Vissarions Ansprachen zu Festtagen
und anderen besonderen Gelegenheiten

Festansprache zum 14. Januar 2020
Festansprache zum 18. August 2019
Festansprache zum 14. Januar 2019
Festansprache zum 18. August 2018
15.01.2017: Artikel  im Internet (anstelle einer Ansprache am 14. Januar 2017)
29.12.2016: Botschaft zum Jahreswechsel 2016/2017 (veröffentlicht in Facebook)
03.12.2016: "Was mich bewogen hat, ein Facebook -Account zu eröffnen, ..." (veröffentlicht in Facebook)
Festansprache zum 18. August 2016
Festansprache zum 14. Januar 2016
Festansprache zum 14. Januar 2015
Festansprache zum 14. Januar 2013
Festansprache zum 14. Januar 2010
Festansprache zum 14. Januar 2009



29. Dezember 2016  -  Botschaft zum neuen Jahr   (veröffentlicht in Facebook)

Vissarion in Facebook am 29.12.2016

Liebe Freunde, erlaubt nun auch mir euch zum kommenden Neujahr zu begrüßen.

Euch zu Weihnachten zu gratulieren ist für mich im Hinblick auf bestimmte Umstände irgendwie nicht so ganz angebracht. Aber zum Neuen Jahr zu gratulieren, was sich nach euren, sowie auch nach meinen Erinnerungen, mit einem märchenhaften Geheimnis verbindet, das ist mir ein Anliegen.

Aus ganzem Herzen und ganzer Seele wünsche ich euch, dass ihr euer Leben auf geschickte Weise aufbaut, mit ständigem Vorhandensein von glücklichen und freudigen Augenblicken in eurem Leben, denn gerade eine positive Einstellung beeinflusst vor allem eure Gesundheit, die Qualität eurer neuen Bekanntschaften und das Erscheinen neuer Lebensumstände.

Denkt daran, ihr werdet immer dasjenige finden, was ihr sucht. Deswegen richtet vor allem eure Aufmerksamkeit darauf, was ihr eigentlich sucht, was ihr in der euch umgebenden Realität zu erkennen versucht.

Die Eigenschaft der menschlichen Psyche ist derart, dass der Mensch unvermeidlich das Gesuchte findet, sogar dann, wenn es dieses Gesuchte an dem Ort der Suche prinzipiell gar nicht gibt.
Die Welt um euch herum ist so, wie ihr sie sehen wollt!
Das Glück zu suchen ist sowieso sinnlos, denn es ist kein Gegenstand, der irgendwo unbenutzt herumliegt.
Das Glück kommt in euer Leben dann, wenn ihr beginnt, euer Leben wahrhaftig auf richtige Weise und schön zu betrachten!
Erliegt nicht der Versuchung, die derzeit von einer großen Anzahl Kleingeistiger hervorgerufen wird, deren Bestreben es ist, Unzufriedenheit und Verurteilung zu bekunden!
Ein verbitterter Mensch ist nicht imstande vernünftig zu sein, genausowenig wie er glücklich sein kann!
Alle tragischen Dummheiten und Kriege werden gerade von Verbitterten begonnen, welche hochtrabenden Ausdrücke und Heiligenbilder sie auch benutzen mögen!

Gerade in der jetzigen Zeitperiode wird sich unvermeidlich das, was mit der Energie der Erde vor sich geht, auf den psychischen Zustand aller Menschen bedeutend auswirken.
Dies ist eine sehr gefährliche Periode, in der sowohl eine quantitative als auch eine qualitative Verstärkung allermöglicher negativer Versuchungen auftreten kann.
Ich hoffe, dass ihr achtsam genug sein werdet, und dass ihr die euch früher gegebenen zahlreichen Hinweise geschickt anwendet, um euch von der auf euch plötzlich hereinbrechenden starken Versuchung, in eine Verurteilung oder irgendeine andere Art der Empörung zu geraten, fernzuhalten!

Seid würdige Kinder eures Himmlischen Vaters!
Entwickelt das Licht und die Wärme eurer Seele, indem ihr freigebig diese Güte euren Nächsten schenkt!
Frieden und Glück Euch allen!



