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Vadim berichtet über die Ereignisse des Jahres 2014:   Teil 24  -  Kapitel 1-9

      Kapitel     -1-    -2-   -3-   -4-    -5-   -6-   -7-   -8-   -9-  
                                                                                                        zu den Kapiteln 11 - 22
                                                                                                                                                                        
Kapitel 1

1. Das vierundfünfzigste Jahr der Epoche der Morgendämmerung. Der 26. Januar. Das erste Treffen mit dem Lehrer im neuen Jahr im Tal der Verschmelzung.
2. „Die Ehefrau will mit dem Ziel in die Welt fahren, ihre Tochter zu zeigen. Ihr Mann ist wegen seines Vorgefühls darüber beunruhigt und meint, die Tochter mit auf die Reise zu nehmen, solle sie nicht. Sein Vorgefühl erklären kann er nicht. Frage: darf seine Frau trotz der Meinung ihres Mannes die Tochter mit in die Welt nehmen?“
3. „ In dieser Frage gibt es eine sehr interessante Nuance, die, wie es Mir gelingt zu bemerken, ihr leicht überseht. Das spricht natürlich davon, dass das, wogegen ihr kämpft, in noch nicht geringem Maße im Innern vorhanden ist, und nur deshalb bleibt diese Nuance in der Regel unbemerkt.
4. Jetzt heißt die Frage (richtet eure Aufmerksamkeit darauf) – der Mann fühlt. Aber andererseits heißt es nicht – und so fühlt die Frau da? Hat sie Gefühle oder nicht? Oder soll der Mann an ihrer Stelle fühlen, wie es richtig wäre zu handeln? Diese Nuance da verschwindet oft, geht verloren.
5. Der Frau muss auch erlaubt sein zu fühlen und so zu handeln, wie sie fühlt. Ihr könnt (Ich sage das in diesem Moment nur dem Mann) eure Gefühle, die sich im unterschiedlichen Maße zeigen mögen, der Frau mitteilen und ihr je nach Anlass (und wo bei weitem nicht immer der Mann die Quelle seiner Gefühle richtig bestimmen kann: ob ihm der Egoismus dies zu wissen vorgab, oder ist da etwas mit Wichtigem, Wertvollen, Heiligen verbunden), im weiteren der Frau das Recht gebt, auch so zu entscheiden, wie sie fühlt.
6. Und wenn die Frau sagt: „Doch, weißt du, ich fühle, dass es sein muss“, so bleibt nur, seiner Frau zu vertrauen. Folglich muss das, was sie versucht zu tun, allem Anschein nach auch getan werden. Zumindest für sie muss es so getan werden.
7. Denn das Kind, das mit ihr fährt, ist doch gleichzeitig auch ihr Kind, und sie kann auch eine Gefahr spüren, die diesem Kind drohen könnte. Auch, und das in nicht geringem Maße. Und sie kann bisweilen sogar bei weitem stärker fühlen, als dies der Mann kann.
8. Darum, wenn die Frau sieht, dass sie dies immerhin tun muss, nun, mag sie es tun. Das heißt aber nicht “dem Mann widersprechen“. In diesem Fall gehört dies nicht zu so einer Konfrontation.
9. Darum ist es normal, wenn sie die Absicht hat zu fahren. Oder sie sagt: „Wenn du so fühlst, - also, vielleicht mache ich es so, wie du fühlst“. Auch normal.
10. Also, die beiden Varianten sind normal, hier gibt es keinen geistigen Fehler. Und was auch geschehen mag, wenn sie fährt, so darf man später auf keinen Fall sagen: „Ich hab´ dir doch gesagt“. Was immer auch geschehen mag. Das heißt – so musste es sein. Der Mensch hat sich so verhalten, wie er gefühlt hat. Ihn führt doch auch etwas.
11. Jeder von euch hat seinen individuellen Ablauf an Geschehnissen, und unabhängig von der Wahl, die ihr trefft, entwickeln sich die Ereignisse unterschiedlich. Das eine führt in der Regel zu einer ernsten Entwicklung, das andere kann aber von dieser Entwicklung wegführen.
12. Nicht selten zeigt sich die Wahl gerade so: etwas sieht nicht schlecht aus, kann aber zum Welken des geistigen inneren Wertes führen (sieht aber scheint´s nicht schlecht aus). Deshalb muss man bei seinen Gefühlen sehr vorsichtig sein.
13. Ihr habt es vielleicht auch bemerkt (vielleicht auch nicht), aber in der letzten Zeit habe Ich nicht selten den Akzent darauf gelegt, dass die Wahrheit – in der Regel gerade das ist, was ihr nicht fühlt, das heißt, es handelt sich um das, zu dem man heranwachsen muss.
14. Das heißt, es ist nicht das zu fühlen, was im Innern nicht vorhanden ist. Du kannst etwas Richtiges fühlen, aber die Wahrheit völlig fühlen geht nicht.
15. Wenn ihr etwas Richtiges spürt, etwas Anziehendes, so spricht das davon, dass ihr dem gegenüber herangereift seid, aber ihr habt es noch nicht angenommen. Und im Laufe dessen, wie ihr dies annehmt, können sich die Gefühle zu verschiedenen Seiten schlagen, abhängig davon, wo der Egoismus euch in die Klemme treiben kann.
16. Je mehr er verletzt wird, umso mehr können die Gefühle zur Seite der negativen Art driften, wo ihr auch spüren könnt, aber ihr werdet eine nicht richtige Bewegung spüren, seht sie aber als richtig an.
17. Das heißt, im Innern brummt der Egoismus so geschickt und stellt die Fakten so hin, dass dies dem Roten Buch (Letzte Testament, Anm.d.Ü.) entspricht, doch so wird es nicht stimmen.
18. Die Abwandlung, die in eurem Kopf vor sich geht, ist sehr interessant, spezifisch und besonders. Darum seht ihr das ein und das selbe bisweilen auf ganz natürliche Weise unterschiedlich, und ihr könnt dies sogar diametral entgegengesetzt wahrnehmen. Das hängt gerade von den inneren Eigenschaften ab.
19. Darum treffen wir uns auch, und darum präzisiert ihr auch die ganze Zeit Fragen, die gleichartig erscheinen. Ihr deckt einfach irgendwelche zusätzliche kleine Detail auf, die Ich in Meinen Antworten allmählich vergrößere und die Möglichkeit eurer Wahrnehmung dessen, was ihr erlebt, erweitere.
20. Ihr vertieft das Verständnis, und das lässt euch im Nachhinein genauer das einschätzen, womit ihr in Berührung kommt. Aber “ich fühle es so“ - ist in Wirklichkeit eine sehr gefährliche Erscheinung.
21. Natürlich könnt ihr eine persönliche Gefahr spüren, das könnt ihr. Ziemlich intensiv und genau könnt ihr bestimmen, wo euch etwas droht. Könnt Gefahr für eure Mitmenschen spüren. Allerdings, wenn dies mit physischer Gefahr verbunden ist.
22. Angenommen, ein Mensch könnte in eine Grube fallen, irgend etwas Unangenehmes erwartet ihn, wo ihm dies physisches Leid verursacht, Schmerz, ihn vielleicht sogar das Leben kostet. Ihr könnt das im Vorhinein spüren. Aber dabei handelt es sich um einen sehr kleinen Rahmen, wo ihr dies alles durch euer Fühlen ziemlich genau bestimmen könnt.
23. Doch um die Wahl richtiger Handlungen zu treffen... dort könnt ihr eine riesige Menge an Fehlern zulassen, weil dies mit einer Wahrheit verbunden ist, die ihr nicht kennt. Ihr versucht, auf sie zuzugehen, kennt sie aber nicht.
24. Darum zu sagen „ich fühle“ (insbesondere in Bezug auf andere) – seid da vorsichtig. Ihr könnt das Schicksal dieses Menschen mit eurem Fühlen brechen. Ihr könnt euch selbst noch nicht ganz richtig fühlen, deshalb seid vorsichtig dabei, wenn ihr sagt: „Ich fühle es so“.
25. Natürlich verfügt ihr über ein Gewissen. Dort, wo euch etwas betrifft und euer Gewissen anbelangen kann, da könnt ihr fühlen, was richtig ist und was nicht. Aber wie ist das Gewissen vom betroffenen Egoismus zu unterscheiden? Dort muss man nämlich diese unsichtbare Grenze bestimmen, die man noch erlernen muss wahrzunehmen.
26. Zu lange lebte der Mensch so, indem er nur seinen egoistischen Gefühlen folgte. Zu lange. Und natürlich ist es für ihn gar nicht einfach zu unterscheiden, wo sich die Stimme des Gewissens meldet, wo aber die des Fühlens, auf die besser die Aufmerksamkeit nicht zu lenken wäre.
27. Seid deshalb dort sehr vorsichtig. Nicht umsonst versuch Ich euch mehrfach zu diesem Thema zu sagen: seid vorsichtig bei eurem Fühlen.
28. In der Regel bemerke Ich folgendes: Ich sehe von irgendwem Handlungen und erfahre, dass der Mensch sich auf seine Gefühle stützt (manchmal spricht er darüber), und Ich sehe, dass er nicht richtig handelt. Aber er fragt bei Mir nicht nach, er verwendet leicht eine Phrase: „Ich fühle es so“. Doch in der Regel handelt es sich um einen Fehler. Aber da ihr nicht nachfragt, habe Ich nicht die Möglichkeit, Mich einzumischen.
29. Ich kann natürlich irgendwelche mögliche Varianten ausprobieren, um diese Situation wenigstens ein wenig irgendwie zu ebnen, aber diese Möglichkeiten sind sehr begrenzt. Darum bestimmt ihr dabei euer Schicksal selbst.
30. Und Ich wünsche sehr, dass ihr euch auf euer inneres Verständnis hinsichtlich von irgendetwas, auf eure inneren Gemütsbewegungen aufmerksam stützt, weil, indem ihr eure innere Wahl trefft, ihr euer Schicksal bestimmt. Eine der Linien ist mit eurer geistigen Entwicklung verbunden, die andere damit, was eure geistige Entwicklung schwieriger macht.
31. Ihr könnt nicht zwei gleichartige Wahlen treffen, die zu einer vollwertigen geistigen Entwicklung führen. So eine Wahl gibt es niemals. Die Wahl ist entweder mit der normalen geistigen Entwicklung verbunden, oder diesbezüglich mit einer minderen Seite. Und ihr trefft die Wahl.
32.Wenn ein anderer für euch die Wahl trifft, so ist dies noch komplizierter. Daher, was immer auch ein anderer sagen mag, so müsst auch ihr schauen, wie ihr das alles aber versteht.
33. Die Wahrheit muss für euch alle über allem stehen, weil diese die Lebensgrundlage ist. Ohne der Wahrheit zu folgen werdet ihr nicht leben. Ihr bestimmt euer Leben.
34. Deshalb, wenn ihr irgendwie dem zuhören möchtet, was ein anderer sagt, so müsst ihr auch wachsam sein. Wir sprechen hier auch über nicht wenige Regeln: in welchem Fall etwas beachtet und was berücksichtigt werden muss. Das muss auch richtig erkannt werden, und man muss weiser sein. Deshalb ist eine beliebige eurer Handlungen vor allem mit eurer Wahl verbunden.
35. Habt ihr auf diese Wahl verzichtet, oder habt ihr sie selbst vollzogen, so ist dies aber sowieso mit eurer Wahl verbunden. Selbst der Verzicht darauf, das zu tun, was ihr selbst fühlt oder versteht (und ihr macht das so, wie der andere es sagt) – so ist dies sowieso eine Wahl, eure Wahl. Und im Nachhinein werdet nur ihr schuld sein und kein anderer. Nur ihr. Es handelt sich um eure persönliche Entwicklung.
36. Dadurch, inwieweit ihr erstarkt, erstarken auch die anderen. Das heißt, ihr seid in so einer nicht einfachen Situation, wo man bisweilen quasi sagen könnte: „Jeder für sich selbst“. Was für ein interessanter Ausspruch. Aber darin liegt ein Körnchen Wahrheit. Nämlich indem ihr euch geistig entwickelt, habt ihr immer die Möglichkeiten, anderen zu helfen.
37. Daher muss man aufmerksam schauen, was ihr im Innern versteht, welche Wahl ihr persönlich trefft, in welche Richtung. Ihr könnt den Nächsten zuhören, aber die Wahl müsst sowieso vor allem ihr selbst treffen.
38. Es soll euch einfach lediglich hellhörig machen, wenn es irgendwelche Argumente gibt, es nicht so zu machen, wie ihr es versteht. Ihr denkt  einfach noch einmal gründlich über das Thema nach und fragt: vielleicht ist es wirklich nicht nötig?
39. Aber das bedeutet nicht eindeutig, das es nicht nötig ist. Vielleicht ist es nicht nötig. Auf die Weise denkt nach, sondert jedes Detail aus, das ihr nicht völlig versteht, stellt eine Frage. Oder überlegt es mit den anderen zusammen, wenn es nicht die Möglichkeit gibt, hier nachzufragen.
40. Aber ihr müsst nachdenken, ihr müsst versuchen zu begreifen, was euch an eurer Weisheit fehlt und im weiteren euren eigenen Schritt machen.
41. Das heißt, man muss geistig stärker werden. So wie jeder eine gesonderte Zelle ist, so müsst ihr zusammen sein, aber ihr müsst euch auch selbstständig entwickeln, weil eure persönliche Entwicklung nur von euch abhängt.
42. Eure Mitmenschen tragen zur Entwicklung bei, sie schaffen verschiedene Bedingungen, unter denen ihr euch entwickeln könnt, aber ihr entwickelt euch durch eure persönlichen Bemühungen und nicht durch die Bemühungen anderer.
43. Deshalb, was eure Nächsten auch würden getan haben, euren Absturz – habt ihr selbst verursacht und sonst niemand. Und ebenso den Aufstieg. Wie immer eure Mitmenschen euch auch helfen würden, anheben könnt ihr euch nur durch eure persönlichen Bemühungen, von außen anheben geht nicht.
44. Darum muss man immer für seine Handlungen einstehen, wobei man versteht, dass, je stärker ihr seid, umso mehr Möglichkeiten sich zu retten, euch zu folgen, oder sich neben euch zu stellen, haben diejenigen, die sich in eurer Nähe befinden.
45. Wie jemand sich wegen seiner geistigen Entwicklung auch wichtig macht, so dürft ihr nicht eure persönliche Entscheidung vergessen.
46. Jedermann, der schnell läuft, kann leicht fallen, indem er einen Fehler zulässt und leicht hinter alle gerät, ans Ende der anderen. Diejenigen, die vorne gehen, das kommt nicht selten vor, können ans Ende geraten. Sie verlieren manchmal die Facette der Unterscheidung, wo die Stimme des Egoismus spricht und wo die des Herzens. Darum können sie sich leicht verlaufen.
47. Das kann man in der Realität beobachten. So, wie es immer war, so ist es auch jetzt. Unter euch waren auch die Menschen, die ziemlich interessante Eigenschaften hatten, Möglichkeiten, aber sie haben sich leicht durch diese Möglichkeiten verführen lassen, haben leicht den Mut verloren, sind zur Seite gegangen. Jetzt sind sie mehr irgendwo am Ende, oder auch überhaupt abseits. Solche gibt es. Traurig, das zu sehen, doch ihr selbst trefft die Wahl, und auf keine Weise seid ihr vom Abseits zurückzuhalten.
48. Darum, wenn euch etwas verwirrt, so stellt lieber mehr Fragen darüber, ob diese Irritationen richtig sind, ob sie angebracht sind, versucht tiefer nachzudenken, versucht, nicht zu kritisieren, versucht, nicht darüber zu schimpfen, was mit euch geschieht, um euch herum, euch betreffend. Versucht zu verstehen, was ihr macht, wofür ihr das macht, was ihr anstrebt zu erreichen. Vergesst dies da nicht.
49. Darum vergesst nicht, dass auch der Mitmensch fühlt (so der Ehemann, als auch die Ehefrau). Es fühlt sowieso jeder. Jeder ist ein Kind Gottes, und jeder muss seinen Schritt selbstständig machen.“
50. Am Schluss des Treffens sagte der Lehrer: „Wenn es wegen irgendwelcher Gründe nicht gelingt, etwas zu machen, so muss man das auch mit der Einigen-Familie besprechen, zeigen, dass es nicht gelingt und jene Argumente anführen, die euch dies sozusagen nicht bewerkstelligen lassen, damit die Einigen-Familie im weiteren eine neue Entscheidung treffen möge.
51. Seid aber in diesem Fall vorsichtig, weil dies wiederum zur Seite eurer Kommunikation gehört, die nur euer gegenseitiges Verhältnis in der Einigen-Familie erschweren wird, Anspannungen erzeugen wird, Misstrauen hervorrufen wird. Seid einfacher, habt mehr Vertrauen zueinander.
52. Wenn ihr eure Verantwortlichen wählt, so bemüht euch, dem zu folgen, was sie sagen. Versucht, Hinweise zu geben, irgendwelche Meinungen zu äußern. Gelingt es nicht – so folgt dem, was die Verantwortlichen sagen.
53. Ihr lernt Geistiges. Ihr durchlauft ein Selbststudium, das heißt, das ist in Wirklichkeit nicht mit dem Bauen verbunden, mit Pflügen, Ernte oder sonst etwas, obwohl ihr euch damit beschäftigt.
54. Aber vor allem beschäftigt ihr euch mit der Entwicklung eures inneren Wesens, eurer Seele. Und da herrschen schon andere Regeln, nicht die Regeln für das Ausbringen der Saat an dem oder dem Mondkalender-Tag und so weiter. Das sind schon ganz andere Regeln.
55. Darum ist die Fähigkeit zu gehorchen, möge sogar die Entscheidungen nicht richtig sein – dies eine sehr wertvolle Eigenschaft für euch. Vollzieht dies friedlich, mit Lächeln, ohne Zorn, ohne zu versuchen, in eurem Kopf Gedankenbilder zu entwerfen, wie dumm diejenigen seien, die solche Ideen äußern; demütigt eure Mitmenschen nicht, sondern seid einfach mit ihnen. Seid mit ihnen befreundet, in einem guten freundeskreis, in der brüderlichen Familie, wo ihr Freunde seid.
56. Ja, jemand macht Fehler, möglicherweise. Doch ist dies denn wichtig? Ist nicht etwa vor allem wichtig, dass ihr zusammen seid? Nun, ihr vollzieht eine Handlung... nun, möge sie nicht ganz das sein, was ihr möchtet. Aber da ist doch ein Ergebnis, das denjenigen hilft zu sehen, was sie bisher nicht gesehen haben. Die Praxis ermöglicht es zu sehen, weiser zu werden. Habt keine Angst vor solchen Handlungen...
57. Gut, das reicht. Für diejenigen, die es nicht geschafft haben, ans Mikrofon zu kommen, habe Ich heute im voraus geantwortet.
58. Ich wünsche euch Glück, einen festen Schritt, Freude im Herzen. Ich wünsche euch Glück, Freunde. Bis zum nächsten Treffen.“


