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Vadim berichtet über die Ereignisse des Jahres 2007:   Teil 17,  Kapitel 1-14

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Kapitel 1

01. Ein neues Jahr begann. Die Treffen mit dem Lehrer gab es weiterhin nach der Verschmelzung im Farntal. Dieses Tal blieb der einzige Platz, wo der Lehrer an einigen Sonntagen Treffen durchführte, indem Er Fragen der Gläubigen beantwortete.
02. Hier Fragmente der Treffen mit dem Lehrer vom fünfundzwanzigsten Januar und vom fünfundzwanzigsten Februar.
03. „Ist meine Aussage einem Bruder gegenüber, dass seine Reaktionen den Reaktionen eines Estländers ähneln…“
04. „Reaktionen eines Estländers?“
05. „Ja.“
06. „Aber dies ist schon Estländern gegenüber demütigend, wenn da ein negativer Sinn mitschwingt.“
07. „Wenn man sagt, dass Estländer sehr langsam seien.“
08. „Aber wenn du dich normal  gegenüber dem Begriff “Langsamkeit“ verhältst, so kann man das natürlich so sagen. Aber eigentlich gibt es dann ja keinen Sinn, die Parallele  zu Estländern zu ziehen.
09. Also, dann lächle auch so gutherzig, damit bei dem Menschen eindeutig die Empfindung entsteht, dass du gutherzig, auf gute Weise seine Langsamkeit eingeschätzt hast, nicht aber als etwas Verächtliches, als etwas Unwürdiges.
10. Ihr seid doch von unterschiedlichem Temperament, habt unterschiedliche Besonderheiten. Einige von euch machen etliche Arbeiten so langsam, dass derjenige, der in der Nähe ist, zu ihm hinrennen, ihm etwas aus den Händen reißen  und es schnell machen möchte. Man kann kaum dahin gucken, wie langsam es gemacht wird, - lächelte der Lehrer.
11. Aber dies alles hängt von eurem inneren Temperament ab. Man soll lernen, sich auch dem gegenüber wohlwollend zu verhalten. Denn der Mensch kann nicht innerhalb irgendeiner einzigen Stunde anders werden, das ist seine Besonderheit.
12. Also soll man ihn auf so einen Platz stellen können, wo so etwas am wohlbringendsten sein kann und sich dem gegenüber einfach, gut verhalten.“
13. „Und darf man verallgemeinern? Wenn man einen Menschen mit etwas vergleicht, so ist das eine Übertretung der Gebote…“
14. „Man darf etwas nur im guten Sinne mit etwas vergleichen. Wenn man einem Menschen sagt: “Nun, du scheinst wie die Sonne, es ist so angenehm neben dir, so warm!“ – das bedeutet doch nicht, dass er sofort konfus wird, dass er gekränkt sein wird, dass es ihm schwerfallen wird, weiterzuleben. Nein, es wird ihm fröhlich zumute. Also, je nach dem, was im weiteren für ein Vergleich angeführt wird.
15. Darum kann man nicht prinzipiell verbieten, einen Vergleich zu ziehen. Und was da eben mit diesem Vergleich gemeint ist – gerade darauf soll man sein Augenmerk richten.
16. Ihr sollt euch Allem gegenüber mit Verständnis verhalten. Verständnis lässt euch eine Situation so, wie sie ist, annehmen und sie gewinnend nutzen. Wenn es dort eine unangemessene Langsamkeit gibt und etwas beschleunigt werden muss, so soll man dies irgendwie günstig nutzen. Nicht aber dem Menschen verbieten, mit seiner Langsamkeit zu leben. Er kann doch nicht anders leben.
17. Und wenn ihr ihn leben lasst und euch bei ihm bedanken könnt, wenn ihr irgendwo eure Freude bezüglich seiner Handlungen ausdrücken könnt – dann möchte er auch weiterleben. Das ist seine einzige Möglichkeit, nützlich zu sein. Nun, so hat er da mal solche Möglichkeiten! Man muss es fertigbringen, sich dem gegenüber dankbar zu verhalten.“

18. In einer der Antworten sagte der Lehrer: „Da stecken auch bei euch all eure Probleme. Ihr fordert voneinander Güte, und selber verliert ihr die Möglichkeit, sie anzuwenden.
19. Möge man euch treten, jagen, wälzen, so wie man will, möge man auf euch spucken – das soll euch nicht besonders interessieren. Ihr habt es verdient, wenn man sich euch gegenüber so verhält. Nun, fertig, warum seid ihr denn dann so besonders traurig? Ihr seid dessen wert.
20. Steht auf, geht weiter, lernt leben, lernt, der Sonne entgegenzugehen, Wärme, wovon es wenig in eurem Inneren gibt, weiter zu schenken. Nun, verschenkt sie… Ihr sollt auch nur darüber besorgt sein – wie ihr euch gegenüber den anderen, die um euch herum leben, verhaltet.
21. Und ihr fragt Mich immer, wie sich die anderen euch gegenüber verhalten. Ist ja doch auch egal, wie man sich euch gegenüber verhält! Ist unwichtig.
22. Ihr sollt nur in Bezug auf euch fragen: wo ihr in Sorge seid, ob ihr bei irgendeiner Handlung den Bogen nicht überspannt habt und ob dieser Bogen nicht wegen eurer groben Kraftübungen bersten wird. Fragt mit Sorge auch da so etwas, inwieweit ihr selbst jemandem mit euren Handlungen Schmerz zugefügt habt. Das ist eine interessante Frage, eine angenehme Frage.
23. Aber ihr immer über  die anderen… Es ist nicht richtig, sich so zu verhalten. Darum sind viele Fragen für Mich nicht interessant. Vie-ie-le! Es gibt davon weiterhin viele…
24. Lernt, demütig zu sein. Gibt man euch etwas nicht, so heißt das, dass ihr das nicht braucht. Seid bei diesem Thema nicht in Sorge. Sonst, wenn ihr in Sorge seid, verhält es sich so, als ob ihr der Meinung wäret, dass ihr das verdient habt, man es euch aber nicht gibt. Aber ihr schätzt euch selbst schon als diejenigen ein, die viel verdienen. Das ist nicht bescheiden, ein Gläubiger soll sich so nicht verhalten.
25. So etwas produziert viele psychologische Probleme in eurem Leben, wenn ihr das Leben auf diese Weise wahrnehmt. Gibt man euch nicht – so ist es nicht nötig. Spuckt man auf euch – so ist das euer Wert. Normal, geht weiter. Entschuldigt euch und geht weiter, bemüht euch wiederum, würdig zu sein.
26. Aber bemüht euch in so einem Fall nicht entsprechend irgendeiner eurer Wahrheiten. Ihr werdet nicht nach dem Göttlichen streben, ihr werdet nach dem Menschlichen streben, nach irgendeiner egoistischen Wahrheit…“

27. „Ist solch ein Verständnis richtig, dass, wenn es einen alleinstehenden Mann gibt und eine Frau, die ihm gegenüber Gefühle hat, der Mann aber aus irgendwelchen Gründen dabei keine Möglichkeit sieht, mit ihr eine Familie zu gründen und somit keine Initiative zeigt, sie zu besuchen, um sich mit ihr zu unterhalten?“
28. „Richtig, richtig. Wenn der Mann nicht vorhat, eine Familie zu gründen, so soll er von seiner Seite aus besser nicht die Initiative ergreifen. Er kann mit diesem Menschen befreundet sein, kann sich seinerseits gegenüber irgendwelchen Initiativen, die geäußert werden, wohlwollend verhalten, selber aber sollte er keine Initiative ergreifen, weil er dann Hoffnung erweckt.“
29. „Und bezieht sich Deine Antwort auf einen derartigen Fall, wenn die Frau nicht verliebt ist, sondern ihm einfach Freund ist, also wenn sie keine solche Gefühle hat? Oder soll dann der Mann auch keine Initiative äußern?“
30. „Doch, in diesem Fall ist es möglich. Aber welche gegenseitigen Beziehungen setzt eine Freundschaft voraus? Auf welcher Grundlage findet diese Freundschaft statt? Einfach gut miteinander kommunizieren? Darf man einfach mal vorbeischauen, um zu plaudern?“
31. „Ja, in der Art.“
32. „So kann man es machen.“

33. „Lehrer, was ist in Wahrheit das Bol-Sib (ein Holzverarbeitungs-Betrieb in Petropawlowka – Vadim)?“
34. „Das Wahrhafte vom Bol-Sib? Nun, das ist eine Möglichkeit, etwas für diejenigen unter euch zu bauen, die ins hoch betagte Alter kommen, um irgendwo zu wohnen und zu essen.
35. „Denn insofern ihr die Familie (Einige Familie im Dorfverbund, Anm.d.Übers.) nicht auf normale Weise aufbaut, werden viele von euch ohne irgendetwas in Umstände geraten, unter denen ihr nicht überleben werdet. Ihr werdet nicht euer Haus heizen können, ihr werdet nicht Brennholz herbeischaffen können. Das heißt, ihr treibt euch selber allmählich in schwierige Umstände hinein.
36. In einer normalen Familie, wenn ihr alles gemeinsam gestaltet, werdet ihr diejenigen unter euren Gefährten umsorgen, die auf diesem schwierigen, ernsten, grandiosen Wirkungsfeld alt werden. Ihr müsst Kranke behandeln können, sie müssen doch betreut werden.
37. Ihr lebt so, dass ihr vor allem irgendwie nur euch selbst mehr oder weniger versorgen könnt. Es werden aber sehr wenige Bemühungen unternommen, um den euch Nahestehenden zu helfen. Und solche Verhältnisse, welche diese Aufgaben lösen könnten, werden nicht aufgebaut.
38. Und so ergibt es sich bei der Beobachtung all dessen, dass es wünschenswert ist, diesen Teil irgendwie abzudecken, damit es bei euch keine großen Tragödien gibt (auf die ihr sehr aktiv zugeht).
39. Darum handelt es sich hier um so eine eigenartige Seite, die einen riesigen Mangel abdeckt, der eben mit dem Äußeren eures Lebens verbunden ist. Dies zumindest irgendwie ausgleichen und irgendwie abdecken…
40. Um so mehr muss man eine Schule bauen, man muss sehr viele irgendwie geartete Kulturzentren bauen, in denen ihr euch entwickeln könnt. Aber so, wie dies alles sich bewegt, wird so etwas nicht gebaut. Dies wird auch nicht gebaut werden bei so einer Fortbewegung.
41. Es vollzieht sich so, dass man abwarten muss, wenn jeder von euch auf ernsthafte Weise reicher wird und schon von sich aus von dem Seinen etwas jemandem in dessen Not abgeben kann, irgendeinen kleinen Teil für den Bau einer Straße, noch etwas für etwas anderes… Jemand braucht ein Haus, denn ein Mensch hat zum Beispiel nichts, aber er gibt all seine Kräfte dafür, damit Die Kirche gedeiht…
42. Woher denn kann man dann all das nehmen? Abwarten, dass ihr so reich werdet? Dies wird kaum gelingen. Auf diese Weise könnt ihr hier nicht verdienen. Ihr werdet bestenfalls eure Familie versorgen, und das ist alles. Und ein riesig großer Teil der Menschen wird allmählich arbeitsunfähig. Und was soll man dann mit ihnen machen?
43. Viele Kirchen existieren, weil die Menschen in Städten leben, fortwährend an verschiedenen Arbeitsplätzen arbeiten, und es entsteht ein ziemlich gutes Einkommen durch verschiedene Spenden, Verkäufe, Handelstätigkeit, und es kommt irgendeine große zusätzliche Summe zusammen, die noch für etwas Wohltätiges ausgegeben werden kann. Dort wird so etwas einfacher gelöst.
44. Aber ihr seid in Verhältnisse gekommen, wo ihr nicht so einfach verdienen könnt. Aber ihr könnt hier nur geschlossen leben, indem ihr wirklich die echte Einige Familie schafft, wenn ihr, wie schwer es auch für euch sein mag, auch euren Nächsten betreut, euch immer darum sorgt, was mit ihm passiert, womit ihr ihm wirklich nützlich sein könnt. Das letzte Stück Brot teilen, wenn es nötig ist. Aber diese Sorge, diese Einigkeit muss gebaut werden. Das ist bis jetzt nicht geschafft worden.
45. Ihr wisst es, ihr versucht es. Irgendwo strengt man sich ein wenig an, irgendwo anders – interessanter, aber bis jetzt sind diese Bemühungen meistens schwach. Und sofort entsteht eine ernste Abweichung. Sie ist wie eine Saat, die im Nachhinein für euch schon nicht besonders günstige Früchte zeitigen wird.
46. Darum möchte man dies auch wenigstens irgendwie von dem Standpunkt aus lösen, zu dem ihr sowieso neigt. Dies zumindest irgendwie organisieren, daraus zumindest irgendwie irgendein Wohl entnehmen.
47. Nur auf diese Weise wurde dies alles betrachtet. Darum war es anfangs auch nicht geplant, aber nur davon ausgehend, wie bei euch alles verläuft, wurde dies als günstig erachtet.
48. Darum, wenn ihr euch beeilt, Geld zu verdienen, so darf man nicht sagen, “schmeißt es raus“. Natürlich könnt ihr jetzt viele lebenswichtige Aufgaben ohne es nicht lösen.
49. Aber ihr sollt euch einfach daran erinnern, woher man dieses Geld nimmt, und im weiteren dabei schon das betrachten, was ihr dafür macht, dass ihr das später nicht mehr vollzieht. Und tut ihr wirklich etwas dafür? Oder lebt ihr so, dass ihr hofft, es so weiter machen zu können: “Lasst uns mal später sehen“? Auf diese Weise kann man dieses Problem nicht lösen.

50. Also, ihr seid jetzt in die Situation geraten, wo der Mammon verehrt wird. Aber vergesst das wenigstens nicht. Und bemüht euch, eine andere Seite zu betrachten. Es gibt hier nichts mehr dazu zu sagen. Ich kann nicht sagen “wendet euch ab“. Ihr könnt es nicht, es wird nicht gelingen.
51. Wäret ihr alleinstehend (und dabei wäre es auch einfacher, vor allem mit Männern), so würden wir irgendwo zusammenkommen, irgendwo etwas bauen, würden Gruben ausheben und dort ruhig leben. Kein Problem! So etwas ist keine Heldentat.
52. Aber wir sprechen von einer anderen Gesellschaft – nicht einfach davon, dass sich irgendeine Gruppe so zurückzieht und sich über eine gewisse Harmonie mit der umgebenden Welt, mit Gott freuen kann. Dies ist doch keine lebensfähige Gruppe von Menschen, sie werden nicht lange leben. Sie werden so lange leben, wie ihr eigener Körper dies auszuhalten fähig ist, und das ist alles, damit wird alles enden. Danach werden sich alle an sie erinnern, sich freuen, laufen, um sie anzubeten, den Geist dieser Helden um Schutz bitten. Aber das ist schon alles!
53. Aber wir sprechen doch von Kindern, darüber, dass es schön wäre, wenn viele zur Welt kommen. Und falls es gut wäre, dass sie in einer Vielzahl zur Welt kommen, so heißt das, sie sollen auch unterrichtet werden, es wäre schön, sie von der Position der Kultur, der Kunst aus zu erziehen. Folglich muss man dies alles entwickeln und fachkundig entwickeln.
54. Denn der Bereich der Kunst -  ist auch so eine gefährliche Sache. Dort drängt der Egoismus derart, oh – oh! Alle Kulturschaffenden sind sehr große Egoisten, sie können die Tätigkeiten ihrer Nächsten nicht richtig annehmen, sie möchten sich immer hervorheben.
55. Darum ist dies wiederum so ein gefährliches Wirkungsfeld… Wo, wenn ihr euch geistig nicht richtig entwickelt, ihr als Mensch keinen Groschen wert seid. Obwohl, wenn ihr auch kein schlechter Meister wäret, aber als Mensch seid ihr dann nicht besonders angenehm. Und folglich läge auch dem entsprechend im Bereich der Kultur, der Tätigkeit eurer Hände, nichts Gutes, denn dort wird sich vor allem eben euer Egoismus widerspiegeln.
56. Alle Werke eurer Hände schon von der Position des Geistigen aus betrachten können – dies da ist die Aufgabe, die ihr auch lösen können sollt. Rechtzeitig notwendige Fragen stellen, euren Geist richtig formen, und dann könnt ihr euch schon richtig äußern.
57. Sonst ist das alles etwas Leeres. Ebenso der Wettlauf, so, wie man das auch immer bei allem sehen kann, wo sich jedermann bemüht, der Erste zu sein, bemüht ist, besser zu sein, den Mangel der anderen zu betonen und so weiter. Das alles war immer so, alle sind auch deswegen gestolpert. Und all diese Werke, wo eben so ein Geist eingeprägt ist, sind keinen Groschen wert.
58. Daher ist dies ein großes Thema – die Fähigkeit, etwas sehr Richtiges in euren Nächsten, in den Kindern heranzuziehen. Denn es wird damit anfangen, wie ihr das vor allem in euch selbst erzieht.
59. Und in euch selbst fängt es damit an, dass ihr es schafft, niemanden zu verurteilen, es schafft, die anderen so anzunehmen, wie sie sind, ihr versucht, dort Stütze zu sein, wo es nötig ist, ungeachtet dessen, was dieser Mensch selber als Antwort geben wird.
60. Denn es ist nicht wichtig, wie man euch antwortet, - für jeden von euch ist es wichtig, wie ihr selbst den einen oder anderen Schritt macht. Aus all diesem da soll die Zukunft bestimmt werden, eine wunderbare Zukunft.
61. Also, Ich warte auf eure konstruktiven, interessanten Fragen, wo schon zu sehen ist, dass ihr schon wirklich voranschreitet, dass es schon notwendig wird, euch irgendwelche Begriffe tiefer und breiter zu eröffnen. Aber bis jetzt stellt ihr noch Fragen aus weiter Vergangenheit, aus den ersten Jahren unserer Treffen. Also, seid aufmerksam.
62. Eure Einigkeit, Die Familie – das ist das ganze Thema, das ständig in euch sein muss, denn ihr sollt alles analysieren, was bei euch im Inneren vor sich geht. Was stört euch, einander näher zu sein? Warum entfernt ihr euch voneinander? Wie gut kennt ihr euch? Was tut ihr dafür, um euren Nächsten nützlich zu sein, damit es ihnen wirklich angenehm ist, mit euch zu kommunizieren, damit sie den Freund in euch spüren, nicht aber so einen, der nur daran denkt, wie man irgendjemanden auf die Schippe nehmen kann, irgendeinen Mangel aufdecken kann, so einen, der unbedingt mit dem Finger darauf zeigt.
63. Es gibt Umstände, die man unbedingt berichtigen soll und die ihr eigenes Gesetz haben, zu denen man unbedingt heranwachsen soll. Und es gibt Umstände, wo es keine solch eine Messlatte gibt, und eure Versuche, dort etwas zu berichtigen, sind sinnlos.
64. Darum ist es dabei auch sehr wichtig zu verstehen, wo es in Wirklichkeit passt, etwas aufzuzeigen und wo es überhaupt nicht angebracht ist, weil es dort tatsächlich keine Messlatten gibt und deshalb eine beliebige Äußerung eben in diese Richtung möglich ist. Es kann eben eine beliebige Äußerung sein!
65. Aber so erweitere Ich schon das Thema, es ist sehr umfangreich… Aber das Hauptsächliche ist gerade eure Fähigkeit, vor allem das Göttliche wahrzunehmen. Vergesst nicht diese Hauptsache, um derentwillen sich alles ereignet.
66. Zur Zeit findet in Wirklichkeit eine ernste Prüfung in eurem Leben statt, ihr werdet anhand all der Schwierigkeiten, die ihr erlebt, gut geprüft, sie prüfen euch gut. Also, ihr fangt an, in dieser Flamme euer wahres Wesen zu äußern.
67. Wird aber von diesem Wesen das Überflüssige abgesondert? Denn nur in dieser Flamme entsteht eine gute Möglichkeit, dieses Überflüssige wegzuschaffen. Ihr seid wie das Erz, das schmilzt, weiter aber soll man in diesem geschmolzenen Zustand die Beimischungen absondern.
68. Also, in solch einem brennenden, vielleicht auch sehr schmerzhaften Zustand soll man dieses Überflüssige, das euch wirklich stört, erkennen können und es einfach beseitigen. Sich bemühen, arbeiten, ungeachtet des Schmerzes, ungeachtet psychischer Schwierigkeiten. Und nur dann kann man auch reiner werden.
69. Also, die Zeit läuft, Herausforderungen kommen, ihr werdet geschmiedet. Aber vergesst in dieser Schmiede nicht die Hauptsache, weswegen ihr diesen Schritt gemacht habt. Es wird nicht wenig Zeit benötigt, und daher wird Vieles leicht vergessen. Es wird nur das Heiße, das Frische im Gedächtnis behalten, denn das, was einstmals gesagt wurde, gerät leicht in Vergessenheit.
70. Aber bei euch soll so etwas nicht vorkommen. Alles, was mehrfach gesagt wurde, was längst schon gesagt wurde, bleibt aktuell. Darum bemüht euch, vergesst das Hauptsächliche nicht.
71. Das ist alles, Ich wünsche euch Glück. Bis zum nächsten Treffen.“

Girlande

Kapitel  2

Das Treffen mit dem Lehrer im Tal der Verschmelzung am dritten März.
02. „Ist es richtig, wenn ich, bevor der Mann handelt, sage, dass er auf mich als Braut nicht zu hoffen braucht, wenn ich fühle, dass er eine so starke Hoffnung hegt und er einigen Menschen sogar gesagt hat, dass ich ihm gefalle? Ist es richtig, ihm zu sagen, dass er in Bezug auf mich keine Absichten haben soll, dass er sich keine Hoffnungen machen soll?“
03. „Und warum fragst du seinetwegen nach?“
04. „Ich habe es ihm so gesagt.“
05. „Du sollst dem anderen nichts sagen, dich gedrängt sehen, ihn zu berichtigen. Frage deinetwegen nach.“
06. „Das heißt, es war nicht richtig, dass ich ihm gesagt habe, dass er…“
07. „Für euch ist es nicht richtig, hinzueilen, um zu versuchen, andere Menschen zu verändern. Wie viele Male muss man darüber sprechen!
08. Ihr könnt einen Hinweis geben, aber das ist so eine Sache, die gar nicht einfach ist, dies muss man sehr feinfühlig behandeln. Dies ist ein besonderer Umstand, es ist vor allem dann richtig (Ich habe euch schon mehrmals diesen Hinweis gegeben), wenn der andere euch darum bittet.
09. Und ihr lauft immer noch herum… um euch gegenseitig zu berichtigen, zu belehren, zu korrigieren, den anderen zu verändern. Aber das muss für euch zu einer anormalen Erscheinung werden. Dies zeigt sich schon wie eine kranke Abweichung.
10. Es ist nicht wichtig, was der andere in Bezug auf euch macht. Möge er in eure Richtung spucken, möge er über euch denken, was er für nötig hält. Ihr verdient es.“
11. „Und wenn er ein Begehren hat, sollte ich das dann auch nicht sagen?“
12. „Was immer er auch machen würde! Die Hauptsache ist deine Reaktion darauf, du musst gegenüber beliebigen Äußerungen des Menschen, die seine innere Welt, seine Gedanken betreffen, dich wohlwollend verhalten.
13. Reagiere auf das alles einfacher: nun, möge er denken. Bringt dir das eine Schwierigkeit? Nun, so möge dies dir auch eine Schwierigkeit bringen. Es ist dein Problem, dass dies dir Schwierigkeiten bringt, nicht aber sein Problem. Man muss sich selbst ändern, sein Verhalten dem gegenüber, was neben euch vor sich geht, ändern.“
14. „Und wenn es sehr schwierig ist, das zu ändern, ich es nicht verzeihen, nicht verstehen kann?“
15. „Du wirst dich dein ganzes Leben lang ändern. Ändere dieses Phänomen bis ans Ende deines Lebens.“
16. „Und das geht nicht sofort.“
17. „Es muss auch nicht sofort klappen. Je größer eure Probleme, umso länger dauert es, sie zu verändern.“
18. „Und ist es für mich richtig, von diesem Hindernis wegzugehen (ich wohne im selben Haus), sodass ich für ihn keine Versuchung bin bezüglich irgendwelcher Gefühle mir gegenüber? Oder trotzdem bleiben und diesem Brennen entgegengehen?“
19. „Du hast kein Problem genannt, das für dich gefährlich wäre. Man kann dann davon weggehen, wenn etwas zu einer Gefahr wird, das, was deine normale Entwicklung hindert, was dich irgendwie, auf irgendeine Weise eindeutig stört, die Wahrheit zu erkennen… irgendeinen Vorgang. Du hast so etwas aber nicht genannt, das heißt, es wurde das, was dich einschränken könnte, nicht benannt.“
20. „Aber wenn ich fühle, wie er neben mir steht, schwer atmet, ich Schwingungen verspüre… Ich kann mit ihm nicht wie mit einem Freund kommunizieren. Zuerst habe ich mich geöffnet, habe mit ihm gesprochen…“
21. „Ist schon gut. Nun, ist schon gut! Warum meinst du, dass seine Schwingung schlecht ist?“
22. „Aber dann ein freundschaftliches Verhältnis…“
23. „Warum ist das in der Art unbedingt mit einem freundschaftlichen Verhältnis verbunden?“
24. „Aber ein Freund will nichts.“
25. „Wer hat dir das gesagt? Wo hast du gelesen, dass Freunde nichts wollen, dass sie auf dich wie ein Stück Holz sehen? Dabei wäre auch möglich, dass man ein Stück Holz benutzen möchte zum Befestigen oder als Regal, wenn ein Hausherr mit ökonomischem Blick auf Hölzer sieht, wobei er dafür sofort irgendeine Verwendung finden möchte. Was bedeutet “ein Freund will nichts“?“
26. „Nun, er nimmt einfach Kontakt auf, lächelt – und das ist alles.“
27. „Was ist er denn, etwa ein Lautsprecher oder irgendein Rundfunk, der entweder zuhört oder etwas spricht? Ihr nehmt doch einander immer durch eure Gefühle wahr. Immer! So etwas kann nicht sein, dass ein Mensch einen anderen ohne irgendwelche Gefühle wahrnimmt. Das ist grundsätzlich unmöglich! Also fühlt ihr etwas, ihr fühlt immerzu etwas voneinander.
28. Und entsprechend diesen Gefühlen entstehen verschiedene Gedanken im Zusammenhang mit der Erziehung eines Menschen, damit, wie er sich gebildet hat, welche Erfahrung, welche Weisheit er angesammelt hat. Bei ihm setzen Gedankenbilder verschiedener Art ein, irgendwelche Wünsche entstehen, es können irgendwelche Ideen entstehen. Das sind normale Phänomene.
29. Atmet er – so möge er doch atmen… ob schwer, oder leicht, oder dem Ersticken nah… Wenn es für ihn ein Problem darstellt und er dieses Problem spürt, so wird er dich bitten, wird sagen: “Geh bitte weg von hier, ich kann einfach nicht. In deiner Anwesenheit bleibt mir der Atem weg. Ich habe so viel zu tun, und ich ersticke einfach.“ Aber er wird dann schon von selber bitten, oder er wird von selber weggehen. Aber das ist schon nicht dein Problem. Also, du benennst nicht das, was dich wirklich behindern kann.
30. Angenommen, du schlägst das Buch auf (gemeint ist das Letzte Testament, Anm.d.Übers.), und er kommt ständig auf dich zu, verdeckt es mit seiner Hand und versucht, dir etwas aufzuzwingen, zu erklären, nun, er gibt dir keine Möglichkeit, die Wahrheit zu erkennen, sondern er redet über irgendeinen Quatsch, der seinerseits einfach als irgendein leeres Gerede geäußert wird, nun, dann ist das wirklich ein Hindernis, das dich die Wahrheit nicht erkennen lässt.
31. Dies kann man schon von dem Standpunkt aus betrachten, inwiefern es eine Möglichkeit gibt, diese Situation irgendwie zu ändern. Vielleicht weggehen, wenn deine Anwesenheit in diesem Haus folgende Wahrscheinlichkeit auf keine Weise ausschließt: wo du auch das Buch aufzuschlagen beginnst, sofort kommt er überall zu dir hin und macht es zu. Dann schon, ja.
32. Aber das, was du bisher genannt hast, das kann kein Hindernis sein. Der Mensch atmet. Nun, auch gut – er atmet. Wie auch immer er atmen würde, so bleibt er sowieso ein Freund.“
33. „Darf ich einfach selbst weggehen, wenn es mir unangenehm ist, ja?“
34. „Nein, darfst du nicht.“
35. „Man darf nicht weggehen?“
36. „Du darfst nicht einfach weggehen, wenn es dir unangenehm ist. Denn ihr habt so viele verschiedene psychische Abweichungen, die eine unrechte Empfindung der Ungnade gegenüber irgendeiner Situation schaffen, sodass, wenn man vor dieser Situation einfach wegläuft – das nicht richtig ist, ihr werdet euch dann nicht verändern.“
37. „Dann fange ich einfach mit Reue an, ich bitte Gott, dass er mir hilft, denjenigen zu verstehen, anzunehmen…“
38. „Damit Er dir Kräfte gibt, schneller Weisheit anzusammeln, Dummheiten wegzuschaffen, ja?“
39. „…dann bin ich irgendwann wahrscheinlich nicht mehr so ungnädig, wenn ich seitens eines Mannes irgendeine Begierde auf mich hin empfinde.“
40. „Man darf nicht davor weglaufen, denn das ist bei dir eine Krankheit, eine eigenartige Krankheit, die du in deinem Inneren besiegen musst. Das sind in deinem Inneren Wände und Klammern, nicht aber bei deinem Nächsten.
41. Darum soll dies dein Sieg über all das sein. Aber wann kannst du ihn erlangen? Nur dann, wenn dieses Problem entsteht und du richtig daran arbeitest, nicht aber, wenn du davor wegläufst, damit es verschwindet.
42. Sonst muss man einfach in den Wald gehen, irgendwo allein leben. Wenn man mit Männern in der Gesellschaft lebt (denn dort sind Männer unvermeidlich), dann ist die Situation unvermeidlich, es ergibt sich so: wenn man neben dir nicht atmet, so, folglich, sieht man dich irgendwie nicht richtig an, bewegt man sich neben dir irgendwie nicht richtig, so bewirkt dies wiederum, dass bei ihm dir gegenüber etwas entsteht… Du beginnst, diese Anspielung bei allem zu bemerken. Aber dann wird sich alles einfach zu etwas Absurdem entwickeln.
43. Darum ist das nur dein Problem, und in diesem Fall ist es nicht richtig wegzulaufen, sondern du sollst dein Verhalten dem gegenüber richtig formen.
44. Und wie schwer es für euch auch sein würde, sucht nicht nach Wegen, wie ihr dem Nächsten einen Hinweis geben könnt, insofern es euch betrifft. Sucht solche Wege nicht. Es handelt sich um euer Problem, ihr verdient es, dass man sich euch gegenüber so verhält. Folglich braucht ihr das, es ist notwendig, lebenswichtig, um euch zu helfen, um besser zu werden. So wurde die Fürsorge für euch geäußert. Gottes Fürsorge.
45. Darum, bevor man weggeht, soll man mehrfach überlegen, inwieweit so etwas wirklich in einem bestimmten Fall günstig ist. In irgendeinem anderen Fall rettet ihr euch sogar nicht nur einfach selbst durch euer Fortgehen, sondern ihr helft eurem Nächsten, sich zu halten, nicht irgendwohin abzustürzen, abzusinken auf ein noch niedrigeres Niveau, als auf das, auf dem er verweilt, denn eure Anwesenheit kann für ihn eine Versuchung zu einem Absturz sein.
46. In so einem Fall kann noch etwas Edles von eurer Seite aus geschehen. Dies ist die Fürsorge für euren Nächsten, so, wie es sich ergeben hat. Also, ihr geht deshalb weg, weil ihr euch um ihn sorgt, nicht aber deshalb, weil ihr euch um euer Wohl sorgt.“
47. „Danke.“

48. „Lehrer, und wenn man die gegenseitige Beziehung mit einem Mädchen, das die Realität mir zugeführt hat, betrachtet und dabei wahrscheinliche Schwierigkeiten sieht, sie schon zu sehen bekommt und jeglicher Wunsch verschwindet und irgend so eine Angst entsteht…“
49. „Dies alles kann unterschiedlich sein. Folglich liebst du noch nicht genug, du bist in deinem Inneren nicht genug bereit, mit diesem Menschen eben eine Ehebeziehung einzugehen.“
50. „Man soll also auf den Moment warten, wo man bereit ist?“
51. „Ja, hier ist es nötig, bereit zu sein. Denn wenn du wirklich einigermaßen normal bereit bist, also den anderen Menschen liebst (dieses Wort kann natürlich in verschiedenen Schattierungen verstanden werden), wenn es sich um so ein Verhältnis handelt, so bist du quasi bereit, den Menschen mit all seinen Äußerungen anzunehmen. Und nur später weißt du mehr. Aber du verhältst dich irgendwie nachsichtiger gegenüber vielen Schwächen bei solch einem normalen, guten Verhältnis, das von Bereitschaft zeugt. Du beginnst, auf Vieles mit Nachsicht zu schauen.
52. Wenn sich dies alles nicht ändert und jemand beharrlich wieder und wieder den einen Fehler macht, indem er immer wieder den selben Knopf drückt, - so wird dies mit der Zeit natürlich schmerzhaft, sehr schmerzhaft, das kann später unerträglich werden, und dann fangen die Beziehungen schon an zu zerbrechen.
53. Also, ihr alle sollt davon ausgehen, dass ihr euch ändern wollt, dass ihr besser werden wollt. Also, was heißt das denn, dass der andere irgendwelche Schwächen hat. Aber er, indem er mit euch zusammen ist, möchte sich doch auf eure Kraft stützen, er will besser werden und für euch noch mehr nützlich sein. Insofern, natürlich, werdet ihr mit der Zeit, indem ihr einander helft, euch gegenseitig wirklich besser machen, ihr werdet euch gegenseitig helfen, besser zu werden. Das ist normal.
54. In der Frage, die du stellst, ist natürlich auch ein anderer Aspekt enthalten – wenn es infolge von Forderungen eine Übertreibung gibt, die beim Mann auftritt (in diesem Fall), oder bei der Frau, wie es auch sein kann. Eine so große Übertreibung… wenn die Frau oder der Mann Angst hat, sehr große Angst vor irgendwelchen Schwächen seitens des anderen.
55. Aber dann ist so eine Angst anormal, denn es wird keinen solchen Menschen geben, der nicht die eine oder andere Schwäche äußert (oder eurer Ansicht nach eine Schwäche), also das, was euch in diesem Fall vielleicht nicht gefällt. Sicherlich wird in jedem von euch so etwas erscheinen.
56. Ich betone nochmals, dass sich dies nicht unbedingt eben wirklich auf eine Schwäche und einen Fehler beziehen muss, denn ihr betrachtet die Realität auf unterschiedliche Weise. Folglich habt ihr auch dem entsprechend unterschiedliche innere Ansprüche an diese Realität, aufgrund irgendwelcher eigenartigen, konventionellen Konditionierungen, die sich voneinander unterscheiden.
57. Das heißt, dass der Nächste, nachdem er sich neben euch gestellt hat, entsprechend beginnt, mit seinen Handlungen von eurer Konditionierung abzuweichen. Zumindest in manchen Punkten, aber er wird abweichen. Man sollte es schaffen, sich dem gegenüber einfacher zu verhalten, dies alles miteinander klären…
58. Wenn sich das auf eine Schwäche bezieht, nun, so helft eurem Nächsten, sich zu berichtigen. Er wird mit Vergnügen versuchen, das zu machen, denn er will es, so, wie der strebende Gläubige. Das ist ein normales Phänomen.
59. Deshalb, was für Schwächen ihr auch habt, wenn ihr wirklich miteinander Freunde sein wollt, eine Familie zusammen gründen wollt – ja bitte. Die Hauptsache – dass ihr euch zu verändern wünscht.
60. Seid aufmerksam gegenüber den Ratschlägen eurer Nächsten, wenn man euch einen Hinweis gibt – seid aufmerksam in Bezug auf den Wunsch, euch zu ändern. Man muss nicht voreinander glänzen, das ist der unwahrhaftige Wunsch, sich zu behaupten. Er führt immer dazu, dass ihr fallen werdet.
61. Je mehr ihr euch erhebt, umso schmerzlicher wird dieser Fall sein. Aber ihr werdet unbedingt fallen, weil das notwendig ist. Damit ihr euch nicht darum Sorgen macht, wie schön und vorteilhaft ihr ausseht. Auf diese Weise lernt man nicht.
62. Wenn ihr euch ruhiger gegenüber Hinweisen verhaltet (und das ist möglich, wenn ihr schon zulassen könnt, dass ihr natürlich nicht perfekt seid, dass ihr viele Fehler machen könnt und dass ihr durchaus auch hier und da etwas nicht versteht), dann äußert ihr eure Bereitschaft zu lernen. Ihr fragt selber sogar öfter den anderen: “Und habe ich dich mit meiner Handlung nicht allzu sehr irritiert? Vielleicht kannst du hier sehen, ob ich hier irgendwie nicht richtig gehandelt habe?“ – “Und was meinst du, wie es besser wäre?“ – “Und wie hättest du es gerne?“ Und ihr beginnt, untereinander nachzufragen, ihr vervollkommnet euch, ihr sucht Wege, wie ihr besser werden könnt.
63. Und dann, was für Schwächen ihr anfangs auch haben werdet, ihr werdet zusammen ein herrliches Paar sein, wenn ihr entschieden habt, eine Familie zu gründen. Denn ihr werdet die ganze Zeit über besser und besser, bei jedem Mal helft ihr euch gegenseitig. Wunderbar! Dabei handelt es sich um eine wunderbare freundschaftliche Beziehung.
64. Also hier muss man vorsichtig sein, um im Inneren nicht sonderlich in seinen Ängsten zu verharren, denn ihr alle werdet Fehler haben. Somit gibt es bei euch nicht die Erwartung, solch einen Menschen neben euch zu erleben, der euch in allem gehorchen wird und dessen Interessen mit den euren völlig identisch sind.
65. Entfernt diese Vorstellung da aus euren Zielen und eurer Suche. Das ist ein Fehler, ihr werdet nur ein Problem finden. Denn ihr wählt nicht einfach einen Helfer in eurem Leben, ihr wählt einen Menschen, dem auch ihr helfen möchtet. Damit ihr nicht einseitig eine Unterstützung für euch sucht.
66. Also, dies ist so ein ernstes, großes Thema, wo man Vieles richtig betrachten muss, voreinander keine Angst haben, einander helfen muss.“

67. „Lehrer, während der letzten Jahre, die ich hier auf dem Berg lebe, sah ich und empfand es so, dass sich bei uns sehr viele Umstände, zum Beispiel Werkstätten, nicht entwickeln konnten, weil es keine normale materielle Basis gibt. Und neulich wurde mir vorgeschlagen, in die `Welt´ zu fahren, damit so eine Möglichkeit bestehe...“
68. „Und vielleicht möchten diejenigen wegfahren, die das vorschlagen?“
69. „Vielleicht auch so.“
70. „Nun, sag auch so: “Fahrt! Warum sitzt ihr denn hier? Das ist euch zuerst eingefallen, das heißt, dass es Gottes Wille ist, dass dieser Gedanke zuerst zu euch gekommen ist. Das heißt, ihr braucht das. Fahrt mal, werdet von dort aus etwas schicken... Wir werden hier alles entwickeln. Wir werden uns auch an euch erinnern, dass wir dort solch wunderbare Menschen haben, die weit entfernt leben, sie haben eine Heldentat vollbracht – sind weggefahren.“
71. Aber dann fahren lieber alle dorthin, und hier mögen zirka zehn Menschen bleiben. Werden gute Werkstätten bauen. Stellt euch vor, was für eine Hilfe das sein wird! Wir werden hier alles asphaltieren lassen. Ihr in solch großer Menge werdet je eine Kopeke schicken – dann kann man hier viel machen. Ihr werdet euch alle freuen von dort aus,“ – lächelte der Lehrer.
72. „Lehrer, ist es denn so, dass dieser mein Gedanke nicht richtig ist?“
73. „Und wofür seid ihr hierher gefahren? Um hier zu der Schlussfolgerung zu kommen, dass ihr wegfahren und dort verdienen sollt?“
74. „Ich sah in den vorherigen Jahren, dass alles von meinen Bemühungen abhängig ist. Ich erlerne zum Beispiel ein Handwerk, organisiere Ausstellungen… Aber jetzt sehe ich, dass alles direkt an die materielle Basis stößt, dass es sehr kompliziert ist, dies weiterzumachen, praktisch unmöglich…
75. Es entstand das Gefühl, wo ich einfach auf etwas gewartet habe: ich warte, dass etwas von selbst in meine Hände fällt, etwas von irgendwoher kommt, gebaut wird… Obwohl, die Notwendigkeit und Wichtigkeit dessen, was ich hier mache, verstehe ich für mich sehr gut. Und ich schätze das als sehr wichtig für meine Seele ein. Aber jenes Gefühl da entstand trotzdem, deshalb auch frage ich Dich.“
76. „Was habt ihr vor, hier zu bauen?“
77. „Das Leben.“
78. „Als Werkstätten?“
79. „Nein, natürlich. Natürlich unsere zwischenmenschlichen Beziehungen.“
80. „So. Um zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen, was ist dafür notwendig? In die Welt fahren und verdienen?“
81. „Nun, irgendjemand vielleicht, ja. Ein anderer nicht.“
82. „Irgendjemand?“
83. „Ja.“
84. „Wozu dann ist er hierhergekommen? Hier wird es überhaupt nicht gelingen, etwas zu verdienen. Nun, vielleicht gelingt es ein wenig, etwas krümchenweise fürs Leben zu verdienen. Aber ernsthaft zu verdienen ist hier unmöglich. Obwohl euch der Mammon vielleicht auch etwas unterschieben wird. Er kennt doch euer Bedürfnis, darum ist er bezüglich dieses Themas klug genug.
85. Seid aufmerksam. Es gibt hier nicht das Ziel  - zu verdienen. So etwas habe Ich doch nicht aufgestellt. Ich habe früher ein Ziel vor euch aufgestellt, das bleibt so.
86. Nur später sind irgendwelche Ausnahmen entstanden, die aufgrund einer gewissen Unvermeidlichkeit entstehen. Weil ihr diese Eigenschaft im Inneren nicht habt, gelingt es euch nicht, schneller das zu tun, was nötig ist. Und es ergibt sich, dass einige Abweichungen vonstatten gehen, die neue Probleme schaffen, auf die ihr bis jetzt nicht verzichten wollt, an die ihr euch selbst klammert.
87. Es ergibt sich solch eine Atmosphäre, wo ihr eigentlich mehr dazu neigt wegzufahren, um zu verdienen. Und wenn man wegfährt, um zu verdienen... das ist nämlich ein endloser Prozess: man muss auch das hier bauen, und das da muss man bauen, und etwas Drittes soll sozusagen gebaut werden...
88. Aber dann habt ihr dort endlos zu verdienen und das Geld herzuschicken. Und der größte Teil der arbeitsfähigen Menschen, hauptsächlich Männer, sind diejenigen, die mit einer edlen Mission irgendwohin zum Verdienen wegfahren – um etwas zu helfen, zu bauen.
89. Jahre vergehen... sie bauen dort eine Gemeinschaft. Aber bauen sie wirklich eine Gemeinschaft? Zwischenmenschliche Beziehungen formen sie auf keine Weise, was geistige Veränderung betrifft – in diesem Fall verändern sie sich nicht richtig, denn dort herrscht eine ganz andere Lebensform, ein anderer Umgang, sie haben dort ganz andere Aufgaben.
90. Natürlich, wenn sie dort lernen, irgendwelche psychologische Schwierigkeiten zu überwinden, so ist das gut. Wenn sie sich bemühen, diese gemäß der Wahrheit zu überwinden – so etwas ist gut. Aber dies alles ist sehr wenig, sehr – sehr wenig.
91. Und dafür, dass hier ein geistiges Milieu richtig geformt wird, bedeutet es fast überhaupt nichts, außer dass er jemandem unter seinen Nächsten, die er kennt, vielleicht, Gesundheit, Kraft  wünscht. Diese seine Wünsche da, diese Informationsströme seinerseits können hierher gerichtet sein. Aber an der Gestaltung von dem, was hier sein wird, ist er nicht beteiligt, überhaupt nicht.
92. Ihr selber schafft irgendwelche Bedürfnisse, schafft selber die eine oder andere Notlage und lasst euch mitreißen: ein Anderer neben euch macht etwas, aber ihr macht es nicht, etwas klappt bei dem Nächsten schneller – aha, man möchte es auch so machen... Und ihr schaltet euch ein, ihr beginnt, einander anzufeuern.
93. So ist er irgendwohin bis ans Ende der Welt weggefahren, alles scheint normal zu sein, jetzt isst er Schokolade... Das möchte man auch so gerne! Und du fängst an, nach Wegen mit entsprechendem Charakter zu suchen...
94. Also, ihr fangt an, euch selbst hinreißen zu lassen. So ein Gesetz der Masse, - lächelte der Lehrer. – Irgendeine Menschenmenge stürzt irgendwohin und die anderen ihr nach. Und wofür? Ist doch nicht wichtig. Es laufen doch alle, es gibt wahrscheinlich irgendetwas Wichtiges. Und alle laufen dorthin.
95. Darum schaut, was ihr gestaltet, wie ihr euer Verhalten, eure Abhängigkeit von der euch umgebenden Realität, der Bedürfnislage, formt. Man möchte natürlich Vieles sozusagen verbessern, man möchte es. Aber das darf nicht auf Kosten eurer geistigen Eigenschaften, eurer Werte geschehen, das darf nicht der Preis dafür sein.
96. Dann kommt es dazu: es wird etwas äußerlich Sympathisches gebaut, aber im Inneren ist nichts, im Inneren hat man alles verloren. Sehr schnell und gekonnt. Dafür glänzt etwas äußerlich. Na, und was stellt sich heraus? Man hat einen Sarg mit Seide beklebt, mit Fransen geschmückt – und das ist alles. Und im Inneren ist es...
97. Also hat man doch vor allem diese eigene seelische Eigenschaft zu formen. Es bleiben doch dieselben Ziele, und seht, wie weit und wohin ihr abzuweichen beginnt. Es hat sich doch nichts verändert.
098. Und wenn Ich etwas von dem, was früher auf keine Weise bestimmt wurde, unterstütze, dann nur deswegen, weil Ich sehe: es gibt irgendwelche Schwierigkeiten, die ihr euch selbst einbrockt. Und Ich muss zugeben: ja, natürlich, es ist möglich, weil Ich sehe, womit das verbunden ist, und das dies etwas verbessern kann.
099. Aber in Wirklichkeit ist das ein sehr gefährliches Phänomen, besonders dasjenige, das mit dem Streben, materielle Werte zu erwerben, verbunden ist. Ein sehr gefährliches Phänomen!
100. Obwohl, andererseits habt ihr gerade bestimmte gravierende Abweichungen eurer geistigen Welt eben in dieser Hinsicht, sehr gravierende. Sie wurden über Jahrhunderte geformt. Und es ergibt sich, dass, um diese Seite eures Lebens zu berühren, um sie zu berichtigen, zu formen, zu säubern... dies unmöglich ist, bis sie auf dem für euch gewöhnlichen Feld berührt wird.
101. Und dieser Mechanismus wird eingeschaltet, ihr gebt das selbst ein, weil ihr dazu neigt. Und da ihr das eingebt, werdet ihr jetzt anfangen, euch in diesem Sinne auch vollständiger zu öffnen, eben von diesen Positionen aus.
102. Und hier ist es dabei nötig, dass man als Gläubiger wachsam bleibt, um jeden seiner Schritte zu überprüfen und mit den Gesetzen der Wahrheit in Zusammenhang zu bringen. Das da wird schon zu einer ernsten Aufgabe.
103. Wenn ihr gläubig, wachsam seid, wenn ihr sehr wünscht, würdig zu sein – dann werdet ihr auf eure Schritte aufmerksam achten. Wenn ihr nicht so aufmerksam seid – so werdet ihr leicht in ein für euch schon gewohntes Flussbett rutschen, das wird sehr einfach geschehen.
104. Und die Abweichungen entstehen leicht. Ihr beginnt zu streiten, ihr fangt an, Eigenschaften zu äußern, die in Wirklichkeit nicht schön und des Menschen nicht würdig sind. Dafür aber entsprechen sie dem, was mit materiellen Werten verbunden ist.
105. Also, bei euch beginnen leicht Schwächen verschiedener Art zu erscheinen und die falsche Sicht auf diese Umstände, denn dort gibt es ein entsprechendes Gesetz, das unvermeidlich schwer zu umgehen ist.
106. Aber wenn ihr euch schon darauf einlasst, dann werdet ihr, wie es sich herausstellt, nicht nur dieses Gesetz aushalten müssen, sondern ihr habt es auch noch fertigzubringen, eure Reinheit im Inneren zu bewahren und es noch irgendwie zu schaffen, eure innere Welt zu verbessern. Aber das wird ein ernstes Problem werden.
107. Das ist eine große Verkomplizierung, weil es sich um zwei verschiedene Richtungen handelt: die geistige Entwicklung und das Aufbessern irgendeines materiellen Wohlstandes. Das sind zwei verschiedene Richtungen. Darum muss man hier sehr vorsichtig, sehr aufmerksam sein.“
108. „Lehrer, es scheint aber, wenn ich in der Welt lebe, dass ich dort sozusagen einfache Dinge mache, ich, so scheint es zu sein, bewahre den Lehrer ebenso in meinem Herzen, ich bemühe mich ebenso, den Menschen zuzulächeln, Situationen anzunehmen... Geht auf diese Weise ein Austausch in meiner Seele vonstatten?“
109. „So kann man das nicht verallgemeinern. Vielleicht läuft das bei jemandem auch mehr oder weniger normal ab. Aber Ich erlebe manchmal Situationen, wo das Erscheinen von gewohnheitsmäßigen Schwächen zu sehen ist, gut verständlich, schon bekannt und in der Welt üblich. Ich erlebe das nicht selten, darum sehe Ich, dass dieses ernste Problem besteht. Und Ich kann nicht sagen, dass es bei euch allen auf gleiche Weise erscheint.
110. Ich halte in meinem Inneren am Glauben daran fest, dass jemand, wenn Ich es nicht anders erlebt habe, dieses Problem nicht hat, oder es bei ihm mindestens nicht so groß ist. Ich glaube, dass ihr nicht so seid. Das ist Mein Verhalten euch gegenüber, ihr seid es, die Mich etwas sehen lassen, was Ich früher nicht gesehen habe und Mich nicht bemüht habe, zu sehen, sondern Ich habe Mir euch anders vorgestellt.
111.Deshalb, wenn Ich diese Umstände schon in der Wirklichkeit erblicke, weiß Ich natürlich genau, was sich entsprechend dahinter verbirgt (wie Der, Der es wissen muss), und deshalb erkenne Ich leicht, dass dies für euch ein großes Problem sein kann. Aber Ich glaube weiterhin, dass ihr dies zu bewältigen vermögt, denn vieles ist dazu gesagt worden, und dass ihr euch daran halten und versuchen werdet, jedoch alles würdig zu tun. Wenn irgendwo sofort Fehler entstehen, so werdet ihr sie allmählich berichtigen. Das heißt, wie kann man sich das denn noch irgendwie anders vorstellen?
112. Zumal der materielle Wohlstand so ein Begriff ist, der sehr dehnbar ist. Bis jetzt war er meistens damit verbunden, dass der Mensch immer dafür gekämpft hat, seinen persönlichen Wohlstand materiell zu verbessern.
113. Aber andererseits, wenn man alles richtig betrachtet, wenn man lernt, von den Standpunkten der Kultur aus auf das, was ihr macht, zu schauen, wenn man Kultur entwickelt, - so bedeutet das die Fähigkeit, sich an vielen solchen Tätigkeiten, die mit materiellen Werten verbunden sind, zu beteiligen.
114. Aber sie müssen einen besonderen Charakter haben, der in diesem Fall schon zulässig ist. Das ist jenes, was eurer inneren Welt hilft, sich zu entwickeln. Das sind materielle Werte, die die Berufung haben, eure innere Welt zu verbessern.
115. Darum, wenn die Musik richtig ausgewählt wird, wenn etwas aus dem Bereich der bildenden Kunst, Architektur ausgewählt wird... so sind dies Erscheinungen, die fähig sind, eure innere Welt wirklich zu verändern. Bestimmte Laute bei bestimmten Tönen von Melodien können die Arbeit von inneren Organen verbessern. Und man kann auf diese Weise die Gesundheit verbessern, gravierend verbessern, die Psyche ausgleichen.
116. Darum, alles, was mit Kultur zusammenhängt, - das ist das Wichtige im Leben des Menschen. Etwas sehr Wichtiges! Aber das ist unvermeidlich mit irgendwelchen materiellen Werten (von schon eigener Art) verbunden, die man herstellen, verbessern, bauen, erschaffen können soll.
117. Jetzt berühre Ich wiederum ein sehr großes Thema. Darum wollte Ich hier nur eine kleine Ergänzung einbringen, insofern, als es nicht richtig ist, von materiellen Werten, von materiellem Wohlstand einfach in irgendeiner eindeutigen Färbung zu sprechen, das ist nicht genügend richtig. Denn hier gibt es noch eine andere Variante.
118. Aber vor allem neigt der Mensch natürlich zur falschen Variante, zur nicht richtigen Variante, einer, die nichts Edles in sich hat, der geistigen Welt des Menschen keine Entwicklung bringt, sondern einfach nur seinen Geldbeutel betrifft, seinen Magen füllt und sehr stark die Physis zerstört.
119. Wie verläuft heutzutage das Leben, so, wie es sich ergibt? Menschen verlieren ihre Gesundheit, um Geld zu verdienen, und danach geben sie dieses Geld aus, um ihre Gesundheit zu verbessern. So stellt sich “das Leben der wunderbaren Menschen“ dar.
120. Also, dies ist eine besondere Seite, die auch richtig betrachtet werden muss. Und nur im Zusammenhang damit, dass es natürlich wünschenswert ist, hier Werkstätten zu errichten, man möchte hier Kindergärten und schöne Schulen für Kinder bauen, irgendwelche Theater, wo man Konzerte, Ausstellungen durchführen kann, also etwas Wertvolles und Wichtiges, was euch wirklich veredeln, euch im Inneren schöner machen, euch helfen kann, die Welt besser wahrzunehmen und euch auch zur schöpferischen Tätigkeit anregt.
121. Aber um das zu bewerkstelligen, sind wieder einige Nuancen notwendig, die auch mit einer anderen Seite eures Lebens zusammenhängen – mit den Schwächen. Und nun bei alle dem richtig handeln zu können, das ist keine einfache Aufgabe.
122. Darum kann Ich dieses Thema nicht sofort grundsätzlich ausschließen, weil es sehr erstrebenswert ist, dass ihr Vieles für eure Kinder baut und macht. Aber bis jetzt könnt ihr nicht etwas aus dem Nichts heraus nehmen und mit leeren Händen etwas für eure Kinder bauen.
123. Ihr habt nicht jene altertümlichen Fertigkeiten, die eure Vorfahren hatten, die mit einer einzigen Axt zu neuen Plätzen kamen und gebaut haben… das hat bei ihnen alles geklappt. Es war bescheiden, aber es gab alles, was für das Leben nötig war. Und ihr seid jetzt sozusagen zivilisierter, progressiver, mehr entwickelt, habt auch viele Werkzeuge, nicht nur eine einzige Axt, aber es gelingt euch nicht, etwas herzustellen.
124. Deshalb möchte man hoffen, dass, wenn es euch erlaubt wird,  etwas zusätzlich zu verdienen, sich an irgendwelchen Tätigkeiten , die mit Geld verbunden sind, zu beteiligen, dass ihr das jedoch weise nutzen könnt, und ihr werdet irgendwelche Seiten im Werden eures Lebens wirklich beschleunigen, in der Formung der Gemeinschaft, die ihr angefangen habt zu bilden, indem ihr mit eurem ganzen Herzen auf den Ruf der Wahrheit, des Vaters, geantwortet habt, Der auch das Leben gegeben hat, dass ihr dies immerhin richtig  bestimmen könnt.
125. Aber seid aufmerksam. Gerade der Umstand, dass der Mensch kulturell nicht richtig geformt wurde, wirkte sehr stark auf das Leben des Menschen ein. Nämlich jetzt gibt es Wohltätigkeit – eine  Seite, deren rechte Anwendung sehr selten vollzogen wird.
126. Und wenn die Menschen, die Geld haben, sich auch irgendwie wohltätig beteiligen, so geschieht das in der Regel ausschließlich deshalb, damit ihnen dies einen Vorteil verschafft. Und sobald sie es als nicht vorteilhaft einschätzen, wird das Geld für etwas Gutes nicht ausgegeben.
127. Also werden materielle Werte einseitig und auf sehr primitive Weise betrachtet, weswegen sich dabei schon eine andere psychologische Struktur formt.
128. Wenn es früher noch irgendwie den Menschen wegen ihrer Bedeutsamkeit wichtig war, sich als Kenner von Kultur zu äußern (dass sie an der Entwicklung irgendeines Kulturbereiches, irgendwelcher Aspekte der Kultur irgendwie beteiligt waren), so konnten sie Gemälde kaufen, Galerien einrichten, Komponisten unterstützen, also so etwas hielt man für das Anständige im Menschen, so ist das nun verlorengegangen, diese Art der Bedeutsamkeit hat sich jetzt verloren. Und die Bedeutsamkeit äußert sich schon in einer ganz anderen, viel primitiveren Weise.
129. Das ist aber wiederum ein neues, nicht so einfaches, großes Thema. Ihr seht selber Vieles, ihr seht, wie all dies vor sich geht.
130. Seid jetzt aber aufmerksam. Ihr habt eure Augen, eure Ohren, sozusagen lest ihr die Wahrheit, ihr wisst, ihr versteht Vieles – nun, verwendet das jetzt. Seid aufmerksam: es gibt viele Versuchungen, wo es sehr einfach ist, euch in die falsche Richtung zu lenken.“      


Girlande

Kapitel  3

Hier Ausschnitte aus den Treffen mit dem Lehrer nach der Verschmelzung am elften und achtzehnten März.
002. „Lehrer, ist es für mich normal, wenn ich geduldig warte, bis meine Frau für sich selbst bestimmt, ob sie meine Ehefrau bleibt oder nicht? Sie lebt in der Welt, das Verhältnis zwischen uns ist gut.“
003. „Und was heißt “einfach geduldig warten“? Was wird darunter auch noch verstanden?“
004. „Ich stelle keine Frage zum Thema Scheidung. Denn wenn ich ihr sage: “Finde es für dich heraus, komm hierher“, so sagt sie, dass ich sie verraten würde.“
005. „Wenn du diese Frage stellst?“
006. „Ja.“
007. „Nein, das ist falsch, dass du in diesem Fall wirklich ein Verräter wärest. Alles kommt darauf an, wie lange es dauert, wie irgendein Gedanke ihrerseits diesbezüglich geäußert wird, um zusammenzuleben (was sie möchte und, vielleicht, was sie momentan stört, sie aber dieses Thema löst). Also jetzt kann Ich sofort anhand dessen, was du berührst, keine Einschätzung geben, denn hier kann es sich um verschiedene Umstände handeln.
008. Aber wenn sich die Frau auf keine Weise bemüht, an Deiner Seite zu sein, diese ganze Unbestimmtheit sehr lange dauert, du aber siehst, dass du dieses Thema, das mit deinem Leben zusammenhängt, schon heute lösen sollst, dann kannst du diese Thematik selber in Gang bringen. Das ist möglich.
009. Aber wir reden jetzt etwas verallgemeinernd, denn die Hauptdetails wurden jetzt nicht erwähnt.“
010. „Nun, Details... Sie hat hier gelebt, sie kam mit mir hierher. Aber dann... Sie ist nicht gläubig, darum hat sie es hier nicht leicht gehabt.“
011. „Nun, natürlich, das ist schwierig. Aber wenn du jetzt keine neue Familie gründen musst, so brauchst du dem einfach keine Aufmerksamkeit schenken.
012. Wenn du aber siehst, dass bei dir schon eine Notwendigkeit entsteht und diese Frage immer noch offen ist, dann ja, dann kannst du schon die Frage stellen, wenn sie bisher auf keine Weise gelöst wurde und überhaupt keine Perspektiven einer Lösung gesehen werden.“

013. „Lehrer, ist es normal, ein Kätzchen, wenn es miaut, mit den Fingern gegen seine Ohren zu schnippen und in einen kalten Schneehaufen hinauszuwerfen, um seinem Schreien nicht zuzuhören? Ist das nicht ein brutaler Umgang mit dem Tier?“
014. „Das ist ein brutaler Umgang, natürlich. Wenn man seine Ohren schnippt, wird es Ohrenschmerzen haben. Auf so eine Art ist es schon grausam. Warum hat man denn ein Kätzchen? Was ist denn bei euch passiert? Warum ist es denn bei euch, wenn ihr ihm gegenüber keinerlei Liebe habt?“
015. „Nur ein Mensch mag es nicht, und dort wohnen mehrere Menschen, und Mäuse plagen auch.“
016. „Das ist brutal, er soll so etwas nicht machen.“
017. „Und mehrmals sagen “ich werde dir deine Ohren wegschnippen“...“
018. „Das darf keinesfalls sein. Das ist schon ein grobes Verhalten.“