18. August 2016  -  Festansprache


1 Einen guten Feiertag wünsche Ich euch!
2. Bevor ich aus dem Haus ging, erfuhr ich überraschend, dass es bereits fünfundzwanzig Jahre sind… Ich hoffe, dass Ich euch in dieser Zeit nützlich sein konnte.
3. Vor nicht so langer Zeit, vor kurzem kam mir der Gedanke: Wie habt ihr in all diesen Jahren (und wie es nun bekannt ist, sind das fünfundzwanzig Jahre) das Bild aufgenommen, das Ich euch immer vermittelt habe: „Seid glücklich!“? Nun also, wie versteht ihr das, was heißt „glücklich sein“?
4. Ich sagte oft, dass Bilder eine sehr eigenartige Erscheinung im Leben eines Menschen sind: Darunter kann man  sehr leicht allesmögliche verstehen. Denn, wenn sogar versucht wird, über etwas Konkretes zu sprechen, indem anscheinend sehr konkrete Worte gewählt werden, auch da können bei allen, die mit diesen Erklärungen in Berührung kommen, in der Auffassung leicht unterschiedliche Bilder entstehen von dem, was anscheinend gesagt wird, unabhängig vom Umfang der Einzelheiten, die dabei erwähnt werden.
5. Wenn aber nichts Konkretes da ist, sondern unmittelbar das Bild verwendet wird, in dem anscheinend auch keine Einzelheiten erwähnt werden, nehmen alle das Bild, wie es scheint, als eine sehr bekannte Erscheinung auf (zugehört, sich gefreut: gute Wünsche), wobei es im Kopf keine genaue Auffassung, kein genaues Verständnis gibt.
6. Ich aber wünsche euch anscheinend etwas Gutes, das Ich im Auge habe… Und ihr, wie richtig habt ihr das in dieser Zeit auffassen können? Inwieweit konnte selbst die Schrift, die schon seit so langer Zeit verfasst wird, die einen für die Heilige Schrift unglaublichen Umfang erreicht hat, wie sehr konnte sie beim Auffassen helfen? Und darum möchte Ich an diesem Tag dieses Bild ein wenig präzisieren.
7. In der Regel wird unter dem Bild „glücklich sein“ etwas Euphorisches vermutet: der Mensch lächelt, er ist irgendwie total erleuchtet, er empfindet eine gewisse Leichtigkeit, einen Aufschwung, Begeisterung, als kenne er keine Probleme und Hemmungen. In der Regel versucht ihr irgendwo auf diesem Gebiet eine Antwort zu finden. Das stimmt so nicht. Ganz und gar nicht.
8. Dieses Bild (das, worüber Ich gerade sprach) entspricht mehr der Auffassung eines Konsummenschen. Denn ein Mensch schreitet in seinem Leben voran, indem er sich auf seine Wünsche stützt. Er wünscht sich dies und jenes… und orientiert sich nach seinen Wünschen.
9. Die Wünsche sind aber die Gefühlswelt, und die Wünsche basieren in der Regel in erster Linie auf Instinkten, auf egoistischen Grundlagen. Und von Anfang an wird nicht ganz der Ton angegeben, den ein gläubiger Mensch, der nach gewissen vorläufig noch unbekannten geistigen Höhen strebt, verfolgen sollte.
10. Kürzlich hatte Ich sogar den Wunsch, dieses Thema anzusprechen, wenn Ich mit Frauen oder anderen Menschen spreche, versuche Ich zu erwähnen, dass, wenn man euch erlaubt,  alle eure Wünsche auf einen Zettel zu schreiben, so werden diese Wünsche die gleiche Eigenschaft haben (und das in der Regel bei allen): Was ihr auch alles aufzählt, es wird etwas für euch selbst sein. Ihr möchtet etwas haben, bekommen, erreichen, erlangen, erlernen… Ihr möchtet das alles nämlich für euch selbst. Die Grundlage ist stets dieselbe.
11. Frauen wollen für sich gute Ehemänner, Männer – gute Ehefrauen. Aber als erstes wird nicht erklingen: „Ich möchte ein guter Ehemann sein“ oder „Ich möchte eine gute Ehefrau für jemanden sein“. Das sind zwei verschiedene Betrachtungsweisen der Realität.
12. Und deshalb liegt die Antwort auf die Frage – wie erreicht man das Glück, wie wird man ein glücklicher Mensch, wie findet man den richtigen Weg zum Glück, zum echten Glück – nicht mehr unter dem Gesichtspunkt „für sich“, sondern unter dem Gesichtspunkt „für jemanden“ (wenn ihr für andere lebt). Ihr müsst also lernen, nützlich zu sein.
13. Das ist die wichtigste Eigenschaft des geistigen Weges – den Mitmenschen nützlich sein. Dass ihr nicht Freunde für euch sucht und dass ihr die Mitmenschen nicht aus dem Blickwinkel anschaut, wie nützlich sie für euch sind (das ist eine kranke Sichtweise; von dieser Krankheit muß man sich durch eine große geistige Arbeit, durch eine Heldentat heilen), sondern wenn ihr bestrebt seid, selbst für jemanden Freund  zu sein.
14. Und hier ist es notwendig, sich selbst richtig zu orientieren. Dass ihr lernt, nützlich zu sein, zumindest damit zu beginnen, eure Fähigkeit nützlich zu sein, zu definieren. Und auch hier solltet ihr von Anfang an aufmerksam sein.
15. Wenn ihr versuchen werdet eure Nützlichkeit festzulegen, indem ihr eure Bemühungen würdigt, dann werdet ihr nicht von Nutzen sein. Ihr aber seid  leider in erster Linie gerade darum bemüht. Eure Nützlichkeit könnt ihr an den Mitmenschen feststellen, inwieweit angenehm ihnen der Umgang mit euch ist.
16. Das heißt, wirklich nützlich könnt ihr nur in einem Fall sein – wenn ihr eure Bedeutsamkeit beschwichtigt, diese irgendwie zur Vernunft bringt, wenn ihr eure Bedeutsamkeit schmälert, wenn ihr lernt, euch über diese hinwegzusetzen und versucht, sie nicht zu beachten. Wenn ihr es schafft, ihrem natürlichen, primitiven Ruf, der seinen Ursprung in der Natur hat, nicht nachzugeben.
17. Weil die Bedeutsamkeit für den Menschen vor allem die Möglichkeit ist, sich im Leben zu behaupten, in irgendsoeinem aggressiven Umfeld. Er muss sich bestärkt fühlen, denn, wenn er wichtig ist, wird er irgendwie gebraucht, auf ihn wird man sich stützen wollen, ihm wird man etwas anvertrauen. Mit anderen Worten, er beginnt eine interessante Rolle zu spielen, eine angesehene Rolle, und das bringt ihm im Leben viel Bonus, so einen besonderen Bonus. Und deswegen möchte er wichtig sein, er möchte etwas Lautes tun, etwas Grelles.
18. Und gerade in der Jugend äußert sich das effektiv in der Psyche des Menschen. Der Mensch hat große Angst davor, dass vielleicht etwas Wichtiges an ihm vorbeigeht, und dass er dann nichts begreift, dass ihm keine Zeit bleibt. Und dann beginnt er herumzulaufen, zu schreien, zu lärmen, irgendwie zu demonstrieren, dass er etwas bedeutet. Und er lässt sich  weiter in seinem Leben dafür hinreißen, wobei er sich vorerst auf seine Bedeutsamkeit stützt, die er angeblich bekräftigen muss.
19. Wenn ihr euch also ursprünglich mit der Bedeutsamkeit nicht richtig auseinandersetzt, dann werdet ihr auch keinen Nutzen bringen können. In der Bemühung, jemandem zu helfen, beginnt ihr, eure Bedeutsamkeit zu demonstrieren. Ihr werdet versuchen, dem Mitmenschen zu beweisen, dass ihr nützlich seid. Dazu wird es unvermeidlich kommen.
20. Das hat eine natürliche, leicht vorhersagende Auswirkung. Wenn die Mitmenschen euch nicht zeigen werden, dass ihr tatsächlich nützlich seid, und wenn sie dazu noch eine Unzufriedenheit äußern, wenn sie eure Bemühungen nicht beachten, werdet ihr gekränkt sein. Ihr werdet traurig sein, es wird schmerzen, es wird ungemütlich, irgendwo kommt eine Bitterkeit auf, es wird unbequem.
21. Und gerade das Vorhandensein der Unbequemlichkeit ist ein grelles offensichtliches Merkmal dafür, dass ihr bemüht seid, den Mitmenschen eure Bedeutsamkeit, eure angebliche Nützlichkeit zu beweisen. In diesem Fall werdet ihr nicht den richtigen Weg gehen, das wird nicht möglich sein. Das sind widersprüchliche Erscheinungen.
22. Wenn ihr euch daran klammern werdet, werdet ihr unvermeidlich im Außen nach Schuldigen suchen. Wenn ihr nicht bemerkt werdet, wenn ihr kritisiert werdet, wird es für euch sehr ungemütlich werden. Alles in eurem Inneren wird jucken, ihr werdet den Wunsch haben, aus der Gesellschaft, in der ihr kritisiert werdet, herauszuspringen, ihr werdet euch unwohl fühlen. Aber das summt eure Bedeutsamkeit.
23. Das heißt, dass in diesem Fall an allen euren ungemütlichen, unangenehmen inneren Empfindungen stets Menschen schuld sein werden, die euch aus irgendeinem Grund nicht verstehen wollen. Ihr seid ja so geschickt, ihr könnt anscheinend so vieles, sie verstehen euch einfach nicht, diese unverschämten Flegel. Und ihr leidet darunter.
24. Und bisweilen ist es sehr schwierig, euch beizubringen, dass man hier von einer anderen Betrachtungsweise ausgehen muss. Ihr seid ja seit eurer Kindheit gewohnt, euch so zu verhalten, wie wir es eben erläutert haben. Das sind natürliche Triebe die in der Regel dem Menschen sein ganzes Leben lang erhalten bleiben.
25. Und deshalb, um jemandem nützlich zu sein, demonstriert man nicht seine Bedeutsamkeit, man zwingt die anderen nicht dazu, euer irgendwelches nützlich sein anzuerkennen, das ihr angeblich bringt, sondern ihr versucht bescheiden zu helfen. Und dann kann euch schon niemand mehr aus der Fassung bringen, unabhängig davon, ob er euch versteht oder nicht.
26. Ihr lernt aus Bescheidenheit heraus zu helfen, ihr lernt nützlich zu sein. Nun ja, zunächst wird nicht alles leicht gelingen, nun ja, ihr werdet nicht bemerkt, also gelingt es vorläufig noch nicht so gut. Das heißt, dass die richtige Herangehensweise euch nicht erlaubt sich deshalb aufzuregen, weil euch Mitmenschen kritisieren.
27. Vielleicht hilft euch jetzt noch ein anderes einfaches Bild, das Ich euch nun spontan geben möchte… Nun, ein Basketballspieler wirft den Ball in den Korb an der Basketball-Rückwand und ist bemüht, alles technisch fehlerfrei zu machen. So sagt, wie wird ein guter Basketballspieler festgestellt? Gemäß dem, wie er bemüht ist den Ball zu werfen, oder gemäß dem, wie oft und wie genau der Ball in den Korb trifft?