Girlande

Kapitel  2

Der dreiundzwanzigste Februar des Jahres 54 der Epoche der Morgendämmerung. Das Treffen mit dem Lehrer im Tal der Verschmelzung.
2. „Lehrer, ist es richtig, am Ende der Liturgie oder des Morgenkreises die Menschen dazu aufzurufen, für das Schicksal der Ukraine zu beten?“
3. „Nein, ist nicht richtig. Warum betet ihr nicht für Nigeria? Für Thailand... dort waren Regierungsschwierigkeiten und noch woanders ebenfalls. Es gibt jetzt in der Welt viel davon... Für Syrien... Dann muss man jeden Tag für irgendein Land beten. Und was? Ihr werdet dort nichts ändern. Die Menschen bestimmen ihr Schicksal selbst.
4. Und dass ihr überhaupt betet – betet ihr dann nicht gleichermaßen für alle? Euer Gebet wirkt sofort auf alles. Ihr sorgt euch um die Erde, um die Menschen. Nicht um die Ukrainer – einfach um die Menschen generell, um alle gleich. Daher ist irgendeine ortsbedingte Wirkung nicht angebracht.
5. Dort haben alle diejenigen Schwierigkeiten, die diese Schwierigkeiten wollen. Sie brauchen sie, sie beschwören sie herauf, diese Schwierigkeiten. Sie schaffen die Bedingungen für das Entstehen dieser Schwierigkeiten. Wenn dort so etwas derartiges geschieht, so spricht das davon, dass dieses Milieu zu diesen Schwierigkeiten herangereift war. Das heißt, die Menschen haben zu dieser Veränderung beigetragen.
6. Folglich haben sie für diese Begünstigung zu bezahlen. Alles hat seinen Preis. Wenn sie in diese Schwierigkeiten geraten sind, müssen sie es schaffen, etwas von neuem zu bedenken (falls sich noch jemand in dem Zustand befindet, eine richtige und vernünftige Beurteilung abzugeben) und irgendeine endgültige interessantere Schlussfolgerung zu ziehen und Weisheit zu finden.
7. Alle übrigen, die nicht dazu neigen, vernünftig zu denken, müssen in diesem Abgrund von Schwierigkeiten versinken. Das ist ihre Wahl, ihr Lebensweg. Sie wählen ihn – mögen sie die Früchte dieses Weges kosten.
8. Und auf diese Weise kann man diesen Weg nicht beeinflussen. In der ganzen Welt wird es nun schwierig werden. Das sind die normalen, ganz natürlichen Folgen der Apokalypse (ihr alle kennt dieses Wort). Das sind einfach die ganz natürlichen Früchte davon.
9. Sie können noch schwieriger sein, noch widernatürlicher. Aber es handelt sich um die gesetzmäßige Folge desjenigen Lebens, das der Mensch führt, etwas anderes kann nicht sein. Das alles soll zugrunde gehen. Aber das darf nicht von außerhalb vernichtet werden, das muss sich selbst vernichten.
10. Insofern müssen diese Menschen, die zu solchen Handlungen, zur nicht richtigen Wahrnehmung der Realität neigen, selbst die Verhältnisse der Selbstzerstörung schaffen. Nun eben schaffen sie auch diese Umstände aktiv.
11. Aber das ist nicht zu ändern, retten kann man nicht. Wenn das möglich wäre, wäre alles leichter, und man hätte schon längst vieles ändern können. Aber so geht es nicht.“

12. „Lehrer, habe ich richtig gehandelt, als ich einem robusten, gesunden Bruder, er ist kein Mitglied der Einigen-Familie, auf seine Bitte hin abgelehnt habe, ihm Gemüse zu geben, wenn er selbst keine Anstrengungen angewendet hat, Gemüse anzubauen, obwohl ihm auch der Boden dafür gegeben wurde.“
13. „Wenn du so etwas siehst, dann ist dies möglich. Wenn du wirklich siehst, dass der Mensch keine entsprechenden Bemühungen aufwendet, so ist so eine Absage möglich.“

14. „War es meinerseits ein grober Verstoß oder ein Fehler, dass ich auf meinem Jubiläum Sekt auf den Tisch gestellt habe? Ich habe gemeint, dass rein symbolhaft die Gäste, die es wünschten, eine kleine Menge zu sich nehmen könnten, unter der Berücksichtigung, dass keiner von ihnen alkoholabhängig war.“
15. „Ich weiß nicht, wie auf diese Frage von euch zu antworten ist. Gerade, indem Ich die unterschiedliche Veranlagung, die ihr alle habt, einkalkuliere, - nur von dieser Position aus – weiß Ich nicht, wie zu antworten ist. So, dass es maximal günstig wäre. Obwohl es maximal günstig ist – all das zu verbieten. Nun, wenn man es maximal betrachtet.
16. Sekt eindeutig als nicht richtig, als ungesund bezeichnen kann Ich nicht, weil er das nicht ist. Aber diese Veranlagung irritiert Mich die ganze Zeit.
17. Es geschieht, wo etwas Harmloses erlaubt wird, leicht, dass all dies auf eine Grenze hinausläuft, die schon als eine Verbotsgrenze genannt werden kann. Aber dorthin rutscht es leicht hin.
18. Weil, wenn es einem in dieser Hinsicht erlaubt wird, werdet ihr unvermeidlich begleitende Fragen ähnlicher Art stellen, die nach und nach diese Erlaubnis erweitern werden. Und indem Ich diese Erlaubnis gegeben habe, kann Ich nicht die nächste verbieten...
19. Diese Herangehensweisen von euch, eure Überlegungen zu diesem Thema, beginnen schnell in die Richtung zu rollen, die schon Schaden bringen können.
20. Wenn wir nur auf der einen Basis der Vernunft sprechen würden, würde alles bei weitem leichter sein. Aber so...
21. Ich habe schon früher etwas zu diesem Thema gesagt und sah dann die Folgen. Sie waren nicht so, wie Ich sie zu sehen wünschte. Danach machten wir diesen Teil wieder ein wenig strenger... Und Ich bin nicht sicher, was Ich auf die Schwierigkeiten hin zu antworten habe.
22. Natürlich kann eine kleine Menge Wein keinen Schaden verursachen. Aber was ist das – eine “kleine“ Menge? Ich kann nicht anfangen, in Gramm zu übersetzen. Ihr aber fangt sofort an zu fragen: „Und so und so viel Gramm – ist das nicht viel?“ Ihr fangt an zu präzisieren. Und so geht’s los...
23. Denn es gibt in den Gesetzen der Wahrheit nicht solche Normen, sie fehlen. Nach den Gesetzen der Wahrheit – müsst ihr euch selbst kontrollieren, bei klarem Verstand sein, all dem würdig begegnen, was euch auf eurem Lebensweg begegnet, dies richtig lösen.
24. Aber dieser Teil, der jetzt erwähnt wurde, ist im weiteren mit den Normen verbunden, mit der Häufigkeit der Einnahme. „Und wie viel... wenn ich fühle – ist alles gut?“ - wird man Mir sagen. „Und jeden Tag? Und zwei Mal am Tag, wenn ich mich bei klarem Verstand fühle?...“ - so werdet ihr anfangen, Mich zu fragen.
25. Es gibt keine derartigen Kategorien in der Wahrheit, dass zum Beispiel zwei Mal zu viel ist. Und wenn nicht, dann: „Und drei Mal? Und vier?...“ - und so geht es weiter... Und der eine Organismus hat seine Besonderheiten, der andere  - andere Besonderheiten, ihr beginnt darauf unterschiedlich zu reagieren.
26. Also, das ist so ein Thema, wo Ich nicht weiß, was Ich euch antworten soll. In einem normalen Maße – ist es nicht schlimm. Aber das ist alles, was Ich sagen kann. Im weiteren fängt der Unsinn an, den Ich nicht beantworten möchte. Dieser Unsinn über Präzisierungen.“
27. „Hat es die Einige-Familie richtig gemacht, dass sie die Schwester nach ihrer aufrichtigen Reue in der Einigen-Familie gelassen hat?“
28. „Seltsam. Wenn die Schwester aufrichtig bereut hat, ist es dann richtig, sie in der Einigen-Familie zu lassen? Was ist das für eine Frage?“
29. „Ja, einige hatten Zweifel, sie sagten, dass man sie deshalb aus der Einigen-Familie entlassen solle.“
30. „Wofür?“
31. „Dafür, dass auf dem Geburtstag eine Flasche Sekt angeboten wurde.“
32. „Nein, jemanden deshalb aus der Einigen-Familie entlassen soll man nicht.
33. Nur folgt nicht dem Symbolhaften. Solche Handlungen als symbolhaft anzusehen, ist nicht richtig. Dabei handelt es sich auch um so eine der nicht guten Stereotypen. Wegen des Symbolischen – das sollt ihr nicht.
34. Wenn Ich in diesem Fall irgendwelchen Genuss von Wein nicht kategorisch verboten habe, so bedeutet das, dass man richtig daran herangehen muss: es muss das innere richtige Spüren vorhanden sein.
35. Sich im Innern dessen richtig bewusst sein, dass ihr in so einem Fall irgendetwas Wohlbringendes dabei gesehen hattet. Ihr habt es euch einfach im guten Sinne, im positiven Sinne erlaubt. Aber gerade diese Norm, das Positive zu bestimmen, das Gute, kann man nicht mit Worten im Voraus vereinbaren.
36. Alles wird durch das Maß eurer Reife bestimmt. Je höher ihr euch anhebt, euch mehr entwickelt, beginnt ihr, das Geschehen um euch herum und in euch tiefer zu verspüren... ihr seid imstande, das selbst zu bestimmen. Aber auf keine Weise ist dies durch irgendwelche trockene Regeln im Voraus zu vereinbaren.
37. Natürlich können wir in der Kommunikation, wie bei Kindern, irgendwelche trockenen Begrenzungen einführen, Zäune aufstellen: „Schluss, dorthin darf man nicht“. - „Warum?“ - „Ja, darum. Ist nicht erlaubt – fertig, das reicht“.
38. Ihr wachst über dieses Alter hinaus. Das Letzte Testament setzt das Eröffnen von sehr Vielem voraus, was früher niemals enthüllt wurde. Und eben aufgrund dessen, weil es sinnlos war, dies zu eröffnen. Es ging nun mal nicht – das reichte, das hat viele beruhigt.
39. Aber euer Verstand entwickelt sich, ihr möchtet begreifen: warum? Wofür? Und gerade das Letzte Testament fordert dazu auf, dass der Mensch nachdenkt, dass er sich bemüht, tiefer das zu verstehen, was mit ihm und um ihn herum geschieht. Und folglich sind derartige Erläuterungen manchmal notwendig.
40. Aber es kommt vor, dass ein Thema berührt wird, so wie jetzt, wo es schwierig ist, eine äußerst klare Erklärung zu geben, worauf keine weiteren Fragen entstehen. Das ist so ein recht eigenartiges Thema...
41. Der Genuss solch einer Art von Getränk ist ausschließlich mehr mit dem Menschen verbunden. Wenn wir die Existenz ähnlicher Wesen überall annehmen würden, so wäre da eine nicht hundertprozentige Garantie gegeben, dass überall ein und die selbe Frage aufkäme. Nicht unbedingt.
42. Bei einigen ähnlichen Zivilisationen könnte so eine Frage grundsätzlich nicht entstehen, weil sich deren Lebensform aufgrund der dortigen Naturerscheinungen ganz anders bilden konnte, je nachdem wo diese Entwicklung ablaufen würde. Die Vielfalt kann sehr groß sein.
43. Aber die Wahrheit ist für alle gleich. Doch da gibt es Nuancen, die nicht für alle gleich sind. Darum kann Ich nicht alles so maximal erklären. Ich hoffe nur, dass ihr einfach vernünftig und aufmerksam sein werdet.“

44. „Lehrer, hier sind zwei Fragen der Einigen-Familie aus Kordowo.
45. Auf den Versammlungen der Einigen-Familie thematisierte eine Schwester mehrmals Fragen bezüglich des ihrer Meinung nach nicht richtigen Verhaltens der Einigen-Familie (ihr Sohn wurde aus dem Wirtschaftsrat entlassen), und viele Male deckten sich die Tatsachen ihrerseits nicht mit denen der Einigen-Familie. Ist die Entscheidung der Einigen-Familie richtig, ihre Fragen zu diesem Thema nicht zu betrachten wegen mangelnder Fähigkeiten seitens der Versammlung?“
46. „Mangelnde Fähigkeiten der Versammlungen... nicht klar.“
47. „Schon vier Monate besprechen wir diese Situationen...“
48. „Alle Fragen, wo ihr die faktischen Seiten nicht in Einklang miteinander bringen könnt, könnt ihr sie einfach weglassen. Gelingt es nicht, sie in Übereinstimmung zu bringen – so lasst sie weg, verliert keine Zeit.“
49. „Nun, so haben wir denn unsere Unfähigkeit eingestanden.“
50. „Das ist alles. Wenn keine Übereinstimmung da ist, zwei unterschiedliche Fakten aufgezeigt werden und es keinerlei Bestätigung von der einen oder anderen Seite gibt, wird die Frage einfach beiseite gelegt. Sie ist in diesem Fall nicht zu lösen.
51. Oder man zieht zwei unterschiedliche Schlussfolgerungen: für die eine beschriebene Situation und für die andere. Aber das ist nicht zu verwenden. Man kann das einfach zur Kenntnis nehmen. In so einer Situation, die man versucht hat, jetzt zu erwähnen, kann man das nicht verwenden.
52. Ihr könnt einfach für euch absprechen, dass, wenn es zum Beispiel so wäre, so könnte man es dann so und so machen (oder nicht). Ja, ihr habt entschieden... Und wenn es anders geschehen wäre, wie hätte man in so einem Fall handeln müssen: so oder anders? Wiederum findet ihr etwas für euch. Ihr erfahrt das einfach als eine allgemeine Selbsterkenntnis, aber man kann das nicht bei irgendeiner konkreten Situation anwenden.
53. Also, um etwas für etwas Konkretes zu verwenden, muss von verschiedenen Seiten etwas Gleiches erwähnt werden, eine faktische Seite.
54. Darum, wenn jemand kommt und versucht, einen gegenseitigen Streit zu lösen und eindeutig sich unterscheidende Fakten genannt werden, die nicht zu bestätigen sind, die Frage wird weggelassen, es ist sinnlos,sie zu behandeln. Verschwendet dafür keine Zeit.
55. Um so etwas zu vermeiden, muss man, sobald so etwas entsteht, versuchen, diese Fakten auf frischer Spur von der anderen Seite festzuhalten.
56. Wenn ihr dies irgendwie unterlasst und anfangt, das getrennt zu besprechen, ohne zu versuchen, im voraus zu klären, was denn wirklich geschehen ist, so wird alles darauf hinauslaufen, was jetzt erwähnt wurde: das Benennen sich unterscheidender Fakten. Und im Laufe der Zeit wird es schon schwieriger sein,  etwas zu bestätigen. Das war´s, die Frage wird überflüssig, inhaltslos. Man soll dafür keine Zeit vergeuden.“

