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Wadim berichtet über die Ereignisse des Jahres 1996:   Teil 6, Kapitel 2     

Schnee-Skulpturen
Schnee-Skulpturen

Gruppe beim Zeichnen
Gruppe beim Zeichnen  (s. unten)

    Die Wahrheit wird euch nie im Stich lassen. Ihr solltet euch nur noch mutiger auf Sie stützen und Ihr vertrauen!

1. Das neue Jahr begann mit vielen Zusammenkünften. Erneut erklang alle zwei Wochen sonnabends das Wort des Lehrers in Guljáewka.

2. Und glückliche Herzen wurden erfüllt mit dem, was für sie notwendig war, in diesem Moment zu hören. Und es wurden die Schritte derjenigen bekräftigt, die der Wahrheit zu folgen bestrebt waren und die ein neues Leben auf dem neuen Land aufbauten.

3. "Öffnet weit die Türen eures Herzens, damit der Lehrer dort hineingehen kann,

4. Sonst lasst ihr Ihn nur zur Hälfte hinein und haltet Ihn zur Hälfte an der Schwelle zurück. Ihr begrüßt Ihn zwar zum Geburtstag und wünscht Ihm Glück, doch ihr habt Ihn selbst nur zur Hälfte in euer Haus gelassen.

5. Nicht über eure Worte wird Freude herrschen, sondern über eure Handlungen - inwieweit ihr rechtschaffen das von Gott Gegebene erfüllt", sagte der Lehrer in Seinem Wort, das am Januar-Samstag, dem 20.1.1996 erklang.


6. Am 3. Februar kam es in Kurágino zu dem lang erwarteten Zusammentreffen von Wissarion mit allen, die sich nach dieser Begegnung gesehnt hatten. Aus vielen Dörfern des Gelobten Landes kamen Anhänger der Vollziehung angereist, um die Rede des Menschensohnes zu hören.

7. In dem großen, vom Januarfrost ausgekühlten Saal hörten die Kinder Gottes drei schnell verfliegende Stunden lang im Stehen dem Wort Seines Sohnes zu und stellten Fragen.

8. Und der Lehrer sagte in Seinem Wort: "Jetzt ist die Stunde gekommen, wo Ich die Notwendigkeit sehe, Mich wieder mit euch zu treffen, um euch sowohl an etwas zu erinnern, als auch um vielleicht etwas Neues zu sagen, denn euer Leben bleibt nicht stehen.

9. Etwas Unbestimmtes stellt für den Menschen in der Regel einen sehr schwierigen Moment im Leben dar.

10. Ihr verspürt immer den Wunsch, euch an etwas Konkretem festzuhalten. Und wenn ihr zu Mir kommt, so versucht ihr, von Mir konkrete Anweisungen zu hören. Ich soll euch euren nächsten Schritt zeigen und ausführlich erklären, wohin ihr den Fuß setzen sollt, in welche Richtung und an welche Stelle.

11. Wenn ihr nichts Konkretes habt, so entsteht bei euch oft Verwirrung. Und wenn Verwirrung auftritt, so füllt sich der Kopf schnell mit verschiedenartigen Gedanken.

12. Diese Gedanken treffen sehr genau die schwachen Seiten eurer Wünsche, und dann ist es in der Regel sehr einfach, den Menschen aus dem Gleichgewicht zu bringen: In seinem Inneren werden viele bittere Schlussfolgerungen geboren, er wird verstimmt, ihm wird übel, er beginnt ringsum nach Schuldigen zu suchen, und zu Schuldigen werden alle Brüder, die in seiner Nähe sind.

13. Nun denn, auf konkrete Weise vorwärts zu gehen ist nur möglich, wenn man gelernt hat, seinem Herzen zu vertrauen, jenem Ruf zu vertrauen, der im Inneren entsteht. Dabei soll man seine Handlungen an jenen Wahrheiten ausrichten, welche ihr in euer Herz aufgenommen habt, und an jenem Verständnis der Wahrheit messen, das in eurem Kopf entsteht. Doch dabei soll jeder von euch lernen, die Schritte so zu tun, wie er es für richtig hält.

