Interview Vissarions mit dem Ersten Schwedischen Fernsehen zum Thema Malerei ~ Die bildende Kunst spiegelt sehr stark den Zustand des Künstlers wider. ~ Wie hängt das Geistige mit der Kunst zusammen? ~ Ist es richtig, Krieg in der Kunst darzustellen? ~ Hat Vissarion seine Gemälde verkauft? ~ „Aus welchem Grund beschäftigen Sie sich mit der Malerei?“ ~ Die Kunst wird das Wichtigste auf der Erde sein. ~ Das Fest zum 18. August
1. Festtage im August. Am siebzehnten August kam der Lehrer nach Petropawlowka.
2. Am Morgen des Tages des Wortes, schon traditionsgemäß, übernahm der Priester Sergej das Feuer des Gebetssakramentes, und darauf folgte entsprechend dem Ritus die Kinderliturgie. Bald entwickelte sich im Verlauf die große Liturgieprozession von der Kirche aus bis hin zur Insel. Und das Fest begann.
3. Währenddessen traf sich der Lehrer in der Kirche mit Teilnehmern der ersten internationalen wissenschaftlich-praktischen Konferenz "Das neue Bewusstsein – Der neue Mensch – Die neue Gesellschaft: Vorstellungen, Übergangswege, Projekte und Technologien".
4. Diese Konferenz fand ab dem sechzehnten August in Tscheremschanka in einem Raum des Touristenhauses statt und brachte Gelehrte verschiedenster Richtungen und Ränge zusammen, die sich um das Schicksal der modernen Konsumgesellschaft Sorgen machen und sich ebenso um die Suche und Gründung einer neuen Weltanschauung kümmern, die Sinn und Ziel des Lebens der Menschen bestimmen würde. Unter den Teilnehmern der Konferenz befanden sich die Akademiemitglieder E. S. Bolotow, L. S. Bolotowa, B. A. Minin.
5. Das Treffen der Teilnehmer der Konferenz mit dem Lehrer, das auf Fragen an Ihn basierte, dauerte etwa zwei Stunden und zog die Gelehrten hin zu dem Prozess des schöpferischen Begreifens der Weltanschauung der Wahrheit, die dem Wort Gottes (Vissarion, Anm. d. Übers.) übermittelt wurde.
6. An selbigem Festtag gab der Lehrer den Journalisten des ersten TV-Senders Schwedens ein Interview. Das Interview begann mit Fragen zur Thematik des Schöpferischen.
7. „Wie haben Sie das Malen erlernt?“, war die erste Frage.
8. „Das ist schwer zu sagen – wie. Ich habe viel gemalt. Habe Mich bemüht, die Stellen besser zu machen, die Ich sah, Stellen, die Mich als solche nicht befriedigt haben...“
9. „Sie haben an keiner Kunstakademie, an keiner Hochschule gelernt?“
10. „Es gibt jetzt sehr viel verschiedene Literatur zum Thema Kunst. Vieles kann man aus Büchern entnehmen. Sehr viel kann man aufnehmen, wenn man Gemälde in Museen betrachtet. Wiederum sehr viel kann man von dem sehen, was es in Büchern gibt, Illustrationen. Das heißt, die heutige Zeit ist dadurch gekennzeichnet, dass sehr vieles dargestellt ist, und man es sehen kann.“
11. „Auf welche Weise begeistern Sie sich, um zu malen, und wie finden Sie die Zeit dazu?“
12. „Der Wunsch zu malen entsteht von selbst. Und im Weiteren muss man die Umstände betrachten, besonders momentan. Es gibt nicht immer die Möglichkeit zu malen, selbst wenn man es möchte, denn entweder kann es sein, dass Ich verreist bin, oder Mich mit Menschen treffe. In so einem Moment kann Ich nicht alles stehen und liegen lassen und malen gehen. Deshalb, sobald sich eine Möglichkeit ergibt, nutze Ich sie.
