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Vadim berichtet über die Ereignisse des Jahres 1997:   Teil 7, Kapitel 18     
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Vissarion überquert den Fluss
Vissarion überquert den Fluss nach der Ansprache auf dem Sommerfest (18. August 1997)   (s. unten)

    Sommerfest ~ Versteht es zu trinken und eilt nicht zu tränken, denn niemand stillt den Durst besser, als die Quelle selbst

1. Der Feiertag war gekommen. Petropáwlowka war von Sonne überflutet. Auf der großen Wiese der Kreuzinsel (so nannten sie schon die Altgläubigen), gegenüber dem Haus des Lehrers, versammelte sich eine freudige, feierliche Menschenmenge.

2. Vielleicht zweitausend Menschen, vielleicht auch mehr, färbten die grüne Wiese mit der weißen Farbe ihrer Kleidung. Über deren Vielfalt waren selbst Passanten erstaunt, die dem Feiertag gleichgültig gegenüber standen.

3. Der Lehrer verließ das Haus leise und unbemerkt auf jener Seite, die der Wiese entgegen gelegen war, überquerte den Fluss über die auf ihm schwimmenden Wolken, und betrat die Insel in der Stille und dem Zirpen der Grillen.

4. An dieser Stelle der Insel war Er allein unter dem klaren Himmel, im weiten Feld und dem kleinen Wäldchen.

5. Vissarion überquerte schnell das Feld und trat durch den Wald zu jenen, die Sein Kommen von einer ganz anderen Seite her erwartet hatten.

6. Auf der Waldwiese hatten alle gewusst, dass der Lehrer "unerwartet" kommen würde, zusammen mit dem Läuten der Glocken. Das war angekündigt worden. Und deshalb hatten sich alle feierlich zu jener "unerwarteten" Stelle umgedreht, woher der Lehrer jeden Augenblick "unerwartet" erscheinen sollte (denn die Glocken läuteten ja bereits).

7. Doch Christus ist wirklich unerwartet gekommen, Er tauchte direkt im Rücken derjenigen auf, die Ihn erwarteten. Er schritt offen für die Welt über die Wiese, doch man sah Ihn nicht.

8. Erst als die Kinder riefen: "Seht, da ist Er - der Lehrer!" bauten alle schnell ihre Reihen um und drehten sich mit dem Gesicht zu Christus.

9. Vissarion trat auf die Anhöhe, die für Ihn errichtet worden war, setzte sich auf einen Stuhl und ließ Seine Augen über die glücklichen Gesichter gleiten.


10. "Diesen Feiertag werde Ich nicht durchführen, indem Ich irgendwelche formalen Begrüßungsworte sage. Das ist die Möglichkeit, bei der ihr, indem ihr euch versammelt, euch gegenseitig seht und jenes Notwendige erhaltet, dank dessen ihr euer Schicksal weiter entscheiden werdet.

11. Dieser Tag ist immer ein besonderer, der sich durch ein euch unbekanntes Sakrament offenbart. Es geht nach seinen eigenen Gesetzen vonstatten und ist berufen, jedem von euch zu helfen ..."


12. "Und den Gläubigen möchte Ich natürlich sagen, dass sie sich nicht verwirren lassen sollen und nicht vorschnell jene verurteilen sollen, die jetzt sie verurteilen.

13. Denn die Tatsache, dass viele sich gegenseitig verurteilen - das ist jetzt eine normale Erscheinung beim Menschen, einem Menschen, der vorerst ein geistiger Invalide ist. Er hat die Chance, sich zu berichtigen, er wird die Chance haben, zu sehen und zu verstehen.

14. Doch wenn jemand vorerst nicht sieht und euch verurteilt, eilt nicht, ihn eurerseits zu verurteilen.


15. Ob der Mensch an die Wahrheit glauben möchte oder nicht, ob er bestrebt ist, Sie zu verstehen oder nicht - er unterliegt in gleicher Weise dem Gesetz, das ihn dazu zwingt, gerade in dieser Zeit sehr klar in Erscheinung zu treten und sein wahres Gesicht zu zeigen.

