefen Kuss, ja?»

162. «Kann sein. Überhaupt sind Küsse noch nicht so lange ins Leben der menschlichen Gesellschaft eingebracht worden. Ihr benutzt sie jetzt. Im Altertum aber benutzte man sie nicht.

163. Alles hängt davon ab, wie eure Einstellung dazu ist, wie ihr es aufnehmt. Darum stellt keine Forderungen.

164. Obwohl, es spielt natürlich eine gewisse Rolle. Man kann sagen, es ist ein bestimmter Schritt, der eure Beziehung perfekter macht.

165. Ihr seid in der Menschenkenntnis, im Erkennen seiner Physiologie, etwas weiter vorangekommen. Und ihr versucht, aufgrund dessen irgendwelche zusätzlichen Bemühungen einzubringen, indem ihr einander helft, euch zu öffnen, mehr Zärtlichkeit zu erleben. Das sind natürlich gewisse perfektere Schritte. Aber man kann nicht sagen, dass sie unbedingt sein müssen.

166. Deshalb, verhaltet euch einfacher dazu. Seht vor allem darauf, wie der Mensch euch wahrnimmt, seine Seele, wie er zu euch eingestellt ist, inwieweit er sich euch anvertrauen kann ... Sucht den Hauptwert dort, nicht aber darin, wie er dies äußerlich ausdrückt.

167. Denn wenn ihr bestimmte Einstellungen konstruiert habt, nämlich dass sich die gute Beziehung des Mannes zu euch in genau diesen und jenen Handlungen ausdrückt, dann geratet ihr hier in eine schwierige Situation. Sobald diese Punkte nicht erfüllt werden, entsteht bei euch sofort eine Gegenreaktion - folglich nimmt euch der Mann falsch wahr und er verhält sich zu euch irgendwie schlecht.

168. Und dann natürlich, gleich nachdem sich diese Reaktion bei euch einzustellen beginnt, beginnt dies eure Empfindungen zu löschen. Es hindert euch daran, gewisse Momente eurer intimen Nähe wahrzunehmen.

169. Konzentriert euch vor allem darauf, wie der Mann euch wahrnimmt. Wenn ihr ihm teuer seid, strebt er zu euch mit der ganzen Seele - konzentriert euch genau darauf.

170. Er schätzt euch wie er kann, und er versucht, die ganze Fülle, die er besitzt (vielleicht ist diese Fülle klein, aber bis jetzt hat er nur so eine), auf euch zu richten.

171. Natürlich kann ihm etwas nicht gelingen. Das ist keine Tragödie. Er versucht doch, dies mit der ganzen Seele auf euch zu richten. Nun vielleicht ist etwas nicht ganz gelungen. Macht nichts, man muss sich ja nicht darauf konzentrieren.»


172. «Heißt das, es ist in Ordnung, wenn wir uns in der ganzen Zeit, seit wir zusammenleben, kein einziges Mal geküsst haben, stimmt das?», interessierte sich eine andere Frau.

173. «Hier muss man sehen, was euch stört, dies zu tun ...»

174. «Es liegt an meiner Vorliebe für große Lippen. Mir gefällt es, wenn der Mann dicke Lippen hat, er aber hat schmale Lippen. Ich kann sie nicht küssen.»

175. «Das ist eine Einstellung ... Wiederum ist das ein Problem im Kopf.»

176. «Also muss man versuchen, dies zu lösen?»

177. «Natürlich, man muss versuchen, dies zu lösen - zu lernen, den Wert von allem anderen zu sehen. Das heißt, eure Aufmerksamkeit auf etwas früher Bekanntes nicht zuzuspitzen, denn das Schöne gibt es in allem. Aber man muss dieses Schöne nehmen können. Dies gibt es in allem.

178. Und eure Fähigkeit, die Welt so zu erkennen, zu versuchen, das Schöne in etwas Ungewöhnlichem zu finden - das ist ein wichtiger Teil, wie der Mensch die Welt, die ihn umgibt, erkennt, das ist seine Achtung gegenüber dieser Welt. Er bemüht sich, sie zu verstehen, er bemüht sich, sie anzunehmen, er bemüht sich, Schönheit, Reinheit und Freude dieser Welt zu erkennen. Das ist ein wichtiger Teil.

179. Und wenn ihr etwas nicht annehmt, begrenzt ihr euch selbst - es ergibt sich, dass ihr euch vor der ganzen Natur verschließt, die euch umgibt. Ihr habt nur etwas gewählt, das euch gefällt, und den übrigen Teil der Natur habt ihr quasi durchgestrichen.

180. Aber weil ihr die Natur durchgestrichen habt, wird sich das entsprechend auf euch auszuwirken beginnen. Eure Natur wird beginnen, sich zu verschließen, ihr verschließt sie.»


181. «Eine ledige Frau wollte sich mit einem Mann befreunden und hat ihn zu Besuch eingeladen. Er willigte ein, ist aber nicht gekommen. Kann man ihn fragen, warum er nicht gekommen ist, oder wäre das ein sich Aufzwingen und eine Unbescheidenheit? Und eine zweite Variante: Ist es richtig, sich selbst zu sagen, dass es nicht der Wille Gottes ist, dass es diese Freundschaft gibt, und sich innerlich irgendwie abzulenken, um von diesem Manne loszukommen?»

182. «Man soll nicht fragen, warum er nicht gekommen ist. Aber es ist auch nicht nötig, es sich sofort umfassend zu erklären, denn Gründe kann es verschiedene geben.

183. Es gibt immer den Willen Gottes für eine Freundschaft. Jemand kann aber einfach zu einer bestimmten Freundschaft nicht bereit sein; er kann wegen der Entwicklung bestimmter Ereignisse nicht bereit sein, denn sonst würde sich bei ihm die Notwendigkeit, diesen Weg zu betreten, verschließen - er würde etwas vergessen oder sonst etwas ... Das heißt, etwas würde ihn bremsen.

184. Das bedeutet nicht, dass es nicht gewollt ist, dass diese Freundschaft bestehe. Es gibt einfach eine andere Erklärung - dass er nicht imstande ist, ein gewisses Maß an Verantwortung zu tragen, und damit es nicht noch schlimmer wird, wird es ihm einfach nicht gegeben, dies zu tun.

185. Darum, verhaltet euch einfacher dazu, nehmt besser wahr, nicht von dem Standpunkt aus, dass ihr so einer bestimmten Freundschaft nicht würdig seid (das wäre noch schlimmer für euch, denkt also nicht so).

186. Dies könnte wohl sehr schön sein ... Aber es gibt vielleicht eine bestimmte Nuance, die alles einfach schlimmer machen würde, und dies muss auf eine andere Weise gelöst werden.»