019. „Eine Frau, die mich liebt, bietet mir ihr Haus und ihr Grundstück an, damit ich dort Hausherr werde...“
020. „Und was verwirrt den Mann? Warum fragt er?“
021. „Ihn verwirrt, dass es nicht seines ist. Wie soll man das auf die Art – annehmen?“
022. „Bedingt.“
023. „Was heißt das, „bedingt“?“
024. „Nun, wenn das alles mit Worten geäußert wird, einfach durch Worte geäußert. Jeden Tag triffst Du konkrete Entscheidungen unter konkreten Umständen, nicht aber unter bedingten Umständen. Man schlägt dir vor, dass du irgendeine Hilfe leistest. Schau auch, ob du diese Hilfe leisten kannst, oder nicht. Aber nicht unbedingt: “Ist es richtig, dieses für das Meine zu halten? Oder darf ich es nicht für das Meinige halten?““
025. „Und gerade sie... „
026. „Deine Frage ist nicht zu verstehen. Du fragst sozusagen: “Ist es für einen Mann normal, dies in diesem Fall für das Eigene zu halten?““
027. „Sie bittet mich so darum.“
028. „Dass du dies für das Deinige hältst?“
029. „Ja.“
030. „Damit du einfach sagst: “Ja, gut, ich werde es für das Meinige halten“ – fragt sie dich danach? Wartet sie unbedingt auf gerade solche Worte von dir?“
031. „Nun ja.“
032. „Genau so?“
033. „Nun ja, ich habe sie gefragt und sie sagte das.“
034. „Was hast du gefragt? Benenne genau, was du sie gefragt hast.“
035. „Ich habe nicht gefragt, sie hat mir... “
036. „Du hast Mir gerade gesagt: “Ich habe sie gefragt.““
037. „Nein, sie hat mir das gesagt, und ich habe ihr geantwortet, dass ich dies nicht als das Meinige halten kann.“
038. „Na und? Und jetzt habt ihr wegen dieser Sache beinahe Krach?“
039. „Aber nein. Handle ich richtig?“
040. „Wenn du sagst, dass du dies nicht als das Deinige ansehen kannst?“
041. „Ja.“
042. „Ja, bitte. Wenn du sogar “nun gut“ sagst, so bedeutet das doch nicht, dass du es für das Deine halten musst. Das ist doch die Bedingtheit.“
043. „Ja, verstanden.“
044. „Je nachdem, was für Umstände sich entwickeln, kannst du in etwas einwilligen. Aber das bedeutet nicht, dass du tatsächlich dein Verhalten gegenüber irgendwas irgendwie ernsthaft ändern sollst.
045. „In diesem Fall wird es dir so angeboten. Nun, wenn der Mensch es sehr wünscht, dass du dich so verhältst, so sag: “Gut“. Aber das ist nur eine Bedingtheit, aus der jetzt erfolgt – etwas muss gemacht werden. Und hier sollst du schon überlegen: etwas machen – ist das richtig?
046. Zum Beispiel besteht sie darauf, dass du alles auf deinen Namen umregistrieren lässt. Hier kannst du schon verzichten, sag: “Wofür brauche ich das? Das ist gar nicht nötig“. Aber das ist schon die Tat.“
047. „Auf die Frage “warum?“ antwortet sie: “Dass du in diesem Haus wohnst“.“
048. „Dann sag: “Und ist es etwa so, dass, wenn du mir die Möglichkeit anbietest, dort zu wohnen, werde ich bis zu dem Zeitpunkt dort nicht wohnen, bis ich es auf meinen Namen registrieren lasse? Hängt alles etwa davon ab?“ Du wirst sowieso dort wohnen, weil man dir diese Möglichkeit anbietet.
049. Zumindest es versuchen, dort zu wohnen – bitte. Aber verstehst du, mit welchem Ziel die Frau das vorschlägt?“
050. „Mit dem Ziel, dass sie bei mir wäre, mir helfen würde.“
051. „Und letztlich deine Frau werden könnte?“
052. „Sie will das sehr.“
053. „Und du, wenn du dich in diese Richtung bewegst, kannst zulassen, dass du durchaus bereit bist, darin einzuwilligen?“
054. „Nein.“
055. „Warum denn wirst du ihr Angebot annehmen, wobei du die Hoffnung der Frau stärkst, ihre Anhänglichkeit an dich vermehrst?“
056. „Alles klar.“
057. „ Oder willst du ihr einfach schnell diese Gefühle abgewöhnen, indem du dich unmöglich benimmst?“
058. „Nein, das will ich nicht.“
059. „Du willst es nicht. Du wirst dich bemühen, dass sie dir noch mehr anhängt?“
060. „Nein, ich will nicht, dass sie anhänglich ist.“
061. „So, du willst nicht, dass sie anhängt, und du willst sie nicht enttäuschen?“
062. „Ich will ihr als Freund nützlich sein.“
063. „Dann berücksichtige dies: wenn eine Frau Gefühle dir gegenüber hat, so wünscht sie im Inneren, deine Frau zu werden...“
064. „Sie wünscht das sehr.“
065. „...und je mehr du deine Initiative in ihre Richtung äußern wirst, um so mehr schaffst du die Versuchung für sie, sich vermehrt an dich zu hängen.
066. Wenn du die Entwicklung solcher Ereignisse nicht beabsichtigst – so darfst du dann keine einzige Initiative deinerseits äußern, nur eindeutig Hilfe...
067. Du darfst nie deine Initiative äußern, wenn du davon ausgehst, dass sich das Verhältnis zwischen euch nicht entwickeln soll. Du kannst nur  auf die Initiative von ihrer Seite her antworten. Fragt sie: “Wie geht es?“ – erzählst du ihr, wie es dir geht. Aber du läufst nicht schon als erster auf sie zu, du sprichst sie nicht an und du fragst sie nicht, wie es ihr geht.“
068. „Aber wir wohnen zusammen, hier ist es sozusagen auch nicht nötig, aufeinander zuzulaufen.“
069. „Unter einem Dach?“
070. „Ja, wir wohnen in einer Werkstatt.“
071. „In wessen Werkstatt?“
072. „In der der Einigen Familie, in der Werkstatt der Kirche.“
073. „Hat man euch dort untergebracht?“
074. „Na ja. Ich habe sie fertig gebaut, ich wohne auch dort.“
075. „Du hast deine Werkstatt fertig gebaut, und man hat gesagt, dass die Frau bei dir wohnen solle? Oder hast du darum gebeten?“
076. „ Sie kam mit dem Wunsch, sich nützlich zu machen. Ich habe es ihr erlaubt, neben mir zu sein.“
077. „So, du hast es erlaubt. Und jetzt sollst du die Folgen verstehen von dem, was Ich dir gerade gesagt habe. Es war nicht richtig, das zu erlauben, da du es nicht gewünscht hast, dass sich eure Gefühle entwickeln, oder dass sie noch mehr dir gegenüber anhänglich wird.“
078. „Aber ich habe nicht gewusst, dass bei ihr Gefühle entstehen würden. Sie haben sich erst im Laufe des Alltags entwickelt.“
079. „Folglich, wenn du sie eingeladen hast, wobei du davon nichts gewusst hast, dann kann man sich demgegenüber irgendwie milder verhalten.
080. Aber wenn es einer alleinstehenden Frau erlaubt wird, bei einem alleinstehenden Mann zu wohnen, so kann man vermuten, dass sich Gefühle einstellen, die mit ihrer weiteren wahrscheinlichen Vereinigung als Ehepaar zusammenhängen. Etwas anderes ist schwerlich zu vermuten. Wenn ihr gute gegenseitige Beziehungen haben werdet, so können Gefühle leicht hochkommen.“
081. „Und ist meine Hilfe bei der Fertigstellung ihres Hauses normal? Oder setzt dies auch voraus...“
082. „Wenn du ihr versprochen hast, ihr zu helfen, ihr Haus fertig zu bauen?“
083. „Ja.“
084. „Nun, du hast es schon versprochen.“
085. „ Wird sich ihre Anhänglichkeit dadurch auch weiterentwickeln?“
086. „Sie wird sich schon entwickeln. Aber das ist ein zulässiger Aspekt, weil sowieso jemand es fertig bauen muss. Das soll vor allem mit den Händen eines Mannes fertiggestellt werden. Folglich ist es nicht wichtig, welcher Mann es fertig bauen wird.
087. Gefühle können natürlich entstehen, aber die Handlung ist zulässig. Sie muss von einem Mann vollzogen werden. Wenn eine Frau Not hat, etwas fertig zu bauen und dafür Manneskräfte, Fertigkeiten eines Mannes nötig werden, so ist es natürlich normal, wenn der Mann auf so eine Bitte reagiert. Wenn du es schon versprochen hast, so baue es fertig.“
088. „Aber ich habe nicht vor, dort hinzugehen, um...“
089. „Natürlich. Es ist normal, dass du das nicht vorhast.“
090. „Also ist es richtiger, einfach schon meinen eigenen Haushalt parallel zu organisieren, ein Grundstück für mich zu suchen?“
091. „Natürlich, natürlich. Aber wenn du jetzt in diesem Fall schon die Situation erleben sollst, wo man dich sichtlich verstehen lässt, dass man dich als Ehemann sehen will, mit irgendwelchen Umwegen, vielleicht mit direkten Äußerungen...“
092. „Nein, offensichtlich.“
093. „Du solltest dann eine Erklärung abgeben, dass du das nicht beabsichtigst: deswegen wolltest du dich dort auch nicht als Hausherr sehen, weil du eine Weiterentwicklung nicht für möglich hältst; du bist bereit, sie als deinen Freund zu betrachten, dem du bei Bedarf immer bereit bist zu helfen, aber es wäre besser, besonders deinerseits, die Phantasie nicht zu entwickeln.“
094. „Und wenn das Schwesterchen mich fragt, warum ich nicht mit ihm eine Familie gründen will?“
095. „Aber man gründet doch nicht eine Familie vom Kopf her! Solch eine Verbindung darf man nicht von der Position her anschauen, inwieweit das logisch oder bequem ist.
096. Also, auf die Frage “warum?“ werden vielmehr irgendwelche Überlegungen von dir vermutet, die dich sozusagen zu einer Schlussfolgerung darüber gebracht haben, dass eure Vereinigung nicht nötig ist. Das ist ein nicht richtiger Gedankenvorgang.
097. Darum ist die Frage “warum?“ in Wirklichkeit nicht passend. Du brauchst dich auf Überlegungen zu diesem Thema nicht besonders stark einlassen. Du siehst es einfach innerlich als unmöglich an, du bist nicht bereit.“
098. „Wird diese Antwort ausreichen, ja?“
099. „Ich weiß nicht.“
100. „Aber sie insistiert bei mir weiterhin...“
101. „Alles hängt von der Frau ab, die diese Antwort hört. Eine Frau sagt: “Gut, ich habe verstanden“. Eine andere Frau wird dir noch eine Unmenge Fragen stellen.“
102. „Nun, eine der Fragen lautet so: “Was ist, werde ich in ästhetischer Hinsicht nicht wahrgenommen?“
103. „Sag: “Lieber vertiefen wir uns nicht in dieses Thema“.“
104. „Verstanden, danke. Und ist es richtig, die Frau zu bitten, mich überhaupt nicht zu berühren, keine Massage anzuwenden, mir nicht die Füße zu waschen, damit sich ihre naturgegebenen Wünsche mir gegenüber nicht verstärken? Sie sind offensichtlich, sie möchte mich berühren.“
105. „Auf die Weise... überraschend? Also du liegst – und fühlst, dass man dir schon eine Massage gibt? Das ist schon irgendein anderer Schritt. Er beginnt doch mit etwas anderem. Vielleicht mit einem Vorschlag?
106. Also du fragst, kann man der Frau eine Absage erteilen, wenn sie vorschlägt, eine Massage zu geben?“
107. „Ja, ja.“
108. „Ob man ihr in diesem Moment eine Absage erteilen darf, ja? Vorher hieß es deinerseits: “Ihr nicht erlauben, dich zu berühren“. Dies bedeutet, dass sie dich schon überraschend berührt und du nicht weißt, wie du ihre Hände festhalten kannst, die schon alles... sie kleben schon an dir.“
109. „Auch das kommt vor.“
110. „Gibt es das sogar auch noch? Du hast diese Bedingungen geschaffen! Dann muss man es ihr erklären, man muss vorsichtig sein, hier musst du schon eine Grenze einhalten. Wenn du nicht möchtest, dass sich eure Beziehung entwickelt. Obwohl, wenn für dich etwas notwendig ist (Massage wird manchmal rein medizinisch benötigt), so ist das möglich. Hier muss man schon entsprechend auf die Situation schauen.
111. Denn grundsätzlich kann es hier kein kategorisches Verbot geben, nur den Wunsch – lieber die gegenseitige Beziehung nicht entwickeln… Es gibt hier keine Übertretung. Hier können einfach Schwierigkeiten vorkommen, denen gegenüber du bereit sein sollst und welche du wiederum im weiteren lösen musst.“
112. „Ist es richtig, sie zu bitten, sich prinzipiell nicht auf mein Bett zu setzen und zu legen?“
113. „Prinzipiell? Wenn sie müde ist, und es gibt nichts weiter, wo sie sich setzen kann, muss sie sich dann etwa auf den Fußboden setzen?“
114. „Es gibt etwas, wo sie sich hinsetzen kann. Aber bitten, sich nicht auf mein Bett zu setzen und sich nicht aufs Bett zu legen.“
115. „Nun, das ist auch möglich. Wiederum kommt es darauf an, wie aufdringlich ein Mensch seine Gefühle dir gegenüber äußert. Es kann auch vorkommen, dass ein Mensch seine Aufmerksamkeit auf sehr aufdringliche Weise äußert.
116. Wenn solche Gefühle sehr aufdringlich geäußert werden, so entsteht natürlich der Wunsch, diesen Menschen anzuhalten, ihn immer wieder in seiner Gefühlsäußerung zu bremsen. Also hier kann so etwas durchaus sein. Und dann soll man das besprechen, wenn du siehst, dass es immer aufdringlicher zutage tritt. So etwas ist möglich.
117. Aber wie kann so etwas vor sich gehen, wenn ihr tatsächlich in einem Haus, in einem Raum, unter einem Dach sein müsst?“
118. „Es gibt eine zweite Etage, die extra für sie gemacht wurde.“
119. „Aber es wäre besser, wen ihr nicht unter einem Dach wohnen würdet. Wenn es solche Gefühle, solche Äußerungen gibt und du keine Möglichkeit siehst, sie zu entwickeln, so ist es natürlich besser, nicht unter einem Dach zu wohnen, sonst wird es große Komplikationen geben. Sowieso werdet ihr nicht lange so wohnen, das wird sich bei euch so stark verschärfen, dass auf der Energieebene, also psychologisch, das dann sehr schwer zu ertragen ist. Es wird sich eine große Schwierigkeit ergeben, und ihr müsst dann sowieso bitten, die Entwicklung solcher Beziehung zu beenden. Aber führt es lieber nicht in eine tiefe Sackgasse hinein.“

120. „Lehrer, darf ich ohne Einwilligung meiner Frau, die schon beinahe drei Jahre “in der Welt“ lebt, eine Frau als Helferin in mein Haus einladen – mit der eventuellen Perspektive, eine neue Familie zu gründen, wenn der Hauptgrund dessen, dass meine Frau nicht kommt, der ist, dass ich kein großes Haus besitze (es gibt einfach ein kleines Häuschen)?“
121. „Und besteht die Absicht, ein größeres zu bauen?“
122. „Ja, diese Absicht besteht. Aber gerade hier fing bei uns die Meinungsverschiedenheit an: meine Frau will, dass wir sofort ein großes Haus haben, und ich in der Weise, dass ich einfach von meinen finanziellen und körperlichen Möglichkeiten ausgehe…“
123.“ …das für wenig wahrscheinlich hältst, ja?“
124. „Ja, das ist wenig wahrscheinlich.“
125. „Also, im Grunde genommen ist damit verbunden, dass sie dann wahrscheinlich überhaupt nicht kommt. Ja, in diesem Fall ist es möglich, dass du einen Menschen als Hilfe einlädst.
126. Aber teile es  deiner Frau vorher mit, sag ihr, dass du Frauenhände, ein Frauenherz brauchst, damit die notwendige Hilfe in deinem Haus, selbst in diesem kleinen Häuschen, geleistet wird. Sag es so: “Es wird einfach die Hilfe einer Frau benötigt. Und da es in der nächsten Zeit nicht wahrscheinlich ist, dass du kommst, so bleibt mir nichts anderes übrig, als jemanden einzuladen“.“
127. „Und sie einfach wissen lassen, dass die Entwicklung der Ereignisse möglich ist?“
128. „Ja. Sag es so: “Entweder kommst du jetzt, weil ich deine Hilfe brauche, oder ich sehe keinen anderen Ausweg. Ich brauche Hilfe“.“
129. „Habe ich richtig verstanden, dass ich in dieser Situation meiner Ehefrau eine letzte Frist  zu kommen festsetzen soll (zum Beispiel einen Monat), nach deren Ablauf eine helfende Frau einlade?“
130. „Du brauchst keine Frist festsetzen, du bittest einfach, sofort zu antworten.“
131. „Einfach zu antworten?“
132. „Ja. Eine Antwort ihrerseits ist notwendig – ob man nun auf sie warten soll oder nicht. Das heißt, sie hat einfach zu antworten.“
133. „Und wenn im letzten Telefonat so ein Satz kam: “Wofür brauche ich so einen Mann“? Und einfach direkte Beleidigungen folgten. Sollte ich dem Aufmerksamkeit schenken?“
134. „Ja, warum sollst du dem Aufmerksamkeit schenken?“
135. „Sollte man nicht? Einfach die Frage stellen?“
136. „Ja, ja.“

137. „Ein alleinstehender Mann hat einer verheirateten Frau SMS-Mitteilungen geschickt…“
138. „A-a…“
139. „Also irgendwelche Anekdoten, Witze, Fragen über ihre Meinung zu etwas… Solche Verbindung fand weiterhin statt…“
140. „Sie soll nicht antworten.“
141. „Soll sie nicht, ja?“
142. „Sie soll einfach das alles nicht beantworten.
143. Ein alleinstehender Mann darf sich an eine verheiratete Frau nur wegen einer offensichtlichen Angelegenheit wenden: wenn sie eine Expertin auf irgendeinem Gebiet ist, und er ihre Ratschläge und Schlussfolgerungen in so einem Fall benötigt.
144. Also, angenommen, sie ist eine Meisterin im Bereich Bauen (wir übertragen das in eine euch verständliche Form), und der Mann will ein Haus für sich bauen, aber er ist in dieser Sache ohne Erfahrung. Darum sein Wunsch, sich an diese Frau zu wenden, damit sie ihm einige Fragen bezüglich des Baus klären hilft, das ist normal.
145. Aber Anekdoten, einfach irgendetwas Amüsantes, was sich einfach auf etwas Emotionales bezieht, zuzuschicken – so ein alleinstehender Mann hat kein Recht, in Bezug zu einer verheirateten Frau initiativ zu werden. Er hat einfach kein Recht, das als erster zu unternehmen, das ist seinerseits nicht normal.
146. Darum soll die Frau einfach nicht antworten, wenn sie so etwas Unnormales erblickt. Sie darf das nicht unterstützen.“

147. „Ich will fragen: ist es wichtig, die Nachtträume verstehen zu lernen?“
148. „Verstehen bedeutet nicht, sich geistig zu entwickeln. Die Änderung einer Information im Kopf muss nicht eindeutig ebenso parallel mit der Veränderung des Geistes im Menschen zusammenhängen.“
149. „Dann frage ich so: ist es wichtig zu lernen, auf Träume richtig zu reagieren?“
150. „Ob man lernen soll, in einem Traum richtig auf etwas zu reagieren, um sich geistig zu entwickeln?“
151. „Im Traum, ja. Und dann beim Aufwachen…“
152. „Nein, ist nicht nötig. Denn in Wirklichkeit wird das nicht von euch gefordert. Ich verstehe, was du fragen willst, nur gelingt es dir nicht, es richtig auszudrücken.
153. In Wirklichkeit ist das, was ihr nachts träumt – das Ergebnis des Geistigen, das euch jetzt zueigen ist. Ihr reagiert auf etwas im Zusammenhang mit dem, was ihr habt. Das ist mit keiner Übung verbunden, die euch entwickelt oder zur Degradierung führt (falls ihr euch damit nicht beschäftigt, es nicht entwickelt). Dies bezieht sich nicht auf aktive Handlungen. Das ist einfach das Ergebnis von dem, was ihr seid.
154. Natürlich bezieht sich das auf das Geistige. Das ist nämlich das Merkmal dessen, was ihr seid. Aber nur das. Morgen schon seid ihr anders. Wenn sich bei euch irgendwelche inneren Besonderheiten ändern, könnt ihr beim nächsten Mal schon etwas anderes in Bezug auf dasselbe Bild verspüren. Wenn ihr euch innerlich wirklich irgendwie ändern werdet.“
155. „Habe ich also richtig verstanden, dass ein Traum vergangene Ereignisse sozusagen registriert?“
156. „Diese Ereignisse müssen nicht unbedingt mit diesem Menschen zusammenhängen.“
157. „Nicht unbedingt?“
158. „Natürlich. Mit vielen anderen Menschen… Einfach reagieren vor allem natürlich eure Gefühle, aber in einer Verzerrung, die in eurem Bewusstsein vor sich geht, wenn ihr diesen Traum seht. Ihr seht etwas und reagiert, es öffnet sich etwas in euch, eure eigene Reaktion bezüglich dieses Themas.“
159. „Und auf welche Weise kann man lernen, Träume maximal richtig für sich zu nutzen?“
160. „Auf keine Weise. Das ist nicht nötig, einfach nicht nötig. Um euch herum ist die Realität, die ihr lernen sollt, richtig zu nutzen. Es ergibt sich, dass ihr, wenn ihr nicht gelernt habt, die Realität zu nutzen, lernt, im Traum die Illusion zu nutzen, die in eurem entspannten Bewusstsein eigenartig verzerrt wird.
161. Man soll sich dahinein nicht so vertiefen. Nun, lass fahren! Das nächste Mal wird es ein anderes Ergebnis geben. Und ihr werdet euch in der Realität verändern, wenn ihr im Wachzustand seid.“
162. „Also soll man den Träumen keine Aufmerksamkeit schenken?“
163. „Ist nicht nötig. Man soll sich nicht so tief darin versenken. Es kommt vor, dass man in Träumen einen Hinweis zu sehen versucht. Aber es ist der Kopf, der sich bemüht, den Hinweis zu erkennen. Das ist gefährlich. Denn ihr beginnt, euch dabei schon weniger an eurer Gefühlswelt zu orientieren und mehr an euren Einstellungen, die sich in eurem Bewusstsein formen. Das kann leicht zu einer Gefahr werden.“
164. „Und ich habe versucht, Träume zu verstehen, ich habe gelernt, mit meinen Gefühlen Träume zu definieren. Sie sind unterschiedlich. Zum Beispiel, wenn ich Schwächen in meinem Leben zulasse, und man in einem Traum irgendwie auf mich einwirken will, so beginnt man eben diese Schwächen zu berühren.“
165. „Na ja.“
166. „Und während ich aufwache, fange ich an, sozusagen genau zu formulieren, dass das da meine Schwäche ist, und dass ich dem meine Aufmerksamkeit schenken soll. Von diesem Standpunkt aus ist ein Traum…“
167. „Aber das ist auch ein Ergebnis von dem, was du bist (das habe Ich bereits gesagt). Du siehst dort einfach vor allem deine nicht verzerrte Erscheinung. Wenn du in deinem wachen Zustand versuchen kannst, etwas zu verstecken, so gelingt es in der Regel nicht, während des Träumens etwas zu verstecken. Es zeigt sich deine natürliche Reaktion.“
168. „Habe ich also richtig verstanden, dass der Traum eine nützliche Sache für meine Entwicklung, für das Verstehen meiner selbst ist?“
169. „Dort kann auch etwas Nützliches für dich sein. Besonders, wenn du vor allem deine eigene Reaktion betrachtest.“                                            
170. „Ich danke Dir.“

Girlande

Kapitel  4


Der vierzehnte Tag im April. Die festliche Liturgie endete im Farntal mit der Verschmelzung mit dem Lehrer.
002. Nach der Verschmelzung wandte sich der Lehrer mit einem knapp bemessenen Wort an die Gläubigen.
003. „Ich gratuliere euch, meine Freunde! Ich gratuliere euch zu einem großartigen Fest, und es wäre schön, wenn das Wesen des Festes jeden Tag erscheinen würde. Wie auch am Fest des Neuen Jahres möchte Ich nicht viel sagen. Es sei denn, Ich erwähne aufs neue eine schon bestehende interessante poetische Weisheit.
004. Wenn eine Fliege in einen blühenden Garten, einen großen Garten hineinfliegt, wo es viele Blumen gibt, wird sie lange fliegen, bis sie so ein kleines, schlimm riechendes Ding findet, sich darauf setzt und ihre Befriedigung findet. Und eine Biene, selbst wenn sie in einen Viehhof fliegt, findet sie den kleinen Löwenzahn und sammelt den Nektar.
005. So, vergesst nicht, wer ihr seid, ihr, die ihr bestrebt seid, Nektar zu sammeln. Was ihr sucht, das findet ihr auch.
006. Ich wünsche euch Glück, Freude! Bis zu unserem nächsten Treffen, wo wir weiterhin viele Wahrheiten eures nicht einfachen Lebens berühren werden. Ich gratuliere euch zum Fest!“

007. Hier Fragmente der Treffen mit dem Lehrer nach der Verschmelzung vom ersten und zweiundzwanzigsten April.
008. „Lehrer, handelt es sich um eine Schwäche bei einem Mann, wenn er ohne Einladung einfach zum Teetrinken bei jemandem vorbeischaut?“
009. „Er wird ohne Einladung das Haus von jemandem betreten, um Tee zu trinken?“
010. „Ja, wird einfach so vorbeischauen…“
011. „Also sofort an der Schwelle heißt es: “Gebt mir Tee“. Oder auf welche Weise kann er zum Teetrinken vorbeischauen? Oder schaut er durch das Fenster: alle trinken Tee, er tritt ein – und tritt an der Schwelle von einem auf den anderen Fuß, schon, damit man ihn natürlich zum Tee einläd? Also, was bedeutet es, “zum Teetrinken vorbeischauen“?
012. „Gerade so die zweite Situation. Gehe, sehe: es wird Tee getrunken. Denke: geh` ich mal auf einen Tee hinein. Trete ein: “Hallo, Leute!“ Es ist immer gut, mal zusammen zu sein.“
013. „Möchte man mal mit anderen zusammensitzen?“
014. „Na ja, mal plaudern, zusammen sein…Es hat sich in mir einfach eine Deiner Aussagen eingeprägt: “Ob sie das wirklich so brauchen?“ Ich denke jetzt einfach so darüber nach.“
015. „Nein, so soll man nicht vorbeischauen. Auf diese Weise kann man durchaus aufdringlich erscheinen. Und man wird dich einladen, aber man wird denken, dass es sehr schön wäre, wenn du nicht vorbeischautest, - lächelte der Lehrer. – Aufgrund ihrer Güte können die Menschen es nicht sagen, aber es kann durchaus so sein, dass das aufdringlich ist. Das kann vorkommen.
016. „Danke.“
017. „Das kann schon, weißt du, irgendwie möglich sein, wenn du irgendwie mehr oder weniger sicher bist, dass sich dein Verhältnis mit diesen Menschen auf so einem Niveau befindet, dass sie immer froh sind, dich zu sehen. Dann ist das noch normal.
018. Das muss sich aber irgendwie formen, wobei du anfängst, dir dessen zumindest irgendwie sicher zu sein. Dann kann man solch eine Situation zulassen. Denn in Wirklichkeit kann man sie nicht als eine offensichtlich anormale Situation bezeichnen. Obwohl es einen gewissen Teil von Unbescheidenheit dabei gibt.“
019. „Und wenn ich in Bezug auf viele Menschen sicher bin, dass das normal ist? Ich bin mit vielen befreundet…“
020. „Eben sicher, dass sie froh sind, dich immer zu sehen?“
021. „Ja, sie sind froh, mich zu sehen.“
022. „Weißt du, man kann dann eher sicher sein, wenn du zum Beispiel mal vorübergehst und sie dich sehen, jemand schnell aus dem Haus kommt und sagt: „Und warum schaust du nicht rein? Du siehst doch: wir trinken Tee. Komm rein, setz dich!““
023. „Aber das kommt auch mehrfach vor.“
024. „In solch einem Kreis kann man dann so vorbeischauen, wie du es gesagt hast. Dann kann man das schon als irgendeinen Teil von Gewissheit einschätzen. Denn so eine Handlung hat es schon gegeben, und man hat dir schon gesagt: wenn du vorbeigehst, so schau immer herein, jederzeit – wenn du siehst, dass man sitzt und Tee trinkt; man ist immer froh, dich zu sehen, komm rein, geh nicht vorbei.“
025. „Also, ich verstehe Dich jetzt so, dass es einmal reicht, dass sie mir sagen: „Warum schaust du nicht herein? Du gehst vorbei – und so komm doch herein“. Aber das kann doch ziemlich lange dauern. Oder soll ich mich danach auf mein Gefühl verlassen, dass es sich doch schon um eine Übertreibung handelt?“
026. „Na, dies soll alles natürlich sowieso erspürt werden.
027. Es geschieht einfach, so, wie Ich es von irgendjemandem höre, also jemand kann etwas über einen anderen Menschen mitteilen, dass derjenige redet, redet… und es schwierig ist, wenn er da ist, er redet, und es ist kompliziert, ihn hinauszubitten… Menschen geraten in solch schwierige Situationen.
028. Das heißt, eine derartige Situation kommt doch bei euch vor. Darum kann man natürlich nicht sagen: schaut immer vorbei und redet. Da Ich diese Situation schon kenne, kann Ich nur diesen einen Hinweis geben.
029. Natürlich soll man fühlen, die Ereignisse beobachten. Zu irgendeinem Zeitpunkt sind alle froh, aber es kann durchaus so sein, dass dieselben Menschen es bei irgendeiner anderen Gelegenheit nicht möchten, dass du noch vorbeischaust. Dies ist ohne weiteres möglich, das kann auch unter Freunden möglich sein.
030. Freunde sind nicht diejenigen, die in die Kommunikation mit dir verliebt sind und bereit sind, deiner Stimme ohne Ende zuzuhören. Nein, sie freuen sich über das Kommunizieren mit dir, aber es kann solche Minuten geben, wo man das nicht möchte, also wo so etwas stört.
031. Also, im Inneren finden irgendwelche Gemütsbewegungen statt, gibt es irgendwelche besondere Gedanken, und in so einem Moment passt der übliche Umgang, der vorher stattfand, nicht dazu. So etwas kann durchaus passieren. Darum soll man überall hinspüren. Ein einziger Hinweis kann für diesen Fall auf keine Weise gegeben werden.“

032. „Lehrer, darf ich singen, mich an Konzerten beteiligen, wenn ich fühle, dass ich mein klassisches, professionelles Niveau, das ich in der Welt hatte, schon verloren habe, und hier nehme ich einfach all meine Kräfte zusammen, um mich damit zu beschäftigen, soweit meine Zeit ausreicht?“
033. „Das bezieht sich in keiner Weise auf das Geistige.“
034. „Also, wenn man mich bittet, kann ich dann singen, ja?“
035. „Du bestimmst selber, inwiefern du diese Handlung für dich als günstig einschätzt. Das bestimmt der Meister, das kann man nicht anders behandeln. Man kann nicht sagen, dass du das machen sollst.“
036. „Also, ich sollte auch irgendeine Befriedigung dabei haben, ja?“
037. „Natürlich, du sollst irgendeine persönliche innere Kontrolle haben. Das heißt, sogar wenn die Menschen darum bitten, dass irgendein Maler oder irgendein anderer Schaffender, ein Meister, etwas macht, ihm das aber persönlich keine Befriedigung bringt, dann soll er es nicht nur deswegen machen, weil er dadurch eine Möglichkeit hat, Geld zu verdienen, oder um irgendwelche Werte zu erwerben.
038. Und natürlich ist es besser, so ein Werk nicht abzugeben. Wenn es euch nicht gefällt, dann zerbrecht es, zerstört es. Es ist normal, dass ihr es den Menschen nicht gebt, wenn es schon in eurem Inneren keinen richtigen Nachhall findet, so, wie man es möchte.“
039. „Und wenn es solch hohe klassische Beispiele gibt, die zu erreichen jetzt unter diesen Umständen einfach sehr schwer sind, was soll man dann tun? Solche Werke einfach nicht singen, ja? Denn unser Leben ist so eigenartig, und man kann seinem professionellen Niveau unmöglich so viel Zeit widmen, wie es nötig wäre.“
040. „Richte dich nicht so nach Vorbildern.“
041. „Soll man sich nicht nach hohen Vorbildern richten?“
042. „Schaffe mit deiner Seele, es soll bei dir von deiner Seele her geschaffen werden und deine Empfindungen befriedigen.“
043. „Nur auf der Gefühlsebene bestimmen, ob ich vor Menschen auftreten kann oder nicht?“
044. „Ja, natürlich. Sonst geschieht es so, dass, wenn sich der Künstler nicht bis zu solchen Vorbildern erheben kann, die schon in der Kunstszene der Welt existieren, so dürfte er so etwas sowieso überhaupt niemandem zeigen, solange er nicht diesen Gipfel erreicht hat. So etwas wäre nicht richtig.
045. Die Hauptsache ist die von deiner Seele gefühlsbetonte, reine Äußerung, die in der Musik, im Gesang ausgedrückt wird. Hier ist das das Wichtige.
046. Wenn man dich bittet, und die Menschen wollen dich hören, und es ihnen wirklich angenehm ist, es sie wirklich auffüllt, sie, nachdem sie deine Vorführung erlebt haben, selber noch mehr kreieren wollen, so hast du schon das Recht, dein Können mit den anderen zu teilen, unabhängig davon, ob dieses den Vorbildern, die irgendwo eingeprägt sind, entspricht oder nicht.“
047. „Wenn es bei uns Festlichkeiten gibt, besonders die großen, so setzt ein professioneller Streit ein zu dem Thema, welche Nummern ins Konzert aufgenommen werden: jemand sagt, das habe ein entsprechendes professionelles Niveau, und ein anderer sagt, es handele sich dabei nicht um das entsprechende Niveau. Ist es denn richtig, sich in diesem Fall auf den Rat der Musiker zu stützen, und wenn sie alle zusammen so entschieden haben, so wird diese Nummer aufgestellt?“
048. „Unverständlich.“
049. „Es zeigt sich, dass wir kein Kriterium für Professionalität haben. Darf man…“
050. „Der Verantwortliche (im Russischen: `Starschi´ = der Älteste, Anm.d.Übers.) entscheidet.“
051. „Nur allein der Älteste?“
052. „Aber ihr sollt doch selbst bestimmen, wie ihr entscheiden werdet: ob dies nur einem Menschen anvertraut wird, oder einer Gruppe von Menschen.“
053. „Danke.“

054. „Lehrer, ist es für meine Seele günstig gewesen, dass ich gebetet und den Vater darum gebeten habe, dass Er mir helfe, das negative Programm, das ich meinem Sohn weitergegeben habe, zu verbrennen?“
055. „Es wird nicht verbrannt, es ist sinnlos, darum zu bitten. Deine Aufgabe ist es, das zu beseitigen, was du heute bezüglich deiner Handlungen, zu denen du neigst, als falsch ansiehst. Daran sollst du arbeiten. Wenn etwas schon eingelegt wurde, so ist das schon nicht mehr zu berichtigen.
056. Je mehr du dich änderst, umso mehr kannst du dieses Programm schwächen, natürlich. Denn der Faden zieht sich… solche vielen Fädchen verbinden sich unter Verwandten, besonders zwischen Eltern und Kindern (solch eigenartige Gefühlsfädchen). Und daher, je mehr du dich veränderst, je besser du wirst, reiner wirst, umso dünner werden irgendwelche Fädchen, an denen du arbeitest. Und vielleicht verschwinden sie auch irgendwann.
057. Dann wird das Programm, das in das Kind eingelegt wurde, natürlich nicht mehr ernährt. Und es wird schon durch seine Arbeit… es bewältigt das schon leichter, wenn es wiederum daran arbeitet. Wenn es nicht daran arbeitet, dann wird sich das bei ihm verstärken, sogar selbst wenn dieses Fädchen verschwunden ist.
058. Das Programm selbst verschwindet nicht! Diese Vorstellung kann man schon vergessen. Wenn dieses Programm eingelegt wurde, so wird es selbst von sich aus nicht mehr  verschwinden.“

059. „Noch eine Frage. War es richtig, dass ich meine Tochter um Erlaubnis zu einem Gespräch mit deren Tochter, die schon 18 Jahre alt  ist, gebeten habe, damit sie (die Enkelin, Anm.d.Übers.) ihre Entscheidung, ins Wohnheim zu ziehen, als fehlerhaft versteht, da es doch das Zuhause gibt? Und meine Tochter hat es mir nicht erlaubt.“
060. „Nun, zu sagen, das sei fehlerhaft, - das ist nicht richtig. Wenn das Kind vom Haus ins Wohnheim übersiedeln will, so ist es nicht richtig, das eindeutig als einen Fehler anzunehmen. Hier gibt es keine Übertretung.
061. Hier soll man etwas anderes betrachten – das Motiv. Angenommen, das Kind hasst schon die Situation, die sich um es herum zu Hause bildet, es kann sie nicht mehr erdulden, sie ist für das Kind nicht mehr erträglich, und es will sich einfach hin zu beliebigen anderen Umständen losreißen, und das Wohnheim war das einzige, was möglich war. Dann ist das nicht richtig.
062. Denn hier wird die Frage anders gestellt: ob es richtig ist, von Situationen, die entstehen, wegzulaufen? Ob es nicht besser ist, versuchen zu lernen, sie richtig zu lösen? Das heißt, man soll dann schon die Frage anders betrachten.
063. Aber wenn dieser Mensch einfach andere Lebensumstände, nach welchen ihn dürstet, irgendwelche Kommunikation, die er zu Hause nicht vorfindet, für günstig hält, wenn er einfach sieht, dass es dort interessanter ist, dass es ihm dort besser geht, er dort irgendwie voller lebt, - ja bitte, das ist normal.“
064. „Und ist es richtig, meine Tochter um Erlaubnis zu fragen, wenn ich mit meiner Enkelin sprechen will? Und wenn meine Tochter sagt: “Nein, du sollst dich nicht mit ihr treffen“, und ich dabei trotzdem den Wunsch verspüre, meine Enkelin zu sehen und mit ihr über irgend so ein Thema zu sprechen, darf ich sie dann treffen?“
065. „Es wäre dabei gut zu überlegen, von welchem Standpunkt aus du mit ihr sprechen willst. Ich habe nur zwei Varianten genannt. Eine Sache ist, wenn der Mensch aus dem Hause weglaufen will, irgendwohin einfach weglaufen. Eine andere Sache ist, wenn er wirklich den Wunsch hat, dorthin zu gehen, dort ist es für ihn interessant. Dann macht es auch keinen Sinn zu reden.
066. Aber wenn man wirklich helfen möchte, weil zu sehen ist, dass so jemand dort ein Problem hat und davor weglaufen will, dann kann man sprechen, ohne um Erlaubnis zu fragen, denn jedermann, der ihm, dem Kinde, auf seinem Weg begegnen kann, kann mit ihm reden.
067. Und das bedeutet nicht, dass jedermann, der wünscht, dem Kind etwas zu raten, sich zuerst bei seinen Eltern erkundigen muss, ob es möglich sei, dass er ihm etwas sage. So etwas gibt es nicht im Leben. Darum, so, wie ein beliebiger Mensch kommunizieren kann, so kannst auch du es machen.
068. Aber wenn sie versucht, ihrer Tochter irgendeine ihrer Ideologien aufzuzwingen, sie dorthin irgendwie leise mittels ihrer Bemühungen hinzuführen, und deine Ideologie unterscheidet sich von dem, was die Mama ihrer Tochter beizubringen versucht, dann musst du sie nicht leise in eine andere Richtung hinüberziehen, solange, bis dich das Mädchen selber fragt, welche Ansicht du bezüglich der einen oder anderen Umstände hast.“

069. „Ist es unbescheiden, wenn ein Mann einer Frau vorschlägt, sich auf seinen Arm zu stützen, während sie gerade irgendwohin gehen?“
070. „Je nach dem, um was für eine Situation es sich handelt. Vielleicht ist das wirklich offensichtlich notwendig. So etwas kann durchaus sein.“
071. „Wenn es rutschig ist, kenne ich als Antwort. Und wenn wir einfach gehen, reden…“
072. „Und du sagst: “Hake dich bei mir ein“, obwohl es nicht nötig ist, ja? Du musst das doch irgendwie vorschlagen.“
073. „Na ja.“
074. „Und wie? Oder hältst du deinen Arm so auf deiner Seite, damit sie von selbst darauf kommt, deinen Arm zu nehmen? Du sagst: “Nun, stütze dich auf meinen Arm“. Und wenn sie fragt: “Und wofür?“ – lächelte der Lehrer. – “Einfach so, mir wird es angenehm sein“.“
075. „Ja… ich denke einfach über dieses Thema nach. Und ich dachte, dass es anscheinend auch schön wäre, wenn die Frau fragt: “Darf ich mich an deinem Arm festhalten?“ Aber ich weiß doch, dass es mir angenehm wäre. Wenn ich weiß, dass es mir angenehm sein wird, darf ich es sagen…“
076. „Schlag lieber das Vernünftige vor – wenn du wirklich siehst, dass es nötig ist. Für einen Mann wird es so passender sein.“
077. „Ich habe Vernunft meinerseits darin gesehen: dass wir einander näher sind und dass es mir angenehm sein würde…“
078. „Das ist nichts Vernünftiges. Angenehm – das ist nicht das Vernünftige. Das Vernünftige ist, wenn man sieht: sie kann rutschen, fallen, sich stoßen. So geht man damit vernünftig um.“
079. „Und ist eine solche Herangehensweise vernünftig: wenn wir einander näher sind, dann braucht man miteinander nicht so laut zu schreien?“
080. „Näher? Also in Wirklichkeit geht ihr so, dass ihr einander anschreien müsst, ja? Und dann sagst du: “Hak dich ein“, während du in Wirklichkeit meinst, dass du ihr näherkommen möchtest.
081. Und einfach sagen: “Komm näher zu mir, sonst werde ich vom Schreien heiser. Was ist das für ein Gespräch, wenn ich dich kaum sehen kann? Komm näher, wir unterhalten uns dann auf ruhige Weise“? Vielleicht so etwas vorschlagen? Dann wird es vernünftig sein, - lächelte der Lehrer. –
082. Und wenn sie einen Meter von dir entfernt geht, dann schreit ihr kaum – ihr redet dann ruhig.“
083. „So, einen Meter entfernt… das ist doch einen Meter weit weg!“
084. „Nun, sag: “Komm bitte etwas näher“. Oder hast du etwas zu verbergen? Vor allem hast du deinen angenehmen Wunsch ausgedrückt – euch gegenseitig zu berühren? Es ist nicht wichtig, ob man tatsächlich laut reden muss, die Hauptsache ist doch, sich zu berühren, und so schlägst du in erster Linie vor, einander zu berühren, also sich in deinen Arm einzuhaken.
85. Hier überwiegt nicht die Vernunft in erster Linie, sondern einfach der reine Gefühlswunsch. Und Wünsche sind nicht immer vernünftig.
86. Darum ist es hier besser, wenn du einfach vorschlägst, etwas näher zu kommen. Sag: “Komm bitte etwas zu mir heran, sonst sprechen wir in so einem großen Abstand miteinander“. Nun, das ist ein normaler Vorschlag.
87. Aber dann sei aufmerksam: ob es dort wirklich Raum gibt, sodass man näher auf dich zukommen kann? Sonst kann es sein, dass der Mensch nahe neben dir geht, und du sagst: “Komm noch näher zu mir, ich höre dich irgendwie nicht“. Damit sie schon dicht an dir in dein Ohr flüstert, wobei sie dich zärtlich umhüllt, und du beginnst schnurrend etwas zu antworten, wobei du die Wörter verwechselst…“ – Der Lehrer lachte auf und mit ihm die Zuhörer.

088. „Mich irritiert eine Frage, - so im weiteren ein Fragender. – Die Verschmelzung… dann nimmt das Treffen seinen Lauf, und bisweilen macht man irgendwelche Witze, man lacht irgendwo… Es gibt zwei Meinungen. Ein Teil der Menschen meint, dass das normal sei: die Atmosphäre sei so leicht, und ein Mensch könne ruhig seine Fragen stellen. Und die anderen sagen: “Wenn gelacht wird, habe ich sogar Angst, Fragen zu stellen, weil man auf einmal über mich lachen könnte“.
089. „Aha, Ich wollte das gerade hinzusetzen, aber du stellst schon die zusätzliche Frage.“
090. „Ist mir gelungen…“
091. „Ja, ist dir gelungen. Natürlich ist es ein großer Mangel, wenn man das Lachen, in diesem Fall das Lächeln, vom Standpunkt der Angst her betrachtet. Wenn jemand es auf diese Weise betrachtet, dann handelt es sich um einen großen Mangel bei diesem Menschen.
092. Also ihr habt dabei sehr aufmerksam zu sein, ihr dürft nicht versuchen, vor Mir eure Klugheit zu zeigen. Denn dann folgt daraus, wenn Ich eure Fragen irgendwie beantworte und das ein Lächeln hervorruft, dass ihr sozusagen irgendeine dumme Frage gestellt habt.
093. Und ein anderer Mensch, in seiner Angst, ebenso dumm auszuschauen, trifft schon so seine Entscheidung: “Ich werde lieber nicht fragen, damit ich nicht ebenso dumm dastehe wie der Mensch da, der gefragt hat und über den alle gelächelt haben“. Das ist ein großer Fehler – so eine Schlussfolgerung. Ein sehr großer Fehler!
094. Ihr sollt euch zu vielen eurer Probleme leicht verhalten. Sie sind ernst, aber es wäre bisweilen wirklich besser, wenn ihr mit Lächeln an sie herangeht, und ihr könnt sie dann leichter lösen.
095. Man sollte lieber nicht seine Stirn runzeln und sagen: “Ach, das ist aber was! Da bist du aber in etwas hineingeraten!...“ – und alle zucken plötzlich zusammen, sie sind im Inneren angespannt, es läuft allen kalt den Rücken runter… nun, das war´s, eine Todsünde, es bleibt ihm nichts übrig, als wegen dieses Fehlers schon hinter der nächsten Hausecke  umzufallen! Nun, es hat keinen Sinn, so etwas alles zu betrachten.
096. Es gibt natürlich schreckliche Fehler. Vor allem die bewussten Fehler. Aber ihr, die ihr hierher zusammengekommen seid, ihr macht tatsächlich eher die Fehler schöpferischen Charakters, das heißt, wegen eurer Unfähigkeit. Ihr bemüht euch, es gut zu machen, aber ihr stolpert und fallt so heftig, sodass es vorkommt, dass ihr alle anderen mit Schmutz, in den ihr gefallen seid, bespritzt, und alle fangen an, sich zu empören. In Wirklichkeit ist das alles normal, das ist kein schrecklicher Fehler.
097. Und hier wird ein jeder gewinnen, der keine Angst vor solch einem Lächeln hat, sondern fragen wird, denn er wird doch dadurch erkennen, und sein Wunsch zu fragen soll nicht davon abhängig sein, ob man darüber lachen könnte, oder wie andere Menschen darauf reagieren könnten.
098. Was hat das mit der Reaktion der anderen Menschen zu tun? Ihr seid gekommen, um für euch zu erfahren, wie ihr euch unter irgendwelchen Umständen richtig verhalten sollt. Also bedeutet das, dass, wenn ihr fragt, so werdet ihr um eine Antwort, die ihr bekommt, reicher. Es ist so besser für euch, ihr werdet reicher.
099. Und hier soll man auf gar keinen Fall darauf achten, wie die anderen das sehen. Ja, wie immer sie das auch betrachten werden! Je mehr sie das falsch betrachten, umso schlechter ist es für sie, sie werden ärmer sein. Und bei dem, der fragt, wird jedes Detail geschliffen, bei ihm entsteht das richtige Verständnis bezüglich jeder Kleinigkeit. Und gerade aus diesen Kleinigkeiten wird schon das Große, das Globale gewoben.
100. Und woraus denn kann dieses Große sonst angesammelt werden? Nur aus Alltagskleinigkeiten, die täglich dutzendmal, hundertmal in eurem anscheinend einfachen Leben vorkommen, aber von diesem Leben hängt das Schicksal der ganzen Menschheit und überhaupt der ganzen Bestimmung ab, derentwegen der Mensch überhaupt geboren wurde. Ein großes Ziel!
101. Denn ihr lauft zu diesem Ziel mit euren kleinen, auf den ersten Blick einfachen Schritten. Doch sie sind nicht einfach. Ihr lernt sie zu machen, ihr schleift euch selbst durch diese ganzen Kleinigkeiten, indem ihr irgendeinen Gegenstand mit irgendeinem Schleifstoff ein wenig berührt.
102. Wenn ihr ihn sogar nur sekundenweise, sogar nur einen kurzen Augenblick (selbst nur so!) berührt – schleift ihr ihn, diesen Gegenstand, mit der Zeit fertig. Einfach, je weniger ihr ihn berührt, umso länger müsst ihr schleifen. Aber ihr werdet ihn fertig schleifen, wenn ihr ihn auf jeden Fall berührt.
103. Wenn Menschen immerzu in eine Kirche kommen, so werden die Stufen nach vielen Jahren ausgetreten, wie Mulden. Die Füße nutzen die Stufen, den Stein, Granit, allmählich ab. Zuerst ist das nicht zu sehen, aber mit der Zeit beginnt man, es zu bemerken. Obwohl man sagen kann: „Nun, was bedeutet das – ich bin nur einmal darauf getreten? Habe ich dabei etwas Bedeutsames getan?“ Natürlich! Und mit der Zeit ist das immer mehr zu sehen.
104. So auch in eurem Leben: jede Kleinigkeit gibt mit der Zeit sehr große Ergebnisse. Und es gibt hier keine solche Kleinigkeiten, von denen man sagen kann: da kann man doch nicht ernsthaft nachfragen!
105. Für den einen ist es schon nicht mehr ernst zu nehmen, aber für den anderen ist es wichtig, wenn bei ihm diese Frage immerhin entstanden ist. Das ist für denjenigen nicht gravierend, der diese Stufe entweder schon überschritten hat (und diese Aufgabe ist bei ihm schon wirklich gelöst), oder der für sie noch nicht herangereift ist.
106. Man kann dieses Ernstzunehmende in zwei Fällen nicht sehen: entweder bist du wirklich darüber  hinausgewachsen, es ist nicht mehr ernst zu nehmen; oder du bist dazu noch nicht hinaufgewachsen, du siehst das überhaupt nicht, darum auch schätzt du das sofort als nicht ernsthaft ein. Doch du siehst das einfach nicht!
107. Daher, wenn die Frage doch entsteht, so ist das einfach auch eine Schulaufgabe: also schafft es zu fragen, ohne Angst davor, wie immer ihr in den Augen der Menschen aussehen werdet.
108. Ja, mögen sie noch so lachen, mögen sie auch alle durch dieses Lachen darüber, wie ihr das macht, abstürzen! Das soll euch nicht berühren. Ihr habt euch an die Wahrheit gewandt, und ihr wollt einen Schluck vom Lebensnass, einen kleinen Schluck. Vielleicht ein einfaches, aber unschätzbares Nass. Und dies sind schon die Probleme der anderen, wenn sie darüber irgendwie lachen.
109. Seid darum vorsichtig: in Wirklichkeit, wenn man das so ins Lächerliche zieht, gibt es keine guten Ergebnisse. Denn wenn ihr irgendwo in unvorsichtiger Weise lacht, werdet ihr einen schwächeren Menschen erschrecken, und er kann wirklich Angst bekommen, Fragen zu stellen.
110. Aber dann seid ihr auch schon der Grund für die Unannehmlichkeiten im Leben dieses Menschen. Es reicht, dass er selbst sich nicht entschieden hat zu fragen (das ist sein Problem), aber ihr werdet für ihn dabei eine Versuchung, also ihr habt ihn darin noch mehr bestärkt.
111. Vielleicht hätte er sich irgendwo doch dazu entscheiden können, aber ihr habt ihm durch euer Lachen seinen Mut und seine Entschlossenheit, seine Frage zu äußern, endgültig genommen. Das ist alles, ihr habt ihm ein Bein gestellt.
112. Und ihr seid auch Mitbeteiligte an allen weiteren Unannehmlichkeiten, die mit einer nicht gestellten Frage verbunden sind. Und dies wird sich auch auf eigenartige Weise auf euer Schicksal auswirken. Unbedingt! So wie jede eurer Bewegungen sich auf die umgebende Welt auswirkt, so wird auch die antwortende Reaktion unbedingt wirken.
113. Also seid hier vorsichtig. Man muss mehr Weisheit ansammeln, um solche Nuancen zu sehen.
114. Darum fragt mutiger, bremst eure Bemühungen diesbezüglich auf keinen Fall. Das ist nur schlimmer für euch. Das ist auf solch eine Art eine einfache Schulaufgabe.
115. Ihr habt euch ja eine Krankheit eingestanden und wollt euch behandeln lassen. Ist auch nicht schlimm, wenn diejenigen, die euch umgeben, lachen und auf euch mit dem Finger zeigen und sagen: “Oh, ein Kranker ist gekommen!“ Es ist dasselbe, wie wenn alle in einem Krankenhaus zusammengekommen sind und aufeinander mit dem Finger zeigen und lachen: “Oh, guckt mal, ein Kranker!“
116. Aber ob dann derjenige, der “ein Kranker“ sagt, während er mit dem Finger auf andere zeigt, gesund dasteht? Dabei handelt es sich vielmehr um die Äußerung einer noch größeren Krankheit.“

117. „Lehrer, wir sahen uns den Film “Die Insel“ an, und ich wurde von dem Film irgendwie sehr stark bewegt. Alle saßen da und sahen sich den Film auf lustige Weise an. Ich bat: „Um Gottes Willen, lasst mich das in Ruhe angucken“. Was ist das – bin ich so ernst? Ich kann es immer noch nicht verstehen: manche haben ihn auf so leichte Weise angesehen, warum auch immer, und bei mir rief er solch eine Gemütsbewegung hervor.“
118. „Es ist besser, sich zu bemühen, weniger darauf zu reagieren, wie die anderen ihn (den Film, Anm.d.Übers.) anschauen. Wenn sie dich offensichtlich beim Ansehen stören (man spricht laut, und du kannst einige Filmpassagen nicht verstehen, du hörst sie nicht), dann ist es natürlich besser aufzuhören, sich den Film anzusehen und auf eine andere Gelegenheit zu warten, die dafür günstiger sein wird.
119. Aber wenn es dich offensichtlich nicht stört, dann bemühe dich, nicht darauf die Aufmerksamkeit zu lenken, wie man reagiert. Bemühe dich einfach, den Film so anzusehen, wie es für dich in diesem Fall günstig ist.
120. Aber dieser Film regt schon wirklich zu so einer ernsthaften Wahrnehmung an, er ist so… er kann den Menschen tief ergreifen. Das ist, so kann man ihn wohl bezeichnen, ein sehr gut gelungener Film, ein sehr gelungenes Werk.“

121. „Lehrer, aufgrund bestimmter Umstände habe ich seit meinem zehnten Lebensjahr keine Kraft, Gedanken zu fassen. Verstehe ich es richtig, dass die Realität, die sich vor mir formt, dergestalt ist, wie ich sie brauche? Und natürlich werde ich, soweit ich kann, das, was Du sagst, erfüllen.“
122. „Also deine Frage heißt: ob es richtig ist, dass alles, was neben dir vor sich geht, - ob dies dasjenige ist, was du brauchst? Hast du das gefragt, ja?“
123. „Nicht ganz das.“
124. „Dann frag genauer.“
125. „Vielleicht so eine Frage: soll ich denn noch mehr, als das, was ich schon habe, wünschen? Denn mein einziger Wunsch ist es, den Willen Gottes zu erfüllen. Aber es geht nicht alles so glatt mit dem Erfüllen.“
126. „Noch mal genauer: “Ist es richtig, dass ich mich bemühe, mehr zu tun, als ich kann?““
127. „Danke, ich habe, im Grunde genommen, verstanden.“
128. „Ja, du sollst dich immer anstrengen, sicher. Eine andere Sache ist es, wenn du alles fehlerlos machen willst. Alles, was für einen Menschen erforderlich ist. Das ist natürlich keine ernsthafte Denkweise, es ist nicht möglich, dass so etwas gelingt.
129. Aber wenn ihr euch bemüht, jeden eurer neuen Schritte besser zu machen, so wird er euch unvermeidlich immer besser und besser gelingen. Un-be-dingt! Das heißt, hier ist die aufrichtige Anstrengung des Menschen selbst sehr wichtig.
130. Eine Sache ist es, dass er versucht, etwas als etwas Gutes für sich zu bestimmen (obwohl er diesen Begriff, was damit gemeint ist, nicht völlig verstehen kann), indem er für sich zumindest so eine bedingte Ausrichtung bestimmt, und sich bemüht, jeden seiner Schritte eben mit diesem seinen Verständnis über das Gute zu machen, - so wird dies ihn unbedingt besser machen, er wird unbedingt alles Notwendige lernen, damit es ihm wirklich besser gelingt. Dies wird unvermeidlich so sein.
131. Wichtig ist, dass diese Aufgabe in eurem Inneren aufgestellt ist, selbst wenn ihr sie nicht völlig versteht. Wenn diese Aufgabe nicht gestellt wird, und ihr das erfüllt, was spontan kommt, chaotisch und derart, wie es euch in den Sinn kommt, dann ist es schwer zu lernen, dann wird der Weg der Entwicklung etwas schwieriger sein, er wird eher im Kreise verlaufen. Er wird euch nichtsdestoweniger sowieso lehren, aber er wird komplizierter sein.“

132. „Lehrer, wie stillt man ein Baby richtig? Kann man stillen und gleichzeitig einige Sachen erledigen? Oder soll man sich auf das Stillen konzentrieren und nichts anderes dabei tun?“
133. „Nun nein, man darf etwas anderes tun…“
134. „Und wenn man dabei im Gebetszustand ist, in gutem Zustand?...“
135. „Man kann etwas anderes dabei machen. Natürlich kann man nebenbei verschiedene Arbeiten machen.
136. Ansonsten bin Ich schon etwas erschrocken: man hat Mich gefragt, wie man stillen soll. Nun, dachte Ich, man hat sich auf Mich irgendwie komisch eingestellt“, - lachte der Lehrer auf.

137. „Meine Freundin fragt mich: “In wen bist du verliebt?“ Ist es keine Verschlossenheit, wenn ich sage: “Ich will auf diese Frage nicht antworten“?“
138. „Normal, das ist so möglich. Denn es ist wirklich eine nicht ganz gesunde Frage. Das ist schon mehr so eine Neugier, wo man wiederum fragen kann: und warum möchte man das erfahren? Um dieses Thema irgendwie zu besprechen? Oder wofür?
139. Also in Wirklichkeit ist dies eine nicht ganz vernünftige Frage. Sie kommt mehr aus leerer Neugier. Oder sogar… das andere werden wir nicht berühren. Bestenfalls ist dies eine leere Neugier, das werden wir in erster Linie darunter verstehen. Darum kann man hier durchaus sagen: “Ich möchte über dieses Thema nicht sprechen“.“

140. „Lehrer, in meiner inneren Welt gibt es keine Ruhe in Bezug auf eine Frage. Als man uns in der Wohnstätte der Morgendämmerung von der Möglichkeit berichtet hat, dass wir für zwei Monate im Jahr in die `Welt´ fahren dürfen, um zu verdienen, und es wurde eine Liste bezüglich des Notwendigsten vorgelesen (ein Fernseher… und noch vieles mehr), so entstand in meinem Inneren die Frage: und wie werden wir Wurzeln schlagen?...“
141. „Eigentlich wäre es besser, so etwas nicht aufzuzählen.“
142. „Aber es wurde dort aufgezählt. Und meine innere Reaktion war so: und wie kann man auf der Erde Wurzeln schlagen, wenn man dorthin fährt?“
143. „Rege dich nicht auf, Kolja.“
144. „Ist das normal?“
145. „Hauptsache, du handelst so, wie du es für richtig hältst. Das Problem wird derjenige haben, der das falsch einschätzt. Versucht nicht, den anderen Menschen zu begrenzen, wenn er nach etwas Überflüssigem greift.“
146. „Ist das nicht eine Prüfung?“
147. „Wenn er danach bewusst greift, so ist das seine Sache, ist das folglich sein Problem, er wird sich dabei stoßen. Ja, bitte! Es gefällt jemandem – nun… Wichtig ist, dass jeder von euch einschätzt, was er will, wie er die Wahrheit versteht, und so wählt ihr den Weg, den ihr persönlich für euch als für richtig haltet.
148. Nur darauf habt ihr zu schauen. Denn mit Zwang kann man hier nicht alle gleichermaßen rein, gleichermaßen geistig stark, gleichermaßen richtig im Denken machen.
149. Denn man muss alle praktisch dazu kommen lassen. Aber alle werden verschiedene Bemühungen dafür unternehmen. Unterschiedliche Fachkunde, unterschiedliche Geistesanstrengungen, irgendwelche Willensanstrengungen wird man anwenden, und darum wird es allen unterschiedlich gelingen. Das ist normal.
150. Habt keine Angst, dass gegebenenfalls irgendein Zerfall vor sich geht. Das ist kein Zerfall. Umgekehrt – durch verschiedene Bemühungen werdet ihr trotzdem in eine Richtung gehen.
151. Er kann etwas anschaffen, und am nächsten Tag versteht er: “Was bin ich für ein Dummkopf! Habe so viel Geld ausgegeben für so etwas Unnützes“. Er wird es auch rausschmeißen. Ist auch gut! Das ist schon eine Erleuchtung, schon Weisheit. Das nächste Mal wird er diesen Fehler nicht mehr machen. Er hat das Geld ausgegeben – ist auch gut, hat es rausgeschmissen. Nicht schlimm. Aber durch einen praktischen Schritt wird er trotzdem weiser.
152. Und du weißt es schon, du hast nichts ausgegeben, du hast etwas bei weitem Praktischeres gemacht. Du gehst ruhig weiter. Und er wird auf dich schauen. Er hantiert mit dem Fernseher herum, aber er ist unruhig und springt… etwas stimmt nicht… und sieht, dass Kolja ruhig ist: “Bei mir läuft alles ohne Fernseher auch ausgezeichnet“. Aber er wird unbedingt reifen an so einem Beispiel. Darum hat jeder von euch das Seine zu bestimmen.
153. Und so jedem vorzuschreiben, was er zu tun hat, - das ist auch nicht ganz richtig. Zu sagen, dass euer Notdürftiges so oder so bemessen sein muss, ihr nur solche Lebensmittel kaufen dürft… Das wäre sozusagen auch möglich, aber das ist nicht ganz richtig.
154. Denn dann formen wir schon eher eine an Vernunft orientierte Gesellschaft: wir legen irgendwelche Regeln fest, bestimmen irgendwelche Anhaltspunkte, und alle, während sie das erleben, bemühen sich, genau, vernünftig, exakt dem Punkt nach zu folgen. Aber nur mittels ihres Bewusstseins. Das wird eine nicht richtige Gesellschaft sein.
155. Also, es gibt beim Militär so einen Versuch, so etwas aufzubauen, und in irgendwelchen großen Organisationen gibt es auch noch solchen Versuch. Um chaotische Verschiebungen des Menschen im Inneren dieser Organisation zu minimieren, versucht man, dies alles so zu formen.
156. Aber das klappt sowieso nicht, so etwas auf normale Weise zu bilden, denn im Inneren der Gesellschaft beginnt jedermann irgendwohin zu rutschen, irgendwo zu versuchen, das Seine sowieso zu erreichen, zu suchen… Und das ist auf keine Weise mit so einem Rahmen zu bremsen.
157. Somit handelt es sich um eine rein an Vernunft orientierte Gesellschaft ohne die geistigen Besonderheiten, die euch eigen sind. Dort wäre es einfach, dort ist es wirklich so: und wofür? Nicht logisch, nicht vernünftig, nicht rational – das wird nicht gemacht. Ist es vernünftig – wird es so gemacht, ist es nicht rational – wird es nicht gemacht. Also alles einfach, genau: bam, bam, bam… man kehrt zurück – und alle gehen zusammen weiter. Euch wird das nicht gelingen.
158. Deshalb, in einem gewissen Maße legen wir sozusagen auch irgendwelche Begrenzungen fest. Aber dennoch soll das nicht bei allem so sein. Eine gewisse Freiheit muss gegeben werden, wo man auch zu lernen hat, einander zu vertrauen und untereinander irgendwelche Fehler machen zu lassen, zu denen ihr neigt und an welchen ihr gerade lernen werdet. Das ist sehr wichtig.
159. Und irgendwo gleichzeitig sich vielleicht auch gegenseitig berichtigen, in manchem vielleicht auch strenger, mittels irgendwelcher Äußerungen und Handlungen etwas stoppen – das ist auch möglich. Aber das ist eine gar nicht einfache Bedingung, sie ist so flexibel, beweglich. Und hier sind strenge, für alle einheitliche Regeln nicht einzuführen.
160. Derart gestaltet sich das Spezifische der Entwicklung des Menschen, das ist eben die Schwierigkeit, und die neigt noch zu großer chaotischer Äußerung. Und man hat dies alles anzunehmen und sich dem gegenüber wohlwollend zu verhalten: nun gut, wenn er will – bitte.
161. Wenn es aber um eine Wahl geht… Ihr stellt eine Aufgabe – es muss gepflügt werden, und er sagt: “Und ich brauche jetzt dringend einen Fernseher“. Hier sagt ihr: “Na, mein Lieber, hast du vielleicht auch noch eine Yacht nötig? Lass das mal, komm, geh pflügen“. Also hier schon… wer weiß, was er  nicht noch alles will. Ihr haltet ihn an und…
162. Und wenn sich euch eine Möglichkeit eröffnet, wegen irgendwelcher Alltagsbedürfnisse etwas Geld zu verdienen: um etwas im Haushalt zu verbessern… es mangelt an Schüsselchen, irgendwo reicht das Geschirr nicht aus, es mangelt an irgendwelchen Werkzeugen, an Geräten, um die Erde zu bearbeiten… Also, ihr habt nicht wenige solcher Probleme. Es verhält sich so, es soll euch erlaubt sein, dass ihr dafür Geld verdienen geht, wenn es nicht gelingt, dass ihr dies auf andere Weise bekommt.
163. Und wenn ein Mensch Geld verdienen geht, so kann er es vielleicht für notwendig erachten, einen Fernseher anzuschaffen… Ist auch gut, möge er ihn kaufen, wenn es so eine Möglichkeit gibt, dafür zu verdienen. Ist auch gut! Möge er mal bei ihm stehen… danach wird er im Schrank stehen, wo er Sachen aufbewahrt.“

164. „Lehrer, ich habe noch eine Frage: kann es ganz normal heißen – “ein normales Verhältnis zur Askese“?“
165. „Wenn du dich bemühst, dich zu begrenzen…“
166. „Oder kann es irgendeine Übertreibung bei der Askese geben?“
167. „Dann muss man schon betrachten, was du aus deinem Leben zurückweisen willst. Das heißt, dies muss auch vernünftig sein. Möglichst viel zurückzuweisen, um sich zu erziehen, - sich so zu verhalten, wäre auch nicht richtig.“
168. „Nicht richtig?“
169. „Ja, denn wir sprechen über den Aufbau  der Gesellschaft, wo die Kunst entwickelt werden muss, wo Kinder erzogen werden müssen, das Handwerk entwickelt werden muss. Und dann hat das mit Askese fast nichts zu tun.
170. Askese – bedeutet, dass man fast nichts hat. Ihr geht hin und bearbeitet das Land mit euren Händen… ihr nehmt einen Stein und hackt sofort etwas den Boden damit auf… also ihr grabt mit euren Händen, in Harmonie mit der Natur, zieht alles Überflüssige heraus, pflanzt an… Dann ist es noch irgendwie… ja, noch irgendwie normal von dieser Position aus.
171. Es geht aber nicht, es auf diese Weise zu betrachten, wenn Kinder geboren werden, erzogen werden, Schulen gebaut werden, Werkstätten errichtet werden.
172. Darum muss man das hier individuell betrachten. Wenn du in diesem Moment keinen Bedarf hast an etwas, das alle bestrebt sind zu kaufen, - so soll man natürlich nicht darauf eingehen. Das heißt, du sollst nicht in diesem Flussbett mitschwimmen.
173. Wer weiß, was sie noch alle wollen! Und was! Was wird ihnen morgen noch einfallen? Also dem soll man nicht folgen. Da handelt es sich schon um so einen Herdentrieb, das muss sich nicht auf euch übertragen.
174. Ihr sollt individuell in eurer Entwicklung sein. Ihr sollt nicht irgendwelche Schritte nur deshalb machen, weil die anderen sie machen. Man soll denken und eigene Entscheidungen treffen können. Aber im Einklang mit dem, was um euch herum gemacht wird. Also, indem man abwägt, darüber nachdenkt und versucht, vernünftig zu handeln. Aber mit einem eigenen Schritt. Dann spricht das schon von einem vernünftigen Menschen. Ihr seid dann schon kein Herdentier mehr. So etwas soll man schon betrachten, natürlich.
175. Und viele bei uns lassen sich noch von diesem Herdeninstinkt mitreißen: “Die anderen besorgen sich das – a-a… Nun, er besorgt es sich doch, und bin ich etwa schlechter dran?“ – und er besorgt es sich auch. Obwohl, es kann so kommen, dass einer fällt, und ein anderer sagt: “Bin ich etwa schlechter dran?“ – und fällt ebenfalls.
176. Natürlich ist es schlimmer, wenn du schon… Der andere ging vielleicht absolut aufrichtig und ist gefallen, und es geschieht, dass du bewusst hinter ihm hergegangen bist und auch fällst. Dann hat es sich noch schlechter ereignet, du hast deine nicht guten Eigenschaften gezeigt“, - lächelte der Lehrer.

