Interview für ein russisches TV-Programm


Ein Auszug aus Vadim 23, Kapitel 9:

Am zwanzigsten August gab der Lehrer für den TV-Kanal “Kultur“ ein Interview.

Fragen

Frage 1:
Ich habe viele Ihrer Werke gesehen und war erstaunt, als ich erfuhr, dass Sie dies absolut niemals gelernt haben. Erzählen Sie bitte, was hat Sie überhaupt bewegt zu malen?

Frage 2:
Sagen Sie bitte, welche Aspekte Ihrer Lehre, Ihres Wortes, das, was Sie den Menschen überbringen, welche Aspekte sind also besser nicht mittels Worten, sondern eben visuell weiterzugeben?

Frage 3:
Heißt das dann, dass Gott den Menschen dafür geschaffen hat, damit er die umgebende Realität ändert?

Frage 4:
Gott hat Ihnen Talent gegeben. Oder ist dies bei Ihnen kein Talent, sondern eine Fähigkeit, und sie ist bei Ihnen auf irgendeine Weise erschienen?

Frage 5:
Wie in etwa, mit zwei Worten gesagt, ist Ihre Mission? Und ändert sie sich im Laufe der Zeit? Sie sind schon zwanzig Jahre bei uns, Sie lehren uns... Hat sich dadurch die Mission geändert?

Frage 6:
Und können Sie sich an Ihr erstes Erscheinen auf der Erde erinnern?

Frage 7:
Wahrscheinlich sind sehr große Bemühungen notwendig, um das zu vergeben, was Ihnen die Menschen damals angetan haben.

Frage 8:
Nun, in diesem Leben gibt es bei Ihnen mehr Angenehmes. Zum Beispiel können Sie es sich erlauben, Frauen, Kinder zu lieben. Irgendwie fühlen sich die Menschen zu Ihnen mehr hingezogen, sie kommen aus den verschiedensten Orten...

Frage 9:
Nun, und Liebe fühlen Sie ebenso wie die Menschen?

Frage 10:
Und ist es überhaupt schwer, den Menschen nahezubringen, was gut und was schlecht ist

Frage 11:
Sehr interessant. Und Sie erscheinen in dieser Zeit als Gottesmensch?

Frage 12:
Und gibt es Heilige Menschen?

Frage 13:
Und nun zum Schluss eine Frage, die ich früher schon einmal gestellt habe, aber keine genaue Antwort erhalten habe. Sind Sie der Sohn Gottes?

Frage 14:
In der Gemeinschaft sagt man, dass Sie die zweite Erscheinung Christi seien... Folglich sind Vissarion und Jesus Christus der eine Mensch?


Antworten

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Frage 1:
Ich habe viele Eurer Werke gesehen und war erstaunt, als ich erfuhr, dass Sie dies absolut niemals gelernt haben. Erzählen Sie bitte, was hat Sie überhaupt bewegt zu malen?

Vissarion:

So eine eigenartige Tätigkeit birgt zwei Aspekte. Der eine ist mit der Selbsterhaltung verbunden. Die umgebende Welt ist Meiner inneren Welt sehr fremd. Und in irgendeinem Moment begann die Wahrnehmungsschwierigkeit dessen zu entstehen, was ringsum vor sich geht, und Ich musste Mich ernsthaft ablenken.

Das ist das Erste, was geschehen musste, was seinerseits auch in alles Übrige harmonisch eingeflochten wurde. Weil die bildende Kunst, als auch eine beliebige andere Kunstform, wo der Mensch strebt, das Schöne zu besingen – den Hauptteil der geistigen Entwicklung ausmacht. Und dies darf keinesfalls von dem Begriff des “Geistigen“ abgesondert werden.

Deshalb, wenn Ich Mich dieser Tätigkeit gewidmet habe, musste Ich sie gleichzeitig besser fühlen können. Anfangen, jene Schattierungen des Menschen wahrzunehmen, die Ich würde nutzen können, um den Schülern schon etwas nahezubringen. Ich bringe ja nicht irgendeine Information, die in Meinem Bewusstsein sozusagen hätte fixiert sein sollen. Ich formte sie, diese Information. Aber um sie zu formen, muss Ich das fühlen, was vor sich geht. Ich muss dies berühren, fühlen und in eine bekannte, dem Menschen verständliche Form hüllen.

Daher muss Ich viele Nuancen, die zu berühren wichtig sind, besser verstehen, diese Nuancen berühren, sie fühlen. Und dann ist Mir das klarer, was mit dem Menschen geschieht, Ich kann es ihm dann besser erklären.

Das Geistige und die Kunst sind zwei solche Hälften (wobei es vielleicht sogar zulässig wäre zu sagen) wie Mann und Frau. Das heißt, bei der normalen Entwicklung sollen Mann und Frau eins sein. Ebenso auch die Kunst und das Geistige – sollen eins sein. Das Geistige setzt vor allem die grundsätzliche Fähigkeit voraus, die eigene Gefühlswelt zu beherrschen, indem man sie richtig organisiert. Und bildende Kunst – heißt, die Fähigkeit, die Gefühlswelt, die im Innern schon schön ausgebildet ist, in die Werke, die der Mensch zu gestalten vermag, einfließen zu lassen.

Und wenn ein Mensch zu schaffen beginnt, so fängt er an, den ihn umgebenden Raum zu verändern. Indem er Bilder mit Liebe gestaltet, stellt er heilende Werke her, neben ihnen kann man genesen. Wenn er versuchen wird, nur sich zu zeigen (also die entgegengesetzte Seite von Gestaltung und geistiger Entwicklung, so sind das die egoistischen Manifestierungen), dann handelt es sich um gefährliche Bilder.

Es gibt sehr viele davon, man versucht, sie hoch zu bewerten, aber sie tragen in sich todbringende Gefahr. In ihrer Nähe, wenn man offenen Herzens ist, kann man sich mit der Zeit schlecht fühlen. Irgendeine Schwere beginnt den Menschen zu befallen, er fängt an zu fühlen – dass etwas nicht stimmt. Es geht von dem Hintergrund dieser Bilder eine negative Wirkung aus. Diese negative Wirkung wird von dem Hintergrund dieser Bilder ausgestrahlt. Man kann solche Phänomene sogar messen, das heißt, sie sind real und messbar.

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Frage 2:
Sagen Sie bitte, welche Aspekte Ihrer Lehre, Ihres Wortes, das, was Sie den Menschen überbringen, welche Aspekte sind also besser nicht mittels Worten, sondern eben visuell weiterzugeben?