16. Und wenn er auf irgendeine Weise mit der Wahrheit in Berührung kommen konnte, so wird natürlich der Augenblick seines Auftretens aktiver sein.

17. Und wenn er in diesem aktiven Moment beginnt, Gifttropfen über seine Lippen zu ergießen, dann eilt nicht, ihn zu verurteilen, sondern betet für ihn und wünscht ihm Gutes. Auch für ihn kommt ein wenig später die Stunde, wo er sehend wird, denn die Periode der Vollziehung endet noch nicht, sie wird noch lange anhalten.


18. Und wenn jemand von euch in kurzer Zeit erleuchtet wurde, verlangt von euren Nächsten nicht genau so eine kurzfristige Erleuchtung, wartet ab.

19. Viele werden sehr bald beginnen, ihre Meinung zu ändern, weil die Realität sie dazu zwingen wird, das zu tun.

20. Die Realität aber interessiert sich nicht für die Ideen und Phantasien des Menschen, sie vollzieht sich nach ihren Regeln. Und wenn der Mensch versucht, sie zu behindern, zerdrückt sie ihn.

21. Dumme sind jene, die gegen die Strömung des Wassers kämpfen. Dumm sind aber auch jene, die versuchen, Berge zu versetzen, ohne die wahre Liebe zu verstehen.

22. Und Dumme sind jene, die Steinlawinen erzeugen, denn im Leben werden diese Steine auf ihre Köpfe fallen, obwohl es ihnen scheinen mag, als befänden sie sich hoch über den Steinen, die sie mit ihren Füßen in Bewegung gesetzt haben.


23. Seid immer wachsam, seid immer aufmerksam gegenüber euren Gefühlen. Denn es ist ein Fehler, wenn ihr jemanden verurteilen möchtet. Er befindet sich in jedem von euch, in jedem! Und sobald eine günstige Situation eintritt - richtet ihr, verurteilt ihr.

24. Und das Bitterste ist, dass in diesen Gedanken nicht der Wunsch enthalten ist zu helfen, nicht das Bestreben, jenes zu verstehen, was ihr berührt, und nicht das Bestreben, die beste Lösung zu finden - wie kann man dem Nächsten doch helfen ..."


25. "Ihr müsst jenes erwerben, was hilft, Flügel wachsen zu lassen und einen wunderbaren Flug zu bekommen. Diese Arbeit aber ist natürlich gewaltig, sie verlangt riesige Anstrengungen, sie verlangt Unwahrscheinliches.

26. Um das Unwahrscheinliche aber zu verstehen, ist das einzige, worauf man hinweisen kann, jenes, dass alles, woran ihr denkt, was ihr annehmt, gerade das für euch Wahrscheinliche ist.

27. Ich aber verlange von euch das Unwahrscheinliche, d.h. solche Handlungen, die ihr euch selbst nur schwer vorstellen könnt. Es ist fast unmöglich, das sofort zu verstehen, mit Ausnahme einiger sehr kurzer Augenblicke.

28. Und in diesem Fall kommt der Glaube zu Hilfe, denn man kann nicht das erklären, was ihr nicht seht.

29. Wenn euch die Wahrheit auf eine Stufe hebt, und nicht nur die nächste, die euren Füßen am nächsten ist, sondern viel höher, so kann man das natürlich nur schwer erklären, das ist schwer zu beschreiben.

30. Euer Vertrauen ist sehr wichtig, weil jeder Versuch, Erörterungen über die Zukunft anzustellen, lächerlich und grob ist. Er ist so absurd, dass es Mir sogar schwer fällt, dies zu beschreiben.

31. Ihr habt jene Begriffe noch nicht, mit denen ihr in der Zukunft leben werdet. Ihr habt diese Begriffe noch nie benutzt. Deshalb kann man, wenn man die alten Begriffe verwendet, nur ein grobes Bild über seine Zukunft schaffen, über sein Leben.

32. Euer Vertrauen ist sehr wichtig. Und besonders in einer schwierigen Zeitperiode, wo viele Worte wegen Nutzlosigkeit entfallen, denn jedes Ausdrücken von Worten - ist Zeitverlust. In bestimmten Augenblicken aber wird diese Zeit unschätzbar sein.