Girlande

Kapitel  5

Hier Fragmente des Treffens mit dem Lehrer nach der Verschmelzung am sechsten Mai.
02. „War es eine unbescheidene Initiative meinerseits, als ich am dritten Mai, im fünfzehnten Jahr seit dem Tag meiner Taufe, um Erlaubnis gebeten habe, im Farntal zu beten? War das eine unbescheidene Initiative meinerseits (denn niemand macht es, und ich möchte das machen)?“
03. „Du hast einen unbedachten Entschluss  geäußert, das ist nicht richtig.“
04. „Einen unbedachten Entschluss?“
05. „Du sollst das, was allen erlaubt werden kann, wählen, nicht aber eine gewisse Ausnahme, die dich unter allen aussondert.“

06. „Lehrer, ist es richtig, dass, wenn ich mir irgendeinen Film oder eine Fernsehsendung ansehen möchte, ich nicht auf die Hausbesitzerin höre und den Fernseher einschalte? Allerdings stört der sie aber dabei nicht. Ihr Argument ist vielmehr, dass es für mich schädlich sein würde.“
07. „Verbietet sie dir dies zu tun, oder gibt sie dir einfach einen Rat?“
08. „Ja, sie sagt in festlegender Form: “Schalte ihn nicht ein““.
09. „Nun, das reicht, das ist ausreichend für dich. Und was willst du fragen? Ist es erlaubt, nicht auf die Hausbesitzerin zu hören und es so zu machen, wie man es will?“
10. „Ja, das.“
11. „Dann wird sie das Recht haben, dich zu bitten, das Haus zu verlassen. Eigentlich kannst du es natürlich machen. Aber wenn sie nachfragt: “Bei mir wohnt ein Mensch, und er hört nicht, wenn ich um etwas bitte. Darf ich ihn bitten, das Haus zu verlassen?“ – Ich sage: “Darfst du, natürlich““.
12. „Aber das ist einfach nicht logisch: der Fernseher stört sie nicht, ich bin unten, und sie schläft oben.“
13. „Je nachdem, welche Logik du suchen willst. Die Logik besteht doch in etwas anderem: nicht darin, inwiefern der Film schädlich ist, sondern darin, ob man auf die Hausälteste, die die Atmosphäre in ihrem Haus selbst bestimmt, hören muss. Das ist eine andere Logik. Also, du hast die Frage von einer gewissermaßen niedrigeren Seite her behandelt. Die Frage ist übergeordnet, -  lächelte der Lehrer.
14. Gehorsam - ist eine Situation, die nicht von dir bestimmt wird, im Hause gibt es einen Ältesten. Das Haus zerfällt, zerbricht in dem Fall, wenn in einem Hause zwei Älteste erscheinen, denn bei ihnen werden sich zwei verschiedene Entscheidungen zeigen. Und da sie gleichgroß  sind und einander widersprechen, wie soll man dann jede Entscheidung bestätigen? Die Katastrophe kommt unvermeidlich.
15. Darum muss ein Ältester im Hause sein. Ob er recht hat oder nicht, aber für die Gesamtheit des Hauses muss es Einer formen, also dem Haus irgendeine Besonderheit verleihen.
16. Und wenn ihr in dieses Haus kommt, ungeachtet dessen, inwieweit die Entscheidung des Ältesten logisch oder nicht logisch ist, müsst ihr dieser Entscheidung folgen. Oder, wenn man versteht, dass der Älteste etwas offensichtlich nicht Normales, Gesetzwidriges vorschlägt, dann soll man sich dort einfach nicht aufhalten. Aber wenn du dort bleibst, muss man es so machen.“

17. „Kann ich zulassen, dass ein Mädchen geschminkt in meiner Unterrichtsstunde erscheint, wenn ich weiß, dass ihr dies ihr Vater verbietet?“
18. „Da sie schon gekommen ist... Und wie willst du es ihr verbieten?
19. In einer Unterrichtsstunde muss man etwas beibringen, wenn schon diejenigen gekommen sind, die lernen wollen (wrtl.: das Wissen Wünschende, Anm.d.Übers.). Hier ist es schon nicht so wichtig, wie man aussieht. Hauptsache, dass man zurechnungsfähig ist und fähig ist zuzuhören.“

20. „Eine Frage in einer Elternversammlung: dürfen die Pädagogen eines Kindergartens solch eine Bedingung an die Eltern stellen - wenn ein Kind in den Kindergarten kommt ohne Schuhe und Kleidung fürs Umziehen und ohne kleinen Teppich für die Sportübung, dann wird es nach Hause zurückgeschickt?“
21. „Man braucht es nicht nach Hause zurückzuschicken. Wofür? Wenn seine Eltern ihm nichts mitgegeben haben, was nun, soll man das Kind dafür bestrafen?
22. Das Kind ist zu euch gekommen, es möchte vielleicht sehr gerne bei euch sein, um etwas miteinander zu machen. Und die Eltern haben vielleicht einfach etwas übersehen, haben nicht absichtlich etwas nicht mitgegeben. Ist es denn nötig, das Kind zu bestrafen? Denn in diesem Fall wird das Kind bestraft. Und wofür? Es hing nicht von ihm ab.“

23. „Es ist doch kein Verlust für die Seele und für die Einheit, wenn ich in der Liturgie die Psalmen nicht mit allen mitsinge, sondern manchmal nur die Psalmen singe, die mir gefallen, und nur für mich, schweigend?“
24. „Nicht klar. Es vollzieht sich so, dass, wenn jemand überhaupt grundsätzlich nicht singt,  dann heißt das, dass es für ihn ein riesiger Verlust ist?“
25. „In der Liturgie singen doch alle zusammen...“
26. „So eine Aufgabe besteht nicht, dass alle verpflichtet sind zu singen: es wird angesagt zu singen – also singen!“
27. „Aber wofür ist man dann in der Liturgie anwesend? Um sich einfach schweigend mit dem Chor zu verschmelzen?“
28. „So etwas ist auch nicht von geringer Bedeutung.“
29. „Normal, ja?“
30. „Nicht weniger wichtig, ja. Du berührst aber ein anderes Thema nicht: weshalb du es nicht machst?“
31. „Ich werde das nun berühren.“
32. „Ja. Denn vor allem dort beginnt der Verlust für die Seele, nicht aber dadurch, ob  deine Stimmbänder etwas erklingen lassen oder nicht.“
33. „Soll ich dieses mein Verhalten zu diesen Psalmen ändern? Für mich ist das Gespräch mit Gott – so eine intime, innige Angelegenheit.“
34. „Das ist kein Gebet. Die Psalmen – das ist kein Gebet.“
35. „Für mich, für meine  Gefühlswelt – sind es zu viele Wörter in Bezug auf Gott. Einfach schweigen – das ist mir irgendwie näher. Nur einige Worte sprechen, und das ist alles.“
36. „Das Vermögen, das Schöne zu schaffen – ist eines der sehr wichtigen Merkmale des Menschen, die ihm Gott beschert hat. Die Fähigkeit, etwas Schönes zu schaffen, die Fähigkeit, an dieses Schaffen kreativ heranzutreten – das ist die Poesie des Menschen. Das ist die Gabe Gottes – dass eben der Mensch vermag, alles Göttliche schön, wunderbar, unwiederholbar zu besingen.
37. Und darauf bezieht sich auch das Erklingen der Lieder, nicht aber das Schweigen. Sonst muss man bei allem schweigen, um es besser zu besingen. Nichts sprechen, sondern man kann einfach schweigen, keine Lieder singen... Weiter kann man fragen: und ob es nötig ist zu malen (so viel Geschäftigkeit, man muss die Farben vorbereiten),  wenn man im Schweigen so viel Liebe ausdrücken kann?“
38. „Verstehe ich es dann richtig, dass es für mich nützlicher wäre, derart zu denken, dass ich mich einfach nicht so auskenne, da ich das nicht für schön halte und dass ich mich einfach zwingen soll zu singen?“
39. „Was hältst du nicht für schön? Wie die Menschen singen?“
40.„Die Texte von all den Psalmen. Nur einige halte ich für schön. Vielleicht ist es für mich nützlicher zu denken, dass sie alle schön sind, und dass ich davon einfach nichts verstehe?“
41. „Lieber von dem Gedanken ablassen  – ob sie schön sind  oder nicht. Du äußerst deine Freude zusammen mit anderen, du versuchst, Deine Freude zu äußern, vielleicht mit ungeschickten Worten, aber du versuchst, deine Freude gegenüber Gott auszudrücken, Ihn zu preisen, suchst aber nicht, ob die Worte vollkommen oder unvollkommen sind, inwieweit sie dich persönlich befriedigen können.
42.Und wieso dich? Vielleicht ist deine Ansicht gegenüber diesem Umstand wirklich zu primitiv und du bist dazu einfach noch nicht hinaufgewachsen? Das kann durchaus sein.“
43. „Und dann ist es für mich besser, wenn ich mich zwinge zu singen, ja?“
44. „Von der Position der Demut her ist es gerade besser, sich eben so einzuschätzen. Es wäre günstiger zu versuchen, mitzusingen. Also, Ich habe jetzt in deinen Erklärungen keine Motive gesehen, die deinen Wunsch, nicht zu singen, rechtfertigen könnten. Bei den von dir erwähnten Umständen ist nur das zu raten: lieber singen.“

45. „Habe ich mich in folgender Situation richtig verhalten? Bei mir entstanden Gefühle der Naturliebe zu einem Mädchen, und als sie und ich zusammen spazieren gegangen sind, geredet haben, habe ich mich so ausgedrückt: “In mir sind sehr gute, helle Gefühle dir gegenüber entstanden, und ich habe den Wunsch verspürt, dir mein Leben anzuvertrauen.“ Als ich das meinen Brüdern erzählte, sagte man mir, dass es nicht richtig sei, so zu sprechen.“
46. „Noch einmal. Was genau zu sagen ist nicht richtig?“
47. „Nun, ich habe dem Mädchen gegenüber sozusagen meine Liebe eingestanden. Ist es für einen Mann nicht richtig, das so zu machen?“
48. „Eine Liebeserklärung abzugeben?“
49. „Ja.“
50. „So ein Verbot gibt es nicht.“
51. „Es hat sich normal abgespielt, ja?“
52. „Aber so ein Verbot gibt es nicht. Also, nun betrachten wir die grundsätzliche Seite: ist es dem Mann untersagt, als erster seine Gefühle einzugestehen? So ein Verbot gibt es nicht.“
53. „Und ist es für den Mann günstig?“
54. „Das kommt auf die Umstände an, in welchen Situationen er sich befindet, welche Gefühle er empfindet. Vielleicht kann er auch einfach nicht anders? Nun, wenn er es anders nicht kann – bitte.“
55. „Und wenn er es kann, wie dann? Wie ist es günstig?“
56. „Es wäre gut, den Mann als einen Mann zu fragen, warum er entschieden hat, dies als erster zu tun. Denn ein Mann macht in der Regel eben einen rationalen Schritt, er wägt ab.
57. Die Frau kann mehr gefühlsbetont handeln, weniger daran denken, was sie tut. Sie kann später über dieses Thema nachdenken. Aber für den Mann ist es charakteristisch, zuerst nachzudenken, dann zu handeln.
58. Darum hängt hier schon alles davon ab, was in dir selbst überwiegt: mehr das Weibliche oder mehr das Männliche. Du handelst zuerst, und danach denkst du nach, oder du bist bereit, zuerst zu überlegen und im nachhinein zu handeln?
59. Wenn man zuerst nachdenkt und dann etwas macht, dann kann Ich eine logische Frage stellen: “Warum hast du eben in diesem Fall entschieden, dies als erster zu tun?“ Also hier hattest du irgendeinen Gedanken.“
60. „Bevor ich diesen Schritt gemacht habe, hatte ich überlegt, ob das richtig ist oder nicht. Aber ich hatte nichts weiteres gefunden, außer dieser Empfindung, diesen Wunsch. Und rein vernünftig, logisch konnte ich keine Erklärung finden, darum frage ich auch.“
61. „Nur den Wunsch, hast aber keine Gedanken gefunden?“
62. „Vielleicht war ich einfach in so einem Zustand...“
63. „Du hast mehr in einem rein weiblichen Zustand verweilt, ja?“ – lächelte der Lehrer.
64. „Vielleicht verhält es sich so.“
65. „Und jetzt, nachdem du es gemacht hast, willst du fragen? Nun gemacht ist gemacht. Es ergibt jetzt keinen Sinn mehr zu fragen, du wirst doch nicht das zweite Mal in diesem Fall diese Aufgabe lösen. Oder wirst du schon einen nächsten Fall meinen?“
66. „Und ich weiß es doch nicht. Kann alles vorkommen.“
67. „Aber dann ist es besser, im nächsten Fall bei Mir nachzufragen, bevor du das machst: “Ist es richtig, dass ich so entscheide?““
68. „Und jetzt fragen?“
69. „Aber du hast doch schon so gehandelt. Das nächste Mal wird sich alles bei dir eventuell ganz anders entwickeln, und du wirst andere Empfindungen haben, werden andere Gedanken kommen, wird sich eine spezifische Situation entwickeln. Dort können ganz andere Umstände vorhanden sein. Damit du nach dem Gesetz der Trägheit nicht dasselbe machst. Oder wirst du die Lösung, die Ich dir für diese Situation gegeben habe, in einem anderen Fall verwenden, schon ohne nachzudenken, wobei man aber dann tatsächlich anders handeln sollte.“
70. „Nach dieser Erklärung habe ich erfahren, dass sie mit einem Bruder befreundet ist.“
71. „Nun, warum hast du dich denn so beeilt? Siehst du, du hattest nicht einmal etwas  über sie erfahren.“
72. „Ich habe versucht, etwas zu erfahren.“
73. „Und vielleicht ist sie sogar verheiratet (du hast es noch dazu unerwartet erfahren)?“
74. „Ich habe mich erkundigt. Es schien so, dass es da keinen Mann gab.“
75. „Hast du bei einem, der in der Nähe stand, nachgefragt? “Anscheinend, - hat der gesagt, - gibt es da keinen““, - lächelte der Lehrer.
76. „Doch nein, ich habe ihre Freundin gefragt.“
77. „Sei doch einfach Freund für sie. Wie kann es denn sein, dass du den Menschen so schlecht kennst? Beginne zuerst zu kommunizieren, sie besser kennenzulernen, mit ihr befreundet zu sein, zu beobachten, damit ihr mit euren inneren Welten irgendwie einander näher kommt, mehr voneinander erfahrt.
78. Schon erst danach, wenn du siehst, dass es wirklich den Menschen  zu dir hinzieht... Aber es ist dabei nötig, dass jemand als erster diese Situation löst. Vielleicht ist sie sehr schüchtern und hat Angst, dir zu diesem Thema etwas zu sagen, dann ist es logisch, dass du von deiner Seite her dieses Thema berühren kannst. Das ist vernünftig. Und es kann hier sein, dass du nicht einmal weißt, wie sie sich zu dir verhält.“
79. „Nun, vielleicht fällt es ihr schwer, es sofort zu sagen, sich zu äußern. Vielleicht geniert sie sich."
80. „Dies da kann man mit der Zeit erspüren, an vielen Umständen sehen. Aber mit der Zeit. Und du hast das am nächsten Tag vorgeschlagen.“
81. „Nein, nicht am nächsten Tag. Nach einiger Zeit.“
82. „Nach einiger Zeit? Sind zwei – drei Tage vergangen?“
83. „Etwas mehr.“
84. „Ein ganz bisschen mehr? Das ist gerade Mein Hinweis – seid Freunde ein Jährchen lang, ja? Das ist in etwa angemessen.“
85. „Und als ich erfahren habe, dass sie Freunde sind, war es da richtig für mich, auf diesen Bruder zuzugehen? Ich kam auf ihn zu und habe gefragt, wie er diese Situation betrachtet. Ich wollte erfahren, ob sie schon vorhaben, eine Familie zu gründen, ob ich mit ihr weiter kommunizieren darf.“
86. „Du solltest nicht auf ihn zukommen, von deinen Gefühlen nichts erwähnen, sondern mit ihm einfach wie mit einem Freund umgehen.“
87. „Warum denn wollte ich dann fragen... Vielleicht ist sie für ihn wie eine mögliche Ehefrau, dann sollte ich mit ihr überhaupt nicht kommunizieren?“
88. „Es gibt kein solches Verbot – mit einer Frau, die vorhat zu heiraten, einfach nicht zu kommunizieren. Du hast so etwas gefragt, so, wie es sich da ereignet hat, wie wenn jetzt alle Männer kein Recht hätten, einfach nur mit ihr zu kommunizieren.“
89. „Und ich habe auch jetzt keinen Wunsch, mit Frauen zu kommunizieren, außer zu dem Zweck, eine Familie zu gründen. Und warum sollte ich so meine Zeit verschwenden?“
90. „Aha, wenn es so ist...“
91. „Ja“
92. „Nun, dann kommuniziere lieber einfach überhaupt nicht, bis man dich zwingt, bis irgendeine Frau dein Herz erlangt. Dann verliere keine Zeit, mach deine Arbeit, und das ist alles. Sonst kann man so manche Fehler machen.“
93. „Und so ist es günstiger, wie Du vorgeschlagen hast, ja?“
94. „Ich sage doch, Kommunizieren bedeutet nicht, dass du einer Frau hinterherläufst, um mit ihr zu kommunizieren.“
95. „Also, einfach als erster ergreife ich keine Initiative, um zu kommunizieren.“
96. „Ist es denn für dich normal, zu kommunizieren, wenn sie sogar vorhat zu heiraten? Natürlich, das ist normal. Wenn man dich fragt und versucht, mit dir zu reden, so antwortest du und kommunizierst.“
97. „Und darf ich als erster die Initiative zur Kommunikation ergreifen?“
98. „Man soll zum Konkreten übergehen. Du stellst im weiteren zu allgemeine Fragen. Ich versuche zu antworten, aber die Situation ist nicht ganz klar, und du verstehst nicht völlig das, was Ich dir zu antworten versuche.“
99. „Gut. Und dann will ich bezüglich einer konkreten Situation fragen. Ich hatte beabsichtigt, mit meinem Auto nach Abakan zu fahren, und sie hatte auch vor, an diesem Tag zu fahren. Wir haben ausgemacht, dass wir fahren. Ich habe mich am Vorabend noch bei ihr vergewissert, ob sie fährt, um zu wissen, wen ich noch mitnehmen konnte. Und danach schickte sie mir eine SMS: “Entschuldige, aber ich fahre mit dem Bus.“ War es richtig, dass ich in Kuragino (ich hielt dort an) auf sie zugekommen bin und ihr vorgeschlagen habe, zusammen weiter nach Abakan zu fahren?“
100. „Du hättest das nicht tun sollen, du hättest das nicht vorschlagen sollen. Wenn sie den Wunsch gehabt hätte, dann hätte sie selbst genauer nachfragen können, und sie würde das unbedingt genau formuliert und erfragt haben. Wenn sie vorher mit irgendeinem anderen Transport gefahren ist, so sah sie folglich diesbezüglich irgendeine offensichtliche Notwendigkeit.“
101. „Ich danke.“

Girlande

Kapitel  6

April – Mai. Fragmente des Internet-Gespräches des Lehrers mit Gläubigen christlicher Konfessionen und mit Suchenden.
002. Bei dieser Kommunikation wussten die Fragenden nicht, wer Er ist, und der Lehrer beeilte sich auch nicht, über Sich zu sprechen. Ihn interessierte in erster Linie die Fähigkeit der gläubigen Menschen, frei über die angesprochenen Themen nachzudenken.
003. „Wo ist die Grenze der Verehrung von Ikonen, beim Übertreten derselben der Mensch zu einem Götzenverehrer wird?“ – war eine der Fragen bei diesem Gespräch.
004. „Indem ich beginne, diese Frage zu berühren, möchte ich vor allem meine Zuversicht darüber äußern, dass der gesamte Entwicklungsverlauf der Welt des Seins, der einst vom Schöpfer vorgegeben wurde, auf einem eigenartigen charakteristischen Gesetz gegründet ist, und folglich auch auf einer Ordnung, wo alle Erscheinungen in dieser Welt des Seins ohne Ausnahme von der Zweckmäßigkeit und der logischen Wechselbeziehung untereinander abhängen.
005. Alles Göttliche ist harmonisch, und folglich ist es logischerweise unumgänglich miteinander verbunden. Es gibt kein Chaos. Dieses kann nur in den Gedanken eines unwissenden Menschen vorkommen.
006. Und da der Mensch eben in dem Milieu dieser Weltordnung erschaffen wurde, müssen seine eigenen Handlungen auf ganz natürliche Weise der schon bestehenden gesetzmäßigen Forderung seitens der Welt des Seins auch harmonisch entsprechen. Nur dann kann man die Handlungen des Menschen passend als vernünftig bezeichnen.
007. Natürlich existiert in diesem Zusammenhang auch eine gewisse Zulässigkeit. Wenn etwas, was sich zu entwickeln beginnt, noch nicht völlig den notwendigen Normen entspricht, dann sind solche Handlungen, die man noch nicht als wahrheitsgemäß bezeichnen kann, die aber allmählich zur Harmonie führen, durchaus zulässig.
008. Wie im Leben eines Kindes, wenn man viele seiner Äußerungen noch nicht als vernünftige bezeichnen kann, sie aber gerade für solch ein unreifes Alter durchaus zulässig sind. Aber nach diesem Übergangsalter tritt unbedingt eine Reife zutage, und dann sind schon entsprechend reife, kompetente Äußerungen erforderlich.
009. Im Zusammenhang mit all dem halte ich es für günstig, auch Werke der Menschenhände entsprechend der zu diesem Thema gestellten Frage zu betrachten.
010. Ich sehe, dass der Versuch, das erste malerische Gottesbild zu schaffen, auf einem unreifen und naiven Verständnis des Göttlichen basierte. Aber dieser Versuch war zu jener Zeitperiode natürlich, und folglich war das auch ein zulässiger Umstand.
011. Es schien den Gläubigen, dass der Platz, wo sich das Bild des Erlösers befunden haben mag, auf eine natürliche Weise geweiht sei, und folglich sei es auch sozusagen am günstigsten, dort zu beten.
012. So ein mit den Händen geschaffenes Bild kann bei entsprechendem Verhalten des Menschen ihm gegenüber durchaus zu einem gewissen Katalysator werden, der beim Erleben des Menschen dazu beiträgt, dass das religiöse, erhabene Verhältnis in der Gefühlswelt dieses gläubigen Menschen gestärkt wird. Aber nur bei denen, die daran auch glauben, oder die dazu neigen, an besondere Eigenschaften des mit Händen geschaffenen Göttlichen Bildes zu glauben.
013. Diese Umstände können unvermeidlich auch Fallstricke enthalten. Wie das Entstehen des fehlerhaften Verständnisses dessen, dass die vollständigste Anwesenheit Gottes dort sei, wo diese Ikonen sind, ebenso das Verständnis dessen, dass das Gebet vor einem solchen Bild sozusagen am wahrscheinlichsten von Gott erhört würde.
014. Die Gewohnheit bezüglich des Verständnisses, dass Gott vor allem dort sei, wo es ein von Menschenhand geschaffenes Bild Gottes gibt, trägt an und für sich nicht zu der Entwicklung des Verständnisses bei, dass Gott ebenso auch in allem ist, was uns umgibt, - wo es aber solche Bilder nicht gibt.
015. Sprechen etwa besondere Gemütsbewegungen des Menschen im Inneren einer Kirche und das Nichtvorhandensein dieser Gefühle außerhalb der Kirchenmauern darüber, dass Gott außerhalb der Kirchenmauern weniger anwesend ist?
016. Und wenn Gott allgegenwärtig ist, und der Mensch die Anwesenheit des Himmlischen Vaters gleichermaßen allerorten nicht verspürt, so zeigt dies markant und eindeutig die Unfähigkeit des Menschen auf, sich gegenüber dem Göttlichen richtig zu verhalten und auch, dass er vor allem seiner eigenen falschen Konvention folgt.
017. Im Herstellen und Benutzen der von Ikonenmalern geschaffenen Bilder erschienen mit der Zeit noch weitere Fallstricke von nicht geringerer Bedeutung, die die eindeutige falsche Wahrnehmung des Himmlischen Vaters seitens der Menschen zutage brachten. Dies geschah, als man anfing, Bilder von heiligen Menschen als Beschützer vor Gott zu schaffen.
018. Ich glaube, dass in diesem Umstand die Naivität und das falsche Verhalten zum Himmlischen Vater sehr markant zutage trat, denn durch dieses Phänomen begann man Gott ausschließlich menschliche egoistische Eigenschaften sehr unvernünftig zuzuschreiben, indem man sich ausdachte, auf welche Weise Er Gebete besser erhören könne.
019. Gott aber liebt doch alle gleich, und, ich bin sicher, er hört jedermann gleichermaßen und ist in gleichem Maße neben jedem Menschen, unabhängig davon, wen dieser verehrt. Eine andere Sache ist es, dass das falsche Verhalten zum Himmlischen Vater es nicht ermöglicht, die von Ihm kommende Hilfe in vollem Maße zu nutzen.
020. Unter Berücksichtigung dessen, dass kein einziges Haar ohne Wissen und Willen Gottes ausfällt, und dass Er jedermann gleichermaßen hört, und noch mehr als das, dass Er weiß, wohin jeder Mensch geht und was er braucht, - wird man die Meinung des Menschen darüber, dass der Himmlische Vater in der Weise helfen würde, wie Ihn der Mensch in Gebeten bittet, und das Nötige nicht geben würde, wenn der Mensch nicht darum bittet, als eine völlig unvernünftige und primitive Sichtweise betrachten.
021. Und so, indem ich eine gewisse Bilanz nach meinen, ich bitte um Verzeihung, so vielen Worten ziehe, möchte ich jetzt schon in direktem Zusammenhang mit dem am Anfang angeführten Zitat sagen, dass es dann logisch wäre, einen Menschen als Götzenverehrer zu bestimmen, wenn der Gläubige sich an ein mit Händen geschaffenes Bild wendet, um um Hilfe zu bitten.
022. Ich sehe darin eine absolute Sinnlosigkeit und Verderblichkeit.
023. Was aber die Tatsache des Schaffens von Bildern würdiger Gottesdiener angeht, in dem sie an diejenigen erinnern möchten, die ihr Leben dem Dienen der Heiligen Vorherbestimmung hingegeben haben, und welche auf ihre Weise zum rechtschaffenen Arbeiten inspirieren können, so ist dies durchaus zulässig.   

024. „Die Wahrheit kann doch nicht nur durch Worte geäußert werden, sondern auch durch Bilder. Und dies entspricht durchaus zweierlei Weisen unseres Erkennens der umgebenden Realität: der bildhaften Weise und der abstrakten Weise“ – so die Überlegung einer der Teilnehmer in diesem Gespräch.
025. „Ich gehe da mit ihnen völlig überein, außer darin: ich glaube, dass das Erfassen der umgebenden Realität bewusst und gefühlsmäßig vor sich geht. Und die Bildhaftigkeit und die Abstraktion halte ich für in ihrem Wesen gleich, denn beides setzt eben das Nicht-Eindeutige voraus. Eigentlich verursacht auch die chaotische Verwendung von Wörtern ein nicht eindeutiges Verständnis.
026. Ich glaube, dass der nicht denkende Mensch sich vor allem durch Bilder (Gedankenbilder, Anm.d.Übers.) nicht selten dazu zwingt, über lange Zeit im offenen Raum umherzuirren.“

027. „Als Ergebnis des Sündenfalls wurde die ganze menschliche Natur verzerrt…Alle Gedanken der Menschen sind jetzt zu jeder Zeit auf die Begierde gerichtet. Der Tod herrscht in der Welt, der Tod ist wirklicher, als das Leben…“ – so ein Auszug aus den Überlegungen eines Opponenten.
028. „Gerade derartige Äußerungen entsprechen den schwächsten Stellen in den Deutungen bezüglich der Heiligen Schrift, die den Vertretern der Bewegungen christlichen Charakters angehören.
029. Denn solche dogmatischen Behauptungen würden eher ins Mittelalter passen, in die Zeit, in der bei den Menschen eine ungeheure Angst erzeugt wurde. In die Zeit, als dieser Umstand für diejenigen vorteilhaft war, die die weltliche als auch kirchliche Macht inne hatten.
030. Wenn ein Mensch infolge von unvermeidlich entstandenen, für ihn kennzeichnende Lebensbedingungen bis jetzt aus objektiven Gründen noch nicht normal denken kann, so kann ein angsterfüllter Mensch überhaupt die Fähigkeit zu denken verlieren.
031. Man sollte sich lieber nicht beeilen, so etwas zu behaupten, denn das gereicht eindeutig zum Vorteil überzeugter Atheisten und ist ein Hindernis für vernünftig denkende Menschen, die die Wahrheit suchen.
032. Solch eine oben im Zitat erwähnte Behauptung setzt die völlige Abwesenheit selbstständiger Überlegungen zu ähnlichen Themen infolge der in dieser Behauptung bezeichneten Sinnlosigkeit voraus: “Alle Gedanken des Menschen sind jetzt zu jeder Zeit auf die Gelüste gerichtet“.
033. Ich sehe, dass nun gerade diese bedeutsame Zeit da ist, wo sich der Mensch endlich aus der Sklaverei der Sünde befreien kann und nicht nur mit Hilfe des Glaubens allein, sondern auch mit Hilfe der sachkundigen Reflexion all dessen, was sich in dieser Zeit diesbezüglich aus alten Zeiten angesammelt hat.
034. Wenn Glaube ohne tätige Erfüllung erstarrt ist, so muss man vor allem, um einen richtigen Schritt zu machen, das Richtige in ihm ermitteln. Dazu muss man fachkundig denken können.“
035. „Und nur die Kirche Christi ist die Stütze und Festigung der Wahrheit.“
036. „Festigung der Wahrheit im Kern. Und bezogen darauf, wie das ganze Christentum sich bereits geäußert hat, folgt logischerweise die Frage: und in welcher der traditionellen Deutungen?
037. Im Neuen Testament gibt es einen bildhaften Hinweis darauf, dass, wenn sich ein Haus oder ein Reich in sich teilt, so wird es zugrunde gehen.
038. Und es ist nur dann möglich, in sich getrennt zu sein, wenn im Hause oder im Reich zwei oder mehrere Besitzer oder entsprechend Regenten erscheinen. Die verschiedenen Besitzer oder Regenten beginnen unvermeidlich, das unterschiedliche Verhältnis gegenüber irgendetwas zu behaupten, und dieser Konflikt führt unvermeidlich zum Verfall.
039. Alle christlichen Konfessionen sind untereinander nicht deshalb geteilt, weil sie sich auf verschiedene Texte der Heiligen Schrift stützen, sondern deshalb, weil sie für sich unzählige sich voneinander unterscheidende Deutungen dessen, was in den Heiligen Texten erhalten blieb, als Dogmen deklariert haben.
040. Und das Prinzip nämlich “teile und herrsche“ gehört auf die Seite der Gegner Gottes.
041. Ich glaube, dass all diese Absonderungen der christlichen Konfessionen untereinander eben auf dem Nichtvorhandensein einer richtigen Überlegung darüber, was sie haben, basiert.
042. Unter anderem wäre es nützlich, den Versuch zu machen, in der erwähnten Aussage zumindest irgendwie auch logisch Folgendes von verschiedenen Seiten her zu betrachten: “Als Ergebnis des Sündenfalls wurde die ganze menschliche Natur verzerrt.“
043. Denn ich sehe zum Beispiel etwas ganz anderes im Bild des Sündenfalles. Ich halte es für vernünftiger, in diesem Bild vor allem den Hinweis auf den Charakter der Sünde zu sehen. Deren Wesen basiert auf einer Handlung, als der Mensch bewusst gegen ein Verbot gehandelt hat. Wenn der Mensch es fühlt und die Unzulässigkeit von etwas einsieht, aber aus niederen Antrieben diesen unzulässigen Schritt trotzdem vollzieht.
044. Jeder beliebige andere Fehler, den der Mensch aus Unwissenheit, aber mit dem aufrichtigen Wunsch, zum Licht zu gehen, zulassen kann, kann auf keine Weise eine Sünde sein. Gerade nur durch solche Schritte erwirbt der Mensch echte Weisheit.
045. Ich glaube, dass es äußerst unpassend ist, sich den Himmlischen Vater als Denjenigen vorzustellen, Der sich sozusagen spontan vorgenommen hat, den Menschen zu erschaffen und danach durch die unerwartete, misslungene Erfahrung traurig wurde, was leicht aufgrund der nicht nur vorhandenen Deutungen, sondern auch aufgrund der Texte selbst vermutet werden kann.
046. Ich bin sicher, dass alles Göttliche zweckmäßig und logisch miteinander verbunden ist. Und folglich sollte man das aber immerhin ein wenig bedenken und verstehen.
047. Ich bitte um Verzeihung, wenn das etwas scharf geraten ist.“

048. Auf die Frage über sein (des Lehrers, Anm.d.Übers.) Glaubensbekenntnis, die seitens einer der Teilnehmer dieser Gesprächssituation entstand, antwortete der Lehrer: „Liebe Freunde, nur zum Zweck eines möglichst interessanten Verlaufes unseres Gespräches möchte ich mich nicht beeilen, etwas in diesem Sinne von mir zu erwähnen.“
049. „Dies kann nur für Sie interessant sein. Wir aber haben in diesem Fall mit Ihnen nicht die gleichen Bedingungen. Denn Sie wissen, wer wir sind“, - insistierte der Opponent.
050. „Nun, warum denn gleich mit Beschuldigungen…Nämlich wenn eine ungleiche Bedingung angeführt wird, so meint man, dass jemand unvermeidlich zu seinem Vorteil der Urheber ist für das Verschieben in die Ungleichheit.
051. Ich denke, dass Gläubige sich von den anderen unterscheiden durch ihr Streben, vor allem das, was irritiert, zu rechtfertigen, während die anderen sich bemühen, vor allem zu beschuldigen und zu verurteilen.
052. Erstens weiß ich gar nicht, wer an dem Forum teilnimmt, denn ich gehe von der Absicht dieses Forums aus, allen, die es wünschen, eine Möglichkeit anzubieten, ihre Ansichten  auszutauschen. Mich interessiert überhaupt nicht das Glaubensbekenntnis von jemandem, sondern nur sein Denken.
053. Ich denke, Sie werden zustimmen, dass die unheilvolle Erscheinung des Fanatismus eben durch das Fehlen richtigen Denkens gekennzeichnet ist.
054. Zudem, wenn eingeräumt wird, dass ich mehr weiß als Sie, ist das so, als ob ich vielleicht eine größere Möglichkeit haben würde, die Situation richtiger einzuschätzen?
055. Ich meinte gerade mit meiner Äußerung vor allem das Herstellen der für sie günstigen Gesprächsbedingungen. Anscheinend gibt es irgendeinen Grund dafür.
056. So bitte ich sie, dass sie sich nicht verwirren lassen, denn ich beabsichtige, und werde mich auch weiterhin gemäß meinen Kräften bemühen, mich ihnen gegenüber als ein Freund zu verhalten.“
057. „Ich verstehe nicht, was gibt es Strittiges in meinen Behauptungen? Sind nicht etwa alle Menschen sterblich? Regiert nicht etwa die Begierde die Menschheit (nicht unbedingt im sexuellen Sinne)?“
058. „Vor allem habe ich eben ihre folgende kategorische Äußerung kommentiert: “Als Ergebnis des Sündenfalls wurde die ganze menschliche Natur verzerrt… Alle Gedanken des Menschen sind jetzt zu jeder Zeit auf die Begierde gerichtet. Der Tod herrscht in der Welt, der Tod ist wirklicher, als das Leben“.
059. Wenn behauptet wird, dass grundsätzlich alle Gedanken, milde ausgedrückt, nicht ausreichend normal sind, und das zu jeder Zeit, so resultiert auch daher die unvermeidliche Sinnlosigkeit insofern, überhaupt an etwas Hohes zu denken, denn in diesem Fall werden alle Gedanken unvermeidlich negativ entstellt sein.
060. Darum sehe ich in solchen Behauptungen einen gefährlichen Einfluss auf eine psychisch nicht ausreichend reife Persönlichkeit.
061. Und wie konnten dann protestantische Bewegungen im katholischen Milieu durch die Begründer, deren “sämtliche Gedanken zu jeder Zeit auf die Begierde gerichtet waren“, überhaupt entstehen?
062. Nach meinem persönlichen Verständnis gibt es den Tod (so, wie er oft gedeutet wird) überhaupt grundsätzlich nicht. Und bei meiner Lebenserfahrung habe ich nicht wenige Menschen getroffen, deren Gedanken ich auf keine Weise als von Begierde gelenkt nennen würde.“
063. „Wie stellen sich dann diese “unvermeidlich entstandenen kennzeichnenden Lebensbedingungen“ dar, die den Menschen hindern, normal nachzudenken?“
064. „Dieser Umstand betrifft die Periode, als das geistige Gewebe (die Seele) zum ersten Mal mit dem biologischen Organismus, dem am Anfang des Entwicklungsweges vor allem immer die instinktiv-egoistische Wahrnehmung der umgebenden Realität eigen ist, vereint wurde.
065. Der Mensch musste sein Leben unvermeidlich zu den Bedingungen beginnen, als sein Denken auf ganz natürliche Weise völlig den egoistischen Naturbesonderheiten untergeordnet war.
066. Darum ist die Wahrnehmung der gesamten Realität und die Reflexionen darüber im wesentlichen bei vielen bis zur heutigen Zeit beibehalten geblieben, sie war und besteht weiterhin bei vielen eben durch das eigenartige Prisma des Egoismus. Was das objektive Wahrnehmen der umgebenden Realität sehr stark hindert.
067. Der Lebensweg des Menschen setzte von Anfang an eine langwierige und äußerst komplizierte Praxis des Formens jener geistigen Kraft im Innern voraus, die vor allem helfen wird, die instinktiv-egoistische Besonderheit unter völlige Kontrolle zu nehmen, was somit das Bewusstsein die umgebende Realität ohne die Färbung des Egoismus betrachten lässt. Was die Bedingungen des objektiven Wahrnehmens auch ins Leben ruft.
068. Erst danach ist die stabile vollwertige Entwicklung der menschlichen Gesellschaft möglich.“
069. „Und im Ernst betrachtet, ist für mich die Welten umgreifende Kirche nicht irgendeine Konfession“, - sagte ein Teilnehmer.
070. „Vor einiger Zeit bildete sich eine sehr kleine Gruppe, die an die Wahrhaftigkeit des gekommenen lebendigen Wortes Gottes glauben, eben in ihrem Wesen eine eigenartige Konfession und sogar eine Sekte“, - kommentierte der Lehrer.

071. „Wie soll man eigentlich Ihre Behauptung über uneindeutige Bilder verstehen?“
072. „Alles ist einfach. Ich habe versucht, darüber zu sagen, dass man einem Bild bisweilen sehr leicht absolut verschiedene Deutungen zuordnen kann, aber das bedeutet nicht, dass keine der Deutungen richtig ist. Man hat sich Bildern gegenüber vorsichtiger zu verhalten, als gegenüber klaren und konkreten Wortbestimmungen.“

073. „Worin besteht der Unterschied zwischen Ihren Gedanken und der christlichen Dogmatik?“
074. „Zum Teil habe ich diese Frage schon oben beantwortet, aber ich füge noch etwas hinzu.
075. Ich bin tief davon überzeugt, dass der Himmlische Vater gut weiß, was Er tut, und Er weiß, wozu das führen wird. Daher sehe ich entsprechend eine völlige Sinnlosigkeit in der Annahme dessen, dass Er den Menschen erschaffen hat, der, das muss betont werden, unvermeidlich den Sündenfall begehen wird und dadurch für Jahrtausende sein Leben verdirbt.
076. Vorauszusetzen, dass sich dieser Umstand dem Gott der menschlichen Rasse als etwas für Ihn Unerwartetes zeigt, ist äußerst unvernünftig. Die existierenden traditionellen Deutungen tragen zu der Entstehung der Schlussfolgerung durchaus bei, dass der Himmlische Vater durch seine Unfähigkeit seine Kinder zu riesigen Leiden, die sich auf viele Jahrtausende ausgedehnt haben, verurteilt hat.
077. War es vielleicht jemandem daran gelegen, so ein Bild zu entwerfen und dem Himmlischen Vater dadurch die Eigenschaften zuzuschreiben, die eher zu der gegenteiligen Quelle passen?
078. Daher ist auch meine Deutung dessen, dass das Verzerren der Wahrnehmung der umgebenden Realität des Menschen nicht durch den “Sündenfall“ erfolgte, sondern früher, und aus völlig natürlichen, im voraus verständlichen Gründen.
079. Und durch das Bild des Sündenfalles wurde auf die Besonderheit eines nicht zulässigen, sehr verderblichen Fehlers hingewiesen. Es ist ein sehr schadenbringender Fehler, wenn man bewusst das macht, was man schon als falsch verspürt und einsieht.“

080. „Sie haben geschrieben: “…die Entstehung eines fehlerhaften Verständnisses darüber, dass die vollste Anwesenheit Gottes dort sei, wo diese Ikonen sind“.
081. Im Evangelium wird nicht verneint, dass es Plätze von besonderer segenspendender Anwesenheit Gottes gibt: “Narren und Blinde! Was ist denn größer: das Gold oder der Tempel, der das Gold heiligt?“ (Matth.23:17).“
082. „In diesem Fall meinte ich vor allem nicht den Tempel selbst, sondern den Umstand, dass viele Gläubige in ihrem praktischen Verhalten nicht selten selber die Ikonenbilder, die sie besaßen, an verschiedenen Plätzen, gemäß den Umständen und nach ihrem Gutdünken, haben aufstellen können. Wonach sie anfingen zu denken, dass jetzt an diesem Platz auch schon die vollste Gegenwart Gottes gegeben sei.
083. Jetzt schon, nachdem sie ihre Aufmerksamkeit auf diesen Aspekt gerichtet haben, möchte ich etwas weiteres erwähnen.
084. Und haben sie versucht, es sich als logisch vorzustellen, dass der Geist Gottes fähig ist, überall auf der Erde ausschließlich gleichermaßen anwesend zu sein? Ausschließlich gleichermaßen!
085. Die Illusion Seiner vollständigsten Anwesenheit zu schaffen, ist nur mit Hilfe entsprechender Gefühle des Menschen möglich. Je mehr Menschen an einem Platz für aufrichtige Gebete zusammenkommen, oder je länger zumindest ein Mensch an einer Stelle ebenso aufrichtig beten wird, umso mehr verändert sich entsprechend das Informationsfeld dieses Platzes.
086. An dieser Stelle, wenn man dies einfacher ausdrückt, beinhaltet das umgebende Milieu die Gebetsgefühle gerade des Menschen selbst. Solch eine Gebetsspur kann sich, je nach Qualität und Kraft, sehr lange halten.
087. Und da diese Informationsfelder dem Menschen am nahesten sind und sogar bekannt sind, da der Mensch etwas Ähnliches schon erlebt hat und dies von ihm schon mit der Verbindung zum Himmlischen Vater assoziiert wird, und wenn der Mensch an solch eine Stelle gerät, so schafft eben vor allem diese vom Menschen hinterlassene Gebetsspur das Gefühl der vollständigsten Anwesenheit Gottes.
088. So können nur der Mensch und das Menschliche in unterschiedlichem Maße an verschiedenen Stellen anwesend sein. Und es ist absolut falsch, eine Parallele zwischen dem Göttlichen und dem Menschlichen zu ziehen.
089. Ein Beispiel ist leicht anzuführen: wenn jemand irgendwo aktiv den Teufel verehrt, so wäre das so, als ob man sagen könnte, dass an diesem Platz durch solch ein niedriges Benehmen weniger von Gottes Geist vorhanden wäre?
090. Wenn sie “ja“ sagen, dann sollte man unvermeidlich dem zustimmen, dass die Kraft des Teufels bei weitem mächtiger ist als die Gottes und sie darum fähig sei, sie zu verdrängen. Aber das ist auf keine Weise möglich!!!
091. Dort, wo man sich so niedrig verhält, ist außer dem Geiste Gottes, der überall strömt, auch einfach der grobe Vibrationshintergrund der menschlichen Emotionen als ein entsprechendes Energie-Informationsfeld vorhanden. Eben dieses Feld, so, wie dem Menschen am meisten eigen, wird sich als erstes auf die Gefühlswelt von jedem, der an diesen Platz gerät, auswirken.
092. Aber dies wird überhaupt nicht bedeuten, dass es nicht den Geist Gottes an diesem Platz gibt, oder dass man ihn künstlich vermindert hat.
093. Darum auch möchte ich mit meinen früher ausgedrückten Gedanken das betonen, dass Gläubige in gleichem Maße mit dem Kirchenraum auch den Raum um die Kirche herum schätzen können.“

094. „Sie haben geschrieben: “Ich glaube, dass in diesem Umstand die Naivität und das falsche Verhalten zum Himmlischen Vater sehr markant zutage trat, denn durch dieses Erscheinen begann man Gott ausschließlich menschliche egoistische Eigenschaften auf sehr unvernünftige Weise zuzuschreiben, indem man sich ausdachte, auf welche Weise Er Gebete besser erhören könne“. Das sind einfach ihre Annahmen…“ – kommentierte einer der Teilnehmer am Gespräch die Aussage Vissarions.
095. „Ich gestehe, dass mich ihre Erwiderung verwirrt hat und wachsamer werden ließ. Man kann in ihr zu viel Negatives sehen.
096. Nun, auch gut. Ich hoffe, dass mir dies einfach nur so erschienen ist.
097. Wenn sie mit dem von mir im Zitat berührten Thema nicht einverstanden sind, so finde ich, dass es eben für die Verhältnisse des Forums günstiger wäre, wenn sie eine andere Erklärung abgeben würden. Es verhält sich einfach nicht korrekt mit so einer Erwiderung, wie sie sie gegeben haben.
098. Nichts desto weniger ist es angebracht, Gott ausschließlich menschliche negative Emotionen wie Hass, Eifersucht und weitere Dummheiten zuzuschreiben?
099. Diese Emotionen können grundsätzlich nur auf der Basis der naturgegebenen instinktiven Gefühlswelt des biologischen Menschenorganismus entstehen. Sie sind für die geistige Welt des Menschen eindeutig verderblich und können nur als die Frucht geistiger Schwäche markant erscheinen.
100. Ich bin tief davon überzeugt, dass der Himmlische Vater alle gleichermaßen liebt: so wie die rechtschaffenen Menschen, so auch die Sünder. Beliebige negative Emotionen, wie übrigens überhaupt alle Emotionen, sind Ihm grundsätzlich nicht eigen.
101. Die Emotionen sind ein untrennbarer Teil psychischer Erscheinungen des biologischen Organismus (ebenso bei Tieren, aber in weniger breitem Umfang als beim Menschen). Dies entspricht mehr der Harmonie des Seins.“

102. „Sie haben das von mir angeführte Zitat aus den Schriften nicht kommentiert. Warum hat Christus gesagt, dass das Gold eben im Tempel geheiligt wird? Und warum haben die Apostel den Tempel von Jerusalem besucht, obwohl sie wussten, dass man Gott an jeder Stelle verehren kann (Johannes 4:23)?“
103. „Als ich mit dem von ihnen erwähnten Auszug aus dem Neuen Testament in Berührung kam, habe ich daraus, wie er verwendet wurde, auf keine Weise ersehen können, dass dazu ein Kommentar gegeben werden sollte.
104. In so einem Fall könnte man einfach nachfragen, wie ich irgendeine konkrete Äußerung verstehe.
105. In meiner gestrigen Mitteilung habe ich dieses Thema schon teilweise berührt. Neben dem aufrichtig betenden Menschen verändert sich kennzeichnenderweise die Struktur des Raumes, wie auch die Struktur aller sich in der Nähe befindlichen Gegenstände, egal, ob Stein, Metall, Wasser und so weiter.
106. Und an den Stellen, wo Betende in großer Menge und regelmäßig zusammenkommen können, formiert sich eine mächtige Gebetsspur, die nicht nur auf günstige Weise dazu verhilft, sich auf das Gebetsgespräch mit Gott einzustimmen, sondern auch aktiv genug die Struktur von allem, was sich innerhalb des Tempels befindet, verändert.
107. Wenn man ebenso an irgendeinem Platz unter freiem Himmel zusammenkommt, wird der Effekt gleich stark sein. Der Raum des Tempels dient dem Schaffen eines psychisch günstigen Milieus nur für den Menschen selbst.“

108. „Der Heilige Geist ist überall gegenwärtig, wirkt aber überall unterschiedlich. Eben darum sind in der Schrift solche Worte anzutreffen: “Denn noch war der Geist nicht da“ (Johannes 7:9) (in russ. Bibelübers.: …nicht bei ihnen. ,Anm.d.Übers.).“
109. „Ich meine, dass es in diesem Fall richtiger wäre, den Unterschied zu verstehen zwischen der Anwesenheit des Heiligen Geistes überhaupt und dem zielstrebigen, zeitlich begrenzten, auf einen Punkt ausgerichteten Einfluss des konkreten Willen Gottes.
110. Im Raum eines jeden Hauses, in dem sein Hausherr wohnt, der sein Haus liebt und es pflegt, wird überall der Geist dieses Hausherren gegenwärtig sein, aber ein Nagel irgendwo in diesem Hause wird nicht vom eigentlichen Geiste dieses Menschen, sondern durch eine zielstrebige Bemühung dieses Menschen selbst eingeklopft.“

111. „Kein orthodox glaubender Mensch wird sagen, dass Gott ohne Ikone nicht hört und nicht sieht“ – so der Einwurf eines Opponenten.
112. „Ich weiß das sehr gut, deshalb meinte ich einen anderen Umstand.
113. Das, was ich meinte, kann man leicht an vielen Beispielen sehen. Richten sie ihre Aufmerksamkeit darauf, wie sich ein Mensch in einer Kirche und außerhalb deren Mauern benimmt.
114. Natürlich meine ich in diesem Fall überhaupt nicht alle Gläubigen ohne Ausnahme. Ich kenne diejenigen, die an beliebiger Stelle die Anwesenheit Gottes bebend verspüren, aber das sind Einzelfälle.“
115. „Warum denken Sie, dass Orthodoxe Gott falsche Eigenschaften zuschreiben? Die Orthodoxe Kirche lehrt nicht, dass Gott diejenigen, die vor Ikonen beten, besser erhört.“
116. „Ich meinte nicht so ein Verständnis der Orthodoxen, dass ihr Gebet dann besser erhört würde, wenn es vor einer Ikone gesprochen wird. Sondern derart, dass viele von ihnen, wenn nicht alle, fest verstehen, dass jeder der von ihnen verehrte Heilige Gott sozusagen besser beim Lösen irgendeiner Not für sie bitten könnte. Weswegen auch Gebetsansprachen an solche Heilige, und selbst an die Mutter Maria, die einst den Körper von Christus geboren hat, verbreitet wurden.
117. Diesen Umstand halte ich für die Frucht einer äußerst primitiven Einschätzung dessen, was mit dem Wesen Gottes verbunden ist, und ich bin tief davon überzeugt, dass sie dem gegenüber eben keine logische und vernünftige Rechtfertigung geben werden.
118. Ich denke, sie stimmen zu, dass Gott allgegenwärtig ist, dass Er in gleichem Maße neben jedem Menschen weilt, und folglich fähig ist, offensichtlich ausgedrückte, als auch nicht ausgedrückte Gedanken eines jeden Menschen gleich klar wahrzunehmen.
119. Noch mehr als das, Er versteht ausgezeichnet das, was für diesen Menschen in Wirklichkeit notwendig ist, auch ohne Zusammenhang mit einer Bitte seitens dieses Menschen, und (ich hoffe, dass sie wieder zustimmen), Er gibt dem Menschen das Notwendige unabhängig davon, ob der Mensch darum bittet oder nicht!
120. Entsprechend hat man zu verstehen, dass keiner von den sich neben dem Menschen befindenden Heiligen, in einem für den Menschen nicht sichtbaren Zustand und als Hilfe für ihn, niemals, ohne schon im voraus vom Himmlischen Vater vorherbestimmt, dem einen oder anderen Menschen die notwendige Hilfe geben kann.
121. Eben darum kann man in der Hinwendung der Menschen vor allem zu irgendeinem Heiligen ganz einfach sehen, dass der Mensch aus seinem unvollständigen Verständnis heraus unberechtigterweise im Wesen Gottes bestimmte menschliche Besonderheiten unvermeidlich voraussetzt.“

122. „…Es geht darum, dass ich für jene Gläubigen, die die Lehre über die Ikonenverehrung falsch verstehen oder die Schrift falsch deuten, keine Verantwortung tragen kann. Bei diesem Thema verteidige ich die orthodoxe Glaubenslehre!!!!“ – so ein Zitat aus der Erwiderung eines Opponenten.
123. „Na, so was, da haben wir´s, Das habt ihr jetzt geschafft, Leute! Obwohl meine  Erfahrung mit dem Internet noch ganz gering ist und ich es geschafft habe, nur an einigen Foren teilzunehmen, haben sie mich jetzt aber in Staunen versetzt.
124. Das Forum kann für seine Teilnehmer ausschließlich nur dann passend und vernünftig sein, wenn die Teilnehmer die Wahrscheinlichkeit dessen voraussetzen, dass die Äußerungen anderer Teilnehmer wahrhaftig sind.
125. Den Inhalt in dem angeführten Zitat kann man auf keine Weise, entschuldigen sie mich, klug und überhaupt für das Forum angebracht nennen. Auf diese Weise tragen sie ganz und gar nicht dazu bei, dass das Forum interessant wird.
126. Sie haben doch durch solch eine Äußerung alle Andersdenkenden eindeutig als Blinde bezeichnet. Was für einen Sinn hat es dann, dass die Blinden etwas ausdrücken, wenn man nicht bereit ist, ihre Gedanken normal zu verstehen?
127. In diesem Zusammenhang wäre es für sie richtiger, nur mit den Gleichgesinnten ihres Glaubens oder mit denen, die nur zuhören möchten, zu kommunizieren. Aber auf keine Weise auf einem Forum, wo nicht nur einfach Andersdenkende teilnehmen, sondern auch diejenigen, die ihre Fähigkeit schätzen, über die ganze sich ereignende Realität breit und frei nachdenken zu können.
128. Eben auf dem Felde des Kommunizierens mit solchen Denkenden, soweit ich es auf ihrem Forum bemerken konnte, erscheint bei ihnen ganz markant das Problem einer adäquaten Reaktion auf ihre Gedanken. Das begonnene Gespräch wird ziemlich schnell unseriös.
129. Ich bin absolut sicher, dass es jetzt in Zukunft schon eben solche Menschen geben wird.
130. Es wäre vernünftig, wenn sie sofort alle benachrichtigen, dass sie an allen Gedanken außer der `orthodoxen´ nicht interessiert sind, dass sie das Ziel verfolgen, nur das Verständnis, an welches zu glauben Ihnen von anderen bestimmt wurde, anderen nahezubringen. Was entsprechend aussagt, dass diejenigen kein Recht haben, zu Themen der von ihnen gewählten Glaubenslehre selbstständig und frei nachzudenken.“
131. „Sie haben geschrieben: “Sie haben doch durch solch eine Äußerung alle Andersdenkenden eindeutig als Blinde bezeichnet“. Wann habe ich denn so etwas gesagt???? Jeder Mensch hat ein Recht auf seine Meinung“ – so das Zitat aus einer Erwiderung des Opponenten.
132. „Zurück zu ihrer Äußerung, die ich für unbedacht halte: “Es geht darum, dass ich für jene Gläubige, die die Lehre über die Ikonenverehrung falsch verstehen oder die Schrift falsch deuten, keine Verantwortung tragen kann“.
133. Ich vermute, dass sie ihre Äußerung einfach nicht richtig einschätzen konnten, aber es ist sehr wichtig, den Ausdruck “falsch verstehen und falsch deuten“ gekonnt und angebracht zu verwenden.
134. Vernünftig und in rechter Weise angebracht darüber zu sprechen, dass jemand die Schrift falsch deutet, ist nur in einem Fall möglich – wenn der, der das sagt, die Genauigkeit seiner eigenen Deutung derselben Textstelle garantiert kennt.
135. In diesem Fall, da bin ich sicher, können sie das in Bezug auf sich selbst nicht garantieren. Sie können nur in angebrachter Weise von ihrem Vertrauen an den von jemandem angenommenen Gedanken sprechen. Nur das.
136. Darum ist es im Forum nicht korrekt zu erwähnen, dass überhaupt jemand die Schrift nicht richtig deutet. Sonst läuft alles unvermeidlich auf den Sinn hinaus, auf den ich hingewiesen habe.
137. Ebenso auch über das falsche Begreifen, wie sie das nennen, der Lehre von der Ikonenverehrung. Wollen wir vernünftig denken.
138. Grundsätzlich kann nur der Lehrer die Lehre geben. Die Bedingtheit, die mit der Ikonenverehrung verbunden ist, war von einer Gruppe gläubiger Menschen gebildet worden, und nur so war es. Daher ist diese Bedingtheit grundsätzlich nicht als eine Lehre zu bezeichnen.
139. Vernünftiger ist es zu sagen: es gibt eine bestimmte Ansicht zu so einem Thema seitens derjenigen, die sich alle gemeinsam als Sünder sehen und sich entschieden haben, diese Ansicht für alle weitere Generationen, die sich als orthodoxe Gläubige bezeichnen, zum Gesetz zu erheben.
140. Daher ist es auch nicht richtig, überhaupt von einem falschen Verständnis über das Thema der Ikonenverehrung zu sprechen. Man kann dieses Thema nur anders betrachten, nicht aber auf falsche Weise.
141. Und noch etwas sehr Wichtiges: wenn sie es wirklich zulassen, sich fest daran zu halten, was in dem obigen Zitat angeführt wurde, dann werden sie im Prinzip unfähig sein, die anderen Gedanken ihrer Gesprächspartner auf normale Weise zu reflektieren und zu begreifen, wie stark sie sich auch bemühen und auch verschiedene Losungen zum Thema, bezüglich ihres eigenen Interesses daran, ausdrücken würden. Es wird ein bestimmtes psychologisches Gesetz funktionieren, das nicht in ihrer Macht steht und dem sie völlig untergeordnet sind. Ich wage es, ihnen dies zu versichern.“

142. „Wie kann man mit einem Menschen sprechen, für ihn irgendwelche Argumente anführen, ohne sogar eine Vorstellung davon zu haben, zu welcher Lehre er sich bekennt: der Lehre vom Atheismus, der von Blavatskaja, oder sonst irgendeinem Mischmasch?“ – so der Einwurf eines Opponenten.
143. „Ist schon irgendwie recht grob für ein Forum.
144. Die Vernunft des Denkens setzt die Folgerichtigkeit irgendeines Ausdrucks voraus, nicht aber die Zuspitzung der Aufmerksamkeit darauf, woher man diesen Ausdruck herauszureißen fertiggebracht hat.
145. Es ist für einen vernünftigen Menschen nicht wichtig, wer was gesagt hat, sondern wichtig, was gesagt wurde…
146. Erlauben sie mir bitte, meinen Gedanken diesbezüglich noch ein wenig zu erläutern.
147. Ich finde, dass man immer bereit sein sollte, etwas jedem Fragenden zu erklären und auch seine eigene Meinung mitzuteilen, wenn irgendein Kontakt mit irgendeinem Menschen einen dazu veranlasst.
148. Es ist nicht richtig, sich zu Beginn eines solchen Gespräches mit einem Unbekannten vor allem für irgendwelche Informationen über ihn zu interessieren. Man soll ihn selber entscheiden lassen, ihnen etwas über sich zu erzählen oder nicht.
149. Eine andere Sache ist es, wenn ihr Gesprächspartner nach Beginn ihres Kennenlernens durch den Meinungsaustausch beginnt, auf ihre Äußerungen, auf die in ihrem Wesen friedlichen Gedanken, irgendwie unangemessen zu reagieren. So ein Umstand etwa kann sie darauf hinweisen, dass es günstig ist, ihre Äußerungen zu beschränken oder überhaupt einzustellen.“

150. „Ich verstehe einfach nicht, warum der Mensch immer wieder verneint, auf eine einfache Frage zu antworten – welche Weltanschauung er vertritt? Dieser Grund mag den anderen Mitgliedern des Forums kaum gefallen.“
151. „Wenn irgendwelche Motive eines Menschen nicht verständlich sind, so ist es wiederum nicht richtig, eindeutig nur etwas Negatives vorauszusetzen. Denn es können auch durchaus positive Motive vorhanden sein, die sie nicht völlig einschätzen können, und, was nicht weniger von Bedeutung ist, dies nicht richtig benutzen können.
152. Man muss einfach völlig dem Himmlischen Vater vertrauen, denn die Umstände verknüpfen sich durch Sein Wissen und überhaupt nicht zufällig! Ist das nicht etwa so?
153. Natürlich bin ich bereit, etwas bezüglich meiner Anschauung zu sagen, aber, glauben sie mir: ich weiß genau, wie leicht wir weit von den im Forum gestellten Themen abweichen werden, falls ich ziemlich eingehende Erklärungen auf ihre Frage über mich gebe.
154. Ich beantworte deshalb diese Frage ausschließlich nur wegen guter Beweggründe nicht.
155. Obwohl ich ein klein wenig hinzufügen möchte. Man kann mich nicht einen Gläubigen nennen, aber es ist auch völlig falsch, mich als einen Ungläubigen zu bezeichnen. Ich sehe mich einfach bloß als Wissenden. Aber ich denke, dass ich durch so eine in ihrem Wesen wahrhaftige Antwort nur die Verwirrung vermehre.
156. Mich interessiert auf dem Forum vor allem nach Möglichkeit eine gründliche und logische Gedankenäußerung, nicht aber ein trockenes Verwenden von Zitaten mit Aussagen von irgendjemandem, die mir auch sehr gut bekannt sind.
157. Das Gesetz der Entwicklung des Menschen ist im Prinzip nur eines für alle Menschen, unabhängig davon, wie der Mensch es im gegebenen Augenblick selbst versteht, folglich kommen die Menschen zur geistigen Einheit ausschließlich durch die Fähigkeit, dieses Gesetz richtig zu verstehen.
158. Das Gesetz der Entwicklung des Menschen, wie auch überhaupt jedes Gesetz in der Welt der Materie, ist logisch und erkennbar.
159. Ein prinzipielles Nichterkennen ist nur in einem Fall möglich – wenn die Energie-Informationsbasis des erkennenden Bewusstseins niemals der ähnlichen Basis des Erkennbaren entsprechen wird.
160. Frieden und Glück!“

Girlande

Kapitel  7

Hier Fragmente der Gespräche des Lehrers mit Gläubigen christlicher Konfessionen im Internet im April – Mai. Wo Er sich nicht beeilte, offen über Sich Selbst zu sprechen.
002. „Also, in welchem Fall müssen wir einen Menschen für einen Ketzer halten und den Kontakt mit ihm einstellen?“ – lautete eine Frage, die auf dem Forum gestellt wurde.
003. „Ich denke, dass jedes Verwenden so eines oder eines ähnlichen Ausdruckes in erster Linie zu einer nicht zulässigen Verurteilung gehört. Ein Mensch denkt immer ausschließlich gemäß seinen Möglichkeiten. Ist es überhaupt vernünftig, einen Menschen für seine Unfähigkeit, anders wahrzunehmen und zu verstehen, zu verurteilen?
004. Ich meine, dass jeder schöpferische Fehler in dem Streben, etwas gemäß der Wahrheit zu tun, Gott immer gelegen ist. Und was Ihm nicht gelegen ist, ist nur das bewusste Streben, gegen die im Innern bestehende Empfindung und gegen das Begreifen gewisser Regeln, die die Wahrheit voraussetzen, zu handeln.
005. Kommunizieren und beliebig Gutes tun soll man mit jedem, der dasselbe wünscht, unabhängig davon, wie dieser Mensch über das Göttliche denkt. Denn nur die eigenen Taten sind die beste Möglichkeit, dem Nächsten bei der Erkenntnis zu helfen.
006. Ich denke, dass sich vor allem in den Handlungen die geistige Reife äußert, nicht aber in Redegewandtheit.
007. Wenn Gott die Sonne gleichermaßen auf alle scheinen und den Regen auf den Rechtschaffenen als auch auf den Sünder herabregnen lässt, ist es denn dann für all die Menschen überhaupt zulässig, solch eine Aufgabe irgendwie anders zu handhaben?“

008. „Sie haben geschrieben: “Unter der Wahrheit wird auf natürliche Weise ein gewisses unerschütterliches Gesetz der günstigsten Entwicklung verstanden…“ Der günstigsten Entwicklung der Zivilisation?“
009. „Der Entwicklung von allem Bestehenden, wo eine jede Erscheinung innerhalb dieses Bestehenden ihr eigenes charakteristisches Gesetz der Entwicklung hat, welches aber dem einheitlichen Gesetz der Entwicklung des Seins unbedingt untergeordnet ist.“
010. „Sie schrieben: “…der Mensch musste sich vor allem durch seine persönliche Erfahrung allmählich dem richtigen Begreifen der Wahrheit seiner harmonischen Entwicklung nähern…“ Ich kann annehmen, dass so eine Erfahrung bezüglich des richtigen Begreifens auch einen rückwirkenden Effekt ergeben kann.“
011. „Absolut richtig. Das Wesen des Menschen erhielt von Anfang an eine besondere Einzigartigkeit und eine entsprechende Schwierigkeit der Entwicklungsbedingungen, wodurch der Mensch anfing, ziemlich stark dazu zu neigen, in eine der Wahrheit entgegengesetzte Richtung zu rutschen.
012. Aber, wie man diese Wahrscheinlichkeit auch bestreiten mag, so hat doch der Mensch, das erlaube ich mir zu denken, die Möglichkeit, mehrmals in einen neuen Körper zurückzukehren. In diesem Geheimnis liegt eine besondere lebenswichtige Zweckmäßigkeit – wenn seine Seele mit der sich beständig ansammelnden Erfahrung nach dem Wissen des Himmlischen Vaters wieder inkarnieren kann, und gerade in solche Umstände hinein, die beim Erwerb der notwendigen Erfahrung unvermeidlich nützlich sein werden.
013, Und in der menschlichen Gesellschaft gibt es durchaus ausreichende Erziehungsumstände verschiedener Art.“
014. „Es ist wohl kaum festzustellen, dass wir seit der Zeit, als unsere Vorfahren aus dem Paradies fortgejagt wurden, uns durch den Erwerb von Erfahrung auch nur ein wenig der Wahrheit angenähert hätten.“
015. „Na, das ist schon zu heftig formuliert. Damit bin ich doch nicht einverstanden. Wenn auch einer eben nicht kleinen Anzahl von Menschen die Fähigkeit zu töten und zu zerstören immer noch eigen ist, so, prozentual gesehen, denke ich, sind es viel weniger, als in der fernen Vergangenheit.“
016. „Dies alles wäre nicht schlecht, aber, wie man weiß, schläft das Böse nicht. Und will bestimmt auch das Vertrauen des Menschen gegenüber neuer Information benutzen.“
017. „Natürlich doch. Aber nur durch seine eigene Erfahrung kann der Mensch Weisheit erwerben. Das ist ein normaler Umstand, davor soll man nicht in panische Angst geraten. Denn die Lebensumstände mit allen wahrscheinlichen Versuchungen werden im voraus beim Bestimmen der für die Entwicklung eines konkreten Menschen günstigsten Bedingungen seiner Inkarnation berücksichtigt.
018. Darum, wenn man schon dem Himmlischen Vater glaubt, so bleibt nur, für alles, was den Menschen umgibt, dankbar zu sein.
019. Die Lebensbedingungen, die den einen oder anderen Menschen umgeben, sind das Allerbeste, was gerade dieser Mensch für den Erwerb der notwendigen Eigenschaften und der geistigen Kraft braucht. Alle anderen Bedingungen wären nur schlechter.“

020. „Führt jemand die Materie, oder ist die Materie vernünftig. Pantheismus oder Deismus?“
021. „Die Welt der Materie braucht gar keine Führung. Als die Erschaffung des dem menschlichen Bewusstsein verständlichen Urstoffes dieser Welt begann, wurde das Gesetz der endlosen Entfaltung dieser Welt mit ihren immer komplizierter werdenden Formen, was die Informationsstruktur der Formen betrifft, eingegeben.
022. Dieses Gesetz ist dadurch gekennzeichnet, dass alles das von ihm Abweichende unvermeidlich in den Prozess der Selbstzerstörung gerät, wenn es nicht innerhalb einer bestimmten Zeitperiode in die nötigen Normen eingehen kann.
023. Das Bild dieses, auf seine Art herzlosen Gesetzes wurde im Alten Testament mit dem Ausdruck “Auge um Auge“ widergespiegelt.“

024. „Und kann es sein, dass es gar keinen Glauben gibt? Meinen Sie, dass die Apostel geglaubt haben? Doch wohl nicht, denn sie wussten genau, dass er Jesus war… Glaube ist das, womit sich der Mensch begnügt, wenn er keine wahrheitsgetreue Information hat.“
025. „Die ersten Schüler wussten natürlich, dass es so einen Menschen mit dem   bestimmten Namen gab. Aber das wussten auch alle Einwohner des kleinen Ortes, wo Er zur Welt kam. Die Schüler unterschieden sich dadurch, dass sie daran glaubten, dass ihr Lehrer das verkörperte Wort Gottes war. Dies konnten sie in keiner Weise wissen.
026. Und wenn es aus objektiven Gründen im Prinzip auch keinesfalls gelingen wird, das Wesen Gottes mit dem menschlichen Bewusstsein zu erfassen, so zeitigt das auch naturgemäß die absolute Unmöglichkeit, auch alles von Ihm Ausgehende mit selbigem Bewusstsein zu erfahren.
027. All Dies wird nur durch den Glauben wahrgenommen, und durch die persönliche Erfahrung wird dieser Glaube bis zu dem Zustand hin verstärkt, wo er in seiner Qualität dem Wissen ähnlich wird, aber das wird nicht ein-  und dasselbe sein.
028. Das Leben des Menschen baut sich beständig auf dem Nichtvorhandensein genauer Kenntnisse auf, ebenso wie auch die oben angeführte Aussage sich nur auf eine Annahme bezieht, nicht aber auf Wissen. Der Mensch macht seine Schritte im persönlichen Vertrauen seinen eigenen Schlussfolgerungen gegenüber, und Vertrauen ist eine Gefühlserscheinung.
029. Das Vertrauen wird durch die Gefühlsneigung gegenüber einer bestimmten Information geprägt. Das macht einen sehr wichtigen Teil in der Entwicklung des Menschen aus, obwohl sich daraus auch eine nicht geringe Schwierigkeit ergibt. Diese Besonderheit ist keinem Vertreter des Verstandes im Weltall eigen, außer dem Menschen.
030. Also, Glaube setzt nicht nur den begrenzten Vergleich mit einer religiösen Schattierung voraus. Der Glaube ist das Gesetz der Entwicklung der menschlichen Seele, die mit der naturgegebenen Gefühlswelt des biologischen Organismus sehr eng verbunden ist.
031. Und es ist äußerst wichtig, dieses Gesetz richtig zu verstehen, besonders zu unserer Zeit, die, wie ich sehe, das Schicksal der ganzen menschlichen Gesellschaft entscheidet.“

032. „Hier entsteht sofort die Frage über Vorherbestimmung. Jedem Menschen, einzeln genommen, wird seine Entwicklung vorherbestimmt, und ist es ihm (dem Menschen) nicht möglich, etwas zu ändern?“
033. „Vorherbestimmt ist der Entwicklungscharakter selbst und das Ziel, wegen dem der Mensch mit seinen einzigartigen Eigenschaften der Gefühlswelt geboren wird.
034. Ich denke, es ist sinnlos vorauszusetzen, dass der Mensch geschaffen wurde, um untätig zu sein. Der Mensch wurde für eine wunderbare Vorherbestimmung geschaffen, die auf die Unendlichkeit in Zeit und Raum berechnet ist.
035. Aber die eigentlichen täglichen Schritte beziehen sich nicht auf die Vorherbestimmung in dem Sinne, dass sie (die Vorherbestimmung) unveränderlich wäre.
036. Von dem Moment der Geburt an sind die wahrscheinlichsten Bemühungen, die ein Mensch unternehmen kann, aber nicht unternehmen muss, durchaus zu sehen.
037. Die größte Wahrscheinlichkeit basiert auf der zusammen mit der Geburt des Menschen erschienenen Charakteristik seiner Psyche, sowie seinen körperlichen und verstandesmäßigen Eigenschaften und auch ähnlicher Eigenschaften aller Menschen, auf die er treffen wird.
038. Aber das ist die Veranlagung, die der Mensch eben dank bewusster Willenskraft in die notwendige Richtung ändern muss.“

039. „Sie haben geschrieben: “Der Mensch hat doch, so erlaube ich mir zu denken, die Möglichkeit, mehrmals in einen neuen Körper zurückzukehren“. Dies scheint das Konzept des Buddhismus zu sein…“
040. „Nicht ganz so. An diese Vorstellung über die mehrmalige Rückkehr des Menschen in einen neuen Körper begannen einst nicht nur die Hindus, sondern auch die Israeliten zu glauben. Nur ihre Deutungen dieser Idee haben einen primitiven Charakter.
041. Zum Beispiel: Die Seele des Menschen wird in Wirklichkeit nie in irgendwelche andere Körper, außer den menschlichen, inkarnieren, da es in der Seele ein besonderes schöpferisches Prinzip gibt, für dessen Entwicklung auch besondere Eigenschaften des Verstandes nötig sind. Und wie oft auch die Seele sich zu Erziehungszwecken in verschiedene Körper von Tieren und Pflanzen inkarnieren würde, sie könnte sich im Prinzip überhaupt nicht entwickeln.
042. In Bezug auf die Idee über die Möglichkeit, aufs neue verkörpert zu werden, muss man besonders aufmerksam und vernünftig sein. Wenn man diese Vorstellung vorschnell unbegründet verneinen würde, so könnten Atheisten durchaus in angebrachter Weise anfangen, die Gerechtigkeit des Werkes Gottes anzuzweifeln.
043. Wenn jeder Mensch nach dem Willen Gottes geschaffen wird, aber nur einmal lebt, wofür dann lässt man den Menschen in jenen sozialen Bedingungen zur Welt kommen, wo er grundsätzlich auf keine Weise zum Beispiel wenigstens der christlichen Glaubenslehre folgen kann?
044. Also, von den Standpunkten des Christentums aus kann man durchaus derart denken, dass diese Menschen für ihr unvermeidliches Zugrundegehen auf die Welt gekommen sind. Und wenn nicht, dann ist es möglich, sich im Hinblick auf die Wirklichkeit mit beliebigen ideologischen Sichtweisen zu retten.
045. Ist es nicht etwa vernünftiger anzunehmen, dass einige wertvolle Teile eines Schlüssels zu gleichen Bedingungen an die verschiedenen Völker verteilt wurden, wo sie sich in ihren, nur sie kennzeichnenden Glaubenslehren als entsprechende Gedankenbilder widerspiegelten? Um später, wenn die Wahrheit der Entwicklung,  die berufen ist, sie in das einheitliche geistige Reich der Gleichgläubigen zu vereinen, bei weitem voller geöffnet werden muss, so können sie alle zu Beginn zumindest etwas Nahes von ihren früher bestehenden Ansichten erkennen.
046. Ich denke, dies kann durchaus zur Liebe Gottes gegenüber seinen Kindern, die Er gleichermaßen liebt, passen.“

047. „Mit wohlmeinenden Absichten, das wissen Sie ja selber, wohin solch gepflasterter Weg führt“ – so das Zitat aus einer Äußerung eines Opponenten.
048. „Aber wenn das so ist, und der Tat immer die Absicht vorangeht, so müssen sie das Bedürfnis anerkennen, die anderen dazu aufzurufen, dass sie auf keine Weise etwas Wohltätiges beabsichtigen, dass sie keinerlei Vorsatz äußern, Gutes zu schaffen.
049. Mit einer gut gemeinten Absicht, was nicht nur einen laut geäußerten Gedanken voraussetzt, sondern vor allem auch einen Gefühlswunsch und ein Bedürfnis, kann man grundsätzlich nicht den Weg in die Hölle pflastern.
050. So ein Weg wird nur durch nicht rechtschaffene, vom Menschen versteckte Absichten gepflastert, die er aber laut oder sonst noch irgendwie als offensichtlich schöne Gedankenlosungen äußert.“

051. „Eine Vorahnung kann man kaum als eine Gefühlsreaktion bezeichnen. Dabei handelt es sich eher um die Ebene des Geistes…“ – so der Teil einiger Gedanken eines Opponenten zu dem berührten Thema.
052. „Das meine ich auch so, aber nur etwas anders. Bei gekürzter Betrachtung kann man vor allem erwähnen, dass die gesamte Welt der Materie eine in unterschiedlicher Qualität erschienene Information ist. Jedes einzelne Objekt hat sein Bewusstseinsfeld, das sich auf eine bestimmte Entfernung um es herum ausbreitet.
053. So hat auch der Mensch sein Bewusstseinsfeld, das sich, abhängig von der geistigen Entwicklung, immer weiter von ihm selbst aus gesehen, ausbreitet. Und wenn dieses Feld ein anderes berührt, so lesen diese Felder die Information voneinander ab. Wodurch der Mensch sozusagen intuitiv das Vorhandensein von etwas wahrnimmt, was er mit seinen Seh-, Hör- und Verstandesorganen noch nicht fixiert“, - kommentierte der Lehrer.

