Interview mit einer Filmemacherin aus Österreich für die australische Dokumentationssendung "SBS Dateline"


Ein Auszug aus Vadim 23, Kapitel 5:

Am zweiundzwanzigsten Juni gab der Lehrer im Haus von Vadim einer jungen Frau namens Kim ein Interview, einer Frau, die mit ihrem zehnjährigen Sohn aus Österreich nach Sibirien gekommen war. Kim drehte einen Film für den australischen Kanal SBS. Sie sprach Russisch. Hier einige Momente dieses Treffens...

Fragen

Frage 1:
Als Journalistin habe ich viele schreckliche Ereignisse in der Welt gesehen. Ich habe Filme über das Leben in Afghanistan gedreht, über Menschen, die in vielen Teilen der Welt in Armut leben. Oft habe ich Filme über Alkoholismus, Drogenabhängigkeit, Aids, Nuklearkatastrophen, Kriege gedreht. Oft habe ich mir Gedanken über die Zukunft der Menschheit gemacht. Nun habe ich einen Sohn, er ist zehn Jahre alt. Ich bin etwas beunruhigt hinsichtlich der Zukunft. Was meinen Sie, gibt es einen Grund für diese Beunruhigung?

Frage 2:
Wie kann man all diese Tragödien, die sich immer öfter auf der Erde ereignen, vermeiden? Haben Sie hier die Gemeinschaft dafür gegründet, damit die Menschen diese Probleme vermeiden?

Frage 3:
Apropos, ich war in der Sowjetunion. Zum ersten Mal war ich in Moskau im Jahr 1990. Ich besuchte die Sowjetunion gerade zur Zeit ihrer Spaltung und sah, dass meine Freunde sich verloren fühlten, sie wussten nicht, woran sie glauben sollten. Die einen meinten, sie sollten den christlich-orthodoxen Glauben annehmen, die anderen fanden die Hare-Krishna-Bewegung... Alle suchten etwas. Ihre Nachfolger (ich habe mit ihnen gesprochen), unter ihnen auch Vadim, sagten, dass sie zu jener Zeit auch gesucht haben, sie suchten die Wahrheit. Sie sind in dem Moment gekommen, wo das existierende Lebenssystem im Land zerstört war, Unordnung herrschte. Warum war gerade dieser Moment für ihr Erscheinen günstig?

Frage 4:
Mein Sohn und ich sind auf sehr langem Weg hierher gereist, um Sie zu treffen. Er hat mich gefragt, wer Sie sind, warum man so weit fahren muss, um Sie zu sehen, und was es Wichtiges bei Ihnen gibt. Wie kann ich dies dem zehnjährigen Jungen erklären?

Frage 5:
Ja, das ist sehr interessant, aber dies ist natürlich schwierig: er ist zehn Jahre alt, und er versteht kein Russisch. Aber das ist eine sehr interessante Erfahrung... In der Gemeinschaft gibt es sehr viele Kinder, und auch Sie haben Kinder. Sie sind unsere Zukunft. Was meinen Sie, welche hauptsächlichen Werte sollen wir unseren Kindern beibringen?

Frage 6:
Ich habe in der Welt viel Leiden gesehen. Hungrige Kinder, Flüchtlinge in Afghanistan, Naturkatastrophen... Was meinen Sie, warum lässt Gott all dies zu?

Frage 7:
Mein Sohn lernt in Österreich die christliche Glaubenslehre. Die meisten Menschen dort sind Katholiken. Er war sehr interessiert, als ich sagte, dass wir Sie besuchen werden, und dass Sie Christus sind. Er fragt: wenn Sie die Wiedergeburt von Jesus seien, ob Sie dann etwa Angst vor einer erneuten Kreuzigung hätten? Dies ist bestimmt eine dumme Frage, aber sie wird von dem Zehnjährigen gestellt. Er wollte, dass ich diese Frage stelle.

Frage 8:
Mein Sohn hat auch gefragt, ob es beim ersten Mal weh getan hat? Können Sie sich daran erinnern?

Frage 9:
Er fragte noch: wie Sie nach dem Tod zurückgekehrt seien?

Frage 10:
Und können Sie Wunder bewirken?

Frage 11:
Gut. Mein Sohn fragt noch: ob Sie auf dem Wasser laufen könnten? Er liest die Bibel...

Frage 12:
Er fragt noch: warum Sie diesmal zurückgekehrt sind? Ob Sie damals etwas versäumt hätten?

Frage 13:
Sehr schön. Und die letzte Frage. Nicht viele in Australien wissen etwas über Sie. Wollen Sie Australien besuchen? Wenn ja, dann warum? Und worüber werden Sie dort sprechen?


Antworten

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Frage 1:
Als Journalistin habe ich viele schreckliche Ereignisse in der Welt gesehen. Ich habe Filme über das Leben in Afghanistan gedreht, über Menschen, die in vielen Teilen der Welt in Armut leben. Oft habe ich Filme über Alkoholismus, Drogenabhängigkeit, Aids, Nuklearkatastrophen, Kriege gedreht. Oft habe ich mir Gedanken über die Zukunft der Menschheit gemacht. Nun habe ich einen Sohn, er ist zehn Jahre alt. Ich bin etwas beunruhigt hinsichtlich Zukunft. Was meinen Sie, gibt es einen Grund für diese Beunruhigung?

Vissarion:

Es gibt einen sehr ernsten Grund. Die Menschengesellschaft in der Art, wie sie jetzt existiert, darf nicht bestehen bleiben. Sie ist in ihrem Wesen unharmonisch, sie lässt es nicht zu (entsprechend den Gesetzen, wonach sie besteht), dass sich der Mensch normal entwickelt.

Das Gesetz der Entwicklung – das ist die Fähigkeit des Menschen, mit anderen Menschen umzugehen. So umzugehen, dass das Zusammensein für sie immer angenehm ist, so, dass sie immer weiter miteinander verkehren wollen. Das ist die Fähigkeit, die umgebende Realität so wahrzunehmen, dass sich die Natur neben so einem Menschen entwickelt, nicht aber verlöscht. Hierin verbergen sich die Gesetze der Entwicklung.