33. Ihr müsst euch fest an der Hand von Jenem halten können, Der euch führt, und voll Vertrauen entschlossen vorwärts gehen, ohne Geschäftigkeit und ohne Versuche, seitwärts zu treten, sonst werdet ihr zu einem Hindernis für die Nächsten.

34. Wenn ihr in einem gewissen Maße kein Vertrauen habt, tretet zur Seite und macht keinen Lärm, eure Stunde wird kommen, ihr werdet das sowieso verstehen.

35. Aber ihr müsst Jenes verstehen, was ihr in euren Händen haltet. Ihr müsst das mit eurem ganzen Herzen verstehen, nur dann beginnt ihr, das richtig zu schätzen.

36. Wenn ihr Es aber nicht würdig schätzt, so tretet ihr oft mit den Füßen auf Es, und ihr bemerkt dies noch nicht einmal und denkt auch nicht daran.

37. Doch in diesem Fall können die Gesetze, die unabwendbar wirken, zerstörerisch für euch sein.


38. Seid aufrichtig in eurem Herzen. Seid zu euch selbst aufrichtig. Betrügt euch nicht selbst, dann werdet ihr auch die anderen nicht betrügen.

39. Beginnt alles bei eurem Herzen. Versucht nicht, die Umgebenden umzugestalten, ohne euch selbst umgestaltet zu haben.

40. Ihr unterscheidet euch wenig von jenen, die ihr vor kurzem noch wart. Und ihr habt euch noch nicht so weit verändert, um irgendeinen aktiven Anteil bei der Veränderung eurer Nächsten zu übernehmen. Es gibt noch zu viele Fehler, zu viel von dem, was man nicht nennen möchte.


41. Und nun muss man das richtige Entstehen eurer geistigen Welt in Angriff nehmen, ohne auch nur einen Augenblick zu verlieren.

42. Lernt zu lieben! Lernt zueinander streng zu sein, wenn ihr einen Mangel des Nächsten seht, doch ohne zu versuchen, ihn zu verurteilen, zu beschimpfen, zu beleidigen oder indem ihr damit versucht, ihm ein Bein zu stellen.


43. Erinnert euch an die einfache Wahrheit: Wohin der Mensch auch geht, er geht zur Wahrheit. Das ist unausbleiblich.

44. Und wenn jemand hartnäckig das Richtige ignorieren möchte, wird ihn das Leben dazu zwingen, es zu sehen. Und dann macht er alles richtig.

45. Doch verlangt nicht, dass er dies früher vollzieht. Er wird es sowieso nicht tun, denn er sieht es nicht.


46. Wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden. Und je gerechter und gütiger ihr zu euren Nächsten sein werdet, umso gerechter und gütiger werden sie zu euch sein.

47. So blickt denn öfter in euer eigenes Herz, eilt nicht, euren Blick von ihm zu wenden. Man muss noch viel tun, damit der Augenblick erscheint, der euch von dieser Aufmerksamkeit befreien kann.


48. Seid aufmerksam euch selbst gegenüber. Euer "zweites Ich" ist vorerst noch sehr unordentlich, und es will hartnäckig herausstürmen, es will hartnäckig seine Bedingungen auferlegen, und man muss es besiegen. Und der Sieg wird schwierig sein, da ihr Unwahrscheinliches tun müsst.

49. Doch das ist möglich, und es ist möglich, Ich wiederhole es noch einmal, dank des Glaubens. Glaube ist volles Vertrauen. Dort, wo es dieses Vertrauen nicht gibt, gibt es keinen Glauben mehr. Und damit wird natürlich auch die Existenz des Lebens abgebrochen.

50. Allen steht letzten Endes bevor, vieles zu verstehen. Noch ist viel Zeit vorhanden.


51. Wenn ihr ein schwer (annehmbares - Zusatz d. Übers.) Auftreten beim Nächsten bemerkt, denkt daran: der Mensch erkennt in diesem Augenblick sich selbst. Wie viel Zeit dafür auch gebraucht wird - das wurde für ihn vorbereitet. Soll er soviel erfahren, wie ihm dafür bewilligt wurde.