13. Und in den ersten Jahren, als Ich anfing zu malen, habe Ich so lange gemalt, bis Sehstörungen in den Augen einsetzten. Es war also so, dass Ich auch zwölf Stunden täglich gemalt habe.“
14. „Kann man Ihre Gemälde als realistisch bezeichnen?“
15. „Vielleicht. Es kommt aber vor, dass Ich Elemente der Phantasie benutze. Aber im Ganzen kann man sie als solche bezeichnen.“
16. „Warum wählen Sie gerade die realistische Malweise?“
17. „Die Gesetze der Harmonie... Die Welt ringsum ist harmonisch. Es ist nicht nötig, sie durch das kranke Bewusstsein zu entstellen. Sie wird durch solch eine Entstellung nicht schöner. Deshalb entspricht die realistische Malweise dem Wunsch, das Schöne nach den Gesetzen der Harmonie darzustellen. Und erst recht ist das ja die Sprache, mittels der du mit deinen dir Nahestehenden Gemütsbewegungen besprichst, die Sprache soll verständlich sein.“
18. „Was halten Sie von der destruktiven Kunst?“
19. „Die bildende Kunst spiegelt sehr stark den Zustand des Künstlers wider. Sie ist fähig, diesen Zustand in den Gegenstand, den die Hand des Menschen schafft, enorm stark einzuprägen. Enorm stark. Daher, so, wie die innere Welt des Künstlers beschaffen ist, solch eine Energie fängt an, in das Werk eingeprägt zu werden.
2. Ein Mensch kann sich, nachdem er ein Werk geschaffen hat, ändern, aber das Werk, das irgendwelche kranke Gemütsformen desjenigen Menschen beinhaltet, wird diese Krankheit weiterhin ausstrahlen. Und es wird diese Energie so lange ausstrahlen, solange das Werk existiert. Das können Jahrtausende sein. Und auf alle, die sich neben diesem Werk befinden, wird diese negative Information aufgelegt werden und Lebensenergien des Menschen zerstören.“
21. „Und haben Sie je etwas gemalt, was Sie jetzt keinem zeigen möchten, worunter Sie nicht Ihren Namen setzen möchten, sozusagen?“
22. „Wenn ich etwas gemacht habe und Mir das nicht gefiel, so habe Ich Dasjenige sofort vernichtet. Aber natürlich verwirren einen die früheren Werke, wenn man im Laufe des Prozesses gelernt hat, Werke besser zu gestalten, denn vieles wird als nicht genügend Interessantes eingeschätzt werden, man könnte es besser machen.“
23. „Was ist die vollkommene Kunst?“
24. „Diejenige, die den Menschen mit lebenspendender Kraft anfüllen und ihn zum Schaffen begeistern kann. Und je mehr das Werk auf diese Weise wirken kann, umso interessanter ist es. Aber es kann keine derartig vollkommene Kunst geben, die allen gleichermaßen gefällt. So etwas gibt es nicht.“
25. „Wir haben gehört, dass Ihre Gemälde eine Kraft beinhalten, die heilen kann. Können Sie darüber etwas erzählen?“
26. „Und was kann man erzählen? Wenn es Menschen gefällt, es ihnen hilft, was soll man hier noch erzählen? Wahrscheinlich gibt es sie, wenn sie gesunden.“
27. „Und haben Sie irgendwann erlebt, dass irgendein Gemälde auf diese Weise auf Sie wirken konnte, das heißt, das irgendein Gemälde heilen konnte?“
28. „Nein, Ich bedarf dessen nicht. Ich habe in guten Museen mehrmals Gemälde angetroffen, die Mich erfreut haben. Nach der Betrachtung dieser Gemälde wollte man malen gehen, das war wichtig.“
29. „Und als Beispiel – gab es irgendein besonderes Gemälde, das Ihnen gefiel?“
30. „Ich betrachte sehr oft Gemälde, wobei Ich weder den Titel des Gemäldes noch den Namen des Künstlers bemerke. Mir ist wichtig, das Werk selbst zu sehen. Darum, es jetzt sofort zu sagen, wird Mir selbst schwierig, den Titel kann Ich nicht nennen.“
31. „Wie hängt das Geistige mit der Kunst zusammen? Und wie geht das vor sich?“
32. „Vorher haben wir schon gesagt, ein gutes Werk – das ist so eines, das Freude erzeugt und die Begeisterung zur Erschaffung irgendeines Werkes. Aber um eine notwendige positive Kraft in ein Werk einzuprägen, muss man diese Kraft haben.