Vissarion:

Schwer, etwas darüber zu sagen. Vielleicht ist etwas möglich... Aber über dieses Thema habe Ich nie nachgedacht. Weil das, was Ich bringe, vor allem mit den Gesetzen der geistigen Entwicklung des Menschen verbunden ist und dies durch Worte mitgeteilt werden kann. Vermittelt in zugänglicher, klarer Form. Mehr noch, nachdem Ich Mich früher schon mitgeteilt hatte, musste Ich daraufhin mehrmals dieses Thema von den Seiten berühren, die jemandem in diesem Moment noch nicht klar waren.

Darum ist festzustellen, dass Ich während der zwanzig Jahre Meines Predigens nicht selten die Fragen berühren musste, die Ich schon in den ersten Jahren besprochen hatte. Es kommt vor, dass eine Frage von so einer Seite berührt wird, wo Ich kaum ahnen konnte, dass dem Menschen gerade dies nicht klar werden konnte, dass es irgendeine Nuance in seinem Bewusstsein gibt, die ihn gestört hat, dies richtig aufzunehmen. Denn der Mensch nimmt alles, was er erlebt, nicht mit dem Verstand wahr, sondern mit den Gefühlen. Würde dies durch den Verstand stattfinden, wäre es einfacher, eine Erklärung würde reichen.

Aber der Mensch, das kann man lächelnd sagen, ist in der Tat ein pseudo-vernünftiges Wesen. Das heißt, er ist mit dem Verstand ausgestattet, aber er nimmt alles durch seine Gefühle wahr. Und sein Verstand wird dem untergeordnet, so, wie er fühlt. Das heißt, er nimmt für sich dasjenige als Wohl an, was ihm gefällt. Nicht dasjenige, was richtig ist, sondern das, was ihm in diesem Moment gefällt.

Aber wenn er von Anfang an vorläufig noch nicht richtig geformt ist, so ist alles, was ihm gefällt, zuerst einmal nicht richtig. So muss dies alles zerbrochen werden. Also ist solch ein Hinweis zu geben, der in der Tat dem Menschen nicht gefällt. Aber er muss irgendwie reifen, anfangen zu fühlen und irgendwo im Innern zu verstehen, dass man es tatsächlich anscheinend wirklich so machen sollte, obwohl man es nicht möchte. Aber indem er dies in sich zerbricht, kann er sich besiegen und alles, alles im Innern auf diese Weise ändern.

Deshalb werde Ich vor allem über Gesetze sprechen, Ich werde sie mitteilen. Und sie sind mit den gegenseitigen Beziehungen von Menschen verbunden (das ist das Erste) und damit, wie der Mensch die ihn umgebende Realität wahrnehmen muss. Aber Ich muss sehr viel zu diesem Thema sagen. Es einfach zu zeigen – ist schwierig. Nun, in diesem Fall ist es Mir vielleicht auch gelungen, in dieser Zeit irgendetwas mit den Händen zu schaffen, etwas damit zu zeigen.

Aber Ich bin kein Maler, Ich habe etwas sozusagen einfach angepackt und gemacht, das war keine besondere Mühe für Mich. Aber dies hat seine Spezifik. Vor allem ist dies mit der Fähigkeit des Menschen verbunden, die umgebende Realität visuell wahrzunehmen und damit, wie diese Information in seinem Bewusstsein bearbeitet wird und wie sie weiter mit dem Bewegungssystem, mit seinen Händen, in Zusammenhang gebracht wird.

Der Mensch muss lernen, diese Erscheinungen in seinem Organismus, seiner Physiologie, zu koordinieren, und dies soll ihm nicht irgendeine besondere Mühe bereiten. Seine Hauptarbeit liegt für ihn nicht darin, malen zu lernen, sondern darin, möglichst tiefer die Begeisterung an dem, was man sieht, zu äußern. Das ist das Wichtigste beim schöpferischen Tun – seine Augen am Anblick der umgebenden Realität zu weiden. Weil nur dieser Grundsatz richtig und in nötigem Maße die umgebende Realität ändern kann. Wofür der Mensch auch geboren wurde – diese umgebende Realität zu ändern.

Deshalb ist der Mensch für die Ewigkeit geboren und nicht nur für eine kurze Zeit, um zu strampeln, um es fertigzubringen, irgendwohin zu springen und dann in der weiteren Ewigkeit Weintrauben und Gebäck zu genießen. Das ist äußerst großer Unsinn. Dafür wurde der Mensch nicht geschaffen, dies wäre eine große Dummheit.

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Frage 3:
Heißt das dann, dass Gott den Menschen dafür geschaffen hat, damit er die umgebende Realität ändert?

Vissarion:

Ja. Weil er in diesem Fall das tut, was der Vater selbst nicht tun kann. Der Vater kann nicht direkt auf die Welt der Materie einwirken. Sein Wesen befindet sich in einer anderen Realität.

Der Mensch hat einen festen Körper. Der Mensch ist nämlich vor allem nicht sein Körper, sondern Seele, die direkt aus der Realität des Vaters geschaffen wurde. Sie ist einzigartig. Aber sie musste so eine Verdichtung erleben, die sie fähig gemacht hat, sich mit dem Biologischen, das auf der Erde seine Existenz begann (das heißt, mit diesem Organismus, den der Mensch jetzt hat), zu vereinen.

Und im Allgemeinen sollen die natürlichen menschlichen Naturempfindungen, die Gefühle, sein Naturego, sich mit den Gefühlsbesonderheiten der Seele verbinden. Bei dieser Zusammensetzung ist der Mensch in sehr ungewöhnliche Verhältnisse geraten, er ist über die Grenzen, die in der Harmonie der Natur zugelassen waren, hinausgegangen.

Also, in der Welt der Natur ist alles so ausgeglichen, dass der biologische Organismus den Gesetzen der Harmonie leicht zu folgen beginnt. Er findet schnell den harmonischen Weg und beginnt, diesem intuitiv zu folgen.

Der Mensch, wie ihr von eurer Geschichte her schon wisst, kann sich schon seit Jahrtausenden immer noch nicht in diese Harmonie einfügen. Wohl fühlt er auch etwas, aber er läuft in eine andere Richtung, warum auch immer. Das ist so, weil seine Gefühlswelt dank des geistigen Gewebes um ein Vielfaches verstärkt wurde, stärker, als dies unter den natürlichen Verhältnissen der Natur zugelassen war.

Das geistige Gewebe, welches der Gefühlswelt des Menschen gewissermaßen ähnlich ist, vergrößerte bei dieser Vereinigung stark die Erscheinungen der Gefühlswelt des Menschen. Und das Bewusstsein des Menschen geriet elementar unter den Einfluss des Egoismus des Menschen selbst. Diese Periode der Existenz der Menschen ist damit verbunden, dass der Mensch lernen muss, seinen Wert zu verstehen, sich zu erkennen und seine Gefühlswelt zu organisieren. Sofort, nachdem ihm dies gelungen ist, öffnet sich vor ihm das gesamte Weltall.