57. „Und die zweite Frage ist von einem elfjährigen Mädchen: „Ich war bei meiner Freundin und fragte ihre Eltern um Erlaubnis, einen Apfel zu nehmen, und sie haben es erlaubt. Doch meine Freundin, wobei sie mich mit dem Apfel in meinen Händen sah, sagte: „Warum hast du mich nicht um Erlaubnis gefragt, einen Apfel zu nehmen? Ich bin hier die Gastgeberin.“ War es richtig, in Gegenwart der Eltern zu sagen, dass sie hier keine Hausherrin sei?“
58. „Hier kann Ich nichts sagen. Die Situation ist zu spezifisch, sie ist weit entfernt von einer normalen Lösung. Besser wäre hier zu fragen: „Ist es richtig, dass sie einen Apfel genommen hat, wenn die Eltern das erlaubt haben?“ „Richtig“

59. „Der Mann ging ins Bett und sagte nach fünf oder zehn Minuten mit Vorwurf zu seiner Frau: „Ich kann nicht einschlafen, ich danke dir“, war es richtig von der Frau, dass sie schwieg?“
60. „Sie hätte sagen können: „Bitte. Ich wünsche dir Gesundheit“ “, - lächelte der Lehrer.
61. „Hätte sie sich entschuldigen müssen, ungeachtet dessen, dass sie ihren Fehler nicht sah?“
62. „Ja, man kann sich entschuldigen, selbst wenn man keinen Fehler gesehen hat. Ihr entschuldigt euch manchmal, nicht weil ihr wirklich schuldig seid. Es handelt sich um eine gute, positive Seite, wenn ihr euch im Vorhinein darum kümmert, dass ihr jemandem unbewusst, wegen eurer Ungeschicklichkeit, Schaden bringen konntet.
63. Möge es sogar nur ein wenig sein. Etwas wurde vielleicht doch getan. Nun, auch dafür entschuldigst du dich. Das ist normal.
64. Man muss nicht unbedingt irgendeinem Prinzip folgen, dass Entschuldigungen nur in dem einen Fall möglich sind, wenn du ganz sicher bist, dass du irgendeinen ernsten Fehler begangen hast. Nein. Es handelt sich um die normale Seite eurer Höflichkeit, Bescheidenheit, Demut.
65. Wo, wenn jemand neben euch mit etwas unzufrieden ist, ihr es durchaus zulassen könnt, dass ihr etwas vielleicht nicht richtig gemacht habt. So versucht ihr euch zu entschuldigen, wobei ihr damit versucht, sogar durch die Entschuldigungen möglicherweise auch zu klären, was von euch nicht richtig gemacht wurde. Um es möglicherweise zu berichtigen, wenn es wirklich nicht richtig war.
66. Darum bittest du um Entschuldigung und sagst: „Entschuldige, nun, ich bin aber auch eine, so sehr grob wahrscheinlich. Irgendetwas schaffe ich wohl nicht“.
67. Ich kann noch so einen neckischen Zusatz machen: wenn sich der Mensch nach so einer Entschuldigung sich ebenfalls beeilt, sich zu entschuldigen, so heißt das, er hat ein gutes Potenzial.
68. Denn wenn ihr ein gutes Potenzial habt, wird es euch verwirren, wenn sich jemand bei euch entschuldigt, und ihr verspürt den Wunsch, euch auch zu entschuldigen, weil ihr den Menschen vielleicht irgendwie provoziert habt, was den Menschen beunruhigt hat, und er fing an, sich vor euch zu entschuldigen.
69. Folglich hättet ihr auch dabei sozusagen etwas schuldig sein können. Darum wird euch das gute Potenzial sofort bewegen, euch zu entschuldigen und den Menschen zu beruhigen. Wenn das nicht so ist.... nun, Ich hoffe, sie hören das und werden sich bemühen.“

70. Am Abend war ich sehr müde und wollte etwas früher ins Bett gehen. War es richtig, meiner Frau gegenüber abzulehnen, dass wir die faktische Seite der Situation vom Vortag präzisieren, wobei ich vorschlug, am nächsten Morgen darüber zu sprechen? Präzisierungen solcher Art kommen bei uns in unterschiedlichem Maß von Emotionalität vor, und ich kann danach einige Stunden nicht einschlafen.“
71. „Ja, richtig. So etwas lieber nicht vor dem Schlafengehen betrachten. Und wenn ein Mensch müde ist, so muss man ihm lieber Erholung gönnen. Auf den Vorschlag, sich ausruhen zu gehen, muss man positiv reagieren. Das bedeutet keinen Verzicht zu klären.
72. Wenn man Erholung braucht (nicht selten ergibt sich so eine Notwendigkeit), so muss man sich dem gegenüber mit Verständnis positiv verhalten.
73. Man muss sich Erholung gönnen können; wenn es möglich ist, entspannt euch, weil eure Psyche nun sehr ernster Belastung unterworfen ist. Sehr ernster. Wenn ihr die Welt nicht richtig wahrnehmt, nicht richtig ausruhen könnt, werdet ihr diese Last nicht weiter tragen können, eure Psyche wird beginnen, ernsthaft abzuweichen.
74. In der Welt können das die Menschen in der Regel nicht: weder die Welt richtig wahrnehmen, noch sich richtig ausruhen.
75. Daher, alles, was immer mehr aufzukochen beginnt, ist das Ergebnis gerade dieser nicht richtigen Wahrnehmung der umgebenden Realität, das ist die Unfähigkeit, das zu nutzen, was innerlich am wertvollsten ist.
76. Also muss man das Sich-Erholen achten. Und wenn ihr seht, dass jemand Erholung braucht, helft ihm dabei, schafft die Bedingungen dafür, dass sich der Mensch ausruht. Das ist jetzt sehr wichtig. Sonst werdet ihr “zusammenbrechen“, aber es gibt doch noch so viel zu tun.“

77. „Ist es richtig für die Frau, keine Frage wegen Unterschied in Verständnissen zu stellen, sondern zu warten, bis ihr Mann selbst die Initiative aufbringt, um dem Lehrer eine Frage zu stellen? Die Handlungen des Mannes gehören nicht zu groben Verstößen. Ist so ein Verständnis richtig, dass, wenn die Frau dem Mann folgen will, so vertraut sie seiner Entwicklungsgeschwindigkeit, ohne ihm den Anstoß zu geben, eine Frage zu stellen (sonst verletzt sie ihre Beziehung), und wenn die Frau in Bedrängnis gerät, so ist dann ihre Liebe nicht rein?“
78. „Man muss sich bemühen, die Frage in einem einzigen Satz zu stellen. Eine lange Beschreibung setzt zu viele verschiedene Details voraus, welche die gestellte Frage nur verkomplizieren. Und wenn darauf kurz geantwortet wird, kann diese Antwort leicht falsch gedeutet werden aufgrund jener zahlreichen Details, die in der Frage erwähnt werden.
79. Weil sich dann die Antwort, so, wie es sich ergibt, auf all diese Details bezieht. Dabei kann die Frau selbst leicht in Verwirrung geraten.“
80. „Ist es richtig für die Frau, keine Frage wegen Unterschied im  Verständnis zu stellen, sondern zu warten, bis ihr Mann selbst die Initiative aufbringt, um dem Lehrer eine Frage zu stellen?“
81. „Ist es richtig für die Frau, keine Frage an den Lehrer bezüglich dessen zu stellen, was sich bei ihr in ihrer Wahrnehmung unterscheidet? Aber dies ist grundsätzlich. Die Frau kann über ihr Verständnis nachfragen, so etwas kann man fragen. Warum denn nicht?
82. Wenn die Frau im Gespräch mit ihrem Mann zweifelt, dass sie irgend etwas nicht richtig sieht, so fragt sie da nach, sie präzisiert noch einmal etwas.“
83. „Somit ist so ein Verständnis nicht richtig, dass, wenn bei der Frau so eine Irritation aufkommt, sie nicht auf reine Weise liebt?“
84. „Nein, das ist nicht richtig.
85. Dann darf man Kinder nicht erziehen. Denn wenn ihr bei den Kindern etwas seht, ihr Benehmen euch irritiert und ihr nichts unternehmt, in so einem Fall kann man nicht sagen, dass ihr sie sehr liebt, auf reine Weise (ihr nehmt alle ihre Handlungen mit einem “Hurra“ auf).
86. Doch ihr korrigiert sie aus Liebe, weil ihr euch um sie sorgt, ihr möchtet, dass alles bei ihnen gut verläuft und sie nicht irgendwelche Fehler begehen.
87. Das heißt, das spricht davon, dass man im Prinzip nicht die Reinheit der Liebe als irgendein Zulassen annehmen kann, wo ihr prinzipiell keine Fehler im Verhalten eines anderen Menschen seht, den ihr liebt. Auf diese Weise darf man die Reinheit von Liebe nicht betrachten, das ist nicht die richtige Sicht.
88. Natürlich kann sich der Mann irren, aber indem er sich irrt, kann er Weisheit finden. Das heißt, er muss sich in dieser Periode irren, in dem gegebenen, vorübergehenden Moment. Es müssen noch viele Fehler gemacht werden, um noch irgendwelche Mängel zu erkennen.
89. Die Frau täuscht sich in irgendetwas bei dem einen, er bei irgend etwas anderem. Aber wenn ihr diesen Fehler seht, so ist das normal. Ihr dürft nicht verurteilen, ihr dürft ihn nicht durch eure Auffassung dieses von euch bemerkten Fehlers erniedrigen.
90. Nicht sagen: „Was bist du für ein Dummkopf“ oder „Du Wirrkopf“. Dass ihr in eurem Innern nicht anfangt, ihn zu erniedrigen. Ja, er macht Fehler, ja er verhält sich hartnäckig und macht es sozusagen nicht richtig, aber wenn er darauf besteht und es so macht, so hat er es folglich nötig, es so zu machen.
91. Er braucht es gerade, um irgendein Detail zu begreifen, das gerade er fühlen und erkennen muss. In so einem Fall ist das normal. Ohne das kommt er nicht weiter.
92. Insofern muss man es ihm gestatten, das zu machen. Folglich muss man in seiner Nähe die Situation irgendwie zum Guten wenden, ihn rechtzeitig unterstützen, sich richtig verhalten und ihm helfen, Weisheit zu erlangen.
93. Aber das ist gerade eure Fähigkeit, miteinander zu kommunizieren, die Fähigkeit, einander zu verstehen, nicht zu verurteilen, den Mitmenschen nicht auszulachen, ihn richtig zu unterstützen. Das ist das, was man ebenfalls erlernen muss.
94. Darum ist es normal, dass er einen Fehler macht.“

95. „War es richtig für einen verheirateten Mann, der Einladung einer ledigen Frau zum Walzer zu folgen, mit der er und seine Frau viele Jahre ein kameradschaftliches Verhältnis haben, wenn seine Frau bei der Abendveranstaltung nicht anwesend war. Vor einigen Jahren hatte sie einmal gesagt, dass sie nicht dagegen sei, wenn ihr Mann mit dieser Frau tanzen werde?“
96. „Und warum ist die Frage entstanden? Wen verwirrt das?“
97. „Die Verwirrung ist bei dem Mann entstanden. Er fühlte, dass er nicht tanzen wollte. Aber er ging tanzen.“
98. „ Aber warum ist er überhaupt dort hingegangen? Um abzulehnen?“
99. „Nun, er war dort...“
100. „Wozu war er da, als Diskjockey? Wenn er prinzipiell nicht bereit ist, mit jemandem zu tanzen, dann soll er dort nicht hingehen. Zu dem Ort, wo Paartanz stattfindet.“
101. „Aber grundsätzlich ist dies normal, ja?“
102. „Nun, natürlich.“

103. „Einen guten Tag unserem lieben Lehrer. Eine Frage von Männern einer Einigen-Familie. Handelt es sich um einen Verstoß der Wahrheit, dass die Männer über die Wahl der Materialien und Konstruktion eines Hauses der Einigen-Familie nicht in einer gemeinsamen Versammlung entschieden haben, sondern in der Männerversammlung?“
104. „Und gibt es dort unter den Frauen Spezialisten, die die Materialien festlegen können?“
105. „Anfangs dachten wir, ein Blockhaus zu bauen, dann...“
106. „Gibt es unter den Frauen Spezialisten, die das gut wissen, fachkundig? Oder einfach zusammenkommen und plaudern?
107. In der Regel ist es so, dass, wenn alle an der Lösung einer spezifischen Frage teilnehmen, vermag dies überhaupt niemals gelöst werden. Um so mehr, als sich diejenigen daran beteiligen, welche die aufkommenden Fragen nicht erfassen. Sie fangen an, all das aufzugreifen, was ihnen gerade in den Kopf kommt (sie wollen ja teilnehmen). Da muss man dahin die Aufmerksamkeit wenden. Und die Zeit vergeht, aber es wird nichts entschieden.
108. Wenn die Männer entschieden haben, mit was man baut, so ist das normal. Die Frauen rufen lediglich “hurra“, dass man sie nicht gerufen und nicht von ihren Hauptbeschäftigungen abgelenkt hat.
109. Oder meinen die Frauen, dass ihre hauptsächliche Beschäftigung darin besteht – an den Männerversammlungen teilzunehmen, wo entschieden wird, wie irgendetwas gebaut wird.?“
110. „Und wenn die Frauen meinen, dass ein Blockhaus besser sei, als ein Haus aus einem Stroh-Lehm-Gemisch?“
111. „So frage Ich doch hier: gibt es kompetente Frauen, die fachkundig irgendwelche faktischen Momente aufzeigen können, dass es so besser ist? Oder sind das einfach Gefühle?
112. Wenn eine Frau Bauleiterin war, gut die Baumaterialien kennt und irgendwelche Argumente der einen oder anderen Seite anführen kann, den Mangel von dem einen, oder den Vorteil von etwas anderem aufzeigen kann, so kann man dann diese Frau natürlich zu so einer Beratung einladen. Dies ist normal – eine fachgerechte Meinung anzuhören.
113. Wenn sie vonseiten ihrer Gefühle her sprechen wird, so möge man mutig fernbleiben, um nicht den Versammlungshergang zu stören.“

114. „Wenn einem Baumeister – der nicht Mitglied der Einigen-Familie ist und er von den Männern der Einigen-Familie eingeladen wurde, um das Gemeinschafts-Haus mit Glockenturm für die Einige-Familie zu bauen – seitens einiger Frauen aus der Einigen-Familie Misstrauen moral- ethischen Charakters entgegengebracht wird, ist dies ein gewichtiger Grund, um seine Hilfe abzulehnen?“
115. „So etwas ist möglich. Das kann ein gewichtiger Grund sein. Dafür muss man die Details der Irritation betrachten, mit was sie verbunden ist. Und wenn etwas Unreines bemerkt wird, etwas Ungutes im Benehmen des Menschen, so könnt ihr dann eine Teilnahme an jenem Bau, wo heilige Symbole geplant sind, ablehnen.
116. Eine Toilette zu bauen, kann man jemandem anvertrauen: ist nicht schlimm, ob diese von einem Sünder oder einem Rechtschaffenen gebaut wird. Aber wenn ihr an der Erschaffung von irgend etwas sehr Reinem teilnehmt, wäre es gut, dass dem auch die psychologische Herangehensweise entsprechen würde.“

