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Vadim berichtet über die Ereignisse des Jahres 1994:   Teil 4, Kapitel 41     

Marsch durch die Taiga
Marsch durch die Taiga   (17.07.2003)

    Erkundung des Geländes für die Stadt der Sonne über dem See Tiberkul ~ Verirrt in der Taiga

1. Am trüben Morgen des 21. September 1994 fuhr ein Auto in die Taiga an den See Tiberkul. Zusammen mit dem Lehrer fuhren Sergej, der Dorfälteste, Stanislaw, Wladimir und Vadim.

2. Auf dem Weg sprachen die Schüler über die Schwierigkeiten bei der Erschaffung der Gemeinschaft und über die Gesetze ihres Zusammenlebens. Und es kam die Frage auf, wer eigentlich von denen, die in die Gemeinschaft kamen, ein Mitglied von ihr werden könne.

3. Und nachdem Er das lange Gespräch mit angehört hatte, riet Vissarion, dass ein Mitglied der Gemeinschaft jener werden könne, der nicht weniger als ein Jahr an der Tätigkeit der Gemeinschaft teilgehabt habe, unabhängig davon, wo er lebe, im Gemeinschaftshaus oder in einem eigenen Haus; oder jener, der im Gemeinschaftshaus lebe und seine Regeln beachte, und in Organisationen der äußeren Gesellschaft arbeite, die der Umwelt keinen Schaden zufügen, und mit den Ergebnissen seiner Arbeit das Leben im Gemeinschaftshaus unterstütze. In jedem Fall solle der endgültigen Aufnahme in die Gemeinschaft eine Zeit der Arbeit und des Lebens von einem Jahr vorausgehen.


4. Nicht weit von Tscheremschánka erwarteten Nikolai und Viktor aus Riga mit seiner Frau Nora die Reisenden, sie hatten die Wanderroute zum See Tiberkul und die Ausrüstung vorbereitet.

5. Die Wartenden erzählten, dass man wegen des niedrigen Wasserstandes nicht über den Fluss zum See Tiberkul gelangen könne, und dass in dieser Situation nur eines übrig blieb: Den Weg im Auto über die Brücke des Flusses Tabrat zurückzulegen und weiter, die Technik zurücklassend, durch die Taiga von Süden her zum See zu gehen.


6. Auf dem Weg zum Dorf Guljáewka, hielten die Reisenden an der sich im Bau befindlichen Kapelle.

7. Und die freudigen Augen der Gotteskinder, die die Kapelle bauten, sahen den Menschensohn; und dieses Treffen war ein lang erwartetes, denn die jungen Schüler der Wahrheit, Iwan, Denis, Danail und Sascha der Kleine benötigten die Unterstützung des Lehrers.

8. Der Lehrer umarmte die Schüler, berührte die Wände der Kapelle, trat in das Holzgerüst und lächelte ...

9. "Es ist Zeit, weiterzufahren", sagte Er, als Er aus der Kapelle trat.


10. Hinter dem Fluss Tabrat wurde der Weg für die Autos unzugänglich. Die Technik verblieb in Erwartung der Wanderer auf einem einsamen Weg eines verlassenen Holzschlags.

11. Die Spuren der wilden, unvernünftigen Tätigkeit des Menschen waren wie eine Narbe auf dem Körper der Erde verblieben. Die Taiga versuchte, die Wunden mit ihren jungen Sprossen und Sümpfen zu heilen.

12. Nach einer Stunde Weges begann die unberührte Taiga, die die See-Perle mit Windbrüchen, zähem Gestrüpp und unbemerkbaren Bächen abschirmte.

13. Viktor, ein ehemaliger Geologe, ging sicher voraus, denn er kannte die Taiga gut und orientierte sich in ihr.

14. Und die Taiga ließ die Wanderer auf dem kürzesten Weg zum See durch.

15. Der Tag, der mit einem trüben Morgen begonnen hatte, wurde unerwartet warm und sonnig.

16. Nach nur zwei Stunden waren die Wanderer am Ufer des Sees. So schnell hatte es Viktor noch nie geschafft, an das gebotene Ufer zu treten.


17. Aus langen aufgeblasenen Ballons und dünnen Stämmen und Ästen der Bäume bauten die Wanderer einen Katamaran und betraten den Spiegel das Sees.

18. Nachdem sie die Birken- und die Zederninsel hinter sich gelassen hatten, machten sie am östlichen Ufer des Sees fest, am Fuße des Berges Suchaja.

19. Es war bereits Abend. Die Wanderer machten ein Feuer, stellten das Zelt auf, aßen Abendbrot und tranken Tee aus dem schmackhaften Tiberkuler Wasser und den duftenden Blättern der Taiga-Johannisbeere.

20. Und Sergej der Älteste wandte sich an den Menschensohn: "Lehrer! Vielleicht sagst Du uns Dein Wort, es beginnt ja etwas Neues in unserem Leben?"

21. Vissarion aber antwortete nichts, trank Seinen Tee aus und ging ins Zelt, um zu schlafen ...


22. Am Morgen erwartete die Gehenden der Berg Suchaja, und nach zwei Stunden waren sie auf einer der drei Anhöhen des heiligen Berges.

23. Und der Lehrer sagte, nachdem Er die Schüler zusammengerufen hatte, dass auf diesem Gipfel die Siedlung des Einigen Volkes gebaut würde und dass man bereits jetzt damit beginnen müsse, den Anfang des Baus im Frühjahr vorzubereiten.