Aber solange er dies nicht tun kann, darf er nicht über die Grenzen der Erde hinausgehen. Denn dies würde dann ein großes Unglück für die Welt des Weltalls bedeuten. Alle Fantasien, die der Mensch über Kriege im Weltraum darstellt, sind nur im Kopf des Menschen selbst. In der Welt der Harmonie geschieht so etwas nicht, keiner führt solche Kriege. Darum kann er nicht hinausgelassen werden.

So eine globale Aufgabe steht vor dem Menschen. Und es gibt ebenso ein globales Problem – es ist unmöglich, den Menschen zu zwingen, die richtigen Schritte zu machen, er selbst muss sich entschließen, diese zu tun. Das heißt, es geht um die Freiheit der Wahl. Und das ist das Allerschwierigste.

Es kann ihm gezeigt werden, wie es richtig ist, aber nur diejenigen wählen dies Richtige, die dazu am meisten reif geworden sind. Alle übrigen wenden sich ab und beweisen etwas anderes. Wodurch sie zugrunde gehen, leiden, aber sie bewegen sich beharrlich in die gewählte nicht richtige Richtung.

Aber das System der Reinkarnation, das dafür absichtlich eingeführt wurde, zwingt den Menschen immerhin, positive Erfahrungen anzusammeln und auf dieser Erde immerhin noch zu bestehen. Wodurch man sehen kann, dass Kinder einen unterschiedlichen Grad an Talenten, warum auch immer, an den Tag legen. Und man kann dann, indem man von den primitiven Vorstellungen über Gott ausgeht, eine ebenso primitive Frage stellen: Was, liebt Gott etwa nicht alle gleichermaßen? Warum kommen talentierte als auch nicht talentierte Kinder zur Welt? Ursprünglich sind bei allen Kindern die Seelen gleich, aber diese angesammelte Erfahrung beginnt, sich gerade da auszuwirken.

Je mehr es die schöpferische Schaffenserfahrung gibt, umso früher beginnt das Kind, eine Neigung zum Schöpferischen zu zeigen. Es beginnt, etwas selbst mühselig und geduldig anzufertigen, das gefällt ihm. Und je weniger von dieser Erfahrung vorhanden ist, umso unruhiger ist die Seele, es läuft überall herum, fordert für sich mehr Aufmerksamkeit, aber schaffen kann es vorläufig noch nicht. Hier braucht man schon Geduld und viel Kraft, um ihm das beizubringen.

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Frage 4:
Gott hat Ihnen Talent gegeben. Oder ist dies bei Ihnen kein Talent, sondern eine Fähigkeit, und sie ist bei Ihnen auf irgendeine Weise erschienen?

Vissarion:

Vor allem sind es einige Besonderheiten, die mittels Wahrnehmung der umgebenden Welt - durch Meine Physiologie - verbunden sind. Man kann sagen, dass es sich um eine gewisse Veranlagung handelt, die bei der Formung Meines Körpers, der unter bestimmten Bedingungen geboren werden musste, berücksichtigt wurde. Ein passender Körper, der maximal günstig das realisieren kann, was Ich machen muss.

Dies wird berücksichtigt, aber er wird nicht von Gott geschaffen. Er wird entsprechend dem natürlichen Verlauf der Entwicklung berücksichtigt. Kann sein, dass so eine nicht große Korrektur erfolgen kann, aber dabei handelt es sich um eine nicht große Korrektur, wo die Gegebenheit berücksichtigt wird, immerhin von einem Menschen selbst geboren zu werden.

Und wie Ich schon gesagt habe, Ich bin doch kein Maler. Ich kann Mich mit allem möglichen beschäftigen. Wenn Mir Zeit zur Verfügung gestellt wird und Ich interessiert bin, ist es für Mich keine Mühe, ein beliebiges künstlerisches Gebiet zu beherrschen.

Aber für Mich ist das ein Spiel. In einem Moment von Interesse zieht es Mich an. Aber Mein Interesse ist vor allem mit Meiner hauptsächlichen Mission verbunden. Gleich, nachdem das Interesse verschwindet, interessiert Mich dies überhaupt nicht mehr. Das heißt, Ich kann deswegen nicht entbrennen, Ich habe diese Eigenschaft nicht.

Bei so etwas handelt es sich um ausgesprochen menschliche Besonderheiten, wegen welcher der Mensch geboren wurde, damit er weiter auf der Erde eine Ewigkeit lang brenne. Brennen eben wegen des Schöpferischen, nicht einfach wegen irgendwelcher negativen Emotionen. Und negative Emotionen kann er nur wegen des Einen haben – dass er etwas nicht ganz richtig geschafft hat. Wenn er sieht – er hat etwas gestaltet, was ihm nicht ganz gefällt, er will es aufs Neue versuchen und noch besser machen. Nur auf diese Art darf er brennen.

Daher, alles, was mit Mir verbunden ist... ist gewissermaßen anders. Ihr braucht sogar nicht einmal fragen, es ist nicht auf den Menschen anzuwenden.

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Frage 5:
Wie in etwa, mit zwei Worten gesagt, ist Ihre Mission? Und ändert sie sich im Laufe der Zeit? Sie sind schon zwanzig Jahre bei uns, Sie lehren uns... Hat sich dadurch die Mission geändert?

Vissarion:

Nein. Die Mission kann sich niemals ändern. Weil Mein Wesen nur für das Eine geschaffen wurde – in dem Moment, wo die menschliche Gesellschaft, oder (anders gesagt) die Wesen, die das geistige Gewebe besitzen (um diesen Begriff zu erweitern, das Weltall berücksichtigend, nicht aber nur die Erde), in der einen oder anderen Welt eine Korrektur ihrer Entwicklung benötigen (ansonsten eine Gefährdung ihrer Existenz entstehen kann, sie könnten sich selbst zerstören), - dann muss Ich dort erscheinen, in ihrem Körper zur Welt kommen, im Laufe irgendeines Zeitraumes geformt werden, damit Mein Bewusstsein sich auf die Ebene dieser Gesellschaft einstimmt.

Und dann, indem Ich Meine Gefühlswelt aktiviere, fange Ich an, sofort zu sehen, was nicht richtig vor sich geht. Im Weiteren werde Ich dies in die für ihre Bewusstseinsebene verständliche Formen und in Bilder umwandeln... Aber dieses Wesen ist nur für das Eine geschaffen, und es ist nicht berufen, einfach so wie der Mensch zu leben.

