Vadim 16

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  Kapitel 14  

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Man soll andere nicht auf ihr ungehobeltes Verhalten hinweisen. ~ Der Gläubige weiß, dass andere ohne ihn nur Positives über ihn sprechen. ~ Ihr habt die Verantwortung über eure Gedanken - bekennt alles Nötige vor Gott. ~ Wenn der Mann seiner Frau gegenüber einen groben Ton wählt ~ Das Fest am 14. Januar


1. Unmerklich kamen die Tage der zeitlosen Zeit (1.-14. Januar, Anm. d. Übers.). Hier einige Fragmente der Treffen mit dem Lehrer nach den Verschmelzungen vom Ende Dezember – Anfang Januar.

2. „Lehrer, wenn Krümel des gesegneten Brotes auf den Schnee fallen, soll man diejenigen, die auf sie treten, auf ein behutsames Verhalten hinweisen und ihnen raten, dass sie die Krümel aufsammeln sollen?“

3. „Es wird für denjenigen richtig sein, der das gesehen hat und unruhig geworden ist, das selbst zu tun – diese Krümelchen aufheben.

4. Man soll nicht die anderen auf ihr ungehobeltes Verhalten hinweisen. Denn wenn sie es nicht gesehen haben, so soll man ihre Aufmerksamkeit nicht darauf lenken, somit entsteht für sie diese Frage nicht. Man soll ihnen das nicht vorwerfen. Tu es selber behutsam, dadurch lässt du auch andere darüber nachdenken...“, antwortete der Lehrer.

5. „Lehrer, wie mache ich es richtig, wenn ich höre, dass Menschen über mich reden, ohne zu wissen, dass ich es höre? Bis zu Ende zuhören, ohne mich zu äußern? Oder weggehen und nicht zuhören, obwohl es für mich interessant ist, was man über mich redet?“, fragte eine Frau.

6. „Ja, lieber weggehen, nicht zuhören. Wozu willst du den Schmeicheleien über dich zuhören?“

7. „Es handelt sich gerade darum, dass sie keine Schmeicheleien über mich geäußert haben“, sagte die Frau unter Gelächter der Zuhörer.

8. „Hörst du mir aufmerksam zu? Wofür willst du denn Schmeicheleien über dich hören? Darum gehst du auch sofort weg.“

9. „Also gehe ich weg, höre ihnen nicht zu und denke selbst, dass sie über mich Positives reden?“, fragte die Frau nach.

10. „Nun, ja. Und wie anders denn soll sich ein Gläubiger verhalten? Er weiß, dass andere ohne ihn nur das Positive über ihn sagen werden“, lächelte der Lehrer ein wenig.

11. „Lehrer, es gab deinen Hinweis, dass das Brot, welches von einem Priester oder von Dir nicht gesegnet wurde, bei der Liturgie nicht verteilt werden soll, dass dem Priester dafür bestimmte Kraft übertragen wurde und er den Vater extra bitte, dass das Brot gesegnet werden möge. Und macht es dann Sinn, Gefäße mit Wasser an den Altar zu stellen, oder Kerzen und Kreuzchen dort hinzulegen? Werden sie in diesem Fall gesegnet?“

12. „Wenn ihr selbst – nein, wenn es ohne Priester vor sich geht – so nicht. Es handelt sich einfach um eure gemeinsame Dankesbezeigung. Darum wird dies alles von euch angefüllt, eure Information bleibt darin.“

13. „Es geht doch aber immerhin irgendein Sakrament vor sich?“

1. „Wenn ihr zusammensitzt, das Brot gebrochen habt, so wird diese eure freudschaftliche Teilnahme, eure freundschaftliche Information darin verteilt. Aber das bezieht sich nicht auf das Sakrament der Weihe.“

15. „Ist die Ansicht richtig, dass wir jetzt in dieser Zeitperiode die Verantwortung für unsere Gedanken haben?“

16. „Habt ihr immer.“

17. „Und soll ich in der folgenden Situation um Verzeihung bitten? Ich kam in die Küche und sah: Man hat schon meine Portion Salat aufgegessen. Ich habe in diesem Moment meine Gier empfunden, obwohl ich nichts gesagt habe, doch die Menschen haben diesen Zustand gefühlt. Ich habe sie danach um Verzeihung gebeten.“

18. „Wenn sie es gefühlt haben, kannst du sie um Verzeihung bitten.“

19. „Aber ich weiß doch nicht, ob sie es gefühlt haben oder nicht. Das habe ich erst im Nachhinein gemerkt.“

20. „Wenn du es erfahren hast, dann kannst du dich entschuldigen, wenn sofort – eile nicht damit.“

21. „Ich soll also fragen: "Spürt ihr etwas?"“

22. „Nein, du sollst nicht fragen. Sobald du siehst oder fühlst, oder hörst, wenn man das dir sagt. Also, du sollst mehr oder weniger verstehen, dass man es dort gemerkt hat: Die Leute wurden traurig, man hat Spannung verspürt... Wenn du dies nicht wahrgenommen hast, so kannst du dich nicht entschuldigen.