Und Gebete, Riten, von denen die Religion begleitet wird, das sind zusätzliche Erscheinungen. Die mag es geben, oder auch nicht. Nicht darin liegt der Sinn. Der Sinn besteht darin, wie der Mensch seinen Nächsten wahrnimmt, wie er sich bemüht, ihm zu helfen, wie er lernt, Freund für ihn zu sein. Die Mitmenschen zu lieben heißt, für die Mitmenschen Freund zu sein. Sich nicht einfach begeistern, so, wie man üblicherweise denkt. Die Liebe, man ist verliebt...

Das ist sozusagen damit verbunden, dass man sich für einen anderen Menschen, den man liebt, begeistert. Hier handelt es sich aber um eine etwas andere Variante der Bekundung. Die geistige Liebe ist das ewige Streben, sich um die Mitmenschen zu sorgen, für sie nützlich zu sein. Du denkst immer daran: Wie kannst du für sie nützlich sein? Und dabei lernst du schon, alles richtig zu machen.

Letztendlich ist die normale Gesellschaft auf der Erde – eine Familie von Menschen. Einfach eine große Familie. Die Menschen haben keine Grenzen (Grenzen sind eine riesige Dummheit), sie haben keine unterschiedlichen Sprachen (hierzu besteht keine Notwendigkeit), sie haben einfach das einige Verständnis, dass sie eine Einheit, eine Ganzheit sind. Dann formt sich bei ihnen ein einiges Feld des Bewusstseins, das vor ihnen unglaubliche – so kann man sagen – Möglichkeiten für das heutige Begreifen des Menschen eröffnet.

Doch dafür braucht man das einheitliche Feld des Bewusstseins. Das ist nur dann möglich, wenn alle Menschen auf gleiche Weise einander völlig vertrauen und keine Angst voreinander haben. Nur dann ist dies möglich. Ohne dieses sind die Menschen verurteilt. Das heißt, es handelt sich um eine nicht harmonische Gesellschaft, wo ihre Mitglieder voreinander Angst haben. Wenn sie voreinander Angst haben, werden sie sich wegen irgendeiner möglichen Hinterlist gegenseitig verdächtigen, bei der Wahrscheinlichkeit, dass da irgendeine Gefahr hervorgerufen wird. Und sie werden sich bemühen, immer daran zu denken, wie sie sich vor ihren Mitmenschen schützen können. So, wie es jetzt auch vonstatten geht.

Solange das Niveau der technischen Entwicklung nicht groß ist, kann man das noch irgendwie ebnen. Aber man kann nicht ewig die wissenschaftlich-technische Entwicklung bremsen, der Mensch entwickelt sich ungeachtet dessen, und der rapide Aufschwung auf diesem Gebiet (was nun vor sich geht, in der letzten Zeit) wird die Menschen unvermeidlich zur Selbstzerstörung führen. Unvermeidlich.

Das heißt, was zur Zeit besteht, hat kein Recht auf weitere Existenz. Denn so einen Schaden, den der Mensch jetzt verursacht, kann ein Tier nicht verursachen. Folglich muss man eiligst die Sicht auf die ganze Realität ändern. Nicht wirtschaftliche Auswege suchen: wie man ernähren kann, wie man irgendwo irgendetwas bauen kann... Das ist diesbezüglich nicht das Notwendige, das ist wiederum nur ein Spiel. Ein Spiel, das vom Hauptsächlichen wegführt.

Man muss die inneren Werte neu einschätzen, verstehen, wofür der Mensch generell geboren ist. Nämlich darin besteht der Sinn. Der Mensch ist nicht zufällig geboren, er ist nicht zufällig erschienen. Er ist für eine bestimmte, sehr wichtige Handlung geboren. Dieses Ziel muss man jetzt begreifen, es richtig verstehen. 16. Ich bin bereit, darüber zu berichten, gäbe es aber nur diejenigen, die wünschen, dies zu hören.

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Frage 2:
Wie kann man all diese Tragödien, die sich immer öfter auf der Erde ereignen, vermeiden? Haben Sie hier die Gemeinschaft dafür gegründet, damit die Menschen diese Probleme vermeiden?

Vissarion:

Diese Probleme kann man nur dann vermeiden, wenn eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten geformt wird. Diejenigen, die diese Gemeinschaft richtig formen können, sind fähig zu versuchen, maximal diesen Tragödien, die die übrige Gesellschaft begleiten, zu entgehen. Doch dies alles ist nicht sehr einfach. Denn dann muss der Lehrer unbedingt neben ihnen sein.

Sobald sich irgendeine Gemeinschaft zu formen beginnt, stößt man dort unvermeidlich auf einfache Alltagsfragen. Es müssen zusammen ihre Arbeitstage und die ihrer Erholung irgendwie organisiert werden, ihre gemeinsamen Bemühungen in irgendeine Richtung gebildet werden, das heißt, bei ihnen entsteht eine Menge an verschiedenen Aufgaben, wo sie unvermeidlich zu streiten beginnen. Und wenn sie schon zu streiten beginnen, so ist irgendeine Autorität notwendig.

Wenn diese Autorität ein Mensch ist, verstehen folglich alle, dass er sich auch irren kann. Und dann ergibt es sich so: Lohnt es sich denn, alle Bemühungen in jene Richtung anzuwenden, die fehlerhaft sein kann? Es wird ebenso eine andere Autorität entstehen, welche beginnen wird, die Gesellschaft zu spalten. Wenn es zwei oder drei Autoritäten geben wird, so werden sie unvermeidlich anfangen, diese Gesellschaft zu spalten. Das heißt, es ist dasselbe, wie einst in der Schrift der Gläubigen über das Erscheinen von zwei Königen in einem Reich gesagt werden musste: Wenn sie erscheinen, wird das Reich unvermeidlich zerfallen. Es kann nur einen Regierenden geben. Das heißt, sozusagen eine Quelle, nach der man sich auszurichten sucht. Sie muss unbedingt nur eine einzige sein.