054. „…Jeder Mensch, der den Sinn des Lebens sucht… wird das, was er erblickt, annehmen. Und trotzdem wiederhole ich: der Glaube – ist das unbegründete Vertrauen gegenüber einem nicht überprüfbaren Lehrer. Falls sie wahrhaftig glauben – so ist das bloß ein Glücksfall!“ – so reflektierte ein Teilnehmer des Forums.
055. „Diese Schlussfolgerungen sind absolut richtig, aber im weiteren hat man zu verstehen, dass dieser Umstand auf natürliche Weise dem vorangeht, wo im Menschen geistige Reife entsteht und ein Glaube von noch größerer Qualität. Es kann durchaus viele solche Stufen geben.
056. Zuerst vertraut der Mensch etwas, und dies ist nur anhand einer bestimmten Gefühlsneigung gegenüber irgendeiner jetzt noch nicht ausreichend verständlichen Information möglich, was, das erlaube ich mir zu sagen, schon nicht mehr unbegründet ist, und dann beginnt die Periode der Erkenntnis bezüglich dieser neuen Information mittels eigener Erfahrung.
057. Diese Erfahrung wird unvermeidlich helfen, das Notwendige zu verstehen und wird den Menschen weiterführen, wenn es schon irgendeine Information von höherem Niveau auf der Erde gibt, die imstande ist, noch weiter zu führen.“
058. „Aber trotzdem umherirren, sich aber nicht unbegründet mit dem Erreichten zufrieden geben!“
059. „Ich meine, dass das Herumirren nach ein- und demselben Prinzip vor sich geht wie das Stehenbleiben auf einer Stelle. Und die Wurzel jedes Voranschreitens des Menschen ist immer vor allem irgendein Vertrauen zu etwas, was als interessant verspürt wird, was aber noch nicht genug verständlich ist und vielleicht erst begriffen wird, wenn man in diese noch unbekannte Richtung geht.“

060. „Sie haben geschrieben: “Und wenn es aus objektiven Gründen im Prinzip auf keine Weise gelingen wird, das Wesen Gottes mit dem menschlichen Bewusstsein zu erkennen…“ Aus objektiven Gründen? Es sei denn deswegen, weil Gott sich vor uns versteckt und nicht zulässt, Ihn zu erkennen. So haben sich auch die gläubigen Menschen, die sich ein Argument zu ihrem Nutzen ausdenken wollen, ausgedacht, dass Gott auch theoretisch nicht zu erkennen ist.“
061. „Man hat sich das nicht deshalb ausgedacht, weil es vorteilhaft sein könnte, sondern deshalb, weil man wirklich nichts zu dieser Thematik sagen kann. Obwohl ich diesen Umstand vor allem als nachteilig bezeichnen würde.
062. Der Mensch ist fähig, grundsätzlich nur das zu begreifen, was dem Wesen der Qualität nach der Energie-Informationsbasis ähnlich ist, aus welcher das Bewusstseinsfeld selbst besteht.
063. Die Seele des Menschen hat eine grundsätzlich andere Energie- Informationsbasis, so auch umso mehr Derjenige, Der sie erschaffen hat.
064. Diese einzigartigen Besonderheiten des Wesens des Himmlischen Vaters und des Wesens der Seele sind in ihrer Art verwandt. Was dazu berufen ist, dem Menschen zu ermöglichen, eben vor allem durch seine Gefühlswelt das Göttliche intuitiv zu finden, und gerade damit wurde der Glaube in der Entwicklung des Menschen grundlegend.“

065. „…Ich kann so ein Kriterium für Ketzerei vorschlagen. So, wie ein guter Musiker eine falsche Note im Orchester sofort heraushört, so erkennt auch ein Mensch, der ein reines Leben führt, eine moralische Minderwertigkeit oder eine theologische Lüge“, - so das Zitat aus einer Äußerung, das zum Thema der Ketzerei zurückführt.
066. „Ich meine, dass bei einer solchen Schlussfolgerung eine bestimmte Gefahr besteht.
067. Erstens, wer unter den Gläubigen, die die Demut begreifen, wird überhaupt so mutig sein, sogar anzunehmen, dass er rein genug ist für eine richtige Einschätzung einer falschen Information? Selbst die Tatsache solch einer Annahme spricht ausschließlich über geistige Unreife.
068. Zweitens ist es überhaupt nicht korrekt, den Begriff `Ketzerei´ zu verwenden. Denn dieser Begriff meint damit vor allem das freie Denken, das dem Menschen erlaubt, ohne weiteres über Themen, deren bestehende und festgelegte Erklärung ihn nicht mehr befriedigt, zu reflektieren.
069. Und die Möglichkeit, andere Deutungen von etwas aufzustellen, besteht nur in zwei Fällen: wenn man sich bewusst bemüht, Schaden zu bringen, indem man absichtlich die Lüge erzeugt, und wenn man wirklich aufrichtig beginnt, etwas Interessanteres als die existierende Ansicht zu sehen und zu verstehen.
070. Das letztere entspricht der Norm der fortschrittlichen Entwicklung. Das zu verneinen, wird äußerst unklug sein.
071. Eben verbunden mit der Angst vor in erster Linie negativen Folgen wurde auch ein unkluges Verbot des freien Denkens bezüglich geistiger Themen erdacht. Wodurch später die Scheiterhaufen in Flammen aufgingen und die anderen gewaltigen Entstellungen seitens der Kirchendiener zum Zweck der Beseitigung Andersdenkender entstanden.
072. Wenn man den Begriff `Ketzerei´ für wahrhaftig hält, dann kann man im weiteren getrost das einst von der Kirche allgemein festgesetzte Dogma über die flache Erde und anderes in der selben Weise feststellen.“
073. „ Öffentlich die Ketzerei als Ketzerei zu benennen, kann nur das Konzil, die Gesamtheit der Menschen des reinen Lebens. Denn wenn sie alle gleich etwas als Unwahrheit verspüren, so handelt es sich dabei wahrscheinlich auch um Unwahrheit. Können etwa die durch Reue gereinigten Herzen betrügen?“
074. „In diesem Fall möchte ich sie vor allem an ihre eigene Behauptung erinnern: “Ja, falsche Konzile hat es gegeben“.
075. Durch Reue gereinigte Herzen können wirklich nicht zielstrebig betrügen, aber man kann auch unbewusst betrügen, allein dadurch, dass man nicht alles weiß.
076. Oder meinen sie, dass solche Reinen im fehlerlosen Bestimmen alles Göttlichen Gott gleich sind? Denn wenn Fehlerlosigkeit beim Bestimmen des Göttlichen nicht anerkannt wird, so ist es folglich absolut unvernünftig, die Fehlerlosigkeit beim Bestimmen dessen, was sich nicht auf das Göttliche bezieht, festzusetzen.“
077. „…man hat nicht aufgrund eines Gedankens, der in den Kopf geflogen kam, gehandelt, sondern indem man sich wiederum auf die Erfahrung der vorherigen im Glauben Eifrigen gestützt hat…“ – so das Zitat aus einer Äußerung einer der Teilnehmer des Forums.
078. „So, wenn an die Fehlerlosigkeit ihrer Erfahrung geglaubt wird, obwohl sie selbst ihre Erfahrung, so denke ich, für nicht fehlerlos hielten“, - kommentierte der Lehrer.
079. „Und in Wirklichkeit gibt es eine Menge von Religionen und Sekten, und kaum jemand wird mit den Jahren reifer. Zumindest, um die Existenz anderer Religionen zu bemerken…“
080. „Ich stimme dem zu, aber nur mit dem, dass die erwartete, massenhaft erscheinende Reife wirklich nicht einfach zu bemerken ist. Am besten sind solche Erscheinungen nur an separaten Persönlichkeiten zu erkennen. Meine Lebenserfahrung lässt mich dies in der Realität sehen.
081. So eine notwendige Erscheinung in den Äußerungen des Menschen beginnt erst, sich irgendwie in die notwendige Richtung zu aktivieren. Ich bin überzeugt, dass Viele ziemlich bald den Wert selbstständiger Überlegungen zu einem beliebigen Thema erkennen können.
082. Die Unpässlichkeit dessen, dass jeder Mensch mutig versuchen kann, selbstständig zu denken, - das ist schon eine Erscheinung, die unwiderruflich verschwindet. Sie wird sich aus Gewohnheit nur im religiösen Milieu etwas länger erhalten.“

083. „Sie haben geschrieben: “…auf irgendeinem Vertrauen zu etwas, was als interessant verspürt wird, was aber noch nicht genug verständlich ist und dann zu begreifen ist, wenn man in diese noch unbekannte Richtung geht“.
084. Aber kann das überhaupt begriffen werden? Wenn man sogar in diese Richtung geht. Und wiederum, warum gibt es dann nicht nur eine Religion und entsprechend nur eine Wahrheit, sondern mehrere? Ist es tatsächlich die Phantasie, die den größten Teil der Wahrheit ersetzt?“
085. „Wenn das vom Menschen Gewählte gerade durch den Menschen überhaupt erkannt werden kann, so wird dies im Laufe der Zeit unvermeidlich begriffen werden. Nur kraft dessen, welche Eigenschaften der ein oder andere Mensch selbst besitzt, wird das notwendige Begreifen entweder zeitlich bedeutend gedehnt, oder es verläuft bei weitem schneller.
086. Und bezüglich des Vorhandenseins vieler verschiedener Religionen in der Gesellschaft könnte ich vieles sagen, aber mich verwirrt, dass ich dabei unvermeidlich wortreich sein muss und auch das, dass viele andere Begriffe, die einer Erklärung bedürfen, unvermeidlich eingegeben werden müssen.
087. Ich möchte jetzt nur erwähnen, dass die Phantasie eine nicht unbedeutende, ich würde sagen, eine poetische Rolle eben dort spielt, wo irgendeine Wahrheit eher bildhaft berührt wird, ohne eine gründliche Erklärung.
088. Das ist eine natürliche Unvermeidlichkeit, obwohl man über diese `Poesie´ sehr schmerzhaft und nicht selten tragisch stolpert.
089. Die Wahrheit ist in jedem Fall nur die Eine, und von ihr, davon, dass man sie versteht oder nicht, hängt der Charakter der Entwicklung eines jeden Menschen ab.
090. All die Uneinigkeit des im Milieu des Heiligen Glaubens bedingt Erworbenen basiert ausschließlich auf den Früchten des schöpferischen Besinnens des nicht gänzlich Gesagten.
091. Und die Versuche, ohne die notwendige vernünftige Argumentation solche Art Schöpferisches zu beschimpfen, beruhen auf mangelnder geistiger Reife und auf Unerzogenheit.
092 Im Zusammenhang damit, dass in das geistige Wesen des Menschen ursprünglich eine besondere hauptsächliche Grundlage, die berufen ist, dem Menschen zu helfen, unter beliebigen Lebensumständen intuitiv das Göttliche zu bestimmen, zielstrebig eingelegt wurde, sobald unter bestimmten Umständen bei dem Menschen das Sakrament des Heiligen Glaubens an etwas entsteht, - wird dieser Mensch die Erscheinung, bezüglich welcher der Heilige Glaube entstand, unvermeidlich als eine Erscheinung wahrnehmen, durch welche sich die ganze Fülle der Wahrheit äußert.
093. Zu einem vollständigeren Begreifen des Göttlichen kann so ein Mensch nur dann übergehen, wenn er innerlich eine gewisse Unzufriedenheit mit schon festgelegten Erkenntnissen zu verspüren beginnt.
094. In diesem Fall wird er zu einem Suchenden und wird sich seines Unzufrieden-Seins im Laufe der Zeit immer mutiger bewusst werden.
095. So einen Umstand kann man nicht als ein häufig vorkommendes Phänomen bezeichnen. Wenn jemand auch eine lange Zeitperiode für solch ein Reifen zu Größerem benötigt, so ist dies für Viele überhaupt bis zum Lebensende ihres Körpers unmöglich.
096. Und da im Laufe der Zeit die Notwendigkeit entstand, viele andere Wahrheiten zu eröffnen, so konnten sie natürlich nur von Suchenden angenommen werden, nicht aber von hitzig Glaubenden. Und darum, bei der Entstehung von etwas Neuem und Wichtigem entstand auch unvermeidlich eine neue geistige Bewegung.
097. Wenn es für die Menschheit möglich sein wird, wovon ich überzeugt bin, vieles in der religiösen Welt Existierende vernünftig anzuschauen, so werden die Menschen sehen, dass sie alle in Wirklichkeit bestimmte Teile eines wertvollen Schlüssels bewahrt haben. Obwohl all dies vor allem in einer bildhaften, nicht ausreichend genauen Form bewahrt wurde. Dies schuf auch die gegenseitigen Missverständnisse.“

098. „Und was kann der heutige Mensch schon Neues über Gott sagen im Vergleich zu den Menschen des Altertums? Wie kann er die Lehre über die Dreieinigkeit, über Christus, über den Geist, Soteriologie (?), was eigentlich auch Dogmen sind, korrigieren? Und was für einen vernünftigen Grund gibt es, hier das freie Denken zuzulassen?“
099. „Vor allem möchte ich sagen, dass die erste Frage eine völlig unüberlegte und negative Einschätzung des modernen Menschen ausdrückt. Woher kommt so eine Selbstüberheblichkeit über diejenigen, die ihre Ansichten nicht teilen? Lehrt dies die orthodoxe Erfahrung?
100. Denn eine Einschätzung ist im Prinzip nur dann möglich, wenn man mindestens alle modernen Überlegungen zu diesem Thema eingehend genug kennengelernt hat. Im entgegengesetzten Fall kann man die oben erwähnte Einschätzung überhaupt nicht als klug bezeichnen.
101. Im weiteren erwähnen sie die Lehre über eine gewisse Dreieinigkeit und so weiter. Aber ich denke, dass die Lehre ausschließlich von dem Lehrer gegeben werden kann.
102. Gemäß der Schrift sagte Christus, dass man sich weder Meister noch Lehrer nennen darf, denn nur Er allein ist der Lehrer und der Meister.
103. Soweit ich aus dem, was die Nachfolger von Christus aufbewahren konnten, verstehe, hat Er die Lehre selbst nicht hinterlassen, sondern nur die Frohe Botschaft! Er hat über eine Dreieinigkeit keinerlei Erklärungen hinterlassen. Und hat sich nicht gerade aufgrund menschlicher Phantasien hinsichtlich Dreieinigkeit die Spaltung verstärkt, und sich das Blut über den sich Christ Nennenden ergossen.
104. Und jetzt das Letzte bezüglich der oben angeführten Äußerung… Ich denke, warum auch immer, dass das Forum vor allem eine Möglichkeit ist, nicht nur irgendwie eine eigene Weltanschauung auszudrücken, sondern auch eine Möglichkeit ist, selber zu etwas Neuem und Interessanten zu kommen, indem man den Argumenten eines anderen Gesprächspartners Gehör schenkt. Was nur dann möglich ist, wenn der Mensch fähig ist, selbstständig nachzudenken.
105. In diesem Fall wird nicht nur so ein Gesprächspartner sinnlos, der als Argument nur das vorbringen kann, was ihm andere so zu verstehen geraten haben, sondern auch der Gesprächspartner, der sich prinzipiell nicht für andere Meinungen interessiert.
106. Sonst wird das Forum einem Markt ähnlich, wo alle danach streben, das Ihre zu verkaufen, sich für weiter nichts interessieren. Ich kann darin nur eine nicht geringe Dummheit sehen, denn dies führt unvermeidlich zu leerer Zeitverschwendung.
107. Beabsichtigen sie etwa, nur zu dem Zweck in diesem Forum aufzutreten, um alle schnell zur Vernunft zu bringen und eindeutig in die bestehenden Reihen der Orthodoxen einzugliedern? Damit alle Teilnehmer des Forums, ohne nachzudenken, ihren Argumenten zustimmen? Denn dies wird in erster Linie aus ihrem letzten Einwurf vorausgesetzt: “Und was kann der heutige Mensch schon Neues über Gott sagen im Vergleich zu den Menschen des Altertums?“
108. Erlauben sie mir noch einmal aufzuzeigen, was einen in ihrer Äußerung verwirren kann. Ich versuche, es von einer anderen Seite her zu erklären.
109. Vor allen Dingen, und das ist ein nicht geringer Fehler, der von Vielen zugelassen wird, bedeutet ihr Versuch, die eigenen begrenzten Möglichkeiten sozusagen im Namen aller heutigen Menschen auszudrücken.
110. Erstens sind sie nicht mit allen auf der Erde erschienenen Gedankenbildern und Erkenntnissen in Bezug auf das Wesen Gottes bekannt. Nur wenn man all dies kennt, so könnte dann eine vernünftige Möglichkeit entstehen, eine Einschätzung, die mitzuteilen sie schon fertiggebracht haben.
111. Zweitens, wenn sie persönlich nicht imstande sind, etwas zu vollbringen, dann wird es nicht richtig sein, ebenso auch über alle übrigen Menschen auf der Erde so zu denken. Wenn ein Mensch von etwas spricht, wobei er seine eigene geringe Bedeutung voraussetzt, so ist es nicht richtig, sich zu beeilen, dabei auch die umgebende Menge entsprechend zu betrachten.
112. So eine Parallele ist lediglich dann zu ziehen, wenn man etwas eigenes Gutes meint. Wenn man zum Beispiel sagen kann, dass man, so wie auch alle Umgebenden, vernünftig ist. Aber es ist nicht richtig zu sagen, dass man, so wie auch alle Umgebenden, blind ist. So etwas verletzt das Gesetz der Demut und Bescheidenheit. Bei solch einer Äußerung ist es richtiger, nur im eigenen Namen zu sprechen.
113. Was mich angeht, so bin ich überzeugt, dass der heutige Mensch unbedingt imstande sein wird, das Göttliche viel besser zu verstehen, besser, als dies die auch so wunderbaren Menschen des Altertums, diejenigen, die auf dem Felde Gottes rastlos arbeiteten, es tun konnten.“

114. „Sie haben geschrieben: „Er hat über eine Dreieinigkeit keinerlei Erklärungen hinterlassen“. Wieso? “Gehet nun hin und lehret alle Völker und tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie alles zu bewahren, was ich euch geboten habe…“ (Matth.28:19-20).“
115. „Und wo wird denn hier erklärt, dass eben dies die `Dreieinigkeit´ genannt werden muss, und, um so mehr, was ist das, der Heilige Geist, wie und von wem geht er aus? Die Orthodoxen und die Katholiken können darin immer noch keine einheitliche Meinung bilden.
116. Ein Aufruf, etwas zu tun und eine Erklärung sind nicht dasselbe.“

117. „Sie haben geschrieben: „Gemäß der Schrift sagte Christus, dass man sich weder Meister noch Lehrer nennen dürfe, denn nur Er allein ist der Lehrer und der Meister“. Und folgt denn nicht aus dem oben angeführten Zitat: “Geht nun hin und lehrt…“, dass, wem es befohlen wird zu lehren, der kann sich dann Lehrer nennen? Oder haben Sie für ihn irgendwelche andere Bezeichnungen? Es wäre interessant, welche?“
118. „Gerade dieser im Zitat angeführte Ausdruck setzt eben meiner Meinung nach auch einen ziemlich direkten Hinweis darüber voraus, dass es nicht richtig ist, sich zu beeilen, sich Meister oder Lehrer zu nennen. Bei Matthäus, Kapitel 23, Vers 8-12, sehe ich einen eindeutigen Hinweis.
119. Und spalten sich nicht etwa die Christen aufgrund der Früchte falschen Lehrens und Unterweisens? Anhand der gleichen Exemplare der Heiligen Schrift spalten sich die Gläubigen unzulässig und verderblich eben aufgrund der Auslegungen dieser Schriften. Diese Auslegungen konnten nur von denjenigen behauptet werden, die sich die Rolle von Meistern und Lehrern in unangebrachter Weise zugesprochen haben.
120. Und zu wem gehört die Losung “trenne und herrsche“?“
121. „Um über Gott getrost nachzudenken, muss man zuerst das ganze Leben lang eine Heldentat vollbringen… Und kann etwa ein einfacher Spießbürger…“
122. „Mir gefällt ihr Verhältnis gegenüber altertümlichen Rechtschaffenen, aber mich verwirrt ihr Verhältnis zu sich selbst. Ich denke, es wäre richtiger, den Begriffsunterschied anzuschauen: `Angst und Unsicherheit´ und `Bescheidenheit und Demut´.
123. Ich denke, dass es sehr wichtig und notwendig ist, über das Göttliche mutig nachdenken zu können. Es ist in diesem Fall gar nicht richtig, das so zu verstehen, dass man mit seinen neuen Gedanken sozusagen beginnt, einen Anschlag auf die Errungenschaften alter rechtschaffener Denker zu verüben. Ansonsten muss man damit zusammen unvermeidlich die sozusagen fehlerlose Erkenntnis über alles Göttliche seitens jener Rechtschaffenen zugeben, was aber prinzipiell unmöglich ist.
124. Einen Anschlag zu vollziehen und zu korrigieren ist nur dann möglich, wenn man versucht, jene altertümlichen Gedanken zu widerlegen und das Neue zu behaupten.
125. Aber die eigenen Anstrengungen, etwas mit dem eigenen Verstand zu begreifen, setzen gar nicht die im Nachhinein unbedingte Behauptung eigener Schlussfolgerungen voraus.
126. Um gut und demütig zu sein, ist es gar nicht notwendig, Vieles von dem Göttlichen richtig zu verstehen.
127. Das ist nicht von geringer Bedeutung, wenn man die Notwendigkeit sieht, etwas von dem Göttlichen jemandem zu erklären, der fragt. Aber zu erklären nicht im Sinne von belehren, sondern die zu dieser Stunde existierende Erkenntnis von sich mitzuteilen.
128. Ich sehe, dass die eben in Tradition dem Menschen eingetrichterte Angst bezüglich freier Meinungsäußerung zum Thema des Göttlichen gerade zur gegenwärtigen Zeit besonders scharf einen charakteristischen Mangel aufzeigt.
129. Im Denken eines gegenwärtigen traditionell Glaubenden kann man in Bezug auf das Göttliche durchaus elementar das mittelalterliche Niveau des Intellekts erkennen. Denn der Gläubige fürchtet sich nicht erst seit einem Jahrhundert davor, sich selbstständig in diese Richtung der Äußerungen seines Denkens vorwärts zu bewegen!
130. Deshalb kann man auf die Fragen, die seitens suchender und sich auf gute Weise interessierender, denkender Menschen, die von den Positionen her: “warum?“, “weswegen?“, “wofür?“ gestellt werden, kaum eine mehr oder weniger überzeugende Antwort hören. In der Regel wird alles auf den Verweis auf die Alten hinauslaufen, als ob der eigene Kopf nur dafür nötig wäre, um, wie manche sagen, “etwas in ihn hineinzutrichtern“.
131. Ich betrachte so eine traurige Lage der Dinge als das Resultat grundsätzlich falschen Begreifens der einst gegebenen Frohen Botschaft. Es ist zu betonen, dass es nicht um die Lehre, sondern nur um die Frohe Botschaft geht! Eben darum sind im Neuen Testament beinahe keine Erklärungen gegeben.
132. Und wenn man glaubt, dass dieses Ereignis im voraus vorherbestimmt war, so wird das dem Menschen von Gott gegebene Recht als völlig logisch und vernünftig angesehen, zu versuchen, selbstständig über Themen nachzudenken, die in der Frohen Botschaft nur erzählt wurden. Aber nicht die Resultate eigener Schlussfolgerungen als Gesetzte und sonstige Dogmen zu sanktionieren!
133. Ich meine, dass das falsche Begreifen dieses Umstandes auch zu der Spaltung der Christen untereinander geführt hat. Wovor Christus auch gewarnt hat, als Er über ein Haus und ein Reich gesprochen hat, das in sich selbst geteilt wird.
134. Ich wünsche ihnen Frieden und Glück!

Girlande

Kapitel  8

Aus einem Gespräch des Lehrers mit Gläubigen christlicher Konfessionen im Internet.
002. „Und was denken Sie, ob Verstorbene um ihre Verwandten und Freunde wissen? Können sie im Himmel für sie beten?“ – fragte ein Opponent.
003. „Liebe Freunde, vielleicht können wir dieses Thema von einer etwas anderen Seite betrachten? Ob es überhaupt angebracht ist, jemanden zu bitten, für die  Befriedigung eigener Wünsche zu beten. Inwieweit eben dies angebracht ist und ob dies den Ruhm Gottes nicht schmälert?
004. Wollen wir uns ein ganz einfaches Bild dieser Situation vorstellen. Der Himmlische Vater hört alle gleichermaßen, versteht die Not von jedem gleich gut, und (ich denke, dass sie zustimmen) Er versteht nicht nur wunderbar, was eines Seiner Kinder braucht, sondern Er gibt es auch unbedingt, unabhängig von einer Bitte, die seitens des Menschen kommt.
005. Und ist es auch überhaupt angebracht anzunehmen, dass der euch unendlich liebende Vater euch das wirklich Notwendige nicht gibt, wenn man wegen irgendwelcher Gründe vergessen hat, oder verhindert war, Ihn darum zu bitten?
006. Er steht sozusagen neben jedem Menschen, Er sieht und hört sie alle gut. Aber zu irgendeinem Moment einer für sie nicht einfachen Lebenssituation wenden sie ihr Gesicht von dem neben ihnen stehenden Vater ab, Der sie aufmerksam sieht und hört, und sie wenden sich an einen gewissen Bruder, flehen ihn an, beim Vater für sie zum Beispiel um Brot zu bitten.
007. Ich sehe in so einer Situation eine eindeutige Äußerung, wo so ein Beten völlig unangebracht ist.
008. Das aufrichtige Gebet eines beliebigen Sünders ist ebenso wertvoll für den Himmlischen Vater, wie auch das Gebet eines Rechtschaffenen.
009. Anzunehmen, dass der Vater einem das, worum man bittet, am wahrscheinlichsten nur nach einem zusätzlichen Gebet seitens irgendeines anderen gibt, ist völlig unpassend. Das kommt vor allem bei Menschen mit den nicht gerade besten Eigenschaften vor, auf jemandes Bitte hin nur nach einer zusätzlichen Fürsprache seitens eines ihm selbst näheren Menschen zu antworten.“
010. „Na, warum denn? Im Brief des Jakobus gibt es die Worte: “Bekennet nun einander die Sünden und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet! Viel vermag eines Gerechten Gebet in seiner Wirkung“ (Jakobus 5:16).“
011. „Um geheilt zu werden, oder um den Himmlischen Vater zu überreden, ihnen das zu geben, was Er zu geben nicht für günstig hielt? Meine Äußerung eben hat das Letztere vorausgesetzt.
012. Wenn der Mensch für einen anderen betet, dann beginnt er, seine eigene Kraft mit dem Menschen zu teilen, für den er betet. Dies vollzieht sich am günstigsten nur während des Gebetszustandes.
013. Und der rechtschaffene Mensch ist der, der eine offensichtlich große geistige und ebenfalls entwickeltere psychische Kraft besitzt, und, natürlich, wenn er seine Kraft mit jemandem teilt, so ist das Ergebnis weitaus stärker zu bemerken.
014. Aber das bezieht sich überhaupt nicht darauf, dass ein zusätzliches Gebet eines Rechtschaffenen die Einsicht Gottes ändern könnte hinsichtlich irgendeiner günstigeren Handlung Seinerseits zum Wohle eines konkreten Menschen.“
015. „Da aber kaum jemand über sich sagen kann, er sei körperlich und geistig hundertprozentig gesund, so kann man daraus die Schlussfolgerung ziehen, dass das Gebet eines Rechtschaffenen uns jedenfalls nicht stört“ – so die Teilaussage eines Opponenten.
016. „Richtig. In seinem Wesen ist der Gebetswunsch so eines Menschen, der auf jemanden unter den Lebenden ausgerichtet ist, immer eine Hilfe. Aber eine andere Sache ist es – wie man sich an ihn wendet und was man mit seiner Anrede meint: erstens – um eine menschliche geistige Unterstützung zu bitten; zweitens – zu bitten, bei der Lösung eines entstandenen Lebensproblems zu helfen; drittens – zu bitten, dass Gott gebeten wird, dass Er ihnen das gibt, was ihrer Ansicht nach nötig ist.
017. Wenn man auf diese Weise die Bitten betrachtet, so kann mehr oder weniger nur ausschließlich die erste Variante angebracht sein.
018. Und wiederum, eine Sache ist es, diejenigen, die nicht mehr im Körper leben, anzusprechen, eine andere Sache, Lebende persönlich anzusprechen, was real möglich ist.
019. Ein tatsächlich im Körper Lebender kann über die Notwendigkeit, jemanden konkret geistig zu unterstützen, durchaus uninformiert sein, und darum wird die unmittelbare Hinwendung zu diesem logisch sein und ist leicht zu rechtfertigen.
020. Um eine andere Sache handelt es sich bei den Rechtschaffenen, die nicht mehr im Körper leben. Ihre Handlungen können nicht die Wahlfreiheit und die Besonderheiten haben, die sie während ihres Lebens im Körper hatten. Ihre Möglichkeiten, von der Notwendigkeit geistiger Unterstützung für jemanden auf der Erde zu erfahren, sind viel größer, und sie unterstützen unabhängig davon, ob man sie darum bittet oder nicht, ob man jemanden unter ihnen anspricht oder einen anderen unter seinen Brüdern.
021. Darum, wenn der Bedürftige keinen unter den auf der Erde Lebenden hat, den er um eine menschliche, geistige Unterstützung bitten kann, so reicht es dann durchaus, dass er den Himmlischen Vater selbst anspricht und, wenn es wirklich notwendig sein wird, so wird ein beliebiger Rechtschaffener , den der Himmlische Vater zielstrebig neben den Lebenden als Hilfe für ihn verweilen ließ, sofort den nötigen Dienst leisten. Eine genaue Kenntnis über den Namen solch eines Rechtschaffenen, der dem Betenden hilft, hat keine Bedeutung.“
022. „Verstehe ich es richtig, dass, wenn eine Gruppe von Menschen für die Gesundung eines Nahestehenden betet, erst recht, wenn gleichzeitig, dann teilen sie sich ihre Kräfte mit ihm. Heißt das, dass Formulierungen solcher Gebete wie “Vater! Hilf demjenigen!“ – in ihrem Wesen sinnlos sind?“
023. „Sinnlos oder unangebracht (wie es beliebt) in diesem Fall, da vorausgesetzt wird, dass der Himmlische Vater jemandem nur dann Hilfe leistet, wenn die Menschen entsprechend schon darum gebeten haben. Seine Handlungen hängen nie von den Bittgesuchen der Menschen ab. So eine Abhängigkeit vorauszusetzen, ist völlig unangebracht.
024 Der Sinn solch einer Bitte an den Himmlischen Vater ist vor allem mit den psychischen Eigenschaften des Menschen selbst verbunden. Für die noch existierende Äußerungsform des Egoismus ist es für den Menschen nützlicher und gefahrloser zu meinen, dass nur der Himmlische Vater die Hilfe für den anderen geleistet hat.“
025. „Dann kann das Fragment der Schrift “betet füreinander“ nur diejenigen angehen, die einander kennen?“
026. „Ich weiß nicht, wie dies die orthodoxe Tradition deutet, aber von meiner Seite her  sage ich, dass der tatsächliche Effekt solcher Gebete davon abhängt, ob der Betende den, für den er gute Gebetswünsche äußert, zumindest von Angesicht kennt.
027. So etwas ist auch durch einen Vermittler möglich, der für seinen Nächsten, den er gut kennt, bittet, aber dann hat sich der Betende das Bild des Vermittlers gut vorzustellen.
028. Sofort, wenn ein Mensch das Bild eines konkreten Menschen in seinem Bewusstsein entstehen lässt, so, egal, wo jener Mensch sich in diesem Moment auch auf der Erde befinden mag, baut sich augenblicklich eine Energie-Informationsverbindung zu ihm auf. Danach kann man leicht einander gegenseitig Kräfte zukommen lassen.“
029. „Aber sowieso verstehe ich dann nicht den Sinn des Gebetes, das an einen auf der Erde lebenden Rechtschaffenen mit dem Zweck gerichtet wird, um um “menschliche geistige Unterstützung zu bitten“.“
030. „Ich habe in diesem Zusammenhang auch eine reale Möglichkeit erwähnt, sich persönlich an jemanden zu wenden. Und darunter wurde auch ein unmittelbarer Kontakt, nicht aber ein Gebetskontakt verstanden.“
031. „Muss man alle besprochenen Varianten des Bittgebetes an Rechtschaffene eben als Gebet bezeichnen? Denn in allen Wörterbüchern, den kirchlichen als auch den weltlichen, wird unter diesem Begriff eindeutig nur die Ansprache an Gott verstanden.
032. Warum denn werden die Ansprachen an Rechtschaffene Gebet genannt und sogar in verschiedenen Sammlungen (Gebetbüchern) kanonisiert? ...Apropos, Christus hat gelehrt, das Gebet solle einzig und einheitlich sein.“
033. „Ich halte es für völlig unangebracht, unter beliebiger Gedankenansprache an einen Rechtschaffenen den Begriff `Gebet´ zu verstehen.
034. Solch eine Ansprache soll nur einen freien, aufrichtigen, jedem konkreten Menschen eigenen Charakter haben, aber sie soll auf keinen Fall nach einem einheitlichen, von jemandem unter den Menschen festgesetzten Schema stattfinden.“

035. „ Und worauf beruht Ihre Position? Normalerweise, wenn man solch ernsthafte theologische Erklärungen abgibt, verweist man auf die Quelle!“
036. „In diesem Fall teile ich nur das mit, was ich nach Jemandes Willen habe. Und ich bin immer bereit, jeden meiner Gedanken immer eingehend zu erklären.“

037. In diesem Internetgespräch schlug einer der Schüler Vissarions vor, das Thema über Lehrer und Meister im Christentum im weiteren zu besprechen, indem er auf folgende Gegenrede eines Opponenten reagierte: “Gehet nun hin und lehret alle Nationen, und tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu bewahren, was Ich euch geboten habe!“ (Matth.28:19-20). Und folgt nicht etwa aus dem oben Angeführten, dass einer, wenn er angewiesen ist zu lehren, sich als Lehrer bezeichnen kann? Oder haben Sie für ihn irgendwelche andere Benennungen? Wäre interessant, welche?“
038. „Warum denn werden wir, indem wir geistige Themen betrachten, soweit herniedersteigen bis hin zur praktischen Erklärung der Wörter `lehren´ und `Lehrer´ im Sinne der Schulausbildung? – sagte ein Schüler Vissarions. – Dort unterrichtet der Lehrer wirklich die Mathematik von Pythagoras, nicht aber seine eigene. Vielleicht wäre es richtiger, den Terminus zu benutzen: `Der, der das Fach unterrichtet´?
039. Was aber den Streit um das geistige Belehren angeht, so werden in der Schrift auch zwei Begriffe für die Übermittlung der Frohen Botschaft verwendet.
040. Bei Markus so – `predigt´: “Und Er sprach zu ihnen: gehet hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung!“ (Mark. 16:15). “Und allen Nationen soll vorher das Evangelium gepredigt werden“ (Mark. 13:10).
041. Bei Matthäus – “lehret das, was der Lehrer befohlen hat“: “Gehet nun hin und lehret alle Nationen und tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe!“ (Matth. 19,20).
042. Kann sein, dass es um Übersetzungsschwierigkeiten geht. Denn bei Matthäus gibt es auch das Andere, das sich gerade auf diese Thematik bezieht: “Sie lieben  aber… die Begrüßungen auf den Märkten und von den Menschen Rabbi genannt zu werden (im Russischen steht statt `Rabbi´ das Wort `Lehrer´, i. Rest des Zitates folgt d.wrtl.Übers.vom russ.Original, Anm.d.Übers.). Ihr aber, lasst euch nicht Lehrer nennen! Denn einer ist euer Lehrer – Christus, ihr alle aber seid – Brüder. Ihr sollt auch niemanden auf der Erde euren Vater nennen; denn einer ist euer Vater, Der im Himmel. Lasst euch auch nicht Meister nennen; denn einer ist euer Meister – Christus“ (Matth. 23:6-10).
043. Mir persönlich liegt mehr die letzte Aussage am Herzen, die von Matthäus mit dem Hinweis des Lehrers. Eben darum ist es mir unmöglich, die Lehren und Belehrungen der heiligen Väter als eine unwiderlegbare Aussage über die Wahrheit anzunehmen. Und das sehr prinzipiell. Dies ist das, was alle Nachfolger des Lehrers verhindert, sich zu einem Volk zu vereinigen.“
044. „Vergleichen wir mit anderen Bibelstellen: “Und sie hörten nicht auf, jeden Tag im Tempel und in den Häusern zu lehren“ (Apostelgeschichte 5:42).
045. “Werdet nicht viele Lehrer, meine Brüder“ (Jakobus 3:1). (Offensichtlich nicht an die Apostel gerichtet. Und damit wird gemeint, dass sich immerhin einige Lehrer nennen können.)
046. “Und die hat Gott in der Gemeinde eingesetzt erstens als Apostel, zweitens als Propheten, drittens als Lehrer“ (1.Korinther 12:28).
047. Im Rückschluss auf all das hat Gott Selbst in der Kirche Lehrer eingesetzt. Also warum können wir sie dann nicht so nennen?“ – so aus einem Beitrag eines Opponenten.
048. Dem Gespräch schloss sich der Lehrer an: „In diesem Fall betrachte ich den Ausdruck als äußerst unlogisch `im Rückschluss auf all das´, der aufgrund von Aussagen desjenigen, der nie neben dem lebendigen Lehrer ging, verwendet wird.
049. Ich sehe, dass man im Christentum nicht ernsthaft darüber nachgedacht hat, was man unter dem Begriff `lehren´ verstehen kann.
050. Unter diesem Begriff kann man verstehen: so etwa, wie wenn jemand nur das, was er vormals gehört hat, weitererzählt, ebenso, wie wenn jemand das, was er gehört hat, so erklärt, wie er es vormals nie gehört hat.
051. Darin besteht ein grundsätzlicher Unterschied. Aber das Letzte wird durch eine ausschließlich egoistische Herangehensweise an das vormals Gehörte gekennzeichnet. Das geschieht bei dem Versuch, wenn der Mensch Fragen beantwortet, persönlich die Antworten des Lehrers auf diese Fragen aber nicht gehört hat, dem, was er predigt, Bedeutsamkeit zu verleihen, vorschnell auf verderbliche Weise das Ausgedachte hinzuzufügen, ohne den in diesem Fall obligatorischen Vorbehalt, dass dies nur seine Meinung ist und er eine genaue Antwort nicht kennt.
052. Sie haben das Zitat aus der Schrift angeführt: “Werdet nicht viele Lehrer, meine Brüder…“. Unter Berücksichtigung des Gesetzes bezüglich Äußerungen der Psyche kann man so eine Aussage direkt als eine nicht korrekte und gefährliche bezeichnen.
053. Denn, erstens, sie erlaubt grundsätzlich Vielen, sich als unterschiedliche Lehrer zu äußern, und zweitens, jeder, der das Bedürfnis zu lehren verspürt, wird bei dem Erleben solch einer Aussage unbedingt verstehen, dass er persönlich unbedingt zu jenen `nicht Vielen´ gehört, denen zu lehren es auch erlaubt wurde.
054. Ich bin überzeugt, dass im Neuen Testament nicht wenige Gedanken aufbewahrt werden, die entweder von den Schülern nicht richtig geformt wurden, oder Aussagen von ihnen, die von jemandem falsch aufgeschrieben wurden. Das ist für die Tätigkeit des Menschen durchaus normal.
055. Wenn die Gläubigen solch eine Gegebenheit akzeptieren würden, dann hätte der Atheismus eine schwankende Position, dessen Überzeugungskraft sich eben aufgrund der Schwachstellen formte, die mit den eingeprägten Aussagen einiger Schüler und seitens derer, die gar keine Schüler waren , verbunden sind.
056. Hat Christus nicht etwa gelehrt, nach den Früchten zu messen?
057. Seitdem ist durchaus genügend Zeit vergangen, um daran, was im Christentum vor sich geht und auf welche Weise es sich in sich selbst gespalten hat, man eine durchaus logische und vernünftige Schlussfolgerung über die falsche Bekundung verschiedener Lehren im Christentum ziehen könnte.“
058. „Es genügt, zumindest die Rede des Erzdiakon Stephan zu lesen (Apostelgeschichte, Kap.7). Er verwendet stets das Wort `Väter´. Hat er etwa das Gebot Gottes übertreten?“ – stellte ein Opponent diese Frage.
059. „Im Vergleich damit, was der Lehrer direkt gelehrt hat, hat er es natürlich übertreten!!!
060. Und ist es etwa normal, die Äußerungen von ihm als Aussagen eines fehlerlos Handelnden wahrzunehmen, der, da bin ich überzeugt, von sich bis an sein Lebensende sagte, er sei ein Sünder?“ – bemerkte Vissarion.
061. „Wie Sie sehen, werden in der Bibel mehrmals die Wörter `Lehrer´, `Meister´, `Väter´ verwendet, und entsprechend können wir das von Ihnen angeführte Zitat nicht wörtlich deuten: “Ihr aber, lasst euch nicht Lehrer nennen! Denn einer ist euer Lehrer – Christus, ihr alle aber seid Brüder“ – so die Aussage eines Opponenten.
062. „Solch eine Schlussfolgerung ist auf keine Weise zugunsten der orthodoxen Religion zu ziehen“ – kommentierte der Lehrer.
063. „Nun, bei solch einer Weise des Herantretens könnte man sogar Christus beschuldigen, Seine eigenen Belehrungen verletzt zu haben: “Abraham, euer Vater, war froh, Meinen Tag zu sehen; und er sah und erfreute sich“ (Johan.8:56)“, - äußerte sich ein Opponent.
064. „Eben bei solch einer Herangehensweise darf man dies eben nicht tun. Denn Abraham ist in einem bestimmten praktischen Maße gerade auch der Begründer des israelischen Volkes. Diese Erwähnung seitens Christi ist durchaus angebracht, besonders unter denen, die dies vor Ihm mit Festigkeit begriffen haben.
065. Und was meinerseits das Wahrnehmen der Schrift angeht, falls sie das schon besonders interessiert… Als denkender Mensch halte ich es aus vielen, völlig objektiven Gründen für nicht vernünftig, den Text der Schrift als so einen wahrzunehmen, der der Wahrheit in idealer Weise entspricht.
066. Der Geist des Neuen Testaments ist lebenspendend, aber den Buchstaben zähle ich nicht dazu.
067. Ich kenne die Texte vom Alten - als auch vom Neuen Testament, daher interessiert mich, wiederum als denkender Mensch, nicht die trockene Verwendung von Zitaten aus diesen Schriften, sondern mich interessieren an einem Gesprächspartner die logischen Begründungen seiner Gedanken.
068. Ich denke, es wird äußerst sinnlos sein, wenn Gesprächspartner auf einem Forum, als auch in einem beliebigen anderen Kommunikationsrahmen, nur die Schlussfolgerungen unterbreiten, die andere festgesetzt haben und an die heilig zu glauben ist, wobei sie aber nicht wagen, dieselben selbstständig mutig zu überdenken.
069. Ich halte es für eine unzulässige Schwäche, wenn Gläubige sich keine Mühe geben, Thesen ihres Glaubens tief zu begreifen!
070. Ich bin überzeugt, dass sich dies jetzt schon im Laufe der Zeit immer sichtbarer auswirken wird.
071. Und tiefes, produktives Begreifen ist prinzipiell ausschließlich nur dann möglich, wenn der Denkende das Finden neuer Erkenntnisse zulässt.
072. Wenn dies aber nicht zugelassen wird, dann wird der Prozess des Verstehens unvermeidlich den Charakter von Sinnlosigkeit annehmen. Das ist so ein unveränderliches Gesetz.“

073. „Sie haben geschrieben: „Als ein denkender Mensch halte ich es aus vielen völlig objektiven Gründen für nicht vernünftig, den Text der Schrift als so einen wahrzunehmen, der der Wahrheit in idealer Weise entspricht“. Sie sagen immerzu, dass es in meinen Worten keinen vernünftigen Kern gebe und betonen immerzu, was für ein verständiger und vernünftiger Mensch Sie sind.“
074. „Lieber Freund, das vorherige Mal habe ich schon bestimmte Schlussfolgerungen gezogen, und, wenn ich irgendwelche ihrer Aussagen kommentiere, so antworte ich gar nicht ihnen persönlich. Sind sie etwa der Einzige auf dem Forum? Erlauben sie mir zu bemerken, dass nicht nur sie allein versucht haben, mein Verhältnis zur Schrift in verschiedener Form zu präzisieren!
075. Und indem ich die Aussage “ich sehe darin  keinen vernünftigen Kern“ getätigt habe, habe ich bloß meine mögliche Unfähigkeit geäußert, darin etwas zu erkennen. Was hat das mit ihnen zu tun?  Reißen sie sich zusammen und hören sie auf, unnütz herumzukritteln.
076. Denn man kann aus mindestens zwei Gründen etwas nicht sehen: wenn das, was man zu erkennen versucht, nicht existiert, oder wenn man einfach unfähig ist zu sehen.
077. Sie sind wahrscheinlich zu sehr gekränkt, falls sie die Situation, die sich gar nicht auf ihre Person bezieht, so einseitig wahrgenommen haben.
078. Ich erinnere mich, wie eifrig sie den Aufruf unterstützt haben, nicht persönlich zu werden… Und nun machen sie das offensichtlich umgekehrt…
079. Oder wollten sie mich darin überzeugen, dass sie auf diesem Forum der Einzige sind, der das Recht hat, einen konkreten Gesprächspartner straflos unverhohlen zu beschimpfen? Nun gut, ich glaube ihnen.
080. Darf ich sie aber bitten, mich nicht mehr zu provozieren, auf ihre emotionalen Äußerungen charakteristische Rechtfertigungserklärungen zu geben, die man normalerweise Frauen gibt, die hysterische Anfälle bekommen?
081. In meinen Kommentaren lasse ich leicht einige Begriffe von Einschätzungen zu, denn ich bin ebenso leicht bereit, sie auch von ihrer Seite zu hören. Ich lege nichts Beleidigendes in sie hinein.
082. Man kann nur dann eindeutig etwas Beleidigendes darin sehen, wenn man ein bestimmtes psychisches Interesse daran hat.
083. Wenn ich über vollwertiges Denken und vernünftige Denkweise spreche, verstehe ich darunter bestimmte objektive, charakteristische Gesetzmäßigkeiten, die diesem eigen sind, um entsprechende Bedingungen noch mehr zu erklären, aufgrund derer das Begreifen dessen, was wir erwähnen, vor sich geht.
084. Mir schien, dass ich Erklärungen abgebe, aber ich habe ein unerwartetes Ergebnis erlebt. Obwohl meine Lebenserfahrung mich mit einer ausreichend großen Anzahl von Menschen hat kommunizieren lassen, habe ich aber das, was ich auf diesem christlichen Forum angetroffen habe, schon sehr lange nicht mehr erlebt. Und ich brauche Zeit, um mich etwas zu korrigieren.
085. Im Kreise meiner Lebenstätigkeit verhalten sich die Menschen bei weitem einfacher gegenüber der möglichen Tatsache ihrer geringen Bedeutsamkeit, und darum bedenken sie alle möglichen Ratschläge und Hinweise, mittels derer es ziemlich einfach zu sehen ist, dass man äußerst dumm gehandelt hat.
086. Und was ist das auch für ein Glaube an den Himmlischen Vater, wenn der Mensch Angst hat, in den Augen der ihn Umgebenden wie ein Narr dazustehen.
087. Das Gesetz des vernünftigen und nüchternen Denkens lässt das vorgefasste Denken nicht zu.
088. Das vorgefasste Denken wird als eine starre Orientierung des Menschen an ein vormals festgesetztes Verständnis von etwas gekennzeichnet, wo er es selber für sich nicht zulässt, anders zu denken. Das heißt, seine Denkfreiheit ist unvermeidlich, offensichtlich eingeschränkt. Jede Schlussfolgerung, die sich von dem, woran er zu glauben versucht, unterscheidet, wird eindeutig als eine falsche wahrgenommen.
089. Die günstigsten Bedingungen für das Erkennen von etwas Neuem beruhen ausschließlich auf der Fähigkeit des Menschen, für sich ursprünglich vorauszusetzen, dass es sich bei diesem Neuen durchaus um die Wahrheit handeln kann.
090. Nur bei so einem Verhalten dem Neuen gegenüber entsteht die prinzipielle Möglichkeit, dass der Mensch dieses Neue gemäß seinen eigenen Fähigkeiten für sich maximal begreift.
091. In diesem Zusammenhang kann der Mensch selbst seine Fähigkeiten des nüchternen Denkens einschätzen, indem er den Charakter seines Erlebens gegenüber dem Neuen und bisweilen Ungewöhnlichen aufrichtig einschätzt.
092. Aber dies, erlauben sie mir das zu betonen, bedeutet überhaupt nicht, dass ein vorgefasst Denkender irgendein nicht guter Mensch sei.
093. Eine vernünftige Einschätzung von etwas ist mit dem emotionalen Verhältnis gegenüber demselben kategorisch nicht vergleichbar!“

094. „Aber sie versuchen doch die Worte von Christus wörtlich zu deuten. Und ein Satz heißt ganz genau so: “…und niemand auf der Erde bezeichnet jemanden als Vater.“
095. Zumal Christus nicht nur über die leibliche Vaterschaft sprach. Hier können sie das Zitat lesen: “Jesus gab als Antwort: Wahrlich, ich sage euch: Da ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Acker verlassen hat um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der nicht hundertfach empfängt, jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Väter unter Verfolgung…“ (Mark. 10:29,30) (Im Gegensatz zur russ.Bibel-Übers. wird in Vers 30 in der deutschen Fassung das Wort `Vater´ weggelassen, `Mutter´, `Kinder´ und `Acker´ aber nochmals erwähnt, Anm.d.Übers.)
096. Wie kann man einen Vater haben und noch nicht einmal nur einen, sondern mehrere? Es handelt sich offensichtlich um geistige Vaterschaft?“ – entnommen aus der Aussage eines Opponenten.
097. „Die anfängliche Aussage ist äußerst seltsam, um zu begreifen. Es entsteht der Eindruck, dass es schon jemand fertiggebracht hat zu beschließen, die Worte von Christus nur bildhaft und keinesfalls wörtlich aufzunehmen.
098. Mehr als das verursacht das angeführte zweite Zitat der Aussage Christi in der Verbindung mit dem ersten Zitat mit ebenfalls Seiner Aussage aus einem ganz anderen Zusammenhang unvermeidlich den Eindruck, dass derjenige, der diese Zitate benutzt hat, auf so eine eigenartige Weise danach strebt, von einem Widerspruch in den Belehrungen Christi zu überzeugen.
099. Mit der Benutzung der Zitate wurde keine notwendige, in diesem Fall einigermaßen gründliche Klarstellung gegeben: warum soll man nicht dem wörtlichen Entgegennehmen einer konkreten kategorischen Belehrung Christi folgen? Welche, das muss betont werden, zusammen mit dem ähnlichen Verbot, sich Lehrer oder Meister zu nennen, gegeben wurde.
100. Ich meine, dass es gar nicht angebracht ist, vorauszusetzen, dass so eine Belehrung nur die Schüler anging, damit sie in ihrem höchst engen Kreise keine solche Dummheiten machten. Der Lehrer wusste, dass ihnen wegen des Weitertragens der Frohen Botschaft bevorstand, in verschiedene Richtungen zu gehen.“
101. „Sie haben geschrieben: “Der Geist des Neuen Testaments ist lebenspendend, aber den Buchstaben zähle ich nicht dazu“.
102. Und was verstehen Sie unter dem Begriff `Neues Testament´? Vom Apostel Paulus, dem der größte Teil des Neuen Testamentes angehört, schreiben Sie: “…wird durch eine ausschließlich egoistische Herangehensweise an das vormals Gehörte gekennzeichnet. Das geschieht bei dem Versuch, wenn der Mensch Fragen beantwortet, persönlich die Antworten des Lehrers auf diese Fragen aber nicht gehört hat, dem, was er predigt, Bedeutsamkeit zu verleihen…““ – so ein Teil der Frage eines Opponenten.
103. „Das Neue Testament ist, so wie ich es verstehe, vor allem die Frohe Botschaft über den Himmlischen Vater, Der der Alleinige ist und der niemanden verurteilt, alle ohne Ausnahme gleichermaßen liebt. Und auch über Seinen Sohn, der Sein Lebendiges Wort ist, und darüber, dass es nur durch das Erkennen dieses Wortes Gottes ermöglicht wird, die normale Entwicklung und das vollwertige Leben zu erlangen.
104. Aber es ist nicht richtig, das Neue Testament als eine vollwertig geformte Lehre anzusehen.
105. So, wie das Neue Testament seitens der traditionellen Konfessionen dargeboten wird, verschafft es den falschen Eindruck, so, als wäre es sozusagen als ein Buch in irgendeiner Zeitperiode geschrieben und geformt worden.
106. Obwohl das vollständige Buch noch nicht einmal von den Aposteln selbst gestaltet wurde. Es wurde viel später von einem engen Kreis von Menschen, die sich selbst durchaus angebracht als Sünder bezeichneten, gestaltet. Als sie selbst entschieden haben, welche der zu der Zeit existierenden vielen Texte sie kanonisieren und welche nicht.
107. Ich bin überzeugt, dass die Lehre über die geistige Entwicklung auf so eine Weise überhaupt nicht geformt werden darf.
108. Mehr als das, ich sehe keine logische Begründung dafür, dass man die Schüler und diejenigen, die es nicht waren, mit Christus als Gleichwertige dahinstellt.
109. Und wenn sie nicht gleichwertig sind, so konnten somit die Schüler als auch alle anderen bei ihren Versuchen, etwas zu erklären, durchaus Fehler machen. Besonders dann, wenn der Lehrer selbst darüber nichts erläutert hat.
110. Eine beliebige geistige Frage fehlerlos zu erklären vermag ausschließlich nur das Wort Gottes selbst. Verhält es sich etwa ebenso mit den übrigen Kindern Gottes?
111. In diesem Zusammenhang halte ich es für völlig natürlich, Aussagen nicht nur der Schüler selbst, sondern auch insbesondere derjenigen, die dann keine mehr waren, vernünftig und aufmerksam zu durchdenken.
112. Und zu ihnen gehören bei weitem nicht nur Paulus selbst, sondern auch viele andere, anhand deren Aussagen und Deutungen später angefangen wurde, weitere Überlieferungen zu formen, deren Besonderheit auf die Verhärtung der Spaltung in der christlichen Welt hinauslief.
113. Ich achte die Unermüdlichkeit und die eifrigen Taten eines Paulus, aber ich halte die Art und Weise, wie man all seine auf dem Papier erhaltenen Aussagen wahrnimmt, für nicht vernünftig.“
114. „Sie haben geschrieben: „Ich denke, es wird äußerst sinnlos sein, wenn Gesprächspartner auf einem Forum nur die Schlussfolgerungen unterbreiten, die andere festgesetzt haben und an die heilig zu glauben ist, wobei sie aber nicht wagen, dieselben selbstständig mutig zu überdenken. Ich halte es für eine unzulässige Schwäche, wenn Gläubige sich keine Mühe geben, Thesen ihres Glaubens tief zu begreifen!“
115. Ich bin Ihr überhebliches und grobes Benehmen satt…“ – empörte sich einer der Opponenten.
116. „Ich möchte sehr gerne für meine Begrenztheit ausführliche Erklärungen darüber hören, was in der angeführten Aussage unzulässig ist? Die Erwähnung des Wortes `sinnlos´? Aber das bedeutet, dass der Sinn, mit anderen Worten, das Vorhandensein eines Ergebnisses, fehlt.
117. Dann klären sie meine Dummheit auf, was für ein Ergebnis ist zu erreichen, wenn zwei oder mehrere Gesprächspartner bezüglich irgendeines Phänomens die Ansicht äußern, an die sie heilig glauben und kategorisch keine andere Deutung zulassen? Ist das nicht etwa eine reine Zeitverschwendung?
118. Oder verwirrt einen ebenso das neutrale Verwenden des Wortes `Schwäche´ im Zitat?
119. Aber wer von ihnen würde den Mangel an Strebsamkeit bei einem Gläubigen, die Thesen seines Glaubens tiefer zu durchdenken, als eine gute Eigenschaft bezeichnen?“
120. „Sagen Sie bitte, was ist die Wahrheit? Wir haben hier alle Lanzen bezüglich dieser Frage gebrochen“ – so die Frage eines Gesprächspartners.
121. „Nun, wenn die Frage eben so gestellt wird, so kann man leicht nicht nur alle Lanzen , sondern auch alle anderen Gegenstände zerbrechen.
122. Die Antwort auf so eine gerade heraus gestellte Frage bringt auf keine Weise Klarheit, inwiefern die Anstrengungen, die der Mensch in all seinen Lebenserscheinungen unternimmt, richtig sind. Denn eben das, denke ich, ist mit so einer globalen Frage gemeint.
123. Ich denke, dass die Frage dann vernünftig wird, wenn man die Antwort darauf praktisch nutzen kann, nicht aber, wenn man die Antwort nur zur Kenntnis nehmen kann wegen der Unmöglichkeit, sie irgendwo zu verwenden.
124. Nun, da die Frage gestellt ist, versuche ich das mitzuteilen, was ich habe.
125. Vor allen Dingen ist die Wahrheit alles das, was wirklich existiert, und, in Bezug auf die Menschheit betrachtet, wird unter Wahrheit natürlich das unveränderliche Gesetz der günstigsten Entwicklung verstanden.
126. Dieses Gesetz kann nur einheitlich für alle sein und besteht unabhängig davon, ob der Mensch es kennt oder nicht. Nur hängt jedoch die eigentliche Entwicklung des Menschen sehr stark davon ab, ob er dieses Gesetz richtig versteht.
127. Die ursprüngliche Gegebenheit der Entstehung des Menschen brachte unvermeidliche Bedingungen zutage, abhängig von denen der Mensch sich vor allem durch seine persönliche Erfahrung allmählich zum richtigen Verstehen der Wahrheit seiner Entwicklung annähern musste.
128. Diese Erfahrung ergab bis zum heutigen Tage nicht wenige, mannigfaltige Deutungen des in Wirklichkeit einheitlichen Gesetzes. Die unterschiedliche Auslegung ein und derselben Erscheinung setzt unvermeidlich ein unterschiedliches Genauigkeitsmaß des richtigen Bestimmens des Wesens dieser Erscheinung voraus.
129. So wird natürlich auch in Bezug auf das Verstehen der Wahrheit der harmonischen Entwicklung des Menschen nur eine Deutung unter allen auf der Erde existierenden Ideologien die Besonderheiten dieser Wahrheit am präzisesten wiedergeben. Alle anderen kann man an dem Maß der wiedergegebenen Genauigkeit schematisch senkrecht eine nach der anderen abwärts anordnen. Von der größeren Genauigkeit hin zu der wenigeren.
130. Aber das bedeutet nicht, dass alle, die die Wahrheit nicht genau wiedergeben, zur Vernichtung beitragen würden und kein Recht auf Existenz hätten.
131. Alle diese Ideologien stellen eine unsichtbare Leiter dar, die zu den Höhen des immer genauer werdenden Verständnisses der Wahrheit führt. Und die Menschen, indem sie selbstständig das ihnen Naheste wählen, wählen in Wirklichkeit das, was sich einen Schritt vor ihnen befindet und sie anheben kann, und wenn sie mit der Zeit beginnen, etwas Größeres zu begreifen, fangen sie an, weiter zu suchen und finden unvermeidlich etwas Richtigeres.
132. Ich meine, dass alle diese Stufen Gott genehm sind. Und es ist in diesem Zusammenhang sehr unvernünftig, jegliches Andersdenken zu beschimpfen und auszulachen.
133. Dies alles sind verschiedene, untereinander verbundene Teile, die zu einer für alle einheitlichen Harmonie führen.