187. «Der Ehemann und die Ehefrau sitzen am Tische und essen zu Mittag. Die Ehefrau bittet ihren Mann, ihr das Salz zu reichen, daraufhin antwortet ihr der Mann: ‹Die Frau soll unbemerkt bleiben, die Frau soll selbst aufstehen, um den Tisch herumgehen und das Salz nehmen, ohne den Mann zu behelligen.› Soll die Frau das wirklich so machen? Muss man danach streben?»

188. «Nein, hier ist die Handlung des Mannes falsch. Dann kann es vorkommen, dass sie auf einmal nicht mehr neben ihm schläft. Er sagt: ‹Wo warst du denn?› - ‹Ich war unbemerkbar. Du hast doch darum gebeten. Ich will dein Wort erfüllen, du wirst mich im Hause überhaupt nicht mehr sehen. Ich werde dich in keiner Weise behelligen.› (Der Lehrer lächelte, die Frauen lachten.)

189. Nun, dies ergibt natürlich eine absurde Situation ... Aber der Mann möchte doch ein Mann sein, der ein gewichtiges Wort sagen und auf den Tisch schlagen kann, damit alle spüren: Er ist hier der Mann im Haus! Aber das ist natürlich eine Übertreibung, das sind keine richtigen Beziehungen zueinander.

190. Es ist auch für den Mann eine Freude, etwas zu erfüllen, um was ihn die Frau bittet, das ist normal. Vielleicht kann man nicht alles erfüllen, aber er verhält sich mit Freude dazu.»


191. «Ich lebe im Haus eines ledigen Mannes, und ich verspüre Gefühle zu einem anderen Mann. Aber demjenigen, bei dem ich wohne, gefällt es, wenn man ihn freundschaftlich umarmt und wenn man ihn aufs Wängchen küsst. Und ich erfülle das ...»

192. «Das heißt, er bittet dich, dies zu tun?»

193. «Nun ja.»

194. «Wenn er bittet, dies zu tun, ist es nicht gut. Dem darf man nicht entgegenkommen. Wenn ihr Freunde seid, so verhältst du dich gut zu ihm, und du küsst ihn im Vorbeigehen einfach auf das Wängchen oder berührst ihn irgendwie an der Schulter - das ist in Ordnung.»

195. «Er bittet mich, ihn zu massieren, aber ich habe keinen Wunsch, das zu tun.»

196. «Und weswegen wohnst du in diesem Haus?»

197. «Die (Einige) Familie hat mich dort angesiedelt.»

198. «Hat die Familie dich bei einem ledigen Mann angesiedelt? Also, schau ... wenn du keinen Wunsch verspürst, eine Massage zu geben, dann brauchst du das auch nicht zu tun. Ja, es ist möglich. Wenn du bei ihm wohnst, verpflichtet dich das nicht, die Massage zu machen.

199. Wenn bei einem ledigen Mann ... das ist keine einfache Aufgabe. Er wird den Wunsch haben, eine gewisse Beziehung zu dir aufzubauen, deswegen wird er dir immer mehr ab und zu wohl irgendeine Aufmerksamkeit schenken.»

200. «Aber er könnte mein Vater sein.»

201. «Aber was bedeutet ‚Vater'? Wenn der Mann fähig ist, Kinder zu zeugen, ist er immer Ehemann.

202. Das Alter ... es lässt einen aufmerksam werden, wenn die Frau einen wählt, der jünger ist als sie. Dann heißt es schon, aufmerksam zu sein. Denn das ist ein wirklich ernsthaftes Problem.

203. Aber umgekehrt ist das kein Problem. Alles kommt darauf an, inwieweit ihr euch wirklich seelisch zueinander verhaltet, inwieweit ihr einander nahe seid. Und das Alter spielt hier gar keine Rolle, denn man kann einander seelisch sehr nahe sein.

204. Unabhängig von seinem Alter kann der Mann ebenso spiellustig sein, ebenso offen und direkt wie ein Junge, und dann verspürt man überhaupt keinen Unterschied.

205. Es kommt vor, dass das Alter wohl einfach eine gewisse Nachdenklichkeit bedeutet, da ist eine gewisse reife Ansicht, man ist schweigsam, zurückhaltend ... Eine junge Frau möchte mehr laufen, sich freuen, scherzen, und der Mann bewegt sich nirgends bei diesem Thema - dann kann man sagen: "Uh, ist das ein Opa!" Also hier kann es sein, dass man einen Unterschied spürt.

206. Aber all das hängt wiederum von der inneren Welt des Mannes ab. Darum spielt hier gerade dieser Aspekt keine Rolle. Alles kommt darauf an, wie ihr euch zueinander verhaltet. Dies kann ein sehr fester und ein sehr interessanter Bund sein.

207. So ein Mann ist schon geformt, er hat keine überflüssigen Bewegungen mehr, keine leeren Ansichten ... Der reife Mann läuft nicht dem Instinkt nach, dies ist bei ihm mehr mit der Philosophie verbunden, mehr mit seiner erblühten inneren Weltanschauung. Das heißt, er betrachtet viele Fragen weitaus reifer und schöner.

208. Und dies wird mehr erwünscht und sogar interessanter sein als irgendwelche leeren Begegnungen und Gespräche über nichts, wenn der Mensch noch keine Reife und keine interessante Lebensbetrachtung hat. Das beginnt man natürlich zu bemerken, denn es ist auch so.

209. So kommt alles darauf an, wie die innere Welt angenommen wird. Wenn du siehst, dass ihr in all eurem inneren Gehalt wirklich sehr unterschiedlich seid, in der Unterhaltung eine Distanz besteht, wenn du siehst, dass es schwer ist, einander seelisch näher zu kommen, dann ja, dann muss man das in Betracht ziehen.

210. Aber wenn du nur rein formal siehst - das Alter ... lenke keine Aufmerksamkeit darauf, sieh tiefer.»


211. «Lehrer! Darf man den Mann bitten, eine Handlung zu unterlassen (ein Kusshändchen zuzuwerfen), wenn sie bei mir unangenehme Empfindungen hervorruft?»

212. «Du musst dich einfacher dazu verhalten. Lerne zu scherzen. Dreh dich um - und schon ist das Küsschen vorbeigeflogen.»

213. «Ich brauche ihn nicht zu bitten?»

214. «Nein. Lerne, dich einfacher, mit einem Lächeln, dazu zu verhalten. Man soll nicht bitten. Das ist nichts Aufdringliches, dem man ausweichen soll, wovor man sich hüten soll. Nein. Dies ist eine einfache Sache ...

215. Ob er es so tut oder nicht - er wird es sowieso mit dem Blick tun, ohne es mit Händen oder irgendeiner Gebärde zu zeigen. Du wirst dich doch nicht ganz und gar vor all seinen Blicken verstecken.