Diese Besonderheit ist vor allem gerade mit dem Menschen verbunden. Der Mensch hat eine spezifische Besonderheit – er nimmt die ihn umgebende Realität nicht rein vernünftig wahr, er ist nicht fähig, sie nur bloß vernunftmäßig wahrzunehmen. Er nimmt die Ereignisse vor allem mittels seiner Gefühle wahr. Daher begreift er Gehörtes und Sichtbares nicht immer völlig nüchtern. Er sieht es vor allem so, wie er sich dem gegenüber mit seinen Gefühlen verhält.

Wenn es ihm nahe ist, beginnt er es zu verteidigen, auch wenn er dabei manchmal sogar irgendwelche Dummheiten aussprechen kann. Und es ist möglich, dass er nicht einmal bemerkt, dass er Dummheiten ausspricht, weil er das Bedürfnis verspürt, das zu verteidigen, was ihm lieb ist. Und diese Gefühlsanhänglichkeiten sind bei den Menschen unterschiedlich. Darum teilen sich die Menschen leicht untereinander und beginnen, absolut unterschiedliche Phänomene heftig zu verteidigen, sogar ohne sich Mühe zu geben, das nüchtern einzuschätzen, was sie zu verteidigen suchen.

Darum ist es für den Menschen eine nicht einfache Aufgabe – das aufzugreifen, was als die Wahrheit anzunehmen ihm bevorsteht. Er braucht eine nicht geringe Zeit, damit er, während er sich innerlich ändert, anfängt, unausweichlich das Richtige der Ereignisse zu begreifen. Nur infolge der Entwicklung öffnet sich beim Menschen die Möglichkeit, dies besser und richtiger zu sehen.

Darum ist der Lehrer natürlich wichtig, damit man diese Lebensfragen, die sich in dieser Gemeinschaft zu formen beginnen, immer lösen kann, und man muss die Antworten der Wahrheit zu hören bekommen, weil dies alles mit den Gesetzen der Entwicklung des Menschen verbunden ist. Hier kann man die Dinge schon nicht mehr so lösen, wie es einem einfällt, man darf sie nur richtig lösen. Und eine Regel für alle kann nur der Lehrer geben, das heißt, die Autorität soll ideal sein, weil sie nicht bestritten werden darf.

Wenn man sie zumindest nur ein klein bisschen anzweifelt, so ist eine Spaltung nicht vermeidbar. Das Erscheinen unterschiedlicher Meinungen – erneut Spaltung, wieder können sich die Menschen nicht vereinigen. Darum ist die Notwendigkeit des Erscheinens des Lehrers einfach völlig natürlich. Dies ist wie eine rationale Notwendigkeit, eine vernünftige Notwendigkeit. Das heißt, das ist das Einzige, was notwendig ist, um den Menschen aus dem herauszuführen, wo er sich jetzt befindet.

Und natürlich musste sich zu dieser Stunde auch eine andere Kraft darum kümmern, dass die Menschen nirgendwo hinkommen können. Darum fürchten die Menschen Autoritäten sehr stark (das heißt, es gibt zu viel Negatives über verschiedene Autoritäten), sie haben Angst vor Autorität. Aber man kann nicht auf demokratische Weise zur Wahrheit kommen. Dies ist grundsätzlich unmöglich.

Es ergibt sich so, dass in der Gesellschaft die Gesetze so festgelegt werden, dass sie dem Menschen die Möglichkeit entziehen, die Wahrheit zu finden. Das heißt, es ist maximal alles getan, damit sich die Menschen nicht aus der komplizierten Situation herauswinden können. Aber dies ist berücksichtigt. Darum besteht so eine Bedingung nicht (wie Ich schon sagte), eine maximale Anzahl von Menschen auf der Erde zu retten, nein. Erforderlich ist eine notwendige, günstige Menge, damit dennoch die Basis gelegt werden kann. Und diese Menge gibt es. Diese Menschen leben schon nach den notwendigen Regeln.

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Frage 3:
Apropos, ich war in der Sowjetunion. Zum ersten Mal war ich in Moskau im Jahr 1990. Ich besuchte die Sowjetunion gerade zur Zeit ihrer Spaltung und sah, dass meine Freunde sich verloren fühlten, sie wussten nicht, woran sie glauben sollten. Die einen meinten, sie sollten den christlich-orthodoxen Glauben annehmen, die anderen fanden die Hare-Krishna-Bewegung... Alle suchten etwas. Ihre Nachfolger (ich habe mit ihnen gesprochen), unter ihnen auch Vadim, sagten, dass sie zu jener Zeit auch gesucht haben, sie suchten die Wahrheit. Sie sind in dem Moment gekommen, wo das existierende Lebenssystem im Land zerstört war, Unordnung herrschte. Warum war gerade dieser Moment für ihr Erscheinen günstig?

Vissarion:

Die günstigsten Verhältnisse formten sich im Laufe von vielen Jahrhunderten. Es wird nicht gelingen, zu ergreifen und extra an irgendeinem Ort im letzten Moment die günstigen Verhältnisse für irgendeine Rettung zu schaffen. So geht es nicht.

Wenn es vor allem um Menschen geht (die Basis soll nämlich vor allem aus Menschen bestehen, nicht aber aus Gegenständen, die man sammeln und anderswo hinstellen kann), so ist es nötig, dass eine bestimmte Gesellschaft anfängt, die günstigsten psychologischen Eigenschaften zu haben, um die Wahrheit anzunehmen und zu beginnen, sie durchzusetzen.

Und es war längst vorauszusehen, wie das Ereignis geschehen wird, wie der Mensch sich formen wird, wie sich seine Psyche verändern wird. Es war ursprünglich klar, dass diese Formung hier günstig vor sich gehen wird, in dieser Gegend. Darum wurde der Mensch zu dieser Stunde ohne Zwang (denn ein direktes Einmischen in das Leben des Menschen darf nicht sein: der Mensch muss die Freiheit der Wahl haben), also ohne Zwang zu bestimmten Bemühungen bewegt, zu Verwirklichungen, Formungen, welche diese günstige Basis schaffen.