28. Bei so einer Frage werdet ihr euch gewiss sehr leicht orientieren können, ihr werdet sagen: „Nun natürlich, wenn er sich bemüht, aber den Korb nicht treffen kann, dann kann er kein guter Basketballspieler sein“. Denn wichtig ist, den Korb zu treffen, und das genügend oft, aus unterschiedlichen Positionen. Mit den Füßen nach oben, oder seitwärts, oder im Liegen, oder beim Liegen im Schlaf (dann erst ist er Meister, wobei er nicht einmal hinschaut, er wirft und trifft), lächelte der Lehrer.
29. Wichtig ist also das Ergebnis, aber nicht, wie er sich bemüht. Nicht das, wie sehr er sich bemüht, jede Bewegung präzise auszuführen.
30. Nun also, wenn ihr mit den Mitmenschen, die euch kritisieren, unzufrieden seid, ähnelt ihr dem Basketballspieler, der den Ball geworfen, den Korb aber nicht getroffen hat, und nun steht er da und schimpft auf den Korb, auf die Rückwand. Ihm scheint es als ob sich die Rückwand in diesem Moment verschoben hat. Ihr ähnelt dann solchen Menschen. Und das ist die Realität.
31. Deshalb achtet auf jene Momente, wenn ihr beim Umgang mit Mitmenschen von ihnen kritisiert werdet, wenn sie versuchen, irgendwelche Ratschläge zu erteilen, zu belehren, wenn sie mit euren Handlungen unzufrieden sind. Betrachtet genauer, wie ihr darauf reagiert.
32. Wenn ihr diesen Menschen beschuldigt, wenn ihr versucht in ihm eine Art von “Schädling” zu sehen, der euch hartnäckig nicht sehen will, der eure Schritte nicht sieht, der hartnäckig eure Würde nicht richtig einschätzen will, - dann schimpft ihr in diesem Fall anscheinend auf „den Korb“. Der Basketballspieler steht, starrt diesen Korb an, schaut traurig und schimpft auf den Korb, er ist ihm ewig beleidigt. Ein blödes Bild ist doch da entstanden. Na dann benehmt euch nicht so dumm.
33. Deshalb seid doch ein weiteres mal achtsam  darauf, wie ihr auf etwas reagiert, das mit Kritik an euch verbunden ist. Wenn ihr bescheiden und demütig seid, kann euch das nicht kränken, ihr versteht, dass man euch die Wahrheit sagt.
34. Nun, vorerst einmal gelingt es  euch nicht. Man hat euch dafür beschimpft, dass ihr helfen wolltet (ihr habt den Eimer auf den Fuß fallen lassen, anstatt ihn zu überreichen, dem Menschen zu geben, ihm tut es weh – nun er hat geschimpft). Ihr habt tatsächlich etwas ungeschickt gemacht.
35. Das ist aber keine Erniedrigung, das ist die Realität. Ihr seid ja tatsächlich immer noch etwas ungeschickt. Das ist aber nicht schlimm, das ist doch natürlich. Ihr lernt etwas, das heißt ihr beginnt mit etwas, das ihr noch nicht so gut könnt. Und wieso seid ihr dann gekränkt, wenn euch gesagt wird, dass ihr das nicht könnt? Ihr könnt es ja tatsächlich nicht. Warum bringt euch  denn das dann so durcheinander?
36. Es bringt euch nur in Verlegenheit, wenn ihr euch krampfhaft an eure Bedeutsamkeit klammert. Man möchte ja so ungern hier und da ungeschickt sein…Das ist die Bedeutsamkeit, die euch zu irgendwelchen nicht normalen Schlußfolgerungen und Überlegungen verführt, und später, dementsprechend zu Handlungen, wobei ihr vollkommen unangebrachte Schritte unternehmt, die für eure Entwicklung nur ein Hindernis sind.
37. Und deswegen, wenn ihr es eilig habt, die Mitmenschen zu beschimpfen, weil sie euch nicht verstehen (Ich betone es nochmals), weil sie euch angeblich hartnäckig nicht bemerken und bemüht sind, euch in eine unbequeme Lage zu bringen, sie verbieten euch etwas, sie verweigern euch etwas, das ihr angeblich verdient habt; wenn ihr so erbost auf sie seid und sie für die Schuldigen haltet, - dann geht ihr nicht in die richtige Richtung, ihr täuscht euch gewaltig.
38. Und dann sind eure Worte über eure Liebe zur Wahrheit und darüber, wie sehr ihr die Wahrheit schätzt, wie sehr ihr Gott liebt und preisen möchtet, nur leere Worte. Das sind vielmehr die Worte eines Heuchlers: schönes Reden, in der Tat aber – ein Herz voller Kränkung und Bosheit.
39. Bescheidenheit und Demut – ist das, woran Ich euch ewig erinnere.
40. Einmal gab Ich euch ein Bild über eine Lichtung der Demut…Jeglicher Versuch von euch, den echten Weg der geistigen Entwicklung hoch zu steigen kann nur von dieser Lichtung aus beginnen, die ihr begreifen und verstehen werdet. Ihr werdet euch beruhigen, euch zusammen nehmen, euch organisieren und werdet gehen. Und dann könnt ihr später aufsteigen.
41. Wenn ihr euch mit dieser kleinen Lichtung noch nicht auf diese Weise angefreundet habt, dann sind alle eure Eindrücke, dass ihr etwas bedeutet und dass ihr irgendwohin aufgestiegen seid, falsch. Nirgendwohin seid ihr aufgestiegen. Einer ist auf einen Stock geklettert, ein anderer ist auf einen Eimer gestiegen und ist nun scheinbar etwas höher als die anderen, er beginnt bereits seine Augenbrauen streng zusammenzuziehen: Er kennt die Schrift ja gut… Das ist doch zum Lachen. Traurig und lächerlich.
42. Solange ihr von diesen Gegenständen nicht heruntersteigt, werdet ihr nicht auf den Berg steigen können. Umso mehr, indem ihr euch auf einem Gegenstand befindet, könnt ihr eine Weile den Eindruck haben, dass ihr höher seid als die anderen, solange noch diejenigen vorbeigehen, die erst mit dem Aufstieg begonnen haben. Ihr seid einfach auf ein Eimerchen gesprungen, oder auf ein Kistchen – und schon seid ihr höher, die anderen gehen vorläufig noch: ein leicht ansteigender Hang.
43. Und erst nach einiger Zeit merkt ihr, dass sie höher sind als ihr, ihr jedoch schafft es nicht, auf diesem Gegenstand euch zu erheben. Und solange ihr von diesem Gegenstand nicht heruntersteigt, werdet ihr mit dem Aufstieg nicht beginnen können. Setzt euch mit diesem Teil eures Wesens auseinander.
44. Den Mitmenschen nützlich sein – das tatsächlich das Glück. Wenn ihr danach strebt nützlich zu sein, dann sucht ihr keine Dankbarkeit.
45. Die Menschen (sogar diejenigen, denen ihr wirklich richtig nützlich seid) werden eure Nützlichkeit nicht sofort zu schätzen wissen. Aber sie gehen von  euch nicht weg. Sogar, wenn die Zeit euch irgendwie trennt, werden sie intuitiv nach euch trachten. Sie fühlen, dass sie euch brauchen, dass in eurer Nähe in ihr Leben etwas Wichtiges kommt, ohne das das Leben schwer ist.
46. Zu den guten Menschen fühlt man sich immer hingezogen. Sie haben es nicht nötig, sich als Ware zu beweisen (dass sie halt gute Menschen sind) und sie brauchen auch kein Preisschild aufzustellen. Sie werden auch so entdeckt, ohne all diesen Flitter. Man hat ein Gespür für solche Menschen, denn mit ihnen ist es angenehm, mit diesen Menschen. Na dann werdet zu solchen Menschen, mit denen die anderen gern verkehren und die sie gern haben.
47. Ich verstehe, nicht allen kann man es recht machen. Es gibt viele nicht einfache Abweichungen, die einen Menschen lange attackieren können, es fällt ihm schwer, das Richtige zu finden. Das ist aber eine Ausnahme.
48. In diesem Fall hat es keinen Sinn über Einzelheiten zu sprechen, die mit irgendwelchen Ausnahmen zusammenhängen. Ich spreche über die Grundlage. Über die Grundlage der Grundlagen. Und wenn wir über Ausnahmen sprechen werden, dann wird das ein Thema für sich sein.
49. Ihr versucht also euch zurechtzufinden, und wenn etwas unverständlich sein wird, dann fragt. Ich erkläre das. Ich helfe unbedingt. Aber das hier ist die Grundlage, von der man sich abstoßen muss. Vergesst das nicht.
50. Deswegen beobachtet, wie sich die Menschen in eurer Nähe fühlen. Bemüht euch nicht, ihnen eure Meinungen, Urteile, eure genialen Schlußfolgerungen aufzudrängen. Tut das nicht.
51. Seid gute Freunde. Schaut verständnisvoll auf die Mitmenschen, habt Verständnis für sie. Und wenn es gelingt, unterstützt sie, reicht ihnen einen Krug mit Wasser, ohne zu belehren oder etwas aufzudrängen, und ihr bemüht euch, alles zur rechten Zeit zu machen. Wenn sie euch sogar mit Beschimpfungen antworten, etwas nicht ganz begreifen, das ist normal. Ihr bemüht euch auch weiter, ihnen ein guter Freund zu sein.
52. Man kann denjenigen, der bestrebt ist zu helfen, nur dann in Unruhe versetzen, wenn er niemanden hat, dem er helfen kann. Wenn er sich nun auf einer einsamen Insel befindet, wird ihn nicht das aufregen, dass er verloren ist und niemand ihn retten wird, sondern, dass er niemandem helfen kann. Er kann auf der Insel herumlaufen: „Gibt es denn niemanden, dem ich helfen kann!“, mit so einer Idee also. Aber nicht so: „Wird man mich finden oder nicht…so einen Wertvollen, so einen Wichtigen…. Ich möchte so gern am Leben bleiben“.
53. Deshalb, wenn Ich erneut sagen werde: „Seid glücklich!“, dann bereitet euch auf eine große Arbeit vor. Ihr werdet euch anstrengen und euch selbst überwinden müssen, es lernen müssen, nützlich zu sein, um diese Zufriedenheit zu empfinden – die Mitmenschen brauchen mich, sie brauchen mich. Das ist ein großes Glück.
54. Das ist ein schwerer Weg, insbesondere in dieser Zeit,  aber das ist der wahre (rechte) Weg.
55. Ich hoffe sehr, dass ihr das richtig nutzt. Das ist der Sinn, ein Gläubiger zu sein, geistig aufzublühen, ein Mensch mit großen Buchstaben geschrieben, zu werden. Gerade so geschieht das wahre Werden des Menschen auf dieser Erde.
56. Nun, und jetzt vereinigen wir uns in Stille. Es ist angenehm diejenigen zu haben, mit denen man über etwas schweigen kann.
57. Das Geheimnis der Verschmelzung mit dem Lehrer begann.
58. „Damit beenden wir. Auf Wiedersehen, Freunde. Verliert euch nicht. Es ist traurig zu sehen, wie ihr mitunter schlittert und dazu neigt, euch zu verlieren. Frohes Fest!“