216. Das wäre überhaupt ein komisches Bild: Du schauderst zurück, versteckst dich irgendwo dort, unter dem Torbogen, sowie er irgendwo am Horizont erscheint. Nein. Verhalte dich einfach, lächle dazu, konzentriere deine Aufmerksamkeit nicht darauf, sodass es unangenehm wäre.

217. Was konkret ist denn unangenehm? Du beginnst sofort, deine Phantasie zu entwickeln. Bei dir entsteht gleich ein Gedanke, dass es dir unangenehm wäre, ihn zu küssen ...»

218. «Nein, das wäre mir angenehm.»

219. «Das heißt, es wäre dir angenehm, ihn zu küssen, aber so eine Kusshand ist dir unangenehm, weil sie nicht so konkret ist, stimmt's?» lächelte der Lehrer. «Also überleg, womit deine Angst in Wirklichkeit verbunden ist.»

220. «Es scheint mir, dies ist irgendein intimer Moment.»

221. «Ein sehr intimer Moment? Nein, auf das Wängchen im Vorbeigehen zu küssen - da kann man doch nicht sagen, es sei irgendein tiefer intimer Vorgang, aber es ist doch auch ein Kuss.»

222. «Aber er tut es oft.»

223. «Nun, er kann auch oft vorbeilaufen ... Na und, macht er das etwa jede Minute? Siehst du, nein ... Verhalte dich einfacher dazu.»


224. «Lehrer, da alle guten Männer vergeben sind, ist es dann wohl günstig, einen Mann "in der Welt" zu suchen?»

225. «In der Welt? Ich kann nicht sagen, ob das günstig ist. Denn wenn ihr an irgendeinem anderen Ort sucht (irgendwo in den Städten, in der Welt), bedeutet das, ihr müsst bereit sein, dort auch zu bleiben. Es wird schwer sein, ihn aus der Welt hierher zu bringen.

226. Nun, wenn euch dort alles nahe ist und es euch hilft, aufzublühen - bitte. Das heißt, hier kann es kein Verbot geben, wo ihr den Mann findet.

227. Hier ist das natürlich ein Problem. Aber wenn ihr mit der ganzen Seele seht, dass ihr hier sein sollt, dann müsst ihr einfach zu einem bestimmten Umstand bereit sein.

228. Obwohl, es ist eine Illusion zu sagen, dass, wenn ihr in die Welt fahrt, ihr leicht jemanden findet, und es vortrefflich sein wird. Dort kann es sogar noch komplizierter sein. Denn dort sind jetzt andere Ansichten und ein anderes Verhältnis zum Leben.

229. Je weiter entfernt die Leute sind, umso stärker werden sie durch die von der Gesellschaft gestellten Bedingungen verändert, aber in eine durchaus andere Richtung - in eine Richtung, die der von euch gewählten entgegengesetzt ist. Dieser Unterschied beginnt mehr und mehr bemerkbar zu werden.

230. Und solange bei dem Menschen etwas gut ist, solange wenigstens etwas Gutes noch erhalten wurde, kann natürlich dieses Gute erscheinen, und man kann es sehen, nicht alles ist verloren. Aber die Vorgänge, die sich in der Gesellschaft ereignen, verbittern die Leute sehr stark, die Leute werden sehr nervös, auch ihre Ansichten, und die Ausrichtung ihres Denkens ist ganz anders, sie unterscheidet sich stark.

231. Ob es aber harmonisch ist, wenn du dich den Ansichten unterordnen sollst, welche denen, denen du deine Aufmerksamkeit widmest, entgegenstehen, inwieweit besteht diese Bereitschaft? Das kann ein ernsthaftes Problem sein.

232. Aber wenn sich etwas Erfreuliches ergibt und der Mann sich dank dir ändert und so zu denken wünscht, wie du denkst - gut. Hast du ihn gefunden - vortrefflich! Wir werden uns freuen. Nun, bring es zustande.

233. Es gibt also kein Verbot, den Mann zu suchen, den ihr euch wünscht. Aber seid bereit zu den Folgen von dem, was ihr sucht. Denn alles hat seinen Preis.»


234. «Bei mir entsteht so ein Bild beim Verstehen der Wahrheit: Die Frau an sich ist nichts. Sie hat ihren Wert nur dadurch, dass sie dem Manne dient. Wichtig und wertvoll ist nur die innere Welt des Mannes, und die der Frau - nicht. Und überall soll die männliche Welt, das Interesse des Mannes, bevorzugt werden. Ob mein Verständnis da richtig ist?»

235. «Es ist sehr kategorisch. So darf man das nicht bezeichnen - als "nichts". So kann man es in gewissem Maße auch vom Manne sagen - "nichts", denn sein Wert liegt nur im Schöpferischen. Und falls es nichts Schöpferisches gibt, gibt es auch keinen Mann. Dann kann man dies entsprechend auch so bezeichnen. Aber dies wäre eine sehr kategorische Äußerung.

236. Die Frau ist etwas, und auch der Mann ist etwas. Und jeder von ihnen hat seine individuelle Besonderheit, und sie sind sehr wertvoll.

237. Aber der Hauptwert - die Reife - wird schon durch die Fähigkeit, einer Sache zu dienen, bestimmt. Denn der Mann und die Frau sind geboren zu dienen, den Willen Gottes zu erfüllen, das Vorhaben, um dessentwillen sie auf dieser Erde geboren werden, zu erfüllen.

238. Das heißt, ihr seid zum Dienen geboren, nicht aber dafür, um einfach nur zu sein, wie Mikroben ... Obwohl sie existieren auch für etwas, ihre Existenz hat auch ihren Sinn.

239. Aber der Sinn der Existenz beim Menschen ist sehr groß, mit ihm kann keine andere Erscheinung der lebendigen Wesen im Weltall verglichen werden. Und folglich sehen wir schon weiter ...

240. Die Reife wird dadurch bestimmt, inwieweit ihr richtiger, inwieweit ihr euer Dienen bereits vollständiger realisieren könnt.

241. Und wenn der Mann eine bestimmte kennzeichnende Besonderheit im Dienen hat, so ist es bei der Frau eine andere - für den Mann wird die Frau in erster Linie zur Stütze im Schoße der Natur. Sie kann in der rechten Weise jene Welt schaffen, die für den Mann sehr wichtig ist und auf die er sich wird stützen müssen.

242. Denn welche Freunde der Mann auch hätte, sie befänden sich nicht so oft bei ihm wie sich die Frau bei ihm befinden kann; so vollständig während des ganzen Tages. Darum ist ihre Fähigkeit, eine wohltuende Atmosphäre zu schaffen, eine sehr große Aufgabe, eine sehr wertvolle und sehr wichtige Aufgabe.