Hier war der Glaube ausreichend gefestigt – im Rahmen der orthodoxen Kirche. Aber wenn sie sich erhalten hätte (für sich genommen brachte sich dieser Glaube schon recht stark in Misskredit, obwohl es noch viele interessante Menschen gab, aber der Glaube erreichte schon sein kritisches Stadium), so konnte doch diese fanatische Haltung, die der traditionellen Kirche eigen war, stark hindern (hätte vielleicht sogar das sich Ereignende sehr beträchtlich behindern können). Dieses System sollte zerbrechen. Zudem hätte es in normaler Art und Weise sowieso nicht mehr bestehen können, es war schon veraltet.

Deshalb musste eine Reihe von Ereignissen geschehen, Ereignisse, die sehr vieles durchstreichen mussten, um, bildlich gesprochen, den Boden, die Erde, so neu zu pflügen, damit der Boden bereit wurde, neue Samen aufzunehmen. Dieser Boden musste vorbereitet werden. Und eine Reihe von Ereignissen ging vonstatten, die all dies sehr stark durcheinander brachte, auf ihre Weise schrecklich. Aber dies war unvermeidlich und notwendig.

Es entstand die Situation, wo nach der Zerstörung der Kanons, die sich in Russland vor der Revolution gefestigt hatten, nun andere Kanons festgesetzt wurden, die der wahren Formung ebenfalls im Wege standen. Aber sie sollten es dem Menschen ermöglichen, im Laufe der Zeit den Durst in Richtung Wahrheitssuche zu verspüren. Und dann sollte der Zeitpunkt kommen, wo diese freie Suche zugelassen werden konnte. Gerade in dem notwendigen Moment.

Und da stürzten sich alle ins Suchen, sie verspürten Durst. Es war nicht einfach nur deswegen, weil man nichts zu tun hatte, sie hatten Schwierigkeiten: die Lebensmittel reichten nicht aus, man musste vor den Geschäften Schlange stehen... Man musste sozusagen auf der Suche nach Lebensmitteln losstürzen. Aber sie rannten woandershin. Selbst wenn es von all dem, so wie früher, nicht genug gab, stürzten sie sich in Richtung Kenntnisse. Zu irgendwelchen besonderen Kenntnissen, wo solcher Mangel im Innern sozusagen sehr stark gefühlt wurde. Dabei handelt es sich um eine günstige Möglichkeit, die Wahrheit anzunehmen. Aber genauso ist dies eine günstige Möglichkeit, das nicht Wahre anzunehmen.

Und insgesamt wurde man mit sehr vielem überschüttet, weshalb es zu einem großen Durcheinander kam. Vieles gab es, was zu traurigen Folgen führte. Doch das war unvermeidlich. Aber es war die einzige Voraussetzung, wo die Wahrheit wie ein Same vom Boden aufgenommen werden konnte. Und natürlich (Ich wiederhole das nochmals) war es notwendig, dass in der Gesellschaft das freie Predigen erlaubt wurde. Ansonsten wäre dies sehr schwer zu machen gewesen.

Insofern sollte dies nur zur notwendigen Stunde einsetzen, nicht früher. Früher hätte dies nicht gelingen können. Die Menschen selbst hätten dies sehr stark behindert. Und so geschah auch all dies zur notwendigen Stunde. Darum konnte dies in den 90-er Jahren beginnen.

Kim:

Schade, dass die meisten Menschen dies nicht hörten, sie dachten nur an das Materielle.

Vissarion:

Das hat sich während der Jahrtausende gebildet. Den Menschen ist eine starke Angst eigen, die Sorge darum, wie man am nächsten Tag weiterleben kann. Und dies versteht der Mensch am besten – das Handeln, irgendwelche große materielle Werte erlangen, sich dadurch sozusagen das künftige Dasein sichern. 50. Aber das ist niemals gelungen. Und selbst, wenn die Menschen etwas zusammensparen konnten, wurden sie nicht glücklich.

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Frage 4:
Mein Sohn und ich sind auf sehr langem Weg hierher gereist, um Sie zu treffen. Er hat mich gefragt, wer Sie sind, warum man so weit fahren muss, um Sie zu sehen, und was es Wichtiges bei Ihnen gibt. Wie kann ich dies dem zehnjährigen Jungen erklären?

Vissarion:

Auf keine Weise, - lächelte der Lehrer. - Nur so, wie er es sehen, fühlen kann – das reicht, mehr ist nicht nötig. Das heißt, hier darf man nicht das Wichtigste vergessen: Wenn der Mensch das Erscheinen der Wahrheit fühlt, so wandelt sich sein Leben. Bei ihm setzt eine riesige Unruhe darüber ein bezüglich dessen, was er tut: Ist es vielleicht an der Zeit, alles zu ändern, abrupt zu ändern? Und wenn er es nicht ändern wird, wird es ihn stark beunruhigen. Er kann sich allmählich beruhigen, ohne etwas geändert zu haben, aber dies bedeutet, dass er das verloren hat, wozu er aufgerufen wurde. Er hat es verloren, er degeneriert, er hört auf, dies zu fühlen.

Darum, wenn er etwas Wichtiges fühlt, so wird er alles ändern müssen. Alles loslassen und sein Leben ändern. Und dafür muss der Mensch bereit sein. Darum soll kein anderer, einer, der dafür noch nicht reif ist, all dies fühlen. Darum möge er es so sehen, wie er es kann. Und das ist alles, nichts weiter.

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Frage 5:
Ja, das ist sehr interessant, aber dies ist natürlich schwierig: er ist zehn Jahre alt, und er versteht kein Russisch. Aber das ist eine sehr interessante Erfahrung... In der Gemeinschaft gibt es sehr viele Kinder, und auch Sie haben Kinder. Sie sind unsere Zukunft. Was meinen Sie, welche hauptsächlichen Werte sollen wir unseren Kindern beibringen?