23. Aber wenn du es selbst in dir verspürt hast, so bekenne alles Nötige vor Gott, natürlich.“

24. „Ich habe einen Umstand nicht besonders verstanden. Es läuft also so ab, dass, wenn ich bei ihnen keine Anspannung bemerkt habe, so sage ich auch nichts, ja?“

25. „Du sagst ihnen nichts.“

26. „Und vor Gott ist es so, dass ich am Abend bete und um Vergebung bitte?“

27. „Ja, ja, ja. Du kannst in deinem Inneren sofort auf der Stelle um Verzeihung bitten.“

28. „Und ich muss sie nicht fragen?“

29. „Du sollst nicht fragen, nein. Dann konzentrierst du die Aufmerksamkeit von allen auf das Problem. Wenn sie es nicht wahrnehmen, so forciere nicht die Aufmerksamkeit dahin.“

30. „Gut.“

31. „Und so zwingst du sie quasi zu sehen, dass sie deinen Salat aufgegessen haben (du lenkst doch die Aufmerksamkeit darauf). Als sie ihn gegessen haben – haben sie wahrscheinlich nicht nachgedacht, haben sie es auch irgendwie nicht gemerkt, haben es nicht geschafft, es zu bemerken - darauf soll man nicht ihre Aufmerksamkeit lenken. Äußere in deinem Inneren die notwendige Dankbarkeit, entschuldige dich, wenn du dich irgendwie von der Seite der Gier her verhalten hast.“

32. „Und kann ich in diesem Fall davon ausgehen, dass sie den Hintergrund verspürt haben, wenn sie mich fragen: "Wie fühlst du dich? Ist alles normal bei dir? Du bist irgendwie so...?"“

33. „Ja.“

34. „Das heißt, dass ich dann sagen kann: "Leute, verzeiht mir?"“

35. „Ja. "Verzeiht mir, es hat mich etwas herausgefordert."“

36. „Und was mich herausgefordert hat, nicht erwähnen, ja?“

37. „Man darf es nicht erwähnen. "Verzeiht mir, es hat mich etwas gefordert. Eine Schwäche hat sich gezeigt."“

38. „Und wenn sie fragen: "Liegt der Grund etwa bei uns?"“

39. „Sag so: "Ist doch nicht wichtig, das ist doch mein Problem."“

40. „Ja, gut. Danke.“

41. „Lehrer, ich sag zu meiner Frau: "Hopp–hopp, gib mir mal das Nähgarn." Als Antwort höre ich: "Sag nicht 'hopp-hopp', du hast mich nicht angespannt (wie ein Pferd, Anm. d. Übers.).' Hat sich dies als meine Schwäche dargestellt, ja?“

42. „So ist es, natürlich, eine etwas grobe Anrede: “Hopp – hopp, gib mal“. Je nachdem, was für eine Intonation du dabei hattest... Die würde es vielleicht noch etwas mildern. Dein Zustand ist vielleicht irgendwie lustig, du sagst etwas mit einem Lächeln – und die Frau lächelt. Ansonsten aber ist das tatsächlich ein scharfer Ausdruck.“

43. „Na ja. Es hat ihr nicht gefallen, sie hat gesagt: "Das ist grob."“

44. „"Nun, entschuldige", sag es so. Hast du es so gesagt?“

45. „Ja, hab ich gesagt.“

46. „Prachtkerl.“

47. „Danke.“

48. Das Treffen beendend, sagte der Lehrer:

49. „Ich wiederhole noch mal ein wenig: Bei uns verändern sich jetzt viele Umstände, darum werden das Gespräch mit Mir und das Beantworten der Fragen wahrscheinlich nur hier (auf dem Berg, Anm. d. Übers.) möglich sein. Kann sein, dass all das andere einstweilen nicht stattfindet. Vielleicht ist das für immer so, oder es ist vorübergehend, aber am wahrscheinlichsten bleibt das Gespräch mit Mir, direkte Fragen-Antworten mit Mir, zur Verschmelzung bestehen.