14. Wenn ihr wünscht, euch schneller von vielen groben Fehlern zu befreien, ist es unbedingt nötig zu lernen, euch mutig, offen, fest und entschlossen vorwärts zu bewegen, ohne euch auf Emotionen einzulassen, die man reichlich in eurer Nähe ausschütten wird.

15. Wenn ihr gelernt habt, würdig vorwärts zu gehen, aufrichtig eure Schritte abzumessen, dann werdet ihr im Laufe der Zeit fühlen, dass eure Schritte fester geworden sind. Ihr werdet immer mehr an Stärke zunehmen und werdet bemerken, dass ihr bereits fähig seid, die einen oder anderen Schwächen zu überwinden.

16. Doch diese Veränderung geht sehr langsam vonstatten. Nichts geht so langsam voran wie das Erwerben von Weisheit, wie das immer größere Aufblühen der Seele.

17. Man soll lernen, geradeaus zu gehen. Doch die Bewegung geradeaus ist nur in einem Fall möglich - nämlich wenn ihr aufrichtig bestrebt seid, den Willen Gottes zu erfüllen ...

18. Lernt, einander Hinweise auf eure Fehler zu geben.

19. Jede Ablehnung eurerseits von Unterweisungen seitens eurer Nächsten - ist eine große Unwissenheit eures Herzens. Ihr seid berufen zu lernen, euren Nächsten anzuhören. Lernt, die Hinweise auf eure Fehler immer anzuhören.

20. Jeder euch gegebene Hinweis auf euren Fehler ist eine Minute, die euch Weisheit bringt.

21. Und wenn ihr einen Hinweis hört, so heißt es natürlich nicht, dass ihr euch unbedingt diesem Hinweis entsprechend verändern müsst. Doch wenn ihr wirklich etwas Weises seht, das für euch gesagt wurde, etwas Richtiges (das seid ihr immer in der Lage zu erkennen), dann - je nach dem wie ihr entsprechend dem Gehörten handelt - werdet ihr entweder aufblühen, oder mit euch wird ein trauriges Sakrament geschehen, bei dem ihr in den Schoß des Todes hinabsteigen werdet ...


22. Hier, wohin ihr von überall her kommt, seid ihr berufen, ein Reich der Handwerksmeister aufzubauen, ein großes Reich der Arbeit, wo anstatt eurer Lippen eure Hände sprechen werden.

23. In der Regel hat niemand von euch Erfahrung mit richtiger Arbeit. Eigentlich seid ihr Romantiker, ihr seid gute, strebsame junge Seelen, die zu Phantasien und Träumereien neigen.

24. Doch den Glauben kann man nur durch seine Arbeit erfüllen, und nur durch eure Hände könnt ihr zeigen, wie vollkommen ihr Gott vertraut.

25. Und wenn ein Mensch der Arbeit ausweicht, so ist das ein ungläubiger Mensch. Er hat noch nicht begriffen, wozu er hierher gekommen ist.

26. Die Unfertigkeit eines Menschen zu erkennen ist natürlich einfach, doch genauso einfach ist es, die Unaufrichtigkeit eines Menschen zu sehen bei der Erfüllung dieser oder jener Arbeit.

27. Wenn aber ein Mensch eine bestimmte Tätigkeit nicht auszuführen vermag, er sich jedoch aufrichtig bemüht, so ist das eine große Freude - er soll hier bleiben und man soll ihm jegliche Unterstützung gewähren ...

28. Doch wenn ein Mensch nicht aufrichtig in seiner Arbeit ist, so hat der eine oder andere Handwerksmeister, bei dem sich dieser Mensch als Gehilfe befindet, immer das Recht, ihm zu sagen, dass ein anderer seinen Platz einnehmen soll, den es nach Arbeit dürstet.