Darum ist Mir eine gewisse Nuance eigen, die diese Existenz problematisch gestaltet. Sie kann nicht problematisch sein, solange Mein “Selbst“ nicht geöffnet ist, aber sofort, nachdem es geöffnet ist, setzt unvermeidlich die offene Tätigkeit ein. Aber die Tätigkeit führt unvermeidlich zum Selbst-Gewahr-Werden, was aktiv zu verlaufen beginnt, das heißt, das “Ich“ beginnt sich immer mehr zu öffnen. Aber je mehr es ins Äußere kommt, umso schwieriger ist es, Mich an der umgebenden Realität festzuhalten: sie ist nicht die Meine.

... Das Meine – das sind die Menschen. Wenn sie das Meine annehmen – lebe Ich, Ich sehe den Sinn. Wenn sie aufhören entgegenzunehmen, so interessiert Mich alles Übrige nicht, Ich verliere dann den Sinn Meiner Existenz. Und hier gibt es Schwierigkeiten. Aber sie sind zu überwinden. Weil es Mir gelingt, irgendwelche interessante Momente zu finden, Mich an sie zu halten, irgendwelche Freuden daraus zu entnehmen und irgendwelche emotionale Befriedigung zu bekommen.

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Frage 6:
Und können Sie sich an Ihr erstes Erscheinen auf der Erde erinnern?

Vissarion:

An einige Nuancen kann Ich Mich sozusagen erinnern. Aber es fällt Mir schwer, diesem eine Einschätzung zu geben: Was ist das, was ist das für eine Information, und warum manifestiert sie sich bei Mir irgendwo ein wenig (vor allem auf der Gefühlsebene). Sie bringt starke Gemütsbewegungen mit sich, aber sie ist von kurzer Dauer, nicht lang anhaltend. Sie bezieht sich mehr auf die letzten Stunden. Und das reicht, um zu verstehen, dass es besser ist, sich nicht daran zu erinnern.

Die natürliche Gefühlswelt – da geht es um Erlebnisse. Und Meine Lehre ist nicht damit verbunden, was im Osten praktiziert wird (ein gewisser ausgeglichener Zustand, wo der Mensch sozusagen wegen etwas keine Gemütsbewegungen empfindet). Auf Meine Lehre bezogen ist das unmöglich.

Der Mensch soll gefühlsmäßig offen sein. Das ist schmerzhaft, aber nur so kann man sich entwickeln. Wenn man sich verschließt, in einen neutralen Zustand übergeht, kann man sich nicht entwickeln. Man ist natürlich nicht verwundbar hinsichtlich irgendwelcher emotionalen, aggressiven Ausbrüche, die ringsum stattfinden, aber es gelingt nicht, sich normal zu entwickeln. Deshalb soll der Mensch offen sein.

Und auf die Weise erwirbt man bei einer geöffneten Gefühlswelt unvermeidlich irgendwelche Anhänglichkeiten. Und wenn sie zerrissen werden, fühlst du Gemütsbewegungen. Das lässt sich auf keinerlei Weise voneinander abtrennen, das ist einfach ein Ganzes.

Deshalb, wenn es einmal einst irgendwelche Anhänglichkeiten, irgendwelche sorgenvollen Gefühle gegeben hat, so ist es besser, sie lieber nicht auch noch zu denen hinzuzufügen, die sowieso ständig aufkommen. Das ist zu viel. Also hier kann man schon seinen Körper, seine Physis, einem großen Risiko unterwerfen. Der Körper ist nämlich nicht etwas Feuriges mit grenzenlosen Möglichkeiten, er ist ebenso verwundbar.

Es gibt auch ohnedies genügend Sorgen, die stark schwächen und immer mehr verwundbar machen. Es entsteht Müdigkeit, und sie ist nicht wegzuschaffen, weil es nicht so eine Erholung gibt.

Wenn du alles siehst und all das Nicht-Richtige wahrnimmst und keine Möglichkeit hast, etwas zu ändern und dabei weißt, dass all dies zur Vernichtung führt (aber DU musst etwas ändern, doch DU kannst dies nicht machen), so ist das alles andere als einfach. Deshalb ist es besser, sich an Jenes nicht mehr zu erinnern.

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Frage 7:
Wahrscheinlich sind sehr große Bemühungen notwendig, um das zu vergeben, was Ihnen die Menschen damals angetan haben.

Vissarion:

Vergeben... Ich kann Mich grundsätzlich nicht gekränkt fühlen oder etwas verspüren, was dieser Erscheinung ähnlich ist, das ist grundsätzlich unmöglich. Aber all diese Bitterkeit... davon gibt es natürlich nicht wenig.

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Frage 8:
Nun, in diesem Leben gibt es bei Ihnen mehr Angenehmes. Zum Beispiel können Sie es sich erlauben, Frauen, Kinder zu lieben. Irgendwie fühlen sich die Menschen zu Ihnen mehr hingezogen, sie kommen aus den verschiedensten Orten...

Vissarion:

Stimmt, stimmt. Ich habe dieses Mal mehr Glück, es ist interessanter. Nicht so viele Schwierigkeiten, Begrenzungen. Das ist auch ein wichtiger Umstand, der Mich an der Natur, am Leben festhalten lässt. Weil dabei irgendwelche zusätzliche interessante Momente entstehen, die nicht neutral wahrgenommen werden können, sie schaffen eine zusätzliche Anhänglichkeit, und das heißt Freude. Und auch Sorgen. Wenn die Kinder krank werden können, ist dies natürlich nicht mit Freude oder irgendwie neutral wahrzunehmen, Sorgen entstehen.

… Aber gleichzeitig ist dies eine Möglichkeit zu zeigen, dass die geistige Entwicklung nicht ohne Vereinigung des Männlichen und Weiblichen betrachtet werden soll.

Früher hat man das so gedeutet, dass, wenn der Lehrer alleine ging, so sei dies folglich wahrscheinlich interessanter für die geistige Entwicklung. Die Frau wurde über Jahrhunderte hinweg als ein Hindernis für die geistige Entwicklung betrachtet.

Aber das ist eine sehr große Dummheit, die sogar einfach das widerlegt, was im Alten Testament steht. Dort wurde doch erwähnt, dass die Frau für den Mann geschaffen wurde, von Gott geschaffen wurde (die beiden mögen eines werden, und der Mensch möge sie nicht trennen).

Also, man durfte nicht daran denken, dies irgendwie zu trennen. Dies sollte man immer nur als Eines betrachten. Aber es wurde wiederum vom Egoismus interpretiert und sehr ernstlich entstellt.