52. Denn jeder von euch befindet sich unter einem wachsamen Auge. Nicht einer eurer Schritte bleibt unsichtbar, und um jeden kümmert sich eine großartige und erstaunliche Welt, die das Wesen eures Lebens ist.


53. Versteht es, zu leben! Einfach nur zu leben. Und meidet die Gelegenheit, über das Leben zu philosophieren.

54. Denn es entsteht ein seltsames Bild, wenn jener, der berufen ist zu reden, versucht so wenig wie möglich zu sagen, und manchmal schweigt er ganz; jener aber, der ganz und gar nicht berufen ist zu reden, versucht so viel wie möglich zu reden, wo er nur kann.

55. Keiner von euch ist berufen zu reden, und daran erinnert euch!

56. Ihr seid berufen zu leben, zu erschaffen, den Vater zu preisen, ein Lied über die Schönheit zu singen, über das Gute, während ihr diese Schönheit und Güte erschafft. Sie aber erschafft man vor allem mit den Händen und dem Herzen. Und das vergesst nicht. Das ist euer Leben, die Grundlage eures Lebens.

57. Lasst die Gedanken über das Leben jenen, die das vorerst nicht begriffen haben und vorerst nachdenken möchten. Sollen sie streiten, sollen sie schreien, sollen sie schimpfen, wenn ihnen das zum jetzigen Zeitpunkt gefällt.

58. Doch das ist ihr Leben. Sie werden sich erkennen. Sie müssen einander betrachten, um eines Tages zu verstehen: jenes Unansehnliche, was vor ihm steht - das ist sein eigenes Spiegelbild.

59. Und das vergesst ebenfalls nicht. Ihr seht oft euer Spiegelbild in jenen, die euch nicht gefallen, die ihr nicht mögt. Vergesst diesen Zauberspiegel nicht.


60. Weiter aber möchte Ich euch eine kleine Möglichkeit geben, die später in eine Regel eines sehr wichtigen Gesetzes und Sakraments übergehen wird, wenn ihr lernt, im Schweigen mit eurem Lehrer zu verbleiben.

61. In diesen Augenblicken werdet ihr euch versammeln, euch leise und unbemerkt zusammensetzen, und versuchen, euch im Herzen zu öffnen, um gemeinsam jene Kraft einzuatmen, die es sehr viel um euch gibt, doch die ihr nicht bemerkt habt in dem Überfluss eigener Wortausbrüche.


62. Versteht es zu trinken und eilt nicht zu tränken, denn niemand von euch stillt den Durst besser, als die Quelle selbst.

63. Denn alles, was ihr in den Händen haltet und aus der Quelle schöpft - das ist nur eures, doch das ist bereits nicht mehr die Quelle.


64. Seid würdig beim Erkennen des Großen. Seid vorsichtig. Viel Ungewöhnliches erwartet euch, sosehr ungewöhnlich, dass es eine gewisse Zeit lang sogar schockieren kann. Verliert euch nicht. Gebt der Wahrheit die Möglichkeit, euch zu prüfen. Gebt der Wahrheit die Möglichkeit, eine Prüfung für euch zu schaffen, dank derer ihr noch besser jenes versteht, was ihr früher gelernt habt."


65. In diesem Augenblick beschloss ein Luftballon zu platzen, und in der Stille war ein klarer, lauter Ton zu hören.

66. Der Lehrer lächelte: "Mit diesem erstaunlichen, wunderbaren Zeichen beenden wir den Wortausbruch und verweilen einfach in Stille ..."

67. Vissarion schloss die Augen. Und in der Stille fügte sich zur Harmonie des Klangs der Wiese, des Waldes und des Himmels das zarte Singen des Kirchenchors hinzu ...


68. Nach dem Sakrament überquerte der Lehrer wieder den Fluss, doch diesmal in der freudigen Gemeinschaft der Kinder und Erwachsenen, die Ihn nach Hause begleiteten.

69. Das Fest aber lebte bis zur späten Liturgie in der sommerlichen Dämmerung mit einem großen Konzert, Reigentänzen, Liedern und dem Lagerfeuer ...

 

 

 

 

 

 

 

 

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