14. Januar 2016  -  Festansprache

Frohes Fest! Ich wünsche euch Glück.

Ihr friert wahrscheinlich alle ein wenig? Aber ich hoffe, das Flämmchen euer Seele erlischt nicht, und es wird helfen und dazu beitragen, diese Welt zu erwärmen, die erfrierende Welt, die hastende, geschäftige, Ruhm und Wohlstand suchende. Aber das kann man keinesfalls finden.
Aber was soll’s. Alles zu seiner Zeit. Noch mal, Glück euch! Bis bald.

Ich hoffe, ihr verliert euch nicht während der nächsten Etappe des Durchgangs auf einem nicht leichten Weg, den man nur im Laufe der Zeit beurteilen kann. Und eine schnelle Einschätzung wird jetzt nicht gelingen. Man kann nur beobachten, dikutieren, rätseln - aber jetzt zu beurteilen, das wird nicht gelingen.
Ich hoffe ihr werdet nicht verbittert sein, wenn man euch für eure Arbeit nicht lobt.

Ich hoffe, dass ihr versteht, dass eure Arbeit euer Lebensglück bedeutet. Gerade die Arbeit. Derjenige, der die Früchte der Arbeit sucht, der findet nur Unglück. Die Arbeit selbst - das ist doch das Glück. Wenn es die Arbeit gibt, dann sind wir schon beschenkt vom Glück. Wenn ihr das versteht, dann braucht ihr nicht mehr das Glück zu suchen. Es ist immer bei euch. Wer das noch nicht verstehen kann, der versucht noch, das Glück zu suchen. Aber das ist ein hoffnungsloses Unterfangen. Ihr werdet es nicht finden, auch wenn von Zeit zu Zeit Umstände entstehen, die meinen lassen, dass es das Glück sei. Das wird schnell vorübergehen, und alles bleibt so wie früher. Und wieder kommt das Bedürfnis auf, weiter das Glück zu suchen. Das ist ein trügerisches Bedürfnis. Es geht doch von einer unzureichenden Wertschätzung dessen aus, was ihr bereits habt.

Lernt das Gegebene wertzuschätzen, und nicht neidvoll umherzuschauen! Das ist doch euer Unglück. Das wird euch, so wie auch alle anderen um euch herum
, unglücklich machen - leider.
Alle schauen, wer wie lebt, wer was hat. Sie fangen an sich zu grämen, dass sie es nicht haben. Sie bemühen sich, das auch zu bekommen. Aber das, das ist doch ein Pfand des Unglücks, Verdammnis zu ewigem Unglück.

Lernt das von Gott Gegebene zu schätzen! Ihr habt das Unschätzbare. Obwohl, viel Dummheiten werden noch gemacht aus Unwissenheit und Unverständnis der wahren Wahrheit. Aber das geht ja vorübergehend. Weisheit kommt allmählich. Und ihr werdet immer weniger Dummheiten machen. Immer interessanter wird das Leben. Alles wird sich ändern.

Aber bemüht euch, richtig voranzuschreiten. Seid glücklich bei diesem Voranschreiten. Verliert nicht den Lebenseifer. Strebt munter vorwärts mit Lächeln und Scherzen. Seid weiterhin jung im Herzen, auch wenn euer Körper sich ändert. Die Änderung (des Körpers) hängt ja nicht von euch ab. Ob aber eure Seele altern wird, das hängt nur von euch ab, gerade von euch.

Einige weise Menschen, die man aus der Geschichte kennt, sagten: Jugend kommt mit den Jahren. Das ist ein äußerst interessanter Gedanke. Der Mensch wird weise und beginnt besser einzuschätzen, dass er einst vor allem bemüht war ernst zu sein, erwachsen. Später beginnt man zu verstehen, dass das eine große Dummheit ist. Man soll weiter jung und jugendlich bleiben, feurig entbrannt.

Seid imstande, zu scherzen und zu ulken. Macht aus euch keinen solch Klugen, der viel über Großes spricht, wovon er nichts versteht. So viele sind so sehr hingerissen mit ihrem Gerede, das macht einen schon irgendwie traurig; es reicht schon, dummes Zeug zu reden. Lernt einfach zu leben, zu lächeln, zu scherzen, einander zu unterstützen, einander zu helfen, einander wertzuschätzen.

Seid bescheiden und demütig! Aber das ist natürlich eine sehr große Schule.
Aufrufen kann ich euch natürlich, und das mache ich ja schon mehr als 20 Jahre mit euch. Und ich fahre fort das zu wiederholen. Aber ich habe doch Hoffnung. Und manchmal sehe ich, dass ihr euch ändert und interessanter werdet, und einige von euch, trotz des Älterwerdens, diese jugendliche Leidenschaft bewahren. Das ist wunderbar. Lasst eure Seele nicht altern! Erfreut euch des Lebens! Schätzt das, was ihr habt! Teilt diese Freude mit den Nächsten. Und unterstützt die, die zurück geblieben und müde geworden sind von dem eigenen großen Getue. Man sollte irgendwie scherzend sie unterstützen; scherzen, aber  vorsichtig, mit Geschick. Sonst kann es vorkommen, dass man so scherzt, als schlage man mit einem Knüppel. Zu so etwas seid ihr ja imstande. Und dann fragt ihr mich: “Darf man so scherzen? Der Nächste kann nicht mehr aufstehen.”

Nun gut! Ich werde nicht weiter machen, damit ihr nicht friert.
Bewegt euch hüpfend vorwärts und wärmt die Welt!
Glück euch! Frohes Fest!


14. Januar 2015  -  Festansprache

Diesmal möchte ich nicht so redselig sein. Ich möchte euch einfach zum Fest gratulieren, zum neuen Jahr. Es gibt Standardgratulationen. Es besteht jedoch keine Notwendigkeit, euch das alles zu wünschen, denn ihr seid berufen, das sowieso alles zu tun. Wenn ihr das erreicht, dann habt ihr das auch.

Ihr seid berufen, Glück zu schaffen; ihr seid berufen, Liebe zu schaffen; ihr seid berufen, Freude zu schaffen. Mehr noch: das ist die Pflicht eines Menschen. Wenn er geboren ist, ist er verpflichtet, das zu schaffen. Das ist sein Hauptwerk, ohne das er kein normaler Mensch sein kann. Er kann das einfach nicht sein.

Alle Wesen im Universum haben unterschiedliche Vorherbestimmungen. Wenn sie ihre
Vorherbestimmung harmonisch und richtig verwirklichen, dann entwickeln sie sich weiter und haben das Recht, sich zu vermehren. Wenn sie das verwirklichen, haben sie das Recht zu sein. Ihr seid hier - also versucht jetzt, euer Recht zu sein zu bestätigen.

Die harmonische Verwirklichung eines Menschen, das ist seine Arbeit, was ich bereits erwähnt habe. Indem ihr von der Realität ausgeht und euer schöpferisches Potential zeigt, versucht ihr Liebe, Freude und Glück zu erschaffen. Und jetzt ist es sogar lebensnotwendig, um euer Recht zu sein zu bestätigen.

Vor kurzem habe ich euch gefragt: Nun, seid ihr bereit? Es bleibt abzuwarten.
Ich hoffe, ihr schafft das. Ich bin zuversichtlich.

Heute wird es besonders von euch verlangt, euer Recht zu sein zu bestätigen und euch überall weiter zu vermehren.

Und nun schweigen wir zusammen und umarmen uns innerlich stark wie eine einheitliche Schöpfung Gottes. Machen wir einen weiteren Schritt!

(Verschmelzung)

Frohes Fest euch allen! Schafft stets ein Fest in euren Seelen. Möge dieses Schaffen in eurem Leben endlos sein!


14. Januar 2013  -  Festansprache    (ein Bericht von Vadim)

01. Vierzehnter Januar. Weihnachten, ein warmer sonniger Tag nach dem Frostwetter, das eineinhalb Monate angedauert hatte.
02.  Zwei Liturgieprozessionen trafen im Tal der Verschmelzung zusammen: die eine kam vom Altar der Erde herunter (vom traditionellen Aufstieg), die andere kam hoch zum Tal der Verschmelzung vom Zentrum der Stätte der Morgenröte aus, veranstaltet für diejenigen, die nicht imstande waren, zum Altar der Erde hochzusteigen. Zwei Ströme von Gläubigen füllten das Tal um vierzehn Uhr.
03. Bald erschien der Lehrer vor denen, die Ihn erwarteten. Er nahm Platz in dem Zedernsessel unter der schlanken, kräftigen Zeder. Und Er war das Wort:

04. „Guten Tag, liebe Freunde! Aus irgendeinem Grund ist auch irgendwie das Wetter gut. Könnte man nur wissen, wozu das … Ich bin froh, euch zu sehen.
05. Es ist ein weiteres Jahr vergangen. Das Leben geht weiter, indem es verschiedenartige Aufgaben, Prüfungen bereitet. Nun, es scheint, dass ihr euch haltet. Seid sogar bis hierher gekommen.
06. Die Prüfungen werden natürlich nicht aufhören. Solange ihr lebt, ist es nötig zu lernen, immer zu lernen, so, wie es Lenin gesagt hat. (Die Worte des Lehrer wurden mit gemeinsamem Lachen der Anwesenden begrüßt).
07. Man möchte, dass ihr auch weiterhin in solcher Art fröhlicher, lustiger Stimmung alle möglichen Hindernisse, die jeden von euch erwarten, überwindet.
08. Vor allem muss man richtig gestimmt sein. Wie schwierig sie (die Hindernisse, Anm.d.Ü) auch sein mögen, vor jedem stehen gerade solche, die für eure Möglichkeiten und Kräfte berechnet sind. Gerade für die euren. Und wenn ihr versuchen werdet, alles richtig zu machen, werdet ihr siegen.
09. Und nicht nur versuchen, es einfach richtig zu machen, sondern sich bemühen – das ist wichtig. Nicht immer könnt ihr es wissen und die eigenen Entscheidungen richtig einschätzen. Aber die Bemühung, die 
Bemühung, wie man möglichst die eigenen Schritte besser machen kann – das ist das Allerwichtigste.
10. Nun, jetzt beenden wir traditionsgemäß mit der Verschmelzung und dem Gebet unsere Zeit der Zeitlosigkeit und beginnen etwas Neues, das schon auf euch wartet. Nun, es wird auf eure fröhlichen Blicke, eurer Lächeln und auf euren Siege zukommen.
11. Und ihr werdet mit Schweigen all das abwerfen, was ihr während dieser Zeit, und besonders während der Zeit der Zeitlosigkeit, in euch als das Unwichtige erkannt habt, als das, von dem es wünschenswert wäre, sich zu lösen, dem eine Absage zu erteilen, wo es wünschenswert wäre, das alles zu vergessen, damit es in der Vergangenheit bleibt und nicht mit euch auf die für euch nächstfolgende Stufe kommt.
12. Ihr werdet jetzt ganz allein bei euch all das bemerken und abwerfen, damit ihr, während ihr zur nächsten euch erwartenden Periode übergeht, mit einer neuen Bereitschaft weitergeht, mit einer Bereitschaft, um nicht die Fehler zu wiederholen, die ihr schon in gewissem Maße ganz gut erkannt habt. Und die neuen Siege werden zum Symbol der neuen Zeit werden, und ihr werdet die Herrlichkeit Gottes in noch größerem Maße durch eure Taten vermehren.
13. Nur durch Taten. Nur durch Taten!... Ihr beginnt das schon immer mehr und mehr gut zu verstehen. Nicht durch Worte, die aus eurem Munde kommen darüber, was für Gläubige ihr doch seid, und darüber, wie sehr ihr Gott liebt, wie sehr ihr Ihn rühmen möchtet. Nicht mit solchen Worten kann man seinen Lebensweg wahrhaft begehen. Das alles ist nur Schein, das ist etwas Zusätzliches, wie Schmuck am Tannenbaum.
14. Doch der Tannenbaum ist da… Einerseits natürlich bringt ihr zum Fest die gefällte Tanne. Aber man kann auch eine lebendige Tanne, die weiter am Leben bleibt, und die das Wesentliche darstellt, schmücken.
15. Ähnlich auch in eurem Leben…Das Wesen eurer Entwicklung – das sind eure Beziehungen untereinander, das ist euer Verhalten gegenüber der euch umgebenden Welt, der gesamten Realität, dem ganzen Weltall. Wie ihr dies aufnehmt, wie ihr auf eine jede Handlung, die in eurer Umgebung geschieht, reagiert - gerade diese Arbeit nämlich ist der Kern der geistigen Entwicklung.
16. Und weiter, wenn ihr dazu noch etwas zur Herrlichkeit Gottes singt - wunderbar, ihr schmückt damit zusätzlich das Grundsätzliche, ohne dem der Schmuck sinnlos wäre, ohne dieses Grundsätzliche.
17. Wenn ihr nicht durch eure Taten, durch die wirklichen, rechtschaffenen Taten, demütig, bescheiden , strebsam und hingebungsvoll Gott verherrlicht, indem ihr bei jedem Male bereit seid, eine Heldentat zu vollbringen, wobei ihr euch besiegt - wenn das alles nicht getan wird, werden die übrigen Rituale nicht schön erscheinen.
18. Gerade damit sind alle Heuchler beschäftigt, die viel über Glauben sprechen, überall geben sie darüber öffentlich Erklärungen ab, aber in ihrem Tun unterscheiden sie sich  durch nichts von denjenigen, denen sie lauthals etwas Höheres kundtun möchten.
19. Durch Taten, nur durch Taten!... Denn das lernt ihr jetzt. Deshalb muss alle Aufmerksamkeit, euer ganzer Blick nur darauf gerichtet sein, wie macht ihr denn eure Sachen im Leben, was erschafft ihr, wie begegnet ihr den Nächsten, wie reagiert ihr auf deren Taten, die durch sie um euch herum und auf euch hin geschehen. Wie solltet ihr auf den ein oder anderen Schritt seitens der Nächsten, der für euch unangenehm sein könnte, reagieren, wie werdet ihr das aufnehmen, und was werdet ihr unternehmen, um richtig reagieren zu können. Also, diese Aufgabe steht euch bevor zu lösen, noch lange, sehr lange.
20. Ihr legt die Grundlage. Den endgültigen Sieg werdet ihr noch nicht erlangen; ihn werden eure Kinder erlangen. Aber ihr beginnt bereits, ernsthafte Veränderungen zu verwirklichen, Änderungen, die niemals verwirklicht wurden.
21. Denn die Schule des Lebens wurde noch nicht im erforderlichen vollen Maße geöffnet. Es wurden einige Türen in Richtung der geistigen Welt ein wenig geöffnet, indem ihr oberflächlich bekannt gemacht wurdet mit etwas, was von Gott ausging.
22. Während ihr oberflächlich damit in Berührung gekommen seid, habt ihr natürlich unvermeidlich viel Eigenes dazugedacht, und jenes auch als das von Gott Ausgehende bezeichnet. Durch dieses Eigene habt ihr euch geteilt, habt viele Dummheiten gemacht, und jetzt behauptet ihr, dies alles sei die Wahrheit. Das hat zur Wahrheit keinen Bezug.
23. Die Wahrheit vereint. Sie teilt die Menschen nicht, sie ist für alle Menschen gleichermaßen gegeben, und sie kann nur vereinen.
24. Die Fähigkeit, die Umgebung auf richtige Weise betrachten zu können, das ist ein Zeichen der Weisheit, von geistiger Reife. Das lernt ihr.
25. Ich wünsche sehr, dass ihr möglichst mehr und aktiver das alles in eurem Leben in die Tat umsetzt, damit ihr schon darauf schauen und sagen könnt: „Ja, es war interessant, wir haben viel geschafft“.
26. Vielleicht ist das im Prinzip wenig, aber ihr kennt ja nicht das ganze Ausmaß dessen, was zu tun ist, deshalb ist es doch angebracht zu denken, es sei Vieles geschafft.

27. Nun, jetzt aber schreiten wir zur nächsten Stufe, zum neuen Jahr, wo ihr euch bemühen müsst, es würdig zu leben.
28. Aber es wird immer interessanter, das neue Jahr. Immer interessanter. Je tiefer im Wald, desto eifriger die Partisanen, ja? (Das Lächeln des Lehrers wurde mit allgemeinem Gelächter begrüßt). Leider werden diese `Partisanen´ ringsum womöglich sehr viele, irgendwie halten sie es gar nicht demütig aus, sie toben immer mehr und mehr.
29. Aber das ist nicht schlimm. Alle haben ihr eigenes Spiel. Jeder hat seine Rolle, die er entsprechend seinen Möglichkeiten spielt.
30. Bei geringen Möglichkeiten – geringe Taten, und da darf auf keinen Fall mehr vom Menschen gefordert werden. Es hängt alles von seinen Möglichkeiten ab.
31. Genau deswegen darf man natürlich niemals jemanden verurteilen. Alle machen es ja entsprechend ihren Kräften. Deshalb schaut vor allem auf euch selbst, bemüht euch, euer Eigenes maximal gut zu tun.“

32. Nach einer kleinen Pause sagte der Lehrer: „Und jetzt…“ und schloss die Augen etwas. Die Verschmelzung begann - das Geheimnis des Übergangs.

33. „Frohes Fest! Ich wünsche euch Glück, viel Freude! Bis zum nächsten Treffen“, sagte der Lehrer und lächelte. Er stand langsam auf, während Er von Gläubigen beglückwünscht wurde… Er segnete das Brot, das zum Geburtstag gebracht worden war.
34. Nach dem Wort und nach dem Sakrament der Verschmelzung und des Übergangs erschienen zwei winterliche Regenbögen über der Wohnstätte …
35. Als der Lehrer nach dem Sakrament nach Hause ging, teilte Er Vadim mit, dass Er eine sehr starke Wirkung in den Augen verspürt hatte, als Er sich den Gläubigen im Tal der Verschmelzung zuwandte, woraufhin viele Tränen flossen. Wenn die Worte zum Fest auch herausfordernd und scherzhaft waren, so flossen Tränen doch über Seine Wangen…




14. Januar 2010  -  Festansprache

Inhaltliche Zusammenfassung der Rede vom 14.01.2010:

"Solche Feste sind wohl vereinbarte Zeitpunkte und geben Anlass sich zu freuen, Lieder zu singen und zu tanzen. So sollte das ganze Leben und jeder Tag Grund zur Freude sein. Solche Festtage sind zugleich Wegzeichen auf eurem Lebensweg, die euch von Zeit zu Zeit helfen, Schlussfolgerungen zu ziehen, nochmals kritisch auf das Gemachte zurückzuschauen und sich zu besinnen, was sich während einer gewissen Zeitperiode verändert hat, um dann den nächsten Schritt zu machen, hoffentlich auf einem höheren Niveau als wo ihr bisher gestanden habt.

Auf dem Weg hierher habt ihr es fertiggebracht, das Licht zu verlieren (die Kerze ist erloschen - Anm. d. Übers.): manche gerieten dadurch in Panik, manche waren stark verstimmt, aber das ist nicht richtig. Nichts Epochales ist geschehen. Ihr seid schon klug genug und wisst, dass es kein Zufall war. Das Licht, das ihr bewahrt, ist wie ein gewisses Gerät mit einem Zeiger. Das hilft euch, eure Aufmerksamkeit dorthin zu lenken, was bisher ungenügend von euch beachtet wurde. Das hilft, nochmals kritischer und tiefer eure Taten zu bewerten. Das passiert nicht oft mit euch (dass die Kerze erlischt - Anm. d. Übers.), ihr seid bestrebt, richtig zu gehen. Doch manchmal muss man viel strenger beobachten, was mit euch los ist, ob ihr nicht eingeschlafen seid auf dem Weg, wo man doch schwitzen sollte vor Anstrengung und intensiver Arbeit, wo man eine Heldentat vollbringen soll.