243. Und selbst wenn wir nicht selten davon reden, dass es vorkommt, dass ein Mann eine viel jüngere Frau oder ein Fräulein wählt, ist das nicht einmal unbedingt der Hang zu etwas Jüngerem. Das ist auch der Hang zu jener Welt, die von den zahlreichen Misserfolgen einer schon reifen Frau noch nicht belastet ist.

244. Es kommt vor, dass angesammelte Misserfolge und viele Kompliziertheiten im Leben zu jener Last werden, die nicht so einfach wegzuschaffen ist, und ihr sollt sie selbstständig bewältigen. Und diese Schwingungen sendet ihr ringsum aus, sie werden verspürt.

245. Und manchmal kann die Möglichkeit bestehen, dass ein junges Mädchen, wenn es von dieser Last noch nicht beschwert ist, eine sehr wichtige Hilfsrolle für den Mann spielen kann, wobei sie sich schneller auf seine Welt wird einstimmen können (da sie nichts in ihrem Inneren zu überwinden hat).

246. Sie mag zwar bestimmte große Einstellungen haben, diese sind jedoch vom Leben noch nicht gefestigt worden, und so hat sie es leichter, ihre innere Welt umzugestalten und zu einem sehr, sehr guten Freund zu werden. Das kann sich bei weitem leichter ereignen.

247. Obwohl, man kann es nicht so eindeutig sagen. Denn ein junger Organismus kann auch eine sehr große Schwere eben von der Sippe her tragen, eine sehr komplizierte Schwere, und das kann sich auch sehr markant in Ausbrüchen jener Energien äußern, die für das Aufbauen des gemeinsamen Lebens nicht günstig sind.

248. Eine nicht weniger wichtige Rolle spielt hier der Grad der Reife der inneren Welt und der Grad ihrer Belastung durch gewisse angesammelte Misserfolge und Schwierigkeiten. Dies bezeichnet vieles.

249. Und die Fähigkeit des Dienens und die Fähigkeit, dem Manne zu vertrauen, sind sehr wichtig. Das heißt, der Mann wird sich voller seinem schöpferischen Potenzial öffnen, wenn sich die Frau ihm maximal anvertrauen kann.

250. Zu vertrauen heißt nicht, dass ihr euch ihm wie einer Vollkommenheit anvertraut und wenn er - hoppla, einen Fehler gemacht hat - geratet ihr in Konfusion: ‹Was ist denn das? Er hat so einen Fehler gemacht!› Ihr hattet euch ihm quasi anvertraut. Nein, das ist kein Vertrauen und das hat keinen Bezug zum Vertrauen.

251. Das Vertrauen bedeutet vor allem, den Menschen als solchen anzunehmen, wie er ist, und dass ihr glaubt, dass bei ihm alles klappen wird. Wenn jetzt ein Misserfolg da ist - macht nichts, ihr seid neben ihm und ihr werdet helfen, und alles wird gelingen. Ihr glaubt an ihn - das ist euer Vertrauen.

252. Und wenn er sich in irgendeiner Weise bemüht (mit "bemühen" bezeichnet Vissarion normalerweise eine Handlung, der Ausdruck ist im Russischen nicht üblich - Anm. d. Übers.), beeilt ihr euch nicht, ihn sofort einzuschüchtern, zu verstimmen und auf ihn zu schimpfen, sondern ihr verhaltet euch mit Achtung gegenüber seinem Vorhaben und Bestreben, ihr versucht, einen bestimmten Gedanken, einen Hinweis oder einen Rat behutsam und sorgfältig zu äußern, ohne ihn zu belehren. Gerade das ist für ihn sehr wichtig.

253. Und wenn er wirklich bestimmte Ängste hat, gewisse Momente, die mit dem Noch-nicht-Können verbunden sind, die Frau richtig zu sehen oder sich ihr anzuvertrauen (vielleicht hatte er sich auch den Mund irgendwo nicht nur einmal verbrannt oder er hat irgendwelche Komplexe), dann wird er beginnen, sich diesbezüglich zu entfalten, und das wird eine große Rolle in seinem schöpferischen Schaffen spielen, er wird schöpferisch tätig. Und er wird so eine Frau, die ihm vertraut, sehr schätzen.

254. Und wenn ihr euch beeilt, ihn immer zu belehren und ihn mit der Nase darauf zu stoßen, dass er hier etwas nicht tue und dort etwas nicht tue ... das löscht seine Wahrnehmung der Frau unbedingt aus.

255. Kann sein, er hat Recht; es kann aber auch sein, er hat damit nicht Recht, wie er sich dazu verhält, was ihr von ihm fordert, aber Ich kann euch eindeutig sagen: Das löscht seine Wahrnehmung, die auf euch gerichtet ist, das heißt, er wird sich euch gegenüber immer kühler und kälter verhalten.

256. Darum, wenn ihr euch daran macht zu fordern, seid darauf vorbereitet: Durch diesen Schritt beginnt ihr eure Beziehungen abzukühlen.

257. Es ist nicht wichtig (Ich wiederhole es noch einmal), ob er Recht hat oder nicht Recht hat in Bezug darauf, worauf ihr seine Aufmerksamkeit zu richten versucht (was irgendwie anders getan werden muss) und mit einer Forderung zu kommen, damit er dies tut. Vielleicht ist das auch richtig, was ihr ihn zu tun bittet, aber die Forderung an sich wird eure Beziehung abkühlen.

258. Wollt ihr eure Beziehung erhalten - so setzt eure Forderungen auf ein Mindestmaß herab und versucht ihm zu vertrauen.

259. Und wenn wir dann eines Tages sehen - ja, es wird vonseiten des Mannes irgendwie wirklich etwas überspitzt, irgendwelche Bemühungen sind ungehörig, er tätigt irgendwelche Handlungen zu fehlerhaft - dann können wir immer noch betrachten, ob es passt, das fortzusetzen, in dieser Richtung zu helfen oder ob dies dann ihm und eurer Familie im Ganzen Schaden bringen kann. Aber das ist ein Thema für sich.

260. Und wenn wir über die Ganzheit und über die Festigkeit eures gegenseitigen Verhaltens sprechen, hängt sehr vieles vor allem - merkt euch das! - davon ab, ob ihr etwas von ihm fordert. Denn eine Forderung ist vor allem Misstrauen, Misstrauen gegenüber der Wirklichkeit.

261. Aber ihr müsst lernen, ihn nicht als etwas Vollkommenes wahrzunehmen, sondern als jemanden, der lernt, etwas zu tun und der lernt, es auf seine Weise zu tun. Das ist auch eine normale Eigenschaft für den Mann: Etwas irgendwie auf seine eigene Weise zu betrachten und es irgendwie anders zu machen als die anderen.