117. „Kann eine Rentnerin, die ein Haus und Grundstück bei hiesigen Menschen mietet, Mitglied der Einigen-Familie sein, wobei einer der Mitglieder der Einigen-Familie bereit ist, ihr das Wohnen im Haus und ein Gartenstück anzubieten, falls die Mietsituation abgebrochen wird?“
118. „Und warum wird die Frage gestellt?“
119. „Vorläufig ist sie kein Hauptmitglied, da sie kein eigenes Zuhause und kein Grundstück hat. Sie wurde nicht als Hauptmitglied aufgenommen, sie hat den Status eines aktiven Helfers.“
120. „Und was stört sie dabei, eine aktiv Helfende zu sein?“
121. „Sie möchte Hauptmitglied sein.“
122. „Was stört sie? Sie hat doch alles von dem, was alle Mitglieder der Einigen-Familie haben.“
123. „Ja.
124. „Was irritiert sie dann?“
125. „Ich weiß es nicht. Also ist alles normal?“
126. „Als ob ihr Angst hättet, irgendwelche Geschenke zu verpassen. Die Mitglieder der Einigen-Familie haben lauter Geschenke, aber den aktiv Helfenden wird einfach nicht von all dem gegeben, sie sagen: „Und entschuldige das, du zählst als aktiver Helfer, einfach ein sehr aktiver Helfer, aber alles in allem noch kein Mitglied“.
127. Was seid ihr doch von diesen Bedingungen abhängig, diesen Keinigkeiten.“

128. „Hat die Einige-Familie richtig gehandelt, als sie, ohne dem Lehrer eine Frage zu stellen, eine aktiv Helfende wegen folgender Begründung aus der Einigen-Familie entließ: die  schwache Gesundheit ihres Mannes, der früher die Einige-Familie verlassen hatte und der Hausbau?“
129. „Und warum soll man in diesem Fall den Lehrer fragen?“
130. „Zuerst ist ihr Mann wegen des Hausbaues aus der Einigen-Familie ausgetreten...“
131. „Ist es normal, dass sie aufgrund dessen ausgetreten ist, weil sie nicht die Kraft hat, in der Einigen-Familie zu bleiben, das heißt, am Leben der Einigen-Familie teilzunehmen?“
132. „Ja, ja.“
133. „Aber sie hat doch nicht die Kraft?“
134. „Nicht die Kraft.“
135. „Oder ist sie nicht ganz ehrlich und versteckt sich dahinter?“
136. „Nun, da ist ihr kranker Mann... und sie bauen.“
137. „Eine Sache ist es – der Mensch ist einfach nicht ehrlich, in der Zeit möchte er irgendwelche Dinge tun, die vielleicht nicht ganz im Einklang mit der Wahrheit sind. Und so wendet er irgendwie diese List an, indem er aus der Einigen-Familie austritt.
138. Die andere Sache – er ist gezwungen. Wenn die Umstände den Menschen zwingen, nicht in der Einigen-Familie zu sein, was kann man da für eine Frage stellen? Das ist doch nicht seine Schuld. Das ist nicht irgend so eine innere List, ein Laster seinerseits. Er kann es einfach nicht aufgrund natürlicher Umstände, die sich in seiner Nähe ergeben.
139. Hier gibt es nichts zu fragen, nun, kann er nicht, so kann er nicht. Dies ist nicht irgendeine Schuld und für ihn beinhaltet dies nicht irgendetwas Negatives.“

140. „War es richtig für die Eltern, dass sie ihrem fünfjährigen Sohn verboten haben, den Schneeroller seines  (ebenfalls fünfjährigen) Freundes bergauf zu schleppen und den Freund auf dem Schneeroller nach Hause zu fahren (sie haben ihm erklärt, dies wäre wie ein Bein zu stellen), wenn jener Junge das nach dem Spaziergang nicht selber machen wollte und darum bat, dass dies an seiner Stelle gemacht wurde?“
141. „Falls man dabei sieht, dass sich da irgend so eine List zeigt, so eine spezifische, kindliche, so ist das natürlich möglich.“
142. „Aber das ist nicht so richtig eine List, die Eltern sehen darin eine Laune.“
143. „Und das ist gerade die List. Wenn ein Mensch launisch ist, so heißt das doch, dass er listig ist. Er möchte einfach irgendwelche für ihn vorteilhafte Ergebnisse erreichen, irgendwelche Handlungen, ohne die dafür notwendige Anstrengung, Mühe, aufzuwenden. Er fängt einfach an, sich irgendwie spezifisch zu verhalten, indem er den anderen nötigt das zu tun, was er selber tun müsste.“

144. „Wenn ich dem Nächsten gegenüber eine Spannung gespürt habe, oder mich über ihn erhoben habe, er das aber nicht bemerkt hat (ich habe daraufhin an mir gearbeitet, und die Spannung ging weg), soll ich dann um Entschuldigung bitten und das bei mir aufgetauchte Negative vor diesem Menschen bereuen, oder genügt die innere Reue vor Gott?“
145. „Es kann auch die innere Reue reichen. Wenn der Mensch das wirklich nicht bemerkt hat, so kann vielleicht auch eine selbstständige Reue da genügen, wo im Innern die notwendige Selbsterkenntnis vorhanden ist und du deine Reue vor Gott äußerst, wobei du deinen eigenen Fehler eingestehst. So ist es zulässig.“
146. „Und falls er es bemerkt hat, sollte man sich lieber sofort entschuldigen, ja?“
147. „Ja, es wäre besser, sich zu entschuldigen.“

148. „Habe ich es richtig aus der Antwort auf die Frage über Weißbrot entnommen, dass man lieber möglichst weniger Weizenmehl verwendet? Oder es lieber überhaupt nicht verwenden? Und bezieht sich das auf den Weizen, den wir selber anbauen, oder nur auf den gekauften?“
149. „eine strenge Empfehlung gibt es nicht. So ein kategorisches Verbot – es nicht zu verwenden – nein.“

150. „Die vereinbarten Fragen sind zu Ende“ - sagte ein Diener, der auf das Mikrofon zukam.
151. „Gut, machen wir Schluss. Die Trompete ruft, - lächelte der Lehrer.
152. „Und darf ich mich bei Dir bedanken, Vissarion?“ - begann Sergej ein Gespräch, der es liebte, sich mit dem Lehrer zu unterhalten.
153. „Nicht nötig. Nein, nicht nötig.“
154. „Nicht nötig?“
155. „Ja, nicht nötig.“
156. „Aber es brennt alles...“
157. „Sich bedanken – das bedeutet eure Handlung. So, wie ihr lebt, wie ihr handelt, - das ist gerade das Größte, was berufen ist, echte Dankbarkeit widerzuspiegeln. Und Worte... die erklangen immer, aber nicht darauf basiert die Welt, sondern auf Taten.“
158. „Kann man das schweigend tun?“
159. „Schweigend? Nun, wenn nichts Würdiges gemacht wird, einfach schweigend danken, - das taugt auch nicht.“
160. „Und was kann man, indem man hier steht, jetzt würdig tun?“
161. „Würdig handeln heißt – das Letzte Testament erfüllen. Streben, alles, was es da gibt, zu erfüllen, - das ist das Wichtigste. Und je aufrichtiger sich der Mensch bemüht, das zu tun, umso mehr offenbart er Dankbarkeit gegenüber Gott für die Gabe, die ihm dargeboten wird; für Werte, die ihm gegeben sind; für alles, was ihn umgibt, ihm als Hilfe angeboten wird.
162. Dadurch gerade bedankt er sich, im Bemühen, alles würdig zu erfüllen. Ohne darin herumzuwühlen, was einen umgibt, ohne an allem herumzunörgeln, was einen umgibt. Weil alles, was euch umgibt, - ist alles Hilfe für euch.
163. Und wenn dies schon Hilfe bedeutet, so muss man dankbar dafür sein. Wenn ihr nämlich Hilfe bekommt, zumindest solche, wo ihr begreift, dass euch das wirklich hilft, so freut ihr euch.
164. Wenn eure Träume befriedigt werden, eure Wünsche, so freut ihr euch. Ihr denkt, dass man euch so wunderbar geholfen hat: es wurde das getan, was ihr euch gewünscht habt, - ihr seid glücklich. Das heißt, ihr seid grundsätzlich froh und dankbar für die Hilfe, die man euch leistet.
165. Aber es gibt auch Hilfe, die nicht sofort als solche so leicht einzuschätzen ist. Es gibt Wahrnehmungsstereotypen gegenüber der Realität. Und bisweilen wird das, was euch weh tut, von euch nicht als Hilfe angenommen, euch scheint dies ein Hindernis zu sein. Aber es ist ja nicht zufällig da, dieses Hindernis. Dies ist wie der Stich einer Spritze beim Arzt...  Nun, tut weh. Aber dann wirkt die Medizin, und dies tut dem Menschen schon gut. Also, es wird ihm leichter, irgend so ein Schmerz geht weg, er nimmt die Welt schöner wahr.
167. Und so verhält es sich auch mit der umgebenden Realität, die manchmal etwas Unangenehmes mit sich bringt, - das ist ein gesunder “Stich“ so einer interessanten Zauberspritze. Aber das ist doch auch alles Hilfe.
168. Es ist so, wenn es den Zufall nicht gibt, so ist eure Geburt gewissermaßen vorbestimmt, das heißt, euer Geburtsort und die Familie, wo einer zur Welt kommt, sind vorbestimmt und die Umgebung, die das Kind von Geburt an hat (wie sie beginnt, auf das Kind einzuwirken, was sie beginnt, innerlich in ihm anzurühren, was es anfängt zu denken, wohin zu streben, das heißt, was beginnt diese Umgebung in ihm zu bewegen, wohin sie es drängen wird, welche Wahl sie vor es stellt), wenn all dies berücksichtigt wird, so heißt das, dass in Wirklichkeit alles, was euch umgibt und euch angeboten wird, Hilfe für euch ist.
169. Nun, was bleibt dann? Sich ständig freuen, ständig dankbar sein, weil alles, was auch geschieht, euch zu Hilfe gereicht.
170. Als Hilfe. Das stellt euch vor irgendeine Wahl. Das hilft euch, eure Aufmerksamkeit auf etwas zu richten, irgendwelche Schlussfolgerungen zu ziehen, und so bleibt dann nur noch, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Das heißt, die gesamte Umgebung aktiviert die Möglichkeit eurer Entwicklung.
171. Und wenn ihr auf diese Weise beginnt, alles richtig anzunehmen, dann kann Ich eure ständige Dankbarkeit in euren Handlungen sehen. Ihr werdet freudige Lieder singen wollen, da alles so wunderbar vonstatten geht.
172. Da haben sie euch weh getan - „Wunderbar, wie viel habe ich sofort erkannt!“ - ihr seid glücklich,ihr legt weiter begeistert los. Man hat euch erniedrigt und euch beschimpft, ihr aber: „Oh-ho! Nun, Klasse, ich habe in mir so eine Sache entdeckt... da habe ich mich zu schnell geärgert“. Ihr habt euch beim Schwanz gepackt: aha, da geht’s nicht lang. Habt begonnen, euch auf den Platz zu stellen. Und ihr arbeitet an euch. Nun, das alles ist Hilfe für euch.
173. Daher ist euer Bestreben, es gemäß der Wahrheit zu machen – gerade dies eure Dankbarkeit. Somit nehmt ihr die Realität würdig an. Und ihr bemüht euch, die Aufgabe, die jedes Mal vor euch gestellt wird, richtig zu lösen. Gerade das bedeutet Dankbarkeit.
174. Nun, und im übrigen... Singt zur Ehre Gottes, bringt eure Freude zum Ausdruck.“
175. „Ich befürchte nicht, mich als unbescheiden zu zeigen, ich möchte doch sagen, ich will Dir danken für Deine engelhafte Güte und Deine übermenschliche Geduld. Danke Dir, Vissarion.“

Girlande

Kapitel  3

Am neunundzwanzigsten März veranstaltete der Lehrer ein Videotreffen mit Nachfolgern der Lehre, die zu dem Zeitpunkt in Moskau leben.
2. „Wie viele ihr seid! Ich freue Mich, euch zu sehen. Ihr seid lebendig und gesund, hoffe Ich. Nun, was also, was möchtet ihr fragen? Los, lasst uns ein wenig miteinander plaudern.“
3. „In der letzten Zeit gehen sehr interessante Ereignisse sowohl in der Welt, als auch im Leben der mir nahestehenden Menschen vor sich. Ich möchte mich an die Urquelle wenden: womit habe ich es zu tun? Die gesamte umgebende Realität: materielle Objekte, Elemente, die man nun als Äther des Weltallstoffes zu bezeichnen pflegt, sind im Grunde genommen offenbarte Energie des Schöpfers (des Absolut, oder des Alleinigen). Der Segen des Vaters ist auch Energie, nur eine andere, feinere, subtilere. Benötigt man irgendwelche zusätzliche Methoden außer der vernünftigen Willensanstrengungen und dem Erschaffen von Gedankenbildern, um sie zu lenken?“
4. „Nun, was für eine komplizierte Frage stellst du? Ich bin schon entwöhnt von solchen Fragen. Zunächst verstehe Ich nicht, was unter dem Lenken verstanden wird. Welche Art Lenken ist gemeint? Das Lenken des von außen kommenden Segens? Oder von was? Ich habe das nicht verstanden.“
5. „Die Seele ist die Speicherquelle der Glückseligkeit Gottes, richtig?“
6. „Die Seele ist verbunden mit der Glückseligkeit wie die Lungen mit der Luft.“
7. „Kann man die Seele als eine selbstständige Energiequelle betrachten, in unserem Fall die der Glückseligkeit?“
8. „Die Seele des Menschen ist berufen, die Glückseligkeit, die von Gott strömt, in eine dichtere Konsistenz umzuwandeln, dank welcher die umgebende Welt der Materie zu verändern ist.
9. Die eigentliche Glückseligkeit des Vaters, Seine Energie, verändert nicht die umgebende Welt der Materie. Aber der Mensch ist berufen, diese Welt der Materie zu verändern. Darum beginnt er, mehr verdichtet auf die umgebende Welt einzuwirken.
10. Die Seele an sich verändert auch nicht die umgebende Welt. Aber sofort nach der Verkörperung der Seele erscheint die Möglichkeit, auf die umgebende Welt einzuwirken.“
11. „Wie ist dieser Segen des Vaters richtiger zu nutzen, damit die Transformation der Realität vonstatten geht?“
12. „Je gütiger der Mensch ist, umso richtiger wirkt er unvermeidlich auf die umgebende Realität ein. Die geistige Entwicklung setzt gerade die immer richtiger werdende Wirkung auf die umgebende Welt voraus.
13. Und wie man sich entwickeln muss – das scheint ihr schon zu wissen. Aber weiter... muss man sich entwickeln. Und weiter, was immer der Mensch auch tun mag, wie immer er auch an die umgebende Welt denkt (dabei setzt die Entwicklung voraus, dass das Denken immer interessanter wird, immer heller, schöner), wie auch immer er sich etwas vorstellen und von etwas träumen mag, was immer er auch mit seinen Händen macht, - so macht er es, eben wenn er sich entwickelt, jedes Mal interessanter.
14. Das heißt, er wird die Energie, welche die Welt der Materie zu verändern beginnt, auf das  richten, was diesen Menschen umgibt. Er verändert sie auch mittels seiner Gedanken, und indem er etwas mit seinen Händen berührt, ändert er die Struktur dessen, was er berührt.
15. Und je weiter seine Entwicklung vorangeht, umso stärker verändert sich auf solche Weise die umgebende Welt.
16. Und daher ist es eure Aufgabe – lernen, Mensch zu sein, den wahren Wert, den größten Wert zu begreifen, was es bedeutet, ein Mensch zu sein.
17. Und alles übrige werdet ihr unvermeidlich machen. Für Mich wird es nicht nötig sein, für euch als Hilfe irgendein Handwerkslehrbuch herauszugeben “Wie man die umgebende Welt geistig verändert“. Hier werden schon nicht mehr irgendwelche handwerklichen Fertigkeiten erforderlich sein.
18. Alles, was ihr tun werdet, alles, was ihr für notwendig haltet zu machen, während ihr am euch umgebenden Leben teilnehmt, - dies alles wird sowohl die Erde verändern, als auch den Raum, der die Erde umgibt und immer weiter. Weil alles miteinander verbunden ist.
19. Die Hauptsache ist – Mensch zu werden. Darum seid jetzt aufmerksam, für euch entstehen jetzt immer interessantere Überraschungen.
20. Ich habe euch nämlich alle auf dem Fest im Sommer gefragt, ohne natürlich die Antwort abzuwarten, so eine rhetorische Frage habe Ich gestellt: nun was, seid ihr bereit? Und so werden wir nun sehen, wie bereit ihr seid, zu was ihr bereit seid, was für Bemühungen ihr beginnt, innerlich aufzubringen, wie ihr irgendeine Information aufnehmt, wie ihr anfangt, diesbezüglich zu denken.
21. Das umgebende Milieu zwingt nämlich irgendwelche Gedanken auf. Es zwingt Gedanken auf, die für die Mehrheit charakteristisch sind. Die Mehrheit ist nicht voraus, die Mehrheit bleibt in der Regel zurück. Vorwärts zu preschen beginnt die Minderheit.
22. Und so werden die Gedanken der Mehrheit ihre Rolle spielen. Das wird der Minderheit irgendeine Entwicklungslinie aufzwingen, sie zu etwas anspornen. Und wie ihr dem nachgebt, inwieweit ihr bereit seid, diese neuen Veränderungen entsprechend dem anzunehmen, was ihr lange versucht habt zu erlernen, versucht habt, von dem Standpunkt aus zu begreifen, was in dem einen oder anderen Fall die Wahrheit sei, - das ist schon eine Aufgabe.“