29. Wenn ein Mensch der Arbeit ausweicht, so soll er die Strenge seiner Mitmenschen verspüren.


30. Ihr seid berufen, den Glauben zu erlangen. Doch wenn ihr nicht aufrichtig im Erlangen des Glaubens seid, so seid ihr noch zu früh gekommen. Es wäre besser für euch, von hier wegzufahren, es wäre besser für euch, auf jene Lebenssituationen zu stoßen, die euch ringsum erwarten.

31. Wenn ihr aber reif geworden seid, wenn in euch wirklich die Sehnsucht entsteht, mit allen Kräften das zu erreichen, was euch von Gott eröffnet wird, dann wird die Tür geöffnet sein, sie wird immer geöffnet sein.

32. Von Jahr zu Jahr höre Ich von euch ein und dieselbe Geschichte, dass von einem bestimmten Datum an die Türen geschlossen werden und man rechtzeitig hierher kommen müsse.

33. Man darf die Türen nicht verschließen. Lernt, die Tore immer offen zu halten, sie sind immer geöffnet, bis zur letzten Sekunde. Solange jemand die Möglichkeit hat, einen Schritt zur Wahrheit zu tun, wird das Tor geöffnet sein.

34. Ob ihr aber die Schwelle dieser Tür überschreitet oder nicht - das ist eure Angelegenheit, euer Werk, eure Suche ...


35. Euch steht bevor, eine ganze Welt aufzubauen, eine neue Welt, woran nur wenige glauben. Und warum glauben nur wenige daran? Weil sie die eigene Kraftlosigkeit kennen und weil sie die Kraftlosigkeit ihrer Nächsten kennen. Und sie kennen nur eine Kraft, nämlich dass die Menschen viel reden können, darin sind sie sehr stark ...


36. Hier lasst ihr nicht nur das Geistige entstehen, hier seid ihr berufen, das Schöne zum Vorschein zu bringen.

37. Malen werdet ihr alle lernen müssen. Ihr mögt nicht unbedingt Kunstmaler werden - obwohl ihr alle in der Seele Künstler und Poeten seid - doch Linien und Formen der Schönheit fühlen zu lernen, ist für alle wünschenswert.

38. Was ihr auch seid, was ihr auch werdet: ob ihr Böttcher, Töpfer oder Zimmermänner sein werdet - überall benötigt man eine Zeichnung. Die Fähigkeit, das Schöne zu sehen, ist in jedem Handwerk notwendig.


39. Talentiert seid ihr alle, in euch wurde von Gott alles hineingelegt und nur das Maß an Erfahrung in eurer Arbeit hat dazu geführt, dass ihr auf verschiedenen Stufen des handwerklichen Könnens steht. Doch das alles wird noch kommen.

40. Sagt nicht, dass ihr keine Ausdauer hättet, sagt nicht, dass euch Willenskraft fehle. Denn diese Erkenntnis über einen Mangel entsteht bei euch nur, damit sie durch jenes abgelöst wird, was diesen Mangel beheben soll. Darum, wenn bei euch die Erkenntnis entsteht: "ich kann das nicht", so entsteht sie nur, damit ihr daraufhin sagt: "Ich muss das können."


41. Eure Erfahrung hängt ausschließlich von euren Wünschen, von euren Bestrebungen und von eurer Willenskraft ab. Jedoch wird euch niemand die Willenskraft von außerhalb bringen. Ihr müsst euch die Willenskraft selbst in eurem Inneren erarbeiten - eben das ist das Bestreben, den Willen Gottes zu erfüllen.

42. Der Wille Gottes aber ist die Realität, jene Realität, die im jetzigen Moment vor euch erscheint.

43. Deshalb nehmt diese Realität an und ergreift sie, denkt sie euch aber nicht aus. Erfüllt das, was in diesem Augenblick vor euch erschienen ist, lauft nicht weg vor einer Schwierigkeit, sondern nehmt diese Schwierigkeit und handelt würdig, wie es euch geboten wurde.