Die Lebensweise als Mönch führt überhaupt nicht zu einer normalen geistigen Formung. Dabei handelt es sich um eine große Tragödie, viele Schwierigkeiten, wo die Schwachen leicht beginnen, sich damit zu beschäftigen, was einfach überhaupt der geistigen Entwicklung entgegensteht, weil sie grundsätzlich ihre Physis nicht beherrschen können. Insofern zerbrechen jetzt natürlich Meine Handlungen schon sofort grundsätzlich diese Deutung, die zu diesem Thema entstehen konnte.

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Frage 9:
Nun, und Liebe fühlen Sie ebenso wie die Menschen?

Vissarion:

Nein, so etwas kann gerade Ich nicht fühlen. Ich konnte dies vor Meinem Erwachen fühlen... Weil diese einzigartige Nuance mit dem Menschen verbunden ist, sie ist berufen, dem Menschen zu helfen, aber sie bindet den einen an den anderen zu stark.

Ich habe so eine Anhänglichkeit nicht. Für Mich werden immer alle Menschen auf die gleiche Weise wertvoll sein. Und diejenigen, die Mir nachfolgen, werden für Mich natürlich am wertvollsten sein. Darum kann für Mich keiner aus dieser Menge als der Wichtigste bezeichnet werden.

Es handelt sich um ein interessantes Gefühl, aber es ist ein gefährliches Gefühl. Deshalb muss der Mensch auch unterschiedliche Szenarien schaffen/Theaterstücke aufführen und betrachten, wie tragisch Liebe sein kann, wie jemand wegen dieser Liebe einen verletzen kann... Es gibt so etwas. Aber dies wird sich mit der Zeit natürlich ein wenig verändern. Obwohl das Naturgefühl bleiben muss. Es ist dazu berufen zu helfen, die optimale Variante der Vereinigung des einen mit dem anderen Organismus zu finden. Dies ist sein Hauptprinzip.

Deshalb lässt es ursprünglich diesen Impuls starten, der diese Menschen zueinander zieht und ihnen helfen muss, jene Schwierigkeiten zu überwinden, die unter ihnen als solche Reibungen entstehen – Ecken, die sie miteinander begreifen, überwinden und annehmen sollen. Und sich danach schon endgültig richtig vollends vereinigen.

Dieses Aufflammen ist berufen, jene Gefühlsbekundungen zu betäuben, die die Menschen voneinander abstoßen können (Zorn, Unzufriedenheit, was bei ihnen entstehen kann; Kränkungen, die anfangs entstehen können). Das Gefühl der Liebe ist berufen, diese ersten Äußerungen zu besiegen, zu löschen, den Menschen zu helfen, irgendeine Zeit durchzuhalten und sich weiterhin normal zu vereinigen.

Diese erste Liebe selbst, die sich unter den Menschen formt und sie vereint, kann man nicht während des ganzen Lebens bewahren. Sie ändert sich und wandelt sich in einen anderen Zustand. Also, sie hat ihre besondere Nuance und sie hat ihre spezifische Berufung.

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Frage 10:
Und ist es überhaupt schwer, den Menschen nahezubringen, was gut und was schlecht ist?

Vissarion:

Nun ja, nicht einfach. Aber es gibt eine Regel, die in diesem Fall zu befolgen ist: Ich werde all diejenigen lehren, die dies wollen. Die Übrigen werde Ich nicht belehren, das heißt, Ich habe nicht das Bestreben, ihnen zu geben.

Ich bin in Sorge wegen ihnen, wenn Ich sehe, dass etwas nicht richtig getan wird. Ich werde fühlen, dass Ich nichts ändern kann. Dieses Gefühl der inneren menschlichen Entrüstung gegen sich selbst: „Nun, warum gelingt es nicht! Vielleicht mache Ich etwas nicht so, wie es nötig wäre“, eine einfache menschliche Selbstkritik, äußert sich, bringt irgendwelche Sorgen mit sich.

Aber wenn Ich Mein Wesen aktiviere, dann verstehe Ich natürlich, dass Ich grundsätzlich nichts tun kann. Solange ein Mensch nicht selbst herangereift ist, das entgegenzunehmen, was Ich bringe, kann ihm dies nicht gegeben werden, er kann es einfach nicht annehmen. Und wenn er nicht nehmen kann, wie wird er dann alle dies erfüllen?

Darum bin Ich berufen, Mich vor allem auf diejenigen zu stützen, die dazu irgendwie reif wurden, bedingt aufgerufen wurden. Bedingt. Obwohl “aufgerufen“ - bedeutet nicht, dass er unbedingt gehen wird. Er hat auch seine Wahl, verschiedene Umstände, in welche er eintauchen wird, und er wird selbst entscheiden, wohin er gehen muss und wohin – nicht.

Darum ist hier alles nur mit einer bestimmten Reife verbunden. Und wenn der Lehrer kommt, so stellt sich die Aufgabe nicht, möglichst viele Menschen heranzuziehen. Diese Aufgabe besteht einfach nicht. Damit beschäftigen sich gerade diejenigen, die die Wahrheit nicht verstehen.

Der Versuch, möglichst viele mit verschiedenen Tricks oder sonst wie zu begeistern, ist das erste Merkmal, dass dies nicht zur Wahrheit gehört. Weil man Sie nicht tragen kann, wenn man Sie nicht versteht. Und für denjenigen, der gereift ist, reichen auch schon kleine Anspielungen, man spürt sofort ein gewisses Brodeln (das heißt, etwas kocht auf), er verspürt etwas Inspirierendes. Es fängt an, ihn zu beflügeln, er fühlt – er muss gehen. Er kann das nicht völlig verstehen, was er gehört hat, aber er fühlt, dass dies das Seine ist.

Diesen inneren Aufruf muss er hören, dann gibt es Hoffnung, dass er diese seine gewisse Berufung realisiert. Wird er ihm nicht folgen – wird dieser Aufruf nicht wiederholt werden, er beginnt zu erlöschen, und nach einer gewissen Zeit verschwindet er. Darum, wenn man den Aufruf nicht rechtzeitig nutzt, so kann man ihn dann niemals wieder hören.

Und diese Beflügelung befähigt zu sehr vielen mutigen Schritten bei Überwindung von Ängsten und Komplexen, erste Schritte werden schnell unternommen. Und danach schon, während der Mensch sich festigt, wird es für ihn leichter weiterzugehen. Aber wenn man dies vorübergehen lässt und die Komplexe stärker werden und die Ängste stärker werden, Unsicherheit stärker wird, dann können unter Umständen die Kräfte schon nicht mehr reichen, um dies überwinden zu können.