33. Und die Kraft ist nur dann zu erwerben, wenn man sich auf dem Weg der geistigen Entwicklung richtig bewegt. Um qualitativ hochwertige Werke beliebiger Art zu gestalten, muss man eine große Ausgeglichenheit im Innern haben, man muss ruhig, selbstbeherrscht, geduldig sein können.
34. Sonst treibt der unausgeglichene Zustand des Menschen, seine stetige Unruhe ihn an, sich stets zu beeilen. Aber wenn er sich beeilt, kann das Werk niemals gut sein.
35. Und wenn er sich beeilt und das Werk gestaltet, so wird schon seine Unruhe, seine Hast in diesem Werk verbleiben, und es wird schon auf alle, die mit diesem Werk in Berührung kommen, negativ wirken. Darum wird die moderne Kunst dadurch gekennzeichnet, dass alle Werke innerhalb einer Stunde gefertigt werden können, ein beliebiges der Werke.“
36. „Folglich bestimmt die Zeit, welche Kunst wahrhaftiger ist?“
37. „Ja, die gute Kunst wird von Menschen aufbewahrt werden, sie werden das Gute schätzen. Alles Übrige wird vorbeifliegen, und man wird es vergessen.“
38. „Und welche Auswirkung hat die Zeitspanne, die für die Gestaltung verwendet wird, auf das Werk?“
39. „Wenn man das Werk über einen längeren Zeitraum herstellt, so bedeutet das gar nicht, dass man ein gutes Werk schafft. Ein Mensch kann sich mit dem Werk längere Zeit beschäftigen, wobei er sich stets in einem nicht guten Zustand befindet, er hat es berührt – hat sich davon losgerissen, nach einer Zeit wieder weitergemacht, er kann sich damit lange beschäftigen, aber es wird sowieso mit Negativem angefüllt sein.“
40. „Was wollen Sie mit Ihrer Kunst dem Betrachter zeigen?“
41. „Ich habe nicht den Wunsch, etwas zu zeigen, Ich singe einfach das Lied mit Meinen Händen, das ist alles. Und die Menschen bitten darum, es anschauen zu dürfen, und Ich lasse sie schauen. Aber im Voraus habe Ich keinen Wunsch, etwas zu zeigen.
42. Die Kunst – sie ist nicht etwas Politisches. In der Politik bemüht man sich, irgendeine Idee aufzuzwingen. In der Kunst soll das nicht sein.
43. Die Kunst – sie ist die poetische Berührung des Menschen mit der Welt, die er liebt, die ihn umgibt, die er besingen möchte, die er gern beobachten möchte. Es handelt sich nur um einen schwachen Menschen, wenn er sich zu behaupten wünscht und mittels Kunst lautstark etwas deklarieren möchte.“
44. „Wenn zum Beispiel ein Mensch in einem Land geboren ist, in dem Krieg herrscht, und wenn dieser Mensch seine Besorgnis durch die Kunst äußern will, so ist das nicht richtig?“
45. „Man muss sehen, was für eine Gemütsverfassung vorhanden ist. Gemütsbewegung setzt viele verschiedene Formen voraus. Und wenn er seine Empörung in Bezug auf den Krieg äußern möchte, so darf man so etwas nicht hineinlegen. Diese Empörung wird lange existieren, solange, wie das Werk existiert. Und in Friedenszeiten wird sie so weiterwirken, als ob Krieg wäre.“
46. „Und wenn ein Mensch den anderen etwas über irgendwelche Kriegsereignisse mitteilen will? Angenommen, wenn er einen Toten gesehen hat und dies den anderen schildern will?“
48. „Um zu erzählen, was er durchgemacht hat. Nun, so, wie wenn man ein Buch schreibt, nur eben im Bereich der bildenden Kunst.“
49. „Damit nicht nur er diesen Schmerz erlebt, sondern auch Tausende Menschen den selben Schmerz erleben, den er erlebt hat? Um Schmerz und solche Emotionen zu vermehren?“
50. „Um mitzuteilen, dass Krieg ist.“
51. „Das wird den Menschen keine gute Stimmung verleihen. Die Menschen sind übervoll mit Bosheit aufeinander, mit Angst voreinander, und solche Schilderungen vermindern nicht Bosheit und Angst, sondern vermehren sie.