23. „Wenn ich eine schwierige Situation erlebe, dann stelle ich mir vor, wobei ich von dem Bild ausgehe, das schon aus der Kommunikation mit Dir und nach dem Lesen des Letzten Testaments entstanden ist, wie der Lehrer in der einen oder anderen Situation handeln würde, was Er raten würde. Ist so eine von mir gewählte Weise eine zulässige Methode, oder gibt es noch eine zusätzliche Methode, die effektiver ist?“
24. „Das ist nicht richtig. Ich erschaffe Aufgaben. Wenn Ich beginne, Mich in etwas einzumischen, schaffe Ich Aufgaben, Lektionen, und derjenige, in dessen Feld Ich Mich einmische, muss etwas daraus entnehmen, etwas begreifen und dann zu etwas kommen.
25. Ihr müsst nicht Aufgaben erschaffen, obwohl ihr sie unvermeidlich unwillkürlich  selbst erschafft. Deshalb gibt es beim Lehrer so eine Frage nicht – wie muss die umgebende Realität wahrgenommen werden. Aber euch ist die Frage gestellt – wie müsst ihr sie richtig wahrnehmen.
26. Darum müsst ihr euch sofort die Frage stellen – wie muss sich ein Gläubiger verhalten, der dem Letzten Testament, dem Gesetz, das ihm gegeben ist, nachfolgt. Der Gläubige, der danach strebt zu lieben, der Gläubige, der danach strebt, demütig zu sein, der Frieden mit sich bringt, sich bemüht, Segen zu bringen.
27. Gerade von diesen einfachen Momenten versucht ihr auszugehen, euch von dieser Grundlage abzustoßen, und versucht weiterhin die Situation zu analysieren.
28. Ihr seid diejenigen, die berufen sind, Frieden zu bringen. Ihr könnt irgendwo natürlich auch streng sein, sogar hart, solche Varianten sind möglich. Aber das sind gewisse Ausnahmen, die gesondert zu besprechen sind.
29. Aber geht vor allem vom Hauptsächlichen aus – Ihr bringt den Frieden. Ihr sollt nicht und dürft nicht jemanden verurteilen, ihr dürft keine Schuldigen um euch herum suchen. Alle Schwierigkeiten, die umgewandelt werden müssen, müsst ihr vor allem in euch selbst und um euch herum durch eigene Bemühungen ändern, Bemühungen, die ihr im gegebenen Moment für die richtigen haltet. Dies ist das, was von euch gefordert wird, ebenso, wie dies von jedem Menschen gefordert wird.
30. Aber ihr alle habt unterschiedliche Möglichkeiten. Vor jedem stehen völlig unterschiedliche Aufgaben. Und ihr wisst nicht, was für Aufgaben vor jemandem stehen. Ihr kennt noch viele eurer eigenen Aufgaben nicht, und solche, die vor jemand anderem stehen – die könnt ihr erst recht nicht kennen. Und da ihr nicht wisst, was von einem anderen Menschen gefordert wird, wie kann man ihn dann verurteilen und von ihm etwas fordern? Dies wird eine große Dummheit sein – so zu fordern.
31. Darum zu lernen, die Menschen so anzunehmen, wie sie sind, einen Blickwinkel zu suchen, der euch hilft, irgendeine Situation auf bessere Weise wahrzunehmen, der Versuchung von Aggression und Verurteilung nicht nachzugeben – dies genau ist eure Aufgabe. Eine Sichtweise zu finden, die euch hilft, die umgebende Realität richtig wahrzunehmen, richtig vom Standpunkt der Wahrheit aus. Damit dies in eurem Innern keine Aggression verursacht, und damit ihr durch euer Verhalten keine Aggression erzeugt, die nach außen gerichtet ist.“

32. „Träume im Schlaf – sind sie das Ergebnis des arbeitenden Gehirns, des Unterbewusstseins, das Ergebnis der Analyse von Erfahrung, die im Laufe einer bestimmten Zeitperiode erworben wurde, oder handelt es sich um das Resultat äußerer Einflüsse auf den Menschen? In welchem Maße kann man ihnen vertrauen?“
33. „Der Traum – ist ein Kontakt eurer Information, die ihr nicht kontrolliert, mit der Information, die euch umgibt.
34. Das ist wie beim Fernsehen: da steht ein Kasten bei euch zu Hause und zeigt irgend etwas irgendwie. Und er fängt Signale des umgebenden Raumes auf und verteilt sie auf verschiedene Kanäle, dann knipst ihr an und schaut.
35. Etwas Ähnliches ist auch mit dem Menschen verbunden. In seinem Innern gibt es bestimmte “Spulen“, die auf das umgebende Feld reagieren. Sie empfangen die Information der umgebenden Welt und ermöglichen es, irgendwelche Bilder zu produzieren. Aber vornehmlich euch bekannte Bilder.
36. Das heißt, in eurem Kopf kann in der Regel nicht ein Bild entstehen, das ihr noch nie gesehen habt. Wenn ihr anfangt, etwas zu sehen, was euch offensichtlich nicht bekannt ist, womit ihr niemals konfrontiert wurdet, das ist schon irgendeine reale Einwirkung auf euer Bewusstsein. Dann ist dies schon eine ein wenig andere Situation.
37. Nun, aber ihr für euch selbst berührt einfach die umgebende Information. Ihr könnt das beachten, oder auch nicht. In Wirklichkeit ist heutzutage wichtiger zu lernen, normal zu schlafen, damit ihr euch im Schlaf entspannen könnt. Und Arbeit wird es auch so genug geben beim Erwachen. Wenn das noch zu analysieren ist, was da im Traum vorkam, so wird das eine sehr schwierige Aufgabe sein.“

38. „Im Gebet gibt es solche Worte: “...das vereint ist mit Dir in seiner Liebe“. Handelt es sich dabei um irgendeinen energetischen Prozess? Der Vater gibt Seine Energie meiner Seele, und ich muss mich dann mit dem Vater durch meine Liebe vereinigen. Also, Liebe ist Energie. Stimmt das? Ich habe Energie bekommen und eben solche in mir erweckt, aktiviert und zurück gerichtet?“
39. „Vor allem ist Liebe – ein Bild. Ein Bild für das richtige Anwenden von Gottes Segen.
40. Weil Liebe für sich genommen, wenn im wortwörtlichen Sinne betrachtet, verschiedene Abstufungen hat (worüber wir schon früher gesprochen haben). Es gibt die Naturliebe, die Verwandtschaftsliebe, die geistige Liebe. Es gibt gewisse Schattierungen, die sie voneinander unterscheiden.
41. Aber diese Prozesse mit verschiedenen Namen zu versehen, ist schwierig, weil sie einander ähnlich sind, all diese Abstufungen. Dies bedeutet irgendeine sehr gute Beziehung dem gegenüber, an den euch dieses Gefühl bindet.
42. Und die Liebe ist natürlich vor allem mit den naturgegebenen psychischen Eigenschaften des Menschen verbunden. Und wenn wir dies auf das Wesen des Himmlischen Vaters anwenden, da benutzen wir mehr ein Bild. Weil dem Vater solch eine psychische Energie nicht eigen ist, und gerade durch so eine psychische Energie könnt ihr nicht mit Ihm verbunden sein.
43. Dabei handelt es sich um eine zusätzliche dichtere Form der Erscheinung von Glückseligkeit, die schon in eurer Seele vorhanden ist. Ihr äußert sie mittels psychischer Energie in einem schon stärker verdichteten Zustand. Und in diesem Zustand könnt ihr euch nicht mit dem Vater verbinden.
44. Ihr seid mit Ihm nach wie vor durch die Energie verbunden, die ursprünglich auf der Grundlage der Formung des geistigen Gewebes vorhanden war und die euch ständig an den Vater anbindet. Wie die Lungen Luft atmen, so atmet auch die Seele diese Energie, und dank ihrer lebt sie, kann sie existieren. Gerade dadurch werdet ihr immer mit Gott verbunden sein.
45. Nun, und die Liebe – ist mehr wie ein Bild, was Ich noch einmal wiederhole. Wie ein Bild, das etwas manifestiert, etwas maximal Gutes oder ideales Gutes, wie ihr wollt. Wie etwas Höchstes in den besten Äußerungen des Menschen, die der Mensch berufen ist, durch sich in Erscheinung zu bringen. Und auf solche Weise seid ihr sozusagen mit dem Vater verbunden.
46. Wenn man sagt, dass der Vater euch liebe, so bedeutet das nicht, dass Er psychische Energie ausströmt: Es gibt sie nicht. Hier muss man schon jene Parallele suchen, die diese Besonderheit genauer wiedergibt. Und im Neuen Testament gibt es so eine Stelle: dass Er gleichermaßen den Sünder als auch den Rechtschaffenen liebt, und dem Regen gestattet, sich auf gleiche Weise über dem Rechtschaffenen als auch über dem Sünder zu ergießen. Er lässt dies allen gleichermaßen zukommen.
47. Diese Energie strömt zu allen auf die gleiche Weise. Sie nährt wirklich jede Seele gleichermaßen und kann nicht aufhören, ungeachtet dessen, wie sich der Mensch verhält.
48. Solange der Mensch lebt, strömt ihm die Energie des Vaters immer maximal so viel als möglich zu. Der Vater wird ihn nicht bestrafen dadurch, indem er aufhört, diese Energie zu geben, sie irgendwie begrenzt. Das kann grundsätzlich nicht sein, sie wird immer allen zuströmen.
49. Und dies kann durch das Bild wie Liebe wahrgenommen werden. Aber Liebe – ist so ein Bild, das sich jeder Mensch verschieden vorstellt. Jemand weiß, was so eine glückliche Liebe ist, ein anderer weiß, was so eine unglückliche Liebe ist. Im Leben hat es sich verschieden fügen können, und dem entsprechend kann dieses Wort verschiedene Gefühle in eurem Innern hervorrufen.
50. Daher ist dies natürlich mehr wie ein spielerisches Moment, wo wir unter diesem Wort etwas sehr, sehr Gutes verstehen.“

51. In der Antwort über die Stelle aus dem Gebet: “Lehre uns, das Gute vom Bösen zu unterscheiden“, sagte der Lehrer:
52. „Dies dient dem, dass ihr nicht vergesst, dass ihr berufen seid zu lernen, das Gute vom Bösen zu unterscheiden. Sich dies aber konkret aneignen kann man nur, indem man das Gesetz befolgt, das dem Menschen dafür vom Vater auch gegeben ist (einschließlich jener Umstände, Sakramente, nur dank derer man dies vollziehen kann). Ihr hört dieses Gesetz, ihr erkennt es, und gerade dank diesem Gesetz lernt ihr, das Gute vom Bösen zu unterscheiden und fähig zu sein, den Unterschied zwischen dem einen und dem anderen zu sehen.
53. Das Gebet – ist das, was vor allem der Mensch selbst braucht. Der Vater benötigt es nicht. Wenn ihr euch an den Vater wendet, so bedeutet das gar nicht, dass ihr Ihn an etwas, das für euch sehr wichtig ist, erinnert.
54. Denn schon die eigentliche Tatsache so einer Bemühung ist seltsam. Warum denn muss man den Vater an das erinnern, was Er auch so wunderbar kennt? Er wird dies immer tun, sogar, wenn ihr Ihn beschimpfen werdet, mit Ihm hadert, irgendwelche nicht guten Bilder Ihm gegenüber schaffen werdet. Er wird euch sowieso helfen.
55. Das heißt, anders kann es grundsätzlich nicht sein. Und folglich ist es auch nicht nötig, Ihn an etwas zu erinnern. Das mindert sozusagen den Ruhm Gottes.
56. Darum ist dies mehr so ein spielerisches Bild, so ein eigenartiges, geistiges Bild, das euch hilft, sich auf eine gewisse Energie, die mit dem Gebet verbunden ist, einzustimmen. Und ermöglicht es allen noch mehr, sich zusammen mit denen zu vereinigen, die gerade dieses Gebet verrichten.
57. Das heißt, ihr   schaltet den Mechanismus des Sakramentes ein, der euch helfen wird, euch miteinander zu vereinigen, eure Kräfte miteinander zu vereinigen, wenn ihr dieses Gebet betet.
58. Aber vor allem benötigt es der Mensch. Darum sind hier die Worte mehr für euch notwendig. Ihr wendet euch sozusagen an Gott, aber ihr erinnert euch selbst an die wichtigsten Werte, die euch führen, von denen ihr ausgeht, Ziele, die ihr anstrebt.
59. Das Gebet ist berufen, in den nötigen Zustand einzustimmen, ein bestimmtes Energieniveau, eine Energiebalance wieder herzustellen. Denn je mehr ihr betet, umso mehr beruhigt euch das Gebet und gleicht eure innere Welt aus. Gerade das Gebet ist berufen, euch zu helfen, um euch in irgendeinem schwierigen Moment irgendwie ein wenig zu unterstützen, zu stärken und zu beruhigen.
60. Darum kann man euch folgendes wünschen: je stärker ihr beunruhigt seid und missmutig, umso mehr verrichtet das Gebet. Scheut euch nicht, mehr zu beten, und ihr werdet bemerken, dass es euch im Innern Ordnung beschert. Das ist ein sehr wichtiges Moment.
61. Das ist einfach keine Parole für den Eintritt in irgendeine Organisation, oder für den Zugang zu irgendeinem Geheimobjekt.“