262. Das heißt, das sind solche noch nicht erarbeiteten Ausgangslager jener "Bodenschätze", die in ihn gelegt worden sind, in seine Seele, sie kommen einfach mitunter grob zum Ausdruck. Aber sie stoßen ihn in die Richtung, in der er sich vervollkommnen soll. Und die ersten Schritte werden natürlich noch ungeschickt getan.

263. Aber man muss glauben, dass alles gelingen wird. Und eure Aufgabe ist es, das Misstrauen und die Forderungen an den Mann abzuschaffen. Es ist sehr wichtig, dass der Mann fühlt, dass ihr ihm glaubt.

264. Denn kaum dass man beginnt, den Mann anzuzweifeln, ist es vorbei! Das ist einer von mehreren kleinen Strichen, die nacheinander beginnen, die Empfindung der Nähe zu euch zu löschen, das heißt, zwischen euch wird sich eine Distanz einstellen.

265. Und hier kommt alles darauf an, wie viel Geduld der Mann hat und ob ihr ihn weiterhin mit Forderungen provoziert. Die Dauer eurer Beziehungen als Mann und Frau wird die Zeit zeigen.

266. Aber dass die Forderungen die Beziehungen zerstören werden - ist eindeutig. Und sie werden zerstört werden. Ihr solltet dann also auch darauf vorbereitet sein. Ihr bringt es so weit, weil ihr misstrauisch seid.

267. Seid also in diesem Sinne vorsichtig. Dieses Thema ist sehr wichtig, und das Vertrauen spielt eine sehr große Rolle.

268. Und wenn es vorkommt, dass der Mann sich euch in einem Punkt etwas öffnet, etwas mit euch teilt, was ihm teuer ist, und ihr nehmt das gewissermaßen normal wahr, aber später seid ihr verstimmt und erwähnt das auf einer Welle von gewissen Emotionen im negativen Sinne, wo er sich euch doch geöffnet hatte, so ist das euer grober Fehler. Das wird ihn hart treffen, und er wird es für sich behalten. Er wird euch dann nichts mehr mitteilen.

269. Wenn er es gemäß seiner großen Seele nicht aushält und euch wiederum etwas mitteilt und ihr ihn wieder damit schlagt, dann werdet ihr mit solchen großen Sprüngen (man kann so ein Bild zeichnen) die Dauer eures gemeinsamen Leben sehr stark verkürzen.

270. Das heißt, das ist eine sehr grobe Erscheinung, aber dies kommt bei euch vor. Ihr erinnert euch an Vieles auf der Welle der Emotionen und beginnt, es in eine Farbe einzufärben, in welcher es in dem damaligen Gespräch überhaupt nicht gemeint war. Aber er weiß doch, dass er euch vertraut hat, sich geöffnet hat, und ihr habt ihn dadurch, dass er sich euch anvertraut hat, geschlagen. Das ist sehr grob.»


271. «Lehrer, gibt es das denn auch in entgegengesetzter Richtung?»

272. «Ja, wir sprechen jetzt darüber in einer Richtung. Aber natürlich kann dies auch ähnlich vonseiten des Mannes vorkommen. Nun, ihr werdet gleich sehen, wie scharf dies euer Vertrauen zu ihm zerbricht ...

273. Wir werden hier nicht die Männer beurteilen, denn Ich gebe jetzt in erster Linie Hinweise für euch, was ihr tun müsst.

274. Wenn der Mann so etwas macht, dann wird euer gegenseitiges Verhalten davon abhängen, inwieweit diese Geduld reichen wird.

275. Aber wenn der Mann fortfährt, euch mit eurem Vertrauen zu prügeln, und zwar euch zu schlagen, dann löscht er natürlich alsbald eure Gefühle aus. Dies ist gegebenenfalls seine Schuld.»

276. «Bezieht sich das auch auf Söhne, ja?»

277. «Das bezieht sich auf alle. Nicht selten schlagt ihr einen Menschen, wenn er sich euch anvertraut und euch seine Seele öffnet. Aber das ist das Traurigste, denn das schlägt große Wunden und kann eure Beziehungen für lange Zeit abkühlen.

278. Und alles liegt beim Einfachen ... Die Hauptsache ist, ihr beeilt euch nie, auf der Welle der Emotionen zu schimpfen und eure Entrüstung zu äußern. Gebt euch Mühe, euch vor allem zu beruhigen.

279. Eure Äußerungen unterscheiden sich sehr stark, je nachdem, ob ihr ruhig seid oder ob ihr Emotionen habt. Wenn ihr euch entrüstet, werden eure Äußerungen ganz anders.

280. Doch euch scheint es so, als ob ihr in einem ruhigen Zustand auf die selbe Weise denkt wie in einem anderen, ihr gebt euch ebenso viel Mühe, alles richtig zu machen. Aber ihr macht es dennoch unterschiedlich.

281. Wenn ihr negative Emotionen habt, wenn ihr euch entrüstet, könnt ihr sehr kränkende Äußerungen machen, eure Worte werden sehr scharf, und das spielt eine negative Rolle in euren Beziehungen, das heißt, es belastet sie stark.

282. Bemüht euch, euch maximal zu bezähmen, soweit es möglich ist, euch zu beruhigen und erst danach etwas zu äußern.

283. Darum, (womit wir wieder zu dem früher Gesagten zurückkehren wollen), selbst wenn eure Beziehungen in gewisser Weise zerbrechen, handelt so, dass dies nicht durch eure Schuld verursacht wird; damit ihr beim Rückblick darauf, was mit euch geschehen ist, aufrichtig gestehen könnt: Gerade ihr habt alles getan, was möglich war - ihr habt nicht geschimpft, ihr habt nicht provoziert, obwohl es vielleicht auch scharfe Situationen gab, aber ihr wart hier unschuldig. Damit zumindest dieser Teil dort bei euch würdig ist.»


284. «Bezieht sich das auch auf die Fälle, wenn man Auseinandersetzungen hat?» (In der russischen Mentalität und Sprache trägt dieses Wort oft diese Schattierung: Ein Partner (oder beide gegenseitig) fragt den anderen (meistens emotional) über dessen Wahrnehmung seiner Person. In der Regel verläuft das mit subjektiven Einschätzungen, oft mit Forderungen und Unterstellungen. - Anm. d. Übers.).

285. «Ja, es bezieht sich auch darauf. Und Ich möchte raten: Begebt euch nie in Auseinandersetzungen. Einfach n i e ! Fragt einander nie, wie euch euer Mann wahrnimmt, erkundigt euch nicht danach.

286. Ihr könnt betrachten, was ihr nicht richtig tut und bei eurem Mann nachfragen, was er dazu meint: Wie die eine oder andere eurer Handlungen von euch richtiger hätte getan werden können. Dies könnt ihr erfragen.

287. Versucht nie eure Beziehungsprobleme so zu klären, wie ihr es gewöhnlich immer tut. Das zerstört eindeutig eure Liebe, euren Sanftmut und euer Vertrauen. Das zerstört es immer!