134. Und obwohl ich bei so einem ernsten Thema unvermeidlich viele Worte mache, was sie mir bitte verzeihen, möchte ich aber nichtsdestoweniger noch etwas hinzufügen.
135. Es hat sich so vollzogen, dass sich im Menschen zwei verschiedene, auf ihre Weise kennzeichnende Entwicklungsgesetze vereinigt haben, womit die Einzigartigkeit des Menschen in der Welt des Seins auftauchte, was dabei aber auch eine besondere Schwierigkeit in der Entwicklung des Menschenwesens mit sich brachte.
136. Dem Verstand des Menschen liegt für seine Entwicklung das Gesetz der Kenntnis, des Wissens zugrunde, und seine Seele hat die einzige Möglichkeit, sich aufgrund des Gesetzes des Glaubens zu entwickeln. So wurde es ursprünglich eingegeben.
137. Und da für eine vollwertige Entwicklung des Menschen vor allem die Entwicklung seiner geistigen Kraft vorausgesetzt wird, was sich auf seine Seele bezieht, so wird auch die Situation unvermeidlich, wo eine Gewisse neue Information nur aufgrund des menschlichen Vertrauens gegenüber der Existenz der Wahrheit, die etwas eröffnen wird, günstig wahrgenommen wird.
138. Darin zeigt sich eine lebenswichtige Zweckmäßigkeit. Denn die Gefühlswelt des Menschen ist imstande, das Vorhandensein von etwas sehr Wichtigem viel früher zu verspüren, als dies vom Bewusstsein fixiert werden kann.
139. Jede neue Information, die der Mensch entgegennimmt, erhöht unvermeidlich die Verantwortung des Menschen, wodurch auch die rückwirkende Reaktion der Gesetze der umgebenden Welt der Materie auf beliebige Äußerungen des Menschen stärker wird. Folglich muss der Mensch bereit sein, diese erhöhte Verantwortung zu tragen, und diese Last soll ihn nicht offensichtlich schädigen.
140. Damit dies möglichst günstig abläuft, muss der Mensch solch eine für seine Entwicklung wichtige Information ausschließlich nur mittels seiner Empfindungen für sich finden. Er wird unbedingt fühlen, dass die ein- oder andere Information für ihn wichtig ist, obwohl er sie nicht völlig verstehen wird. Aber nur ab dem Moment, wenn er anfängt, ihr zu vertrauen, beginnt das Erkennen des Wesens dieser neuen Information.“

141. „Wofür leben wir?...“ – so eine Frage eines Opponenten aus dem Themenbereich `Noch einmal über den Sinn des Lebens´.
142. „Das ist die Frage, über die allen jetzt schon bevorsteht, sehr ernsthaft nachzudenken.
143. Keine der existierenden Glaubenslehren gibt eine klare, vernünftige und logische Antwort auf diese Frage. Weil das, was in den Erklärungen auf so eine globale Frage erforderlich ist, im Altertum unmöglich zu verwenden war.
144. Das vollwertige Begreifen dieser Frage ist jedoch dazu berufen, eine für die ganze Menschheit einheitliche Strategie zielstrebiger Bemühungen bezüglich der Entwicklung der wissenschaftlich-technischen Tätigkeit, als auch der Kunst, zu bestimmen.
145. Dadurch, dass das richtige Verstehen des Lebenssinnes eben des Menschen nicht vorhanden war, kam es schon unvermeidlich dazu, dass viele weit denkende Vertreter von Wissenschaft als auch der Kunst offensichtlich angefangen haben zu erkennen, dass ihre Tätigkeit in einer gewissen Sackgasse steckt.
146. Die Entwicklung der Welt der Materie, als sie einst einen zielgerichteten Anstoß bekam, wird sich jetzt schon ewig weiter entfalten, streng nach dem ursprünglich eingegebenen Gesetz. Und in den Erscheinungen der Gefühlswelt gerade des Menschen gibt es eine eigenartige Besonderheit, die mit einem oberflächlichen Blick nicht zu bemerken ist.
147. Wenn der Mensch versucht, auf poetische Weise seine bewundernde Beobachtung angesichts der umgebenden Realität in seinem Schaffensakt wiederzugeben, so beginnt er in diesem Zeitabschnitt unvermeidlich die Energie-Informationsstruktur auf besondere Weise von dem zu verändern, womit er sich gerade beschäftigt.
148. Eben durch das Phänomen der menschlichen, eigenartigen Besonderheit des gefühlsbetonten, bewundernden Beobachtens der umgebenden Realität erwirbt die ihn umgebende Welt der Materie sozusagen einen energetischen Wohlgeruch, ein duftendes Aroma.
149. Solch einzigartiger Eigenschaften der Gefühlswelt erfreut sich, abgesehen vom Menschen, nicht nur im weiteren keine beliebige Tierart, sondern auch kein dem Menschen ähnliches, vernünftiges Wesen, von denen es eine große Menge im Weltall gibt.
150. Und so sah der Himmlische Vater einst, dass solch eine Veränderung charakteristischer Besonderheiten für die Welt der Materie gut sein würde.
151. Und ab dann begann der Himmlische Vater, für diese vorherbestimmte Tätigkeit seiner Kinder Seelen zu erschaffen, in die die dafür besonderen Neigungen eingelegt wurden. Und wegen des wohlbringenden Segens dieser Erfüllung solch einer Vorherbestimmung wurde die Struktur der Seele mit der Besonderheit beschert, die keinen Gesetzen des Älterwerdens unterliegt.
152. Diese Seelen wurden auf der Energie-Informationsebene mit der Energiebasis der naturgegebenen Gefühlswelt des biologischen Organismus der jungen Zivilisation des Verstandes, die sich auf Erden zu entwickeln begann, vereinigt. Wodurch die Gefühlsmöglichkeiten des biologischen Organismus selbst beträchtlich größer wurden und eine große Schwierigkeit für den Menschen, was das Organisieren seiner Psyche betrifft, unvermeidlich eingelegt wurde.
153. Diese Schwierigkeit hat sich aus völlig objektiven Gründen unvermeidlich über Jahrtausende ausgedehnt, wobei sie eine unglaubliche Menge schmerzlicher Folgen erzeugt hat. Dies bezieht sich aber in keiner Weise auf einen Fluch Gottes!
154. Der Himmlische Vater ist aufgrund Seines Wesens prinzipiell nicht imstande zu verdammen!
155. Der Himmlische Vater hat als Großer Schöpfer seine Kinder als Ihm ähnlich, das heißt, als Schöpfer erschaffen, damit sie an Seiner Hand unendlich das Vorherbestimmte gestalten, nicht aber, um im Laufe der Zeit von wiederum derselben Ewigkeit bei der Betrachtung des Gottesruhmes in einer gewissen Glückseligkeit sinnlos zu verweilen.“

156. „…Wissenschaftlich-technische Errungenschaften, Kunst – sind bloß Mittel in den zwischenmenschlichen Beziehungen. Gerade in diesen zwischenmenschlichen Beziehungen muss jedermann seine Menschlichkeit entwickeln, darin gerade besteht der Sinn“ – so die Aussage eines Opponenten.
157. „Habe ich sie richtig verstanden, dass ein einsam an seinem Teleskop sitzender Gelehrter, der entzückt die Sterne betrachtet und in dem Moment sogar vergisst, dass es die Menschheit gibt, dass er durch seine wissenschaftliche Tätigkeit eben die Mittel für zwischenmenschliche Beziehungen zutage bringt?
158. Und macht dasselbe auch ein gewisser, irgendwo weit weg in den Bergen einsam sitzender Mensch, der die untergehende Sonne beobachtet und eine bei ihm spontan entstehende musikalische Weise vor sich hinsingt, ohne daran zu denken, dieses Lied irgendwo sonst vorzutragen?“

159. „Und versuchen Sie zumindest irgendwie sicher zu sein, dass sich das `Duftaroma´ nicht nur in Ihrem Kopf befindet, und dass die Welt der Materie dadurch zumindest etwas erwirbt?“
160. „Ich denke, dass, wenn ich ein untrennbarer Teil des bestehenden Seins bin, dann wirken sich auch die Prozesse, die in mir ablaufen, unvermeidlich auf dieses Sein aus. Darum, wenn das erwähnte Aroma in meinem Kopf vorkommen kann, so wird es sich unvermeidlich auch um mich herum auswirken.“
161. „Verstehen Sie, wie sich das verhält? Das Vorherbestimmte unendlich zu gestalten – das ist doch dasselbe wie das zu erschaffen, was irgendwann schon einmal getan wurde, und man braucht es einfach nur zu wiederholen. So ist dies einfach eine Art, Hände und Gedanken zu beschäftigen, solange, wie die Ewigkeit andauert, und der Sinn davon ist nichts weiter, als…“
162. „Lieber Freund, sie haben wahrscheinlich ein schlechtes Verhältnis zur schöpferischen Tätigkeit.
163. Bei einer echten schöpferischen, gestaltenden Tätigkeit kann es grundsätzlich keine Wiederholung geben, und das, was sie darüber äußern, hat mit dem Schöpferischen absolut nichts zu tun!“


Girlande

Kapitel  9

Hier Fragmente der weiterhin fortgeführten Kommunikation des Lehrers mittels Forum im Internet.
002. „Ich wünsche Ihnen einen guten Tag. Ihnen schreibt ein Mensch, der Christus als seinen Heiland anzunehmen wünscht, aber es gibt dabei eine Sache, die mich stört. Und in mir entstand eine Frage, die mir schon eine ganze Weile lang keine Ruhe lässt, und ich hoffe, dass Sie mir helfen, sie zu klären.
003. Es handelt sich darum, dass die Kirche eigentlich einig sein sollte, aber warum entstanden dann bis zum heutigen Tag so viele Ideologien, Strömungen und Gruppen, Sekten? Warum drücken diejenigen, die sich Orthodoxe, Katholiken, Protestanten nennen, die, laut der Lehre Christi, einander lieben sollten, die Liebe zueinander am wenigsten aus? Was ist denn Gott an so einer Fülle von religiösen Strömungen gelegen? Oder umgekehrt? War das ein Bestandteil von Gottes Plänen für die Verbreitung des Christentums? Oder geschieht dies alles aufgrund der Sündhaftigkeit des Menschen selbst?
004. Und wenn Sie eine Vorstellung davon haben, wie heute die wahre Kirche Christi sein sollte, so bitte ich Sie, mir zu schreiben, was Sie dazu meinen. Und zwar – auf welche Weise soll man an Christus glauben? Und lohnt es sich überhaupt zu glauben?“
005. „So eine Frage ist für einen suchenden, denkenden Menschen durchaus angebracht. Viele stolpern darüber.
006. Aber auf die Frage über die Menge der religiösen Strömungen allein nur innerhalb des Christentums ist es vernünftig, so zu antworten, dass all diese Verschiedensprachigkeit ausschließlich auf der Behauptung egoistischer Deutungen dessen, was einst als Wort Gottes gesprochen wurde, beruht. Obwohl Christus gelehrt hat, dass nur Er allein der Lehrer und der Meister ist und alle anderen nur Brüder.
007. Er lehrte auch, dass ein Haus oder ein Reich, das in sich selbst gespalten ist, sich unbedingt zerstören wird. Daher bezieht sich die in der Thematik erwähnte Spaltung nicht auf Gott.
008. Ein Haus beziehungsweise ein Reich kann nur dann in sich geteilt werden, wenn zwei oder mehrere Besitzer im Haus, oder Regenten im Reich erscheinen. Darum, als mit der Zeit menschliche geistige Autoritäten erschienen, die irgendwelche eigene Deutungen der einst auf Papier eingeprägten Wahrheit behaupteten, setzten zu solchen Zeitpunkten auch immer wieder neue Abspaltungen ein.
009. Im Reiche Christi erschienen zu viele, die zu regieren wünschten. Dieser Umstand führte zu der traurigen Unvermeidlichkeit.
010. Und um sich ein Urteil über Christus zu verschaffen, ist dies nur vor allem anhand des im Neuen Testament geschriebenen Textes möglich, daher ist es richtiger, jedem Suchenden zu raten, dass er all diese niedergeschriebenen Aussagen selbst liest und mit seinem Herzen und seinem Verstand seine eigene Schlussfolgerung zieht. Und dass er im Nachhinein keine eigenen Behauptungen diesbezüglich aufstellt und keinen anderen Behauptungen über die Wahrheit blind folgt. Man hat alles Neue anzuhören und wiederum seine eigene Schlussfolgerung zu ziehen und entsprechend seinem eigenen Verständnis zu handeln.
011. Der heilige Glaube ist ausschließlich immer nur durch Taten gekennzeichnet.
012. Darum muss die Kirche Christi nicht unbedingt dort sein, wo augenscheinlich eine gewisse Gruppe Gleichgesinnter sozusagen in Seinem Namen zusammenkommt.
013. Die Kirche kann auch aufgrund einzelner Menschen entstehen, die auf der Erde verstreut sind und einander nicht kennen, die sich aber maximal vollständig und aufrichtig mit Demut bemühen, die Gesetze der Liebe durch ihre Taten zu erfüllen.“
014. „Wollen wir uns nun unserer Zeit zuwenden. Wie nennt sich die Konfession, die die spätere Tradition aus der Zeit nach dem Neuen Testament verneint? Lutheraner, Protestantismus, Baptisten, Kirche der fünfzig Tage und so weiter. Wer repräsentiert in unserer Zeit die Tradition? Die orthodoxe Kirche und der Katholizismus. So im groben. Und wissen sie, was sich ergibt? Die Juden sind sozusagen altertümliche Baptisten, die die neuesten Traditionen nicht anerkennen. Und das Christentum im Ganzen – ist sozusagen die orthodoxe Kirche und der Katholizismus…
15. Na, wie? Bringt uns das auf irgendwelche Gedanken? Vielleicht die ganze Tradition verneinen? Zumal auch das Neue Testament ausschließlich über das Alte Testament wie über die Heilige Schrift spricht. Vielleicht die ganze Tradition annehmen – aber dann schon etwas mehr, als das die orthodoxe Kirche tut, nehmen wir auch die katholische Kirche: zum Beispiel die Auferstehung Mariens und so weiter. Was meinen Sie, Genossen (Towarischtsch = Genosse, nicht nur parteilich gefärbte verbreitete offizielle Anrede in der ehem. UdSSR, Anm.d.Übers.) ?“
016. „Ich denke, dass es sinnlos ist, so eine Frage mit Gesprächspartnern zu thematisieren, die sich für diejenigen halten, die ihre religiöse Wahl schon getroffen haben.
017. Ein Gespräch bezüglich solcher Angebote wäre nur dann in einem bestimmten Maße angebracht und ergebnisreich, wenn die Gesprächspartner im Prozess des Suchens sind, das heißt, dass sie an der Fülle dessen, woran sie zu dieser Stunde glauben, schon zweifeln. Nur vor allem bei ihnen kann das Interesse einsetzen, an so etwas zu denken.
018. Und für die Suchenden, die früher traditionell gläubige Christen waren, ist so ein Durcheinanderbringen der aus alten Zeiten resultierenden Bedingtheiten, wie man auch sehen kann, nicht interessant. Sie werden etwas Neues und ihrer Ansicht nach etwas Vollkommeneres, was sie früher noch nicht gehört haben, suchen.“
019. „Haben wir das Recht, für uns das, woran wir glauben werden, mit wem wir auf dem Weg des geistigen Werdens gehen werden, selbstständig zu wählen? Oder wird unsere religiöse Angehörigkeit von Familie und Tradition bestimmt? Und wenn die Eltern dich als kleines Kind die Altgläubigen-Kirche besuchen ließen, ist das dann, wenn du deinen Glauben als Erwachsener wechselst – eine Sünde?“
020. „Jede beliebige Lehre über die geistige Entwicklung nur bewusst zu wählen, nicht aber aufgrund der Tradition, ist äußerst günstig.
021. Wenn schon eine beliebige Lehre Thesen voraussetzt, die sie kennzeichnen, so ist es unumgänglich notwendig, diese Thesen zuerst wenigstens irgendwie mit dem Bewusstsein einzuschätzen. Das ist äußerst wichtig.
022. Für jeden Menschen wird unbedingt unter Berücksichtigung seiner persönlichen Besonderheiten auch eine wohlbringende Bürde bestimmt. Und er kann gerade diese auf natürliche Weise nur dann auf sich nehmen, wenn er sie aufrichtig wählt, sich dabei auf seine persönlichen Fähigkeiten stützt, das Objekt der Wahl einschätzt.
023. Und ein traditionelles Herantreten wird vor allem durch den Egoismus geformt, auf keine Weise aber aufgrund des Verstandes.
024. Gott – ich bin sicher – befindet sich in allen Bestrebungen und Anstrengungen des Menschen, geistig vollkommen zu sein.
025. Darum, wenn ein Mensch etwas für die Entwicklung in so eine Richtung aufrichtig wählt, so ist seine Wahl in dieser zeitlichen Etappe gerade die für ihn als die richtigste zu halten, sogar dann, wenn das Gewählte weit entfernt ist von der Entsprechung mit der Wahrheit.“   
026. „Christus selbst sagte, dass die Wahrheit den Menschen frei macht. Viele neigen dazu, diese Freiheit für das Freisein von Sünden und Ähnlichem zu halten. Und in Wirklichkeit ist es die Freiheit der Willensäußerung. Das ist eine echte Wahl zwischen Leben und Tod. Die Befreiung von Sünden und Leidenschaften steht in ihrer Bedeutung dieser Wahl der Willensäußerung bei weitem hintenan.
027. Und so hatte Christus die Möglichkeit, sich von seiner Mission loszusagen und wie ein Sünder zu sterben. Er blieb aber auch am Kreuze treu, Er sagte: “…nicht so, wie ich will, Dein Wille möge geschehen!““ – Zitat aus einer Reflexion seitens eines Teilnehmers.
028. „Ich denke, dass es immerhin vernünftiger sein wird, die Meinung darüber wegzulassen, dass das Erkennen der Wahrheit den Menschen frei von sündhaften Gewohnheiten macht, also ihn sozusagen aus der Sklaverei der Sünde herausführt, - kommentierte der Lehrer. –
029. Das menschliche Wesen ist ursprünglich mit der Willensäußerung ausgestattet, und sie ist sein untrennbarer Teil. Obwohl die Wahl des Menschen vor allem stark von seiner psychischen Neigung abhängig ist, die die Wahl selbst nicht selten eher zu einer bedingten macht.
030. Zum Beispiel kann man unter sehr hitzigen Umständen vor die Wahl gestellt sein: töten oder nicht. Viele fühlen ihre Unfähigkeit, so etwas zu tun, obwohl sie begreifen, dass sie die Wahl haben.
031. Christus verstand zwar auch, dass er die Wahl hatte, aber psychisch konnte Er es einfach nicht anders tun.“
032. „Und an die Wahrheit glauben, ist nur durch den Wunsch Gottes möglich…“ – Zitat aus einer Reflexion eines Gegenredners.
033. „Ich denke, dass der Mensch schon von seinem Wesen her dazu neigt, alles Göttliche unbewusst zu suchen.
034. So, wie alles in der Welt der Materie Entstandene ab dem Moment seines Entstehens mit den für die Entwicklung notwendigen Instinkten ausgestattet ist, so ist auch die vom Himmlischen Vater erschaffene menschliche Seele mit eigenartigen `Instinkten´ für die Suche nach dem Vater ausgestattet. Was sich mit dem Phänomen des Gewissens zeigt. Wobei, je mehr sich die Seele entwickelt, umso genauer bestimmt der Mensch die Wahrhaftigkeit dieser oder jener Erscheinungen.
035. Ich halte es für eine nicht richtige Annahme, dass ein Mensch nicht den wahren Glauben erlangen kann, solange, bis er ihm nicht von Gott gegeben wird. Mit solchen Behauptungen über Gottes Gaben wird vor allem das Menschliche sichtbar und mehr noch, das Egoistische. Ist es nicht eine Versuchung für den Menschen, stolz zu werden, wenn er denkt, dass er mit der Gabe beschert wurde, den wahren Glauben zu erwerben und die anderen nicht?
036. In der Liebe Gottes werden als harmonisch vor allem die gleichen Bedingungen des Erwerbs des wahren Bodens unter den Füßen gesehen, die Seinen Kindern gegeben werden. Aber auch die mitgegebene Wahlfreiheit überlässt es jedem Menschen, die für den Erwerb dieses lebenswichtigen Bodens notwendige Arbeit selbstständig zu erfüllen.
037. Und der Liebende Vater wird dem Menschen immer helfen, eben nur in solche Verhältnisse zu geraten, durch die dieser Mensch eine für die notwendige Entwicklung notwendige Weisheit erwerben kann.
038. Und doch halte ich es in diesem Zusammenhang für nicht richtig vorauszusetzen, dass die eigentliche Tatsache, dass es Ereignisse von komplizierten Lebensverhältnissen gibt, durch die Genehmigung Gottes stattfindet. Die Gesetzeswidrigkeit wird vom Menschen ausschließlich aufgrund seiner eigenen Unwissenheit begangen.“
039. „Kann man einen fertigen Komplex fremder Wahrheiten annehmen?“
040. „Menschen unterscheiden sich immer durch die Fähigkeit, die sich ereignende Realität richtig anzunehmen, als auch durch die eigenen Taten. Es gibt keine in allem gleiche Ansichten.
041. Und folglich befinden sich neben euch diejenigen, die entweder alles weniger richtig als ihr, oder richtiger als ihr wahrnehmen. Und wenn ihr die Ansichten von jemandem als die für euch am interessantesten aufrichtig fühlt, so könnt ihr mutig versuchen, diesen Ansichten zu vertrauen. Sogar, wenn sie nicht einmal völlig richtig sind, sind sie in ihrer Qualität trotzdem besser als die eurigen.
042. Ihr könnt nicht anfangen, euch für schlechtere Ansichten als die euren gefühlsmäßig zu interessieren. Natürlich nur, wenn ihr nicht in irgendeinem Affektzustand seid.
043. So ein Vertrauen gegenüber den Früchten der Reifung anderer Menschen schafft die günstigsten Bedingungen für eure eigene beschleunigte Entwicklung.
044. Die Hauptsache bei all dem ist der Wunsch zu lernen! Viele hindern sich in diesem Bereich – sie möchten belehren, indem sie von sich eine überaus eigenartige Unabhängigkeit behaupten.“
045. In der Antwort auf die Frage über den Begriff `Sektierertum´ bemerkte der Lehrer: „Weisheit wird nicht durch das Erkennen von Tabellen, die an etwas befestigt sind, bestimmt, sondern durch das Verstehen des Wesens von diesen oder anderen Erscheinungen. Die Tabellchen sind bei kundiger Vorgehensweise leicht auszutauschen, aber das Wesen, das hinter diesen Tabellchen versteckt ist, wird dadurch nicht anders.
046. Von ihrem Wesen her beginnen sich alle `Sektierer´ aufgrund neuer Schlussfolgerungen in dem Milieu des Bisherigen zu formen. In den Bereichen des Alten, wo entweder nicht alles gesagt wurde, eine nicht genügende Klarheit war, oder etwas noch nicht genau geäußert wurde.
047. Einfacher gesagt, der forschende Verstand eines sich weiterentwickelnden Menschen versucht, das ihn nicht mehr Befriedigende wegen natürlicher Gründe zu begreifen. Das ist normal. So ist das Gesetz der Entwicklung des Bewusstseins.
048. Und folglich ist so einem `Sektierertum´ nicht unbedingt nur die religiöse Suche nach der Wahrheit eigen, sondern auch allen Versuchen, über alles nachzudenken.
049. Eine andere Sache ist es – inwiefern aufdringlich ein Mensch die durch ihn erworbenen Gedanken, die ihn inspirieren, den ihn umgebenden Menschen nahebringen wird. Hier können schon Übertreibungen vorkommen.
050. Aber man soll das nicht so stark fürchten. Jedermann hat das selbst zu wählen, was ihm bis jetzt immer noch näher ist. Der Mensch wird nie klüger werden, bis er das, was er erlebt, ausschließlich selbst versteht.
051. Derjenige, der durch Äußerungen fremder Ideen beunruhigt ist, setzt unvermeidlich ein Aufzwingen ebenso seinen Leuten gegenüber voraus. Wenn euch die Gedanken von jemandem nicht gefallen, so wollt ihr folglich, dass man entweder wie ihr denkt, oder wie diejenigen, denen ihr gewogen seid.
052. Aber kann derjenige, der seine Ideen und Gedanken den anderen aufzuzwingen versucht, wirklich sagen, dass er die Wahrheit kennt? Wenn eben der Mensch dies nicht von sich sagen kann, so muss er sehr vorsichtig sein bei seinen Versuchen, jemandes Ansicht über die sich ereignende Wirklichkeit zu kritisieren. Das kann sich sogar leicht als sehr unklug erweisen.
053. Wenn die umgebenden Menschen anders als ihr denken, so bedeutet das, dass eure Gedanken in dieselbe Richtung entweder klüger oder weniger klug sind. Das ist unvermeidlich.
054. Und eben daher, ausschließlich aus Angst, dumm dazustehen, strebt der Mensch auf sehr aggressive Weise danach (oft völlig unbewusst), die sozusagen nicht geringe Bedeutsamkeit seiner Schlussfolgerungen den anderen aufzuzeigen, wobei er nicht einmal versucht, den Wert andersartiger Gedanken zu verstehen.
055. Auf solche Weise behaupten die meisten Menschen sich selbst in ihrer Gesellschaft, wo (dies sei betont), je geistig schwächer ein Mensch ist, umso aggressiver seine Methoden der Selbstbehauptung sind.
056. Und umgekehrt, ein geistig starker und weiser Mensch tritt in der Weise an das Erfassen dieser von anderen Menschen bewegten Gedanken heran, indem er unbedingt davon ausgeht, dass diese für ihn noch fremde Gedanken durchaus mehr Wert haben können, als seine eigenen, die er zur Stunde hat.
057. Nur unter solchen Bedingungen ist ein nüchterner, nicht voreingenommener, wirklich vernünftiger Verlauf in Bezug auf das Begreifen von etwas möglich.“

058. „Was meinen Sie, wie ist es besser als Frau: verheiratet oder frei zu sein?“ – so die Frage im Rahmen des Forums.
059. „Im Grunde genommen ist die Vereinigung des Männlichen und Weiblichen die einzige Bedingung für eine normale, vollwertige Entwicklung des Menschenwesens.
060. Aber im Leben der Menschen wird diese Frage dadurch bestimmt, was ein Mensch in Wirklichkeit sucht. Wobei die Mehrheit der Menschen in den Tiefen ihres Wesens immer noch dazu neigt, vor allem Umstände für Leid zu schaffen. Ohne dies zu wissen und sozusagen zu wünschen.
061. Natürlich, wenn günstige Bedingungen für die Gründung einer Familie nicht vorhanden sind, so braucht man diese Frage auch nicht zu stellen. Es gibt in Wirklichkeit keine Wahl. Nun, wenn es aber gegenseitige Liebe zwischen euch gibt, bleibt dann die zu diesem Thema gestellte Frage wirklich aktuell?
062. Wenn nur Vergnügungen zu suchen sind, so ist es logischer, sie nur auf der Basis von Freiheit zu suchen, aber das bedeutet aller Wahrscheinlichkeit nach, dass ihr das Gefühl der Liebe noch nicht erlebt habt. Das heißt, es gibt immer noch keine Wahl.“

063. „...Wofür liebe ich ihn so stark? Helfen Sie mir bitte mit Ihrer Unterstützung. Ich selber kann es nicht bewältigen, und ich brauche jetzt sehr eine Unterstützung, oder ich sterbe,“ – lautete eine Bitte im Rahmen des Forums.
064. „Die Situation ist ohne Frage schmerzhaft, aber bemühe dich, nicht in Verurteilung zu versinken. Sonst, das versichere ich dir, wirst du dich unbedingt in diejenigen verlieben, die ähnliche Eigenschaften haben.
065. Diese Umstände beruhen auf einem bestimmten Gesetz, das der Mensch nicht verändern kann. Darum ist es besser zu lernen, Weisheit aus jeder Situation zu ziehen, mit dem Verständnis, dass du absolut nicht zufällig da hineingeraten bist.
066. Unter Männern als auch unter Frauen sind ziemlich viele ähnliche eigenartige Eigenschaften anzutreffen. Denke nicht, dass alle gleich sind. Wenn deine innere Welt sich nicht auf notwendige Weise verändern wird, so wirst du ähnliche Schwierigkeiten unvermeidlich anziehen, und dann kann leicht der Eindruck entstehen, dass alle gleich sind, in diesem Fall die Männer. Obwohl es nur dein bestimmtes Verhalten gegenüber dem Leben ist, das das Unerwünschte an dich heranzieht.
067. Die Gefühle der erwähnten Liebe sind auf keine Weise mit den Begriffen des Rationalen verbunden, und es ist nicht einfach, die Folgerichtigkeit deren Entstehung zwischen den Menschen zu begreifen, obwohl eine Folgerichtigkeit besteht, sogar sehr.
068. Das Gesetz der Harmonie setzt immer die Entstehung günstiger Bedingungen für die Entwicklung eines jeden Elementes, das sich innerhalb dieser Harmonie befindet, voraus. Es kann im Leben grundsätzlich keine Zufälle geben. Zufall als Begriff existiert nur in der egoistischen Auslegung, nicht aber in der vernunftorientierten.
069. Daher, Gefühle, die dich an jemanden gebunden haben, schaffen in Wirklichkeit günstige Verhältnisse für die Entwicklung. Folglich, dank dieser Anhänglichkeit musst du irgendeine fehlende Erkenntnis und die geistige Kraft erwerben.
070. Und nur dann, wenn sich deine inneren Eigenschaften ändern, ändert sich auch die Qualität des Übungsfeldes (wrtl.Lehrverhältnis, Anm.d.Übers.).
071. Und ich möchte noch einmal die Hauptsache betonen – verurteilt niemanden. Wenn das gelingt, so, da bin ich mir sicher, kommt der Moment, dass du dafür, was du in deiner Vergangenheit erlebt hast, Dankbarkeit ausdrücken kannst.
072. Zu einer etwas eigenartigen Beruhigung kann ich etwas Rationales erwähnen: für die günstige Entwicklung eines schwachen Menschen ist es nötig, neben ihn einen stärkeren zu stellen, wenn auch nur für eine kurze Zeit. Das ist logisch.
073. Also, wenn neben einem ein Schwächerer erschien, so ist das nicht etwa das Los des Starken, gegenüber der Schwäche des anderen nachsichtig zu sein. Wer denn noch wird dem Schwachen helfen, wenn nicht der Stärkere.
074. Obwohl derjenige, der schwächer ist, immer mehr Schwierigkeiten produzieren kann. Aber hat etwa nicht der Starke deshalb die Möglichkeit, noch stärker zu werden! Geh auf sicherere Weise weiter, nach der Nacht kommt unbedingt die Morgendämmerung!“

075. „Braucht eine Frau einen Liebhaber?“
076. „Wenn die Frage für eine verheiratete Frau gestellt wird, so wäre es sehr gut, sie richtig zu lösen. Und dies bedeutet vor allen Dingen, dass, wenn die Frau eine zusätzliche sexuelle Beziehung wirklich braucht, so ist es unbedingt notwendig, dieses Thema mit ihrem Mann zu berühren.
077. Der Versuch, das entstandene Problem gemeinsam vernünftig zu begreifen, kann in Wirklichkeit alles an seinen Platz stellen. Natürlich nur unter normalen Umständen, wo der Mann sich bemüht, für die Frau Freund zu sein.
078. Wenn das nicht der Fall ist, und er dieses Problem nicht besprechen will, wobei sein Verzicht auf die Besprechung von verschiedenen beleidigenden Aussagen seinerseits begleitet werden, so zeigt das eindeutig, dass die Frau schon keine Familiensituation mehr hat. Eine Absage solcher Art gegenüber dem Vorschlag der Frau bedeutet, dass sich in Wirklichkeit der Mann von der Frau losgesagt hat.
079. Die Frau hat ihrem Mann zu sagen, dass sie sich bei solch einer Absage gezwungen sieht, sich für frei zu halten, mit einem entsprechenden Gedankenverlauf in Bezug auf ihr Schicksal.
080. All diese Handlungen sind berufen, die günstigsten Bedingungen für das weitere Lösen des entstandenen Familienproblems zu schaffen. Sehr wichtig ist die Offenheit seitens der Frau. Das verläuft rechtschaffen und zugunsten der Frau.
081. Aber der Mann hat zu verstehen, dass er es selbst ist, der die Wahl zugunsten des Umstandes getroffen hat, dass bei seiner Frau durchaus ein anderer Mann erscheinen kann.
082. Und ein Liebhaber – das ist doch vor allem derjenige, der in der Regel gar keine Absichten hat, mit der Frau eine Familie zu gründen. Und das bedeutet, dass er ihr als Mensch nicht vertraut und sie nur als ein Objekt betrachtet, das seine sexuellen Bedürfnisse zeitweilig befriedigen soll.
083. Wegen dieser Befriedigung ist er durchaus bereit, der Frau eine Menge von Worten zu sagen, die ihrem Ohr angenehm sind, aber das ist nur das Spiel. Dies tröstet den Egoismus, aber erfüllt nicht das Herz.
084. Wenn die Welt durch das Prisma des Egoismus betrachtet wird, dann schafft so eine Situation für die Frau leicht die Illusion der erwünschten Befriedigung, aber mit der Zeit wird eine sehr bittere Bezahlung gefordert werden. Alles hat seinen Preis. Und wenn man durch das Prisma der Seele schaut – so wird die Empfindung der Leere unveränderlich sein.“ 
 
085. Im (Internet) Forum sagte der Lehrer in einer Antwort auf die Frage zum Thema Abtreibung:
086. „So eine Frage zu diesem Thema konnte ausschließlich unter solchen Verhältnissen entstehen, wo diese Familie noch keine normale Familie ist. Wo das für das Wohl der Familie notwendige gegenseitige Vertrauen zwischen Mann und Frau nicht geformt ist. Ein Vertrauen, bei dem ähnliche Fragen nur zu zweit gelöst werden können.
087. So eine Information wird unvermeidlich im Informationsfeld dieser Frau bleiben. Und wenn sie aufs neue bereit ist, ein Baby zu bekommen, so wird sich diese tragische Spur im Schicksal des Geborenen unvermeidlich spezifisch widerspiegeln.
088. Das ist ein äußerst ernster Umstand, und es ist in der Gesellschaft nötig, bei der Zurückweisung so einer in der Regel nicht völlig durchdachten Tat besonders kategorisch zu sein.
089. Eine Gesellschaft, wo die Voraussetzungen zur Verbreitung solcher Tragödien über das zulässige äußerste Maß gegeben sind, sichert nur noch mehr ihren Untergang.“

090. „Was ist das, die Liebe?“
091. „Darüber kann nicht wenig gesagt werden. Wenn man es aber vereinfacht, so kann man sagen, dass das zwischen Mann und Frau entstehende Gefühl der Liebe berufen ist, vor allem eben die Menschen zueinander heranzuziehen, die fähig sind, gemeinsam die günstigsten Erziehungsbedingungen füreinander zu schaffen.
092. Und zu Beginn des gemeinsamen Lebens hilft dieses Gefühl, günstige Bedingungen zu schaffen, um eine erhöhte Geduld bezüglich auftretender gegenseitiger Schwächen – die man unvermeidlich erleben muss – zu manifestieren. Eben diesbezüglich, obwohl auch nicht völlig bewusst, entstand unter den Menschen der Spruch: “Die Liebe ist böse, man verliebt sich sogar in einen Ziegenbock“.
093. Und obwohl es nicht richtig ist, so eine Liebe selbst als eine böse zu bezeichnen, verbindet sie nichtsdestoweniger die Menschen auf sehr spezifische Weise. Ihr könnt euch leicht in einen Menschen verlieben, der unbedingt die Eigenschaften haben kann, die ihr nicht besonders annehmen könnt.
094. Zum Beispiel: je mehr Forderungen eine Frau an Männer bezüglich bestimmter Eigenschaften hat, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie eben so einen Mann an sich zieht, dessen Handlungen die nicht normalen Einstellungen dieser Frau brechen werden.
095. Und wenn die Frau an ihrem falschen Verhalten gegenüber Männern beharrlich festhalten wird, so wird man eine unglückliche Familienlage garantieren können.
096. Also alles das, was sich in den Gesetzen der Entwicklung der Harmonie manifestiert, ist diesen Gesetzen immer untergeordnet, und seinerseits, auch untereinander gegenseitig wirkend, schafft es Bedingungen für die gegenseitige Entwicklung.
097. Wenn ein Mensch seinen Partner (seine Partnerin) mit seinem Kopf wählen müsste, so würde er immer unvermeidlich das ihm Bequeme wählen, das heißt, seinen Egoismus befriedigen und folglich auch nicht zum Wohle seiner Entwicklung beitragen.
098. Aber in Anbetracht dessen, was der Mensch in Wirklichkeit ist, würde dies zu einer offensichtlichen Gefahr für die Existenz der menschlichen Gesellschaft werden.“
099. „Und was nennen Sie Untreue und Verrat?“
100. „In Wirklichkeit gibt es weder das eine noch das andere. Jeder Mensch handelt auf eine ganz natürliche Weise kraft seines Bewusstseins und der Entwicklungsstufe seiner eigenen geistigen Welt. Man hat zu lernen, dies zu verstehen und dem Nächsten nie das aufzuerlegen, was zu tragen er keine Kräfte hat.
101. Die Begriffe “Untreue“ und “Verrat“ existieren nicht in den Gesetzen der Entwicklung der Welt des Seins. Sie sind Entwürfe, die ausschließlich von der egoistischen Natur des Menschen, der sich zu entwickeln begann, erdacht wurden, und einst werden diese Begriffe verschwinden.“

102. „Warum erscheinen unter Freunden solche, die jede eigene Initiative belächeln wollen?“
103. „Natürlich, derjenige, der einem am nahesten steht, kann bei weitem stärker seelisch verletzen, als irgendein anderer. Aber man muss sich nicht gedrängt sehen, bezüglich der erwähnten Frage traurig zu werden. Man handelt nicht aus Feindseligkeit euch gegenüber so, sondern deswegen, weil sie sich im Vergleich mit euch bei weitem unsicherer fühlen.
104. Normalerweise drängen sich ausreichend Erfahrene oder Unsichere nicht, eine Initiative zu ergreifen. Aber diesbezüglich Erfahrene werden niemals über die Initiative  von irgendjemandem lachen. Und diejenigen, die sich innerlich sehr unsicher fühlen, bemühen sich in der Regel unbewusst, durch solches Auslachen ihre Bedeutsamkeit ein wenig anzuheben.
105. Denn wenn jemand neben so einem Menschen seine Initiative zeigt, so setzt diese Situation voraus, dass der, der die Initiative äußert, klüger und interessanter ist. Und dann schaltet sich augenblicklich bei denen, die geistig nicht reif sind, der Mechanismus der primitiven egoistischen Verteidigung ein, der aufzeigen soll, dass man nicht weniger klug ist, und dass die geäußerte Initiative eher einer Dummheit gleicht.
106. Man muss sich ruhiger gegenüber diesem Umstand verhalten, weil unter den Freunden durchaus schwächere als ihr selbst sein können. Und dabei hat man es fertigzubringen, nicht dasselbe in Bezug auf sie zu machen.“

107. „Warum sind Polizisten nicht gut?“ (Im Original wurde hier ein Schimpfwort verwendet – Anm.v.Vadim)
108. „Das ist eine sehr oberflächliche und, man kann sogar sagen, primitive Einschätzung.
109. Natürlich, das Spezifische der täglichen Arbeit wirkt sich unvermeidlich negativ aus, aber diese negative Auswirkung geht vor allem dadurch vor sich, dass die bei der Polizei Beschäftigten jeden Tag meistens mit den Menschen konfrontiert werden, deren Intellekt eben auch vieles zu wünschen übrig lässt.
110. Wenn schon die Gesellschaft schlichtweg aufgeteilt wäre in diejenigen, die es aktiv übernommen haben, die Gesetzesbrecher mehr oder weniger zu stoppen und in die übrigen Vertreter der Gesellschaft, so wird gerade die Anzahl der psychisch nicht gesunden Menschen in all ihrer Vielfalt offensichtlich nicht auf der Seite derjenigen überwiegen, die die Rechtsordnung verteidigen.    
111. Wenn man schon so über jemanden lächelt, so ist das eher für die sogenannten Bullen angebrachter, das zu tun.
112. Man kann es auch von einer anderen Seite her betrachten. Wenn irgendwo ein gewisser psychisch nicht gesunder Wahnsinniger ungeheuerliche Gesetzeswidrigkeiten anstellt, wird denn jemand unter denen, die über die `Bullen´  lachen, hingehen, um diesen Flegel anzuhalten? Er wird in keiner Weise hingehen und vor allem aufgrund von Angst oder mit einer sehr unklugen Rechtfertigung, dass er keine Zeit habe und dies ihn nichts angehe. Aber dafür findet er einen neuen Vorwand, diese `Bullen´  wieder für ihr heftiges Verhalten zu beschimpfen.
113. Alle Menschen sind unterschiedlich, und schwierige Menschen sind in jeder Menschengruppe anzutreffen. Es ist nicht richtig, die eine oder andere Gruppe der Menschen nur deshalb schwach zu nennen, weil unter ihnen Schwache sind. Und wohin noch sollte es einen Schwachen hinziehen, wenn nicht zu den Starken? Denn in Wirklichkeit kann der Schwache die Möglichkeit, stark zu werden, nur unter Starken haben. Das ist normal.
114. Und wenn es in der Umgebung von jemandem unter euch keine Schwachen gibt, so wird die vernünftigste Schlussfolgerung sein, dass gerade sie der Schwache sind.“
     

115. „Ist die Unfähigkeit, eigene Fehler zu bekennen, ein Merkmal der Schwäche des Menschen?“
116. „Ich denke, dass es in diesem Fall genauer ist zu sagen, dass dieser Mensch einfach noch nicht reif ist, weiter über den Punkt, wo er jetzt noch verweilt, hinauszugehen.
117. Die Unfähigkeit, eigene Fehler zu bekennen, ist ausschließlich jedem Menschen eigen. Viele Menschen sind bereit, ihre bestimmten Meinungen sehr hitzig zu behaupten, aber sie können trotzdem auch durchaus fehlerhaft sein. Und ist jeder von euch etwa immer fähig, mit Hinweisen einverstanden zu sein? Sie können doch durchaus richtig sein, ungeachtet dessen, dass ihr dies noch nicht sehen könnt.
118. Jeder Mensch, der immer bereit ist, irgendeine seiner Meinung nach richtige Wahrheit eifrig zu behaupten, ist mutig als derjenige zu bezeichnen, der unfähig ist, seine Fehler zu bekennen.“

119. „Wofür ist das Leben nötig?“
120. „Überhaupt ist die Frage bezüglich des Lebens im gesamten Sein unangebracht, weil das Leben selbst immer ohne Anfang und Ende war. Bei der Erschaffung von Objekten (mit dem sich auf jedem von ihnen entwickelnden eigenen Leben), die der Mensch auf dem Firmament beobachten kann, war zwar auch ein Anfang, aber die eben erwähnte Frage wurde ursprünglich nicht gestellt.
121. Was gerade das Leben des Menschen angeht, so wurde es mit einem besonderen Sinn erschaffen. Es steht dem Menschen bevor, Informationsfelder der sich endlos erweiternden Welt der Materie endlos zu verändern. so zu verändern, wie dies die einzigartige Gefühlswelt des Menschen selbst fähig ist zu tun.
122. Und dafür wurde eine unsterbliche menschliche Grundlage (Seele) geschaffen, die keinen Gesetzen des Älterwerdens untersteht, auf die die Erfahrung des Lebens eines konkreten Menschen ständig eingeprägt wird, wodurch seine unwiederholbare Individualität bewahrt wird.
123. Wenn man sagt, dass das Leben dem Menschen nur einmal gegeben wird, so ist das richtig, aber es ist falsch, davon auszugehen, dass der Mensch zusammen mit dem Tod seines biologischen Organismus sterben kann.“

124. „Was denken Sie, wird es das Ende der Welt geben? Und auf welche Weise? Oder flößen die Gelehrten den Menschen einfach Angst ein?...“
125. „Jetzt kann man schon sagen, dass es nicht nur sein wird, sondern dass der Prozess des Formens dieser für die wirkliche Rettung der menschlichen Zivilisation notwendigen Reinigung schon beschleunigt verläuft.
126. Es sind besonders extreme Bedingungen psychologischen als auch geophysischen Charakters dafür notwendig, damit auf der Erden-Mutter letztendlich das eine Volk der Einheitlich Glaubenden verbleibt. Sobald die Bedingungen für die endgültige Vernichtung dessen geschaffen werden, was immer zur Trennung der Menschen untereinander und folglich auch zur Entstehung unvernünftiger Konflikte geführt hatte.
127. Die Menschen dürfen nicht in Nationalitäten aufgeteilt werden, sondern dürfen einfach Erdbewohner sein. Nur danach wird für die Menschheit eine normale Möglichkeit eröffnet werden, sich im Weltall aktiv zu verbreiten.“

128. „Die Baptisten Russlands erklären jeglichen Genuss von Alkohol als eine Sünde. Ist das denn so? Und gibt es so ein Verbot bezüglich Genuss von Alkohol in der Bibel? ...Jesus trank gerne Wein. Dabei in Gegenwart anrüchiger Gesellschaft, mit Steuereinziehern und Sündern.“
129. „Ich unterstütze die oben erwähnte, von den Baptisten Russlands beschlossene Bestimmung. Mehr als das, ebenso muss sich das auch unbedingt auf das Rauchen beziehen, das nicht weniger unheilvoll und überhaupt nicht zu rechtfertigen ist.
130. Was das oben Gesagte betrifft, so möchte man vor schnellen Schlussfolgerungen  bezüglich der Texte warnen, die in der Heiligen Schrift fixiert wurden.
131. Es ist durchaus nicht lohnenswert, viele beschriebene Ereignisse, die darin vorkommen, als eine Anleitung zum Handeln zu betrachten. Zumal viele Handlungen verschiedener Personen in diesen Schriften in bedeutendem Maße nur vom Charakter der umgebenden Umstände abhingen.
132. Dasselbe bezieht sich auch darauf, dass Jesus Wein getrunken hat, der ausschließlich aufgrund der spezifischen umgebenden Lebensverhältnisse getrunken werden konnte, nicht aber wegen persönlicher Wünsche.
133. Seine Lebenstätigkeit setzte den häufigen Besuch verschiedener Häuser voraus, wo man das Bestreben des Hausherren, den Gast mit Wein zu hofieren, für den guten Ton hielt. Wo in dem Zusammenhang eine Zurückweisung, diesen Wein zu trinken, durchaus unangebracht sein konnte.
134. Bei Jesus aber von Liebe zum Wein zu sprechen... Dafür müsste Er zumindest  jede Möglichkeit ausgenutzt haben, um ihn zu trinken, was ich gründlich bezweifle.
135. Und die heutigen Zeiten haben die Folgen der Trinkerei beliebiger Alkoholgetränke hinreichend krass aufgezeigt, mit schrecklichen Resultaten.
136. Zum Alkoholiker wird man nicht nach einem ersten misslungenen Saufgelage. Dafür muss man systematisch vorgehen, indem man bescheiden mit `anständigen´  kleinen Mengen beginnt. Aber muss man etwa unbedingt zum Alkoholiker werden, um im berauschten Zustand unverbesserliche Dummheiten zu produzieren? Alkoholiker zerstören mit dem größten Teil ihrer Handlungen nur ihren Organismus, während eine riesige Menge anderer Menschen, die in so einem berauschten Zustand sind, vor allem danach streben, den Umgebenden Schaden zuzufügen.
137. Diese Verhältnisse in der Gesellschaft haben den Charakter einer extrem großen Tragödie. Und um schon Menschen aus diesem verderblichen Sumpf herauszuführen, wäre es richtiger, dass vor allem die geistig stärksten Menschen den Genuss solcher Getränke aufgeben. Ein klares lebensbejahendes Beispiel soll unbedingt gegeben werden.
138. Nur finden leider viele von denen, die über ihre völlige Unabhängigkeit vom Alkohol sprechen, warum auch immer, ständig verschiedene Rechtfertigungen für ihren weiteren Alkoholkonsum. Was soll man dann über diejenigen sagen, über die diese Menschen wie über Alkoholabhängige sprechen.“

139. „Martha und Maria, das Gute und das Geschäftige... Welchem Beispiel werden wir folgen?“
140. „Ich denke, es ist nicht richtig, die Grenze so scharf zu ziehen. Das Leben des Menschen verläuft ständig in Berührung mit irdischen Wertgegenständen, die fachgerecht behandelt werden sollen, was nur möglich ist, wenn man nicht wenig daran denkt und schöpferisch tätig ist.
141. Eine andere Sache ist es, dass man die Begrenzung von Eifer sehen können und die Wahl nicht in Richtung des Geringeren treffen soll.
142. An das Göttliche soll man immer denken können und das Göttliche in all den Handlungen sehen, die mit der Sorge um die anderen verbunden sind.
143. Nur der geschäftige Zustand schafft in der Regel leicht Umstände, wo der Mensch bei einer entstehenden Wahl zwischen dem Größeren und dem Geringeren das Geringere wählt. Hier muss man aufmerksam sein.“


144. „Der glückselige Theophilakt, der Bulgarische: „...Und so, mit diesen Worten lehrt Gott die Apostel, dass, wenn sie irgendjemandes Haus betreten, nichts Üppiges verlangen, sondern sich mit dem Einfachen begnügen...“ – zitierte einer der Teilnehmer des Forums.
145. „Der gesamte Ausspruch wird absolut richtig angeführt. Aber bei der Berührung dieses Themas sollte man es etwas breiter betrachten.
146. Ich denke, dass du damit einverstanden bist, dass es nicht richtig wäre, denselben Hinweis dem ins Haus Kommenden, als auch dem, den Gast Empfangenden zu geben. Und wenn ein Gastgeber fragen würde, wie er auf richtigere Weise seinen Gast beköstigen solle: gut zubereiten und beköstigen, oder würde es ausreichen, ein hartes Stück verschimmeltes Brot zu geben, - ich denke, dass man durchaus einen Hinweis darüber hören könnte, dass es richtiger ist, dem Gast das Beste anzubieten.
147. Es ist richtiger, viele früher gegebene Wahrheiten von verschiedenen analogen Seiten her zu betrachten, es gibt nämlich die Bittenden und die Gebenden, es gibt die Klopfenden und die, die die Tür öffnen. Jedes dieser sich entsprechenden Paare muss unterschiedliche Hinweise bezüglich derselben Situation hören.“
148. „Über einige Gäste heißt es im Evangelium: sie weder über die Schwelle lassen, noch mit ihnen zusammen speisen.“
149. „Ich finde, dass es gut wäre, die Belehrungen des Lehrers von den Belehrungen derjenigen abzusondern, die von sich passend gesagt haben, dass sie Sünder seien.
150. Die Liebe zu den Nächsten, den Verfolgern, den Fluchenden, setzt ein gutes, wohlwollendes Verhalten zu ihnen voraus. Der Himmlische Vater lässt die Sonne gleichermaßen auf einen Rechtschaffenen als auch auf einen Sünder scheinen und den Regen über beide gleich niederfallen. Folglich liebt Er alle gleichermaßen und ist gegenüber allen wohlwollend.
151. Und wenn der Lehrer lehrt, vollkommen wie der Himmlische Vater zu sein, ist es dann etwa zulässig, die Nächsten zu verurteilen und ihnen kein Stück Brot zu geben, wenn sie es brauchen. Egal, was für eine Gesinnung ihr Kopf und Herz auch haben mag.
152. Eine andere Sache ist es, im eigenen Hause unrechte Äußerungen zu erlauben, das ist schon nicht zulässig.“
153. „Und über diejenigen, die man hineinlässt und mit denen man zusammen speist, wird sogar gesagt, dass sie sich weder darum sorgen, was gegessen noch wo geschlafen wird.“
154. „Hier geht es wiederum in der Rede um die Regel eben für die Ankommenden, die jemandes Haus betreten. Und mehr als das, für diejenigen, deren rechtschaffene Arbeit darin bestand, im steten Wandern auf der Erde und dem Weitertragen der Guten Botschaft.
155. Aber all dies setzt überhaupt nicht voraus, dass das normale Leben aller Gläubigen als ein stetiges Wandern von einem Ort zum anderen verlaufen soll.
156. Diesbezüglich wäre es nicht richtig, eine Regel darüber aufzustellen, sodass die Sorge um das Irdische für alle Menschen nicht nötig wäre. Besonders an Orten, wo das Klima viel härter ist, als im Land Israel.“

157. „…Ich bin bei weitem keine Anhängerin von aufreizendem Äußeren, aber ich halte es für eine Lästerung, schönes langes Haar unter einem Tuch zu verstecken. Wenn Gott dem Mädchen eine natürliche Schönheit gegeben hat, wie kann man das ablehnen?“ – war die Frage im christlichen Internet-Forum.
158. „Ich finde, dass Ihr Verständnis in dieser Frage absolut richtig ist. Die negative Wahrnehmung des nicht bedeckten Frauenhaares resultiert vor allem aus den verkehrten Schlussfolgerungen, die einst ausschließlich aufgrund der Schwäche der Männer entstanden sind. In der Periode der Inquisition starben deswegen sehr viele schöne Mädchen.
159. Das Männliche  und das Weibliche sind gleichermaßen wertvoll, obwohl ihnen auch ein bestimmter grundlegender Unterschied eigen ist. Wodurch sich auch eine kennzeichnende Neigung zeigt, die sich unterscheidet.
160. Und obwohl es natürlich auch traurig sein kann, wenn man noch keine geistig Gleichgesinnte an seiner Seite hat, so soll man trotzdem nicht vergessen, das das Wesentliche für einen Gläubigen die Fähigkeit ist, Beruhigung schon allein im Begreifen dessen zu finden, dass der Himmlische Vater wirklich in der Nähe ist und alle deine Sorgen wahrnimmt.“
161. „Und kann man es ausführlicher erfahren? Ich habe eigentlich gedacht, dass es damals einfach so eine Tradition gab, weil das Klima an den Orten, die in der Bibel beschrieben wurden, dazu zwang, sich vor der Sonne zu schützen.“
162. „Diese Schlussfolgerung von dir könnte in bestimmtem Maße richtig sein, aber trotzdem müsste man gerechter sein in so einer Frage, die mit Verboten eben für Frauen verbunden ist. Denn Verbote betrafen nicht nur unbedecktes Haar, und besonders in Kirchen, sondern auch viele andere Umstände.
163. Alle diese Verbote bildeten sich aufgrund verderblich falschen Verhaltens gegenüber Frauen, das sich durch das falsche Deuten der schon existierenden richtigen Information in eigenartigen heiligen Schriften formte, als auch durch falsche Information, die im Laufe der Zeit durch verschiedene Autoritäten immer wieder erschien.
164. Denn der Mensch hat bis jetzt keinen gewissen Mechanismus in sich, der garantiert bestimmen lässt, von welcher Art eine Erleuchtung war, die auf ihn niederkam. In diesem Zusammenhang wurde auch nicht wenig Unwahrheit mittels eigenartiger heiliger Texte festgehalten.
165. Und wenn auch nicht in den grundlegenden Texten selbst, so in den Texten, die sie deuten, die im Laufe der Zeit als eine zusätzliche Deutung auch für alle anderen Gläubigen behauptet wurde. Was schon an sich eine große Unannehmlichkeit geschaffen hat, weil dies allen weiteren Generationen abgewöhnte, jede Information, die den Anspruch auf Heiligkeit hatte, eigenständig zu durchdenken.
166. Und so wurden viele Verbote betreffend dem, was Frauen angeht, vor allem von Männern aufgrund dessen geformt, wie sie ihre Schwäche angesichts der Schönheit und der natürlichen Anziehungskraft der Frau verstanden.
167. Sie begriffen, dass, wenn eine Frau ihre Schönheit nicht maximal versteckt, so bleibt in den Köpfen der Mehrheit der Männer, die in diesem Tempel weilen, einfach kein einziger Gedanke an das Göttliche. Sie werden nur Gedanken an diese Frau haben. Und es ergibt sich unwillkürlich, dass jener Tempel in diesem Moment  eher dem Tempel jener sehr anziehenden Frauen ähnelt, wo die Mehrheit der Männer, wenn nicht alle, nur sie anbeten.
168. Verbote für Frauen auf so prinzipieller Grundlage wurden gleichermaßen für diejenigen Frauen erlassen, die nicht einem Mann als Ehefrau angehören, als auch für diejenigen, die schon in einer Ehe gebunden sind, denn der Egoismus des Mannes wünscht unter diesen Umständen auf keinen Fall, dass die Schönheit seiner Frau als Versuchung für das entsprechende Entwickeln von Phantasien bei anderen Männern wirksam wird.
169. Umso mehr, als es nicht wenige Männer gibt, und das noch bis heute, mit solch psychischen Eigenschaften und seelischen Schwächen, wo sie leicht die Kontrolle über sich verlieren und  Anstrengungen einsetzen konnten und können, um sich einer Frau, die einem anderen Mann gehört, gewaltsam zu bemächtigen.
170. In diesem Zusammenhang kann man nicht wenige Beispiele des entstandenen Unsinns aufzählen, über den viele mit ernstem Gesichtsausdruck reden. Wo der ganze Unsinn ausschließlich auf der egoistischen Basis geformt wurde, nicht aber durch kompetentes Begreifen des Wesens der Frau, deren Problem (so finde ich) in der gegenwärtigen Zeitperiode zu lösen äußerst notwendig ist.
171. Es ist nicht nötig, all diese angesammelte negative Erfahrung aufzuzählen. Und wenn es irgendein konkretes Interesse gibt, auf diesem Forum zum Beispiel, irgendeine Besonderheit zu betrachten, so kann man es versuchen.“

172. „Ein stetes Suchen – das ist heute den Gläubigen einiger Konfessionen sehr nahe. Wenn die Suche aufhört, ergibt sich die Gefahr einer Umwandlung der gefundenen Ergebnisse hin zum Dogma…“
173. „Ich wäre mit dieser Schlussfolgerung vorsichtiger, denn der Entwicklung der gesamten Welt des Seins liegt unbedingt ein eigenartiges, sie kennzeichnendes Gesetz zugrunde.
174. Die Harmonie der vom Schöpfer erschaffenen Welt der Materie kann nicht in ihrem Grund die chaotische Manifestation von sich stets wechselnden Gesetzen voraussetzen, auf denen sich das ganze Sein auch weiterentwickelt. Diese Gesetze bleiben bestehen, unabhängig davon, ob der Mensch sie erkennt oder nicht.
175. So ist auch in die Entwicklung des menschlichen Wesens selbst ein gewisses Gesetz unvermeidlich eingelegt, welches eben sie kennzeichnet. Ein einheitliches Entwicklungsgesetz für alle Menschen ohne Ausnahme.
176. Und wenn schon irgendein grundlegendes Gesetz der Entwicklung ursprünglich eingelegt wurde, so bleibt es immer unveränderlich, unterdessen das existiert, für dessen Erscheinen auch diese Entwicklung eingelegt wurde.
177. In diesem Zusammenhang wird natürlich das Wohl der Entwicklung des Menschen immer und vor allem von der Qualität des Begreifens dieses Gesetzes abhängen.
178. Indem die Menschen die Entwicklungslinie, die vom Himmlischen Vater ursprünglich eingelegt wurde, in sich bergen, kamen sie auf diese Weise unvermeidlich im Laufe der Zeit durch die eigene Lebenserfahrung zum immer genauer werdenden Begreifen der Wahrheit ihrer Entwicklung. Das heißt, sie haben irgendwelche Wahrheiten schon ziemlich richtig verstehen können, und bezüglich irgendwelcher anderer wird es noch lange dauern, um sie zu erkennen.
179. Darum kann im Leben eines Gläubigen ein Dogma als ein gewisses unveränderliches Gesetz ebenso das richtig bestimmte Gesetz sein, als auch eine falsche Mutmaßung. Aber die Tatsache selbst, dass ein Dogma existiert, als etwas Negatives zu bestimmen, ist in diesem Zusammenhang nicht richtig.
180. Einst werden alle Hauptgesetze der Entwicklung des menschlichen Wesens, die der Mensch fähig sein wird, ausreichend fachgerecht zu verstehen, als Dogma auf ganz natürliche Weise auf ewig eingeprägt werden.“

181. „Könnten Sie vielleicht etwas eingehender erklären, wie Sie das Freiwerden von Sünden und die Befreiung von einem Teil von einem selbst  verstehen? Wenn ich zum Beispiel einige Äußerungen meines Egoismus loswerde, so ist das eine Befreiung von einer Sünde (also der Äußerung selbst), oder eine Befreiung von einem Teil meines Egoismus (also eine Befreiung von einem Teil von mir)?“
182. „Man kann die Neigung, eine sündhafte Handlung zu begehen, loswerden, und was den Teil von einem selbst angeht, so finde ich, dass es richtiger zu verstehen ist, dass du ihn änderst, nicht aber dich von ihm befreist.
183. Richtiger ist es, den Begriff `Egoismus´ etwas breiter zu behandeln, denn der Egoismus selbst ist eine ausschließlich naturgegebene Besonderheit der Gefühlswelt des Menschen und ist grundsätzlich nicht abzutrennen.  
184. Der Egoismus äußert sich durch das individuelle Interesse, das von den Standpunkten der geistigen Entwicklung aus gesehen nicht zulässig, als auch zulässig sein kann. Beispielsweise ist die Anhänglichkeit den eigenen Kindern gegenüber größer, als gegenüber nicht leiblichen Kindern, was auf dem Egoismus basiert. Aber das ist eine zulässige Anhänglichkeit.
185. Das Streben, sich vor allem um den eigenen Mann oder die eigene Frau zu kümmern, nicht aber um andere Männer oder Frauen, - das ist auch eine egoistische Erscheinung, aber sie ist in ihrem Wesen wiederum normal.
186. Somit ist es nicht richtig, den Egoismus eindeutig als was Negatives zu bestimmen. Aber sündhafte Handlungen basieren eben auf egoistischen Äußerungen, wenn die Wahl vor allem in Richtung Befriedigung eigener Interessen getroffen wird, ohne eine vernünftige Übereinstimmung mit den realen Anforderungen des Lebens.
187. Während der mittels eigener Willensanstrengung geschafften Überwindung eigener lasterhafter Neigungen zu etwas generell nicht Zulässigem, oder zu ungesunder Unmäßigkeit bezüglich etwas Zulässigen, verläuft vor allem die Veränderung der Qualität der inneren Welt des Menschen und dabei das allmähliche Verschwinden der lasterhaften Anhänglichkeiten selbst und die Neigung zu ihrer Entstehung.“

188. „...Eine `automatisch´ vollzogene Handlung einer geistig entwickelten Person und eine Handlung nach einem geistigen inneren Kampf: werden sie von Gott gleichermaßen geschätzt, oder ist eine davon wertvoller?“
189. „Es ist nur dann möglich, eine Handlung `automatisch´ zu vollziehen, wenn ein Mensch die für ihn natürlichen Bemühungen einsetzen soll, also das, was ihm völlig entspricht. Solch ein Umstand benötigt gar keinen Kampf, und man denkt auch gar nicht darüber nach.
190. Aber im Leben steht nichts auf einer Stelle. Im Ganzen entwickelt sich die Welt der Materie ständig, die gesonderten Komponenten, aus denen sie besteht, entwickeln sich entweder selbst, oder sie gehen zugrunde, aber sie können grundsätzlich nicht im unveränderlichen Zustand verharren. Darum, wenn etwas `automatisch´ gemacht wird, kann es unter bestimmten Bedingungen auch enden.
191. Das Erreichte beibehalten ist nur dann möglich, wenn man den Verlauf der Vervollkommnung seiner inneren Welt durch irgendwelche Umstände fortsetzt, Umstände, die bislang von sich noch eine besondere Aufmerksamkeit und den Einsatz von Willensanstrengungen erfordern.
192. Ich bin sicher, dass jedem Menschen vom Himmlischen Vater individuelle, für die geistige Entwicklung lebensnotwendige Bedingungen gegeben werden, die von jedem konkreten Menschen unvermeidlich fordern, dass er das Bestreben und den Fleiß bezüglich geistiger Vervollkommnung aufbringt.
193. In diesem Zusammenhang werden natürlich vor allem rechtschaffene Willensanstrengungen am wertvollsten werden. Und das ist, wenn auch nicht ein großer, so aber doch ein Kampf.
194. Frieden und Glück sei mit euch!“ 

Girlande

Kapitel  10

Hier einiges aus dem Gespräch mit dem Lehrer auf dem Forum im Internet.
„Ist jetzt nicht die Zeit dafür reif, dass die Gelehrten so einen Begriff wie die `Seele´ anerkennen? Wo sonst befindet sich denn dann das Zentrum unseres Denkens?“
002. „Sie haben ein sehr interessantes Thema berührt.
003. Natürlich ist für die Menschheit schon die Zeit gekommen, den Begriff `Seele´ bei weitem vollständiger zu begreifen, aber es wird für die Wissenschaftler, die einen Teil dieser Menschheit ausmachen, grundsätzlich unmöglich sein, vieles von dem, was zu den geistigen Besonderheiten gehört, mit gewohnten wissenschaftlichen Methoden irgendwie überzeugend zu erklären. Aber das wird im weiteren nicht so wichtig sein.
004. Erlauben sie mir, etwas von dem, was ich bezüglich der von ihnen berührten Schattierung eines durchaus nicht kleinen Themas habe, mitzuteilen.
005. Die Seele an sich hat keine Zentren des Denkens, die den charakteristischen Besonderheiten des Bewusstseins ähnlich sind, die jeder lebendige materielle Organismus besitzt.
006. Das ist auch nicht nötig, weil die Seele an sich auch nicht berufen ist, eine vollwertige Lebenstätigkeit zu führen. In ihr muss die ganze gefühlsmäßige Erfahrung der Tätigkeit des Menschen mittels des biologischen Organismus angesammelt werden.
007. Und der biologische Organismus des Menschen selbst hat eine besondere Form des Bewusstseins, die sich von anderen Bewusstseinsformen verschiedener Objekte, wie in der Welt der Tiere und der Pflanzen, als auch sogar der Welt mit anorganischem Charakter, bedeutend unterscheidet.
008. Das menschliche Bewusstsein ist berufen, sich vollwertig zu manifestieren, gleichermaßen mittels der Geheimnisse seitens der Tätigkeit des Gehirns als auch mittels der Feldform des Bewusstseins, welches sich mit bestimmten Energie-Informationsschwingungen in einem bestimmten Radius um den Menschen herum ausbreitet. Wobei es von der Qualität der geistigen Entwicklung des Menschen abhängt, wie groß die Ausdehnung seines Feldbewusstseins misst.
009. So ein Feldbewusstsein hilft dem Menschen, indem es durch seine Schwingungen ähnliche Energie-Informationsschwingungen berührt, auf der Ebene seines Vorgefühls das zu erfahren, was ihn schon real erwartet, oder was sich einfach in der Nähe befindet, oder was da vor sich geht. Und das Gehirn wird für diese Gegebenheit auch noch die dafür fehlenden Bilder finden.
010. Das Feldbewusstsein ist als bestimmte kennzeichnende Färbung um den Menschenkörper herum zu beobachten, und nach dem Lebensende dieses Körpers wird dieses Feld im Laufe von vierzig Tagen allmählich in die es kennzeichnenden ursprünglichen Elemente zerfallen und sich in einem ähnlichen Feld der umgebenden Natur auflösen.
011. Und die Seele wird daraufhin nach den hier eigenen Gesetzen mit der angesammelten Gefühlsinformation weiterhin in sich abgeschlossen existieren.
012. Aber der Entwicklungsverlauf der Seele hört sofort nach dem Verlassen des festen Körpers auf.“
013. „Und im weiteren wird diese feinstoffliche Substanz gemäß dem Entwicklungsniveau für sich `Kameraden´ in der Astralwelt vorfinden und wird sich mit Selbstkontemplation beschäftigen, weil die Entwicklung endet? ...Wo werden denn Gesetze der weiteren Existenz der Seele beschrieben?“
014. „Diese Gesetze wurden noch nicht beschrieben, außer primitive Gesetze, das heißt, denjenigen, die nicht mit der Logik der Zweckmäßigkeit der Vorstellung, die aber vor allem ausschließlich eine egoistische Färbung haben, verbunden sind.
015. Lieber Freund, bei all meinem Wunsch gelingt es mir nicht, irgendwelche Beweise anzuführen, aber, um dieses Thema weiter zu entfalten, verbleibt ihnen aus irgendwelchen ihnen nicht bekannten Gründen nichts anderes, als das Vorhandensein von gerade diesem Wissen bei mir vorauszusetzen.
016. “Und im weiteren wird diese feinstoffliche Substanz gemäß dem Entwicklungsniveau für sich `Kameraden´ in der Astralwelt vorfinden und wird sich mit Selbstkontemplation beschäftigen, weil die Entwicklung endet?“ – so ihre Frage.
017. Sie haben es ausreichend richtig verstanden, sich zu orientieren.
018. Drückt man sich nur bildhaft aus, so kann man sagen, dass die Individualität des Menschen, die sich durch die Gefühlserfahrung des Lebens im Körper geformt hat, in der Illusion, die aus dieser angesammelten Erfahrung gewoben ist, vor sich hinkocht.
019. Der Mensch nimmt die Illusion mit all den ihm eigenen Gefühlsbewegungen als Realität selbst wahr, die bei so einem Verweilen der Seele außerhalb des dichten Körpers, der naturgemäß mit den für die Entwicklung charakteristischen Eigenschaften ausgestattet ist, endlos und unveränderlich andauern kann.
020. Darum ist es sehr wichtig, was für eine Gefühlswelt der Mensch in sich selbst gestaltet.“
021. „Angenommen, ich lasse bei Ihnen das Vorhandensein irgendeines Wissens zu. Und ich frage sogar noch nicht einmal nach der Urquelle. Hoffentlich nicht vom Heiligen Geist? Aber, selbst wenn dem so wäre, ändert das grundsätzlich nichts. Unterscheidet sich Ihre Konzeption, so muss man meinen, grundsätzlich von der christlichen? Sie sind aber auch kein Gnostiker?
022. Nun, eigentlich… Wenn Sie keine besonders unverständlichen metaphysischen Begriffe benutzen werden, sondern sich bemühen, es auf einfache, verständliche Weise  zu erklären, so wird das Gespräch gelingen…
023. Sieht die Seele, so, wie ich es verstehe, irgendeinen langen, endlosen `Traum´? Nimmt der Schöpfer daran in keiner Weise teil?“
024. „“…Hoffentlich nicht vom Heiligen Geist?..“  Eine durchaus seltsame Hoffnung. Und obwohl es vernünftiger wäre, auf die Frage überhaupt nicht zu reagieren, so ist es nicht gelungen, sie von einer positiven Seite her logisch zu rechtfertigen.
025. Bezüglich jener Gemütsbewegung, in der die Seele nach dem Verlassen des Körpers verweilt, kann der Himmlische Vater wegen der prinzipiellen Unmöglichkeit auf keine Weise an ihr teilnehmen. Sonst würde der Himmlische Vater es niemals zulassen, dass der Mensch leidet.
026. Es gibt nur zwei Varianten, solch eine Leidenssituation zu verändern. Eine Variante – wenn das geistige Gewebe, aufgrund dessen die Seele mit allen eingelegten Besonderheiten und mit der vom Menschen erworbenen Gefühlserfahrung insgesamt geformt ist, einer eigenartigen Feuerreinigung unterworfen wird, wobei schon ein zweiter Tod für die Individualität selbst, die sich in einer konkreten Seele nach der von einem konkreten Menschen in einem Körper beendeten Lebenstätigkeit gezeigt hat, stattfindet.
027. In diesem Fall bleibt das geistige Gewebe  selbst rein, welches seinem Wesen nach analog der Energie-Informationsbasis des Geistes des Himmlischen Vaters entspricht, es verschwindet nur die gesamte Information, die mit der Lebenstätigkeit dieses Menschen zusammenhing.
028. Die zweite Variante – wenn die Seele für die weitere Entwicklung wieder in einen neuen Körper eingelegt wird. Dieses Sakrament existiert wirklich, aber nicht ganz so, wie es in den östlichen Glaubenslehren interpretiert wird.
029. Dank dieses Sakramentes kann es gelingen, sehr Vieles in der Tätigkeit des Menschen in die nach dem Willen Gottes notwendige Richtung zu verbessern, indem dieses Sakrament den Menschen in vorausbestimmte Verhältnisse verkörpern lässt, die im Erziehungssinne am günstigsten sein können.
030. Eben darum sind alle Formen der Lebenstätigkeit verschiedener menschlicher Gesellschaftsgruppen auf der Erde Gottgefällig, denn im Umfeld einer jeden dieser beliebigen Gruppen wird der Mensch unvermeidlich das offensichtlich Fehlende für das Voranschreiten in die gemäß der Wahrheit notwendige Richtung erkennen.
031. In diesem Zusammenhang ist es noch wichtiger zu betonen, dass in Wirklichkeit alle Völker ohne Ausnahme mit ihren ihnen eigenen Ansichten über das Göttliche sich in etwa gleichem Maße zur Rettung hinbewegen. Darin bestehen der Ruhm und die Allliebe Gottes!
032. In dieser Zeitperiode ist es äußerst sinnlos zu behaupten, dass nur diejenigen, die traditionell den Glauben an Christus weiterhin manifestieren, der Rettung am nächsten gekommen sind.
033. Obwohl das lebendige Wort Gottes, das zu den Menschen als der Lehrer kommt, wahrhaftig nur als Einer existierte und existiert. Und nur durch Ihn können die Menschen zu der notwendigen Einigkeit kommen und folglich auch zur Rettung. Aber das ist schon eine andere Frage.“
034. „Ist der Körper mit den für die Entwicklung bezeichnenden Eigenschaften ausgestattet? Oder ist die Seele damit versehen?“
035. „Die Seele ist ursprünglich mit der Neigung zu besonderem kreativen Schaffen beschert und mit dem, was in der Periode des Verweilens im biologischen Organismus die Bedingungen schaffen würde, die für das vernünftige Bestimmen des Göttlichen, was diesem Organismus schon eigen ist, benötigt wird.
036. Die Seele an und für sich kann nicht mit den Erscheinungen der Welt der Materie eine enge Verbindung aufnehmen. Denn die Entwicklung der Seele setzt vor allem das Ansammeln der notwendigen schöpferischen Erfahrung durch das Sakrament des Schaffens voraus, was nur mittels eines dichten Naturkörpers möglich ist, jedoch mit unbedingten, bestimmten Eigenschaften der Vernunft.
037. Daher erweisen sich die Körper der tierischen  als auch pflanzlichen Welt dafür als völlig ungeeignet. Schon ganz zu schweigen die Mineralien.
038. Verbunden damit werden in den östlichen Glaubenslehren falsche Parallelen gezogen.“