44. Ihr solltet jetzt noch einmal eure Handlungen in diesem Leben, in dieser Gesellschaft überdenken, welche ihr hier zu schaffen versucht.

45. Wie wundervoll ist es, jemand zu sein, der dem Wort Gottes vertraut! Wenn ihr euch mit eurem Herzen auf die vom Großen Vater zu euch ausgestreckte Hilfe stützt und wenn ihr die Wahrheit als Halt in eurem Leben findet, so bekommt ihr die einzigartige Gelegenheit, in kürzester Zeit sehr viele Sakramente eures Lebens zu erkennen, wofür viele Menschen ansonsten Jahrzehnte und Jahrhunderte benötigen.

46. Doch dieses Erkennen erfordert ein kolossales Aufwenden eurer Anstrengungen. Und eben dafür wird euch zur Hilfe dieses Leben und diese Wahrheit gegeben, wobei ihr euch real auf Sie stützen könnt.

47. Diese Stütze ist unerschütterlich, Sie wird euch nie im Stich lassen. Ihr solltet euch nur noch mutiger auf Sie stützen und Ihr vertrauen!"


48. Und das Treffen mit dem Menschensohn ging weiter mit Antworten auf Fragen.

49. Als Antwort auf die Frage, ob man Gymnastik treiben solle, sagte der Lehrer: "Das Erkennen der Harmonie mit der Natur, der Bewegungen der Natur, der Bewegungen der Erde, der Tiere, des Wassers, der Luft - aus diesem aufrichtigen schöpferischen Versuch, die Natur zu verstehen, könnt ihr eine unendliche Vielzahl der Sakramente von verschiedenen Bewegungen gewinnen, die jedem individuell helfen können, sich dieser Harmonie zu nähern.

50. Ihr seid berufen, vieles für euch selbst schöpferisch und selbstständig zu erschaffen. Gymnastik ist eine ganz normale Seite des Lebens, und sie hat ihren Platz, solange ihr auf der Erde lebt."


51. Und der Lehrer sprach zu den Fragenden: "Ihr sucht ringsherum nach dem Märchen, dabei befindet ihr euch doch bereits im Märchen.

52. Wenn ihr irgendwohin nach außen streben würdet, so würdet ihr, im Gegenteil, aus dem Märchen hinausgehen und nicht in es hineingelangen. Das Märchen irgendwo anders zu suchen ist sinnlos, das zeugt davon, dass ihr vorerst noch nicht sehend seid und dass ihr das wirkliche Märchen, in dem ihr euch befindet, nicht seht.

53. Nun denn, das Märchen ist in der Realität, das ist euer Leben. Man sollte nicht eilen, aus ihm hinauszugehen. Man soll es verstehen, man soll dieses märchenhafte, komplexe, besondere, vielschichtige Sakrament verstehen.

54. Und nun, wo ihr lernt, auf euer Leben zu achten, werdet ihr immer tiefer das Märchen eures eigenen Lebens erfahren. Es wird erforderlich, dass ihr vorbildlich das studiert, was euch jetzt gegeben wird.


55. Es ist traurig, wenn euer Kopf angefüllt ist mit Gedanken über das tägliche Brot und nicht über die Arbeit selbst, die ihr gerade erfüllt.

56. Eure Gedanken sollen nur mit dem Bestreben angefüllt sein, die Arbeit zu erfüllen. Doch die Bezahlung ist nicht das Ziel eurer Arbeit.

57. Das Ziel eurer Tätigkeiten ist es, die eine oder andere Arbeit auszuwählen und sie so gut wie möglich zu erfüllen, wobei ihr sie kreativ angeht und in ein immer wunderschöneres Werk umwandelt, um dann dieses Werk den Menschen zu geben. Und wenn ihr dafür das tägliche Brot bekommt, so wird es euch auch ernähren."


58. Eine weitere Frage an Wissarion war: "Wenn der Mensch operiert wurde und es wurde ein Organ entfernt, wie bald wird das Organ wiederhergestellt? Ist so etwas überhaupt möglich?" - war die Frage an Wissarion.