Vissarion:

Die Kinder von der Information in der Gesellschaft wegzureißen, völlig abzuschneiden, ist sehr schwer. Das heißt, bei uns wird so ein Ziel nicht gestellt – die Gemeinschaft vom umgebenden Raum völlig zu isolieren. Das wird schwierig sein. Man kann eine sehr kleine Menschengruppe isolieren, aber dies wird keine Basis für die Zukunft sein. Hunderte, Tausende Menschen kann man nicht isolieren. Und folglich ist der Kontakt mit einer bestimmten Information, die der umgebenden Gesellschaft eigen ist, unvermeidbar.

Der Kontakt wird vor sich gehen, und diese Information wird erscheinen, und das Kind wird wählen müssen. Darum muss man ihm ohne Zwang das Richtige des Lebens, des Weges insgesamt aufzeigen. Aber weiterhin wird das Kind mit der anderen Information konfrontiert werden, und dabei wird es schon nur von ihm abhängen, welche Wahl es treffen wird. Daher erkennen diejenigen, die eine größere Reife haben, schnell das Richtige. Diejenigen, die weniger reif sind, brauchen die Bewegungen, hierhin, dorthin, um das eine und das andere zu versuchen, sich zu quälen, zu leiden, aber allmählich zu etwas sehr Wichtigem heranzureifen.

Deshalb müssen die Kinder die Gesetze erlernen, die sie untereinander verbinden. Sie müssen kommunizieren können. Das heißt, es wäre gut, ihnen schon in der Kindheit in der Schule zu erklären, wie man richtig auf diese oder andere Äußerungen seiner Nächsten reagieren soll, wie man Situationen, wo ein Streit entstanden ist, richtig betrachten und thematisieren soll. Also, dies alles ist mit den Gesetzen der Entwicklung verbunden. Man muss lernen, auf all dies richtig zu reagieren. Sie lernen das hier, sie versuchen es. Deshalb führen sie schon viele Versammlungen so durch, wie viele Erwachsene das noch nicht können. Dies kann schon ein Vorbild sein.

Also, sie lernen, richtig zu klären, sie lernen, aufrichtig ihre Schwächen, ihre Fehler einzugestehen. Wenn ein Kind schwach wurde, so gesteht es: „Ja, ich hatte nicht recht“. Diese Fähigkeit zu gestehen, ist für Kinder sehr wichtig. Weil sie die Neigung haben, sich zu verteidigen und immer zu sagen: „Das war ich nicht, das war ich nicht“. Diese Fähigkeit ist sehr wichtig, wo sie Reue zeigen können, im Nachhinein letztendlich um Verzeihung bitten können bei denjenigen, die sie gekränkt haben. So ein Ergebnis der Versammlungen ist sehr wichtig. Aber man muss sich um all dies regelmäßig kümmern und versuchen, ihnen dies nahezubringen.

Natürlich wäre es besser, dass man den Kindern in den Schulen das kreative Schaffen beibringt. Nicht Informationen eingeben, die mit Krieg verbunden sind. Es wird gesagt, dass, wenn sie solche Information nicht kennen, so könnten sie angeblich wiederum ohne diese Kenntnisse leicht dazu kommen. Das ist nicht wahr, das ist ein nicht richtiges Verständnis.

Umgekehrt, je mehr Information über negative Bekundungen der Gesellschaft sie kennen, umso mehr beginnen sie das zu lernen. Sie eignen sich negative Erfahrung an, sie behalten so etwas und beginnen, sie zu nutzen. Wenn irgendwo jemand irgendwohin geraten ist, indem er nicht gute Taten vollbracht hat, dann entsteht nur das Verständnis, dass er ungewollt dorthin geraten sei, derjenige aber, der dies erlernt hat, der werde nicht dorthin geraten, denn er würde klüger sein.

Die Information über negative Erscheinungsformen bringt nicht das bei, was beizubringen wünschenswert wäre. Es ist besser, nur das kreative Schaffen zu erlernen und auf die Information, die mit Kriegen, mit dem Negativen verbunden ist, zu verzichten. Es möge besser so sein, dass, wenn die Kinder Geschichte durchnehmen, dass sie die Daten, die Errungenschaften, die mit der schöpferischen Seite der Gesellschaft verbunden sind, behandeln, nicht aber die mit der zerstörerischen Seite. Was zu der einen oder anderen Zeitperiode erschaffen wurde – das muss man sie lernen lassen, erlernen, kreativ zu gestalten.

Weil der Hauptwert des Menschen in der Fähigkeit liegt, schöpferisch zu sein. Mit seinen Händen zu schaffen, mit seiner Stimme. Diese poetische Besonderheit des Menschen, seine schöpferische Besonderheit – das ist sein höchster Wert, der wichtigste Wert. Er soll gerade dank dieses Wertes die ihn umgebende Welt der Materie verändern.

Und alles Übrige, was damit verbunden ist, entwickelt den Menschen nicht. Es bringt ihn durcheinander, führt ihn weg, schafft falsche Ziele, falsche Interessen, Sorgen, aber dies alles ist nicht das Richtige. Das ist ein inhaltsloses Spiel, es lässt nicht zu, dass sich der Mensch formt. Er wird nicht erfüllt sein, er entwickelt sich nicht. Er versucht, das Seine zu befriedigen, aber er bleibt im Leben unglücklich, er wird nichts haben.

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Frage 6:
Ich habe in der Welt viel Leiden gesehen. Hungrige Kinder, Flüchtlinge in Afghanistan, Naturkatastrophen... Was meinen Sie, warum lässt Gott all dies zu?

Vissarion:

Gott kann dies nicht zulassen und nicht verbieten, weil Sein Wesen sich nicht so aktiv in das Menschenleben einmischt. Es handelt sich hier um ein Niveau von solch einer Feinheit und so einer komplizierten Struktur der Informationsfelder, was grundsätzlich vom Bewusstsein des Menschen nicht wahrgenommen werden kann.

Der Mensch kann Stimmen hören, kann mit einem Bewusstsein kontaktieren, das seinem Bewusstsein ähnlich ist. Selbst wenn die Entwicklung dieses Bewusstseins tausendfach das menschliche Bewusstsein übertrifft, doch wenn es der Struktur noch ähnlich ist, kann der Mensch diese Information wahrnehmen. Das heißt, er kann mit der Welt des Weltalls, mit Vertretern anderer Zivilisationen, Kontakt haben.