Also sind solche Auserwählte notwendig. Daher musste Ich viele Jahre reisen, wobei es nur dadurch gelungen ist, dass Menschen selbst mitunter ihren Wunsch geäußert haben. Jetzt ist aber die Zeit, sich nicht mehr damit zu beschäftigen. Zeit und Umstände passen nicht, um so zu reisen und diejenigen heranzuziehen, die darauf zumindest irgendwie zu reagieren bereit sind.

Ich bin sicher, dass, wenn man das Wort in aller Breite hinauslaufen lässt, könnte sich noch eine Unmenge an Menschen anschließen. Aber es ist keine Zeit, ihnen das beizubringen, weil alles seine Zeit hat.

Es ist notwendig zu schaffen, die Basis zu legen und zu formen, sie bis zu dem Reifegrad reifen zu lassen, wo man – unabhängig davon, was ringsum vonstatten geht - leben kann. Und wenn man überleben wird, wird man die Wahrheit bewahren und Sie weitergeben.

Aber sie brauchen Zeit, weil dies nicht einfach der Aufruf ist – “liebt einander“. Ich muss Tausende, Hunderttausende Mal diesen Aufruf unter verschiedenen Aspekten wiederholen: wie man dies in so einem Fall erfüllen kann... und wie dies in diesem Fall aussehen wird... und hier – wird das Liebe gegenüber dem Mitmenschen sein, oder muss das alles irgendwie anders sein...

Das heißt, es gibt sehr viel von allem, wo man noch in der Praxis sehen muss, wie dies gemacht wird. Indem die Menschen etwas machen, lassen sie wieder irgendetwas Unverständliches auftauchen; wird etwas nicht klar, braucht es wieder eine Korrektur.

Also, notwendig ist so ein ständiges, bedingt gesagt, Trainieren, nur dann geht ein Reifen vor sich. Nicht aber einfach so – die Lehre geben, alle haben sie im Gedächtnis und sich damit beruhigt. So wird es nicht klappen, man braucht diese Zeit.

Darum ist es sinnlos, einen ständigen Zufluss an Menschen zu veranlassen. Sie werden die ersten auch durch ihre große Verwirrtheit stören, und selbst können sie es auch nicht schaffen, sich das anzueignen, was notwendig ist. Also, auch dadurch kann noch eine große Schwierigkeit entstehen.

Darum ist diese Periode vorbei, und nun bleibt nur, mit dem zu rechnen, was vorhanden ist, zu hoffen, dass es gelingen wird, etwas für die Rettung der Menschen zu tun. Es ist nämlich wichtig, dass der Teil der Menschen erhalten bleibt, der die elementaren Bedingungen für eine normale Wandlung und Wiederherstellung ihrer Gattung bewahrt.

Nötig ist diese Menge. Nicht wie bei Noah (dort fuhr eine kleine Familie irgendwo auf einem Lastkahn... und danach entstand die gesamte Menschheit), dies alles sind Bedingtheiten. Aber notwendig ist eine nicht geringe Anzahl an Menschen. Und das heißt, schließlich auch Kinder... das ist sehr viel von allem. Und das sind schon schwierige Bedingungen.

Und diese Menschen sollen fähig sein, unter diesen schwierigen Bedingungen zu überleben. Und überleben können sie nicht, wenn bei ihnen alles voll von gehorteten Lebensmitteln und sonst noch irgendwelchen Vorrichtungen ist, sondern wenn sie lernen, zusammen als Eine Familie zu leben. Dann haben sie sehr gute Möglichkeiten zu überleben, ihre Kraft ist dann vereint, sie überwinden Vieles. Wenn sie sich einfach so vereinigen und ihre Waffen, Lebensmittel oder sonst etwas zusammenlegen, überleben sie sowieso nicht. Weil sie sich im Laufe der Zeit unvermeidlich prügeln, sie werden einander müde/leid werden. Da sie sich gegenseitig nicht richtig verhalten, werden sie ihre Handlungen nicht koordinieren können, sie werden beginnen zu streiten.

Streiten bedeutet, anfangen zu fühlen, dass man Verantwortliche suchen muss. Werden sich Verantwortliche zeigen – mehr als einer, so werden sie sich voneinander absondern. Also einfache und normale Bedingungen, wie dies auf der Erde immer vor sich geht: Die Menschen fangen schnell an, sich untereinander zu teilen. Und dies ist ihr Hauptfehler. “Das Reich“ soll sich keinesfalls teilen.

Wenn es einen Glauben gibt, so darf er nur einer sein. Wenn im Glauben verschiedenartige Quellen erscheinen, die gewisse Ideale, Absolutheit, oder ein Reich beanspruchen, wird die Welt des Glaubens nicht gleichartig sein. Und folglich ist sie verwundbar und taugt wenig für die normale Entwicklung des Menschen...

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Frage 11:
Sehr interessant. Und Sie erscheinen in dieser Zeit als Gottesmensch?

Vissarion:

Ich weiß nicht, wie dies alles bezeichnet werden soll, weil es für Mich in Wirklichkeit gar nicht wichtig ist, wie man Mich irgendwie nennen wird. Mein geistiges Gewebe ist ähnlich dem des Menschen geschaffen, aber es gibt Besonderheiten.

Damit die Seele im Körper existieren kann, muss sie, wie Ich schon erwähnt habe, bis zu einem bestimmten Maß verdichtet werden. Damit sie existieren kann, ohne die Psyche, die Gefühlswelt des biologischen Organismus, zu zerstören. Weil dies wie ein Feuerchen ist: wenn es nicht richtig verdichtet wäre, würde es den Körper verbrennen.

Daher kann der Vater keinen Körper haben, dies ist grundsätzlich unmöglich. Aber aus Sich schafft Er die Menschenseelen. Also wenn man sich die Sonne und die Strahlen vorstellt, so werden aus diesen Strahlen Fünkchen verdichtet und es werden die Seelen mit einer bestimmten Vorbestimmung erschaffen, mit einem bestimmten Maß der Verdichtung, sie geraten in die Körper.

Also, jener Grad an Verdichtung, bei welchem sich die Seele mit dem Körper auf günstige Weise vereinigen kann, macht den Menschen für die Wahrnehmung des Göttlichen wenig empfindlich. Das heißt, sie ist der Natur näher.

Und so entsteht eine gewisse Komplikation: Der Mensch scheint etwas Richtiges zu spüren, aber dies klingt in ihm nicht so stark. Er macht leicht Fehler, während er sich in den Gemütsbewegungen seines Egoismus verirrt. Er kann irgendwo das Richtige intuitiv finden, aber ebenso leicht kann er das Nicht-Richtige finden, wobei er sich sicher ist, dass, wenn er dies doch fühlt, so ist es folglich auch so (obwohl dies ein falscher Weg ist).