59. Der Lehrer las die Frage vor, dachte kurz nach und mit einem scherzhaften, verspielten Lächeln auf den Lippen sagte Er: "Vielleicht sind Sie der erste, der das Organ nicht mehr hat, und bei den anderen Menschen wird es möglicherweise auch allmählich verschwinden.

60. Betrachtet das nicht wieder einseitig: Der Mensch verändert sich, mit der Zeit werden wir sehen, welche Organe überhaupt notwendig sind und welche nicht.

61. Deshalb, wenn man euch irgendetwas entfernt hat, so seid ihr vielleicht jetzt ein glücklicherer Mensch als die anderen, nur dass ihr das vorerst nicht versteht."

62. Der Saal lachte unbändig und der Lehrer fuhr fort: "Man soll also entschlossen weiter vorwärts gehen und sich nicht darum sorgen, was einem zu wenig erscheint.

63. Regt euch nicht auf, falls ihr es dennoch benötigen solltet, so werden wir ein neues züchten, das ist nicht schwer - sollte das für den Menschen wirklich notwendig sein. Die Hauptsache ist, dass er dies nutzen kann,

64. Denn ihr habt zwar sehr viele Organe, doch sie befinden sich alle in einem sehr schlechten Zustand. Und wenn man gerecht sein wollte, müsste man euch alle Organe nehmen und dann je nur eines verteilen. Dann hättet ihr ein würdiges Verhältnis dazu und ihr würdet jedes Organ wertschätzen, würdet es lieben und nicht verunreinigen."


65. Am nächsten Samstag wurde den Lernenden gesagt: "Aus sich Schwächen zu ergießen, stellt für fast keinen von euch ein Problem dar. Doch richtig auf die Schwächen der anderen zu reagieren - das ist ein großes Problem für euch.

66. Als Gläubige sollt ihr vor allem lernen, das Schwache entgegenzunehmen, das ist sehr wichtig.

67. Natürlich sollt ihr kontrollieren, dass ihr den Umgebenden nichts Schwaches hinschüttet. Doch seid sehr wachsam, wenn euch Schwaches entgegengebracht wird, dass ihr dies richtig entgegennehmt, ohne zu erzürnen, ohne traurig zu werden, ohne zu verurteilen, sondern indem ihr das zu euch Kommende abwägt, eine Schlussfolgerung daraus zieht und Hilfe leistet, wenn ihr die Notwendigkeit dazu seht."


68. "Anfangs schreitet ihr in der Wahrheit scheinbar wie Heuchler, weil jeder eurer rechtschaffenen Schritte damit beginnt, dass ihr das tut, was euch noch nicht vertraut ist.

69. Wenn die Wahrheit kommt und den Kreis der einen oder anderen Wahrheit erleuchtet, nehmt ihr das mit dem Kopf auf, das Herz aber flüstert: Ja, das ist richtig. Doch diese Wahrheiten hat es noch nicht in sich, es entspricht diesen Wahrheiten noch nicht.

70. Und dann macht ihr die ersten Schritte, weil ihr wisst, dass man so handeln soll, doch das sind noch nicht eure Schritte. Deshalb sind diese Schritte ungeschickt und rau.

71. Und jeder, der euch betrachtet, euch anhört, sagt: "Ihr seid Heuchler", und hat Recht zum gegebenen Zeitpunkt, weil ihr von Liebe redet, eure Schritte dem aber noch nicht entsprechen.

72. Doch das ist eine einseitige Einschätzung. Wenn der Mensch einen anderen gehenden Menschen nicht sieht, so wird es ihm nicht gelingen, die Schritte des anderen richtig zu bewerten.

73. Nur mit der Zeit wird die Information, die sich in eurem Kopf befindet, von eurem Herzen erkannt und wird zu eurem Wesen werden. Und ihr beginnt Schritte nicht deshalb zu tun, weil das so sein soll, sondern weil es euer inneres Bedürfnis ist, euer Wesen. Dann wird sichtbar werden, dass ihr wirklich dem entsprecht, was ihr sagt.