Aber warum kann er keinen Kontakt mit Gott haben? Weil es sich nicht um ein ähnliches Bewusstsein handelt, sondern um ein Über-Bewusstsein. Es hat eine andere Struktur. Deshalb kann der Mensch in Wirklichkeit Gott nicht hören. Gott kann nicht mit ihm kommunizieren. Mehr als dies, Der Vater sieht den Menschen nicht so, wie dies der Mensch möchte. Gott hat nicht solche Augen, wie sie der Mensch hat.

Also, der Mensch ist es gewöhnt, angenehmer zu denken, nämlich dass Gott ihn beobachtet. Hier sieht Er: „Ah, hier laufen Kinder... hier, da gehen sie... da fällt eines“, - auf solche Weise macht Er sich sozusagen Sorgen um Seine Kinder. Aber dies ist Ihm nicht eigen. Er hat keine Emotionen. Dies ist eine Erscheinung ganz anderer Art. Weil mit Emotionen kann nicht alles, was auf der Erde vor sich geht, wahrgenommen werden: das würde verbrennen.

Erstens, es handelt sich um Naturemotionen, sie können außerhalb der Erde nicht gebildet werden. Es handelt sich um eine Naturerscheinung, ein Natur-Informationsfeld. Und solche Emotionen gibt es auch bei Tieren; die des Menschen jedoch sind komplizierter. Sie sind nur einem Naturorganismus eigen.

Wenn Gott keinen festen Naturkörper hat (Er hat keinen), so kann Er folglich diese Emotionen nicht haben. Das heißt, Er nimmt den Menschen anders auf. Der Vater gibt dem Menschen das Leben und die Gesetze, die der Mensch begreifen soll, und der Mensch soll die richtigen Schritte machen. Er kann den Menschen nicht dazu bewegen, richtig zu handeln.

Der Mensch verspürt in seinem Innern irgendeine Stimme (das heißt, die Stimme besteht nicht einmal aus Worten, sondern sie ist wie die Stimme des Gewissens), er fühlt in irgendeinem Moment, dass es nicht gut wäre, so zu handeln, so, wie sich ihm gerade eine Möglichkeit eröffnet. Und er hat die Wahl – es zu tun oder zu lassen.

Tut er etwas nicht Gutes, so schaltet er unvermeidlich die Naturgesetze ein, wo dasjenige unbarmherzig vernichtet wird, was diese Gesetze zerstört. Also, der Mensch schaltet selbst die Gesetze ein, und er soll unvermeidlich mit dem Verlauf der Folgen dieser Veränderungen zusammenstoßen.

Darum hungern die Kinder nicht grundlos. Ihnen werden ihre Eltern zugeführt, ihnen wird die Gesellschaft zugeführt, die keine richtigen Schritte machen will. Also eine ganze Reihe an Ereignissen... Die Menschen selbst – indem sie darauf verzichten, etwas richtig zu machen – aktivieren diese Gesetze, die diese schwierigen Folgen entstehen lassen.

Aber die Menschen selbst gehen beharrlich dorthin. Der Himmel kann ihnen nicht zurufen: Halt! Wo geht ihr hin?! So kann es nicht sein. Selbst wenn dies sogar so geschehen würde, so würde man sich erschrecken, man würde etwas anhalten können, aber dies ginge bei ihnen weg, und sie liefen aufs neue dorthin, wohin sie laufen möchten.

Also, sie leben unter Verhältnissen, wo sie durch Angst festgehalten werden. Das sind keine normalen Verhältnisse. Es handelt sich um eine unvernünftige Existenz. Um das niedrigste Niveau der Existenz, wo der Mensch von seiner Angst geleitet wird. Nicht von einem Begreifen des Richtigen, sondern von Angst.

Dies gehört nicht zu Gott, niemals leitet Gott die Menschen durch Angst.

Und es stellt sich heraus, dass alles, was man jetzt beobachten kann, das Ergebnis der Tätigkeit des Menschen ist, von der er zwangsweise nicht fortgeführt werden kann. Es kann einfach nicht sein, es ist unmöglich, ihn davon wegzuführen. Er bekommt immer Hinweise. Jeder Mensch, der in schwierige Verhältnisse gerät, fühlt einen Hinweis in sich, dass er dorthin nicht gehen soll. Jeder beliebige Mensch.

Sei es eine Katastrophe, oder irgendwo eine Flugzeugunglück, alle ohne Ausnahme fühlen einen Hinweis: man soll nicht fahren. Aber sie fahren. Warum? Sie beweisen sich selbst, dass sie dies machen müssen, dass dies alles Unsinn sei, dass alles gelingen werde. Und sie fahren. Und sie kommen “erfolgreich“ um. Aber jedermann von ihnen wurde gewarnt: man solle es nicht tun.

Das ist die Besonderheit des Menschen. Wenn ihm gesagt wird: „Nicht klettern. Todesgefahr“, - er klettert, weil es für ihn interessant ist. Es scheint ihm, dass nichts Schlimmes passieren werde, er werde nicht umkommen. Und das ist eine traurige Erscheinung. Das ist eine Unvermeidlichkeit, von welcher der Vater den Menschen nicht befreien kann. Ansonsten müsste das als eine gewaltsame Einmischung in das Menschenleben verstanden werden. Aber das ist nicht möglich, dies widerspricht allen Grundlagen des Seins, der Harmonie.

Zudem, wenn der Mensch eine Tragödie erlebt, so hilft ihm dies oft, eine richtige Entscheidung zu treffen, seine Weltanschauung zu ändern. Oft gibt ihm dies die Möglichkeit zu beginnen, etwas in sich anders einzuschätzen.

Nun müssen wir die Seele erwähnen. Es handelt sich bei dem unzerstörbaren Wesen der Seele des Menschen um etwas, das die Erfahrung seiner Lebenstätigkeit ansammelt. Diese Erfahrung kann nur der Mensch selbst ändern, von außen kann diese Erfahrung nicht geändert werden. Aber diese Erfahrung beginnt, sich bei einer neuen Verkörperung im Leben des Menschen auszuwirken, das heißt, er beginnt, eine innere Neigung zu etwas herauszubilden, und diese beginnt, den Menschen dazu zu veranlassen, sich in irgendeine Richtung zu bewegen.