288. Darum wundert euch nicht, wenn ihr Gebrauch davon macht, dass sich euer Ehemann nach anderen (Frauen) umschaut. Natürlich: Er braucht doch eine Frau!

289. Wozu aber braucht er der Frau, die ihn stets schüttelt und fordert, zu sagen, wie er sich ihr gegenüber verhält, ob er sie noch liebt, warum er es so gemacht hat (wenn er es nämlich so gemacht hat, so heißt das, er liebt sie nicht)? ... Das heißt, es beginnen gewisse durchaus unnormale Forderungen an den Mann gestellt zu werden. So aber darf man es nicht machen.

290. Ihr könnt über eigene Handlungen nachfragen: Ob ihr es richtig macht. Wenn irgend etwas euch verwirrt, fragt nach: ‹Und wie soll ich es besser machen? So vielleicht? Gut, dann mache ich es so.›

291. Oder, wenn ihr das nicht könnt, sagt: ‹Entschuldige, aber mir gelingt es nicht, das so zu machen. Ich kann es einfach noch nicht.› Und allein das zeigt schon eure Zurückhaltung und eure Bescheidenheit. Das ist sehr wertvoll.

292. Zumindest ein reifer Mann wird dies immer zu schätzen wissen, er wird verstehen, dass gerade dies viel wert ist.

293. Nur bei einem Mann mit mangelnder Erfahrung kann es vorkommen, dass er über eine beliebige Frau herfällt, die auch nur ein wenig seine sexuelle Welt berührt hat. Aber nachdem er sich genug den Mund verbrannt hat, wird er sowieso mit dieser Weisheit erfüllt sein.

294. Und gerade weise Menschen können dies gut bemerken. Dann habt ihr mehr Chancen, einen Mann zu finden, denn er wird schnell diese Eigenschaften bemerken. Und diejenigen Männer, die dieser Eigenschaften nicht würdig sind, werden euch verlassen. Was soll's, mögen sie weitergehen und Weisheit suchen.

295. Habt keine Angst, diese Weisheit selbst anzusammeln. Dies wird die Chancen vermehren, einen interessanten Partner zu finden. Und wenn ihr das nicht tut, kann man sagen, dass ihr überhaupt keine Chancen habt», lächelte der Lehrer. - «Ich kann dann sofort wie einer unter euch sagen: ‹Bemüht euch nicht. In solchem Zustand werdet ihr nie einen vernünftigen Mann finden. Dafür muss man den eigenen Zustand ändern.›»


296. «Und wenn der Sohn beleidigt ist? Am Morgen kommt er, um sich zu versöhnen ...»

297. «Wie alt ist der Sohn?»

298. «Dreißig.»

299. «Auf jeden Versuch der Versöhnung muss man reagieren, wer es auch sein mag.

300. Man darf nicht absichtlich eine kalte Distanz halten. Ihr mögt sie halten, wenn es unvermeidlich ist. Das heißt, ihr versucht es (versöhnlich zu sein), aber es geht nicht - etwas in eurem Inneren wehrt sich. Dann ist das nicht in euren Kräften, und die Situation ist unvermeidlich, also soll sie so sein.

301. Aber wenn ihr zur Versöhnung bereit seid, dann antwortet auf jeden Versuch, eine Versöhnung herzustellen.»


302. «Mein Mann hatte mich angeschrieen, danach kam er nicht auf mich zu, er schwieg. Darf ich als Erste beginnen, die Beziehung wieder aufzubauen?»

303. «Natürlich ist es in Ordnung, wenn du dir selbst Mühe gibst, den Frieden wieder herzustellen. Sogar wenn dich der Mann angeschrieen hat ...»

304. «Ich bin auf ihn zugegangen und habe ihn geküsst ...»

305. «Alle Achtung! So ist es richtig. Das ist in Ordnung. Das heißt, wartet nicht, dass der Mann unbedingt der Erste ist. Selbst wenn er euch angeschrieen hat, geht auf ihn zu und küsst ihn. Ausgezeichnet!"


306. «Darf man erotische Bücher und Filme zusammen mit dem Ehemann anschauen?»

307. «Wenn das etwas wirklich Schönes ist, dann ist es möglich. Es gibt solche Filme, von denen man sagen kann, dass sie sympathisch sind.

308. Aber natürlich kommt es oft vor, dass viele Grobheiten aufgenommen werden. Denn Szenen dieser Art werden doch vor der Kamera aufgeführt. Das wird künstlich gemacht. Dort gibt es keine Liebe, dort gibt es keine Zärtlichkeit, das heißt, es sind mechanische Szenen.

309. Und wenn ihr nur durch etwas äußerlich Ausgedrücktes entflammt, so wirkt da noch eure grobe Wahrnehmung. Wenn ihr anfangt, all diese Gebiete der Beziehung feiner wahrzunehmen, so wird das sofort als etwas Grobes empfunden. Denn all das sind bloß gespielte Szenen.»


310. «Kann eine Frau tatsächlich die Fähigkeit haben, das Programm des "Männchens" im Manne festzustellen?»

311. «Und sie sind alle Männchen», lächelte der Lehrer. - «Aber das ist eine übliche Erscheinung.

312. Wie kann man das Programm erspüren? Wenn er gar keine Neigung zu einer Frau hat, dann ist es ein merkwürdiges Phänomen. Er ist möglicherweise sehr krank, ein Invalide ...

313. Der gesunde Mann jedoch ist immer ein Männchen. Er reagiert auf die Frau, denn er nimmt die Schwingung, die Information, wahr, die in ihr angelegt ist. Und wenn sich die Frau auf der Suche nach einem Mann befindet, das heißt, sie ist bereit, einen Mann zu finden, so berührt ihn diese Schwingung und diese Information. Und wenn dieser Teil bei ihm normal funktioniert, wird er diese Schwingung spüren.

314. Und noch weiter: Wie er damit umgeht, das ist schon das Gebiet, wo man sehen kann, inwieweit etwas richtig oder nicht richtig ist. Aber dies ist der Mechanismus eines gesunden Organismus.

315. Hier muss man noch einen Aspekt verstehen, nämlich dass jede von euch den Mann unterschiedlich wahrnimmt. Eure Schwingungen sind auf ein bestimmtes Spektrum der Schwingungen der Männer abgestimmt.

316. Nun, angenommen, wir könnten uns ein großes Spektrum verschiedener Schwingungen vorstellen, so nimmt eine jede von euch nur ein bestimmtes kleines Spektrum dieser Schwingungen wahr, und diese männlichen Schwingungen sind für euch am günstigsten.