Und um gefährliche Wendungen zu berichtigen, welche in der Gesellschaft dieser Menschen entstehen können, musste für irgendeine zeitlich begrenzte Etappe noch ein Wesen erschaffen werden, also Ich. Aber Es hat einen anderen Dichtegrad. Es hat so einen Dichtegrad, der Mich für Schmerz sehr empfindlich macht. Aber dann werde Ich nicht fähig sein, in Meiner reinen Form auf der Erde zu leben.

Deshalb kenne Ich mich nicht, habe keine Erinnerung an Mich bis hin zu dem bestimmten Moment des Sich-Selbst-Erkennens, wo das Bewusstsein gebildet wird. Obwohl Ich im Innern etwas fühle, es bewegt sich, und Ich fühle diese umgebende Welt, Ich sehe auf sie ein wenig anders. Aber dies lässt Meine innere Welt nicht mit allem vollständiger in Berührung kommen. Denn wenn sie geöffnet wird, beginnt sie zu handeln. Aber dies darf nicht spontan vor sich gehen: Dies bringt sofort eine Menge an Ereignissen und Umständen mit sich, zu denen die Umgebenden zumindest irgendwie bereit sein sollen.

Darum habe Ich bis hin zu diesem Moment keine Erinnerungen an Mich, das Erkennen der umgebenden Realität geht einfach vor sich und sozusagen nicht ganz nach Meinem Willen. Ich gerate in unterschiedliche Verhältnisse, die im Voraus berücksichtigt wurden, die für Mich, für Meine Erkenntnis, für Mein Mich-Einstimmen günstig sein sollen.

Und nur zu irgendeinem Zeitpunkt setzt das Erwachen ein. Aber dann beginnt schon der unumkehrbare Verlauf, das heißt, das Meine beginnt heftig aus dem Innern herauszuströmen. Und das fängt an, die natürlichen Anhänglichkeiten zu zerstören.

Und die Welt fängt unvermeidlich an, ihre Farbigkeit, die sie bisher hatte, zu verlieren. Irgendeine emotionale Anhänglichkeit, die eine sehr wichtige Rolle spielt, beginnt dann, grau zu werden, an Farben zu verlieren.

Nur die Menschen bleiben “farbig“. Und meistens sogar nur diejenigen, die mehr Interesse zeigen. Die übrigen enthalten auch “Farbe“, aber um den beschleunigten Verlust dieser Verbindung mit der Natur zu vermeiden, darf Ich ihretwegen keine starken Sorgen haben.

Das heißt, mit ihnen habe Ich nicht so einen Kontakt, obwohl Ich sie alle fühle, Ich fühle das, was auf der Erde geschieht, Ich fühle einen bestimmten Hintergrund. Nicht die Details. Weil es dann nämlich überhaupt unwahrscheinlich, ja, unmöglich wäre, damit zu leben. Aber als Hintergrund fühle Ich dies unvermeidlich. Aber es wird mit jedem Mal schwieriger, diese Empfindung zu halten.

Also, wenn Ich beginne zu erwachen, weiß Ich sofort, was Göttliches ist und was – alles Übrige.

Und wo immer Ich auch erscheinen würde, stimmte Ich Mich immer auf die Gesellschaft ein, Ich werde wissen, welche Abweichungen dort in diesem Moment stattfinden, wo man sich nicht richtig orientiert.

Dies ist Meine Aufgabe – Gesetze sichtbar zu machen, sie zu erläutern. Diese Gesetze in der Sprache der existierenden Menschen (oder der Wesen eines anderen Planeten) sichtbar zu machen, tastbar, das heißt, hörbar, damit man sie wahrnehmen kann – das ist Meine Aufgabe.

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Frage 12:
Und gibt es Heilige Menschen?

Vissarion:

Dann muss man zusätzlich klären: Was versteht man unter der Wortverbindung “heiliger Mensch“? Wenn dies ein Mensch ist, der durch seine Bemühungen, seine Heldentaten, interessante Gipfel in der geistigen Entwicklung erreicht hat, - so gibt es viele solcher Menschen.

Sie sind gute Menschen, die sehr viel erreicht haben, und sie sind wunderbare Gotteskinder, Prachtkerle. Aber sie sind auch Menschen, und deshalb, wenn in irgendeinem Moment ihre Mission zu Ende geht und es zu sehen ist, dass es nun günstiger ist, den Körper zu verlassen, so verlassen sie ihren Körper. Sie werden schon später in jener normalen Gesellschaft zur Welt kommen, wo es diese Dummheiten schon nicht mehr geben wird, Dummheiten, die jetzt allen eigen sind.

Also, es verläuft jetzt so ein Prozess, wo die Seelen nicht nur reinkarniert werden, sondern ständig neue Seelen entstehen. Die Anzahl der Seelen vermehrt sich endlos. Sie wird sich vergrößern. Nun, wie Ich schon erwähnt habe, da der Mensch das Weltall füllen und dorthin gehen soll, so sind dann sehr viele Seelen notwendig.

Und der Anfang vollzog sich nur auf der Erde. Und sogar das, was es gibt, was sich im Laufe von Jahrtausenden angesammelt hat, - das ist nur ein sehr, sehr kleines winziges Tröpfchen. Obwohl es davon, entsprechend dem Maß der bestehenden Menschen, natürlich schon sehr viele gibt. Denn es werden ständig weitere Seelen geboren. Und die zahlreichen Inkarnationen, wo das Ansammeln von Erfahrung noch notwendig ist...

Und so sind alle Umstände, die mit der Entwicklung des Menschen verbunden sind, gerade darauf ausgerichtet, dass alles Positive, was es im Menschen gibt, allmählich gesammelt werden kann. Dann setzt ab der Geburt das schöpferische Tun ein, beginnt das Streben, das Schöne zu verbreiten. Dann setzt sich schon das Wichtigste im Menschen durch. Schon sogar ohne daran zu denken, beginnt er sofort den Weg zu betreten, der von Gott vorbestimmt ist. Dieses soll er erreichen...

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Frage 13:
Und nun zum Schluss eine Frage, die ich früher schon einmal gestellt habe, aber keine genaue Antwort erhalten habe. Sind Sie der Sohn Gottes?

Vissarion:

Alle, die aus Seinem Wesen geboren sind, sind Seine Kinder. Einfach, Meine Vorbestimmung ist ein wenig anders – das Wort zu sein. Um es bedingt zu benennen, irgendeine Parallele zu ziehen, passt am meisten der Begriff das „Wort“. Das Wort Gottes.