Das heißt, es wäre falsch zu denken, dass einige Kinder als talentiert geboren werden, die anderen, warum auch immer, aber nicht. Nein, ursprünglich waren alle Kinder gleich zur Welt gekommen, mit den gleichen Starteigenschaften. Das Phänomen aber, dass sich nun talentierte und untalentierte zeigen, das hat mit der Erfahrung zu tun. Dies beweist nochmals, dass der Mensch mehrmals auf die Erde zurückkehrt und diese Erfahrung bei ihm bleibt.

Also, es kommt vor, dass sich eine derartige negative Erfahrung ansammelt, wo zu sehen ist, dass der Mensch selbst bei einer neuen Verkörperung nicht imstande sein wird, diese in die richtige Richtung zu bringen. Er wird in Verhältnisse geraten müssen, die ihn zwingen werden, diese negative Erfahrung auszumerzen.

Das heißt, die Kinder geraten in schwierige Umstände... Dies von außen zu beobachten, ist traurig. Aber wenn dies aus der Sicht des Gesetzes betrachtet wird, ist darin eine günstige Notwendigkeit zu ersehen. Wenn die Emotion abgeschaltet wäre, und man nur auf das Gesetz und auf die Folgen schauen würde (gerade das zu betrachten, was in seinem Inneren vorgeht), so wäre zu erkennen, dass ihm dies von Nutzen ist, dass ihm dies in seiner Entwicklung hilft.

Dies nivelliert bei ihm irgendwelche negativen Abweichungen, verbrennt sie in diesem Leben. Und wenn er auch sogar seinen Körper früh verlässt, aber einige seiner negativen Veranlagungen verschwinden, die sich bei seiner weiteren Verkörperung schon nicht mehr stark auswirken. Das heißt, etwas Günstiges hat sich in seiner Entwicklung eingestellt.

Es ergibt sich somit, dass dies alles von der Position der Wahrheit aus nicht so anzusehen ist, wie mit den Augen der Menschen. Es tut dem Menschen leid, es muss ihm leid tun, er muss mitfühlen. Er hat dieses Gefühl dafür, damit er, wenn er dies sieht, nach Kräften und Möglichkeiten in sich sucht, um die Situation zu ändern.

Aber dies sind gerade die Aufgaben des Menschen – zu sehen und zu lösen, seine Wahl zu treffen, inwieweit aktiv er sich bemühen wird, sein Leben zu verändern... Oder er wird sagen: „Ich kann nichts tun, dies steht nicht in meinen Kräften. Ich werde das machen, was ich gewohnt bin“. Nein, jedermann kann vieles ändern, man muss nur seine Sache auch tun. An sich zu glauben, ist sehr wichtig. Kein einziger Mensch ist zufällig auf dieser Erde. Viele können vieles ändern.

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Frage 7:
Mein Sohn lernt in Österreich die christliche Glaubenslehre. Die meisten Menschen dort sind Katholiken. Er war sehr interessiert, als ich sagte, dass wir Sie besuchen werden, und dass Sie Christus sind. Er fragt: wenn Sie die Wiedergeburt von Jesus seien, ob Sie dann etwa Angst vor einer erneuten Kreuzigung hätten? Dies ist bestimmt eine dumme Frage, aber sie wird von dem Zehnjährigen gestellt. Er wollte, dass ich diese Frage stelle.

Vissarion:

Nichts wiederholt sich. Alles geschieht immer anders. Wenn das Wort Gottes kommt, so kommt Es immer bei schwierigen Umständen. Man rettet nämlich diejenigen, die sich irren, nicht aber diejenigen, die gedeihen. Das heißt, nur bei schwierigen Verhältnissen zu kommen. Schwierige Verhältnisse schaffen natürlich auch eine Menge an Gemütsbewegungen, die in so einem Fall unvermeidlich sind.

Aber wenn das Wort Gottes kommt, vollzieht Es vor allem Sein Werk, ohne daran zu denken, womit das enden kann. Das kann nicht bestimmend sein. Das heißt, wenn ein Mensch zur Welt kommt, beginnt er Luft einzuatmen, ohne daran zu denken, dass er in irgendeinem Moment nicht richtig einatmen würde und den Lungen etwas passieren könnte. Er atmet einfach, weil er das Bedürfnis zu atmen hat. Er atmet und lebt.

Ebenso auch das Wort Gottes. Wenn Es kommt, so kommt Es, um zu wirken, um die Wahrheit zu geben. Es kann nicht anders. Was auch drohen mag, was auch ringsum geschehen mag, es wird nicht anders sein, das ist das Wesen des Lehrers. Er kommt und gibt. Wenn man nimmt – so freut Er sich, wenn man nicht nimmt – so ist Er traurig. Es ist Ihm unmöglich, nicht zu geben, Er ist berufen zu geben, das ist Sein Leben. Und komme, was da wolle.

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Frage 8:
Mein Sohn hat auch gefragt, ob es beim ersten Mal weh getan hat? Können Sie sich daran erinnern?

Vissarion:

Wird damit die weit entfernte Zeit gemeint? Nein, Ich erinnere mich nicht, das kann man nicht behalten. Dies wäre sehr schwer, wenn man es behalten müsste. Deswegen muss man den Körper wechseln.

Der Körper soll in der Gesellschaft zur Welt kommen, wenn etwas erfüllt werden muss. Das ist dafür notwendig, damit der Körper, während er sich in dieser Gesellschaft formt, die Gesetze der Gesellschaft in sich aufnimmt, sich auf der Ebene dieser Gesellschaft formt. Und dann ist es leichter, das nahezubringen, was das Wort beinhaltet. Das heißt, Ich kann mit den Menschen verständlich kommunizieren. Dafür ist eben dieser neue Körper notwendig.