52. Wenn du möchtest, dass man etwas vergisst, dass etwas aufhört zu existieren, so soll man dies dem Vergessen anheimgeben, nicht aber stets daran erinnern.
53. Es ist nicht richtig zu denken, dass, wenn man das Grauen des Krieges zeigt, so werden die Menschen daraus lernen und nicht kämpfen. Sie werden es behalten und dasselbe anwenden.“
54. “Wenn Sie malen, erhalten Sie dann sozusagen Führung durch Gott?“
55. „Das ist nicht nötig. So eine Führung braucht kein Mensch. Jeder, der sagt, dass er so eine Führung habe... da muss man schon aufmerken.“
56. „Wir haben im Internet gelesen, dass Sie sich neue Methoden der Anwendung von Pastellkreide ausgedacht haben. Kann man etwas darüber erfahren?“
57. „Nein, Ich habe nichts Neues erfunden. Ich weiß sogar nicht einmal, wie Ich das beantworten soll. Eigentlich habe Ich nichts Neues erfunden, man hat das ja auch früher gemacht. Vielleicht haben nur wenige der Pastellmalerei ihre Aufmerksamkeit geschenkt.
58. Ich habe aber entschieden, die Vorgehensweise in der Pastellmalerei zu erweitern, damit diese noch wertvoller wird als die Ölmalerei, denn in Wirklichkeit sehe Ich, dass sie wertvoller ist. Ich fühle es: Sie soll wertvoller werden.“
59. „Und gibt es andere Maler, die auch eben diese Technik der Pastellmalerei anwenden?“
60. „Es gibt in der Dresdener Galerie so ein gutes Pastellbild, "Das Schokoladenmädchen". Ein interessantes Werk. Ich war aber nicht in allen Museen. Vielleicht gibt es sonst noch irgendwo etwas Interessantes.“
61. „Und haben Sie viele Ihrer Bilder verkauft?“
62. „Nein, nicht viele. Ich bemühe Mich, das nicht zu tun.“
64. „Nun, sie sind für Mich sehr wertvoll und jetzt auch besonders für diejenigen, die hier leben, hierher zusammenkommen. Diese Menschen meinen, dass dies für sie eine sehr wichtige Kostbarkeit ist. Darum bemühe Ich Mich, die Bilder nicht zu verkaufen.
65. Ich neige dazu, ein Portrait im Auftrag zu machen, aber Ich bemühe Mich, die Bilder nicht zu verkaufen. Es ist nicht einfach, sie für eine nachfolgende Ausstellung zu vervollständigen und erst recht, wo die Ausstellungen noch recht oft stattfinden.“
66. „Was kostet das teuerste Gemälde, das Sie verkauft haben?“
67. „Es fällt Mir schwer, vom Geld zu sprechen, das ist nicht mein Gebiet, das ist Mir zu kompliziert, vom Geld zu reden.“
68. „Man sagt, dass Sie jetzt etliche Gemälde für sehr viel Geld verkaufen.“
69. „Nun, auch gut, mögen sie reden. Wenn es jemandem so gefällt, so mögen sie es machen.