317. Darum werden jene Männer, die genau diese Schwingungen haben, euch am meisten berühren.

318. Das heißt, ihr zieht nur einen bestimmten Kreis von Männern an. Darum sind eure Ansichten über Männer - wie ihr sie wahrnehmt - natürlich sehr unterschiedlich. Ihr seht, dass eurer Freundin irgendein Mann gefällt, aber ihr sagt: ‹Nanu! Was hat sie denn an dem gefunden?› Ihr nehmt ihn überhaupt nicht wahr. Und das ist in Ordnung.

319. Darum gibt es für jede von euch ein einzigartiges Spektrum der männlichen Schwingungen, die für euch am günstigsten sind, für die Vereinigung mit euch. Und sie werden beginnen, ebenso auf euch zu reagieren - je nachdem wie ihr eurerseits in das Spektrum passt, das für sie von der Natur geschaffen wurde.

320. Und nur, wenn bei dem Manne das männliche Element derart vorherrscht, dass seine sexuelle Tätigkeit sehr heiß sprüht und sein Bewusstsein verdunkelt, dann verlangt er natürlich nach jeder Frau, wie sie auch sein mag. Aber dies ist dann so eine Natur, wo sie (die Natur) Grenzen überschreitet und sie in diesem Moment vom Bewusstsein schlecht kontrolliert wird. So etwas kann auch vorkommen.

321. Aber wenn dies in der Norm liegt und von dem Mann irgendwie mehr oder weniger kontrolliert wird, dann können bestimmte Frau ihn anrühren - und er reagiert auf sie in einer bestimmten Weise, während andere ihn nicht berühren. Das heißt, es ist nicht einmal so, dass sein Bewusstsein in bestimmter Weise eingerichtet und eingestimmt ist, sondern es ist seine Natur.

322. Obwohl, das Bewusstsein spielt auch eine Rolle. Gewisse festgelegte Einstellungen, die die Gesellschaft beim Manne formen mag, können auch eine Rolle spielen.

323. Wenn zum Beispiel gewisse Normen in der Gesellschaft kultiviert werden - sehr lange Beine, sehr schmale Frauen, so ist das eine rein psychologische, künstliche Einstellung, die von der Gesellschaft geschaffen wurde. Das ist eine unharmonische Erscheinung. Eine sehr schmale Frau ist fürs Austragen der Kinder nicht günstig, da zeigt sich bei ihr schon eine Abweichung.

324. Darum betrachtet ihr manchmal etwas an eurem Körper, etwas Üppiges, wie eine Krankheit, obwohl es in Wirklichkeit ein Merkmal der Norm ist, ein Merkmal einer normalen Frau. Aber ihr habt Angst, dass es vorhanden ist. Dabei ist das die Norm, das spricht von einem normalen Zustand eures Organismus.

325. Man muss all diese Dummheiten aus eurem Kopf wegschaffen. Beim Menschen ist ein bestimmter Mechanismus des Wahrnehmens des gegensätzlichen Geschlechts schon eingerichtet. Das heißt, dies ist eine Norm, sie ist festgelegt, und sie hängt wenig vom Kopf ab.

326. Und ebenso ist es bei den Männern. Sie können so etwas bemerken: Wenn irgendein Freund eine Frau gewählt hat, sagt der andere: ‹Nun, was hast du gefunden? Konntest du nicht etwas anderes finden, etwas Besseres?› Oder wenn er es schon nicht sagt, so kann er doch selbst wenigstens für sich bemerken, dass diese Frau ihn gar nicht berührt, er reagiert nicht auf sie.

327. Genau das zeugt davon, dass jeder von euch eine bestimmte Einstimmung im Inneren hat, und gleich nachdem sich diese Einstimmungen verbunden haben, verspürt ihr eine Neigung zueinander. Aber bei den anderen ist es nicht dasselbe. Es kann sehr große Unterschiede in euren Wahrnehmungen geben.

328. Also, gleich nachdem ihr die Schwingungen von dem, auf den ihr wie auf einen Mann reagiert, gespürt habt, werdet ihr sagen: ‹Oh, ein "Männchen" ist da!› Nun ja, er hatte auf euch reagiert, ihr seid in die Schwingung geraten, die von der Natur in ihn hineingelegt worden ist.

329. Und wenn ihr nicht hineingeraten seid - ist er ruhig vorbeigegangen, ohne überhaupt auf euch auch nur zu reagieren. Und das ist auch ein normaler Zustand von ihm.

330. Das bedeutet nicht, dass ihr schlecht seid; es bedeutet auch nicht, dass ihr nicht schön seid oder dass etwas bei euch nicht richtig ist. Nein (damit ihr auch keine Angst habt!), ihr seid einfach nicht in das Spektrum der Schwingungen geraten, die genau für diesen Mann zulässig sind. Nur das!

331. Und das ist nicht mit irgendeiner Erziehung verbunden; das ist seit jeher im Ganzen mit der Natur verbunden, mit der Einstimmung, nicht aber mit dem Bewusstsein des Menschen. Und reagiert ruhiger: Eine solche Verbindung wäre für euch ungünstig, lasst euch deswegen nicht verwirren.»


332. «Lehrer, sag bitte, soll die intime Nähe unbedingt mit dem Orgasmus enden?»

333. «Nein, nicht unbedingt. Das ist auch eher eine Einstellung aus dem Kopf. Der Austausch der Energien erfordert das nicht unbedingt, obwohl das für die Frau wahrscheinlich eine größere Rolle spielt als für den Mann. Der Mann mag denken, dass das eine sehr große Rolle für ihn spielt, aber das ist ein Fehler in seiner Beurteilung.

334. Das ist natürlich ein angenehmes Ende. Aber es ist nicht erforderlich. Das heißt, man kann von solchen gemeinsamen harmonischen Begegnungen auch ohne diesen Abschluss vollkommen befriedigt sein. Es ist nämlich vor allem eure Liebe, eure gegenseitige Liebkosung, die Zärtlichkeit, die ihr einander schenkt - das bewirkt schon einen Austausch eurer Energien.»


335. «Ist es ein Verrat seitens der Frau, wenn sie den Mann etwa auf sein Verlangen hin allein lässt, wenn er sie grob fortjagt, aber sie verspürt auch ihre gewisse Schuld daran, was geschehen ist?»

336. «Daran, dass bei ihm diese Emotionen entflammten? Nein, dann soll man ihn nicht allein lassen. Man kann versuchen zu berichtigen, sich zu entschuldigen und um Verzeihung zu bitten.»

337. «Ich habe das alles schon getan, und es ist sowieso alles sehr kompliziert ...»

338. «Wenn du versucht hast, alles neu aufzubauen, hast dich entschuldigt, um Verzeihung gebeten und deinen Wunsch ausgesprochen, das zu verändern, was du bereits auch als etwas Unrichtiges erkannt hast, aber der Mann jagt dich immer noch fort - dann ja, dann muss man ihn allein lassen.»