74. Also schätzt den Nächsten nicht voreilig ein und eilt nicht, seine Heuchelei bloßzustellen, weil ihr verschiedene Fähigkeiten habt. Die Möglichkeiten, rechtschaffene Schritte zu tun, sind bei allen verschieden.


75. Man soll lernen, nicht das zu fordern, was nicht in der Kraft eures Nächsten steht, denn er wird dies sowieso nicht schaffen.

76. Die Hauptsache ist, jenen aufrichtigen guten Elan zu realisieren, der in eurem Herzen ist.

77. Was euer Bruder für einen Elan hat, das muss er selbst herausfinden. Jeder von euch soll nur den eigenen Elan in seinem Herzen erkennen."


78. "Jeder eurer Fehler, den ihr nicht kennt, von dem ihr jedoch ahnt, dass er irgendwo existiert, wird sich immer dann offenbaren, wenn von euch gefordert wird, einen Schritt zu tun, um euch zu verändern. Doch dazu braucht man Zeit.

79. Folglich, selbst wenn ihr fühlt, dass ihr irgendwo einen Fehler macht, doch ihr nicht wisst wo und wie, geht entschlossen so weiter, wie ihr es für richtig haltet.

80. Und je entschlossener und aufrichtiger ihr vorwärts geht, umso schneller wird sich der Fehler zeigen, der in euch gereift ist und dessen Zeit hervorzutreten noch nicht gekommen war. Möge er sich zeigen. Und wenn ihr ihn seht - habt ihr die wunderbare Möglichkeit, ihn zu berichtigen.

81. Wenn ihr dann aber an ihm vorbeigeht - wird das ein großes Unglück für euch sein, das wird jenes unangenehme Sakrament sein, das eure Kräfte verzehrt."


82. "Bist Du - die größte Liebe?", fragte Anja aus St. Petersburg den Lehrer. Sie kam oft in den Wintertagen zum Menschensohn, um viele ihrer Fragen zu lösen.

83. "Die Größte Liebe - das ist der Vater!

84. Ich bin in irdische Begriffe eingeschlossen, in Mir ist sowohl Liebe als auch Strenge, als auch das Gericht", antwortete Wissarion.


85. "Ist es die Hauptbestimmung der Frau, Mutter zu sein?", fragte Anna.

86. "Die Hauptbestimmung der Frau ist - ein Mensch zu sein, und dann, bereits zum Menschen geworden, eine Mutter zu werden und nicht umgekehrt - eine Mutter zu werden ohne ein Mensch geworden zu sein."


87. Und einmal, an einem Februartag, fand ein Gespräch mit Sofia statt, die aus Dagestan zur Wahrheit gekommen war und die bereits seit drei Jahren bestrebt war, auf dem Land der neuen Verheißung die Wahrheit zu erfassen und zu erfüllen.

88. Jetzt arbeitete Sofia in einer Bildergalerie in Minusinsk, und natürlich ging es in dem Gespräch mit dem Lehrer um die schöpferische Tätigkeit, um Maler und um ihre menschlichen Schwächen.

89. Und es wurde in dem langen Gespräch gesagt: "Man kann aus dem Menschen nichts Schöneres herausholen, solange er sich geistig nicht weiter entwickelt ...

90. Der Maler darf nicht von Kunstkritikern ausgewählt werden, sondern von den Menschen selbst. Denn ein Bild zu kommentieren ist sinnlos, da es Wunderbares, Erstaunliches beinhaltet ...

91. Je höher entwickelt die Technik eines Kunstmalers ist, der innere Schwächen besitzt, eine schwache Seele, umso größer ist die Gefahr, die er und seine Bilder dem Betrachter bringen. Und je länger jemand ein solches meisterhaft gemachtes Kunstwerk betrachtet, umso mehr nimmt er die lasterhafte Welt des Kunstmalers in sich auf."

 

 

 

 

 

 

 

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