50. Ihr müsst versuchen, alles andere gemeinsam zu lösen, zu besprechen und das richtige Verständnis finden, die Schriften studieren. So. Also, wer will, der möge kommen.

51. Ich wünsche euch Glück! Bis zum nächsten Treffen.“


52. Am neunten Januar fand die traditionelle Liturgie mit dem Anzünden des Feuers statt. Die Priester nahmen vom Lehrer das Feuer des Gebetssakramentes entgegen und kamen mit dem Feuer zurück in die Liturgie-Prozession.

53. Nach der Liturgie fuhren die Dorfvertreter, die das Feuer in Laternen schützten, zu ihren Dörfern, wo das Feuer bis zum Tag der Geburt Christi (14. Jan. Geburtstag v. Vissarion, Anm. d. Übers.) auch gehütet werden musste...

54. Der Geburtstag war dieses Mal nicht so frostig, sondern mit weichem, zarten Schnee.

55. Den feierlichen Zug bildeten etwa tausend Menschen. Das deutsche Fernsehen war schon traditionsgemäß an diesem Feiertag dabei.

56. Das Sakrament des Überganges im Tal der Verschmelzung begann um vierzehn Uhr und verlief unter Glockenklang, bis der Lehrer Seine Augen öffnete.

57. Und das nicht lange Wort, das als Gratulation an alle Gläubigen gerichtet wurde, lautete:

58. „Man muss anerkennen, dass in diesem Jahr auf dem Fest die Natur der Erde euch mit Dankbarkeit umgibt, indem sie gute, märchenhafte Bedingungen schafft, damit ihr das notwendige heilige Sakrament erfüllt.

59. Nehmt auch Meine Dankbarkeit dafür entgegen, dass ihr es für etwas Wohltuendes gehalten habt, den Namen Gottes an diesem Tag in Einigkeit zu preisen, ohne Angst vor langen Wegen und tiefem Schnee.

60. Das nächstfolgende Fest erfüllt sich bereits. Ihr berührt schon erste Tage des neuen Jahres. Und was werdet ihr in diesen Tagen erfüllen?...

61. Ich wollte an diesem Tag nicht viele Worte machen. Obwohl ihr schon gemerkt habt, dass es nicht nur an diesem Tag so ist.

62. Heute ließ Mich Mein Vater euch nicht an das Neue erinnern, sondern daran, was es im Zusammenhang mit der Erde schon gibt: eine einfache Weisheit, ein einfaches Gleichnis, das dem ein oder anderen schon bekannt sein mag... Aber heute hat es Mich sehr gedrängt, es euch zu erzählen.

63. So handelt es sich in diesem Gleichnis darum, dass Gott einst einen Menschen aus Ton geformt hat. Und als nach der wunderbaren Handlung Seiner Hände ein Stückchen Ton bei Ihm übrigblieb, fragte Er den Menschen: "Was soll ich für dich noch formen?""

64. Der Mensch bat sofort: "Forme mir das Glück!" Der Vater dachte nach... und legte dieses Stückchen Ton in die Hand des Menschen hinein.

65. Ihr seid geboren, um, während ihr das Glück eures Lebens formt, dem ganzen Weltall Glück zu bringen. Wo unter Glück Harmonie, Entwicklung verstanden wird, wo alles besser und besser wird.

66. Und ihr, die ihr auf Den Ruf in den heutigen großen Zeiten geantwortet habt, die ihr auf Den Ruf Gottes geantwortet habt und von vielen bedingten Werten losgelassen habt, ihr kamt hierher, um das Göttliche, um euch als Gesandte zu erkennen, und ihr habt jetzt so vieles dafür, um das Glück schön, kundig zu formen. Ihr habt so viel, wie die Menschheit bis zu diesem Zeitpunkt noch niemals hatte.

67. So formt denn das Glück ohne Unterlass, arbeitet. Und alles, was Ich als Mangel beobachten werde, gebe Ich euch noch... später.

68. Vergesst nicht diese eure wunderbare Berufung. Seid glücklich und formt das Glück füreinander, schenkt es euch.

69. Und verliert niemals Gott, fühlt Ihn neben euch, fühlt Ihn in euch, weil Sein Geist in euch aufgelöst ist, Er bewegt sich durch euch.

70. Der Vater kann euch niemals verlassen. Niemals! Dies ist schon das Pfand von wunderbarem Glück. Und ihr sollt alle anderen Farben bilden.

71. Glück sei mit euch, Meine Freunde!“