24. Auf den zweiten, höheren Gipfel zeigend, sagte der Menschensohn, dass dort einmal eine Kapelle stehen würde.

25. Auf dem Hauptgipfel aber solle der Tempel des Einheitlichen Glaubens stehen, der unter seinem Gewölbe die Kinder des Einigen Volkes versammeln würde.

26. Und der Menschensohn sagte: "Das Vorbestimmte vollzieht sich. Und auf dem Berg Zion sammeln sich die würdigen Kinder Gottes!"


27. Und vor dem alten Stein, der der Grundstein für die neue Siedlung sein sollte, traute Vissarion Viktor und Nora, auf ihre bebende Bitte hin, und sagte ihnen: "Von nun an seid Mann und Frau!"

28. Und die Freunde beglückwünschten sie und brachten großartige Gaben: den Rest eines Fladens auf Birkenrinde, die zum festlichen Tuch wurde, das die Natur wundervoll bemalt hatte ... (Bei Russen, Ukrainern usw. ist es Brauch, Gäste mit Brot auf einem sehr schönen Handtuch mit Stickerei zu begrüßen. Und hier musste eben die Birkenrinde als Handtuch dienen - Anm. d. Übers.)


29. Die Wanderer stiegen schnell zum Rastort am Ufer des Sees hinunter und nachdem sie frühstückt hatten, fuhren sie in umgekehrter Richtung zum südlichen Ufer des Sees.

30. Vom südlichen Ufer bis zu den am Weg zurückgelassenen Autos standen drei Stunden guten Wegs in der Taiga bevor, und da ein mit der Taiga vertrauter Mann die Wanderer anführte, sahen sich die Gehenden bereits zu Hause und begannen den morgigen Tag zu planen.

31. Doch der Verlauf der Ereignisse nahm eine ungeplante Wendung ...


32. Die Wanderer schritten in der Taiga mit erleichterten Rucksäcken, da sie den Katamaran mit Ausrüstung und Motor am Ufer des Sees zurückgelassen hatten.

33. Der Lehrer ließ die Schüler vor und ging als Letzter.

34. Nach vier Stunden Weges aber stellten sie fest, dass sie vom Ziel ihres Weges abgekommen waren.

35. Viktor wurde aufgeregt und nervös - denn er bereitete ja dem Menschensohn den Weg - und er beschloss, die Gruppe nach Osten zu führen, denn bis zu diesem Zeitpunkt waren die Wanderer scheinbar zur westlichen Seite abgekommen.

36. Nach noch einer Stunde Weg hielten die Wanderer an und brachten dem Vater ein Gebet dar, um Standhaftigkeit und Ruhe zu finden, und den richtigen Weg.

37. Nach dem Gebet ging Viktor wieder entschlossen nach Osten.

38. Es begann bereits der trübe Abend, die Sonne ging in ihm unter.

39. Und plötzlich erleuchtete durch den von Regenwolken verdeckten Himmel ein breiter Sonnenstrahl die Anhöhen des Berges, der sich auf jener Seite befand, die der Bewegung der Wanderer entgegengesetzt war.

40. Und der Menschensohn zeigte den Vorangehenden den erleuchteten Gipfel im Südwesten und versuchte, den Blick der Schüler in diese Richtung zu lenken.

41. Doch die von Hast erhitzten Schüler waren nur bestrebt, schneller aus der sie nicht fortlassenden Taiga herauszukommen, achteten nicht auf den Rat des Lehrers und führten ihre Bewegung fort.

42. Die Nacht begann schnell. Die Wanderer waren in einen Sumpf geraten, der die Wunden eines alten Baumschlags bedeckte.

43. Als sie wieder auf festen Boden gekommen waren, stellten sie schnell das Zelt auf, machten ein Feuer und trockneten die nassen Sachen. Zum Abendbrot gab es einige kleine Möhren und eine Rübe.

44. Die Schüler blickten zum Lehrer. Der Lehrer aber schwieg ...


45. Als sie am kühlen Morgen erwachten, sahen sie direkt vor sich, im Norden, die drei Anhöhen des Trockenen Berges. Erstaunen ergriff sie.

46. Viktor ging, die Gegend auszukundschaften. Als er zurückkam, sagte er: "So etwas ist mir noch nie passiert! Jetzt müssen wir wieder nach Westen, und wieder wird es ein Weg von einigen Stunden."


47. Die Schüler versammelten sich am Morgenfeuer. Der Lehrer sagte leise: "Warum habt ihr gestern euer Gebet an den Vater gewandt?

48. Was habt ihr von eurem Gebet erwartet, wenn nach dem Anrufen des Vaters Sein Wort euch einen Fingerzeig gab, ihr ihn jedoch nicht beachtet habt!"

49. Die Schüler schwiegen und senkten die Köpfe.

50. "Heutzutage wird jedes Meiner Worte, jeder Blick, jedes Schweigen, vieles für euch entscheiden, denn vieles wurde bereits gesagt!"


51. Zu Mittag erreichten die Wanderer den Weg, wo die Autos zurückgelassen worden waren. Die Wanderung ging ihrem Ende zu.

52. Und Sergej der Älteste sagte: "Lehrer! In letzter Zeit scheint es mir, als müsse man dichter bei Dir sein, eine verantwortliche Zeit, man muss ihr entsprechen. Manchmal reicht etwas innen nicht."

53. "Gestern am See Tiberkul hast du gefragt, ob es denn kein Wort von Mir gäbe.

54. Nicht die Zeit für Glaubenswissen ist gekommen, sondern die seines Erkennens, das manchmal durch Meine schweigende Antwort bestimmt wird", sagte der Menschensohn.

 

 

 

 

 

 

 

 

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