039. „Befindet sich das menschliche Ego während des Lebens des Körpers da herinnen, oder außerhalb des Körpers, oder neben dem Körper? Sind Gehirn und Ego irgendwie miteinander verbunden?“
040. „Das Ego des Menschen oder das des Tieres haben in ihrem Wesen eine gleichartige naturgegebene Besonderheit. Das ist die Äußerung des Naturprogramms, das damit zusammenhängt, dass der biologische als auch überhaupt der organische Körper die Möglichkeit hat zu überleben.
041. Auf andere Weise kann man dies als Instinkt bezeichnen. Mittels des Instinktes werden alle Erscheinungen der umgebenden Realität ausschließlich von den Positionen des eigenen Vorteils wahrgenommen.
042. Das Ego hat kein punktgenaues Erscheinen, um von einer separaten Stelle im Menschen, als auch neben dem Menschen zu sprechen. Es handelt sich um ein Programm, das in der gesamten Energie-Informationsstruktur des Wesens des Naturkörpers verteilt ist.
043. Bei der ganzen Welt der Materie, die der Mensch in erster Linie sieht, handelt es sich um das Erscheinen von Energie, oder, es ist durchaus angebracht zu sagen, des Geistes, aber je nach der kennzeichnenden Information, die zugrunde liegt, erscheinen diese Energien in unterschiedlicher Dichte und mit entsprechenden Besonderheiten.
044. Das Gehirn des Naturorganismus ist zwar mit Instinkten des Organismus selbst auch dicht verbunden, aber es wirkt in seiner Grundlage ein ganz anderes charakteristisches Gesetz der Entwicklung.
045. Die Tätigkeit des Gehirns ist in ihrem Wesen in einem bestimmten Maße mit einem Computer zu vergleichen. Und ist es etwa vernünftig, die Arbeit eines Computers als egoistisch zu bezeichnen?
046. Es macht die einzigartige Besonderheit des menschlichen Gehirns aus, dass es unter normalen Umständen berufen ist zu helfen, die umgebende Realität bei weitem nicht nur von den Positionen des eigenen Vorteils aus einzuschätzen, wie dies bei den Tieren im Großen und Ganzen immer vonstatten geht.
047. Solange so ein Naturegoismus offensichtlich auf die Verstandestätigkeit einwirkt, wird sie ausschließlich voreingenommen verlaufen. Und die Voreingenommenheit erlaubt nicht, die sich ereignende Realität objektiv annehmen zu können, wozu eigentlich die Vernunft des Menschen berufen ist, aktiv zu werden.
048. Eine normale Arbeit des Menschenverstandes wird ausschließlich nur dann möglich sein, wenn die Äußerungen der Instinkte auf ein zulässiges harmonisches Minimum gebracht werden.
049. Und gerade die geistige Entwicklung des Menschen ist dazu berufen, diese Aufgabe zu lösen.“

050. „Gott ist also nicht allmächtig und ist in Seinen Möglichkeiten begrenzt?“ – war die Frage eines Teilnehmers nach den Erklärungen des Lehrers.
051. „Natürlich! Sonst würde sich eine außerordentliche Absurdität ergeben.
052. Und es ist richtiger, es so zu verstehen, dass der Himmlische Vater eben nichts Unnötiges tun kann. Er kann nicht das Gesetz der Harmonie verletzen.
053. So etwas ist nur beim Menschen möglich, dass er in dem Fall, wenn er etwas sogar mit Sicherheit als falsch einschätzt, es trotzdem fertigbringt, so etwas bewusst zu tun.
054. Das Gesetz der Entwicklung der gesamten Harmonie setzt beim Vorhandensein einer bestimmten Gegebenheit nur eine einzige absolut günstige Richtung voraus, mit allen diesen untergeordneten Gesetzmäßigkeiten. Und folglich wird auch ein beliebiges, selbst auch eine einzige Abweichung von diesem Gesetz, eindeutig schon als eine minderwertigere Handlung eingeschätzt.
055. Denn nach jeder Äußerung in der gesamten Harmonie beginnt sofort ausschließlich die Kette der Konsequenzen. Der Himmlische Vater tut niemals das, was als das Schlechtere einzuschätzen wäre.
056. Aber das Gesetz der Harmonie als die Höchste Ordnung ist immer logisch und zweckmäßig und folglich auch mittels der Vernunft begreifbar.
057. Die Verbreitung der Meinung darüber, dass Gott fähig sei, sozusagen uneingeschränkt alles zu tun, hat unvermeidlich nicht nur die Vorstellung über die grundsätzliche Unmöglichkeit, die Logik Seiner Handlungen zu begreifen, als auch in diesem Zusammenhang die Sinnlosigkeit selbst der Anwendung von Versuchen bezüglich des eigentlichen Denkens in diese Richtung, zufolge.
058. So etwas war früher bequem, zu Zeiten eines sehr niedrigen Niveaus der Entwicklung des Bewusstseins des Menschen, denn das ließ leicht viele offensichtliche Dummheiten in falscher Weise rechtfertigen.“

059. „…der Träger wird von der Information gereinigt. Aber dann hört der Träger auf, ein Ego zu sein. Folglich ist die Seele nicht unsterblich? …Das Informationsfeld der Seele erwirbt zusammen mit dem Träger einen neuen physischen Körper. Mit der alten Information? Aber wofür??? Liegt die Wahl bei Gott?“
060. „Natürlich, nur der Himmlische Vater selbst bestimmt das Verkörpern jeder Seele unter konkreten Erziehungsumständen, die für sie im weiteren am günstigsten sind.
061. Das geistige Gewebe selbst ist den Gesetzmäßigkeiten der Alterung nicht unterworfen und ist folglich unsterblich.
062. Aber es gibt Umstände, wenn die in der Seele immerhin angesammelte negative Information unvermeidlich eine prinzipielle Sinnlosigkeit für eine neue Verkörperung geschaffen hat. Das heißt, dass das angesammelte außerordentlich Negative schon bei jeder Verkörperung nicht mehr in Richtung zur besseren Seite hin zu verändern ist.
063. Welch logischer Sinn wäre dann in der Zweckmäßigkeit des ewigen Verweilens dieser Seele im Feuer des eigenen angesammelten Negativen zu sehen?
064. Darum eben wurde im Zusammenhang mit so einer Wahrscheinlichkeit auch das Sakrament der eigenartigen Feuerreinigung vorgesehen, bei welchem die absolut unnütze negative Information gelöscht wird. Nachdem das, was sie als einen `Träger´ bezeichnet haben, wieder für die Entstehung einer neuen  Individualität genutzt wird.
065. Aber es kommen nicht nur diese Individualitäten nicht in einen neuen Körper zurück. Es ergibt zu diesem Zeitpunkt noch keinen Sinn, diejenigen zu verkörpern, die sich geistig hoch genug entwickelt haben. Sie verweilen weiterhin günstig in einer glücklichen Illusion, die auch auf ihrer eigenen Erfahrung, in diesem Fall schon rechtschaffener Erfahrung, basiert.  Aber auch das soll keinesfalls für ewig sein, sonst würde das zu einer völligen Sinnlosigkeit führen.
066. In einen neuen Körper kommen nur diejenigen mit der alten Information zurück, für die es noch lebensnotwendig ist, ihre Gefühlserfahrung im weiteren in die Richtung zu verändern, die für alle Menschen vorherbestimmt ist.
067. Und da auf der Erde außer denjenigen, die aufs neue zurückgekehrt sind, auch die erstmalig Verkörperten leben, die zu charakteristischen Fehlern neigen, welche seitens all ihrer `älteren´ Brüder unvermeidlich gemacht wurden, so kann bei ziemlich oberflächlicher Betrachtung der Geschichte der Entwicklung der Menschheit leicht ein falscher Eindruck entstehen, als ob die Menschen im Laufe einer langen Geschichte ihrer Entwicklung sozusagen nichts gelernt hätten.“

068. „Warum dann gibt es in einer neuen Verkörperung keine Erinnerungen an das vorherige Leben? Ist der Zugang blockiert? Welchen Sinn hat dann eine neue Reinkarnation mit einer Nullerfahrung? Wovon hat man sich abzuwenden?“
069. „Vor allem spielt bei diesem Umstand das neue Bewusstsein des geborenen Organismus eine nicht geringe Rolle. Im Gedächtnis dieses Bewusstseins fehlt aus ganz natürlichen Gründen völlig die Information über das bisherige Leben, das dazu sogar noch in einer ganz anderen genetischen Generation verlaufen ist.
070. Noch mehr als das unterscheiden sich die für das Bewusstsein und für die Seele charakteristischen Schwingungseigenschaften sehr stark voneinander, was natürlich den gegenseitigen Austausch  der bei ihnen vorhandenen Informationen, die jeweils charakteristisch sind, stört.
071. Das ist auch gut so. Sonst, stellen sie sich vor, wie ihre Kindheit aussehen würde, wenn bei voller Erinnerung an ihre Vergangenheit die ganze Last der schweren Gemütsbewegungen bezüglich der zahlreich vollzogenen Dummheiten auf sie gelegt würde, die, die sie im Laufe des vorherigen Lebens vergeblich versucht haben zu vergessen. Wenn nicht nur das Positive in der Erinnerung auftauchen wird, sondern auch alles Bittere, was in der Regel überwiegt.
072. Und was die `Nullerfahrung´ angeht, so ist das nicht so. Die sich in der Seele ansammelnde Erfahrung wirkt unaufhörlich auf die Äußerungen des neuen Körpers ein. Wo kommen denn dann die verschiedenen Talente und Ähnliches her? Woher können bei Kindern Neigungen entstehen, die genetisch in der Generation nicht vorgekommen sind?
073. Kann man etwa so eine Schlussfolgerung als vernünftig bezeichnen, aus welcher eindeutig hervorgeht, dass Gott manchen Menschen das Talent quasi gegeben habe, und den anderen, die Er ebenso liebt, nicht? Dabei machen solche `Benachteiligten´ die beträchtliche Mehrheit aus. Bei so einer Sichtweise wäre es durchaus angebracht, damit zu beginnen, auch von einer vorausbestimmten Ungerechtigkeit zu sprechen.
074. Ursprünglich wird ausschließlich jede Seele mit gleichen Eigenschaften beschert. Und die folgende, sich ansammelnde Erfahrung wird während der Lebenstätigkeit jedes neuen Körpers unbedingt eine bestimmte gefühlsbetonte Neigung zu etwas herstellen.
075. Und je größer die positive Erfahrung, umso mehr wird schon früh, wenn man jung ist, die Neigung zum sorgfältigen Schaffen und die Suche nach dem Göttlichen zutage treten.“

076. „Sie haben geschrieben: “Obwohl das lebendige Wort Gottes, das zum Menschen als Lehrer kommt, wahrhaftig nur Einer war und ist. Und nur durch Ihn können die Menschen zu der notwendigen Einheit kommen, und folglich auch zur Rettung. Aber dies ist schon eine andere Frage“. – ist das Jesus?“
077. „Ja. Nur aber ist dies ein zeitweilig auf der Erde erschienener Name. Er wird bei jedem neuen Erscheinen unter den Menschen ein anderer sein.
078. An und für sich ist der menschliche Name für das Wort Gottes nicht nötig, so, wie er auch für den Himmlischen Vater nicht nötig ist.“
079. „In der Bibel werden falsche Propheten vorausgesagt, die unter dem Namen Christi daherkommen, und Viele werden verlockt werden. Wie soll man die Wahrheit von den Teufelsdingen unterscheiden?“
080. „Eine gute Frage. Diesbezüglich sind zahlreiche falsche Überlegungen entstanden, die vor allem auf der übermäßigen Angst basieren, einen gefährlichen Fehler zu machen.
081. Es ist absolut sinnlos, die Wahrheit zu suchen, indem man gleichzeitig die Angst aufrechterhält, einen gefährlichen Fehler zu begehen.
082. Die ganze Sinnlosigkeit auf religiösem Gebiet, die sehr schmerzhafte und sogar durchaus blutige Folgen verursacht hat, ist ausschließlich mit dieser Angst verbunden.
083. Falsche Messiasse und falsche Propheten hat es immer gegeben, vor Christus als auch nach Ihm. Wobei einige Erscheinungen mit der Qualität eines Messias, die nach dem Erscheinen von Christus stattgefunden haben, von einigen jüdischen Glaubenslehren durchaus als eine wirklich stattgefundene Tatsache aufgenommen wurden.
084. In diesem Zusammenhang ist der Hinweis über das Beurteilen entsprechend den Früchten weiterhin aktuell, wohl aber nicht einfach.
085. Einige wunderbare und süße Früchte erscheinen auf Zweigen, die bei ihrer Entwicklung zuerst mit nicht wenigen Dornen bedeckt waren.
086. Darum ist es weise, nicht vorschnell negativ zu urteilen und einzuschätzen. Gerade darin liegt die größte Gefahr.
087. Ein christlicher Rechtschaffener warnte seine Nächsten durchaus weise, dass, wenn sie eine Lüge für Christus halten, so wird ihnen dies verziehen, aber wenn sie Christus für eine Lüge halten und ihn übereilt ablehnen, so wird das verderblich sein.
088. Kein einziger Mensch hat kraft seiner Gegebenheiten grundsätzlich Eigenschaften für ein garantiertes Bestimmen des Wahrhaftigkeitsgrades dessen, was er jeden Tag erlebt. Darum wird es niemals möglich sein, den Menschen des bewussten Ablehnens des Göttlichen zu überführen.
089. Als eine gefährliche Sünde kann gerade nur etwas in dem Fall benannt werden, wenn der Mensch bewusst das macht, was er selbst schon als etwas Falsches versteht.
090. Ich denke, sie stimmen mir zu, dass der Mensch seine Unstimmigkeit darüber äußern kann, worüber er schon hinausgewachsen ist und dasjenige offensichtlich als das Falsche ansieht, so auch gleichzeitig darüber, wozu er noch nicht herangewachsen ist und dasjenige bislang noch als etwas Falsches wahrnimmt.
091. Nicht der Mensch muss darüber urteilen, was um ihn herum vor sich geht. Nur die Zeit selbst wird Allem dazu verhelfen, als das Wahre bestimmt zu werden.
092. Der Himmlische Vater kennt ausgezeichnet die wahrhaftigen Motive der Bemühungen des Menschen. Darum sind vor allem Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit des Menschen sich selbst gegenüber wichtig.
093. Damit im Zusammenhang ist es vor allem äußerst wichtig, wie der Mensch seine selbstständigen Schritte überdenkt und vollzieht. Und wenn der Mensch mit dem aufrichtigen Wunsch, das Göttliche zu erkennen, gefühlsmäßig trotzdem etwas bedingt Falsches zu sich heranzieht, so ist das kein verderblicher Fehler, sondern ausschließlich das, was einen dem Erkennen der Wahrheit noch näher bringt.
094. Nur so wird die Weisheit selbst auch erworben.
095. Die Hauptsache ist, keine Angst zu haben bei dem Versuch, dasjenige erkenntnisreich und vernünftig tiefer zu begreifen, wozu eine gefühlsmäßige Neigung entsteht.“
096. „Was verstehen Sie unter dem Wort `gefühlsmäßig´?“
097. „Vor allem verstehe ich darunter das, was zu der Fähigkeit des Menschen gehört, das Vorhandensein von etwas in dem ihn umgebenden Raum zu verspüren, was weder durch das Sehen, Hören, noch mittels Geruch wahrgenommen werden kann.
098. Aber, entschuldigen sie mich, es ist nur dann genauer zu erklären, wenn präzisierende Fragen mit konkreten Parallelen entstehen.“

099. „Sie haben geschrieben: “Die sich in der Seele ansammelnde Erfahrung wirkt unbedingt auf die Äußerungen des neuen Körpers ein… Ursprünglich wird ausschließlich jede Seele mit den gleichen Eigenschaften beschert…“
100. Ich verstehe das wirklich nicht: jede Seele, indem sie “in einen neuen Körper kommt“, hat keine Information (Erfahrung) über ihr bisheriges Leben“.
101. „Unter dem Wort `ursprünglich´ habe ich die Periode des Zustandes der Seele bis zu ihrer ersten Verkörperung gemeint. Darum ist die vollständige Abwesenheit von Lebenserfahrung in ihrem Gedächtnis absolut natürlich.
102. Erlauben sie mir, dass ich noch einige zusätzliche Erklärungen bezüglich des Begriffes `Information´ anführe.
103. Als Beispiel eine auf dem Sand hinterlassene Spur des Fußes eines Menschen und eine wörtlich-bildhafte Vorstellung darüber sind in ihrer Basis eben die Information, aber in ihren Besonderheiten unterscheiden sie sich voneinander. Und entsprechend dem erwähnten Beispiel unterscheiden sich voneinander die Lebenserfahrung und die Information darüber.
104. Ebenso bleibt auch bei einer neuen Verkörperung nur die `Spur´, nicht aber die wörtlich-bildhafte Information darüber.
105. Der Wert von so einer `Spur´ besteht darin, dass sie praktisch eine unbewusste Neigung zum Erfüllen entweder des Göttlichen oder des Ihm Entgegengesetzten eingibt, je nach Erfahrung.
106. Und folglich, je größere positive geistige Erfahrung in die Seele eingeprägt ist, umso größer wird auch eine unbewusste Neigung zum richtigen Finden eben des Göttlichen in einer beliebigen unbekannten Situation sein.“
107. „Welchen Sinn haben diese endlosen sich wiederholenden Verkörperungen in neue Körper? Das Erreichen der höchsten Vollkommenheit?“
108. „So sind sie endlich zu der Hauptfrage gekommen, um welche herum sich dieses ganze Thema über die Eigenschaften der Seele auch drehen kann.
109. In einem gewissen Maße habe ich schon versucht, ihre Frage in diesem Forum teilweise zu beantworten, aber zum Thema `Noch einmal über den Sinn des Lebens´. Es ist günstiger, um nicht etwas zu wiederholen, wenn ich weitere Präzisierungen erst daraufhin mache, wenn sie sich mit jener meiner Aussage bekannt gemacht haben.
110. Und was das Erreichen der höchsten Vollkommenheit angeht, so kann so ein Ziel im vernünftigen Sinne nicht bestehen. So ein Ziel kann nur derjenige stellen, der es noch nicht vermag, die umgebende Realität unabhängig vom eigenen Egoismus zu betrachten.“
111. „Kann Gott die Energiesubstanz, die Seele heißt, etwa nicht `berichtigen´, indem Er eine negative, lasterhafte Information, die sich dem Menschen auf der Erde eingeprägt hat, wegschafft und nur die positive Information belässt?“
112. „Ich denke, hier waren sie zu vorschnell. Wenn es auf diese Weise möglich wäre, so könnte das Verzögern mit so einer Operation an der menschlichen Seele, das sich auf Jahrtausende ausdehnen würde, die Notwenigkeit der Existenz des Satanismus rechtfertigen.“
113. „Aber jedes Mal beim Sterben des menschlichen Körpers wird die Seele unveränderlich die negative Information über das Leben auf der Erde mit sich schleppen… Und jedes Mal von Anfang an.“
114. „Überhaupt nicht. Die gesamte Information, die ein Mensch angesammelt hat, wird gerade von ihm selbst in der Periode seines Lebens im Körper verändert.
115. Wenn ein Mensch ein nächstfolgendes Mal seine negative Neigung hin zu etwas Gesetzwidrigem überwindet, und durch seine rechtschaffene Arbeit schon eine positive Neigung erarbeitet, so verändert sich die bisherige negative Information völlig, sozusagen vom Minus zum Plus. Das Negative hört einfach auf zu existieren.
116. Also deswegen: `Der Glaube ohne Taten ist tot´!
117. Nun, und deshalb, trotz der enorm großen Neigung des Menschen, fehlerhafte Schritte zu unternehmen (vom geistigen Standpunkt aus gesehen), wo der Mensch es dennoch fertigbringt, notwendige positive Erfahrung zu sammeln, nutzt der Himmlische Vater die vom Menschen geschaffenen mannigfaltigen Lebensverhältnisse auf solche Weise, dass der Verkörperte in für ihn günstige Erziehungsverhältnisse gerät.
118. Darum sind vor dem Antlitz Gottes alle Völker mit ihren Bedingtheiten, was das Geistige betrifft, gleich viel wert! Und hin zur Rettung bewegt sich die menschliche Seele in jeder Gesellschaft gleichermaßen!“

119. „Sie haben geschrieben: `Ich denke, dass sie zustimmen, dass ein Mensch sein Nichteinverstandensein ebenso darüber äußern kann, über das er schon hinausgereift ist und was er offensichtlich als etwas nicht Richtiges einschätzt, sowie auch über das, wozu er bisher noch nicht herangereift ist und was er  bislang noch als etwas nicht Richtiges wahrnimmt´. Ein interessantes Wortspiel. Davon ausgehend  kann man absolut jede beliebige Information für falsch halten…“
120. „Sie haben meine Aussage nicht genau genug aufgenommen. Versuchen sie diese Aussage nicht vonseiten des erwähnten Menschen zu betrachten, sondern als Unbeteiligter, der diesen Menschen beobachtet. Ich sprach über die Gesetzmäßigkeit selbst, die der menschlichen Wahrnehmung zugrunde liegt.
121. Im Zusammenhang mit dem oben Gesagten wird ihnen vielleicht das folgende Beispiel verständlich sein. Ein beliebiger Atheist, der generell die Existenz Gottes aktiv verneint, wird völlig zurecht als ein zu so einer Wahrheit bisher geistig noch nicht Herangereifter eingeschätzt. Gleichzeitig wird er vollkommen recht haben, wenn er aufhört zu stehlen und jemanden bewusst zu beleidigen, weil er über so eine Neigung schon hinausgewachsen ist.
122. Im ersten Fall äußert der Mensch sein Nicht-Einverstanden-Sein als einer, der dazu noch nicht herangereift ist, und im zweiten als einer, der darüber hinausgewachsen ist, aber in beiden Fällen äußert er seine Ablehnung angemessen und unabhängig von seinen realen Möglichkeiten.“

123. „Ihre Worte verstehe ich so, dass die Seele selbst sich an nichts erinnert und nichts versteht? Sie trägt nur eine positive  oder negative Ladung aufgrund ihres bisherigen Leben?
124. Aber dann ist Ihr Standpunkt zum Thema orthodoxe Heilige, wo Sie behaupten, dass die Seelen der Rechtschaffenen sich neben den Lebenden befinden und ihnen Hilfe leisten können, völlig unklar.“
125. „In diesem Fall ist es nicht genügend genau, unter dem Wort `Ladung´ nur ein gewisses Zeichen (-) oder (+) zu verstehen. In diesem Fall ist es überhaupt nicht einfach, das ausreichend zu erklären, weil entsprechende Begriffe in der menschlichen Sprache fehlen.
126. Ich versuche vorerst, es so zu sagen, dass die Erinnerung an vergangene Lebenselemente in der Seele auch aufbewahrt werden, aber nicht so, wie irgendeine Information im Gedächtnis des Bewusstseins gespeichert wird. Wenn, bildlich ausgedrückt, man sagen kann, dass das Gedächtnis des Bewusstseins aus schwarz-weißen linearen Mustern besteht, so besteht das Gedächtnis der Seele aus farbigen Feldern.
127. Wenn das Bewusstsein an sich aufgrund eigener Gesetze fähig ist, immer neue Lösungen zu finden, so bewegen sich alle Prozesse in der Seele – die sich vom Naturfeld des Bewusstseins getrennt befindet – nur im Rahmen der angesammelten Gefühlserfahrung.
128. Und was diejenigen Kinder Gottes angeht, die man als Heilige bezeichnet und welche kraft des göttlichen Willens neben den Menschen verbleiben, um ihnen zu helfen, so wäre es nicht genügend genau, nur ihre Seele in Betracht zu ziehen.
129. So eine wirklich aktive Hilfe kann von irgendeinem Menschen nur dann geleistet werden, wenn sich seine Seele von einem bestimmten Naturfeld nicht völlig abgetrennt hat. Nur in diesem Fall verbleibt eine direkte Verbindung mit den auf der Erde Lebenden.
130. Ich versuche, dies durch einfachere Bilder zu erklären.
131. Das naturgegebene Energie-Informationsfeld einer Person, die auf der Erde lebt, kann man sich als eine gewisse abgeschlossene Drahtkontur, deren innerer Raum ein regenbogenfarbiges Leuchten füllt, vorstellen. Dieses Leuchten ist eben die Seele selbst.
132. Nach dem Moment des vollständigen Lebensende des Körpers trennt sich von ihm diese als bedingt bezeichnete Drahtkontur, die das Bild und die persönlichen Besonderheiten des belebten Körpers vollständig beibehält; und unter gewöhnlichen Umständen bleibt dabei die Seele während vierzig Tagen weiterhin an diese Kontur gebunden. Dies ist die Periode des Zerfalls der naturgegebenen Energie-Informationsbesonderheiten der bildlich erwähnten Kontur.
133. Aber wenn es der Wille des Himmlischen Vaters ist, und dies geht unabhängig von den Wünschen der Menschen, die auf der Erde leben, vor sich, so kann diese Kontur eine zusätzliche Energienahrung bekommen, und ihr Verbleib kann mit all ihren eigenen Möglichkeiten bis zur Zeit des Endes dieser künstlichen Nahrungszufuhr ausgedehnt werden. So eine Verlängerung kann durchaus leicht Jahrtausende ohne Alterungsmerkmale andauern.
134. Derjenige, der auf solche Weise als Hilfe den auf der Erde Lebenden verblieben ist, behält dank des erhaltenen Naturfeldes auch entsprechende Eigenschaften des Bewusstseins, und er hat auch Zugang zu gewissen Informationsfeldern, nicht nur zu denen der im Körper Lebenden, sondern auch zu all dem, was wirklich vor sich geht.
135. Im Zusammenhang damit steigen seine Möglichkeiten beim Leisten wohlbringender Hilfe für die im Körper Lebenden um ein Vielfaches an.
136. Aber, wie ich schon gesagt habe, würdige Kinder Gottes werden für so eine Mission unabhängig von den Wünschen und Glaubenslehren der auf der Erde weiterhin Lebenden zugelassen.
137. Vor dem Angesicht Gottes hat es keinerlei Bedeutung, ob man ein Orthodoxer, ein Katholik, ein Protestant usw. ist. Wichtig ist nur die geistige Eigenschaft, nicht aber eine formale Angehörigkeit auf der Erde zu irgendwelchen von Menschen gemachten Festlegungen.
138. Darum sind denjenigen, die heute auf der Erde leben, viele Namen von auf solche Weise Erhaltenen gar nicht bekannt. Denn die wahre Demut auf dem Weg des rechtschaffenen Dienens hat keine markanten und auffallenden Merkmale.
139. Denn nicht alles, an dem der Mensch vorbeigehen mag, bleibt auch für Gott unbemerkt.“
140. „Ja, aber der Mensch – das ist die Seele plus dem sterblichen Körper. Der Mensch ist oft krank, verspürt körperliche Schmerzen. Er leidet unter Hunger, Durst, Hitze, Kälte. Ist dies etwa eine positive Information? Der Mensch verliert seine ihm Nahestehenden. Schreckliche seelische Qualen. Der Mensch sieht Ungerechtigkeit, Brutalität usw. um sich herum. Der Mensch leidet darunter.
141. Auch bei dem Versuch, nach christlichen Gesetzen zu leben, wie viel Negatives erhält der Mensch bis zum Ende seines irdischen Lebens. Wie kann man diese Information durch eine positive ersetzen?“
142. „Sie haben ihre Aufmerksamkeit richtig darauf gelenkt, wie viele Schwierigkeiten den Menschen, der sein Leben auf der Erde beginnt, erwarten können. Wo Schwierigkeiten aufgrund des Charakters der Natur bestehen und auch Schwierigkeiten, die mit der Lebenstätigkeit des Menschen selbst verbunden sind.
143. Das Wichtigste im Zusammenhang mit der Ansammlung geistiger Erfahrung ist jenes, wie nämlich der Mensch selbst sich bemüht, auf die Ereignisse zu reagieren, was seinerseits gar nicht wenig von Bedingungen abhängt, die der Mensch selbst schafft.
144. Ich denke, sie wissen sehr gut, dass die Reaktion auf einen vergleichbaren Umstand, zum Beispiel auf den Tod des Körpers von jemandem unter Nahestehenden, sich bei verschiedenen Völkern bisweilen mit völlig gegensätzlichen Emotionen äußert. All diese Emotionen sind natürlich aufrichtig, und folglich hängt der Charakter der eigentlichen Gemütsbewegungen in bedeutendem Maße von bedingten Einstellungen ab, die der Mensch selbst festlegt.
145. Der größte Teil psychologischer Leiden, die der Mensch innerhalb der Gesellschaft fertigbringt zu erleben, ist in Wirklichkeit einfach ausgedacht, d. h., sie basieren auf einer falschen negativen Vermutung.
146. In diesem Zusammenhang ist nicht das wichtig, was die Gefühlswelt des Menschen bewirkt, sondern das, wie der Mensch selbst sich bemüht, das Wirkende anzunehmen und wie er sich selbst dem gegenüber verhält, was ein bestimmtes, milde gesagt, Unbehagen verursachen kann.
147. Anormale Abweichungen in der geistigen Entwicklung schaffen in erster Linie jene Forderungen, welche gerade selbst der Mensch aufgrund seines Unwissens bezüglich dessen, was um ihn herum geschieht, festlegt.
148. Ausnahmslos alle Unzufriedenheit, die der Mensch äußert, gründet nur auf diesen Forderungen.
149. Der größte Teil der Forderungen, die der Mensch äußert, ist ein offensichtlich eindeutiges Merkmal dessen, dass der Mensch geistig nicht normal erzogen ist.
150. Und es ist sogar noch mehr zu sagen: wenn man die nimmt, die sich Gottgläubige nennen, so demonstrieren offensichtlich solche Forderungen und die mit ihnen unvermeidlich verbundenen Unzufriedenheiten ihre Primitivität der Vorstellungen über den Himmlischen Vater.
151. Wenn es Gott für das Wohl der Entwicklung des Menschen (und dies geht ausschließlich nur in der Weise vor sich) daran gelegen war zuzulassen, dass der Mensch etwas erlebt, selbst wenn es für ihn auch unangenehm ist, so wird nur derjenige, der den Heiligen Glauben nicht inne hat, seine Unzufriedenheit über die Geschehnisse aktiv äußern.
152. Denn solche Art Unzufriedenheit ist eindeutig der Äußerung von Nichtakzeptanz dessen gleich, was Der Himmlische Vater für notwendig hielt, um es für das Wohl des Menschen zuzulassen.
153. Wenn eure Gemütsbewegungen nicht mit der aktiven Äußerung von Unzufriedenheit verbunden sind, d.h. ihr verurteilt niemanden und nichts, so bleiben derartige Erlebnisse beim abgestorbenen Körper. In die Seele wird keine Information derartiger Erlebnisse eingeprägt.
154. Darum ist es kein Zufall, dass diejenigen, die ihren Körper, der physisch gelitten hatte, verlassen haben, plötzlich eine gewisse Leichtigkeit und völlige Abwesenheit von den bekannten Leiden verspüren.
155. Leiden, die für charakteristische Naturbesonderheiten natürlich sind, hinterlassen in der Seele keine ihnen eigene Spur.
156. In die Seele wird nur die Spur der Bemühungen des Menschen selbst eingeprägt, der unvermeidlich auf entstehende schmerzliche Unannehmlichkeiten irgendwie zu reagieren beginnt.
157. Entweder unterstützt  zum Beispiel ein Mensch seine Leiden durch zusätzliche negative Gedankenbilder, die sich in der Regel in gar keiner Weise auf die Wahrheit beziehen, oder er bemüht sich auf weise Art, seine Dankbarkeit Gott gegenüber für die von Ihm erwiesene Fürsorge im Anbieten dessen zu äußern, was auf dem Weg der ewigen Lebenserscheinung des Menschen eindeutig nur wohlbringend ist.
158. Somit ist bei allem unbedingt eine weise, der Wahrheit entsprechende Sicht erforderlich. Ungerechtigkeit als auch Zufall kann es grundsätzlich nicht geben!
159. Friede und Glück seien mit euch!“

Girlande

Kapitel  11

Auszüge der Kommunikation des Lehrers auf dem christlichen und dem nicht-religiösen Internet-Forum.
002. „Wie verhalten Sie sich zu der Rolle der Frau in der modernen Gesellschaft im Lichte Ihrer religiösen Vorstellungen? Das männliche und das weibliche Prinzip sind gleichwertig und unterschiedlich, oder sind sie ein starkes und ein schwaches Prinzip?“  – war die Frage einer Frau auf dem christlichen Forum.
003. „Vor allem äußere ich meine Dankbarkeit bezüglich der gestellten Frage, denn ich halte sie für ziemlich ernst und umfangreich. Es handelt sich um ein Thema, auf welches wirklich große Aufmerksamkeit gelenkt werden muss.
004. Und wenn schon die Frage gestellt wird, so wage ich, ebenso wie viele andere, auch von meiner Seite das, was ich dazu zu sagen habe, auszudrücken.
005. Das weibliche und das männliche Prinzip werden besser (wrtl. richtiger) vor allem als unterschiedliche Prinzipien betrachtet, die in ihrer Wurzel einige typische Unterschiede aufweisen, wobei, wenn man dies nicht begreift, es unvermeidlich zu Situationen kommt, wo Frauen das Weibliche recht häufig in Männern suchen, und Männer das Männliche in Frauen. Dadurch entsteht leicht eine Atmosphäre des gegenseitigen Unverständnisses und des verderblichen Misstrauens.
006. In das Wesen des Menschen, des Mannes als auch der Frau, sind zwei schöpferische Prinzipien eingelegt: das geistige und das naturgegebene. Die beiden Prinzipien können sich wegen natürlicher, ihnen eigener charakteristischer Gründe nicht gleichzeitig vollwertig in einem Menschen entwickeln. Und darum erschienen sie so, dass eines der beiden Prinzipien in einem Menschen zum gebenden wurde und das andere zum empfangenden.
007. Das gebende und aktive Prinzip ist beim Mann als das schöpferisch geistige und bei der Frau – als das naturgegebene vorhanden. Dadurch begann die vollwertige Entwicklung völlig von der harmonischen Vereinigung des Männlichen und Weiblichen abhängig zu werden. Daher wurde auch gesagt: „…und es werden die zwei ein Fleisch sein… was Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht trennen“.
008. Dieser Unterschied der aktiven Prinzipien spiegelt sich typisch in der Psyche und im Bewusstsein  sowohl des Mannes als auch der Frau wider.
009. Obgleich einige Männer und Frauen in Abhängigkeit von einer in bestimmten Fällen geäußerten für sie untypischen Lebensaktivität in sich für ihr Wesen untypische schöpferische Prinzipien in aktiver Form aufzeigen konnten. Aber dann entsteht um solche Frauen herum eine für Männer typische Atmosphäre und um die Männer – eine weibliche Atmosphäre, was leicht zu bemerken ist.
010. Dieser Umstand legte eine Basisneigung bei den Männern – die geistige Heldentat und bei den Frauen – die naturgegebene ein. Dabei ist unbedingt die Gleichwertigkeit der Bedeutung des einen als auch des anderen zu betonen. Die beiden Prinzipien gingen vom Schöpfer aus und sind zwei Hälften einer Harmonie.
011. Die Meinung der Männer über eine möglichst günstige geistige Entwicklung beim Fehlen der Beziehung zu Frauen ist tiefgreifend fehlerhaft!
012. Und über den Platz der Frau in der modernen Gesellschaft zu reden ist überhaupt sinnlos, denn der eigentliche Charakter der Entwicklung der Gesellschaft neigt bislang immer noch in die der Harmonie gegenläufige Richtung, wobei  unvermeidlich Bedingungen für Selbstzerstörung geschaffen werden.“
013. „Mir missfällt der Ausdruck `man muss´. Zudem ist ein gewisses Aufzwingen einer stereotypischen Verhaltensweise zu beobachten: wenn man eine Frau ist, so muss man das, das und das tun… eine naturbezogene Heldentat… Und ein Mann – das, das und das…“
014. „Ich denke, hier braucht man bezüglich dieses Ausdrucks nicht vorschnell in Unruhe zu geraten. Im Laufe der Geschichte der Entwicklung der Gesellschaft wurde  eine nicht geringe Angst vor der eventuellen Möglichkeit, `Freiheit´ einzubüßen, in die Psyche des Menschen eingeprägt, wobei zu viel von gewissem despotischen `sie muss´ oder `er muss´ auf ungerechte Weise angewendet wurde.
015. Aber nichtsdestoweniger wäre es günstiger, sich bei seinem Verhalten gegenüber diesem Ausdruck `müssen´ neu zu orientieren. Dahinter ist nicht unbedingt etwas Ungerechtes und Verderbliches zu verstehen.
016. Wenn beliebige Äußerungen des Menschen von bestimmten Gesetzen vollständig abhängig sind, und außerdem überhaupt ein gewisses Gesetz der Harmonie existiert, so gibt es folglich auch unvermeidlich bestimmte Regeln, nach denen sich der Mensch am besten gemäß den Forderungen dieses Gesetzes der Harmonie entwickeln kann.
017. Und meiner Ansicht nach wäre es dann auch durchaus angebracht zu begreifen, dass man etwas entsprechend diesen Regeln tun `muss´, obwohl dieser Umstand natürlich auch eine gewisse Freiheit einschränkt. Aber wie kann man sich dann erziehen, wenn man keine Willensanstrengungen unternimmt und seinerseits das zulässt, was man schon als etwas nicht Richtiges begriffen hat?
018. Obwohl die Verwendung von `sie muss´ oder `er muss´ dann am ehesten angebracht sein wird, wenn man sich zu etwas entschließt.
019. Wenn du zum Beispiel deine Bereitschaft äußerst, besser zu werden, dann, um so zu werden, wird auch dieser entsprechende Ausdruck angebracht sein. Und wenn man nicht wünscht, so zu werden, so kann man dann irgendwelche Regeln nur zur Kenntnis nehmen – man kann sie befolgen, man kann es auch lassen.
020. Also eine einfache Formel: wenn du etwas richtig machen willst, so musst du das so und so machen. Nicht selten führt Freiheit des Handelns in so ähnlicher Situation unvermeidlich nur zum wiederholten Versuch, das `Fahrrad von neuem zu erfinden´.“
021. „Aber warum soll gerade die Geschlechtszugehörigkeit den Weg der Entwicklung bestimmen?“
022. „Lieber Freund (falls sie natürlich nichts gegen diese Anrede haben), mir scheint, dass sie zu schnell durch mein Verständnis, welches ich möglicherweise nicht gut genug darlege, irritiert sind. Obwohl ich auch vermuten kann, dass mir das Wesen der Frage nicht völlig klar ist, so antworte ich immerhin auf das, was mir möglich war zu verstehen.
023. Der Entwicklungsweg selbst wird von der eigentlichen Geschlechtszugehörigkeit überhaupt nicht bestimmt. Nur die gegenseitige Ergänzung seitens des Männlichen und des Weiblichen kann eine lebensnotwendige Begünstigung der Bewegung auf dem Entwicklungsweg schaffen.
024. Wenn sich die männliche Besonderheit von der weiblichen unterscheidet, so können sie folglich schon nicht dasselbe auf gleiche Weise tun. Bei etwas wird der eine sich besser zeigen und bei etwas anderem – der  andere. Aber im Ganzen ist es richtiger, das Männliche und das Weibliche als vor dem Antlitz Gottes als etwas Gleichwertiges wahrzunehmen.
025. Vielleicht wäre es besser, wenn sie das, was sie irritiert, etwas konkreter aufzeigen, und ich teile mein Verständnis dazu mit.“
026. „Sie haben geschrieben: „Im Ganzen ist es richtiger, das Männliche und das Weibliche vor dem Antlitz Gottes als etwas Gleichwertiges wahrzunehmen“. Das behaupten wir in der Weise aufgrund des Einflusses der weltlichen Leute. Die Juden des Altertums haben so gebetet: Dank Dir, Gott, dass Du mich nicht als Frau erschaffen hast! “ – beteiligte sich ein Mann an der Kommunikation.
027. „Dies rührt nicht vom Einfluss weltlicher Leute her, es handelt sich dabei, da bin ich sicher, um ein notwendiges nüchternes Denken. Und die Früchte der anderen Deutung sind als durchaus gravierend zu beobachten! Alles, was im Großen und Ganzen an Negativem zwischen Mann und Frau geschieht, - sind ausschließlich die Früchte der ungesunden Einschätzung des  eigenen Wesen und der Regeln zwischenmenschlicher Beziehungen. Es wäre gut, dieses in Wirklichkeit globale Thema aufs neue zu begreifen.“
028. „Sie haben geschrieben: „Nur die gegenseitige Ergänzung seitens des Männlichen und des Weiblichen kann eine lebensnotwendige Begünstigung der Bewegung auf dem Entwicklungsweg schaffen“. Und wo steht denn dies in der Schrift?“
029. „Erstens halte ich es nicht für vernünftig zu meinen, dass in den bestehenden Texten der Heiligen Schrift schon alles für alle Zeiten vorhanden ist.
030. So, wie das Neue Testament nach dem Alten erschienen ist (obwohl viele das Alte Testament akzeptieren und bis jetzt nur an dieses als das einzige glauben), so wird natürlich auch nach dem Neuen Testament etwas Vollständigeres notwendig sein, was bedeutet, dass das erweitert und vertieft wird, was schon erwähnt wurde, aber wegen des spezifischen Bewusstseinsniveaus jener Alten, zu deren Zeit die ersten erwähnten Wahrheiten auch gegeben wurden, nicht ausreichend erklärt wurde. So ein Umstand ist durchaus logisch.
031. Zweitens können wir beim Evangelisten Matthäus sehen: „…darum wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und es werden die Zwei ein Fleisch sein… Somit soll, was Gott zusammengefügt hat, der Mensch nicht trennen“ (Matth.19, 5-6).
032. Ich sehe hier ziemlich kategorisch ausgedrückt, dass es nicht wohlbringend ist, die eigene Entwicklung  (und sie hängt vollständig von der Lebenstätigkeit ab) gesondert von der Vereinigung des Männlichen und Weiblichen zu betrachten.
033. Dem Alten Testament nach wurde die Frau eigens für den Mann geschaffen, nicht wahr? Sie wurde wohl kaum nur als eine vorübergehende Befriedigung der Instinktwünsche des Mannes erschaffen, obwohl  sie (ebenda im Alten Testament) überhaupt ohne Zusammenhang mit den Instinkten erschaffen wurde, sondern wie eine gewisse günstige Lebensnotwendigkeit im seelischen Sinne.“
034. „Sie haben geschrieben: „Dem Alten Testament nach wurde die Frau eigens für den Mann geschaffen, nicht wahr?“ Aber hier, geehrte Herren, können wir beobachten, wie die direkte Wahrnehmung der Ideen des Alten Testamentes zur Verletzung landläufiger Normen des Völkerrechtes führt. Zum Beispiel bezieht sich die Generaldeklaration des Völkerrechtes nur auf Männer“ – so die Erwiderung einer Frau.
035. „Wahrscheinlich sind sie durch ihre Lebensumstände stark erschöpft, wenn sie so ziemlich vorschnell und grundlos verdreht das obige Zitat wahrnehmen, aus welchem das Negative ausschließlich nur bei einem großen Interesse daran zu entnehmen ist.
036. Der Charakter des Lebens des Menschen basiert auf einem einfachen Prinzip: das, was man sucht, das findet man auch unbedingt.
037. In diesem Fall ist zu sehen, dass sie das Negative mit Interesse suchen. Aber dann werden sie es überall finden. Auch dort, wo es absolut fehlt. Solch ein Leben wird unvermeidlich aus Traurigkeit und Einsamkeit bestehen.
038. Auf diesem Forum gibt es auch diejenigen, die auf heilige Weise an die Wahrhaftigkeit des Alten Testamentes glauben, und darum habe ich dies in meiner Antwort berücksichtigt, indem ich Worte jener Schrift benutzt habe. Und ich wage zu versichern, dass ich überhaupt nicht das gemeint habe, was sie so leicht darin sehen wollen.
039. Unter ähnlichen strittigen Umständen ist es besser, sich eben an vernünftige Positionen zu halten, nicht aber an emotionale, denn sonst geht der Sinn, ein Forum überhaupt zu besuchen, verloren, weil man bei markantem Bekunden der Ergebnisse von erhitzten Emotionen überhaupt nichts Vernünftiges und Logisches hören kann.
040. Die vernünftige Position setzt einen Umstand voraus: wenn euch etwas gedanklich aus der von jemandem geäußerten Formulierung irritieren konnte, so wäre es richtiger, zunächst nachzufragen: „Habe ich es richtig verstanden, dass in dieser Aussage das und das gemeint war?“ Und nur nach einer präzisierenden Antwort kann schon irgendeine Möglichkeit dazu entstehen, dass man erste Schlussfolgerungen zu ziehen beginnt.“
041. „Ich will Sie nicht unterhalten (im Sinne von zerstreuen, amüsieren, Anm.d.Übers.). Und werde es nicht tun…“ – so ein Auszug aus dem Kommentar derselben Frau.
042. „Verzeihen sie mir, aber diese Aussage ist völlig unbedacht und nicht ernsthaft.
043. Erstens bedarf ein psychisch normal reifer Mann absolut nicht dessen, dass eine Frau ihn unterhält.
044. Und wenn ihre Erfahrung nur aus der Kommunikation mit Männern besteht, die dieser Unterhaltungsfrage große Aufmerksamkeit schenken, dann kann dies ausschließlich nur eines bedeuten – nicht richtig gelöste eigene entsprechende psychologische Probleme. Und für erwünschte Kontakte mit Männern eines anderen Reifeniveaus ist die Zeit einfach noch nicht da.
045. Zweitens, so denke ich, wenn echte Liebe ihr Herz erfüllt, so wird all dies Gesagte leicht verwehen wie Rauch. Und wenn nicht, dann kann man bis ans Lebensende dieses ihres Körpers sicherlich die Erwartung aufgeben, gute Familienbeziehungen zu gründen.“

046. In der Antwort auf eine der Fragen auf dem nichtreligiösen Forum  schrieb der Lehrer: „Aus der beschriebenen Situation ist die eindeutige Schlussfolgerung zu ziehen, dass ihre Handlungen absolut richtig und natürlich waren.
047. Die Reaktion des Mannes zeigt, dass bei ihm noch kein freundschaftliches Verhalten ihnen gegenüber aufgebaut wurde. Obwohl anhand seines Verhaltens konnte man durchaus die eigenen Handlungen korrigieren und entscheiden, ob es einen Sinn hat, eine Beziehung weiterhin fortzuführen. Dies ist aber eine Sache der Wahl, die immer von den Eigenschaften eines Menschen abhängt.
048. Jeder Mensch findet irgendwelche konkreten Umstände nicht zufällig. Dabei sind sie (die Umstände) berufen, etwas sehr wichtiges zu erwerben, ohne dem es dem Menschen nicht gelingen wird, eine wohlige Atmosphäre in seinem Leben herzustellen.
049. Das, was du von einem Mann erwartest, wird dann auf dich zukommen, wenn du dazu bereit bist. Hauptsache – nicht vorschnell traurig werden und sich geduldig im Leben weiter vorwärts bewegen und nicht vorschnell unbedachte  schicksalhafte Entscheidungen treffen.
050. Lerne es, für alles dankbar zu sein, und denke unbedingt daran: alles, wovor du Angst hast, wird immer von dir angezogen werden, und alles, was du für dich forderst, wird sich immer weiter von dir entfernen.
051. …Das ganze Leben des Menschen besteht aus vielen konkreten Schritten, und es ist besser, wenn man versucht, jeden seiner Schritte zu korrigieren, nicht aber, wenn ein großes Problem, das aus vielen Schritten besteht, mit einer Frage verallgemeinernd berührt wird.“
052. Noch etwas von den Aussagen des Lehrers auf dem nichtreligiösen Forum:
053. „Vor allem habt ihr ein nicht richtiges Verhältnis zum Begriff `Liebe´. Die Liebe, die zwischen Mann und Frau entsteht, bezeichne ich vereinfacht als Naturliebe. Es gibt noch die verwandtschaftliche und die geistige Liebe. Zwischen ihnen bestehen gravierende, grundlegende Unterschiede. Wir aber werden die erste Variante von Liebe betrachten.
054. Die Naturliebe enthält grundlegend eine ausschließlich egoistische, instinktive Besonderheit. Sie kann nur zwischen zwei Menschen entstehen und nicht zwischen mehreren.
055. Diese Gefühle sind berufen, bestimmte günstige Bedingungen für das Fortbestehen des Menschengeschlechts zu schaffen. Und außerdem, was besonders wichtig ist, ziehen sich diejenigen an und lassen eine besondere Anhänglichkeit zwischen jenem Mann und jener Frau entstehen, die gemäß ihren psychisch-physischen Eigenschaften unvermeidlich füreinander günstige Erziehungsbedingungen für das erforderliche geistige Wachstum schaffen.
056. Gerade in diesem Zusammenhang, wenn diesbezüglich auch nicht völlig bewusst, dachten sich Menschen diese Redewendung aus: „Die Liebe ist böse – wirst dich auch in einen Ziegenbock verlieben“. Und obwohl es falsch ist, diese Liebe selbst als böse zu bezeichnen, vereinigt sie die Menschen nichts desto weniger auf sehr spezifische Weise. Sie können sich leicht in einen Menschen verlieben, dem solche Eigenschaften unbedingt eigen sind, die sie nicht besonders akzeptieren.
057. Die Instinkte des Menschen haben dieselbe Grundlage wie auch die Instinkte der Tiere. Nur kann der Mensch dank der Eigenschaften des Bewusstseins die Befriedigung seiner Instinkte mit bei weitem vielfältigeren Mitteln zu erreichen versuchen.
058. Deshalb setzt die Naturliebe nicht unbedingt ein Vorhandensein jenes Vertrauens voraus, das für die Schaffung einer wohligen Atmosphäre beim Zusammenleben mit jemandem sehr wünschenswert ist.
059. Das Vertrauen, welches vermeintlich dank der Gefühle der Naturliebe bekundet wird, hängt nur von diesen Gefühlen ab, und das Vertrauen, das sie wünschen, hängt gerade von den Eigenschaften des Menschen selbst ab und nicht vom Entstehen und Verschwinden von Gefühlen der erwähnten Liebe.
060. Wenn Menschen sich ineinander verlieben, zeigen sie in etwa gleiches Vertrauen. Und die Qualität des echten Vertrauens entsteht ausschließlich durch geistige Eigenschaften des Menschen selbst.
061. Wenn das geistige Potential des Menschen nicht groß genug ist, dann lässt auch das Vertrauen, welches er äußert, viel zu wünschen übrig. Und um die Fähigkeiten zu erlangen, gutes Vertrauen zu verankern, muss ein Mensch in der Regel sein ganzes Leben lang an sich arbeiten.“
062. Hier die Aussage des Lehrers zu einem auf dem Forum von einer Familie erwähnten Problem: „Ich bin bereit und möchte bei der Lösung ihres Familienproblems nützlich sein, aber eine Aufgabe solcher Art ist allein dann zu lösen, wenn beide Gatten sich Mühe geben, so zu handeln.
063. Es ist natürlich gut, wenn selbst nur einer anfängt, etwas das Problem zu lösen. Obwohl in so einem Fall das Problem nur zur Hälfte zu lösen ist.
064. Dafür ist es dann notwendig, dass sie vermögen, viele ihrer Schritte als Frage zu berühren. Vor allem sollten es solche Schritte sein, die zwischen ihnen Spannungen erzeugt haben. Es ist sehr wichtig, das Richtige vor allem ihrer eigenen Anstrengungen ihres Handelns zu begreifen.
065. Und wenn sie richtig sind und der Mann an ihrer Seite sie als negativ wahrnimmt, so ist dieses Problem nur dann endgültig zu lösen, wenn auch er sich um eine Veränderung seines Verhaltens gegenüber dem, was ihn irritiert hat, zu kümmern beginnt.
066. Wenn aber einer von zwei Menschen seine Schritte möglichst optimal vollzieht, so werden auf diese Weise zumindest für den anderen die besten Bedingungen für eine Veränderung ihrer gegenseitigen Beziehung in die bessere Richtung geschaffen.
067. Wenn er dazu wirklich neigt, dann wird die Wahrscheinlichkeit, dass eine günstige Atmosphäre zwischen ihnen einsetzt, unbedingt gegeben sein. Denn wir hoffen doch gerade darauf?
068. Es ist sinnlos, über Eile zu sprechen, was das Gründen ihrer Familie angeht, denn jeder Mensch macht diese oder jene Schritte nicht zufällig. Lassen sie keinesfalls solche Gedanken über Eile in ihrem Kopf bestehen.
069. Ihre Situation ist berufen, ihnen zu helfen, eine gerade für jeden von ihnen sehr wichtige Erfahrung zu erwerben. Wie es auch für das konkrete Kind sehr wichtig war, eben in ihrem psychologischen Milieu zur Welt zu kommen.
070. Die Hauptsache ist, dass man nicht vergisst, immer zu hoffen, sich zu bemühen und unbedingt nur an das Beste zu glauben. Dass man gleichzeitig mit Weisheit  begreift, dass nicht alles, was ein Mensch dem anderen wünscht, für diesen wirklich gut sein wird.
071. Man muss bereit sein, seine Familiensituation immer zu heilen, solange ihr Nächster sie an seiner Seite sein lässt…“
072. Etwas aus der Antwort auf eine der Fragen: „…Wenn man mal weinen möchte, so lasst dies gewähren. Das ist nicht schlimm und vielmehr – mit den Tränen löst sich die Anspannung, die in diesem Moment in ihnen überwiegt. Das Weinen ist nur gut für ihre Gesundheit. Das alles ist aber besser nicht vor den Augen des Kindes zu machen.
073. Sie können sicher sein, dass jetzt alle Menschen auf der Erde die vermehrte psychische Anspannung erleben. Dies ist eine für diese Zeitperiode kennzeichnende Besonderheit. Nehmen sie dies vor allem als eine besondere Prüfung wahr, zu deren Zeiten es äußerst notwendig ist, in seinem Bewusstsein eben positive Gedankenbilder mittels Einsatz von Willenskraft zu schaffen.
074. Lassen sie auf keinen Fall negative, verurteilende Gedanken in jemandes Richtung zu, wie groß die Versuchung auch sein mag. Sie als Mama haben zu wissen, dass dies für die Gesundheit ihres Kindes sehr wichtig ist.
075. Zu dieser Zeit ist seitens des Menschen eine geistige Heldentat erforderlich. Diese ZEIT ist dazu berufen, eine aktive geistige Entwicklung vom Menschen zu fordern, und diese Arbeit an sich selbst kann nur der Mensch selbst tun.
076. Niemand macht den Menschen stärker, wenn er nicht selbst anfängt, dies zu wollen und die eigenen Kräfte auf richtige Weise ansetzt.
077. Hauptsache – nicht den Mut verlieren und sich auf keinen Fall zur Selbsterniedrigung hinreißen lassen, wozu besonders Frauen größte Neigung entwickeln werden. Bemühen sie sich bei allem, was sie umgibt, nur dem Positiven Aufmerksamkeit zu schenken.
078. Versuchen sie, gegenüber jemandem unter ihren ihnen Nahestehenden Dankbarkeit zu äußern für die Schwierigkeiten, die er ihnen aufgrund seiner Schwäche gebracht hat. Denn er hat sie ihnen nicht zufällig gebracht. Auf die Weise zeigt er ihnen ihre Schwäche auf, und somit hilft er ihnen, besser zu werden.
079. In allem gibt es unbedingt das Positive, wenn sie es suchen. Und diejenigen, die Schmerz suchen, finden in demselben nur das Negative. Also, ihr Glück hängt ausschließlich nur davon ab, was sie gerade suchen.
080. Diejenigen aber, die etwas schwächer sind, werden unbedingt versuchen, diese gottgefällige, gerechte Arbeit mit Hilfe verschiedener Rauschmittel großer oder kleiner Stärke zu vermeiden. Aber das wird nur eine vorübergehende Erleichterung verschaffen, wonach der Charakter der Versuchungen mit immer größerer Kraft verspürt wird.
081. Man darf nicht vergessen, dass gerade die Schwierigkeiten günstige Bedingungen für die Entwicklung schaffen, und nur dank dieser können wir stärker werden. Und folglich auch glücklicher.“

082. Hier die Argumentation des Lehrers auf dem christlichen Forum, wo das Thema von Aussagen über die Existenz Gottes durch in der Geschichte der Menschheit bedeutenden Persönlichkeiten berührt wird:
083. „…Sie haben angefangen, irgendwie doch scharf darüber zu streiten, was an sich keine interessanten Resultate ergeben kann.
084. In dem ursprünglich gegebenen Thema mit der Aufzählung der Aussagen verschiedener in der Geschichte der Menschheit bekannter Personen sehe ich das einfache Gefühlsbedürfnis des Menschen, den der Heilige Glaube bewegt, der eigentlichen Frage über den Glauben an die Existenz Gottes irgendwie auf eigenartige Weise Bedeutung zu verleihen.
085. Mit so einer Aufzählung soll, unabhängig von den eigenen Gedanken des Menschen, durchaus eine gewisse Notwendigkeit oder Erforderlichkeit vorausgesetzt werden, ihre Aussagen sofort mit vollem Vertrauen wie eine gewisse Garantie anzunehmen, auf die man sich sogleich zu stützen hat.
086. Für einen frei denkenden Menschen sind die Namen, die irgendeinem Zitat zuzuordnen sind, überhaupt nicht nötig, sondern nur die Aussage selbst wird notwendig, anhand deren Wesen er darüber unvoreingenommen würde nachdenken können.
087. Soweit ich die Gesetzmäßigkeiten, auf welchen alle Bekundungen des Menschen basieren, sehen kann, kann ich sagen, dass ausschließlich jeder Mensch unabhängig davon, ob er die sich ereignende Realität richtig einschätzt, sich unvermeidlich auf dem Weg der Entwicklung in die Richtung bewegt, die ursprünglich vom Himmlischen Vater eingegeben wurde.
088. Und wenn es, was die Fragen des für alle einheitlichen Gesetzes der Entwicklung betrifft, bis jetzt noch viele Uneinigkeiten gibt, so wird es diese Uneinigkeiten ziemlich bald schon nicht mehr geben.
089. In den aufrichtigen Meinungen aller sind aber durchaus, obwohl nur in unterschiedlichem Maße, unvermeidlich ein Anteil an Wahrheit zu sehen.
090. Dasselbe ist auch über das von ihnen erwähnte eigenartige Bild einer gewissen `Ursuppe´, aus welcher sich das Weltall entwickelt haben soll, zu sagen. Je nachdem, wie man mit dem Sinn dieses Bildes umgeht.
091. Die Evolution ist zu betrachten wie Ergebnisse (wrtl. Früchte)  eines eigenartigen Zusammentreffens von Umständen, die auf sozusagen zufälligen Zusammentreffen und Zusammensetzungen verschiedener Erscheinungen der Welt der Materie basieren, als auch als Ergebnisse der allmählichen Entwicklung eines von JEMANDEM ursprünglich eingegebenen Entwicklungsprogramms des Gesetzes der Harmonie der Welt der Materie.
092. Und wenn im Alten Testament eine gewisse Tiefe erwähnt wird, über der der Geist Gottes schwebt, ist es da etwa nicht logisch, sich als Wesen dieses Tiefengrundes eine gewisse von ihnen erwähnte  `Ur-Suppe´ vorzustellen, auf deren Basis einst Früchte der Schöpfung, die jetzt das Auge sehen kann, auch anfingen, sich zu entwickeln? Wobei die Entwicklung so eines von JEMANDEM einst eingegebenen Programms völlig normal als eine allmähliche Entwicklung zu betrachten ist.
093. Ich hoffe, dass sie nicht behaupten werden, dass die Erde, gemäß der Erwähnung in der Schrift, nicht nur als allererste erschaffen wurde, sondern zusammen mit ihr auch das ganze Leben auf ihr innerhalb von sechs Tagen. Geradezu innerhalb einer Stunde…“
094. Hier der Kommentar des Lehrers auf einem der Foren: „Umstände, die mit dem Versuch verbunden sind, aufdringlich (d.h. ohne Bitte derjenigen, für die das gemacht wird) irgendwelche traditionelle Bedingtheiten zu behaupten, besonders seitens der Gläubigen, sind nicht nur das Resultat von offensichtlich unklugen Meinungen, sondern auch eines sehr verkehrten Verständnisses des Wesens des eigentlichen Begriffes `Heiliger Glaube an den Himmlischen Vater´.
095. Es ist nicht einmal vernünftig, genaue Kenntnisse denjenigen aufzuzwingen, die wegen ihres Bewusstseinsniveaus nicht bereit sind, sie auf normale Weise (d.h. mit dem Nutzen für ihre Entwicklung) aufzunehmen. Um so mehr, als das Geburtsdatum von Christus nicht zu der Kategorie genauer Kenntnisse gehört. Gegenüber dieser Art Bedingtheit können sich die Menschen nur mit Vertrauen verhalten, was in diesem Fall völlig ausreichend ist.
096. Die eigentliche Handlung des Aufzwingens hängt immer mit der Äußerung von Aggression zusammen. Und darum ist es absolut unsinnig, eine Parallele zu ziehen zwischen dem Akt des Aufzwingens und in diesem Fall der Lehre über die Liebe, sogar selbst gegenüber Feinden.
097. So etwas ist ausschließlich in den Köpfen derjenigen möglich, die entsprechend ihres Bewusstseinsniveaus noch nicht reif genug für das notwendige Wahrnehmen des Wesens des Neuen Testamentes zugunsten ihrer eigenen Entwicklung sind. Genau so, wie auch etliche Errungenschaften des wissenschaftlich-technischen Fortschritts der menschlichen Gesellschaft, die vor allem dazu berufen sind, auf das Wohl der Entwicklung der menschlichen Gesellschaft gerichtet zu sein, von dem geistig nicht genügend reifen Menschen leicht zum Schaden genutzt werden können.
098. Empört sich nicht die Russisch Orthodoxe Kirche darüber und kämpft sie nicht mit möglichen und unmöglichen Mitteln gegen ähnliche Erscheinungen einiger Andersgläubiger?
099. Ist es etwa vernünftig, anderen das zu verbieten, was man sich selbst erlaubt? Alle sind doch – Kinder eines Gottes, und in der Tat wurde niemandem das Recht gegeben, die anderen zu verurteilen.
100. Zwang ist nur hinsichtlich der Notwendigkeit zulässig, um Äußerungen offensichtlichen zerstörenden Charakters zu beschränken.“