62. „Wenn man begreift, dass jeder seine eigene Aufgabe hat und es sinnlos ist zu verurteilen und negativ zu denken, so ergibt es sich, dass man so ein Mensch sein muss, dem, grob ausgedrückt, alles äußerst egal ist. Und alles ist gut, und alles ist in Ordnung... und einfach befolgen, dass man sich ständig in so einem schöpferischen, erhobenen Zustand befindet. Findet es auf diese Weise statt?“
63. „Nein, so findet das nicht statt. Wenn man davon ausgeht, was wir jetzt berührt haben, so kann man dann durchaus so eine Schlussfolgerung ziehen. Aber jetzt geht es um Dinge, von denen Ich schon zwanzig Jahre lang spreche. Das ist ein sehr großer Umfang an Information, den man in vollem Maße berücksichtigen muss, nicht aber nur das, was jetzt in diesen wenigen Minuten angeklungen ist.
64. Und wie kann man dann nützlich für die Mitmenschen sein? Nämlich der Hauptwert des Menschen bedeutet – nützlich für die Umgebenden zu sein. Das bringt jetzt die Schule des Lebens bei. Das beginnen nun die Menschen, aktiv zu erlernen, indem sie hier in Sibirien zusammenkommen. Und das gelingt ihnen nicht gerade einfach so.
65. Weil dies in Wirklichkeit eine große Schule ist. Man muss sich vieles aneignen, seine Ansichten aufs neue formen, seine Beziehungen, sich zusammenreißen. Man muss lernen, sich unter hitzigen Umständen zu beherrschen. Und wo man lernen muss, ständig nachzudenken, wodurch man für seine Mitmenschen nützlich sein kann.
66. Die Fähigkeit, seinen Nächsten anzunehmen, ohne ihn zu verurteilen, - ist eure Möglichkeit, euch nicht von ihm zu distanzieren. Nämlich wenn ihr anfangt, jemanden zu verurteilen, so beginnt ihr, euch von ihm abzuwenden, beginnt, euch von ihm zu distanzieren, ihr geht diesem Menschen aus dem Weg.
67. Aber wenn ihr anfangt, ihm aus dem Weg zu gehen, so gelingt es nicht einmal, normal für ihn zu beten. Ihr seid schon auf eine psychologische Distanz gegangen, die ihre negative, kalte Schattierung in euren Empfindungen diesem Menschen gegenüber hervorruft.
68. Nicht verurteilen – das ist das Erste, danach schon muss darüber nachgedacht werden, wie ihr diesem Menschen nützlich sein könnt. Wenn ihr jemandem helfen könnt und seht, dass er der Hilfe bedarf und ihr könnt sie geben, - so bemüht euch, dort hinzugehen und zu helfen.
69. Wenn ihr nichts Konkretes für ihn tun könnt, was hat es dann für einen Sinn, auf ihn zu schimpfen. Ihr helft ihm nämlich dadurch in keiner Weise. Aber indem ihr auf ihn schimpft, verschlimmert ihr seinen Zustand, ihr füllt ihn mehr mit Negativem an, das sowieso entsprechend auf ihn wirkt.
70. Nämlich nur durch den Einfluss des Negativen auf den Menschen, das ihn umgibt, beginnt er, irgendwelchen Dummheiten nachzugeben, beginnt, nicht normale Dinge zu tun. Dafür wird er verurteilt, und die anderen Menschen, die von seinen unguten Eigenschaften erfahren, denken daraufhin noch negativer über ihn. Und der Strom des Negativen, der aus dem umgebenden Raum auf ihn gerichtet ist, beginnt sich zu verstärken. Natürlich wird er noch mehr all diesen seinen Fehlern verfallen.
71. Das Erste, was ihr lernen müsst, - eure Mitmenschen nicht zu verurteilen. Und im weiteren schaut, könnt ihr irgend etwas ändern, könnt ihr dem Menschen helfen.
72. Wenn nicht, so sucht nach einer anderen Variante, wo ihr sonst noch für eure Nächsten nützlich sein könnt und schaut, was ihr dafür machen könnt. Das ist alles. Dann gibt es eurerseits schon keine Gleichgültigkeit, wenn ihr immer danach strebt, für die Mitmenschen eurer Umgebung nützlich zu sein.“
73. „Ich habe schon seit zwanzig Jahren  eine Art “Klammer“ auf meiner Nase, das heißt Schnupfen. Die Lunge kann die Luft nicht normal einatmen, und auch mein Kreuz tut mir weh. Und meine Hilfe kann bei all meinem riesigen Wunsch, mich nützlich zu machen, nicht aktiv sein. Ich kann nicht zur Bergsiedlung kommen, kann nicht an den Einsätzen teilnehmen, um den anderen Menschen zu helfen, und ich kann wegen des chronischen Schnupfens sogar meine Gedanken nicht normal äußern. Meine Anwesenheit in großen Räumen verursacht mir Probleme mit der Atmung. Und dieser Umstand stört mich sehr bei meinem großen Wunsch, den Menschen nützlich zu sein.“
74. „Ich habe jetzt soeben darüber gesprochen, dass der Mensch so danach strebt zu helfen, wie er kann, in dem Maße seiner realen Möglichkeiten.
75. Ihr alle könnt von etwas sehr Großem träumen (das ist ein normaler Wunsch des Menschen und seine normale Eigenschaft), aber ihr versteht schon entsprechend als Erwachsene, dass ihr von all euren Träumen in der Regel wenig verwirklichen könnt.
76. Ihr wollt etwas machen, ihr stellt euch vor, dass das prima wäre, aber es gelingt nicht. Hier ist es schon wichtig, nicht in Selbstbeschuldigung zu verfallen, die überflüssig ist und sehr gefährlich sein kann. Wenn eure Möglichkeiten begrenzt sind, so wird vonseiten der euch umgebenden Harmonie genau so viel von euch erwartet, so viel, wie  ihr diese Möglichkeiten in der Realität habt. Die Harmonie erwartet von euch nicht mehr als das.
77. Man muss sich selbst richtig organisieren können. Ihr seid bestrebt, etwas Großes zu machen, aber ihr geht dabei von euren realen Möglichkeiten aus. Gelingt euch wenig, so prüft euch dann selbst, ob ihr alles getan habt, etwas von euren Wünschen, guten Wünschen, zu verwirklichen.
78. Wenn ihr, indem ihr euch kritisch bewertet, seht – ja, ihr habt alles getan, aber es ist dabei so etwas Kleines entstanden, das bedeutet, dass ihr das gemacht habt, was von euch gefordert war. Ja, diese Winzigkeit in Bezug darauf, wie ihr irgendwelche Umstände wahrnehmt, vergleicht (das, was ihr macht, mit dem, was die anderen machen), das sieht vielleicht wie etwas Winziges aus, aber eurerseits ist es das Maximum eurer Möglichkeiten.
79. Wenn ihr dieses Winzige gemacht habt, habt ihr es richtig gemacht. Und keiner, besser sogar zu sagen nichts (hier ist schon “keiner“ nicht ganz angebracht) kann sich vonseiten der Harmonie (nun, wenn sie es könnte) euch gegenüber auf negative Weise äußern, das kann nicht sein. Das ist alles, was von euch gefordert wurde.
80. Hauptsache, ihr bemüht euch. Das ist vom Menschen gefordert, seine Bemühung, maximal das zu tun, was er kann.
81. Wenn er sich bemüht, das Maximum zu vollbringen, so ist das seine ideale Einstellung. Aber weiter wird es ideal sein, wenn er sich richtig dem gegenüber verhält, was in Vielem von dem nicht so gelungen ist, wie er es gewünscht hatte. Nun, er hatte alles getan, aber es ist irgendwie zu wenig gelungen. Aber ihr beruhigt euch: ihr habt alles Bestmögliche getan. Dies war auch nötig, dies wurde auch von euch verlangt.
82. Hier muss man vorsichtig sein, weil, Ich wiederhole, in so eine Selbstbeschuldigung zu verfallen, wenn man anfängt, sich selbst zu beschimpfen: „Da gelingt es mir nicht, dort klappt es nicht... jemand bringt es nicht, er stört“, - ist ein Weg, der euch zur Selbstzerstörung führt.
83. Das wird Krankheiten verstärken, weil dies einen immer provoziert, auf der Suche nach einem Schuldigen zu sein. Sogar, wenn ihr einfach anfangt, euch selbst grundlos, nicht richtig, zu beschuldigen, so vernichtet ihr euer Leben ebenso. Eure Physiologie wird sehr stark leiden, und je weiter, umso stärker.
84. Und die Zeit läuft jetzt auf solche Weise voran, dass gerade der Physis des Menschen ein sehr ernster Schlag versetzt werden wird. Weil der umgebende Informationsraum dazu neigt, die Physis des Menschen zu zerstören.Und wenn man darin nicht richtig steuert, nicht richtig schwimmt, so wird alles im Innern sehr schnell zerstört werden. Solch ein Milieu ist das.
85. Das ist gerade die letzte Schwelle, wo der Mensch sein Schicksal bestimmt. Die gesamte Menschheit bestimmt es. Seid jetzt also vorsichtig mit euren Urteilen.“
86. „Bezieht sich das auf die Schwingungsverbesserung der Erde, das heißt, auf die kosmische Energie?“
87. „Ja, ja, ja. Jetzt wird alles umgestaltet, alle Veränderungen verlaufen sehr schnell. Das menschliche Wesen schafft es nicht, mit diesen Veränderungen Schritt zu halten, daher erlebt es eine starke Belastung, was das Immunsystem sofort beeinträchtigen und das Risiko ernster Abweichungen im physiologischen Bereich schaffen wird.
88. Dies richtig meistern kann man nur, indem man sich in einer maximal richtigen Lage hält. Das ist das Gebet, der richtige Zustand des Denkens, des Blickes auf die umgebende Realität und das, wie ihr die umgebende Realität wahrnehmt.
89. Je mehr Frieden und Segen ihr in eurem Innern durch eure Gedanken- und Willensanstrengungen formen könnt (und das bedeutet vor allem, sich nicht zu erlauben, irgendeine Aggression zu äußern), umso mehr wird sich bei euch die Möglichkeit ergeben, sich in einem sanfteren Zustand während dieser sehr ernsten Veränderung des Informationsfeldes zu halten. Aber diese große Arbeit wird jetzt erforderlich sein.
90. Alles, was ihr um euch herum in der Welt seht, spricht davon, dass die Menschen diese Veränderung nicht bewältigen. Und bei ihnen beginnt (wie irgend so eine Welle) solch ein Prozess der Veränderung der Psyche in eine negative Richtung.
91. Und wie kann sich das äußern? Auf die bekannteste Weise – durch Aggression: alle drumherum sind schuld, alle drumherum sind schlecht und so weiter... Und wohin wird dies führen? Natürlich zu dem bekannten Ergebnis. Achtet also darauf, dem nicht nachzugeben.“
92. „Du hast über Lunge, Luft und Seele gesprochen... Geschieht es so, dass, wenn meine Lunge die Luft nicht richtig einatmet, so kann man das damit in Zusammenhang bringen, dass mit der Seele etwas nicht stimmt? Das heißt, eine Verbindung findet nicht statt?“
93. „Die Verbindung geht immer normal vonstatten, aber da ist mit der Seele etwas nicht in Ordnung. Und das ist gerade die Erfahrung, die über Jahrtausende angesammelt wurde. Es handelt sich um Gewohnheiten, Konventionen, die von jeder Gesellschaft ausgedacht werden und durch die eine Gesellschaft gekennzeichnet ist.
94. Die einen haben die eine Konvention, den anderen ist etwas anderes wertvoll, eine Konvention von völlig anderer Art. Sie halten daran fest, weil es eine Tradition ist, so, wie ihre Vorfahren daran geglaubt haben, und sie beginnen, diese Dummheiten aufrecht zu erhalten.
95. Und diese Dummheiten beginnen zu beeinflussen, wie ihr die umgebende Realität wahrnehmt und beschwört dort Ärger herauf, wo er prinzipiell bei normaler Wahrnehmung nichts zu suchen hat.
96. Wenn ein normaler Mensch irgendein Phänomen sieht, so soll es nichts Negatives in ihm hervorrufen. Doch im Menschen entsteht das Negative, und dieses Negative entsteht durch die Konventionen.
97. Das heißt, in eurem Kopf sind sehr viele eigenartige Merkzeichen, ähnlich Schildchen, aufgestellt. Ihr habt sie selbst aufgehängt. Sogar nicht nur ihr selbst, sondern mit Hilfe der Eltern, sogar mit Hilfe der Urahnen. Einst wurde so ein Schildchen aufgestellt : das ist schlecht, das ist gut – und das war alles, diese Schildchen sind erhalten geblieben. Und ihr beginnt, auf die Welt durch diese Schildchen zu blicken.
98. Das Letzte Testament versucht, bei euch diese Schildchen auszuwechseln. Irgendwelche überhaupt wegzuwerfen, irgendwelche zu bestätigen und bei irgendwelchen zu sagen: umgekehrt, nicht Finsternis, sondern Licht; und an anderer Stelle nicht Licht, sondern Finsternis. Also, man muss sie umplatzieren und im richtigen Verhältnis zu den Vorgängen ringsum aufstellen.
99. Dann gerade beginnt schon die richtige Reaktion. Zumindest werden die richtigen Bedingungen für eine richtige Reaktion gegenüber dem geschaffen, was ringsum vor sich geht. Denn eine Sache ist es – ein Schildchen auszuwechseln, und eine andere Sache ist es – die innere Welt zu ändern, die schon in gewohnter Weise auf irgend etwas reagiert.
100. Wenn ihr vor etwas Angst habt, dann, selbst wenn sich dort das ausgetauschte Schildchen “keine Angst, nicht gefährlich“ befindet, werdet ihr euch alle sowieso in gewohnter Weise ängstigen, werdet euch bei Konfrontation mit diesem Schildchen anspannen. An dieser Stelle werdet ihr euch wegen der Trägheit anspannen, euer inneres Gedächtnis wird euch zwingen, in Anspannung zu geraten.
101. Darum ist hier schon Zeit erforderlich, Anstrengung, um diese innere Angst loszuwerden. Das ist schon Arbeit, Willensanstrengung, wo all dies geändert werden muss. Diese Arbeit muss erfüllt werden, und dann kann schon der Segen, der dem Menschen zuströmt, sich in vollem Maße durch die Seele realisieren.
102. Aber die Kraft strömt. Ihr könnt sie einfach nicht richtig nutzen. Mehr noch, ihr könnt sie sogar nicht nur nicht einfach nutzen, sondern ihr habt es eilig, durch die nicht richtigen Bemühungen eure Kräfte zu mindern.
103. Der Segen strömt euch zu, aber ihr beeinträchtigt eure Kräfte in großem Umfang durch eure nicht richtige Reaktion auf das, was um euch herum geschieht, und ihr fühlt euch kraftlos, obwohl euch Kraft zuströmt. So, wie sie früher strömte, so strömt sie auch weiterhin. So, wie sie in eurer Kindheit strömte, so strömt sie auch im Alter. Sie strömt immer.“