339. «Das heißt, das ist kein geistiger Verlust?»

340. «Du hast ihn nicht verlassen. Aber es war natürlich dein Fehler, wenn du siehst, dass du den Fehler wirklich begangen hast. Aber wenn du ihn nicht gesehen hast und so gehandelt hast, heißt das, dass diese Situation so sein sollte.

341. Wenn du dir dessen (des Fehlers) bewusst warst und es trotzdem getan hast, dann ist es natürlich ein grober Fehler. Wenn du dir aber dessen nicht bewusst warst und dir in dem Moment Mühe gegeben hast, richtig gemäß deiner Einschätzung zu handeln (aber dies führte zum Zusammenbruch eurer Familie), dann kann man nicht eindeutig der Frau die ganze Schuld anlasten. Hier hätte sich schon auch der Mann in der rechten Weise dazu verhalten müssen und gewisse Schlussfolgerungen ziehen müssen. Das ist auch seine Schuld.»


342. «Es gibt viele interessante Männer ... Und angenommen, ich habe für einen Mann natürliche Gefühle, aber ich sehe in ihm sozusagen nicht den Vater meiner zukünftigen Kinder. So etwas wie ein Naturgefühl gibt es, aber ich beabsichtige nicht, ihn zu heiraten. Wäre es für mich richtig, mich stattdessen besser auf einen Mann hin zu orientieren, in dem ich den Vater meiner künftigen Kinder erblicke, und meinem Naturgefühl keine Aufmerksamkeit zu schenken und es nicht in den Vordergrund zu stellen?»

343. «Du fragst, ob es richtig ist, eine Familie zu gründen, wenn du in dem Mann denjenigen siehst, der der Vater deiner Kinder sein könnte?»

344. «Ja.»

345. «Nun, sei aufmerksam. Denn hier können auch Forderungen aufkommen. Die Forderungen, die vielleicht mit irgendeiner deiner Idealisierungen verbunden sind. Und warum sollen genau diese deine Kinder von eben diesem Vater, wie du ihn dir vorstellst, sein? Und wie werden deine Kinder sein? Und werden sie wirklich seiner würdig sein, oder brauchen sie vielleicht einen anderen Vater?»

346. «Ich weiß nicht.»

347. «Ja, du kannst das nämlich nicht wissen. Deine Gefühle, inwieweit du diesen Mann lieben kannst und ihn mit ganzem Herzen spüren kannst, dass du bereit bist, ihm zu dienen - das ist deine Hauptorientierung.

348. Und wenn man nur mit dem Kopf feststellt, inwieweit er bereit ist, der Vater deiner Kinder zu sein ... wird es schwer sein. Wenn er noch nie Vater war, weiß er auch nicht, was das ist. Es ist für ihn schwer, sich von dieser Seite aus zu öffnen. Dafür ist es erforderlich, dass Kinder zur Welt kommen, dann wird sich bei ihm allmählich etwas öffnen, was er selbst noch nicht kennt, und du wirst das auf keine Weise von vornherein voraussetzen können.»


349. «Und wenn ich sehe, dass der Mann nichts verdient, dass es für mich schwer sein wird, und ich selbst der Mann neben ihm sein werde ... Wofür brauche ich das?»

350. «Wenn du siehst, dass der Mann in diesem Moment nicht imstande ist, die Familie zu ernähren, und du fühlst, dass, wenn ihr die Familie gründet, du dies tun musst, dann kann man dies natürlich von vornherein in Betracht ziehen.

351. Denn es ist für den Mann, wenn er bereit ist, eine Familie zu gründen, erwünscht, eine Meisterschaft zu erlangen und bereit zu sein, die Frau irgendwohin zu holen - dass er auch ein Haus haben sollte ... oder bereit wäre, es leicht zu bauen.»


352. Zum Schluss des Treffens sagte der Lehrer:

353. «Und für euch wünsche Ich hauptsächlich: Ihr müsst lernen, sehr geduldig zu sein und nie auf den Wogen der Emotionen zu schimpfen, eure Unzufriedenheit nicht zu äußern. Beruhigt euch zuerst, und danach versucht herauszufinden, was ihr falsch macht.

354. Der Mann macht alles richtig. Was ihr nicht richtig macht - das zu klären ist eure Aufgabe. Und ihr könnt für euch das eine als gegeben ansehen - er macht alles richtig. Das ist eine Gegebenheit. Da gibt es nichts herumzumäkeln und herumzukramen.

355. Denn wenn Ich euch viele Wahrheiten gebe, wie der Mann handeln sollte und wie die Frau handeln sollte, entsteht bei euch auf natürliche Weise die Versuchung, den Mann auf der Welle Meiner Hinweise zu berichtigen. Und bei ihnen entsteht die Versuchung, von den Frauen das, auf was der Lehrer hinweist, zu fordern. Und dann stellen sich aufs Neue Schwierigkeiten ein.

356. Und wenn Ich mit euch spreche, möchte Ich nicht sonderlich dem die Aufmerksamkeit widmen, wie der Mann handeln soll. Zuerst sollt ihr lernen, in der rechten Weise zu handeln, und mit ihnen wird es gesondert sein. Ich werde das finden, was von ihnen zu fordern ist. Aber Ich möchte, dass ihr von eurer Seite alles würdig getan habt.

357. Denn wenn Ich sehe, dass der Mann ein guter, schöpferischer, zielstrebiger Mensch ist, der versucht, alles in der rechten Weise zu lösen, ihr aber launisch seid und nicht richtig entscheiden wollt, dann wird Mir nichts anderes übrig bleiben, als ihm den Hinweis zu geben: ‹Dann such dir eine andere Frau, denn du brauchst sie. In diesem Fall erweist sich diese Frau nicht als deine Ehefrau.›

358. Aber sie ist wirklich keine Ehefrau, sie macht nicht das, was eine Frau tun soll. Denn wozu braucht er einfach eine Frau, die neben ihm alles nur verwirrt und so weiter. Nun, wo ist dann der Sinn, von ihm eine Heldentat oder etwas Schöpferisches zu erwarten, wenn zu Hause so etwas vor sich geht?

359. Tut alles würdig, und wenn sich bei ihm Launen einstellen, dann werde Ich schon separat mit ihm sprechen: warum wohl hat er solche Launen? Was also braucht er, wenn die Frau alles in der rechten Weise gemacht hat? Er hat eine 'goldene' Frau an seiner Seite, und doch faselt er solchen Unsinn.

360. Das wird sodann ein separates Gespräch sein. Dafür aber werde Ich euch gegenüber ruhig bleiben: ihr habt alles in der rechten Weise gemacht. Diese Aufgabe muss man unbedingt erfüllen.»

 

 

 

 

 

 

 

 

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