101. Hier der Kommentar des Lehrers zum populären Thema über die INN (Identifikationsnummer), über die Veränderung der symbolischen Ziffern der INN und über entsprechendes Verhalten, verbunden mit Pässen/Ausweisen:
102. „Ein Pass an sich hat in diesem Zusammenhang absolut nichts damit zu tun. Es ist traurig, dass man zu diesem Thema selbst in Kirchenkreisen langwierig streiten kann.
103. Alles, was in der Welt des Seins vonstatten geht, hat sein eigenes kennzeichnendes Wesen, wo es der Mensch geschafft hat, etwas, was einen sehr geringen Teil dieser Ereignisse ausmacht, mit Buchstabenkombinationen und sogar mit Ziffern zu bezeichnen.
104. Um es einfacher zu sagen, es gibt Erscheinungen und es gibt Bezeichnungen, die diesen Erscheinungen zugeordnet werden. Dabei ist natürlich zu verstehen, dass, wie oft auch die Bezeichnung verändert werden würde, das Wesen der Erscheinung unverändert bleibt.
105. Einst wurden im Alten Testament die materiellen Werte auf sehr delikate Weise eben mit der Zahl 666 bezeichnet. Später wurde im Neuen Testament zu derselben Zahl der Begriff `Zahl des Tieres´ hinzugefügt.
106. Unter materiellen Werten ist natürlich unvermeidlich nicht irgendein glänzender Gegenstand zu verstehen, sondern das System, welches diesem glänzenden Gegenstand nicht nur hohen Wert beimisst, sondern auch besondere Regeln finanzieller Operationen aufstellt.
107. Die sogenannte INN bezieht sich nur auf die Kategorie der Vereinfachung (wrtl.Bequemlichkeit) der Geldbeziehungen zwischen Mensch und Gesellschaft.
108. Und es ist absolut unwichtig, ob die INN die Ziffern 666 oder irgendeine andere Bezeichnung haben wird. Dadurch ändert sich weder das Wesen der INN selbst, noch erst recht nicht das Wesen des ganzen Systems, durch das eine gewisse bedingte Geldeinheit berufen wurde, eine besondere Rolle zu spielen.
109. Ob das darauffolgende Spektakel um die INN mit der daran gebundenen Zahl 666 als ein rechtzeitig erschienenes Zeichen hinsichtlich besonderer Wachsamkeit im Zusammenhang mit einer konkreten globalen Erscheinung zu verstehen ist? Besonders für die Bürger Russlands!
110. Jetzt hat sich die kennzeichnende Besonderheit der sich entwickelnden Beziehungen des Menschen mit anderen Menschen und der umgebenden Realität unter Verhältnissen einer erhöhten Abhängigkeit vom Vorhandensein der Geldeinheit besonders ausdrucksvoll offenbart.
111. Eine der wunderbaren und wertvollen Eigenschaften des Menschen – das Leisten uneigennütziger Hilfe – zerfällt sehr schnell und umfangreich. Ob es vernünftig ist, rettende Anstrengungen in der Veränderung der symbolischen Bezeichnung der INN oder des Personalausweises zu suchen?
112. Stellen sie sich einen Menschen vor, der in eine konkrete Richtung geht, aber irgendwann einmal anhielt wegen der Aussage von jemandem – „da vorne ist eine Grube“. Denn dort war wirklich ein Einsturz im Weg. Und der Mensch, der stehengeblieben ist, schlägt nach einigem Nachdenken vor, das Wort `Grube´ gegen das Wort `Brücke´ auszutauschen. Genügt etwa diese Eingabe dem Menschen, der sich für vernünftig hält, um weiter in die gegebene Richtung zu gehen?“

113. Hier der Kommentar des Lehrers zum Thema geistige Autoritäten:
114. „Ich habe ihren Beitrag gelesen, der dem Andenken eines wirklich interessanten Menschen gewidmet wurde, über den sie sich in guter Weise geäußert haben. Ihre Gedanken wurden dem Titel `Über geistige Autoritäten´ zugeordnet, zu deren Wesen ich ihnen, wenn sie nichts dagegen haben, meine Gedanken mitteilen möchte.
115. Ich bitte im voraus um Entschuldigung dafür, dass es eventuell wortreich ausgedrückt sein wird, aber trotzdem wird es wahrscheinlich nützlich sein.
116. Ich denke, dass es nicht richtig ist, Begriffe wie `das Geistige´ und `das Kulturschaffen´ als etwas, das dasselbe ist, wahrzunehmen, obwohl sich diese zwei Begriffe nur in harmonischer Einheit normal entwickeln können.
117. Dazu kann man als qualitatives Beispiel das Bild einer Blume anführen: grundlegend für den eigentlichen Wachstumsverlauf einer beliebigen Blume gibt es nur ein einziges ihn kennzeichnendes Gesetz, und äußerlich manifestieren die Blumen aber eine große und unwiederholbare Vielfalt.
118. So erweist sich auch das Geistige als ein gewisses einheitliches Gesetz, wo nur durch das richtige Begreifen und Erfüllen desselben wirklich das harmonische Aufblühen der unwiederholbaren Vielfalt der schöpferischen Gestaltungsprozesse im Menschen möglich ist.
119. Die nicht richtige Sicht auf dieses genügend umfassende Thema, von dem auch eine normale Entwicklung der menschlichen Gesellschaft abhängt, hat unvermeidlich zu so einem traurigen Ergebnis geführt, wo das Geistige auf natürliche Weise kulturlos und die Kultur – geistlos wurde.
120. Natürlich, je mehr die geistige Grundlage des Wesens des Menschen entwickelt ist, um so mehr neigt er zum schöpferischen Schaffen, aber die reife Eigenschaft des Geistigen ist berufen, gerade vor allem die Fähigkeit auszuschließen, Kränkung zu äußern und Schuldige bei allem, was den Menschen irritieren kann, zu suchen.
121. Gerade das sich normal entwickelnde Geistige soll die negativen emotionalen Äußerungen des Menschen, wodurch seine Gesundheit elementar schnell zu zerfallen beginnt und den Organismus vorzeitig enden lässt, auf ein unausweichliches Minimum reduzieren.
122. Aber nur aufgrund der sich fehlerlos formierenden inneren Welt, welche die psychischen, gefühlsmäßigen Besonderheiten des Menschen zu harmonisieren gestattet, ist das Bilden der richtigen Wahrnehmung der sich im Umfeld ereignenden Realität möglich. Und daher auch die interessante poetische Widerspiegelung dieser Realität im Kunstwerk.
123. Denn das Bewusstsein des Menschen, seine verstandesmäßigen Fähigkeiten hängen vollständig von der Qualität der Gefühlswelt ab, durch deren flexible Äußerungen die Wahrnehmung der ganzen umgebenden Realität immer gewandelt wird.
124. Solange der Mensch nicht anfängt, seine Gefühlswelt normal zu entwickeln, ist er verurteilt, alles, was ihm geschieht und was um ihn herum passiert, falsch zu begreifen.
125. In Bezug auf das Ergebnis der natürlichen Veränderung der Eigenschaften des Wesens der Menschen in die ursprünglich vorgegebene Richtung der Entwicklung der ganzen menschlichen Gesellschaft auf der Erde hat sich unvermeidlich eine falsche Konfrontation zu dem Begriff `das Geistige´ und eine fehlerhafte Deutung vieler Umstände zu religiösen Themen seitens der Menschen ergeben.
126. Wodurch zu der damaligen Zeit unvermeidlich sehr schwierige Verhältnisse bezüglich der Teilnahme eines denkenden Menschen an geistigen Themen entstanden. Kraft natürlich entstehender Bedingungen in der Geschichte der Entwicklung der Gesellschaft gewöhnte sich der Mensch daran, nicht über religiöse Themen frei nachzudenken, was sich in gewissem Maße bei vielen noch bis heute auswirkt.
127. Und die nicht geringe Unsicherheit bezüglich eigener Kräfte, die bei der Mehrheit überwiegt, schafft gerade auch günstige Bedingungen für eine Verzögerung der notwendigen Suche neuer, bei weitem vollkommenerer geistiger Orientierungen, die auf das heutige Niveau des Bewusstseins abgestimmt sind. Welche zur notwendigen Zeit  berufen sind, sich als eine geistige Autorität, die dafür vorbereitet wurde, zu offenbaren.
128. Ich denke, sie sind problemlos damit einverstanden, dass in die Grundlage der Gesellschaftsentwicklung ein Prinzip eingelegt ist, aufgrund dessen die Mehrheit der Menschen in dieser Gesellschaft unfähig ist, gleichzeitig zu einem an Qualität gleichem Begreifen eines nächsten richtigsten Orientierungspunktes reif zu werden, nur in Richtung dessen man seine Schritte in seiner Entwicklung auch machen soll. Dazu werden Einzelne reif, nach deren Errungenschaften diejenigen, die dafür am ehesten reif sind, zu folgen berufen sind.
129. Dies ist natürlich und unvermeidlich. Und folglich kann als ein offensichtliches Merkmal eines normalen Zustandes der Gesellschaft oder eines einzelnen Menschen seine Bereitschaft vorhanden sein, alles Neue, was er auf seinem Weg antreffen kann, auf nüchterne Weise zu analysieren.
130. Nüchtern – das bedeutet, indem man etwas Neues, was noch nicht endgültig verständlich ist, berührt und dem einräumt, dass dies auch durchaus die Wahrheit sein kann. Das ist die einzige Bedingung für wirklich vernünftiges Begreifen von diesem Neuen.
131. Wenn der Mensch aber auf Anhieb, ohne das Neue mit Interesse berührt zu haben, darüber kategorisch sagen kann, das entspreche nicht der Wahrheit, so ist dies schon eine voreingenommene Ansicht desjenigen, der noch nicht reif ist, weiterzugehen und der bisher damit zufrieden ist, was er hat.
132. Wenn man sich auf dieses Verständnis stützt, dass alle Prozesse in der Harmonie gesetzmäßig und logisch sind, spricht da nicht etwa die Situation, die als Folge vor allem in Russland eine Zerstörung weitgehend festgelegter religiöser Dogmen aufwies, über die logische Notwendigkeit neuer geistiger Orientierungen, die das heutige Niveau der Entwicklung des Bewusstseins berücksichtigen?
133. Ich bin sicher, dass die heutige Zeit in Russland dergestalt ist, dass es logischer wäre, wenn gerade in diesem Raum eine notwendige geistige Autorität erscheint, welche die Orientierungen in der Entwicklung der menschlichen Gesellschaft viel weiter eröffnet, als dies bis zu dieser Zeit möglich war.
134. Für die Gesellschaft Russlands, eigentlich für jede andere auch, ist eben ein geistiger Führer lebensnotwendig.
135. Aber um ihn richtig zu finden, ist es notwendig, zumindest zu verstehen, dass er nötig ist und dass man alles Neue, was in diesem weitläufigen Raum Russlands offensichtlich erscheinen konnte, unvoreingenommen zu begreifen hat.
136. Aber eben das Neue, nicht aber das Traditionelle. Absolut jede fortschrittliche Entwicklung kann keinesfalls völlig unveränderliches traditionelles Denken und Verhalten gegenüber etwas an den Tag legen.
137. Aber das religiöse Bewusstsein der Mehrheit in der Gesellschaft ist ungeachtet der Errungenschaften auf dem Gebiet der Kultur und der Wissenschaften derart, dass auf dieser Grundlage eigenartige ideologische Bedingungen ziemlich leicht hervorgebracht werden können (und sie werden schon erfolgreich geschaffen), ähnlich denen des Mittelalters, wo statt des selbständigen Strebens alles Neue vernünftig zu erkennen, das Bedürfnis entwickelt wird, all dies Neue zu verfolgen.
138. Für ein notwendiges vernünftiges Erkennen des Neuen auf geistigem Gebiet muss der Mensch Mut und Unabhängigkeit gegenüber eventuellen Meinungen über ihn seitens der ihn Umgebenden aufbringen. Und obwohl diese Bedingungen für die reife innere Welt des Menschen gemäß seinen Kräften gegeben sind, übersteigt dies für viele in der Gesellschaft ihre Kräfte.
139. Und wenn schon das Thema über einen günstigen Werdegang der Gesellschaft Russlands angeschnitten wird, und nun auch schon – das Thema Rettung ins Blickfeld kommt, so wird das Finden eben der nationalen geistigen Idee erforderlich. Aber diese Idee ist gemeinsam nicht zu entwickeln, indem man ihre Thesen ersinnt.
140. Diese Idee kann nur von einem geistigen Führer gebracht werden, der es vermag, sie so weit zu entwickeln, wie dies wirklich notwendig ist.
141. Darum, trotz des von geistig Unwissenden geschaffenen, mittelalterlichen Bedürfnisses, Angst zu haben und alles Neue zu verfolgen, ist es erforderlich, die Notwendigkeit zu aktivieren, alles Neue, was auf der Erde Russlands schon                   genügend erscheinen konnte, von allen Seiten und aufmerksam zu betrachten.
142. Aufmerksames Betrachten und vernünftiges Begreifen sind immer fähig, Lüge festzustellen.
143. Aber nur unter solchen Bedingungen ist allein die Möglichkeit gegeben, die Wahrheit zu finden.“

144. „Und wird das (Jüngste) Gericht Gottes stattfinden? Was für eine Meinung gibt es darüber? Teilen Sie Ihre Kenntnisse mit… – kam der Vorschlag auf Forum-Ebene.
145. „Das Gericht Gottes in der Art, wie dies schon in den Vorstellungen der Menschen während einer nicht geringen Zeitperiode geformt wurde, wird natürlich nicht stattfinden. Obwohl es auch nicht richtig ist zu sagen, dass es dieses Gericht nicht gibt.
146. Vor allem wäre es von nicht geringer Bedeutung zu verstehen, was eben unter dem Begriff `Gericht Gottes´ gemeint ist. Entweder ist dies eine ständige Erscheinung während der Lebenstätigkeit des Menschen, oder es handelt sich dabei um eine gewisse Endresultats-Linie im Leben der gesamten Menschheit.
147. Wenn man sich so eine Endresultats-Linie vorstellt, so muss man darunter zwangsläufig auch ein vorübergehendes Erscheinen des Menschen in der Welt des Seins verstehen.
148. Aber bei ausführlichem Begreifen so eines angenommenen Umstandes kann leicht eine Unmenge Unsinn auffallen, und es fehlt der eigentliche Sinn des Erscheinens des Menschen mit seinen einzigartigen Eigenschaften bezüglich seiner Gefühlswelt, die sich bei niemandem im Weltall wiederholen.
149. Der Mensch wurde in diese Welt geboren für einen ewigen Schaffensprozess, und wenn folglich auf der Erde eine völlig natürliche Periode ernster physischer Veränderungen, die für das Überleben der menschlichen biologischen Organismen sehr gefährlich sind, auch auftreten soll, so wird die Menschheit ihre vorbestimmte Tätigkeit sowieso fortsetzen, wenn auch bei einer sich beträchtlich veränderten Anzahl ihres Bestandes.
150. Das epochale Ereignis solcher Art kann von den Positionen der Harmonie aus durchaus genutzt werden als eine gewisse Barriere, durch deren Grenzen es, zum Wohl der günstigsten Bedingungen einer vollwertigen Entwicklung, unzulässig ist, diejenigen hindurchgehen zu lassen, die an zerstörende psychologische Bedingtheiten beharrlich anhaften werden.
151. Aber es ist nicht richtig, das als das Gericht Gottes vollwertig zu bezeichnen. Es ist präziser zu sagen, dass der Mensch sich selbst richten wird.
152. Wenn man die anfangs zum Thema gestellte Frage berücksichtigt, ist es eher angebracht, unter dem Gericht Gottes einen gewissen alltäglichen Verlauf zu verstehen, der für die Entwicklung des Menschen ausschließlich günstig ist, wo der Himmlische Vater, abhängig von den hartnäckigen Bemühungen des umherirrenden Menschen, ihn eben in diejenigen notwendigen Erziehungsbedingungen hineingeraten lässt, die für jeden konkreten Menschen am günstigsten sein werden.“


Girlande

Kapitel  12


Hier aus der Kommunikation des Lehrers auf dem philosophisch-esoterischen Forum im Internet.
002. „Ich denke, dass jeder Mensch träumen (Tagtraum, Anm.d.Übers.) sollte, darunter auch ein Lehrer von guten Schülern. Die Frage zielt auf das Realisieren von Träumen: wie das Gewünschte in die Realität verwandeln?“ – äußerte sich ein Fragesteller.
003. „Für einen die Wahrheit Suchenden ist es zulässig zu träumen, und bei einem, der Sie erkannt hat, verschwindet dieses Bedürfnis. Zwar hat derjenige, der Sie erkannt hat, auch noch Wünsche, aber für ihn ist die Realität das größte Geschenk, das er gemäß seinen realen Möglichkeiten wirklich verdient.
004. Ob es vernünftig ist, sich an die umgebende Harmonie mit der Bitte zu wenden, ihm darüber hinaus irgend etwas mehr zu geben, als das, was zu geben Sie selbst für günstig hält? Bedeutet das nicht vor allem ein Äußern von Geringschätzung Ihr gegenüber?
005. Kann denn derjenige einem etwas beibringen, der das Geschenk der Harmonie nicht schätzt?
006. Der Lehrer braucht nie daran zu denken, wo er seine Schüler finden kann. Denn Derjenige, Der jemanden als den Lehrer erscheinen ließ, bringt Selbst die Schüler zu ihm.“

007. „Wodurch wird jemand zur Angehörigkeit einer bestimmten Organisation, Kirche, Bewegung, Sekte usw. motiviert?“
008. „Wenn man nüchtern das Wesen des Berührten betrachtet, so ist zuerst zu bemerken, dass jede erschienene Glaubenslehre, und erst recht jede derjenigen, die sich fest installiert hat, unbedingt in unterschiedlichem Maße und in unterschiedlichem Umfang die Genauigkeit und Menge dessen wiedergibt, was  zurecht zur Wahrheit gehört.
009. Der Charakter der Äußerung und des Widerspiegelns der Wahrheit kann auf den Menschen ein unterschiedliches Maß von Verantwortung legen, das der Mensch kraft seines natürlichen Denkvermögens und seiner Reife selbstständig finden muss (das Maß von Verantwortung, das seinen Möglichkeiten entspricht), und er muss sich diesem anvertrauen.“

010. „Wie ist die Behauptung einer größeren `Wahrhaftigkeit´ eines bestimmten Systems zu begründen?“
011. „In das Wesen des Menschen wurde das Streben, intuitiv das Göttliche zu suchen, eingelegt, und dabei ist es nicht wichtig, wie so etwas genannt wird. Und da der Mensch Gott und Seine Taten als die Höhe der Vollkommenheit unvermeidlich begreifen muss, waren, ausschließlich damit verbunden, viele Menschen bei nicht ausreichend reifer Psyche und nicht ausreichender Weisheit immer geneigt und werden noch immer geneigt sein, die Ereignisse nur mit zwei Extremen zu messen: bedingt gesagt, entweder wahrhaftig oder nicht.
012. Der Begriff für nicht ausreichend genaue Widerspiegelung der Wahrheit oder nicht vollständige Fülle von Ihr existiert im einfachen und primitiven Wahrnehmen nicht.
013. Und da das Gesetz, auf dem der Heilige Glaube basiert, in seiner Grundlage mit dem Himmlischen Vater untrennbar verbunden ist, hat sich unvermeidlich auch so eine psychische Besonderheit ergeben, bei der, wenn etwas im Bewusstsein des Menschen als das sich auf Gott direkt Beziehende bestimmt wird, dies unvermeidlich beginnt, auch als das Richtigste wahrgenommen zu werden.
014. Die charakteristische Besonderheit des Heiligen Glaubens lässt kategorisch den Glauben an etwas nicht zu, was bewusst als nicht ausreichend genaue Wahrheit wahrgenommen werden kann.“

015. „Es scheint klar zu sein, dass Glück und Geld – verschiedene Sachen sind. Aber in der Stadt kann man mit dem Minimum nicht überleben. In die Einöde zu ziehen, wo das möglich ist, besteht kein Wunsch.“
016. „Lieber Freund, mit dieser ihrer Aussage ist die ganze Wahrheit, die sie brauchen, ausgedrückt! Sie verstehen alles sehr gut.
017. Und jetzt treffen sie selber die Wahl, die ihnen näher ist, wobei sie im weiteren nicht vergessen, dass alles seinen Preis hat.
018. Es lohnt sich nicht, in zwei Richtungen zu streben. Ich wage es, ihnen zu versichern, dass sie unbedingt einen der von ihnen erwähnten Werte verlieren werden, weil diese Werte sich in diametral entgegengesetzter Richtung befinden.“
019. „Aber dann ergibt sich daraus, wenn man dies weiterführt, dass das Geld vom Teufel stammt?“
020. „Sie haben eine außerordentlich ernste Frage berührt, die zu beantworten ich ihnen eine Geschichte zu erzählen habe.
021. Zu dem Wesen, welches man den Teufel nennt, haben Geldwerte keine Beziehung. Aber das macht sie überhaupt nicht reiner.
022. Die Einführung der vereinbarten Geldeinheit in das Leben der menschlichen Gesellschaft galt einst einem besonderen Zweck seitens derer, die erstens nicht zur menschlichen Zivilisation gehören und nicht auf der Erde leben, und zweitens ließ sie das Niveau ihres Bewusstseins, das das Niveau der Entwicklung des menschlichen Bewusstseins um das Vielfache übertrifft, um vieles früher die  sehr große Wahrscheinlichkeit feststellen, dass die Entwicklung der Menschheit schon durchaus zu einer großen Gefahr für den sich entwickelnden Verstand im Weltall werden kann.
023. Damit verbunden und im Unterschied zu vielen anderen ähnlich verstandesmäßigen Vertretern anderer Welten, die trotzdem die Wahrscheinlichkeit eines positiven Ergebnisses in der Entwicklung der Erdbewohner zuließen, führten die Gegner der Entwicklung der Menschheit für den Menschen die Handhabung der auf den ersten Blick bequemen Weise des Umtauschs von materiellen Werten ein.
024. Und wenn zuvor derjenige, der die schöpferische Arbeit achtete, am günstigsten leben konnte, so begann das Wohlergehen mit der Einführung einer vereinbarten Geldeinheit nicht durch die Entwicklung der schöpferischen Fähigkeiten des Menschen bestimmt zu werden, sondern durch die Geschicklichkeit, auf verschiedene Weise – die sich in der Regel nicht auf eine gestalterische Tätigkeit bezieht – diese vereinbarten Geldeinheiten in großer Menge anzusammeln.
025. Die Menschen des Altertums sahen darin vor allem einfache primitive Vorteile und Bequemlichkeiten, und die Hauptgefahr, die sich hinter diesem Umstand verbarg, konnte aus völlig natürlichen Gründen nicht als solche eingeschätzt werden.
026. Und wenn man danach urteilt, wie sich die menschliche Gesellschaft bis auf den heutigen Tag entwickelt, verbleiben bei der Mehrheit der Menschen auf der Erde immer noch diese Unfähigkeit und dieser Widerwille.
027. Diejenigen, die so einen bedingten Geldwert gezielt eingeführt haben, verstanden sehr gut, dass die Entwicklung des Verkehrssystem dieses Wertes die moral-ethischen Grundlagen des menschlichen Wesens unvermeidlich entstellen wird, was die menschliche Zivilisation im Endergebnis eindeutig zur Selbstzerstörung führen wird, hauptsächlich zur Selbstzerstörung des Teils der Zivilisation, der in seiner Entwicklung bis zu dem Niveau vorankommen wird, wo deren Vertreter der Menschheit weit außerhalb über die Grenzen der Erde hinausgehen werden.
028. Darum kann man durchaus schon sagen, dass sie den letzten Akt einer großen Tragödie beobachten, die der sogenannte hochzivilisierte Teil der Menschheit hartnäckig anstrebt.
029. Daher auch die Frage – Einöde oder Zivilisation?“
030. „Meiner Meinung nach ist das Geld, das große Geld – eine große Versuchung. Hat es der Mensch, so ändert dies all seine Prioritäten. Gibt man jemandem viel – so ist dies ein `Schlag´, das System wird umgestaltet, dann ist klar, wohin der Mensch geht… und auf was er zusteuert. Diese Lektion ist schwer, aber folglich hat man demjenigen, der sie bekommen hat, die Chance gegeben, radikal etwas zu ändern…“
031. „Absolut richtig!  Nur wird so eine Chance in der Form gegeben, wo sie richtig zu nutzen ausschließlich dann möglich wird, wenn man sich ganz und gar strebend bemüht, alles Beste, was vor allem einem selbst bewusst geworden ist, zu erfassen, zu begreifen und zu verstehen.
032. Wenn man bei der Wahl zwischen dem Bequemen und dem, was man als wahrhaftig versteht, unbedingt nur das Wahre wählt.“

033. „Tyrannei und Sklaverei, Aggression und Gehorsam, Folgsamkeit gegenüber der eigenen Autorität und Folgsamkeit gegenüber einer anderen… Wo liegen die Wurzeln? In der Kindheit des Menschen?“
034. „Sie haben ein durchaus ernstes Thema berührt. In diesem Fall möchte ich auf die von Ihnen erwähnten Termini etwas ausführlicher eingehen, weil sich nicht wenig dahinter verbirgt und sehr vieles von ihnen abhängt.
035. Ich sehe es so, dass die Wurzeln, um es genauer zu sagen, nicht in der Kindheit des Menschen, sondern in der Kindheit der Menschheit liegen.
036. Die Lebenstätigkeit der Menschheit, zu der jeder zur Zeit Lebende gehört, begann unter den Umständen, die den Verhältnissen der Tierwelt am nahesten sind. Das ist mit der Erscheinung der Besonderheiten des Instinktes verbunden, die aus in ihrem Urgrund unveränderbaren Gesetzen der Natur auf natürliche Weise eingelegt wurden, berufen, für das Überlebensvermögen des Naturorganismus zu sorgen. Was, wie ich denke, ihnen bestens bekannt ist, und immer mit dem eigenartigen Wettbewerb bezüglich ähnlicher Organismen, die in der Umgebung verweilen, verbunden ist.
037. Die Aufgabe des Organismus ist es, zu überleben. Überleben aber können nur die Stärksten und diejenigen, die sich den sich verändernden Verhältnissen des Milieus leicht anpassen können.
038. Einst geriet die Seele, als sie sich erstmals mit dem biologischen Organismus vereinigte, unvermeidlich  in Umstände, wo ihre Entwicklung völlig davon abhängig zu werden begann, inwieweit der Mensch selbst die Äußerungen seines Instinktes auf richtige Weise zu harmonischen Einschränkungen bringen konnte.
039. Von dieser Zeit an begann eine nicht einfache Periode des Werdeganges durch Selbsterziehung (eine unveränderbare Bedingung der Kinder Gottes), die bis jetzt andauert.
040. Der Wettbewerb untereinander wurde zu einem untrennbaren Teil der Lebenstätigkeit der bestehenden Menschheit, was als natürliche Regel der Tierwelt immer mit Aggression verbunden ist. Damit verbunden, als eine völlig naturgemäße Frucht, traten die Begriffe wie `Tyrannei´ und `Sklaverei´ mit all ihren ihnen eigenen unzulässigen Dummheiten auf. Aber auf den Terminus `Autorität´ kann Tyrannei sich in diesem Fall auf keine Weise beziehen.
041. All dieses, was unveränderlich mit Aggression verbunden ist, muss maximal verändert werden eben im Fortschreiten des Menschen auf dem Weg der für ihn vorbestimmten geistigen Entwicklung. Von der Aggression, die dem Menschen noch eigen ist und die besonders gegenseitig geäußert wird, darf nichts mehr übrigbleiben.
042. Unter dem Begriff `Autorität´, wie ich es sehe, ist vor allem ein gewisses Objekt mit Vorbildfunktion zu verstehen. Aber die Vollwertigkeit so einer Autorität kann nur dann zutage treten, wenn der Mensch selbst sie für sich bestimmt, indem er sich auf die eigene Freiheit der Willensäußerung stützt.
043. Der Mensch kann nicht für seine eigene Person als Autorität fungieren.
044. Aggression, was hier heißt, dass sie mit einem Aufzwingen verbunden ist, muss völlig fehlen, wo seinerseits auch der eigentliche Terminus der Tyrannei unangebracht ist, weil der Mensch nur entsprechend seinem eigenen Wunsch und Verständnis dem einen oder anderen Vorbild seiner Wahl folgt.“
045. „“Der Mensch kann nicht für seine eigene Person als Autorität fungieren…“ Erklären Sie bitte, warum? Und wenn der Mensch seiner inneren Natur folgt?“
046. „Wenn wir von dem Verständnis ausgehen, dass Autorität – einen gewissen Vorbildcharakter hat, aufgrund derer und einiger ihrer Aussagen und Taten sich derjenige bemüht zu folgen, der diese Autorität als solche wahrgenommen hat, so werden wir in diesem Fall unter dem Begriff `Vorbild´ unvermeidlich das meinen, was dem Menschen, der dem Vorbild folgen möchte, noch nicht eigen ist.
047. Wenn man sich bemüht, besser zu werden und etwas Größeres zu erreichen sucht, so bemüht man sich folglich unbedingt, das zu erwerben, was einem noch nicht eigen ist.
048. Daraus ergibt sich auch, dass es nicht logisch ist, für sich selbst ein Vorbild  hinsichtlich einer gewissen Orientierung zu sein, zu der man hinstreben soll.
049. Die Bemühung, der eigenen inneren Natur zu folgen – entspricht einer etwas anderen Ebene, bildlich ausgedrückt.
050. Dieser Umstand ist genauer zu bezeichnen als das Regeln der Äußerung des Organismus entsprechend der von der Harmonie selbst eingelegten Einstimmungen.                 
051. Wohl aber kann man bei der Auffassung, seiner eigenen Natur zu folgen, durchaus eine nicht geringe Menge normaler als auch anormaler Handlungen verstehen.
052. In so einem Zusammenhang kann jeder, der etwas offensichtlich Unzulässiges getan hat, in einem bestimmten Maße durchaus angebracht sagen, dass er dem Ruf seiner inneren Natur gefolgt ist. Und eben in einem bestimmten Maß wird er wirklich Recht haben.“

053. „Seele und Geist – welche Assoziationen folgen? Seele – zart, verletzbar, liebend… Geist – standhaft, stark, zäh…“
054. „Die Seele – ist eine eigentümliche Energie-Informationsverdichtung besonderer Art, die eine Wurzelbesonderheit eben des Menschen ausmacht, im Unterschied zu ähnlichen manifestierten Formen des Verstandes im Weltall. In der Seele wird die notwendige Gefühlserfahrung des Menschen während seines Lebens im Körper angesammelt.
055. Und der Geist – ist nicht nur eine einzigartige Energie, nur aufgrund derer die Existenz der Seele als eine gewisse ganzheitliche Einheit auch unterstützt wird, sondern auch die Kraftstrahlung selbst, die von dieser Seele natürlicherweise ausströmt.
056. Deshalb ist, vereinfacht ausgedrückt, unter dem Begriff `Geist´ durchaus die Manifestation einer gewissen inneren Kraft zu verstehen, dank welcher der Mensch nicht wenigen Herausforderungen gegenüber standhält.“

057. „Mütterliche Eigenschaften und väterliche Eigenschaften, das frauliche Prinzip und das männliche Prinzip, in allem Schwäche und Kraft beinhaltend… Der Mensch muss für sein Glück notwendigerweise einen Mittelweg finden. Mal dieses oder jenes sein, gleitend, in sich das eine als auch das andere bergend?“
058. „Absolut richtig. Diese Aussage gibt genau die notwendige Erkenntnis des Menschen in Bezug auf die ganze Welt um ihn herum wieder.
059. Die Stärke des Menschen – liegt in seiner einzigartigen Fähigkeit, sowohl wie ein Granitfels, als auch wie ein fließender Strom zu sein.“
060. „Unsere Welt hält sich bislang nur kraft der Wirkung von Autorität: Gott-Vater, Sohn und Heiligem Geist – alles männlich. Bisher im wesentlichen Vertrauen – auf Kraft.“
061. „Hier aber stimme ich mit ihnen nicht überein. In ihrer Ansicht stelle ich eine falsche Deutung fest.
062. Um es kurz auszudrücken, so sage ich, dass der Himmlische Vater absolut weder männliche noch weibliche Eigenschaften hat gerade bezüglich des Verständnisses, zu dem nur der Mensch neigt.
063. Das Wort Gottes, wenngleich es mittels eines männlichen Körpers auf der Erde erwächst, ist ebenfalls neutral.
064. Der Heilige Geist, der auch selbst Kraft ist, welche vor allem vom Vater ausgeht, ist in diesem Zusammenhang unvermeidlich neutral.
065. Das Gesetz der Harmonie kann nicht irgendein andersartiges Prinzip über irgendein anderes erheben. So ein Gesetz kann nur gleichstellen.
066. Zu erhöhen oder zu erniedrigen – dies kommt nur im Verständnis des unvollkommenen Menschen vor, der der Einwirkung von nicht gebührend organisierten Besonderheiten des Instinktes unterliegt.“
067. „Vielleicht habe ich leichthin etwas an den Ohren herbeigezogen, aber gerade so habe ich es auch gespürt: Geist – als Kraft, und Seele – als zentrale Gefühlserfahrung, d.h. als weibliches Prinzip (aber so habe ich das nicht äußern können). Denn diese Erscheinungen sind doch nicht umsonst mit den Worten Der Geist – als maskulin, und Die Seele – als feminin bezeichnet…“
068. „Lieber Freund (in diesem Fall eine Frau, Anm.d.Übers.), in einem bestimmten Maße kann bei kurzer Berührung dieses Themas ihre derartige bildhafte Ansicht zugelassen werden.
069. Aber wenn sie nichts dagegen haben, vertiefe ich etwas die von ihnen angesprochenen Begriffe. Zwar werde ich über das, was nicht zu beweisen ist, sprechen, aber sie werden selbst den Grad der Notwendigkeit meiner Erklärungen bestimmen.
070. Obwohl ich eine gewisse Komplikation in der Möglichkeit voraussehe, eben kurz eine gezielte Erklärung zu geben, da ich dadurch unvermeidlich auch das erwähnen werde, was auch neue Erklärungen notwendig macht. Hoffentlich verwirre ich sie nicht durch meine vielen Worte.
071. Die Seele an sich wurde mittels einer bestimmten Energie-Informationsverdichtung des Feldes, das das Wesen des Himmlischen Vaters ausmacht, geschaffen. Was unvermeidlich einen Umstand als Folge mit sich brachte, bei welchem der Grund der Seele auf ganz natürliche Weise die Eigenschaften der Unsterblichkeit erworben hat.
072. Dieses geistige Gewebe hat nach dem, relativ gesehen, ersten Schritt seines Entstehens gar keine Unterscheidungsmerkmale, von denen man auf das männliche oder weibliche Prinzip schließen könnte. Obwohl die eigentlichen Energieschwingungen, die für die Seele charakteristisch sind, eine gewisse Ähnlichkeit mit analogen Energie-Informationsschwingungen der psychischen Gefühlsbesonderheiten des biologischen Organismus haben.
073. Nur nach dem zweiten Schritt des Erschaffens der Seele, wo charakteristische Neigungen in das geistige Gewebe eingelegt werden, erwirbt die Seele sich auszeichnende Besonderheiten, an denen dann männlich und weiblich sicher zu unterscheiden ist.
074. Männer und Frauen haben unterschiedliche, aber gleichgroße Neigungen, und wenn man diese nicht zur harmonischen, gegenseitigen Ergänzung bringt, so wird es für den Menschen überhaupt nicht möglich sein, sich normal auf dem Weg der vorherbestimmten Entwicklung zu bewegen.
075. Da es einen grundlegenden Unterschied in der Basis der Seelen gibt, kann man mit Sicherheit sagen, dass sowohl Männer niemals die Besonderheiten der Frauen in vollem Maße verstehen werden, als auch Frauen selbst die Männer nicht verstehen werden.
076. Nämlich um zu verstehen, muss es unbedingt vollwertig gefühlt werden, und gerade das ist völlig ausgeschlossen.
077. Möglich ist nur ein teilweises Erkennen, wenn als erzieherische Ausnahme die Seele eines Mannes einen Frauenkörper erhält und umgekehrt.“

078. „Ich male gerne, und meiner Meinung nach gelingt es mir nicht schlecht. Aber ich habe hauptsächlich für mich schöpferisch gestaltet. Jetzt aber möchte ich diese Beschäftigung auf höherem beruflichen Niveau fortsetzen, malen aufgrund von Aufträgen. Mich interessieren Meinungen, wie unser Leben durch unsere Kunstwerke beeinflusst wird, seien es Bilder, Bücher, Musik. Insbesondere diejenigen, die es in der Öffentlichkeit gibt und die zu den Menschen kamen. Und noch eine Frage: womit fängt man an, Bilder auf den Markt zu bringen, und wie verdient man damit? Ich bedanke mich für eine Antwort.“
079. „Gleich nachdem das Ziel aufgestellt wird, wie man dank kreativen Schaffens im Bereich der bildenden Kunst Geld verdienen kann, wird der Wert der im weiteren möglichen Werke bei solchen Verhältnissen dem Inhalt eines Mülleimers gleichen, verzeihen sie mir meine Direktheit.
080. Beim Schaffen von Kunstwerken ist das maximale Gestimmt-Sein des Menschen darauf, sich an der Schönheit der umgebenden Welt zu erfreuen, sehr wichtig, wobei sich während dieses Sich-Ergötzens beim Künstler gewisse poetische Stimmungen eröffnen und anfangen, sich zu entwickeln. Nur in so einem Fall, unabhängig vom technischen Können des Malers, das Objekt in seinem Werk kundig widerzuspiegeln, wird im Werke selbst schon eindeutig der positive und wohltuende Energie-Informations-Abdruck eingeprägt, der für das Auge unsichtbar ist, der aber die Feldbasis des Zuschauers deutlich beeinflusst.
081. In dem Bestreben, Geld zu verdienen, werden sich die poetischen Stimmungen niemals normal eröffnen, und, mehr noch als das, wird in so ein Werk, das aufgrund solcher Motive hergestellt wird, wie oben erwähnt, so ein Energieabdruck eingeprägt, der eindeutig die Psyche des Betrachters negativ beeinflussen wird.
082. Kunst hat eine sehr große Kraft! Aber solch eine Kraft, mit der man aus Unkenntnis entweder einen bedeutenden Schaden oder vielseitige Heilung bringen kann…
083. Und wenn wir das Thema noch etwas weiter fortführen, so ist hinzuzufügen, dass man ein Kunstwerk natürlich gestalten kann, während man gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit bedenkt, dass dieses Werk von einem, dem es gefallen wird, erworben werden kann. Hauptsache, dass das Geldverdienen kein Selbstzweck ist. Das würde den schöpferischen Verlauf vergiften.
084. In Petersburg, in einer der Hochschulen für Bildende Künste unterrichtet jetzt noch ein durchaus betagter Meister für das Zeichnen, ein markanter Vertreter der akademischen Schule, der zurzeit nahezu niemanden hat, den er unterrichten kann, weil seine Unterrichtsstunden fast nicht besucht werden. Er gibt mit Schwermut zu, dass man nun nur noch dafür malen lernt, um Geld zu verdienen. Es gibt niemanden, dem man die angesammelten Werte im Zeichnen, der Basis aller bildenden Künste, weitergeben kann.
085. Die Selbstäußerung ist natürlich nicht wenig wichtig bei der Gestaltung, aber wenn das falsch begriffen wird, dann endet alles mit der Selbstäußerung des vor allem egoistischen Bedürfnisses, sich in der Gesellschaft zu behaupten, eine bequeme, vorteilhafte und bedeutsame Stellung einzunehmen.
086. Und das ist, meine Freunde, das Ende der Fahnenstange für die Kunst.“

087. Auf der Ebene des Forums wurde eine Umfrage vorgeschlagen zum Thema: wie denken Gläubige? Und zur Abstimmung wurden folgende Varianten von Antworten vorgeschlagen: 1) absolut selbständig und unabhängig voneinander; 2) Gläubige haben kein Recht zu denken; 3) Gläubige denken nur in dem Fall, wenn die Heilige Schrift eine Frage nicht beantwortet; 4) Gläubige denken nur in dem Fall, wenn eine Frage weder von der Heiligen Schrift noch von der Tradition her beantwortet wird; 5) Gläubige denken immer und bestätigen durch ihr Denken jedes Detail ihres Glaubens und ihrer Weltanschauung.
088. „Ich möchte jetzt nicht über all diese Themen streiten. Meine Frage: warum glaubt das Volk all das und lässt sich nicht umstimmen? Ist es etwa wirklich bei allen, absolut allen Religionen dasselbe – Gehirnwäsche?“ – so die Aussage einer der Teilnehmer bezüglich der angebotenen Umfrage.
089. „Soweit ich verstanden habe, ist das ihre Hauptfrage, da sie angeblich irritiert sind wegen der typischen Begrenztheit von Überlegungen seitens der Gläubigen.
090. Meine Ausführungen werden dem Anschein nach wortreich sein, aber sie haben einen durchaus ernsten psychologischen Aspekt angesprochen, an dem sich die Atheisten ordentlich reiben.
091. Anfangs möchte ich etwas nicht Unwichtiges betonen.
092. Stereotypes Wahrnehmen Gläubiger bezieht sich in der Regel eindeutig auf irgendeine der bereits existierenden Glaubenslehren. Aber in Wirklichkeit wäre es richtiger, Gläubige fest einzuteilen in diejenigen, die eine Glaubenslehre akzeptiert haben und in diejenigen, die es wegen verschiedener objektiver Gründe noch nicht schaffen, mit der Wahrhaftigkeit der ihnen bekannten Glaubenslehren übereinzustimmen. Solche wie auch die anderen sind auf dem richtigen Weg.
093. Wohl aber sind diejenigen, die noch nicht einmal eine Glaubenslehre für sich angenommen haben, sogar mehr interessant, da sie dank ihrer für ihren geistigen Zustand charakteristischen Möglichkeiten, frei und mutig nachzudenken, schneller als die anderen auch fähig werden, etwas Vollkommeneres anzunehmen, als das, was sich in Tradition behauptet hat.
094. Aber darunter verstehe ich nicht die Zahl jener, die sich noch nicht orientiert haben, die sich durchaus wegen unzulänglicher Reife von dem für sie Notwendigen abwenden konnten, um nach einiger Zeit, während der sie die fehlende Weisheit erworben haben, sich neu dem anschließen, wovon sie sich vormals abgewendet haben.
095. Denn man kann etwas ablehnen, wenn man entweder durch seine Reife darüber hinausgewachsen ist, oder wenn man dafür noch nicht herangereift ist. Aber es gibt nur zwei Varianten von Ablehnung.
096. Und so ist in das Wesen des Menschen eine natürliche Neigung zur intuitiven Suche nach dem Göttlichen eingelegt, und es ist dabei unwichtig, wie man das nennen wird. Und da der Mensch Gott und Seine Taten unausweichlich als den Gipfel der Vollkommenheit wahrnehmen muss, nehmen ausschließlich damit verbunden ständig und immer noch bei nicht genügend reifer Psyche und bei dem Mangel an Weisheit – mehrere Menschen die Haltung ein, das sich Ereignende nur mit zwei Extremen zu messen: bedingt gesagt, entweder mit dem Licht, oder mit der Finsternis.
097. Obwohl in Wirklichkeit in der Lebenstätigkeit des Menschen das Göttliche ausschließlich all das ist, was dem Menschen ermöglicht, sich immer mehr zu vervollkommnen, und entsprechend ebenso auf die Finsternis bezogen, ist sie all das, was ihn zwingt zu degradieren.
098. Also wird der wahre Wert des Lebens des Menschen nicht durch zwei entgegengesetzte Extreme bestimmt, sondern dadurch, was zwischen diesen Extrempunkten liegt.
099. Und da das Gesetz , auf dem der heilige Glaube basiert, in seinem Grunde untrennbar mit dem Himmlischen Vater verbunden ist, bildete sich unvermeidlich auch so eine psychische Besonderheit, bei der, wo etwas im Verständnis des Menschen als das direkt auf Gott Bezogene bestimmt wird, es beginnt, unvermeidlich auch als das Richtigste wahrgenommen zu werden.
100. Und bei so einer Wahrnehmung und einer nicht geringen Abhängigkeit von dem Bedürfnis, alles mit Extremen zu messen, ist es völlig natürlich, dass alles, was auch nur ganz wenig von dem abweicht, was schon als das Göttliche bedingt manifestiert wurde, eindeutig als das sich auf die Finsternis Beziehende wahrgenommen wird.
101. Die kennzeichnende Besonderheit des heiligen Glaubens lässt kategorisch nicht den Glauben daran zu, was bewusst als eine nicht genügend genaue Wahrheit wahrgenommen werden kann.
102. Und wenn so ein Glaube an etwas sich schon als etwas Formuliertes bei jemandem bekundet hat, so wird dieser Mensch überhaupt kein vernünftiges Interesse daran haben, durch Argumentation etwas herauszufinden, was sich von dem unterscheidet, woran er schon glaubt.
103. Denn für ihn ist das, woran er glaubt, schon psychologisch wahrgenommen als das, was die ganze Fülle und all die Genauigkeit der gesuchten Wahrheit beinhaltet. Und folglich wird auch alles andere, was sich von dem Gegenstand des Glaubens unterscheidet, eindeutig als das notiert, was zur Finsternis gehört.
104. Gerade so wird sich ein an eine schon existierende Glaubenslehre Glaubender von niemandem umstimmen lassen, bis bei ihm die Neigung erscheint, an der absoluten Richtigkeit dessen zu zweifeln, was er eindeutig als Wahrheit aufgefasst hatte.
105. Die vorgelegte Umfrage ist nach meinem Dafürhalten nicht genau genug.
106. Generell betrachtet, falls ich das richtig erfassen konnte, was sie eben unter dem Wort `denken´ verstehen, befindet sich die richtige Antwort auf die gestellten Fragen im Gebiet des zweiten und dritten Punktes, aber sie wird keine Beziehung haben zu jeder dieser gestellten Fragen.
107. Erstens setzt der dritte Punkt voraus, dass die Gläubigen die nicht ausreichende Fülle der bestehenden Schrift begreifen.
108. Aber für die Gläubigen, die irgendeine Glaubenslehre mit ihrem ganzen Herzen angenommen haben, wird so ein Gedanke über die nicht ausreichende Fülle des Angenommenen im Zusammenhang mit den oben erwähnten psychologischen Besonderheiten als ketzerisch und vollkommen unzulässig wahrgenommen.
109. Und in den Momenten, wo der Gläubige wirklich etwas erlebt, was in der Schrift fehlt, wird er sich sofort auf eigenartige Überlieferungen stützen, die in ihrem Wesen auch aufgrund dessen geschaffen wurden, was sich tatsächlich auch auf die quasi nicht ausreichende Fülle der Schrift bezieht.
110. Zweitens scheint es mir, dass sich der zweite Punkt herausstellt als lediglich unglücklich ausgedrückt. Denn überhaupt kein Recht haben zu denken – so  etwas kann grundsätzlich nicht sein.
111. Anscheinend sollte in diesem Punkt darüber gesprochen werden, dass die Gläubigen sozusagen kein Recht haben würden, gedanklich mit all dem übereinzustimmen, was sich von den schon festgelegten kanonischen Begriffen in Bezug auf die Wahrheit unterscheidet.
112. Und überhaupt sehe ich, dass eben die Gläubigen selbst es außerordentlich schwer haben, auf die für die Abstimmung gestellten Fragen objektiv zu reagieren. Und wie ich sehe, ist dies durch das falsche Verstehen dessen verursacht, was in den gestellten Fragen mit dem Wort `denken´ gemeint ist.“
113. „Das Problem liegt darin, dass kein normaler Mensch, auch nicht einmal der Gläubige, nach geistigem Wachstum strebt. Er weiß nicht, was das ist, oder wie dies zu tun ist… Niemand weiß, wie er sich Gott annähern kann. Niemand stellt sich vor, wie man dafür oder dadurch besondere Fähigkeiten erwerben kann.“
114. „Ja-a, so traurig das auch sein mag, aber ich verstehe dieses Problem sehr gut. Aber ich verstehe auch sehr gut, dass dies nicht mehr lange so sein wird.
115. Allerdings führt der Weg zur Weisheit immer durch sehr große Schwierigkeiten.
116. Die von Ihnen gestellte Frage ist nicht einfach nur wichtig, es ist durchaus angebracht, sie zu den hauptsächlichsten zu zählen.
117. Vor allem möchte ich meinerseits ein Bild berühren, das falsch ist, das sich auf das Verständnis von einer gewissen Bewegung zu Gott hin bezieht. Ich sehe die Auffassung darüber als einen völligen Unsinn an, dass die Kinder Gottes sich einst von ihrem Himmlischen Vater entfernt hätten.
118. Das ist grundsätzlich unmöglich!
119. Während der ganzen Zeit ihrer Existenz befanden sich und befinden sich jetzt ausnahmslos alle Kinder Gottes gleichermaßen entfernt von ihrem Himmlischen Vater, und diese gleiche Entfernung wird sogar danach aufrechterhalten, wenn sie einst die Erde verlassen wegen weiterer Erfüllung des Vorherbestimmten auf anderen Planeten.
120. Der Ruhm Gottes ist dergestalt, dass Er bei Seinem Vorhaben ernste schicksalhafte Überraschungen erlaubt, wozu zum Beispiel das Bild vom Sündenfall des ersten Menschen gehört, was eine ausschließlich primitive Vorstellung über das Wesen Gottes sein wird.
121. Dem Himmlischen Vater ist sehr gut bewusst geworden, falls es möglich ist, das so auszudrücken, welche Kinder ihm gelingen werden. Er erkannte, wie groß die Schwierigkeiten in der Lebenstätigkeit Seiner Kinder sein würden, und darum zog Er alle Möglichkeiten in Betracht (da es auch Unmögliches gibt), die dazu beitragen würden, trotz nicht weniger, unvermeidlich erworbener, dem Naturorganismus eigener Neigungen zu Hindernissen für die geistige Entwicklung, dass sich der Mensch trotzdem in die richtige Richtung bewegt.
122. Vor dem Menschen steht nicht das Ziel, zu Gott zurückzukehren. Der Mensch muss lernen, das zu leisten, was er inne hat dank Gottes Vorhaben zum Zweck der Erfüllung des Vorherbestimmten.
123. In Wirklichkeit ist es sinnlos, den Menschen lieben zu lehren, weil er mit dieser Eigenschaft im Grunde des Wesens seiner Seele beschenkt ist. Vom Menschen wird verlangt, nur seine naturgegebenen egoistischen Besonderheiten richtig zu zähmen, um dadurch in sich die Göttlichen Besonderheiten der Seele durch naturgegebene Energie-Informationsbesonderheiten in vollem Maße manifestieren zu lassen.
124. Der Weg so einer richtigen Zähmung naturgegebener egoistischer Besonderheiten wurde schon in kurzer Form bezeichnet als “liebet eure Feinde…“, was ihr aus den Texten des Neuen Testamentes sehr gut kennt. Aber hinter diesen kurzen belehrenden Anmerkungen verbergen sich komplizierteste Gesetzmäßigkeiten der Manifestationen der menschlichen Psyche, wo gerade auch sachkundige Willensbemühungen in die eine oder andere Richtung vonnöten sind.
125. Und dies bedeutet schon eine große Menge von Nuancen, nur von denen die geistige Vervollkommnung selbst abhängt.
126. Nicht von den zeremoniellen Seiten verschiedener Rituale, sondern von der eigenen Arbeit an sich selbst.
127. Eben darum ist Glaube ohne solche Taten tot!
128. Die Geistige Entwicklung ist berufen, den Menschen völlig unschädlich für die ihn umgebende Harmonie zu machen. Der Mensch muss unbedingt lernen, über niemanden negativ sogar nur zu denken, geschweige denn schon sich offensichtlich zeigende psychisch-aggressive Handlungen zu begehen, d.h. Handlungen, die auf Unduldsamkeit, Hass, Kränkung und ähnlichem basieren.
129. Darum jeder, der an die Heilige Botschaft von Christus sozusagen glaubt und sich erlaubt, über jemanden zu schimpfen, gekränkt zu sein und aggressive Unduldsamkeit gegenüber irgendwas zu zeigen, jeder, der sich bemüht, gegen jedes Andersdenken anzukämpfen, wobei er das Aufzwingen seines Verständnisses meint, als auch vieles ähnliche, verhält sich ausschließlich hinsichtlich solcher Handlungen gegen Gott. Und alle lauten Proklamationen solcher Leute über ihre Liebe zu Christus sind nur Äußerungen von Heuchelei, und das hat mit dem wahren Glauben nichts zu tun.
130. Nachdem man den ersten Schritt der notwendigen Veränderung seiner psychischen Eigenschaften gemacht hat, notwendige geistige Arbeit geleistet hat, wird der Mensch einzigartige Möglichkeiten für die vorherbestimmte Veränderung der Struktur des Energie- Informationsfeldes der Welt der Materie erwerben.
131. Diese Möglichkeiten besitzt der Mensch teilweise schon und nutzt sie unbewusst, aber all dies zeigt sich bis jetzt nur sehr schwach.
132. So… falls man sich nicht sonderlich für Erklärungen begeistert.“
133. „Sie haben geschrieben: „Der Mensch wird einzigartige Möglichkeiten für die vorherbestimmte Veränderung der Struktur des Energie- Informationsfeldes der Welt der Materie erwerben“. Erklären und beweisen sie diese Aussage.“
134. „Ich versuche, zu diesem Thema etwas zu erklären, obwohl es ausschließlich wegen des bisher völligen Fehlens einiger Begriffe in der menschlichen Sprache ziemlich schwierig ist, einige Momente vollwertig zu erläutern.
135. Die gesamte Welt des Seins mit all ihren für den Menschen sichtbaren und unsichtbaren Erscheinungen ist die Offenbarung des eigenartigen Geistes, oder, in der Sprache der Wissenschaft ausgedrückt, einer gewissen Energie.
136. Abhängig von der kennzeichnenden Informationsbasis treten verschiedene Energien mit unterschiedlichem Grad an Komplexität und Verdichtung auf.
137. Alles, was den Menschen umgibt und das, woraus der Mensch selbst besteht, - all das ist Energie mit unterschiedlicher Informationsbasis.
138. Menschliche Gedanken, besonders die durch großen Wunsch und entsprechenden Glauben bekräftigten, verändern unvermeidlich die Struktur des umgebenden Raumes selbst, als auch die Struktur irgendeines Stoffes.
139. Am meisten fähig, sich offensichtlich in seiner Struktur unter Einfluss menschlicher Gedanken (und nicht nur davon) zu verändern, ist Wasser.
140. Ein Beispiel der Veränderung der Struktur ist euch aus der Bibel gut bekannt als die Beschreibung der Verwandlung von Wasser in Wein.
141. Dieses beschriebene Vorkommnis wird als Wunder angesehen, nur weil der Mensch die damit verbundenen notwendigen Möglichkeiten noch nicht in vollem Maße beherrscht.
142. Die Besonderheiten des Wassers werden erst jetzt von Wissenschaftlern erkannt, was sie auch immer mehr dazu bringt, auf diesem Gebiet, dem ersten Blick nach, einzigartige Entdeckungen zu machen.
143. Kraft und Grenze solcher Möglichkeiten menschlicher Gedanken hängen streng von der Qualität der psychischen (naturgegebenen) Energie des Menschen selbst ab, was seinerseits gerade beim Menschen direkt von seiner geistigen Entwicklung abhängt.
144. Auf wissenschaftlicher Ebene wurden schon nicht wenige Phänomene festgestellt, die mit der Manifestation des menschlichen Gedankens verbunden sind und mit der damit einhergehenden Veränderung der Struktur verschiedener Stoffe. Aber das Erkennen solcher Phänomene beginnt erst jetzt in wissenschaftlichen Kreisen, und daher bin ich sicher, dass ihnen mit der Zeit eine ausreichende Menge von Beweisen allmählich zugänglich wird.
145. Allerdings werden sich für den Menschen aufgrund verschiedener ungewöhnlicher Entdeckungen auf diesen Gebieten nicht wenige neue falsche Vorstellungen über die Erschaffung der Welt zeigen, aber nichts desto weniger werden diese Entdeckungen den Menschen helfen, das richtige Verständnis dieser Wahrheit zu erwerben.
146. Wenn der Mensch sich richtig von der geistigen Seite her entfaltet, so wird er maximal und in den Grenzen einer zulässigen Norm die Kraft und die Möglichkeiten seiner psychischen Energie ausdrücken.
147. Dieser Umstand wird es dem Menschen zwangsläufig ermöglichen, bei weitem tiefer in die Energie-Informationsschichten der umgebenden Felder einzudringen und sie auch somit bei weitem aktiver zu beeinflussen.
148. Und da die menschliche naturgegebene psychische Energie bei der Entwicklung des Wesens des Menschen selbst auf dem Weg der geistigen Vervollkommnung auf eine besondere Weise unter dem Einfluss kennzeichnender einzigartiger Energien des Wesens der Seele strukturiert wird, so wird auch der Einfluss dieser veränderten psychischen Energie auf den den Menschen umgebenden Raum ebenfalls einzigartig sein.
149. Und in dem Maße, wie sich die Kinder Gottes allmählich im Laufe der Ewigkeit in der sich immer mehr ausbreitenden Welt der Materie weiter bewegen werden, wird der vorherbestimmte Verlauf der einzigartigen Veränderung der  Energie-Informationsbasis der ganzen Welt der Materie immer umfangreicher werden.
150. Der Himmlische Vater hat einst gesehen, dass so ein besonderer geistig-naturgegebener Einfluss auf schon bestehende charakteristische Besonderheiten der Welt der Materie gut sein wird.
151. Nun, und was es mit dem `gut´ auf sich hat – das wird mir wegen  der gewissen Begrenztheit menschlicher Begriffe schwerfallen, vollwertig zu erklären. Ich kann da nur ein Bild verwenden.
152. Stellen sie sich vor, dass ein Ziegelstein anfängt, nach Blumen zu duften, ebenso wird auch die Welt der Materie ein gewisses Energiearoma erhalten.“
153. „Warum gerade durch die geistige Entwicklung? Ja, viele Gläubige sind davon überzeugt. Aber warum meinen Sie so etwas? Woher haben Sie das?
154. Ich bin ein Skeptiker. In Wirklichkeit haben Sie nur unbewiesene Fakten verwendet. Entschuldigen Sie, aber in dieser Form ist Ihre Theorie nur eine von so ähnlichen, die von den Esoterikern und Sekten in Anspruch genommen werden.“
155. „Ich kann wirklich nur vieles mitteilen, aber nichts davon beweisen. So sind die Regeln!
156. Sie fragen, woher ich das entnommen habe? Das kann ich sehr einfach beantworten, aber aus völlig natürlichen Gründen wird Ihnen dies als unwahrscheinlich erscheinen, obwohl auch das die Wahrheit ist: ich weiß es einfach! Was ich auch nicht beweisen kann.
157. So liegt auch die Wahl in ihren Händen, weiter zu fragen, oder sich zu enthalten.
158. Aber nichts desto weniger bin ich ihnen für die Fragen dankbar, durch welche sie mir erlaubt haben, wenn auch nicht viel, aber immerhin zu versuchen, ihnen nützlich zu sein.
159. Ich wünsche ihnen Frieden und Glück!“

Girlande

Kapitel  13

Zur selben Zeit, Ende Mai – Anfang Juni, nahm der Lehrer für nur kurze Zeit an einer Diskussion auf der Internet-Seite des Forums der Atheisten teil.
002. Er beteiligte sich an dem Thema, wo an einem konkreten Beispiel das Verhalten der Kirche gegenüber Kunst und Künstlern besprochen wurde.
003. Das Gespräch resultierte aus der Situation, wo orthodoxe Geistliche versucht hatten, für die Kirche Räumlichkeiten zurückzubekommen, in denen sich zu dieser Zeit die schöpferischen Werkstattvereinigungen der Künstler befanden, die in einem der Gebäude eines ehemaligen Priester-Seminares untergebracht waren.
004. „Eine Ordnungstruppe, angeheuert von einer Security-Organisation (wrtl. von Vertretern der Kraft), die sich mit der Orthodoxen Kirche identifiziert, startete eine Aktion, um die Künstler aus den Werkstätten zu verdrängen. Es gab auch den Versuch, Gewalt einzusetzen: man drehte die Arme auf den Rücken, man versuchte, Handschellen anzulegen, man stieß die Menschen hinaus auf die Straße. Heute am Morgen hat man das Tor zusammengeschweißt und die Ordnungskräfte verstärkt. Wir sind fünf Künstler, alle Tage und Nächte sind wir in den Werkstätten, wir können sie nicht verlassen, weil man uns gedroht hat, alle unsere Bilder rauszuwerfen oder zu verbrennen…
005. Natürlich, die Orthodoxe Kirche wurde während des kommunistischen Regimes verfolgt, aber das gibt ihr nicht das Recht, so mit uns umzugehen…“ – so ein Detail eines Appells der Künstler auf dem Forum.
006. „Vor allem möchte ich auf das oben erwähnte Zitat Bezug nehmen.
007. Nur diejenigen, die, als sie verfolgt wurden, wirklich Weisheit daraus ziehen konnten, nur sie werden niemals als Verfolger auftreten.
008. Aber das sind bestenfalls nur Einzelfälle. Und was die anderen angeht, die an sich selber wirklich Verfolgung erlebt haben, da existiert schon eine recht zutreffende Volksweisheit: “Der fürchterlichste Sklavenhalter geht aus dem ehemaligen Sklaven hervor“.
009. Allerdings wird bei dem aufgestellten Thema auch eine wirklich traurige Situation erwähnt, aber sie soll von einer vernünftigen Seite her betrachtet werden.
010. Wenn man den Begriff `Kirche´ erwähnt, so ist es nicht richtig, eine Parallele zu ziehen wie bei dem berührten Thema, weil unter dem Begriff `Kirche´ vor allem eine gewisse Glaubenslehre gemeint ist, nicht aber die Fehler derjenigen, die sich zu ihr zählen.
011. Und obwohl es in den auf der Erde existierenden religiösen Glaubenslehren, das soll man eingestehen, wirklich keine vollwertige Widerspiegelung des Wesens des menschlichen Schaffens gibt, so ist es nicht richtig, im beschriebenen Sujet des gestellten Themas das Verhalten der Kirche zur Kunst zu erwähnen.
012. Auf so einer wirtschaftlichen Ebene, besonders jetzt in Russland, tritt man überall aus Unkenntnis die Kunst mit Füßen, unabhängig von der ideologischen Zugehörigkeit. Es fehlt in der Gesellschaft die normale kulturelle Erziehung.
013. Und die orthodoxe Kirche ist nun bemüht, sich in durchaus schnellem Tempo aus Vertretern eben dieser Gesellschaft zu formieren.“
014. „Dieser Begriff (Kunst) ist für die Weltanschauung der Orthodoxen auch schon so ziemlich deformiert. Die Renaissance – ist der Beginn des Verfalls der Kunst, weil die Künstler anfingen, sich mit dem `Reiz´ zu beschäftigen, nicht aber mit der wahren Schönheit“ – so die Aussage eines Teilnehmers, die der Lehrer für Seinen Kommentar auswählte.
015. „Aus völlig objektiven Gründen war es im fernen Altertum unmöglich, vieles, was man unter dem Begriff `Kunst´ einordnen konnte, von geistigen Positionen her zu berühren. Und im Laufe der Zeit gab dies unvermeidlich viele ungesunde Abweichungen, und das, was berufen ist, in Einheit aufzublühen, wurde auf anormale Weise getrennt.
016. Jetzt aber ist deutlich zu sehen, wie Kultur geistlos (nicht zu verwechseln mit der religiösen) und das Religiöse (das das Geistige etwas verzerrt manifestiert) kulturlos wurde.
017. Aber dies wird korrigierbar sein!“
018. „…Auf der Ebene der persönlichen Entwicklung lasse ich es durchaus zu, auf der Ebene der Wiederkehr des `Goldenen Zeitalters´ für die breite Masse – lasse ich es nicht zu“ – so eine Aussage.
019. „Ja, wenn man sich die Ereignisse in Russland, ja, überall in der Welt, betrachtet, so kann man sehr leicht den Glauben verlieren und allem voran auch die Hoffnung auf etwas Wunderbares.
020. Es werden die Künstler beginnen, einen neuen und bei weitem höheren Aufstieg in der Kunst ins Leben zu rufen als vormals, sie werden anfangen, sich in den geistigen Fragen richtig zu orientieren. Was natürlich nicht nur das richtige Verständnis der geistigen Orientierung voraussetzt, sondern auch, was noch wichtiger ist, diesbezüglich ein vollständiges Erfüllen der geistigen Forderungen.
021. Die Qualität der Handlungen des Menschen hängt völlig von der Qualität seines Wahrnehmens der Welt ab und vom Verhalten ihr gegenüber. Und über diese Aufgabe müssen die Menschen jetzt schon auf dem notwendigen Niveau unbedingt nachdenken. Denn jetzt wird es offensichtlich wahrgenommen werden, dass das Überleben der menschlichen Zivilisation generell davon abhängt.
022. Das positive Ergebnis wird unbedingt hervortreten. Wenn es auch nicht viele unter den jetzt Lebenden erreichen werden, so denke ich aber, dass es ziemlich bald kommt.“
023. Zeigen Sie uns ein markantes Beispiel geistloser Kultur, sonst ist es nicht ganz klar, was Sie damit meinen“ – so eine Aussage.
024. „Ich versuche, dieses Bild auf eine etwas andere Art aufzuzeigen. Nachdem man ein Kunstwerk, das in sich einen erhöhten geistigen Inhalt birgt, erlebt hat, verspürt der Mensch nicht nur das Bedürfnis, inniglich zu lächeln, sondern er fühlt auch, dass es im Innern irgendwie heller, ruhiger, gütiger wurde.
025. Und noch wertvoller wird es, wenn bei dem Menschen nach dem Erleben so eines Kunstwerkes der Wunsch entsteht, etwas wirklich Gutes und Schönes zu tun.
026. Nach dieser Ergänzung schauen sie selber, was im Alltag zu erleben ist und was sie als Ergebnis verspüren. Wenn man in der Regel nur davon Befriedigung zu erleben hat, was jemand letztendlich jemandem antut in dem Sinne `die Unsrigen haben gesiegt´, so hat das nichts mit Geistigem zu tun.“
027. „Also ist Ihrer Meinung nach das Mosaik von Lomonosow `Schlacht von Poltowa´ ein markantes Beispiel geistloser Kultur?“
028. „Es ist unbedingt nötig, das künstlerische Schaffen zu unterteilen in technische Realisation und Inhalt des Werkes selbst. Wenn wir über die technische Seite reden, so können das unter den Menschen diejenigen mit der interessantesten Qualität beginnen zu erfüllen, die in ihrer Selbstentwicklung (wenn sie eindeutig mit dem Geistigen verbunden ist) unvermeidlich zumindest ein nötiges Minimum erreicht haben.
029. Darum ist das Geistige im eigentlichen Verlauf einer interessanten schöpferischen Erfüllung natürlich anwesend, aber das Geistige des Künstler-Poeten selbst. Aber um einen qualitätsvollen geistigen Inhalt zu erreichen – werden hier nur die Fähigkeiten, Farbe richtig aufzulegen oder Reime zu finden, schon nicht ausreichen.
030. Und die kennzeichnende Qualität vor allem geistigen Inhalts habe ich auch schon früher erwähnt.
031. Beliebige Bildwerke verschiedener Schlachten können in ihrem Wesen nicht das Geistige im normalen Verständnis dieses Wortes tragen. Sogar, wenn in diesen Szenen traditionelle biblische Bilder enthalten sind.“

