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     Ansprache 23:   Die Kunst des Helfens

In der winterlichen Taiga
Liturgie im Zentrum der Modellsiedlung

Inhalt: Der Weg zum Licht ~ Helfen ist eine enorme Kunst ~ Verschiedene Arten von Hilfsbedürftigen ~ Das Gebet ist die beste Hilfe ~ Hilfreiche Trennungen ~ Praktische Hilfe ~ Träger der Versuchung ~ Wahre Hilfe

       Der Weg zum Licht

1. Der Weg zum Licht - das ist keine Wärme, die dir zuzustehen scheint, während du dich an deinen Lastern und deiner Selbstzufriedenheit ergötzt,

2. Sondern es ist eine enorme schöpferische Arbeit im ständigen Bestreben, das Brot deiner Seele den Mitmenschen und der Umwelt hinzureichen, ohne etwas dafür zu verlangen.

       Helfen ist eine enorme Kunst

3. Wahrlich, Ich sage euch: Eine wohltätige Hilfestellung zu leisten ist eine enorme Kunst, die die Menschheit erst noch erlernen muss.

4. Denn das Wesen der Hilfe unterstützt nicht unbedingt dabei, sich zu erheben, sondern sie kann auch zum Fall verhelfen. Und all das ist möglich aufgrund ein und desselben wohlwollenden Wunsches.

5. Bedenkt! Wohltaten, die von euch ausgehen und nicht von eurem Verstand abgesichert werden, kann sich der Teufel zunutze machen,

6. Und dann bringt eure Welt Leiden mit sich - Leiden, wie sie oftmals noch nicht einmal ein Missetäter mit sich bringt.

7. Deshalb setzt der Weg zum Licht voraus, dass bestimmte günstige Bedingungen geschaffen worden sind, auf deren Grundlage die Kinder Gottes fähig sein werden, sich auf die Vollkommenheit zuzubewegen.

       Verschiedene Arten von Hilfsbedürftigen

8. Ein Erleuchteter, der wahrhaftig zum Licht strebt, ist ein Kind Gottes, dem Flügel gewachsen sind.

9. Er schwingt sich über den klebrigen Schlamm empor, in dem seine Mitbrüder verbleiben und von denen die einen von ganzem Herzen danach trachten, sich von diesem Schlamm loszureißen, doch sie haben nicht ausreichend Unterstützung;

10. Die anderen begehren die Rettung, doch sie haben sich nicht entschlossen, das Gepäck, das sie zu Boden zieht, abzuwerfen;

11. Und die dritten behaupten, dass außer dieser Umwelt kein anderes Leben existiere und man von ihr soviel wie möglich nehmen sollte,

12. Und fahren damit fort, sich gegenseitig mit Schmutz zu bewerfen, was ihnen ein bestimmtes Vergnügen bereitet.

13. Es ist unsinnig, den Versuch zu unternehmen, jenem herauszuhelfen, der fest von seinem Weg überzeugt ist.

14. Doch es ist ebenso unmöglich, jenen zu retten, der sich davor fürchtet, seine Verbindungen mit dem Nichtsein zu zerreißen. Denn er hat zwar begonnen zu hören, doch er hat noch keine Augen bekommen.

15. Jeder Fliegende muss begreifen, dass er vor allem dort zu sein hat, wo die, die zum Licht streben, nicht zurückschauen.

16. Jener aber, der sich nach den Sonnenstrahlen sehnt, doch oft den Blick seinen Füßen zuwendet, benötigt nur Hilfe durch ein Gebet, das ihr an seine Seele richtet.

       Das Gebet ist die beste Hilfe

17. Denn das Gebet ist die beste Hilfe, die jeder benötigt und die niemandem schaden kann.

18. Es stärkt die Seele des Menschen und lässt sein Bewusstsein unberührt, das in seiner Krankheit die Erscheinungen der Umwelt sehr verzerrt aufnimmt.

19. Und ist die Seele dann also gestärkt, so wird der Mensch auch die richtigen Schritte unternehmen.

       Hilfreiche Trennungen

20. Wirklich, der Verlassene soll wissen, dass ihr, auch wenn ihr ihn verlasst, ihn nicht von euch stoßt und immer eine Stütze sein werdet, doch zuerst muss er selbst von ganzem Herzen zum Gipfel streben.

21. Denn, wenn ihr neben dem Unglücklichen verbleibt, werdet ihr nicht nur ihn nicht retten können, sondern zusammen mit ihm umkommen, während ringsum noch viele Wartende sind. Wer aber kommt dann ihnen zu Hilfe?

22. Indem sie sich von dem steinigen Weg befreien, werden ihnen ebenfalls Flügel wachsen und sie werden zu den sich Sehnenden streben. So wird es mehr Gerettete geben.

       Praktische Hilfe

23. Um jemanden zu retten, der im Sumpf versinkt, muss man ihm die Hand vom Ufer aus reichen und nicht selbst mit den Füßen in diesen Sumpf steigen.

24. Es ist schwer, jenen zu heilen, der nicht weiß, wie schwer er erkrankt ist.

25. Deshalb soll, wer wirklich zum Licht strebt, danach trachten, sein Herz den Wartenden zu reichen und sich selbst zu vergessen!

26. Die Herrlichkeit Gottes wird nicht unerkannt bleiben!

27. Doch einer, der nicht danach strebt, selbstlos den Segen seiner Seele den Mitmenschen hinzugeben, ist jemand, der seine Krankheit noch nicht erkannt hat. Braucht er aber einen Arzt?

28. Er soll seinen Platz einem anderen Wartenden frei machen.

       Träger der Versuchung

29. Wahrlich, Ich sage euch: Wenn ein Mensch will, aber nicht kann - dann ist er ein Bedürftiger,

30. Doch wenn er kann und nicht will - dann ist er ein Träger der Versuchung.

31. Denkt daran! Weh dem, durch den die Versuchung in die Welt kommt. Sein Schicksal ist Unglück.

       Wahre Hilfe

32. Um die wahre Hilfe zu erkennen, muss der Mensch zuallererst auf seine Bewegung zum Licht achten, denn die echte Freude ist im Wesen der Bewegung versteckt, und nicht darin, womit du dich bewegst.

33. Und wenn man jemandem, der sich fortbewegt, Hilfestellung leistet, der sie aber nicht besonders benötigt, so lässt dadurch seine Konzentration auf diese Arbeit nach.

34. Mit der Zeit wird er immer öfter auf mögliche Hilfe hoffen, anstatt auf die Taten seiner Hände zu blicken.

35. Dieser Weg endet damit, dass der Unglückliche irgendwann einmal nur noch über das sprechen wird, was ihm zusteht, die Lust zur Arbeit aber wird vergessen sein.

36. Erkennt würdig die rechtschaffene Arbeit! Auf dass der Gottesfunke in euch nicht verglimme!

Amen.              

 

 

 

 

 

 

 

 

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