Ihr seid verschieden, und verschieden schätzt ihr ein, was mit euch passiert, was ihr habt. Jeder glaubt, richtiger zu sehen und sein Verständnis als das allerrichtigste auf dieser Welt zu behaupten. Das aber ist der primitivste Egoismus. Man dünkt sich der Allerrichtigste, Einzigartigste und Wertvollste zu sein. Man kann sich nur wundern, wieso die anderen das nicht sehen und bewerten. Natürlich, solches Denken hat sich lange Jahre, ganze Jahrhunderte, tausend Jahre behauptet, und es ist nicht leicht, das in euch abzuändern. Man hat viele einfache Weisheiten des Lebens übersehen. Auf einem so langen Weg, über 1000 Jahre, sollte der Mensch doch einiges bemerken. Das sind einfache aber wertvolle Weisheiten wie: verhalte dich gegenüber deinen Nächsten, wie du wünschst, dass sie sich dir gegenüber verhalten. Das ist sehr leicht gesagt, aber wie viele verschiedene Gebote, Hinweise, Bedingungen und Modelle habt ihr gebraucht, um euch das anzueignen und es letztendlich auch praktisch zu tun. Das ist aber sehr wichtig, davon hängt eure Rettung ab, auf dieser Erde erhalten zu bleiben als normaler Mensch - das bedeutet harmlos (jemand, der niemanden und nichts verletzt). Durch seine Taten fühlt man sich nicht traurig oder schrecklich, das Gras vertrocknet nicht, der Himmel bedeckt sich nicht mit Wolken. Bis jetzt ist es traurig zu sehen, was die Menschheit tut. Es ist unpassend, hier über einzelne, kleine Menschengruppen zu reden, die tatsächlich interessante Lösungen und Tätigkeiten gefunden haben. Aber von Massen kann man hier nicht reden. Dabei hängt die Rettung der Menschheit davon ab, dass sie alle richtige Schritte unternehmen. Es genügt nicht zu sagen: wir haben Traditionen, wir werden jetzt beten und alle retten. Das ist ein kindischer, naiver Gedanke. So wie die Menschen sehr verschieden sind, auf verschiedener Entwicklungsstufe stehen, gab und gibt es Gesetzmäßigkeiten, dass es nur kleine Gruppen von Menschen sind, die vorangehen und andere hinter sich herziehen. Ihr, die hier versammelt seid, seid auch nur eine kleine Gruppe. Ihr seid dem Ruf gefolgt, bereit zum Heldentum. Das vermeiden diejenigen, die viel darüber reden, dass sie an Gott glauben. Sie haben sich einen für sie bequemen Glauben ausgedacht. Sie haben daraus eine Art "Kokoschnik" (hohe Haube bei der russischen Volkstracht) gemacht, die sie mal rausholen, aufsetzen und sagen, dass sie diesem und jenem Glauben angehören. Dann legen sie sie aber beiseite, gehen weiter, schimpfen und stellen die Gerechtigkeit nach ihrem Gutdünken her, was einem Gläubigen nicht ziemt.

Es ist die größte Schwierigkeit, zu lernen gütig zu sein, zusammen zu sein, für diejenigen, die sozusagen zusammenleben, aber nicht wahrhaftig, in der Tat, zusammenleben. Für einen Gläubigen ist es schwierig, alleine zu sein. Er weiß es zu schätzen, dass er jemandem nützlich sein kann, sich neben ihn zu stellen, um Schwierigkeiten auf seine reale Schulter zu nehmen. Nicht nur von der Ferne beten. Das ist eine gewisse Hilfe, aber nicht das Wichtigste - das Wichtigste ist, daneben zu stehen. Mit seinen Händen und seinen Worten helfen. Die Worte, die man einander sagt, sie bereiten Freude, davon wird einem warm in der Seele, sie beflügeln die innere Welt - das motiviert das Schöpferische in einem. Solche Kontakte zwischen Menschen sind das wirkliche Leben normaler Menschen. Bis jetzt aber ist der Mensch geneigt, alles um sich herum zu verurteilen, andere sind Unmenschen für ihn. Dieses Verhalten zeigt die Krankheit von Jahrhunderten. Wenn solche Gedanken wie stinkende Fliegen im Kopf herumfliegen, ist der Mensch krank.

Ihr habt zwei bedeutende Feste, im Sommer und im Winter. (Am 18. August und am 14. Januar - Anm. d. Übers.) Einmal kommt der Lehrer zu euch, ein andermal kommt ihr selbst. Aber wie kommt der Mensch zur Wahrheit, zum Wort? Nicht etwa nur mit seinen Füßen, er meldet sich wie in einem Registerbuch - ich bin hier, daneben. Oder er vermag dieses Wort in sein Herz aufzunehmen, es zu erfüllen. Zur Wahrheit zu kommen, das bedeutet Sie zu erfüllen. Das zeigt ihr Leben, ihr Umgang mit anderen. Oder sie reden nur davon, ohne selbst irgendeine Beziehung dazu zu haben. Einerseits habt ihr jedenfalls Beziehung zur Wahrheit - ihr habt ja Seelen, sie sind geboren dank Gott. Wenn man es schärfer beurteilt - man muss strenger zu den eigenen Taten stehen, doch sich dabei nicht erniedrigen. Davon ist im Letzten Testament viel, bis in die Einzelheiten gesagt. Schaut in erster Linie auf euch selbst. Bei der Entscheidung über Aufgaben und Probleme seht zunächst auf eure eigenen Schwächen. Man muss Hinweise geben können. Aber zunächst muss man von anderen einen Hinweis für sich selbst erbitten. Die anderen sehen besser, was mit euch geschieht. Seid vorsichtig: wenn die meisten mit eurer Meinung nicht einverstanden sind, dann habt ihr nicht Recht. Hört den anderen zu. Seid nicht bemüht, anderen eure Ratschläge, Kritik und Anweisungen zu erteilen. Dann übernehmt ihr die Rolle des Lehrers. Das aber ist sehr ungünstig für euch. Mit geistiger Entwicklung hat das nichts zu tun. Ihr sollt euch erinnern an ein Gleichnis, das euch schon vor einiger Zeit gegeben wurde: eine gewisse Wiese der Demut - wenn ihr euch gründlich damit auseinandersetzt, alle eure Handlungen von diesem Gesichtspunkt aus betrachtet, erst dann beginnt ihr ein reales geistiges Voranschreiten.

Gott hat euch den größten geistigen Schatz - die Seele - gegeben, die andere Wesen im Weltall nicht haben. Beeilt euch jedoch nicht, eure eigene Einmaligkeit und Größe hervorzuheben. Dabei verliert und verletzt ihr euch nur. Sorgt euch nicht darum, dass man euch bemerken sollte, beeilt euch nicht, eure Wichtigkeit zu betonen. Beginnt mit Demut und mit Bescheidenheit. Der Bescheidene aber strebt zu erfahren, woran er selbst erkrankt ist, um das zu beseitigen. Nur wenn er sieht, dass den Nächsten etwas gefährden oder verletzen kann, berührt er weich und schlicht dieses Thema. Wenn der Nächste aber nicht mit euch darüber sprechen will, bedeutet das, dass er noch nicht so weit ist, dass man ihm zuhören soll. Dann geht er einfach und arbeitet weiter an sich. Vieles, was Ratschläge für andere angeht, haben wir schon behandelt. Das ist ein schwieriges Thema, und das wird noch weiter berührt, von verschiedenen Seiten, solange der Lehrer noch da ist und es diejenigen gibt, die zuhören wollen.

Der Sieg auf diesem Weg, auf den ihr euch gestellt habt, den ihr schätzt als sehr wertvollen, von dem ihr soviel redet, bedeutet, selbst aktiv zu sein, das ist die Arbeit an euch selbst. Nochmals sei wiederholt: beeilt euch. Schlaft nicht, löst diese Aufgabe, von der so viel die Rede war - seid eine Einheit. Vermindert eure Kritik an anderen, erniedrigt sie nicht, seid hier vorsichtig. Die wahrhafte richtige Arbeit ist wie die eines Juweliers, eine sehr feine Arbeit. Wo ihr die feinsten Verschiebungen ihrer Psyche zurechtstellt. Hier muss man weise, gekonnt und mit den richtigen Instrumenten arbeiten. Das ist eine genauso präzise Wissenschaft wie Mathematik oder Physik - davon ist euer Leben abhängig, vom richtigen Steuern eurer Gefühlswelt, von der Entfaltung der Einheit zwischen euch.

Das sei das Wort zu diesem Fest an euch."

Weiter äußerte der Lehrer die Hoffnung, dass man sich nach diesem Fest mit neuer Energie und Kraft an die Arbeit mache, als würde man jeden Tag ein neues, frisches Blatt vor sich öffnen. Jedem sei eine nur für ihn maßgeschneiderte Aufgabe gegeben, je nach seinen Kräften. Es wäre dumm, sie mit anderen zu vergleichen oder gar zu neiden, dass jemand es leichter habe. Wie das Gleichnis vom Elefant und der Ameise. Alle machten eine gleichwertige Arbeit. Sonst wäre das ein zu primitives, begrenztes Sehen, man solle auf alles durch das kosmische Auge sehen, da man nun lernen soll, das Bewusstsein zu erweitern.

Die Harmonie gibt jedem nur Geschenke. Hier hat man wertvolle Eigenschaften behalten, welche in der Welt immer weniger vorzufinden sind: Das Lächeln. In der Welt aber herrscht Traurigkeit, Unsicherheit und Angst. Die Menschen schauen aufeinander wie Wölfe.

Lernt, wie Kinder auf die Welt zu sehen und mit einem Lächeln vorwärts zu gehen.