032. Jeder Teilnehmer des Forums wählte oder dachte sich für sich einen Satz als Motto aus, nach welchem er an diesem Forum teilnahm. Jeder Beitrag eines Teilnehmers endete mit seinem Motto.
033. „Lieben sie einander und der Kopf wird unbedingt genesen!“ – mit so einem Satz endeten die Beiträge des Lehrers.
034. Auf diesen Satz-Refrain des Lehrers hin äußerte einer der Teilnehmer des Forums: „Aber Liebe kann auch so einen rückwirkenden Effekt haben. Manche erhängen sich oder verletzen sich auf nicht wieder gutzumachende Weise blutig. Aber offensichtlich wird ein Christ das auch nicht Liebe nennen – so... wegen der Leidenschaft. Und damit der Kopf nicht mehr weh tut – so etwas, ja!“
035. „Lieber Freund, in diesem Fall ist es sehr wichtig zu verstehen, dass nicht nur eine einzige Art der Erscheinung der menschlichen Liebe existiert. Es ist nicht richtig, die Naturliebe und die geistige Liebe als etwas Einheitliches zu begreifen, weil es zwischen ihnen einen grundsätzlichen kennzeichnenden Unterschied gibt.
036. Eifersucht nicht bewältigen oder unerwiderte Liebe nicht aushalten, indem man sich oder jemand anderem etwas sehr Schlechtes antut, ist ausschließlich nur unter dem Einfluss von den Besonderheiten der Naturliebe möglich, da sie nur auf egoistisch-instinktiver Besonderheit des biologischen Organismus basiert.
037. Und wenn der Mensch geistig schwach ist, d.h. wenn seine Psyche der Ebene der Psyche der Tiere nahe ist, so sind Schaden bringende Folgen, wie das Verweilen unter dem Einfluss der Gefühle der Naturliebe, durchaus wahrscheinlich. Alles so, wie bei Tieren, nur beim Menschen – mit größerer Erfindungsgabe, aber bei Tieren – ohne Schaden für ihr Geistiges, da es ihnen völlig fehlt.“
038. „Das wird wohl niemals zu berichtigen sein. Die Kirche – bedeutet nicht einfach Menschen… Der heutige Zustand der Religion ist ein Sich-Hin-und-Herwerfen in Agonie.“
039. „Nun, sehen sie, sie erwähnen selbst, dass anormale Manifestierungen des falschen Geistigen vorübergehend sind. Daher brauchen sie den Begriff `niemals´ auch nicht zu erwähnen. Und wie lange? Ich denke, dass jetzt im Laufe von Jahrzehnten die Veränderungen geschehen werden, die selbst während Jahrtausenden nicht geschehen konnten.“
040. „Stellen Sie sich vor, dass wir zusammen diese wunderbaren Veränderungen erwarten. Teilen Sie uns mit, worin besteht ihr Kern? Meiner Meinung nach darin, dass die Menschheit das ganze Maß des Schädlichen der Religionen erfassen wird. Wenn es für alle offensichtlich wird, dass der wirklich Gläubige den Extremen (wrtl.Schachiden) gleicht, die in die Wolkenkratzer hineingeflogen sind…“
041. „Nun, warum bezeichnen sie so vorschnell die religiösen Erscheinungen als so düster, wenn sich dort auch schon nicht wenige falsche Abweichungen angesammelt haben.
042. Ist es etwa mit der übrigen Gesellschaft besser bestellt, die sich für nicht gläubig hält?
043. Zum Beispiel gibt es in der christlichen Glaubenslehre zumindest den offensichtlich ausgedrückten Aufruf „du sollst nicht töten“, und in der übrigen nichtreligiösen Gesellschaft gibt es überhaupt nirgends ein Verbot darüber. Es gibt nur das Strafgesetzbuch (wrtl. Preisliste) für Kriminelle mit entsprechender Konsequenz (wrtl. Preis) für irgendeine Art von Gewalt.
044. Ich denke, dass den Menschen endlich klar wird, dass gerade der wahrhaftig Glaubende eben auch keine mögliche Quelle von überhaupt irgendeiner schädlichen Gefahr darstellt.
045. Und so, wie in Wirklichkeit meistens die allbekannte religiöse Tätigkeit in Erscheinung tritt – bezieht sie sich gar nicht auf das Geistige. Und eben in diese Richtung da werden jetzt, als auch in den nächsten Jahren, große Veränderungen im Denken mit grandiosen Folgen vor sich gehen.“
046. „Irgendwann dachte man, dass die Erde flach sei… Das war eine Manifestierung des Geistigen, weil dies nur im Kopf des Menschen existiert hat.“
047. „Richtig, indem man quasi bekannte Worte benutzt, kann man leicht in Verwirrung geraten, weil unter diesen Wörtern verschiedene Menschen nicht selten etwas absolut Unterschiedliches verstehen.
048. Unter dem Geistigen verstehe ich vor allem den harmonischen Gefühlskontakt des Menschen mit der umgebenden Realität, nicht aber eine Reihe von allen möglichen Schlussfolgerungen.“
049. „In Ihrem Satz braucht vor allem das Wort `harmonisch´ eine Erklärung. Was verstehen Sie unter Harmonie?“
050. „So einfach und abstrakt wird mir das schwerfallen zu erklären.
051. Das Harmonische in den Äußerungen des Menschen bedeutet nach meinem Verständnis vor allem eine adäquate konfliktfreie Reaktion seines Wesens auf Forderungen mit charakteristischen Besonderheiten seitens des Milieus, in dem er lebt.“
052. „Was meinen Sie mit der Wortverbindung `eine Reihe von allen möglichen Schlussfolgerungen´?“
053. „Einen beliebigen Prozess von Schlussfolgerungen, der generell im Kopf des Menschen vor sich geht.
054. Nicht wichtig, woran er denkt, weil sich absolut unabhängig von der Menge und der Qualität solcher Überlegungen das geistige Wesen des Menschen nur vom Verlauf des Denkens auf keine Weise ändern wird.“
055. „Ob sich Logik auf diese Reihe bezieht? Denn sie besteht auch völlig auf Schlussfolgerungen.“
056. „Wiederum nach meinem Verständnis kann Logik grundsätzlich nicht aus Schlussfolgerungen bestehen. Sie kann nur in Schlussfolgerungen zugegen sein, weil Logik selbst das Gesetz des richtigen Vergleichens von Gedankenbildern und Tatsachen ist, was dazu beiträgt, die Wahrheit richtig zu begreifen.“
057. Der Austausch auf diesem Forum der Atheisten war oft emotional und nicht immer logisch.
058. Hier Gedanken des Lehrers als Kommentar zu Sätzen der Teilnehmer des Forums: „Liebe Freunde, im Austausch unserer Gedanken beginnen wir jetzt mit dem für sie heißen Thema, das mit Religiosität verbunden ist. Meine Lebenstätigkeit kann mir nicht die Zeit anbieten, um sie vollständig bezüglich dessen bekannt zu machen, was die Teilnehmer des Forums schon geschafft haben mitzuteilen, und darum bitte ich, mich zu entschuldigen, wenn ich sie unwillkürlich zu irgendwelchen Wiederholungen veranlasse.
059. Ich darf sie bitten, ihre Gedanken nicht aufgrund erhitzter emotionaler Aufregung zu äußern? Sonst wird es überhaupt nicht einfach, vernünftiges Denken zu erblicken.
060. Und das Thema Religiosität wirkt, wie ich auf diesem allgemeinen Forum geschafft habe zu sehen, auf viele wie ein rotes Tuch.
061. Man darf nicht vergessen, dass, wenn man beim ersten Mal die Schlussfolgerungen von irgendjemandem kennenlernt, so kann in der Regel das Begreifen solcher Schlussfolgerungen natürlicherweise ungenau sein. Und dann ist es vernünftig und am ehesten angebracht, vor allem präzisierende Fragen zu stellen (die fähig sind, zur Vertiefung des Verständnisses zu führen von dem, was berührt wurde), nicht aber Äußerungen (wrtl. Wortfrüchte) unkontrollierter Emotionen.“
062. „Sie haben geschrieben: „Zum Beispiel gibt es in der christlichen Glaubenslehre zumindest den offensichtlich ausgedrückten Aufruf „du sollst nicht töten“, und in der übrigen nichtreligiösen Gesellschaft gibt es überhaupt nirgends ein Verbot darüber. Es gibt nur das Strafgesetzbuch (wrtl. Preisliste) für Kriminelle mit entsprechender Folge (wrtl. Preis) für irgendwelche Art von Gewalt“. Machen Sie etwa Witze? Was hat `du sollst nicht töten´ mit Religion zu tun? Dieser allgemein menschliche Wert existiert wahrscheinlich in allen Kulturen…“ – so die Aussage eines Teilnehmers des Forums.
063. „In diesem Fall ist der gesamte Kommentar zu meiner Aussage, entschuldigen sie, völlig unangebracht, weil er keine ganzheitlichen Schlussfolgerungen beinhaltet, aus welchen klar werden könnte, warum der Autor des Kommentars nicht zustimmt.
064. Warum hält der Autor des Kommentars es für logisch, alt hergebrachte allgemein menschliche Werte von der Religiosität zu trennen?
065. Gesetzt den Fall, Religiosität wird durch Glauben an gewisse mystische Kräfte und Bilder definiert, so denke ich, ist es nichts neues, dass ausschließlich die gesamte Menschheit des Altertums religiös war.
066. Wenn man in Gedanken die Gesellschaft in die Religiösen und die Anderen aufgeteilt hat und die Religiösen dafür verurteilt, dass es unter ihnen (sie sind doch nicht alle so!), grob gesagt, Halunken gab und gibt, sagen sie dann etwa, dass in dem anderen Teil, zu dem sie sich zählen, solche Halunken nicht vorkommen?
067. Vielmehr bin ich sicher, dass man nicht weise sein muss, um zu erkennen, dass heutzutage die überwiegende Zahl ungezügelter Grausamkeiten Menschen gegenüber gerade von denjenigen verübt werden, die nicht an die Existenz Gottes glauben.
068. Darum, meine lieben Gesprächspartner, schlage ich vor, ohne emotionale Reaktionen auf das rote Tuch des Begriffs `Religiosität´  logisch und vernünftig zu denken.“
069. „Sie haben geschrieben: “Ich denke, dass den Menschen endlich klar wird, dass gerade der wahrhaftig Glaubende eben auch keine mögliche Quelle von überhaupt irgendeiner schädlichen Gefahr darstellt“. Wir sind uns darüber im klaren dank der Inquisition mit ihren Scheiterhaufen…“
070. „Lasst uns versuchen, den Begriff `Gläubige´ von dem Begriff zu trennen,`sich als gläubig zu bezeichnen´. Glauben sie mir, dabei handelt es sich um einen großen Unterschied. Diese zwei Begriffe unterscheiden sich angesichts der Früchte der Handlungen des Menschen. Der wahre Wert des Menschen wird dadurch bestimmt, was er sich bemüht zu tun, nicht aber dadurch, wie er sich nennt.
071. Ich habe schon versucht, zu verstehen zu geben, dass der wahrhaft Gläubige nicht nur durch Abwesenheit des Wunsches, irgendwelchen Menschen überhaupt Schaden zuzufügen, gekennzeichnet wird, sondern auch durch die Fähigkeit, sich dies nicht zu erlauben, selbst wenn dieser Wunsch sogar entsteht.
072. Natürlich gibt es sehr wenige solcher Menschen unter all jenen, die sich als gläubig bezeichnen, aber wenn man über Gläubige spricht, so wäre es geradezu auch logisch, eben diese offensichtliche Minderheit zu meinen und auf keinen Fall die anderen.
073. Ebenso, will man logisch konsequent sein, werden sie nicht, wenn sie eine atheistische Gesellschaft normaler Menschen meinen, ungesunde fanatische Neigungen zu Äußerungen von Gewalt zur Befriedigung eigener instinktiver und egoistischer Bedürfnisse einiger Atheisten grundsätzlich für die Norm dieser Gesellschaft halten.“
074. „Sie haben geschrieben: „Es gibt nur das Strafgesetzbuch (wrtl. Preisliste) für Kriminelle mit entsprechender Folge (wrtl. Preis) für irgendwelche Art von Gewalt“. Das ist wirksamer als illusionäre christliche Gebote…“
075. „Was die Wirksamkeit betrifft, so denke ich, dass die sehr umstritten ist.
076. Lasst uns die Hauptbesonderheit betrachten, die dem allen zugrunde liegt.
077. Ein beliebiger öffentlicher Aufruf zielt ausschließlich immer darauf, vernünftig wahrgenommen zu werden.
078. Im weiteren wage ich es, ihnen zu versichern, dass die kennzeichnende Besonderheit einer normalen Äußerung gesunder Vernunft so eine Gegebenheit ist, wo ein normales vernünftiges Wesen, wenn es dem geäußerten Aufruf beigestimmt hat, niemals in seinen Bemühungen bewusst diesem Aufruf zuwider handeln wird.
Gerade für einen vernünftigen Menschen wird niemals irgendein Maß von Einschüchterung notwendig, das die Handlungen des Menschen in Grenzen bezüglich des erwähnten Aufrufes halten soll.
079. Eben bei dem dritten, dem niedrigsten Niveau der Manifestierung des Bewusstseins, wird die Einwirkung von der Position der Angst her notwendig, um zu versuchen, dessen Tätigkeit wenigstens in irgendeiner Weise in der rechten Richtung zu halten.
080. Aber, wie sie sehr gut wissen, ist auch diese Maßnahme für viele gar kein Allerheilmittel.
081. Daher wird vieles dadurch bestimmt, mit wem man es zu tun hat und an wen man einen Aufruf richtet:  an irgendeinen vernünftigen Menschen, oder an irgendeinen anderen, an einen wirklich Gläubigen, oder sonst jemanden.“
082. „Wie viele wahrhaft Glaubende kenne ich, die mit Hass und abscheulichem Hochmut übervoll sind, die zu direktem Mord bereit sind und dazu aufrufen…“
083. „Diesbezüglich habe ich schon erklärt, dass es völlig unrichtig ist, solche Menschen als `wahrhaft Gläubige´ zu bezeichnen, wenn in der Glaubenslehre selbst direkte Aufrufe zu Mord wirklich nicht enthalten sind.
084. Stellen sie sich dieselbe Logik der Schlussfolgerungen vonseiten  derer vor, die sich als Gläubige bezeichnen. In diesem Fall wäre es für sie völlig logisch, alle Atheisten gemäß ihrer Logik als Mörder wahrzunehmen, weil sie sicherlich nicht wenige Atheisten persönlich kennen, die nicht nur zu Mord aufgerufen, sondern ihn auch vollzogen haben.
085. Logik ist dann vernünftig, wenn sie auf beide miteinander streitende Seiten gleichermaßen anzuwenden ist.“
086. „Dem Gefasel orthodoxer Vermittler höchsten Ranges (wrtl. Macht,Kraft) Gehör verleihen und entsprechende Literatur lesen… Das alles zusammen ist in 99% der Fälle bewusste LÜGE, Selbstbetrug und freche Manipulation, Gerissenheit und das Rechnen mit Vorteilen.“
087. „Ich stimme zu, dass es in vielem wirklich List und Berechnung des Vorteils wegen gibt. Solche Erscheinungen zu vermeiden, war grundsätzlich nicht möglich.
088. Aber schaut, zu welcher Periode des Altertums jene oder andere sozusagen Göttliche Offenbarungen erschienen sind.
089. Für mich sind alle Heiligen Schriften, die heutzutage aus der Zeit des Altertums erhalten geblieben sind, eine eigenartige Fibel für den `Kindergarten´ derjenigen, die anfangen, erste Schritte bei der Suche des echten Göttlichen blind zu vollziehen.
090. Und wie sieht einer dann aus, der, während er seine Augenbrauen zusammenzieht, versucht, mit klugem Gesichtsausdruck und auf ausgesprochen ernsthafte Weise solch `kindliche´ Fibel zu kritisieren?
091. Die Wahrheit, die seinerzeit unter völlig natürlichen Umständen in äußerst primitiver Form dargestellt wurde, hat man während des langen Zeitraumes mit unnormalen Deutungen sehr beschmutzt. Und nun finden in Wirklichkeit all die Streitigkeiten meistens eben bezogen auf das seitens des Menschen Ersonnene statt, nicht aber bezogen auf die Wahrheit selbst.“
092. „Ich bin beinahe einverstanden. „Man hat… die Wahrheit beschmutzt“, aber weiterhin prophezeien die Gläubigen, ohne diese prinzipielle Gegebenheit zu berücksichtigen, mit Begeisterung all die ewige Qual in der Hölle und die Strafe Gottes…“
093. „Verhalten sie sich gegenüber der von ihnen erwähnten Situation weise. Die Schlussfolgerungen der ihnen bekannten Leute sind althergebrachte falsche Stereotypen.
094. Denn die Wahrheit selbst kann sich nicht verändern, zusammen einhergehend mit der Veränderung und Primitivität der Vorstellungen der Menschen. Sie ist unveränderlich und ewig. Und wenn jemand Sie bisher noch falsch versteht, so wird unvermeidlich die Zeit kommen, wo dieses Verständnis richtig gestellt wird.
095. Ist es von jemandem vernünftig, auf falsche Deutungen von irgendwem hin impulsiv zu reagieren, wenn er doch selbst auch durchaus ähnlichen falschen Vorstellungen verhaftet sein kann?“

096. „Ihr Jesus begann auch mit Diebstahl“, – nahm jemand unter den atheistisch eingestellten Teilnehmern des Forums eine Abzweigung in der Diskussion vor, indem er sich auf Verse aus dem Evangelium nach Lukas (Kap.19, V.29-35) stützte: „Und es geschah, als man sich Betfage und Betanien näherte, gegen den Berg hin, der Ölberg genannt wird, sandte Er zwei Seiner Jünger voraus
097. und sprach: Geht hin in das Dorf, das vor uns liegt, und wenn ihr hineinkommt, so werdet ihr einen jungen Esel darin angebunden finden, auf dem kein Mensch je gesessen hat; bindet ihn los und führt ihn her!
098. Und wenn euch jemand fragt: warum bindet ihr ihn los?, sprecht so zu ihm: der Herr braucht ihn.
099. Und die Abgesandten gingen hin und fanden alles so, wie Er ihnen gesagt hatte.
100. Als sie aber den jungen Esel losbanden, sprachen dessen Besitzer zu ihnen: warum bindet ihr den Esel los?
101. Sie aber sprachen: Der Herr braucht ihn.
102. Und sie führten ihn zu Jesus, und sie warfen ihre Kleider auf den Esel und setzten Jesus darauf.“
103. Im weiteren wurden seitens noch einiger Teilnehmer deren bisweilen unlogische und sarkastische Reflexionen über dieses Thema angeboten.
104. Hier der Kommentar des Lehrers: „Liebe Freunde, seien sie barmherzig! Warum auch immer, so haben sich meine Überlegungen wegen des Überflusses an logischen Schlussfolgerungen heiß gelaufen.
105. Ich kann nicht verstehen, was sich meinen Augen da gezeigt hat?
106. Meine Internet-Erfahrung ist durchaus nicht groß. Und im Laufe dieser kurzen Zeit habe ich mich auf einigen Forum-Podien unterschiedlichen Inhaltes bewegt, aber ich sage ihnen, so eine Unduldsamkeit und solch einen Sarkasmus habe ich noch nicht angetroffen.
107. Warum regen sie sich denn so auf? Vielleicht verstehe ich irgendwie den Begriff `Atheismus´ ganz falsch? Klären sie einen Unwissenden auf!
108. Nach meinem Verständnis wurde `Atheismus´ kennzeichnend einer denkenden Gruppe von Menschen zugeordnet, die nicht nur nicht mit religiösen Deutungen der Wahrheit der menschlichen Entwicklung einverstanden ist, sondern auch versucht, diese Wahrheit irgendwie anders mit dem Zweck zu überdenken, das neue, fortschrittliche Verständnis des Lebenszieles zu finden.
109. Aber auf diesem Forum wird mir deutlich das Bild eines Klubs aufgezwungen, wo alle diejenigen zusammenkommen, die inbrünstig danach dürsten, alles zu beschimpfen, was mindestens irgendeinen Bezug zur Religiosität hat, ohne absolut jegliche Sorge weder um Logik der Überlegungen, noch um Vernunft überhaupt.
110. Es kann sein, dass meine Aussagen sehr scharf aussehen, wofür ich sie bitte, mich zu entschuldigen, aber ich bin bereit, meine Gedanken argumentativ bezüglich der Fakten unserer Kommunikation zu behandeln.
111. Glauben sie mir, ich sage dies ausschließlich aus dem Wunsch heraus, dass unsere Kommunikation interessant und lehrreich wird. Ansonsten wird das als leere Rederei und ungesunde Gehässigkeit aussehen.
112. Eine normale, vernünftige Ansicht, die wirklich fähig ist, mit zusätzlicher Weisheit auf gesunde Weise zu bereichern, kann nur ausschließlich in einem Fall möglich sein: wenn der Denkende, während er den Gegenstand, worüber er nachdenkt, berührt, unbedingt die Wahrscheinlichkeit zulässt, dass das, was er berührt, Wahrheit beinhaltet.
113. Wenn aber der Denkende, während er andere Überlegungen von irgendwem berührt, diese eindeutig auffasst als solche, die keine Wahrheit beinhalten, so ist das schon eine Erscheinung von Voreingenommenheit.
114. Alle religiös Gläubigen nehmen in der Regel auch all die Gedanken, die sich von den von ihnen angenommenen kanonischen Deutungen unterscheiden, mit solchen Besonderheiten von Voreingenommenheit auf.
115. Voreingenommenheit wird vor allem durch markante Unduldsamkeit und unbegründete Empörung gekennzeichnet. Ist es nicht das, was auf dem Forum zu beobachten ist? Los, lasst es uns auf andere Weise versuchen.
116. Um nicht unbegründete Behauptungen aufzustellen, erlauben sie mir, nur einige dort vorgekommene Umstände zu berühren.
117. Wer kann mir zum Beispiel wie einem Unwissenden gegenüber mit Argumenten erklären, worin die Logik und Vernunft bestehen, die sich bei der aktiven Verurteilung von Jesus zeigen, wenn man sich eine Vorstellung über Seine Handlungen nur aus erhalten gebliebenen Beschreibungen machen kann, an deren Texte die Verurteilenden selber überhaupt nicht glauben?
118. Ein weiteres Beispiel: „Der Diebstahl findet tatsächlich ohne Wissen der Besitzer statt. Und die Plünderung und der offene Raubüberfall. Anscheinend nennt man das – die Besitzer haben das gutgeheißen“ (aus dem Kommentar eines Teilnehmers).
119. Eine sehr seltsame Schlussfolgerung für meine Wenigkeit.
120. Und wenn, nachdem die Männer das Fohlen genommen hatten, erwähnt haben, wofür man es brauchen würde, und die Besitzer des Fohlens haben vor Freude gejubelt über so eine Ehre für ihre Familie, ist es dann nach wie vor ein Raubüberfall vonseiten der Männer, die das Tier genommen hatten?
121. Warum man sich (wenn das überhaupt logisch zu erklären ist) an diesem oben angeführten Beispiel  mit der nicht vollständig genau erwähnten Situation unbedingt gerade mit einem Sich-Ausdenken einer negativen Entwicklung dieses Ereignisses aufhalten soll?
122. Denn in den angeführten Textauszügen ist die endgültige Reaktion der Besitzer des Fohlens nicht erwähnt, und eben nur dadurch auch könnte man endgültig vernünftig auf den Charakter der Situation schließen.
123. Wenn in Bezug auf irgendeine strittige Situation sich mindestens zwei Gedanken dem Sinn nach unterscheiden, aber gleichermaßen unbeweisbar real mögliche Argumente anzuführen sind, so ist es vernünftig, sie als gleichwertig anzunehmen. Ansonsten wird sofort eindeutig Voreingenommenheit auf den Plan gerufen. Und dann kann man nicht von Vernunft reden.
124. Eine Komplikation beim Führen eines Austausches mit Schlussfolgerungen besteht noch darin, dass ein Gesprächspartner, während er die Aussagen des anderen überhaupt nicht verstanden hat, mit Heftigkeit kritisch darauf zu reagieren beginnt, wobei er selbst mit seinen Unterstellungen sozusagen Erdachtes des anderen Gesprächspartners auch ausdenkt.
125. Wenn jemand beispielsweise meine Aussage durcheinanderbringt, so wäre es vernünftig, bevor man emotional Kritik äußert, wie das in der Regel Frauen tun, zunächst zu präzisieren, ob sie das richtig verstanden haben, was ich in irgendeinem Fall gemeint habe. Und nur nach meiner Bestätigung wäre es angebracht, von ihrer Seite her ihres zu äußern, wodurch es für mich wirklich interessant wäre zu erfahren: und warum gerade sehen sie es anders?
126. Und wenn in einer ähnlichen Situation die präzisierenden Nachfragen nicht gestellt werden, so ist es als durchaus logisch einzuschätzen, dass demjenigen, der Kritik an Aussagen von irgendwem äußert, die Wahrhaftigkeit der Situation absolut nicht interessiert. Er hat einfach das gewöhnliche, voreingenommene Interesse, aus dem, was er berührt hat, eben das Gewünschte zu entnehmen.
127. Aber dann muss man unvermeidlich wiederum die Vernunft vergessen.
128. Liebe Gesprächspartner, ich bitte sie herzlich, verstehen sie bei diesen meinen Erklärungen nicht einen Drang danach, sie zu verwirren. Ich wiederhole noch einmal, dass ich nur, so scheint mir, freundschaftlich den Verlauf unserer Aussagen etwas in eine fruchtbare Richtung lenken möchte.
129. Ich wünsche ihnen Frieden und Glück!
130. Lieben sie einander, und der Kopf wird unbedingt genesen!“
131. „Geehrter Gesprächspartner, was haben Sie gemeint, als Sie in Ihre Aussage den folgenden Text eingefügt haben: „Zum Beispiel gibt es in der christlichen Glaubenslehre zumindest den offensichtlich ausgedrückten Aufruf „du sollst nicht töten“, und in der übrigen nichtreligiösen Gesellschaft gibt es überhaupt nirgends ein Verbot darüber. Es gibt nur das Strafgesetzbuch (wrtl. Preisliste) für Kriminelle mit entsprechender Konsequenz (wrtl. Preis) nach irgendeiner Art von Gewalt““?
132. „Lieber Freund, als ich an alle meine Gesprächspartner eine ausführliche Schlussfolgerung geschrieben habe, die sie anscheinend schon vorgefunden haben, konnte ich nicht sehen, dass sie eben eine präzisierende notwendige Frage gestellt haben.
133. Ich gebe eine einfache Erklärung.
134. Vor allem erinnere ich sie daran, dass in dem Zitat nur ein Teil der allgemeinen Überlegung angeführt ist, wodurch auch eine Fehleinschätzung entsteht.
135. Ich habe nur den Unterschied in der Herangehensweise erwähnt, wenn etwas nur auf dem Papier steht. Der Aufruf darüber, sich gegenseitig nicht zu töten und gegenüber denen wohlgesonnen zu sein, die euch verfolgen und verfluchen, ist bei weitem interessanter, als einfach das Erwähnen von Strafmaßnahmen bei Vergehen.
136. Im diesem Fall ist es absolut unwichtig, von wem die ersten Aufrufe über die Unzulässigkeit von Mord stammen und welche psychologischen Faktoren dem Wunsch zugrunde liegen, nicht zu töten.
137. Das, was in dem angeführten Zitat ausgedrückt wurde, war kein Hauptgedanke. Und das ist alles.“
138. „So doch auch die Qualen in der Hölle (die in der Religion in Betracht gezogen werden), die auf Wunsch auch als Strafliste (wrtl. Preisliste) betrachtet werden können.“
139. „Richtig, in bestimmtem Maße trifft dies auch teilweise auf die eigenartige Preisliste zu.
140. Das Rechnen mit der Angst bei dem Versuch, die Menschen zu überzeugen, Ungutes nicht zu tun, spielt in den alten Zeiten eine nicht geringe Rolle und ist ein markantes Kennzeichen der Primitivität des Bewusstseinszustandes des Menschen. So vonseiten derjenigen, die einzuschüchtern versuchen, als auch seitens derjenigen, die mittels dieser Einschüchterung, wenn auch nicht viel, aber trotzdem von unguten Handlungen wirklich abgehalten werden können.“
141. „Ich lenke meine Aufmerksamkeit hierauf. Anfangs hatte der Bauer einen jungen Esel und ein nicht leichtes Leben. Dann kam der Herr, sozusagen der Allmächtige, sozusagen zu Hilfe. Aber danach war das Leben auch weiterhin nicht leicht, aber es gab kein Fohlen mehr. Hier entsteht nun die Assoziation: das war nicht der Allmächtige Gott – da war das Fohlen, der Allmächtige kam – das Fohlen war weg!“
142. „Bei dem Mangel an bestimmten Ausführungen, die nicht erwähnt werden, wie wir schon festgestellt hatten, kann man natürlich eine ziemlich reichliche Menge an Interpretationen (wrtl. Ausgedachtes) mit unterschiedlichen Vorzeichen (Plus oder Minus) anführen. Aber unabhängig von der Vielfalt der angeführten erdachten Bilder betrifft die Hauptsache die eigentliche seelische Reaktion des erwähnten Besitzers des Fohlens. Denn seine Zustimmung zur Handlung bezüglich seines Eigentums kann entweder erzwungen oder wirklich mit Begeisterung aufgenommen worden sein.
143. Darum, wenn bei einem Ereignis zwei dem Sinn nach gegensätzliche Schlussfolgerungen in Bezug auf einstmals in der Vergangenheit vorgekommener Geschehnisse möglich sind, so wird auch ausschließlich, abhängig von den inneren Eigenschaften des Menschen, der diese Geschehnisse überdenkt, eine entsprechende Neigung zu einer der beiden dem Sinn nach entgegengesetzten Schlussfolgerungen vorhanden sein.
144. Und die Eigenschaften des Menschen nehmen charakteristischerweise zum überwiegenden Teil  entweder den Ausgangspunkt des Verurteilenden oder den des Beschuldigten ein.
145. Um so mehr ich davon ausgehe, dass seelische Fülle und Befriedigung unermesslich viel mehr zählen als materielle Werte.“
146. „Und ich lenke Ihre Aufmerksamkeit auf die eine konkrete Tatsache: als Gott nicht da war – gab es das Fohlen, als Gott kam – gab es kein Fohlen mehr.“
147. „Eine seltsame Sicht auf die Fakten. Und sie haben nicht daran gedacht, dass ausschließlich alle Ereignisse unbedingt immer Folgen haben.
148. Mehr als die genaueste Einschätzung des einen oder anderen Ereignisses kann nur die objektive Einschätzung der Folgen selbst sein, wo, ich sehe es als notwendig an, dies zu betonen, unter Folgen nicht das gemeint ist, was unmittelbar während des eigentlichen Ereignisses festzustellen ist, sondern das, was sich mit der Zeit als eine spätere Variante ereignen wird.
149. Lasen sie mich noch eine konstruktive Bemerkung anführen.
150. Das, was zu dieser Zeit unter dem Namen Heilige Schrift des Neuen Testaments erhalten geblieben ist, ist keine dokumentarisch genaue Beschreibung jeden Tages, der zu jener Zeit der Begebenheit vor sich ging. Sie wurde nach einem langen Zeitraum von inbrünstig Glaubenden für ebensolche Gläubige und die ihnen Nahestehenden geschrieben. Darum haben alle Beschreibungen äußerst begrenzten Charakter, ohne die Absicht, im nachhinein mittels ihrer Logik Kritiker eindeutig zu bezwingen.
151. Daher sehe ich es überhaupt nicht als richtig an, alle festgehaltenen Aussagen und Beschreibungen in den Texten derartig nörglerisch und zudem eindeutig einer Analyse zu unterziehen, eine Schrift, die besser, bildlich ausgedrückt, Fibel für Anfänger genannt würde, um ernsthaft bestehende Gesetze der geistigen Entwicklung (möglicherweise sogar in vielem falsch) zu begreifen. Denn diese Gesetze existieren unabhängig davon, wie sie die Menschen selbst verstehen.
152. Im weiteren sehe ich ihr ironisches Benutzen der Begriffe, die ausschließlich falsche Vorstellungen des Menschen sind: „Und ist er wirklich der Allmächtige? Könnte doch für sich ein Transportmittel zaubern. Oh, diese göttliche Nachlässigkeit…“
153. Derjenige, den man später Jesus zu nennen begann, hielt sich niemals für Gott, und natürlich ist Er es nicht!
154. In dem, was in dem Zitat angeführt wird und weiter im selben Kommentar, entschuldigen sie meine Schärfe, sehe ich ungefähr dieselbe Primitivität der Vorstellung über Gott, wie sie bislang noch bei traditionell Gläubigen vorkommt.
155. Ist es etwa zulässig, gestützt auf völlig falsche Vorstellungen, das Sujet, das sie vorher angeführt haben, vernünftig einzuschätzen?“

156. „Sagen Sie, gefällt es Ihnen, wenn Menschen ihr ganzes Vermögen an Sekten abgeben? Sie tun dies doch aus freien Stücken und sogar mit Freude.“
157. „Mit Meinungen darüber muss man aufmerksam sein und urteilen, indem man sich streng auf gut bekannte Tatsachen stützt.
158. In diesen Verhältnissen kann durchaus nicht nur Negatives, sondern auch Positives enthalten sein.“
159. „Also, Sie teilen zwei Arten von Menschen ein: diejenigen, die aufrufen, - nun, das sind bestimmt die Christen, und in diejenigen, die aufgerufen werden, - nun, das sind die Ungläubigen. So etwa?“
160. „ Nein-nein, das so zu betrachten, ist überhaupt falsch.
161. Alles, was damit gemeint ist, ist, es einfach richtiger zu betrachten: es gibt die guten Taten und solche, die vollkommen vom Eigennutz, d.h. vom egoistischen Vorteil abhängen.
162. Mit Aufrufen soll man überhaupt äußerst zurückhaltend sein, aber erwähnen, dass es sich um eine gute, wohlbringende Tat handelt, kann jedermann, unabhängig von der Zugehörigkeit zu irgendeiner Ideologie.
163. Nur wäre es gut, daran zu denken, dass das Hervorheben solcher Art vor allem durch das eigene Vorbild am effektivsten ist.“
164. „Na, und wie? Folglich sehen Sie das Positive darin, dass Sekten den Menschen ihr ganzes Vermögen wegnehmen? Danke, dass Sie das ehrlich zugegeben haben.“
165. „Eine seeehr seltsame Schlussfolgerung!
166. Erlauben sie anzumerken, dass der Charakter Ihres Rückschlusses ausschließlich übereinstimmt mit der Logik der Behauptung der `Orthodoxen´. Ich denke, dass sie mit Freuden ihnen die Hand drücken würden wie einem Gleichgesinnten im Kampf gegen andersdenkende Konkurrenten.
167. Und kennen sie wirklich alle Tatsachen auf diesem Gebiet, oder sind ihre Kenntnisse auf Massenmedien beschränkt?
168. Bei solchen Rückschlüssen wäre es wirklich vernünftig, sich auf die Forschung außenstehender Beobachter in Bezug darauf, was sie erwähnt haben, zu stützen.
169. Und wie soll man damit umgehen, dass ich zum Beispiel gegenüber dem, was sie als negative Qualität anmerken, glaubwürdig dem Sinn nach gerade entgegengesetzte reale Fakten kenne.
170. Ich sage das nicht über alle erschienenen Bewegungen in der geistigen Orientierung, aber das ist auch nicht wichtig. In diesem Fall genügt es, dass so eine Tatsache existiert, und somit wird auch die Vermutung mit ihrer eindeutig negativen Einschätzung völlig hinfällig.“

171. „In Ihren Ansichten haben Sie kein einziges Mal die Religion erwähnt. Folglich sind Sie in Wirklichkeit damit einverstanden, dass die Religion nicht grundsätzlich die Quelle von Friedensliebe ist.“
172. „Ich meine, dass sie den Begriff `Religion´ nicht so stark befürchten sollten. Natürlich sind im Laufe der Geschichte der Existenz der menschlichen Gesellschaft nicht wenige anormale Extreme vorgekommen, aber in Wirklichkeit ist hinter diesem Begriff dasjenige verborgen, wozu es dem menschlichen Bewusstsein erst noch bevorsteht, heranzureifen.
173. Alles, was in der menschlichen Gesellschaft in Verbindung mit dem Begriff `Religion´ schon erschienen ist, wäre richtiger zu verstehen als die kindlichen, naiven Schritte bei dem Versuch, die Aufmerksamkeit ernsthaft auf Fragen der geistigen Entwicklung zu lenken.
174. Aber ich versichere ihnen, dass es noch bevorsteht, all dies von der bei weitem richtigeren Seite aus zu betrachten.
175. Ich wünsche ihnen Frieden und Glück!“

176. Hier noch eines der Themen, das auf diesem Forum zur Besprechung und sogar zur Abstimmung vorgeschlagen wurde: erweist sich die Eucharistie als Kannibalismus?
177. Mit Ja und Nein wurde unter den Teilnehmern  der Diskussion gleichermaßen abgestimmt.
178. Hier das Zitat aus dem Neuen Testament (Evangelium des Johannes, Kap.6, Vers 51-56), auf dessen Basis diese Diskussion aufgebaut wurde:
179. „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist; wenn jemand von diesem Brot isst, wird er leben in Ewigkeit. Das Brot aber, das Ich geben werde, ist Mein Fleisch für das Leben der Welt.
180. Die Juden stritten nun untereinander und sagten: wie kann Dieser uns Sein Fleisch zu essen geben?
181. Da sprach Jesus zu ihnen: wahrlich, wahrlich, ich sage euch: wenn ihr nicht das Fleisch des Menschensohnes esst und Sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch selbst.
182. Wer Mein Fleisch isst und Mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und Ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.
183. Denn Mein Fleisch ist wahre Speise, und Mein Blut ist wahrer Trank.
184. Wer Mein Fleisch isst und Mein Blut trinkt, bleibt in Mir und Ich in ihm.“
185. „Und was ist diese Eucharistie? Das hochgeistige Vertilgen von Gott, dem Herrn?“ – war einer der typischen Kommentare zum vorgeschlagenen Thema.
186. „Ich würde sehr gern versuchen, an ihrer Diskussion bezüglich des ursprünglich eingegebenen Themas teilzunehmen, aber sie beteiligen sich daran in einer Weise (!), dass es mir scheint, dass ich besser meine drei Kopeken (Internet-Gebühr, Anm.d.Übers.) geradezu auf den Amboss lege.
187. Aber ich versuche es trotzdem. Obwohl ich die zum Thema gestellte Frage von einer ein wenig anderen Seite her behandeln werde, wodurch ich wahrscheinlich schon von zwei Seiten her Empörung hervorrufen werde.
188. Bisher ist beim Analysieren der Kommunikation der traditionell Gläubigen und Atheisten bei mir nur ein Rückschluss entstanden, dass sowohl die einen als auch die anderen dasselbe psychologische Prinzip anwenden. Wobei diese als auch jene berechtigterweise als Fanatiker zu bezeichnen sind, im positiven wie im negativen Sinne.
189. Sehen sie selbst, jede der beiden Seiten verhält sich gegenüber der gewissen bestehenden Wahrheit ausschließlich von einer Seite der zwei gegenüberliegenden Extreme her, indem sie versuchen, grundsätzlich Unbeweisbares zu behaupten.
190. Diese als auch die anderen sind mutig und logisch als eben Glaubende zu bezeichnen. Nur mit in der Bedeutung entgegengesetztem Unterschied. Die einen glauben an die Existenz, und die anderen glauben nicht an die Existenz.
191. Diese kämpfen gegen Teufelei, jene – gegen Obskurantismus (feindliche Haltung gegenüber jeglicher Art von Aufklärung, Anm.d.Übers.).
192. Argumente werden in etwa gleicher Qualität angeführt.
193. Die Diskussion zwischen zwei solchen Seiten kann nur in einem Fall fruchtbar und interessant sein: wenn jede der beiden es zulässt, dass in der Aussage des Opponenten durchaus Wahrheit enthalten sein kann. Nur bei Erfüllung dieser Bedingung kann das erwähnte Thema günstig und weitreichend begriffen werden.
194. Wenn aber diese Bedingung nicht erfüllt wird, oh weh, so erscheint in der Diskussion völlig Absurdes mit vielen Beleidigungen.
195. Ich denke, dass es absolut unklug ist, auf diesem Forum irgendwie zu versuchen, den eigenen Glauben an etwas oder den Unglauben an dasselbe beweisen zu wollen.
196. Wir haben nur die Möglichkeit zu versuchen, anderen mitzuteilen, was wir meinen (wrtl.haben), und wenn grundsätzlich die Möglichkeit besteht, so auch zu versuchen, anhand der Vorschläge mittels zusätzlicher, präzisierender Fragen logisch nachzudenken.
197. Lasst uns versuchen, negative Ausdrücke zu vermeiden, die absolut keinen lehrreichen Sinngehalt haben, außer den psychischen Zustand des Teilnehmers aufzuzeigen.
198. Wie ich vorher schon erwähnt habe, wird meine Behandlung der zum Thema aufgestellten Frage nicht einfach nur anders sein, als dies hier schon geschehen ist, sondern auch, milde ausgedrückt, ungewöhnlich. Aber ich denke, sie stimmen zu, dass all die umstrittenen Themen, die auf dieser Webseite von den sich als gläubig Bezeichnenden, als auch von den Atheisten berührt werden, sich vom Charakter her eben auf Ungewöhnliches beziehen.
199. Und so möchte ich vor allem sagen, dass es falsch ist, die sogenannte Eucharistie für Kannibalismus zu halten. Und wenn es nur aus dem einen Grund ist, dass ein unmittelbares Verspeisen eines Teilchens des menschlichen Körpers nicht vollzogen wird.
200. Gleichzeitig stimme ich völlig damit überein, dass in dem angeführten Auszug aus dem Neuen Testament bei der Beschreibung des Heiligen Abendmahls im Text einige Aussagen enthalten sind, die einen Menschen durchaus dahin bringen können, in seinem Bewusstsein ein eigenartiges Bild zu erschaffen, das wirklich mit einer für den Menschen unzulässigen Handlung verbunden ist.
201. Aber!!! Es geht darum, dass es in Wirklichkeit gerade solche Formulierungen nicht gegeben hat!
202. Sie wissen doch alle sehr gut, dass diese Texte nicht unmittelbar in dem Zeitabschnitt irgendwelcher konkreten Ereignissen geschrieben wurden. Solche Beschreibungen fingen erst nach vielen (!!!) Jahren an, sich herauszubilden. Daher auch viele Ungereimtheiten und fehlende Aussagen. Aber so sollte es auch sein.
203. Während jener denkwürdigen Nacht zog der Lehrer eine Parallele zwischen dem Wesen des Wortes Gottes, das Er in Sich trägt und dem, was noch im menschlichen Leben als Hauptsache angesehen werden konnte.
204. Als am ehesten gelungen wurde das Bild gesehen, das mit dem Leib und mit dem Blut verbunden war, denn sie verkörperten die Grundlage des Lebens auf der Erde.
205. Ich denke, dass ihnen allen eine gewisse Besonderheit der Belehrungen aus dem Neuen Testament bekannt ist. Sie wurden nicht selten in einer sehr kurzen und bildhaften Form gegeben, was sogar von den Jüngern selbst bei weitem nicht immer richtig gedeutet wurde.
206. So auch an dem Abend, als sie sich niederließen und die Speisen aufgeteilt wurden, und der Lehrer erwähnte, dass Er mit ihnen (den Schülern) zum letzten Mal das Essen teilen möchte, dass sie verstehen, was die Speise sei, und danach fügte Er hinzu: „Dies ist mein Blut, dies ist mein Fleisch“. Wonach Er hinzufügte, dass dieses Sakrament bis in Ewigkeit mit ihnen sein würde.
207. Das ist im Grunde genommen auch alles, was zu diesem Thema gesagt wurde.
208. All die anderen Entstellungen und falsch erdachten Gedankenbilder sind auf ganz natürliche Weise nach sehr vielen Jahren entstanden. Aber die Entstellungen sind nicht mit böser Absicht entstanden, sondern aufgrund des aufrichtigen Wunsches, alles bestmöglichst richtig zu machen.
209. Und sie kennen bestimmt sehr gut die einfache, doch ziemlich interessante Volksweisheit: „Man wollte es möglichst besser machen, aber es ist wie immer geworden“.
210. Meine Freunde, ich verstehe sehr gut, dass es praktisch unmöglich ist, über dieses Thema vernünftig zu diskutieren. Darum wollte ich nur nahelegen, ob es sich wirklich lohnt, so gründlich das, was einst geschah, zu kritisieren, wo diese oder jene Genauigkeit dieses Ereignisses niemand mit Beweisen bestätigen oder widerlegen kann?...“
211. „Liebet einander und der Kopf wird unbedingt genesen!“ – mit diesem Refrain endete die Teilnahme des Lehrers an dieser Diskussion.



Girlande

Kapitel  14

Auszüge aus den Treffen mit dem Lehrer am zwanzigsten Mai im Tal der Verschmelzung.
02. „Lehrer, wenn bei mir wegen Deiner Worte das Gefühl entsteht, dass das nicht gerecht war, was gesagt wurde, und ich dieses Gefühl in mir loswerden will, ist es dann normal, mit Freunden darüber zu reden, meine Argumente vorzubringen?“
03. „Das ergibt keinen Sinn. Das sollst du selbst bewältigen.“
04. „Und darf man mit jemandem aus dem Rat darüber sprechen?“
05. „Darüber sprechen ist möglich, aber vor allem ist dies deine Arbeit. Wenn es dir so erschienen ist, heißt das, dass entweder der Lehrer wirklich etwas falsch von sich gegeben hat, aber dann ist Er auch nicht der Lehrer, oder etwas wird vom Zuhörer falsch verstanden.“
06. „Du hast gesagt, dass die Gorskaja Familie (Einige-Familie auf dem Berg, Anm.d.Übers.) – ein Vorbild für alle Dörfer sei, dass hier die besten zwischenmenschlichen Beziehungen herrschten.“
07. „Dass es die besten zwischenmenschlichen Beziehungen gibt, das habe Ich nicht gesagt.“
08. „Nun, unter denen, die es gibt. Und dass sie nur hier als Die Familie zähle, und in den Dörfern nicht.“
09. „Darüber – ja. Hier bemüht man sich am meisten, den Regeln zu folgen. So“
10. „Ja, ich habe es so gesehen, dass die Ungerechtigkeit darin besteht, dass hier ja die besten Menschen ausgewählt werden, die, die sich bewährt haben, und im Dorf – sind alle wahllos da. Und dort ist es schwieriger, zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen, als hier.“
11. „Der Vergleich ist falsch. Wozu hast du das verglichen?“
12. „Ich weiß nicht, das kam irgendwie von selbst.“
13. „Und das ist auch gerade das, was Ich euch in `Die Letzte Hoffnung´ über Wettbewerb erklärt habe. Dies ist eine Einschätzung bezüglich sich ereignender Geschehnisse von der Position des Wettbewerbes her: ist man zurückgeblieben – so hat man verloren, ist man verunglückt, gestorben, aufgegessen. Man muss gewinnen! Und so – eine sehr große Angst, zurückzubleiben.
14. Das wird irgendwie benannt: „Weißt du, hier bist du zurückgeblieben“, er wird starr vor Angst: „Wie zurückgeblieben? Ich konnte nicht zurückbleiben. Ich habe mich doch so bemüht! Wie denn das? Wie könnt ihr nur? Ihr dürft mich nicht… Ich bin nicht zurückgeblieben!“ Und er hat schon Angst, er befürchtet, so scheint es ihm, dass alle meinen, dass er zurückgeblieben ist, und Schluss jetzt, man wird ihn niedermachen: „Wozu steht er hier im Weg, liegt hier herum? Genug, weg von hier!“ Das ist eine falsche Sicht.
15. Jetzt übertreibe Ich wiederum ein wenig mit solchen Farben, wie ein Maler male Ich euch das“, - lächelte der Lehrer.
16. „Aber es kommt ja sozusagen von selbst. Der Mensch kann nicht weiterhin in diesem Rhythmus leben – er muss runtergehen (runter in die Dörfer, Anm.d.Übers.). Und aus dem Dorf geht man nirgendwo hin runter, sie leben alle dort.“
17. „Ist auch gut, mögen sie sich weiterhin bemühen…
18. Aber es gibt Sachen, wo irgendeine größere Verantwortung auferlegt werden muss, und ein Mensch bewältigt sie nicht. Was macht man mit ihm? Er wird fallen, wenn man ihn nicht beiseite schiebt und ihm nicht die etwas geringere Verantwortung überträgt. Stimmt´s?“
19. „Das ist klar. Aber als Vorbild diejenigen hinzustellen, die bessere Entwicklungsbedingungen haben…“
20. „Hier ist das nicht ganz so ein Vorbild. Wenn wir sagen: „Seid vollkommen, wie euer Gott vollkommen ist“ (aus der Schrift), so, was bedeutet das? Dass, solange ihr unvollkommen seid, seid ihr ein Nichts, habt ihr überhaupt kein Recht zu leben? Ihr habt vorne ein großes Ziel, und auf das Vorbild hin soll gesagt werden: „So soll man handeln“.
21. Denn Ich teile euch viele Wahrheiten mit, sie sind ja wie ein Vorbild dafür, was ihr zu tun habt. Und dies bedeutet nicht, dass ihr jetzt so handeln könnt. Aber ihr müsst euch bemühen, es zu tun.
22. Aber im weiteren sage Ich euch doch nicht: „Hier sollen die am stärksten Glaubenden zusammenkommen, und dort – die weniger Glaubenden“. Nein, hier findet ein gewisser Aufbau statt, eine gewisse Verantwortung, die erfüllt werden soll.
23. Dafür braucht man bestimmte psychische Eigenschaften, Willensstärke. Also einige charakteristische Besonderheiten, die am meisten ermöglichen, diese Arbeit zu erfüllen, eine nicht einfache Arbeit. Darum hat man natürlich zu sehen, wer dies denn eher machen kann. Aber dies muss gemacht werden, jemand muss es machen.
24. Warum bittet man denjenigen, der das nicht machen kann, wegzugehen? Weil es in diesem Fall nicht gelingt, ihm dabei zu helfen, so, wie wenn er vielleicht irgendeine Schwäche zeigen kann, oder eine Unfähigkeit, die er hat.
25. Sie ist nicht lasterhaft, das bedeutet nicht, dass er schlecht ist. Aber er kann in diesem Kreis einfach unwillkürlich zur Last werden, die die anderen nicht bewältigen werden, sie werden einfach keine Kräfte haben, sie zu bewältigen. Und so, damit alles nicht zusammenbricht, hat man irgendwelche Umstellungen zu vollziehen, aber nur wegen der Ausschließlichkeit der Situation.
26. Ginge bei euch alles stabil vonstatten, so wäre es nicht wichtig – ob ein Mensch neben euch schwach wurde, krank, aus irgendwelchen Gründen ein Invalide, er wurde einfach unfähig, was zu tun, irgendeine Arbeit zu erfüllen, nun, ist auch gut. Ihm haben die Brüder zu helfen, sie sollen ihm zu essen geben, Kleidung. Das ist eine normale Situation in einer Familie. Aber das gelingt nicht überall.
27. Verstehst du, es gibt so einen Marsch, Menschen laufen im Marsch. Und dabei handelt es sich um ein bisschen andere Bedingungen, als wenn Menschen stabil leben, alles haben, alles selber machen können.
28. Bei einem Marsch gibt es eigene Bedingungen, wo du entweder läufst, oder wo du zurückgeblieben bist und weggehst. Aber wie kann man diesen Menschen alleine lassen? Dann müssen alle zurückkehren und ihn alle zusammen schleppen. Aber dann können sie nicht gehen und das Nötige tun. Und dann ist es besser, diesen Menschen dorthin zu versetzen, wo man ihm helfen kann, aber wo mildere Bedingungen herrschen.
29. Aber jetzt lasse Ich Mich mitreißen, das ist ein großes Thema. Siehst du, damit Ich es dir erklären kann, habe Ich so viel von allem zu entfalten und weitere verschiedene Präzisierungen zu geben, die du mit deinem Bewusstsein anscheinend bislang noch nicht erfassen kannst.
30. Es gibt einfache Sachen, wo man nicht vorschnell ein Urteil fällen soll. Wenn etwas nicht klar ist, dann gibt es nur eine Erklärung: du kannst bislang noch nicht den ganzen Umfang der Information erfassen, der mit irgendeiner Erscheinung verbunden ist, die dir bisher noch sozusagen ungerecht zu sein scheint.
31. Aber wenn sie ungerecht zu sein scheint und du auf dem Weg des Glaubens bist, des Vertrauens Dem gegenüber, Der dich führt, so kann der Begriff `ungerecht´ einfach nicht angebracht sein. Es handelt sich dabei einfach um irgendeine persönliche Angst, irgendeine persönliche Einschätzung, zu welcher man einfach nicht greifen darf, man kann sich nicht auf sie stützen.
32. Du schiebst einfach eine Unklarheit auf später beiseite. Irgendwie später wirst du dies unbedingt begreifen, aber im nachhinein, etwas später. Vielleicht wird es dir jemand rechtzeitig erklären können, vielleicht auch nicht. Aber dies wird sich klären. Und ungerecht kann es einfach nicht sein.
33. Denn viele Vorgänge mit euch zu handhaben, ist nun einmal keine einfache Sache. Man muss sich in etwas einmischen, umstellen. Aber Ich kann doch nicht zu jedem von euch kommen und erklären: „Und wisst ihr, Ich habe das da gemacht, weil das so und so ist“. Und auf die Weise jedem von euch dies zusätzlich erklären. Es ist unmöglich, das zu tun, das soll auch nicht getan werden. Und wo bleibt denn euer Vertrauen?
34. Und gerade so entsteht auch aufgrund des fehlenden Vertrauens ein Wirrwarr, und so ein Wirrwarr, sodass man auch nicht ins Dorf weggehen möchte.
35. Ich schaue immer: „Wäre gut wegzugehen“ – und Ich kann das Bedürfnis wegzugehen nicht verspüren. Ich verspüre nicht euren Wunsch, es gibt ihn nicht, so einen normalen Wunsch eines gläubigen Menschen. Also, ihr seid irgendwohin abgewichen. Und wohin – müsst ihr klären, damit Ich diesen Wunsch zu gehen verspüre und euch weiterhin etwas gebe. Aber das kommt nicht vor.
36. Das heißt, ihr fangt jetzt ernsthaft an, euch hin und her zu werfen, ihr habt begonnen, ernstlich abzuweichen, habt ernstlich eure Abhängigkeit von materiellen Werten in Erscheinung gebracht, und vieles davon, was sich bei euch ursprünglich manifestiert hatte, als ihr anfangs auf dieses Stück Erde gekommen seid, ist abgewichen. Und ihr müsst euch jetzt über alles klar werden.
37. Darum rufen natürlich einige Versuche von Mir, bei etwas einzugreifen, umzuschieben, irgendein Unverständnis hervor, irgendwelche anormale Urteile, die Ich mir anzuhören habe.
38. Aber dies ist so eine Dummheit, die man sogar nicht weiter zu erklären braucht, sondern man soll das einfach sich setzen lassen und alles Überflüssige sich einfach ausscheiden lassen. Sie können folglich wirklich nicht diese Last tragen, die hier gegeben wird. Man kann den Menschen nicht zwingen, das zu tragen, er muss selbst dazu heranreifen. Aber selbst, durch eigene Schritte.
39. So auch seid ihr jetzt am gären, ihr werdet reif. Und das ist so ein Bild, das man auch schaffen muss auszuhalten, dieses Gären sieht sehr unschön aus“, - lächelte der Lehrer.

40. „Beim Aufbau einer zwischenmenschlichen Beziehung zu einem Mann geht die Initiative hinsichtlich einer Freundschaft nur von meiner Seite aus, und er antwortet nur darauf. Er erlaubt zum Beispiel, ihm eine Massage zu geben. Ihm gefällt das, mir auch. Aber danach befinde ich mich in seinem Feld, bin völlig ergriffen, sagen wir es so.“
41. „Und von wem bist du ergriffen?“
42. „Von seinem Feld, von seiner Naturenergie…
43. Soll eine Frau Angst haben vor energetischer Abhängigkeit von einem Mann, gegenüber dem sie naturgegeben irgendwie nicht gleichgültig ist?“
44. „Denkt weniger an diesen Teil des Gefühls. Ein Mensch lebt nicht einfach mit Gefühlen, er lebt mittels Taten.
45. Er bewegt sich im Leben durch Handlungen. Er ist nicht einfach wie ein Spänchen im Wasser: es liegt da, und wie die Strömung, so schwimmt es auch dorthin, wohin die Strömung es trägt. Ihr schwimmt, ihr bewegt euch mit Armen, Beinen, Worten… Und ihr beginnt, eure Bewegung entsprechend zu ändern.
46. Im Grunde genommen fügt sich daraus das ganze Leben zusammen, nicht aber einfach durch Verweilen, wie bei dem Spänchen im Wasser. Also lebt ihr durch  Handlungen. Und so sehen wir auch im weiteren, was in diesem oder jenem Fall zu tun ist.
47. Was heißt das, abhängig zu sein? Ja und! Abhängigkeit ihrerseits hängt ab von irgendwelchen Manifestationen, die du sozusagen zu erfüllen hast, indem du ein Bedürfnis spürst. So sehen wir auch weiter, ob es angebracht ist, solche oder andere Handlungen zu vollziehen, oder ob es unangebracht ist, sie zu vollziehen.
48. Und wenn du beginnst, deine Handlungen zu kontrollieren und dich zu stoppen, oder dir etwas zu erlauben, so beginnst du auch, die Gefühlswelt entsprechend zu verändern, sie unvermeidlich zu formen.
49. Nehmen wir mal an, du bist in die Macht der Gefühlswelt des Mannes geraten, und du möchtest sehr da hinabstürzen, dich ausziehen, auf ihn springen (nun so, übertrieben). Und du fragst: ob es für eine gläubige Frau angebracht ist, wenn sie in diese Abhängigkeit geraten ist, hier sofort auch alles abzuwerfen? Nein, das ist nicht richtig. Gerade hier sage Ich dir: „bringe deinen Willen zum Ausdruck, tu es nicht. Ist nicht nötig“.“
50. „Gut, das alles habe ich verstanden.“
51. „So auch im weiteren die Handlung. Nicht über den Gefühlsbereich, nicht über die Abhängigkeit sprichst du, sondern über Handlungen, die damit verbunden sein können. Bist du abhängig – auch gut. Das ist an sich normal. Man kann nicht sagen, dass das nicht normal sei, dass das nicht sein soll.
52. Wie kann man von allem unabhängig werden? Wenn ein Mensch sich in jemanden verliebt oder irgendeine Gefühlsneigung verspürt, fängt er an, von dem, gegenüber dem er diese Neigung verspürt, abhängig zu werden.“
53. „Aber dann so eine Nuance. Du hast einmal gesagt, dass, wenn die Frau sich verliebt, so kann sie auf der ersten Stufe das Gefühl noch anhalten, danach kann sie dahinein sehr tief und ernsthaft eintauchen.“
54. „Ja, wenn sie sich mitreißen lässt, dies mit Gedanken weiter entwickelt, dann ja, wird sich bei ihr dies alles entwickeln.“
55. „Oder kann sie es nicht weiterentwickeln mittels Gedanken?“
56. „Sie kann mittels Gedanken es nicht weiter ausbauen, braucht nicht handeln.“
57. Aber sie kann weiter hingehen und die Massage anwenden und noch mehr eintauchen?“
58. „Dann wird sie noch mehr eintauchen.“
59. „Und so frage ich: soll ich eintauchen und mich besiegen, oder das besser stoppen?“
60. „Wie du willst. Das ist nicht prinzipiell und nicht gesetzwidrig. Willst du – dann entwickle deine Verliebtheit, hast du den Willen – dann entwickle sie nicht.“
61. „So sagst Du zum Beispiel zu den Männern, wie sie mit den den Mann liebenden Frauen umgehen sollen: wenn der Mann fühlt, dass die Frau anfängt, sich an seine Energien zu gewöhnen, - dann soll er sie nicht berühren, er darf ihr keine Massage geben. Und so darf die Frau in diesem Fall für sich sorgen?“
62. „Sag es genauer. Was bedeutet das, für sich sorgen?“
63. „Sich darum kümmern, damit sie nicht unter die Macht des Mannes gerät, der sie nicht liebt?“
64. „Unklar. Entweder willst du ursprünglich deine Abhängigkeit entwickeln, oder du willst es nicht (über das Thema haben wir schon gesprochen).
65. Aber wenn du die Abhängigkeit entwickeln willst, dann wirst du entsprechend in einem bestimmten Zeitabschnitt sehr abhängig und wirst sehr stark darunter leiden, dass dir das nicht gegeben wird, was du wünschst. Aber du wählst selber, ob du in diese Richtung gehst oder nicht. Das ist nicht grundsätzlich. Willst du – dann geh. Aber dann nimm auch diese Schwierigkeiten in Kauf. Willst du nicht – dann geh nicht.“
66. „Ist es günstig für die Entwicklung, diese Schwierigkeiten anzunehmen?“
67. „Für die Entwicklung ist es immer günstig, die entstehenden Schwierigkeiten anzunehmen. Aber du musst weiter überlegen: und brauchst du diese Schwierigkeiten in Wirklichkeit überhaupt? Ob nicht etwas von der Schulter hinunterstürzt?“
68. „Gerade davor hab ich Angst.“
69. „Wenn du Angst hast, dann geh nicht.“
70. „Aber Du sagst: „Geh der Angst entgegen“. Oder bezieht sich das nicht hierauf?“
71. „Nicht wortwörtlich und nicht bei allem. Du überlegst doch noch. Was heißt das, der Angst entgegengehen? Erst hast du dich erschrocken und kriechst schon. Hast dich vor dem Tiger im Käfig erschrocken – kriechst ins Gehege! Das muss man doch sehen, du musst doch nachdenken.
72. Am Pfosten ist ein Schild angebracht: „Nicht hochklettern – Todesgefahr!“, da ist eine Hochspannungsleitung – alle klettern zur Stromleitung. Möge es knallen! Man zittert, aber dafür trainiert man so den Willen: Funken in den Augen, man ist so mutig. Toll, Prachtkerle!“ – sagte der Lehrer mit einem Auflachen.
73. „Also, wenn ich in irgendeinem Moment gespürt habe, dass ich den Kopf wirklich verlieren kann, dann vernünftig…“
74. „Wenn du spürst dass du die Kontrolle über dich verlieren kannst, d.h. du wirst deine Handlungen nicht angemessen überdenken können, so ist es besser, diese Verantwortung nicht auf sich zu nehmen. Sei dann vorsichtig, gehe nicht in sie hinein.
75. Aber vielleicht versuchst du auch gleichzeitig, ein bisschen was zu tun, damit du dich irgendwie auch kennenlernst: ob du erstarkt bist oder nicht? Kannst ein bisschen was ausprobieren. Fühlst du: oh, wieder so ein Gefühl, sodass quasi Gefahr entsteht, wo du jetzt wirklich schnell irgendwie ins Rutschen kommst, - halte dich etwas an, geh beiseite, mach keine Massage, selbst wenn du das auch sehr möchtest. „Halt, - sage es so – das war´s. Stehenbleiben, zurück“.“
76. „Und weißt Du, Du hast uns als Vorbild den Film angegeben `Wohin die Träume entschwinden´ (DVD: `Hinter dem Horizont´, Anm.d.Übers.). Du hast gesagt, dass der Regisseur dort eine geniale Idee vermittelt habe: die Hölle betreten, um dank dieses Schrittes seine Geliebte dort herauszuholen. Sind solche Heldentaten notwendig? Bewirken sie so etwas überhaupt?“
77. „So habe Ich das wohl kaum gesagt. Ja, Ich habe empfohlen, diesen Film anzusehen. Dort sind an und für sich einfach interessante Ideen enthalten.“
78. „Und ich habe hauptsächlich verstanden… Du hast gesagt: „Sei als ein Freund Stütze hinsichtlich der Schwächen des Mannes“.“
79. „Also, `Stütze hinsichtlich der Schwächen des Mannes zu sein´ - heißt das, die Schwäche zu unterstützen, damit diese Schwäche nirgendwo hinfällt, damit sie so fest steht?“
80. “Ihm helfen, sich über Schwächen klar zu werden.“
81. „Das ist aber eine andere Sache. Dem Freund, dem Menschen Hilfe anbieten, um zu klären, - ja, nicht aber der Schwäche Hilfe anbieten.“
82. „Ich habe das einfach nicht so ausgedrückt. Helfen, um sich über diese Schwächen klar zu werden… Aber das ist doch sowieso dasselbe, wie die Hölle betreten, denn energetisch taucht man in den Menschen ein, und er ist in irgendeiner schwierigen Situation.“
83. „Siehst du, eine Sache ist es, wenn wir über Liebe reden… Wofür hast du denn den Film erwähnt? Wie, gab es dort nicht einen liebenden Menschen?“
84. „Einen Liebenden.“
85. „Einen Liebenden. Und welche Situation beschreibst du? Wie dies überhaupt nicht richtig ist: da ist ein Mann und da eine Frau. Und so hast du dich, als du eine Schwäche gesehen hast, entschieden, dich in diese Hölle zu werfen, um ihm eine Stütze zu sein. Ohne Liebe, einfach…“
86. „Doch, ich habe irgendwelche Gefühle.“
87. „Und wenn du lieben wirst, so wirst du dich auch bemühen, da einzutauchen, egal, ob dies eine Hölle ist oder nicht, das wird für dich nicht mehr wichtig sein. Du wirst dich sowieso bemühen, da hineinzukriechen, weil du liebst, abhängig bist, du willst das. Und ob er dir erlauben wird, in diese Hölle zu gehen, oder nicht – das wird er im weiteren schon seinerseits entscheiden. Hier schon hat der Film damit nichts zu tun.“
88. „Und wenn ich noch wähle, zu gehen oder nicht, habe ich folglich einfach kein Gefühl?“
89. „Ja. Das heißt, wenn alles schon wirklich brodelt, so willst du dich mit dem Kopf in die Grube werfen…Was ist dort? Eine Müllgrube oder was für eine sonst noch, die die Welt dieses Mannes ausmacht? Du willst dich in diese übel riechende Flüssigkeit werfen! Aber du liebst einfach, du hältst es ohne das nicht aus! So werfe dich auch. Was haben Filme damit zu tun?“
90. „So wird das keine weibliche Schwäche sein – sich da hineinzustürzen?“
91. „Nein. Du verliebst dich in das, was du brauchst, richtiger gesagt, in das, was für dich am günstigsten werden kann, aber du wirst nur mit dem Menschen eine Einheit bilden, der dir dieses Wohlbringende am meisten bietet, das für dich am nützlichsten sein wird. In einem anderen Fall wird es nicht gelingen, jenes zu tun.
92. Darum, wenn er dir erlaubt hat, an seiner Seite zu sein, na, so sei an seiner Seite, bekomme alles auf deinen Kopf, was du verdienst, sammle Weisheit. So brauchst du es auch. Sei glücklich!“

93. „Lehrer, meine Tochter hat ohne Erlaubnis das Handy benutzt und hat während der Abwesenheit der Erwachsenen mit ihrer Freundin geredet. Abends habe ich sie gefragt (gewählte Rufnummern werden fixiert, so die Nummer der Freundin) : „Hast du etwas mit dem Handy gemacht?“ Sie verneinte das. Aber aus der Situation war zu entnehmen, dass sie es doch getan hatte. Also, kein anderer hatte die Möglichkeit, das Handy zu berühren, erst recht nicht ihre Freundin anzurufen. Irgendwie gefühlsmäßig möchte ich keine Strafe anwenden. Ist es möglich, die Situation einfach auf sich beruhen zu lassen?“
94. „Natürlich kannst du das.“
95. „Und nicht mehr erwähnen?“
96. „Wenn du es so gespürt hast, kannst du die Situation so belassen. Zumal du nachgefragt hast, das ist nicht unwichtig. Sie weiß doch, dass sie dich belogen hat, und dies lagert bei ihr als so ein kleines Steinchen, das sie belästigen wird. Und je mehr solcher Steinchen es bei ihr geben wird, umso mehr wird sie auch die Situation überdenken. Darum ist es nicht immer möglich, dem Menschen zu helfen, indem man ihn bestraft, ihn mit seiner Nase in etwas hineinsteckt. Das ist nicht unbedingt notwendig.
97. Du hast nachgefragt – das genügt, du hast es ihr schon gestattet, sich entweder von der rechten, oder von der nicht rechten Seite her zu äußern. Aber das bleibt nicht ohne Spur.“
98. „Danke.“
99. „Genug, vorläufig reicht es. Hoffentlich habe Ich eure Stimmung angehoben für weitere rechte Arbeit. Ich wünsche euch Glück und Freude!“