70. Es gibt Bilder (anderer Künstler – Anm. v. Vadim), die viel wert sind und es gibt Bilder, die nichts wert sind, aber dafür, was mit diesen Bildern verbunden ist, bezahlt man viel Geld. Es gibt solche Bilder, die gemäß ihres eigenen Wertes in einen Eimer zu werfen sind, aber man gibt für sie viel Geld aus.“
71. “Und gibt es so einen Ort, wo Sie Ihre Gemälde sehr gerne zeigen möchten?“
72. „Solch einen Ort gibt es nicht. Ich habe keine derartigen Wünsche. Es ist hier zu ergänzen: Ich will sie nämlich nur dort zeigen, wo man sie sehen will. Darum erhalte Ich zuerst einen Vorschlag, und dann reagiere Ich auf ihn. Aber wenn es keinen Vorschlag gibt, habe Ich auch keinen Wunsch, dort etwas zu zeigen. Alles kommt darauf an, dass man etwas sehen will.“
73. „Es ergibt sich, dass Ihre Kunst Ihre Lehre sozusagen fördert?“
75. Bis jetzt bin Ich viel gereist, habe über das Geistige erzählt. Und nun sehe Ich keinen Bedarf zu reisen und zu erzählen. Die Gemälde reisen, und die Menschen, indem sie sie erleben, fangen an zu fragen, zu suchen, zu erfahren. Die Gemälde selbst führen sie weiter.“
76. „Beschäftigen Sie sich mit irgendeiner anderen Art künstlerischer Gestaltung außer der Malerei?“
77. „Wenn Ich die Zeit hätte, würde Ich Mich mit beliebiger künstlerischer Gestaltung beschäftigen. Ich habe aber einfach keine Zeit. Die Kunst fordert sehr viel Beachtung. Und es ist möglich, sich mit einigen Gestaltungsarten zu beschäftigen, aber dann gibt es wenige verschiedener Werke, es werden wenige sein. Darum möchte Ich es in einer äußern. Wenn es Zeit gibt, anderes zu machen, werde Ich das andere machen.“
78. „Möchten Sie, dass Ihre Lehre durch Ihre Kunst in Schweden bekannt wird?“
79. „Dort, wo es nötig ist, dass jemand mit der Lehre in Berührung kommt, werden unbedingt Ereignisse stattfinden, die dies ermöglichen.
80. Es soll nicht so sein, dass alle Meine Lehre annehmen. Sie entspricht nicht den Kräften aller. Das ist aber ein ernstes Thema. Meine Lehre soll hier diejenigen versammeln, die die Basis der künftigen Menschheit zugrunde legen werden. Alle anderen werden im Laufe einer bestimmten Zeitspanne ihr Leben verlassen.
81. Eine neue Basis zu formieren, ist eine sehr große Arbeit. Eine Heldentat ist notwendig. Es gibt nur wenige, die dazu fähig sind. Jetzt sollen hier Menschen innerhalb einer kurzen Zeitperiode das tun, was sie im Laufe von Jahrtausenden nicht konnten.“
82. „Haben Sie jetzt irgendeinen Rat für Künstler in der Welt?“
83. „Sich bemühen, das, was man selbst so in der Welt bewundert, darzustellen, nicht aber irgendwelche schmerzhafte Emotionen, nicht irgendwelche belastende Lebensmomente.
84. Die Menschen leben immer unter angespannten Situationen, es mangelt ihnen an Momenten, wo man etwas gerne beobachtet. Diejenigen, die nicht bewundern können, kritisieren den Prozess der Fähigkeit, sich zu ergötzen. Aber sie kritisieren aufgrund von Unkenntnis, nicht aufgrund von Weisheit. Man soll mit Liebe beobachten können, und so etwas kann man darstellen. Dies wird immer Freude hervorrufen, und folglich wird das auch den Wunsch zu leben hervorrufen. Das ist die Hauptsache.“
85. „Aus welchem Grund beschäftigen Sie sich mit der Malerei (außer, dass Ihre Lehre weitergegeben wird)?“
86. „Die schöpferische Gestaltung, durch die ein Mensch seine Liebe zur Welt äußern kann, ist eine der wichtigsten Umstände, die mit der geistigen Entwicklung des Menschen verbunden ist. Und gerade zu diesem Thema soll der Geistige Lehrer anfangen zu sprechen. So etwas wurde nie gemacht. Deshalb hat es viele Fehler gegeben.