14. Januar 2009  -  Festansprache

1. Ich freue Mich, euch zu sehen, gesegnete Kinder des Lebendigen Gottes!

2. Ich freue Mich, wenn Ich sowohl diejenigen sehe, die immer wieder kommen, als auch diejenigen, die zum ersten Mal an diesen Ort kommen.

3. Der Weg ist nicht einfach, den heute ein Mensch zu wählen berufen ist, der gläubig ist, strebsam und der danach dürstet, etwas sehr Wichtiges, Heiliges, wirklich sehr Großes und sehr Wertvolles zu erfüllen. Doch auf diesem Weg wird man nicht jeden wieder und wieder sehen können.

4. Nicht jeder kann die Verantwortung, die auf seinen Schultern lastet, aushalten. Nicht jeder, der in dem Moment voller Begeisterung ist, da er mit dem Großen in Berührung kommt und sein Verlangen äußert, etwas sehr Wichtiges zu erfüllen, kann dieses Große in all seinen Schwierigkeiten auch erfüllen.

5. Einst vor vielen Jahren sind die, die hier leben, mit dem sogenannten Begriff «Sarniza»*) in Berührung gekommen und haben von sehr wichtigen Orientierungspunkten gehört, zu denen sie hinstreben sollten.
Wenn sie alles in der rechten Weise befolgen würden, wären sie später in der Lage, harmonisch und mit der größtmöglichen Leichtigkeit oder Bequemlichkeit durch die wahrscheinlich extremen Bedingungen hindurchzugehen, in welche der Mensch sehr leicht geraten kann, wenn er in einem System lebt, das euch wohlbekannt ist und schon lange existiert und das für sehr viele von euren Vorfahren zu einer Feuerprobe wurde.

6. Und heute kann man wohl schon die ganze Welt zum langerwarteten «Sarniza» beglückwünschen. Natürlich soll das euch, die ihr hier lebt, nicht in besonderer Weise treffen. Doch wie leicht kann dieser Umstand die wahren Werte des Menschen aufzeigen, welche bei ihm versteckt sein können, solange er sich auf irgendein bedingtes Wohlergehen stützt, das er sich erdacht hat und das er jahrelang mit Hilfe von vielfältigen Voraussetzungen und Verträgen gefestigt hat.

7. Was also wird aus dem Menschen, wenn diese Bedingtheiten einstürzen? Wie wird er sich verhalten? Welche wahrhaften Werte kann er dann zeigen, wenn das, auf was er immer gezählt hat, ins Wanken geraten ist? Und wie sehr ist er in der Lage, weiterhin zu lächeln? Wird er wohl weiter freigiebig sein, wenn er früher Freigiebigkeit gezeigt hat?

8. Wie groß ist doch die Illusion von Stabilität, die der Mensch einmal für sich bestimmt hat, die Illusion, dass diese Stabilität unerschütterlich ist und die Illusion, dass eine solche Stabilität notwendig ist. Aber das kann man erfahren, wenn man in bestimmte Bedingungen gerät, wo man diesen Trugschluss und diese Scheinwelt am eigenen Leib deutlich fühlen kann. Wie wünschenswert wäre es doch, dass all dies so schnell wie möglich einstürzt, obwohl aus solchen Zusammenbrüchen viel Unglück und Kummer folgen wird.

9. Auf dieser «Festung» aber ist der Mensch verloren. Und solange er sich an dieser «Festung» festklammert, wird er nicht aufhören, Unheil zu verbreiten, indem er sein Schicksal nach und nach zerstört, was aber im Alltag unbemerkt zu bleiben scheint. Und eines Tages begegnet er jenem Abgrund, der nicht einfach mit einem Satz zu überwinden sein wird.

10. Weil es euch bestimmt ist, jeden Abgrund in eurem Schicksal, den man von Geburt an sehen kann, mit Hilfe vieler, aufeinander folgender Hinweise zu überwinden, die zwar undeutlich oder unwichtig erscheinen können, wenn man sie aber beachtet, werdet ihr allmählich fähig sein, das zu überwinden, was sich für euch unerwartet vor euch auftun kann.

11. Aber wenn ihr sorglos durch das Leben geht und in erster Linie Selbstsicherheit zeigt, fragt ihr euch später einmal am Rande solcher Abgründe: Was tun? Was könnte man denn jetzt machen? Wie das überwinden? Und man wird nur sagen können: «Aber jetzt geht es gar nicht mehr.» Denn alles, was euch gegeben wurde, habt ihr unbeachtet gelassen. Und wie wollt ihr denn jetzt alles an einem Tag entscheiden? Obwohl ihr jahrelang beständig und ausdauernd auf diesen Tag zugegangen seid und dabei das Unnütze und Falsche an den Tag gelegt habt.

12. Und diese Schwierigkeiten äußern sich in unterschiedlichem Umfang im Schicksal jedes Menschen. Trotzdem gelingt es ihm, manches zu überwinden - wenn auch nur Unwesentliches. Aber auf dem Weg des Menschen erscheint das Wichtige, das Bedeutende immer mehrmals. Und so einfach ist das nicht zu überschreiten und zu überspringen. Dazu sollte man heranreifen, indem man aufmerksam und dankbar all diejenigen Zeichen und Hinweise wahrnimmt, die im Leben gegeben werden.

13. Wenn der Himmel sich mit Wolken bedeckt, so könnt ihr diesen einfachen Sachverhalt gut erkennen und verstehen, dass es Regen geben wird. Aber in eurem Leben zeigen sich immer mehr und öfter Zeichen, die das Eintreten von etwas außerordentlich Wichtigem aufzeigen, durch das ihr nur in der rechten Weise hindurchgehen könnt, wenn ihr euch kundig und weise darauf vorbereitet habt.

14. Im Falle des Regens trefft ihr Vorkehrungen wie Regenschirm und Regenmantel, hier ermöglicht eure Weisheit bereits, die richtige Entscheidung zu treffen. Aber beim Eintritt dessen, was die Menschen im globalen und großen Maßstab auf der ganzen Erde erwartet, werden weder die Regenschirme, noch die Regenmäntel ihnen eine Hilfe sein. Davor kann euch nur eure seelische Reinheit bewahren,

15. Nicht aber jene Fähigkeit, mit der der Mensch übereifrig versucht, sich rechtschaffen darzustellen und regelmäßig versucht, gewisse erdachte Sakramente zu erfüllen, rechtzeitig irgendeinem Ritus zu folgen, nicht dieses also, sondern jene seelische Reinheit, die ihr euch in jeder Sekunde während eures ganzen Lebens erarbeitet, durch eure eigenen ständigen Bemühungen, bei jedem Atemzug, wenn ihr erwacht oder wenn ihr euch schlafen legt. Wohin ihr auch geht, solange ihr denkt, solange ihr lebt, habt ihr jeden Augenblick die Möglichkeit, euren Geist zu bilden. Und diese Seelenbildung ist eben langwierig und muss umfassend und vielschichtig sein.

16. So hat sich das Sakrament entwickelt, welches sich zum ersten Mal mit eurer Geburt in der Welt des Daseins geäußert hat, als für euch die Aufgabe begann, zu lernen, wie man Herrschaft über sich selbst erlangt und jene einzigartige Gefühlswelt zu beherrschen, über die nur ihr auf der Erde verfügt, aber niemand sonst in der großen, weiten Welt des Alls - eurem zukünftigen Zuhause.

17. Es war ein mühevoller Weg, der sich einst vor euch erstreckt hat und dessen Anfangsteil, die erste Etappe, ihr bald beenden werdet: die Etappe des Werdens und der Selbstbestimmung, in der euch bevorstand, euch zu erkennen, den Sinn zu verstehen, wofür ihr geboren seid und in der rechten Weise die Hand Dessen zu ergreifen, Der euch das Leben gegeben hat, und danach niemals mehr Seine Hand loszulassen und das Vorbestimmte in Jahrhunderten, in Jahrtausenden, in der Ewigkeit zu erfüllen.

18. Man darf die Hand seines Vaters jedoch nicht endlos suchen, das ist gefährlich. Deswegen ist euch eine bestimmte Frist bestimmt worden, und diese geht bald zu Ende.

19. Ihr seid frei in eurer Wahl, ihr alle seid in euren Entscheidungen frei. Obgleich das Gesetz für alle einheitlich ist, erwirbt nur der, welcher dieses Gesetz annimmt, das Recht, in Ewigkeit zu leben. Aber die Wahl sollt ihr selbst mittels vieler Hinweise treffen.

20. Doch der Weg, den ihr betreten habt, ist ein Weg, auf dem es nicht möglich ist, euch zu lehren, gläubig zu sein. Es ist nicht möglich, den Menschen zu lehren, ein Heiliger zu sein, nicht möglich, den heiligen Glauben zu lehren, weil dies alles mit der Reife in Erscheinung tritt. Je reifer die Seele eines Menschen ist, desto mehr offenbart sich das, was dieser reifenden Seele eigen ist.

21. Man kann ein junges Bäumchen nicht lehren, große und gute Früchte zu geben. Es bedarf Zeit, in der eine bestimmte Reife erreicht wird, dann wird es selbst diese Früchte geben, und sie werden natürlich sein. So darf man auch den Menschen nicht den Glauben lehren. Man kann ihm zwar Orientierungspunkte geben, aber das bedeutet nicht, dass er auch sofort die entsprechenden Früchte geben wird, wenn er von diesen Orientierungspunkten gehört hat.