Nicht mit dem vorherigen Körper erscheinen. Zudem, mit ihm kann man nirgendwohin weggehen, er wird in der anderen Welt nicht gebraucht. Darum, wenn man in einem neuen Körper kommt, verschwindet alles, diese Erinnerungen des alten Körpers. Das eigene Wesen bleibt. Aber die Details dieser Gemütsbewegungen, die einstmals vorhanden sein konnten, sollen nicht erhalten bleiben. Sie sammeln sich auch ohnedies in nicht geringem Maße an, doch wenn zusätzlich noch die Last der früheren Sorgen getragen werden müsste, wäre das sehr schwer. Dann wäre es sehr kompliziert, im Körper zu verweilen. Dann wäre es besser, ihn sofort wieder zu verlassen, - lächelte der Lehrer. - Weil nur im Körper solche Emotionen erlebt werden können.

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Frage 9:
Er fragte noch: wie Sie nach dem Tod zurückgekehrt seien?

Vissarion:

Aber es gibt doch keinen Tod. Nur der Körper verschwindet. Der Körper stirbt, der Mensch verlässt diesen Körper, und das ist alles. So, wie dies bei jedem Menschen vor sich geht. Der Körper stirbt, der Mensch kann danach von außen auf sich schauen, lächeln. Aber dies ist schon ein anderer Zustand. Es handelt sich um eine normale Erscheinung für den Menschen. Es gibt keinen Tod, man braucht keine Angst davor zu haben.

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Frage 10:
Und können Sie Wunder bewirken?

Vissarion:

Es sollen keine Wunder bewirkt werden! Es werden jetzt schon genug Wunder auf der Erde veranstaltet. Viele tun es. Man kann es sehen, sich wundern, sich begeistern. Aber Ich darf ihnen nicht ähnlich sein. Ich bin in meiner Art einzigartig. Warum soll Ich mich nach ihnen richten? Nicht nötig. Lieber wirke Ich keine Wunder. Das hauptsächliche Wunder ist, dass Ich die Lehre gebe, das Gesetz eröffne.

Was kann damit verglichen werden? Dies ist das Allergrößte, was der Mensch braucht. Die übrigen Wunder... der Mensch wird selbst einmal lernen, diese Wunder anzuwenden. Dabei handelt es sich auch um Gesetze, die der Mensch vorläufig noch nicht kennt. Aber er wird sie kennenlernen, und er wird sie nutzen. Dies wird dem Menschen immer eigen sein. Also, ihm steht noch bevor, dies zu erlernen.

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Frage 11:
Gut. Mein Sohn fragt noch: ob Sie auf dem Wasser laufen könnten? Er liest die Bibel...

Vissarion:

Nun, wenn es damals notwendig war, darauf zu gehen... Wenn es nötig sein wird, werde Ich gehen. Aber Ich sehe es nicht als notwendig an. Wahrscheinlich kann Ich es vorläufig noch nicht.

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Frage 12:
Er fragt noch: warum Sie diesmal zurückgekehrt sind? Ob Sie damals etwas versäumt hätten?

Vissarion:

Die Lehre war nicht gegeben. Es blieb damals nur der Aufruf zurück – eine allgemeine Schilderung über Gott. Und jetzt muss schon mitgeteilt werden, wie man die Gesetze der Liebe erfüllen kann. Zu sagen „liebt einander“, sagt beinahe nichts. Und irgendwer kann darin sogar einen negativen Sinn sehen. Nämlich mit “untereinander lieben“ kann einer auch sexuelle Beziehungen, alles, was einem gerade gelegen kommt, meinen.

Also alles, was einem einfällt, was damit verbunden ist, entsprechend seiner Erfahrung, all dies kann er unter diesen Worten verstehen. Es ergibt sich so, dass es nicht genug ist zu sagen – liebt einander. Es reicht nicht zu sagen – seid demütig. Es reicht nicht aus. Es muss erklärt werden, wie man in dem einen und anderen Fall handeln soll, damit gerade dies unter Liebe zu verstehen ist, damit gerade dies Demut ausmacht. Und solche Fragen gibt es zu Tausenden.

Darum muss die Lehre gegeben werden. Jetzt wollen alle allgemeinen Aufrufe erklärt werden, die einst nur als eine allgemeine Orientierung den Menschen zurückgelassen wurden, als eine gewisse Vorstellung von etwas Neuem, Besonderem, Interessantem. Die Lehre soll erst jetzt eröffnet werden. Sie soll dann eröffnet werden, wo bei den Menschen bedingt die gleichen Möglichkeiten entstehen, diese anzunehmen. Es gibt sie nun, diese Umstände. Sie sind spezifisch, aber sie sind immerhin gleich.

Das heißt, jedes Volk kann damit in Berührung kommen. Ich bin bereit, dies allen zu erklären. Diese gleichen Umstände sollen am Ende der Zeiten zur Verfügung gestellt werden. Nicht aber, dass dies das Eigentum nur irgendeines einzigen Volkes ist.

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Frage 13:
Sehr schön. Und die letzte Frage. Nicht viele in Australien wissen etwas über Sie. Wollen Sie Australien besuchen? Wenn ja, dann warum? Und worüber werden Sie dort sprechen?

Vissarion:

Meine Wahrnehmung der Realität unterscheidet sich von der des Menschen. An sich interessiert Mich kein einziger Ort auf der Erde. Und Ich werde dann dorthin reisen, wenn es dort Wünschende gibt, die das hören möchten, was Ich habe. Wenn es sie gibt, komme Ich gerne und erzähle. Aber Ich fahre vor allem zu diesen Menschen, nicht zu einem Ort.

Ich kann irgendwelche Schönheiten auf dieser Erde bewundern. Aber Ich habe keinen Wunsch, sie zu sehen, das heißt, Ich habe kein Streben, sie anzuschauen, Mich zu ihnen hinzubewegen. Sie interessieren Mich nicht.

Also, die Erde selbst, in dieser Hinsicht, wie dies dem Menschen interessant ist, interessiert Mich nicht. Aber der Mensch interessiert Mich. Der Mensch selbst. Darum, wenn er dieses Interesse hat, komme Ich immer mit Bereitschaft zu ihm.