87. Beim Gestalten kommt der Sinn zum Ausdruck, um dessentwillen der Mensch auf der Erde geboren wurde. Der Sinn, den bis heute kein Mensch auf der Erde kannte. Und nun soll man von diesem Sinn erfahren.“
88. „Und warum ereignet sich das gerade jetzt?“
89. „Dies soll zu der für die ganze Menschheit entscheidenden Stunde vor sich gehen. So das Gesetz der Wahl – sie muss im letzten Moment gestellt werden. Das ist die beste Bedingung, die eine rettende Rolle im Leben der ganzen menschlichen Gesellschaft spielen wird.
90. Dafür müssen auch die günstigen Bedingungen existieren, sodass alle Menschen auf der Erde die Möglichkeiten haben, mit der sich öffnenden Wahrheit in Berührung zu kommen. Wenn das früher stattgefunden hätte, hätte die sich öffnende Wahrheit irgendeinem Volk gehört. Und jetzt können alle gleichermaßen mit Ihr in Berührung kommen, Sie gehört allen.“
91. „Und was meinen Sie, wird die Kunst eine große Bedeutung für die neue Menschheit haben?“
92. „Sie wird das Wichtigste auf der Erde sein. Jeder Mensch soll fähig sein, seine Liebe zur umgebenden Welt auf verschiedene Weise auf sehr hohem Niveau zu äußern.
93. Nicht der wissenschaftlich-technische Fortschritt soll die menschliche Gesellschaft anführen, sondern die Kunst, die Fähigkeit, Schönes zu kreieren. Darum werden die Menschen fähig sein, sich auf allen Gebieten der Kunst zu äußern.. Die Menschen haben die reale Möglichkeit, ewig zu leben.“
94. „Welche Rolle werden Sie im zukünftigen Kunstbereich haben?“
95. „Ich werde nur von vielen Gesetzen berichten, die man erinnern soll, und das ist alles. Ich werde die Menschen für einen gewissen Zeitraum verlassen. Ich werde anders helfen. Ich werde nicht die Versuchung bringen, indem Ich neben den Menschen bin, wenn alle auch nur kommen und etwas fragen möchten. Sie müssen lernen, lernen, selbst nachzudenken.“
96. Der Abend des Festtages. Ein Meer von Kerzenlichtern neben der Kirche. Die Verschmelzung mit dem Lehrer bei gleichmäßigem Glockenläuten. Das Wort des Lehrers.
97. „Das Fest ist vor allem ein Tag, an dem der Mensch den großen Wunsch hat, seine Dankbarkeit auszudrücken, die Dankbarkeit für das, was ihm geschenkt wurde, wo er sich freut und diese Freude mit seinen ihm Nahestehenden vermehren möchte, indem er den Jubel seines Herzens äußert. Und in diesem Fall kann dies kein Wetter verhindern.
98. Darum denke, glaube, hoffe Ich, dass eure Beweggründe gut waren und ihr eure Freude gemäß euren Kräften, Möglichkeiten und dem Umfang dieser Freude, den sie haben, geäußert habt. Und Ich will sehr, dass ihr diese Besonderheit immer behaltet, jeden Tag. Denn der gläubige Mensch ist immer dankbar, dankbar dafür, was ihm gegeben wird. Und er hat jeden Tag die Möglichkeit, ein Fest zu veranstalten, er hat immer die Möglichkeit, jeden Tag zu feiern...