22. Gerade das könnt ihr an den einfachen historischen Umständen sehen, wo ihr viele verschiedene Glaubensrichtungen auf der Erde vorfinden könnt, die aufgrund ihrer Lehren nicht wenig Interessantes und Gutes beinhalten, und es gibt auch nicht wenig, was wirklich der Wahrheit entspricht. Es gibt Milliarden Gläubige auf der Erde, man erinnert sich aber nur an einzelne würdige. Man kann an den Fingern abzählen, wen in jeder Glaubenslehre man zu den würdigen Gerechten zählen kann. Gegeben wird der Glaube aber doch allen. Alle lesen die Lehre, und alle sind fähig, jeden Buchstaben dieser Lehre zu lesen. Es ist aber nicht so einfach, für jeden, der liest, ebenso in Erscheinung zu treten, wie jene Einzelnen, die in der Geschichte aufgetreten sind. Es hängt von der Reife ab.

23. Und nur durch seine eigenen Bemühungen reift der Mensch. Man kann ihm die Weisheit nicht übergeben, er kann die Weisheit nur selbst nehmen, und das umso schneller, je mehr er von sich fordert: indem er also einen richtigen Schritt macht und sich sich selbst zuwendet sowie imstande ist, die richtigen Wechselbeziehungen zu seinem inneren «Ich» aufzubauen. Damit er nicht mit sich selbst streitet, wobei in erster Linie der Egoismus gewinnt, sondern damit er in der rechten Weise mit den anderen umzugehen und sich in Ordnung zu bringen versteht, damit seine Natur sich in die nötige Richtung wendet und indem sie die Schwierigkeiten überwindet, erwirbt sie die nötige Weisheit.

24. Ihr vielen hier habt den Ruf gehört und seid an diesen Ort gekommen. Dies war der erste würdige Schritt. Euch gebührt Ehre.

25. Aber der erste Schritt, das ist noch nicht die ganze Arbeit. Ihr seid an die Arbeit herangetreten. Ihr seid an die Werkbänke getreten, hinter denen ihr arbeiten sollt. Obwohl heranzutreten eigentlich schon eine Heldentat ist. Aber die Hauptarbeit ist doch - was ihr später machen werdet. Wie werdet ihr eure Arbeit machen, für die euch eine gewisse Zeit gegeben ist? Aber sie währt nicht ewig.

26. Jene Frist, die Ich am Anfang erwähnt habe, muss zu Ende gehen. Das bedeutet, ihr müsst etwas zustande bringen und zwar etwas sehr Wichtiges zustande bringen, worüber gerade ihr schon vieles gehört habt. Ihr habt nicht nur einfach vieles gehört, sondern alles Notwendige, und alles sogar von verschiedenen Seiten: sowohl von der Seite der höchsten Strenge und des Idealfalles, bedingt durch die vorliegende Zeitperiode, als auch von der Seite der Berücksichtigung bestimmter Schwächen, die sich beständig zeigen konnten, und ihr hattet die Möglichkeit, zusätzliche Hinweise zu hören, die etwas mildernd und erleichternd für eure Handlungen waren. Aber alles, was möglich ist, habt ihr gehört.

27. Ihr habt einst auch von dem bildhaften Begriff «Sarniza»*) gehört, und es wurde euch einmal zu diesem Thema nicht wenig gesagt … Für die Weisen ist es ein Zeichen. Für die wahrhaft Bestrebten wird jede Kleinigkeit behutsam mit Verständnis bewahrt, aber nicht als etwas Zeitweiliges, sondern als etwas, worauf ihr regelmäßig Acht geben müsst, indem ihr euch fragt, ob ihr eurerseits alles Nötige getan habt.

28. Aber ihr seid alle verschieden. Der eine kann Acht geben, ein anderer ist noch nicht dazu in der Lage. Ihr habt euch aber auch nicht zufällig alle hier versammelt. Das bedeutet also, dies ist auch berücksichtigt worden, und es ist euch nach euren Kräften gegeben worden. Das Resultat kann dennoch verschieden sein, es ist nicht festgeschrieben. Die Vollendung des Zeitalters der Macht kann verschiedener Art sein, denn ihr seid ja frei in euren Entscheidungen.

29. Das ist kein Weg, auf dem man euch vorantreiben kann. Es ist kein Pionierlager und kein Komsomol-Bauprojekt (Komsomol - Jugendorganisation in der ehem. UdSSR - Anm. d. Übers.) und auch nicht etwas, was mit der Partei verbunden ist, wo man mit irgendwelchen furchteinflößenden Maßnahmen jemanden erschrecken kann und ihm drohen kann, ihm das Parteibuch abzunehmen … Hier hängt alles von eurem Bewusstsein ab. Ihr seid doch vernünftige Menschen. Ihr seid doch die Vertreter einer vernünftigen Zivilisation. Ist es denn notwendig, den Verstand mit Ängsten anzutreiben?

30. Die Ängste müssen das Leben der Tiere regulieren, was ja auch ständig geschieht und ewig und harmonisch so geschehen wird. Aber für den Menschen ist Angst eine gefährliche Erscheinung. Es ist eine grobe Form, den Menschen zu verwalten - es ist die niedrigste Form. Die normale ist es, wenn ihr nicht nur einfach versteht, wie man es richtig machen muss, sondern ihr es sogar so sehr wollt, dass euch nichts aufhalten kann.

31. Euch wurde vieles dazu gesagt, damit ihr versteht, was richtig ist. Aber vielen fehlt die Reife, damit man das machen möchte, im gehörigen Maß machen will. Und viele von euch hängen von der Angst ab. Wenn es keine Angst gibt, entspannt ihr euch. Erst wenn die Angst erscheint, setzt ihr euch in Bewegung. Aber das ist eine primitive Form.

32. Lernt, das machen zu wollen, was ihr schon als richtig erkannt habt. Ihr könnt lernen, zu wollen, wenn ihr alle eure Kräfte ausrichtet, um das zu erfüllen, was für euch als das Richtige festgelegt ist. Ihr kennt die Gesetze. Eure Aufgabe ist es, sie nicht zu vergessen im Alltag, der euch immer zwingt, an Werte zu denken, die ohne geistigen Charakter sind; diese zahlreichen Hinweise nicht zu vergessen, die euren rechtschaffenen Weg bestimmen.

33. Ich hoffe, dass ihr, wenn ihr euch auch irgendwo entspannt habt, dennoch aufwachen könnt und das Versäumte nachholen könnt. Denn die Zeit schreitet voran und fragt euch nicht, ob ihr fertig seid oder nicht. Sie läuft und bringt euch sanft auf eine andere Lebensbahn. Sanft, aber auch unabänderlich und beharrlich wird sie euch hinübergeleiten.

34. Und wie sehr werdet ihr denn bereit sein? Oder kann man zu jemandem sagen: wie sehr können eure Kinder bereit sein? Habt ihr es denn geschafft, ihnen alles zu geben, wozu ihr die Möglichkeit hattet? Nicht zu zwingen (ihr versteht schon: du kannst niemanden zwingen, diese Werte anzunehmen), sondern man muss allseitig verstehen, sie darzureichen. Im Weiteren trifft jeder selbst seine Wahl: was er nimmt und was er auf später verschiebt.

35. Seid gesegnet, wenn ihr diesen Weg mit all seiner Vielschichtigkeit betreten habt!

36. Ich hoffe, dass ihr an dem Feiertag, der schon für euch zu einem traditionellen Tag geworden ist, dazu kommt, etwas zusätzlich zu überdenken und sehr wichtige und neue Schlussfolgerungen für euch zu ziehen, und damit ihr, wie es schon Tradition an diesem Tag ist, in den Minuten des Schweigens verharrt, um zur nächsten Epoche überzugehen, auf eine weitere Stufe, indem ihr die Bereitschaft zeigt, allem zu begegnen, was diese Stufe schon für euch bereithält.

37. Für jeden ist ein Geschenk vorbereitet. Ich hoffe, dass ihr ausreichend Weisheit zeigt und dankbar sein werdet. Denn alles, was ihr findet und alles, was ihr finden werdet, ist nur zu eurem Wohl. Es ist nicht eine Sache des Gläubigen, über das Geschenk zu klagen oder kritisch auf das Geschenkte herabzuschauen. Nehmt dankbar das an, was der Vater euch zu geben gewünscht hat und versteht in der rechten Weise, dass es sehr gut ist, dass eure Wünsche mit Seinen Wünschen nicht übereingestimmt haben.

38. Und jetzt also vertiefen wir uns schweigend ins Gebet. Und das Sakrament soll sich vollziehen. Schreitet ins nächste Jahr hinüber, welches euch helfen wird, besser und weiser zu werden und den Ruhm Gottes auf der Erde deutlicher zu bezeugen.

39. Glück euch! Ich gratuliere euch zu diesem Feiertag! Schreitet weiter auf dem Weg ...

 

*) Das russische Wort «Sarniza» bedeutet so viel wie «Wetterleuchten». Das ist ein Spiel, das aus der sowjetischen Zeit kommt. Man stellt sich eine Notsituation vor (Krieg, Naturkatastrophen usw.) und dazu werden sogenannte «Hindernisstrecken» eingerichtet, die man überwinden muss. Und dann wird nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch geübt, wie man sich in solch einer Situation verhält (Erste Hilfe, Umgang mit Schutzausrüstung usw.).




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