104. „Ein Mann wird jünger, wenn er eine Frau mit Vergnügen betrachtet. Diese Lebensenergien machen ihn jünger. Und was macht eine Frau jünger?“
105. „Dasselbe, immer dasselbe. Liebe ändert immer die Physiologie des Menschen. Wenn ihr euch verliebt, wenn in euch so ein erhobenes Gefühl entsteht, so beginnen  dann in euch sehr viele Prozesse auf sehr interessante Weise, sehr gut, abzulaufen.
106. Aber eine andere Sache ist es, dass dabei Momente einsetzen, die mit Eifersucht verbunden sind. Dabei handelt es sich nämlich um einen mehr egoistischen Umstand. Die Natur – das ist die egoistische Basis, die unvermeidlich mit den Erscheinungen solcher eigenartigen Anhänglichkeiten verbunden ist, welche zusätzliche Forderungen erzeugen. Aber diese Forderungen weichen schon von den Gesetzen der Wahrheit ab.
107. Darum, selbst wenn ihr euch im Zauber der Liebe befindet, so könnt ihr euch auch dann viele Unannehmlichkeiten bereiten und gegenseitig viele Tränen verursachen. Und so kann das einen sozusagen jünger machen, kann aber danach so einen Schlag versetzen, dass es einen in ein hohes Alter treibt.“
108. „Verhält es sich so, dass man dem nicht nachgeben darf, ja?“
109. „Man muss immer aufmerksam sein. Weil, was immer euch auch geschehen mag, so berührt das in der Regel oft eure Schwächen. Ihr lebt nämlich ständig sozusagen in der Schule, der Schule des Lebens auf der Erde. Solange ihr lebt, seid ihr sozusagen in der Schule, ihr schafft euch gegenseitig immer Lektionen.
110. Nicht nur ihr – gegenseitig, schafft euch Lektionen, sondern sogar auch das Wetter im Umfeld schafft die Lektionen. Zum Beispiel, ihr erwacht, wobei ihr euch nicht vollkommen erholt habt, und wenn ihr draußen wieder Regenwolken seht, so ist dies für euch die Versuchung, verstimmt zu sein, Blödsinn zu reden. Obwohl, was hat das hier mit den Wolken zu tun? Das Wetter hat doch nicht versucht, euch die Stimmung zu verderben, die Natur kennt kein schlechtes Wetter.
111. Es verhält sich einfach so, dass euer Zustand immerzu irgendwelche Veränderungen erfährt, und als erstes kommen unvermeidlich die Schwächen in Sicht. Man muss einfach  aufmerksam  und wachsam sein, diesbezüglich immer aufpassen.
112. Das heißt, euch wird immer irgendeine Lektion gegeben, und ihr stellt die Frage: wie muss denn in diesem Fall ein Gläubiger reagieren? Dies ist gerade das, was wir anfangs erwähnt haben. Besonders dann, wenn ihr anfangt, euch zu ärgern.
113. Wenn ihr fühlt – in eurem Innern entsteht Ärger, irgendein nicht gutes Gefühl als Reaktion auf etwas, das mit euch zu geschehen beginnt – so erinnert euch sofort an die Frage: und wie muss denn in diesem Fall ein Gläubiger handeln, der bestrebt ist zu lieben, bestrebt ist , nützlich zu sein, und der niemanden verurteilt? Und so stellt euch auch diese Frage.
114. Sogleich, wenn ihr euch diese Frage rechtzeitig gestellt habt, bin Ich sicher, werdet ihr wissen, wie es richtig ist zu handeln. Das heißt, ihr könnt wirklich Vieles richtig bestimmen. Aber ihr vergesst diese Frage an euch selbst.
115. Ihr reagiert sofort voreilig, und dann, nach einiger Zeit, denkt ihr vielleicht auch nach, wenn man euch schon anfängt aufzuzeigen, dass ihr euch nicht richtig benommen habt. Ihr werdet euch wiederum ärgern: was ist denn das für einer, der euch da belehrt!
116. Und dann irgendwie stellt ihr euch selbst, wenn ihr allein seid, die Frage: „Vielleicht habe ich mich wirklich nicht richtig verhalten? Als ein Gläubiger sollte ich anders handeln“. Aber das wird in der Regel im Nachhinein getan.
117. Bemüht euch darum, immer rechtzeitig an diese Frage zu denken: wie muss sich ein Gläubiger verhalten? Etwas hat euch betroffen, ja. Da zieht ihr eine Grimasse und runzelt die Stirn. Und was denn? Ist dies etwa das Gesicht eines Gläubigen? Wohl nicht. Nun, so fangt euch, beginnt, euch zusammenzureißen.“

118. „Schon viele, viele Jahre verspüre ich überhaupt keine Gefühle gegenüber Männern: keine Bewunderung ihrer inneren Welt, keine Naturliebe. Und ich weiß überhaupt nicht, ob sie irgendwann entstehen wird. Dabei bin ich zweiundvierzig Jahre alt. Und was soll ich  die Intimbeziehung vergessen?“
119. „Es gibt nichts Zufälliges, darüber haben wir gesprochen. Ihr lebt in einer Welt, die nicht ideal ist (Ich werde keinen anderen Begriff aussuchen: er wird schrecklich sein).
120. In dieser Welt soll man nicht nach etwas Harmonischem suchen. Ihr könnt es wünschen, und irgendwer wird etwas finden können, das etwas Harmonischem ähnlich sein wird, und man wird sich freuen können, dass jemandem vielleicht auch wenigstens etwas Interessantes gelingen wird. Aber in dieser Welt ist Harmonie schwerlich zu finden.
121. Ihr befindet euch unter Bedingungen, wo ihr vor allem lernen müsst, das zu tun, wovon wir jetzt gesprochen haben. Man muss die Realität, die mit euch vonstatten geht, dankbar annehmen können.
122. Wenn es sich so ereignet, so heißt das, dass ihr dem etwas entnehmen müsst. Somit wird euch so etwas gegeben. Nicht alles, was dem Menschen wünschenswert wäre, wird gegeben, aber das ist heutzutage so.
123. Weil ihr alle unterschiedlich seid, ihr habt irgendwelche Besonderheiten, die geändert werden müssen. Um diese Besonderheiten zu verändern, muss auf irgendetwas ein Schlag versetzt werden, muss man euch zu etwas antreiben, damit durch irgendetwas eine Veränderung in die bessere Richtung beginnt.
124. Daher entwickeln sich die Geschehnisse auf solche Weise, um euch irgendwohin führen zu können, damit es euch ermöglicht wird, aufmerksamer etwas zu betrachten. Das heißt, sie provozieren, die Aufmerksamkeit auf etwas zu richten. Wo ihr, indem ihr dies  etwas anschaut, lernt, irgendetwas zu einem konkreten Thema zu durchdenken. Ihr lernt, irgendwelche Nuancen zu erkennen, die euch bisher nicht bewusst waren.
125. Darum, wenn sich jetzt so eine Situation herausgebildet hat, so muss man sie weder zunichte machen, noch irgendwelche große Hoffnungen aufbauen. Ihr vertraut einfach der Realität und zeigt eure Dankbarkeit.
126. Wenn ihr heute etwas nicht habt, so soll es nicht sein. Warum sollt ihr dies heute haben? Vielleicht werdet ihr dies niemals haben, was soll´s. Insofern sollt ihr etwas anderes haben. Folglich ist nicht dies jetzt euer hauptsächliches Ziel.
127. Ja, gut, den anderen gelingt etwas, was ihr gern möchtet. Aber wenn man sich so umschaut, so kann man Vieles davon finden, um ständig Neid zu verspüren. Immer gibt es etwas, das den anderen besser gelingt als euch. Oder die anderen haben etwas, was ihr gar nicht habt. Und was nun, dort so hinschauen und neidisch sein?
128. Aber das wird nicht normal sein. Allen alles geben, so, wie ihr wollt, nein. Erstens ist das nicht realistisch, und zweitens tötet es euch einfach.
129. Vorerst einmal hat der Mensch solche Eigenschaften, die er zur Zeit hat, man darf ihm nicht all das geben, was er will. Er hat die nicht richtigen Wünsche, er wird sich einfach dahingehend zerstören. Das darf ihm einfach nicht gegeben werden. Und ihr erhaltet das, was für euch notwendig ist.
130. Und wenn ihr die Hoffnung auf etwas maximal betont, so erzeugt dies das Risiko dahingehend, dass ihr euch sehr stark schwächen könnt, wenn sich das auf keine Weise realisiert, worauf ihr eure ganze Aufmerksamkeit gelenkt habt.
131. Das heißt, ihr werdet ewig das erwarten, was ihr vielleicht grundsätzlich nicht erreichen sollt. Aber indem ihr dies erwartet, könnt ihr nicht normal leben, ihr hört auf, das zu bemerken, was sich neben euch befindet. Ihr lebt dann in euren Träumen, nicht aber in der Wirklichkeit. Dies wird nicht zum Wohl sein.
132. Ihr durchlebt das Leben einfach blind. Ihr durchlebt es sogar nicht einmal, sondern existiert einfach in eurer ewigen Traurigkeit auf der Erde vor euch hin. Aber das wird eine anormale, blinde Existenz sein.
133. Darum mag man das Gute wünschen, aber gebt dem nicht zu viel Gewicht. Falls wiederum etwas nicht gelingt, so hebt es nicht durch ein Kreuzchen hervor. Vielleicht gelingt es heute nicht, aber zu einem beliebigen Zeitpunkt mag es klappen. Das heißt, man muss das alles nicht durchstreichen. So muss dieses Gleichgewicht sich auch bei euch im Innern herausbilden.
134. Wünscht euch das Gute, aber wenn es nicht gegeben ist, so ist es auch nicht nötig. Ja, ein bisschen traurig: etwas recht Köstliches wurde nicht gegeben... Nun, was soll´s. Das ist kein Grund für irgendeinen heftigen Verdruss, es handelt sich nicht um das Hauptsächliche.
135. Ihr lebt doch ewig. Lebt nicht nur vorübergehend. All diese Ansichten basieren darauf, dass “auf einmal überhaupt nichts mehr weiter sein wird, alles muss geschafft werden“.
136. Ihr werdet aber alles haben, alles wird sein. Lebt. Der Mensch wird ewig leben. Wenn man von dem Verständnis ausgeht, dass ihr ewig leben werdet, muss von euren Wünschen, euren Bestrebungen etliches wegfallen. Ihr werdet verstehen, dass, wenn es jetzt etwas nicht gibt, so ist das nicht schlimm, ihr werdet es haben.
137. Insbesondere das, was mit der Harmonie verbunden ist, werdet ihr unbedingt haben. Das, was harmonisch ist, muss immer mit dem Menschen sein. Sobald der Mensch beginnt, in Harmonie zu leben, kommt ihm alles zu, was die Harmonie betrifft, alles um ihn herum muss harmonisch geschehen.
138. Man muss in diese Harmonie eintreten. Und nicht alleine eintreten, sondern mit dem gesamten Kollektiv, der Gesellschaft. Dann werden unter euch Geschehnisse in Gang kommen, die auf Harmonie beruhen.“

139. „Wo liegt der grundsätzliche Unterschied zwischen den Energien von Mann und Frau?“
140. „So sollte man besser nicht fragen, sondern dies lieber überleiten zu etwas sehr Konkretem, Bekanntem. Sonst werden wir über Nuancen reden, die euch nicht bekannt sein können. Ihr werdet damit nicht visuell konfrontiert, ihr könnt dies nicht mit euren Händen anfassen. Und darüber zu reden, worüber ihr im Prinzip überhaupt kein Bild im Kopf habt, ist gar nicht einfach. Es wird für Mich schwierig sein, durch solche Erklärungen euch in etwa einen Begriff davon zu vermitteln.
141. In diesem Fall ist es besser, zu irgendwelchen Nuancen überzugehen, die euch gut bekannt sind hinsichtlich den Erscheinungen bei der Frau und den Erscheinungen beim Mann. Zu irgendwelchen Nuancen, die euch wirklich unterscheiden, wo zu sehen ist, dass der Mann nach dem einen strebt und die Frau nach dem anderen.
142. Das heißt, der Mann wird von dem einen, die Frau von etwas anderem begeistert sein. Zum Beispiel ist für eine Frau irgend etwas Stabiles anziehend, einem Mann,  umgekehrt, so etwas Großes, Allumfassendes.
143. Besser geht man zu diesem Gebiet über. Aber nicht einfach über Energien reden (wodurch sich die eine von der anderen unterscheidet). Sie sind im Grunde genommen ungefähr gleich, aber sie dienen unterschiedlicher Vorbestimmung. Der Grad an Verdichtung unterscheidet sich ein wenig, die Qualität der Information ist unterschiedlich.
144. Daher unterscheiden sich ihre Grundbestrebungen in Vielem. Und man muss lernen, das gegenseitig als Gegebenheit anzunehmen, nicht versuchen, von den eigenen Positionen aus zu verurteilen.
145. Ihr habt unterschiedliche Eigenschaften, unterschiedliche Besonderheiten, und man muss sie einfach verstehen und sie niemals mehr verurteilen. Einfach als Gegebenheit annehmen und das gegenseitige Verhältnis mit Rücksicht auf diese Gegebenheit formen und niemals daran herumnörgeln. Es handelt sich um eine Gegebenheit, sie kann nicht anders sein.
146. Diese Besonderheiten muss man aufmerksam anschauen und im Detail klären, ob solch ein Verhalten zulässig war, ob dieses Verhalten für einen Mann normal ist, und ob jenes Verhalten für eine Frau normal ist...
147. Irgendwo kann man sagen: ja, für eine Frau ist das normal. Für einen Mann – nicht, genau so darf er sich nicht benehmen. Das heißt, dies ist für eine Frau charakteristisch, es ist normal, aber nicht für den Mann.
148. Dann schon versteht der Mann: aha, also für die Frau ist das normal. Er stellt dem gegenüber niemals mehr Forderungen.
149. Ihr meint, der andere müsste so wie ihr handeln, ihr fangt an, ihn entsprechend der eigenen Eigenschaften einzuschätzen. Aber das ist ein großer Fehler.“

150. „Lehrer, wie schaut Dein Leben aus? Wie geht es Dir? Wie hast Du Dich erholt? Wie geht es den Kinderchen? Wie geht es Sonjetschka? Wir sehen Dich so selten. Wir möchten gerne etwas mehr von Dir wissen. Hoffentlich sagst Du uns ein paar Worte über Dich.“
151. „Nun, ein paar Worte... Ich mag über dieses Thema nicht so besonders viel reden.
152. Ja, es ist alles gut. Die Kinder – normal. Mit dem Jungen sind die Probleme ein wenig anders als mit den Mädchen, wie es sich zeigt. Die Tochter wächst so heran, dass man sich um sie irgendwie nicht besonders kümmern muss. Sie beschäftigt sich sehr viel mit dem Gestalterischen, sie kann stundenlang sitzen und zeichnen, ausmalen. Kennt wunderbar die Tiere, kann sie sehr ähnlich nachbilden, wobei sie Nuancen bemerkt, die nicht jeder Erwachsene würde bemerken können.
153. Das heißt, sie ist so ein schöpferischer Mensch, befindet sich ständig im Spiel. Als sie ihre Zähne bekam – haben wir das nicht einmal bemerkt...
154. Und wenn beim Jungen die Zähne kommen – schlafen wir dann oft nicht. Deshalb gibt es solche Zustände, wo Ich irgendwohin wegfahren, und Mich ganz schnell erholen muss, falls ihr Mich noch braucht. So auch versuche Ich es fertigzubringen, irgendwo schnell ein bisschen “wegzudrehen“.

155. „Verstehe ich es richtig, dass die Kräfte der Finsternis – unsere inneren Probleme, unsere Kränkungen und negativen Emotionen sind? Gehört das mehr zu unserer inneren Welt?“
156. „Stimmt, besser sollte man nicht einen Schuldigen im Außen suchen. Obwohl es auch bestimmte Energien, bestimmte Stellen und Konzentrationen dieser Energien gibt, die auf den Zustand des Menschen einwirken. Aber lieber sollte man dieses Thema nicht irgendwie besonders beachten. Weil dies wiederum der Versuch wäre, einen Schuldigen zu finden.
157. Nämlich damit begann das Erschaffen von bösen Geistern in uralten Zeiten, als die ersten Menschen danach suchten, gerade indem sie ihren primitiven inneren Impulsen folgten, wen sie hinsichtlich ihrer eigenen Unannehmlichkeiten beschuldigen konnten, als ob sozusagen jemand daran schuld sein musste. Ab damals gerade bildeten sich all diese konzentrierten Stellen.
158. Aber richtiger ist es, es von einem anderen Standpunkt anzuschauen – all eure Schwierigkeiten hängen von euch selbst ab. Es ist nicht wichtig, ob es da irgendwelche Quellen gibt oder nicht, sie bringen Versuchungen. Aber ihr seid es, die sich ihnen unterordnen.
159. Das heißt, es ist unmöglich, den Menschen zu zwingen, das Böse zu tun, er tut dies selbst, er selbst trifft diese Wahl. Daraus folgt auch irgendeine entsprechende Entwicklung, abhängig davon, was er unternommen hat.
160. Deshalb muss man zunächst in sich selbst die Finsternis suchen. Indem ihr von Kräften der Finsternis sprecht, schaut zuerst auf eure Schwächen. Gerade auf die Schwächen, die euch angreifbar machen.
161. Und wenn es Schwächen gibt, können die Umgebenden (Nahestehende oder gar Verwandte) unbewusst leicht die entsprechenden Versuchungen schaffen. Gerade die Versuchungen, die euren Schwächen entsprechen.
162. Und denkt daran – sie können es eben unbewusst tun, nicht extra. Aber sie werden das sehr genau tun, euch an der empfindlichsten Stelle treffen.
163. Hier gerade sofort die Frage: und wie sollte sich denn ein Gläubiger verhalten?“

164. „Die Mutter Erde reinigen –  bedeutet somit vor allem, die eigene innere Welt veredeln?“
165. „Ja, die innere Welt. Und wenn ihr um euch herumschaut, wobei ihr schon eure Neigung abgeschaltet habt zu verurteilen, so bedeutet das zu reinigen. Ihr schaut –  Aufmerksamkeit – ist auch Energie, Augen senden auch Energie.
166. Darum, je interessanter ihr schaut, mit Lächeln, euch ergötzend, umso mehr verändert ihr den umgebenden Raum. Dabei fangt ihr schon an, die Erde in realem Sinne  zu verändern und zu reinigen.“

167. Habe ich recht, wenn ich meine, dass es für die geistige Entwicklung des modernen Menschen und besonders für die heranwachsende Generation wichtig und notwendig ist, die Geschichte der Heimat, des Vaterlandes und die Traditionen des Volkes, dem man angehört, zu kennen? Sollte dies in unserem Leben präsent sein?“
168. „Dieser Umstand kann auch einigermaßen gefährlich sein. Weil, wenn Tradition zu etwas wird, auf die sich ein Patriot stützen will, so ist das schon gefährlich: eine Tradition kann auch nicht richtig sein.
169. Man kann sich natürlich in Geschichte auskennen. Aber inwiefern genau diese Geschichte ist – das sei dahingestellt. Irgendwie hat sich in letzter Zeit alles sehr stark verändert... es ist schon nicht mehr das, was man früher in der Schule zu lesen hatte. Und es wird behauptet, dass das die Wahrheit sei. Jede neue Eröffnung – ist eine neue Wahrheit... Und dabei muss man schon aufmerksamer sein.
170. Eigentlich wäre es natürlich gut, etwas davon zu wissen, was gewesen ist. Aber inwieweit es wahrheitsgetreu ist – das ist die Frage. Daher, wenn man etwas studiert, was mit Geschichte verbunden ist, muss man verstehen, dass es sich um eine Annahme handelt (annehmen, dass es so gewesen ist). Lieber sollte man dabei von einer Annahme ausgehen.
171. Aber wiederum muss man vorwärts schreiten in das Unbekannte, und man muss das Neue gestalten. Man kann versuchen, das Positive in der Vergangenheit zu suchen und dieses Positive nach vorne übertragen, das wird nützlich sein. So auch soll man lernen, gute Erfahrungen aus alten Zeiten zu entnehmen und sie zu nutzen.