Das heißt, alles, was Ich über die geistige Entwicklung sage – das ist dasselbe, als ob der Vater spricht. Er kann dies einfach grundsätzlich nicht tun. Die Bedingungen der Existenz des Überbewusstseins lassen es nicht zu, dass das normale Bewusstsein mit Ihm in Berührung kommt.

Deshalb, wenn gesagt wird, dass jemand Gott hört, dann ist das nicht die Wahrheit. Niemand war jemals dazu fähig, das Bewusstsein ist nicht darauf abgestimmt.

Deshalb war es notwendig, ein geistiges Gewebe von so einem Niveau an Charakteristiken zu schaffen, einem Niveau, das das Richtige des Göttlichen spüren und dies alles ausdrücken kann. Und es ergibt sich so, als ob sozusagen der Vater spricht. Das Wort Gottes, aber nicht Gott.

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Frage 14:
In der Gemeinschaft sagt man, dass Sie die zweite Erscheinung Christi seien... Folglich sind Vissarion und Jesus Christus der eine Mensch?

Vissarion:

Die Namen – das ist so eine spielerische Bedingtheit, die in der Welt der Menschen besteht. Es ist für sie wichtig, jemanden irgendwie zu bezeichnen, damit man, während man in der Masse kommuniziert, jemanden aussondern kann. Das heißt, dies ist eine primitive Bedingung von Kontakten.

Tatsächlich braucht der Mensch keinen Namen. Wenn der Mensch später in seiner Entwicklung die nötigen Höhen erlangt, verschwindet dies alles. Weil die Menschen mittels ihrer Gedanken kommunizieren werden. Sie brauchen den Freund nicht mit Namen rufen, indem sie sagen – „He!“ – und mit Namen nennen. Dies wird dann unsinnig und dumm aussehen. Aber jetzt ist dies sozusagen nötig.

In jenen Zeiten war es auch nötig, irgendwelche Namen zu geben. Damals, jetzt... Aber dies ist einfach irgendwie notwendig. Aber das Wesen ist das eine. Und Ich habe schon erwähnt, dass es gewisse Anhänglichkeiten gibt, die unvermeidlich beibehalten werden mussten, die ihrerseits aber unvermeidlich eine gewisse Komplikation mit sich bringen, weil der Mensch seine Vorstellungen hat.

Wenn Ich gesagt habe, dass es nur einen einzigen Lehrer geben darf und dass Ich wiederkommen werde, so sollte dies gesagt werden, weil die Menschen darauf warten sollten. Und eben auf den einzigen Lehrer warten sollten. Jenen Lehrer, den es gegeben hatte. Das ist eine wichtige Bindung. Aber im Laufe des Erwartens schufen sie so eine Menge an Gedankenbildern und Nuancen, die zur Wahrheit überhaupt keinen Bezug haben.

Aber die Menschen, indem sie durch dieses Prisma blicken, beginnen zu warten. Also setzen sie sich Brillen von irgendeiner Farbe auf und erwarten Jenes, das ihre Erwartungen gerade befriedigt. Sie warten nicht darauf, was es in Wirklichkeit gibt, sie warten darauf, was sie sich wünschen.

Und Schluss, und sie haben vor sich das Tor geschlossen. Also, sie wurden selbst blind und lassen die anderen nicht sehend werden, bei dem Versuch, etwas zu beweisen, was ihnen gefällt. Das ist wiederum eine Schwierigkeit, die sich gezeigt hat. So ist auch in einem bestimmten Maße die Notwendigkeit entstanden, dass auf der Erde – wo etwas Hauptsächliches getan werden muss (was auch jetzt vor sich geht) – diese “Brillen“ so zerbrechen mussten, dass sie von den Augen der Menschen herunterfielen.

So geschah auch eine Reihe von Ereignissen, die im Leben der Menschen auf ganz natürliche Weise entstanden. Aber durch diese Ereignisse mussten gerade diese “Brillen“ zerbrechen. Damit bei den Menschen die Veranlagung und der Wunsch hervortraten, die Wahrheit zu suchen, damit sie das Bedürfnis nach Ihr zu fühlen begannen und frei darüber denken können. Nicht anhand irgendwelcher Stereotypen, sondern frei suchen, vergleichen, denken. Diese Bedingungen mussten geschaffen werden. Nun, sie sind erfolgreich geschaffen worden.

Onkelchen Antichrist, der gegen die Kirche kämpfte, diente in Wirklichkeit dem Wohl, ohne das zu wissen, obwohl traurige Dinge vonstatten gingen. Aber dies ist schon kein Vorhaben Gottes, denn der Vater schafft keine Veranlagung der Menschen, Dummheiten zu machen. Dies ist einfach ein natürlicher Mechanismus, der berücksichtigt wird. Also, das ist das natürliche Potential des Menschen.

Aber dies ist so organisiert, dass diese Menschen – indem sie all dies als etwas Unvermeidliches in ihrem Leben gemacht haben – gleichzeitig das Notwendige zum Wohl getan haben, sie haben etwas Günstiges vorbereitet, obwohl sie mit eifrig leuchtenden Augen danach strebten, das Gott–Widrige zu tun.

Also, dies sollte genutzt werden, es wurde die Vereinigung, das Entstehen der Seelen, auf solche Weise zusammengestellt, dass ihre markante Tätigkeit immerhin das nötige Ergebnis brachte. Und so ist es auch geschehen.

Danach öffnete sich, hier in Russland, die Möglichkeit, dass eine große Menge an Menschen sich in verschiedene Richtungen auf der Suche nach dem Geistigen stürzte. Natürlich ist dies ein sehr guter Boden, um gute Samen zu säen, aber auch gleichzeitig guter Boden, auch alles mögliche zu säen. Und es wurde alles geworfen, und alles begann heftig zu wachsen. Und natürlich ist hier schon, grob gesagt, das Chaos ausgebrochen. Was gibt es nur alles jetzt in dieser Welt.

Aber nichtsdestoweniger war dies die einzige Bedingung, wo es notwendig war zu beginnen, das Wort hervorzubringen. Und gerade in dieser Periode musste Ich anfangen, dies zu tun. Dies war die günstigste Zeit. Diejenigen, die das nutzen konnten, haben es geschafft. Es ist gut, dass dies gelungen ist.

Aber nun ist diese Zeit schon vorüber, sie änderte sich und nahm andere Eigentümlichkeiten an. Die Menschen hörten auf zu suchen, sie wurden sehr stark von Bedingungen abhängig (das musste ebenfalls sein), die nicht zum Göttlichen gehören.