99. Lernt, euch zu freuen, was auch kommen mag. Lernt, dankbar zu sein, wie schwer es auch sein mag. Findet das, was ihr während eures Aufenthaltes hier gelernt habt und womit ihr in Berührung gekommen seid, mit dem, was für euch schon in nicht geringer Menge in der Schrift niedergelegt wurde.
100. Lernt, euch an der Freude zu orientieren. Gott sind freudige Kinder lieb, denn Leben wird in Freude geschaffen, nicht in Trauer. Traurig könnt ihr sein, lasst uns lernen, sich zu freuen. Die echte Freude erlernen. Nicht, wenn diese Freude dadurch entsteht, dass beim Nächsten etwas schiefgegangen ist... (Die Zuhörer lächelten lebhaft.) Wie schnell habt ihr auf etwas Aktuelles hingezeigt!“, erwiderte der Lehrer mit Seinem Lächeln. „Bei einigen Völkern gibt es so einen Spruch: "Beim Nachbarn ist Vieh umgekommen – Kleinigkeit, aber angenehm." Ich hoffe aber, dass ihr das andere lernt und etwas schon anders machen könnt.
101. Ich verstehe, wie stark das Anhängen an etwas ist, wie groß Versuchungen sind und Schwäche, die auf solche Versuchungen eingestimmt ist. Aber man muss siegen. Unbedingt!
102. Nun, und jetzt wollen wir mal mit dem Ewigen schweigen, wonach sich der festliche Tag dem Ende nähert. Aber das Fest des Lebens endet nicht. Ihr werdet in eure Häuser gehen, in die Häuser eurer Freunde, besonders in die Häuser derjenigen, die es schwer haben, und ihr werdet mit ihnen eure Freude teilen. Und ihr werdet ihnen helfen, Freude mittels schwerer Arbeit zu erlangen, aber mittels solcher Arbeit, die eben auch als das Leben zu bezeichnen ist.“
103. Und es gab das Feuerwerk unter Glockenläuten...
104. Drei weitere Tage lang fanden mittels Losverfahren persönliche Treffen mit dem Lehrer im Haus des Segens in Petropawlowka statt.
105. Am einundzwanzigsten August flog der Lehrer mit seiner Familie und seinen Schülern vom Flughafen Abakan nach Krasnodar ab, wo die Ausstellung der drei sibirischen Maler der sibirischen geistig-ökologischen Siedlung stattfinden sollte.
106. Am nächsten Tag besuchte Vissarion mit Sonja und seinen Söhnen Swjatoslaw, Jelissej und Swjatogor seinen Vater Anatolij und das Haus seiner Kindheit, traf sich auch mit der Familie seines Cousins Walerij, mit dem Ihn in der Kindheit und Jugendzeit eine feste Freundschaft verband.
107. Am dreiundzwanzigsten August fand in der zentralen Ausstellungshalle von Krasnodar die Eröffnung der Ausstellung der Gemälde statt mit dem Namen "Der Geistige Weg und die Kunst".
108. Die Halle war voll. Drei TV-Sender nahmen das Ereignis auf. Der Lehrer konnte kaum all die Blumen in Seinen Händen halten, die Ihm in diesen Augenblicken geschenkt wurden.
109. Vissarion brachte in seine Heimatstadt nicht nur prächtige Gemälde mit, die Licht und Freude tragen, sondern auch den langersehnten Gewitterplatzregen, der die Stadt vor der Eröffnung der Ausstellung nach auszehrender Hitze erfrischte.
110. Am nächsten Tag, unter Teilnahme der lebensfrohen, aufrichtigen Olga, die die Erholungsphase für die Freunde organisierte, fuhr der Lehrer mit Familie und Freunden ab in Richtung Meer in das Örtchen Beta, wo sie auch bis zum dritten September beim Geräusch von Wellenschlag und inmitten der grenzenlosen Menge von Wasser- und Zuckermelonen verweilten...
111. Am fünften September kamen die sonnengebräunten Reisenden nach Petropawlowka zurück.