172. „Das Zimmer von meiner Mutter und mir in einer Moskauer  Wohnung ist abschließbar. Dabei ist die Tür beidseitig mit einem Schlüssel abzusperren und zugänglich für die Erwachsenen. Außer den Erwachsenen wohnen in der Wohnung ein dreijähriges Mädchen und zwei Katzen. Soll ich wegen Offenheit einen Tag lang mit weit geöffneter Tür verbringen?“
173. „Ich weiß überhaupt nicht, um welche Offenheit es geht. Ich weiß nicht, was für eine Atmosphäre bei euch zuhause herrscht, und was du damit zeigen willst. Zeigen, dass es dir insgesamt gut geht, dass du ein normales Verhältnis zu deinen Nächsten hast und deshalb die Tür öffnest. Zeigen, dass du dich zu allen gut verhältst und bei dir alles offen ist?
174. Aber die Notwendigkeit, das zu zeigen, entsteht dann, wenn die andere Seite sozusagen meint, dass bei dir alles verschlossen sei. Und du versuchst, diese falsche Einstellung zu zerstreuen.
175. Wenn es so ist, so kannst du es versuchen. Aber am wichtigsten – ist die Kommunikation. Nicht durch die geöffnete Tür wird hier die Nähe zwischen dem einen und dem anderen Menschen erreicht, sondern dadurch, wie man bei jedem Treffen kommuniziert.“
176. „Ist die Fähigkeit wichtiger, irgendwelche eigenen, beschämenden Seiten, die ich zu verbergen suche, zu offenbaren, ist es so?“
177. „Je nachdem, um was für einen Fall es sich handelt. Das ist nicht ausgeschlossen, aber es kommt darauf an, was das für ein Fall ist. Weil bei dem anderen Menschen kann auch die Versuchung entstehen, auf so eine Situation falsch zu reagieren. Das kann vorkommen.
178. Man muss einfach ein freundschaftliches Kommunizieren gestalten, wo der Nächste  im Laufe der Begegnungen mit dir immer offener dir gegenüber sein wird, das heißt, er wird dir immer mehr vertrauen.
179. Das ist nur dann möglich, wenn man sich normal gut miteinander austauscht. Hier gibt es sehr viele verschiedene Details, man muss bemüht sein, sie richtig zu handhaben, um einander zu helfen, sich in der Kommunikation anzunähern, zu beginnen, sich gegenseitig mehr zu vertrauen.
180. Das Eröffnen irgendwelcher verborgener Nuancen macht im normalen Sinne dazu geneigt, dass man dir mehr würde anvertrauen können. Und der Mensch kann ebenfalls beginnen, sich dir gegenüber zu öffnen. So etwas ist möglich. Aber man muss die Kommunikation beachten, wie sie gestaltet wird, inwieweit ihr beginnt, einander zu vertrauen, welchen Grad von Freundschaft ihr unter euch formen konntet. Und so ein Moment ist nicht ausgeschlossen, dass du das am tiefsten Verborgene erzählen kannst.“
181. „Und wenn ich mich einfach einsam fühle, indem ich so eingesperrt dasitze, kann ich mich auch öffnen?“
182. „Natürlich.“
183. „Die Frage hängt mit den Ereignissen in der Ukraine zusammen. Es kommt mir so vor, dass die Kraft der Finsternis, die all die Suppe eingebrockt hat, bis zum Ende agieren wird. Wie sollen wir reagieren? Was können wir tun? Es ist so schwer. Diese Tragödie hat mich buchstäblich völlig vereinnahmt.“
184. „Ich kann euch in diesem Fall nicht beruhigen. Wir sprechen nämlich über eine Situation, die     in der Bibel als “Armageddon“, als “Apokalypse“ bezeichnet wird. Das ist wirklich ein  entscheidender Zeitpunkt im Schicksal der gesamten Menschheit. Aber  man muss sich entscheiden zwischen dem Leben und etwas dem Leben  Entgegengesetztem.
185. In dem einen Fall lebt der Mensch und freut sich, in dem anderen Fall leidet er und erlebt eine Tragödie. Die Menschheit hat jetzt die Wahl zwischen Tragödie und Glück. Die überwiegende Mehrheit der Menschen wählt vorläufig die Seite solcher Handlungen, die mit Tragödien verbunden sind. Und es ist nicht so einfach, alle umzudrehen; das ist sehr schwierig.
186. Deshalb gibt es diese Situation, und es ist besser, nicht so tief in sie einzutauchen: sie ist voller Tragödien. Haltet euch an das Helle, das Wichtige, Wertvolle, Heilige, das ihr in eurem Leben habt und strebt nach vorn. Alles Übrige (wenn man es einfach sagt) muss sterben. Es darf nicht leben.
187. Weil man so nicht leben darf. Sonst wird überhaupt alles auf der Erde zugrunde gehen, und alle Menschen werden verschwinden. Das darf nicht geschehen (dass alles verschwindet), aber irgendein Teil muss verschwinden.
188. Der Mensch ist keine Maschine, man kann ihn nicht umprogrammieren und ihn zwingen, ganz schnell in eine andere Richtung zu gehen. Normalerweise hat eine schwierige Situation einen sehr großen Einfluss auf die Wahl eines Menschen. Etwas Tragisches, Apokalyptisches, Globales, das die Menschen in eine Situation großer Gefahr führt. Er beginnt aktiver darüber nachzudenken, was um ihn herum geschieht.
189. Solange der Mensch  nicht mehr oder weniger von irgendwelchen Gefahren, die irgendwo  in seiner Umgebung auftreten, betroffen ist, solange muss der Mensch darüber nicht nachdenken. Er lebt weiterhin so, wie er es gewohnt ist, bemüht sich nicht weiter, sein Leben zu ändern. Er ändert es nur dann, wenn es ihn direkt angeht. Aber oft ist es dann schon spät.
190. Darum ist das, was dort vor sich geht, ein natürlicher Prozess, der nicht vermieden werden konnte. Er geschieht einfach.
191. Wir aber haben heute unser Treffen damit begonnen, dass Ich sagen konnte: jetzt müsst ihr aufmerksam sein, wenn euch die Frage gestellt wird – nun, seid ihr bereit?
192. Wie werdet ihr jetzt dieser Situation begegnen? Welche Gedanken lasst ihr in euch ablaufen? Wie werdet ihr nun reagieren? Werdet ihr verurteilen? Wie werdet ihr die Ereignisse einschätzen? Werdet ihr sie von der allgemein menschlichen Position aus bewerten können?
193. Um leichter das beurteilen zu können, was geschieht, betrachtet es vor allem von der allgemein menschlichen Position aus. Das heißt, alle sind Menschen. Entfernt die Benennungen “Russe“, “Ukrainer“, “Amerikaner“... Nehmt einfach diese Schildchen weg. Ihr alle seid Menschen, ihr alle seid Kinder Gottes. Und versucht vor allem von diesen Positionen aus zu denken, damit nicht irgendwelche nationalen Ablehnungen in euch aufkommen.
194. Ihr alle seid Menschen, die Gott gleichermaßen liebt; und euch allen ist gleichermaßen die Möglichkeit gegeben, euch auf dieser Erde zu entwickeln und zu lernen zu helfen und euch gegenseitig nützlich zu sein. So ist die Lage. Man muss lernen, sich daran zu halten und dies unbedingt in seinem Denken zu berücksichtigen.                                                                                                                                                                                                                                                                                      195. Aber Ich möchte gerade nicht von der tragischen Seite sprechen. Sie ist einfach als eine Eigenart der Zeit zu verstehen. Aber es ist nicht in der Weise zu verstehen, dass wir das sehr betonen.
196. Darum zeigt der Lehrer vor allem, wohin man gehen muss. Er soll nicht das erzählen, was jemanden erwartet, wenn er geht. Denn das ist nicht Sein Thema. Mein Thema ist es zu erzählen, wohin man gehen soll, wie man werden soll. Aber über alle übrigen... wozu soll Ich denn darüber reden. Sie treffen ihre Wahl.
197. Und darüber hinaus, vergesst außerdem nicht, dass ihr ewig seid. Jemand wird das Leben verlassen, ohne auch nur die Richtigkeit von etwas begriffen zu haben, aber sie werden doch nirgendwohin verschwinden, sie werden sowieso zurückkommen. Werden zu denjenigen zurückkommen, die doch ungeachtet dessen vorwärts gegangen sind; werden bei ihnen geboren werden.
198. Als kleines Kind wird er vor Liebe und Hingabe von den Eltern zärtlich beknabbert. Obwohl er vielleicht irgendein Nationalist war und irgendwelche ganz schreckliche Sachen mochte. Aber ihr werdet ihn beknabbern: was für rote Bäckchen er hat, ist so lieb, so gut! Ihr werdet ihn herzen und werdet schon irgendwelche neue Werte in ihn hineinlegen. Es wird so oder so normal mit ihm weitergehen.
199. Aber heutzutage gibt es eine bestimmte Gegebenheit, die natürlich eine sehr große Gefahr schafft. Und diese Gefahr wird euch zu einem negativen Denken provozieren. Sie wird eine solche Vibration erzeugen, die Unruhe hervorruft, irgendeine Befürchtung, irgendeine  Anspannung.
200. Das ist bloß Provokation, damit ihr dem nachgebt und unruhig werdet, Angst habt, einen Schuldigen sucht, anfangt, jemanden zu verurteilen und dem allgemeinen Strom nachgebt, der von der großen Masse der schwachen Menschen geschaffen wird, die sich noch nicht auf die Wahrheit festgelegt haben.
201. Eure Aufgabe ist es – diesem nicht nachzugeben. Versucht, diese Situation, diese Energie zu entspannen, durch richtige Gedanken zu entspannen. Wenn ihr betet, wenn ihr lernt, einfache Dinge zu bewundern, wenn ihr lernt, einander nützlich zu sein, wenn ihr euch bemüht, jemanden zu rechtfertigen, wenn euch etwas an den Handlungen eures Mitmenschen gestört hat, so beginnt ihr genau dadurch das Negative, das sich um euch herum verdichtet, zu entschärfen.
202. Ihr fangt an zu kämpfen, ihr habt den Weg dieses eigenartigen Kampfes mit der Finsternis betreten. Mit der Finsternis kämpft man nämlich so : Ihr lernt positiv zu denken in Verhältnissen, wo die große Masse eurer Mitmenschen sich nicht einmal bemüht, normal, positiv zu denken.
203. Man muss das natürlich lernen und sich bemühen zu kontrollieren, und dabei die  erforderliche Richtung beizubehalten. Auf die Weise werdet ihr die Ereignisse mildern. Aber ihr werdet sie nicht wesentlich ändern können.
204. Verändert euch vor allem selbst. Das spielt eine sehr große Rolle bei der Gestaltung des Schicksals der Menschheit, bei der Gestaltung eines neuen Schicksals der Menschheit. Und überhaupt bei der Schaffung einer neuen Menschheit spielt das eine große Rolle.
205. Ihr befindet euch wie auf einer kleinen Arche Noah. Möget ihr auch Wenige sein, so spielt ihr doch eine sehr große Rolle. Und im weiteren wird dies sehr wichtig sein. Das wird sich auswirken, wird sich wesentlich auswirken.
206. Deshalb lasst nicht nach, seid aktiv. Jeder von euch muss das tun, was er heute kann. Wenn ihr euch bemüht, maximal das zu tun, was ihr vermögt, so macht ihr gerade das, was von euch auch erwartet wird. Und das alles wird registriert und wird eine Rolle spielen.“

207. „Ein zweijähriges Kind ist körperbehindert (Probleme mit dem Rückgrat). Wir, die Eltern, unternehmen alle möglichen Anstrengungen, um seine Krankheit zu bremsen. Aber wie ich verstehe, müssen wir innerlich auf jedes Ergebnis gefasst sein. Es ist gar nicht einfach, dies anzunehmen, dass es als eine mögliche Variante im Laufe seines ganzen Lebens körperliche Schmerzen haben wird. Wie kann man daran richtig arbeiten?“
208. „So einen ganz konkreten Hinweis gibt es nicht dafür. Du hast alles mitgeteilt, was nötig ist. Und weiter... weiter muss man schauen.
209. Jeder neue Tag schafft irgendeine konkrete Versuchung. Man kann nicht einen konkreten Hinweis für zahlreiche eventuelle Versuchungen geben, die im Leben entstehen können.
210. Jeder neue Tag wird dich auf etwas Neues hinweisen. Das heißt, er bringt irgendeine neue Versuchung, damit du irgendwie auf das, was an jedem neuen Tag vor sich geht, reagierst.
211. Und so stellst du jedes Mal, wobei du die Wachsamkeit aufrecht erhältst, die richtige Frage: „Und wie muss ich denn nun als Gläubige darauf reagieren?“ So muss man sich jedes Mal daran erinnern. Und im weiteren muss man die Realität annehmen, so, wie sie kommt.
212. Du bemühst dich, sie zu verändern, du gibst dir Mühe  zu helfen, soweit du kannst. Aber wenn du etwas nicht verändern kannst, nimm dich einfach zusammen, und erlaube dir nicht, in ernsthafte, schwierige Emotionen abzurutschen. Dadurch wirst du alles nur verschlimmern.
213. Dein Zustand wird sich sehr stark auf das Kind auswirken. Darum, in welcher Stimmung du bist, hier musst du aufmerksam sein.“
214. „Mein Mann und ich haben ein unterschiedliches Verständnis darüber, was die Hilfe für das Kind betrifft. Mein Mann meint, wir müssen uns einfach freuen, mag alles so laufen wie es läuft, und die Ärzte, die in der Gemeinschaft sind, können uns helfen (wir leben in Petropawlowka und sind in der Einigen-Familie). Ich sehe, dass mein Mann sich nicht ein wirkliches Bild von der Krankheit macht. Wir haben jetzt einen Arzt in Moskau gefunden, einen Masseur, der meiner Meinung nach wirklich helfen kann. Dies eine Mal hat uns die Einige-Familie die Fahrt bezahlt. Ich bin in Sorge, dass wegen unserer Unfähigkeit, zu einem einigen Verständnis zu kommen, unser Kind nicht genesen kann...“
215. „Stopp, stopp, warte mal. Siehst du, du bist der Ansicht, dass es vor allem einen Schuldigen gibt.
216. Ihr seid unterschiedlich, und es ist ganz natürlich, dass ihr eine Sache unterschiedlich betrachtet. Das ist absolut natürlich. Du verhältst dich so, wie du kannst. Er macht es so, wie er kann. Nun ist die Hauptsache, dass ihr euch untereinander nicht verurteilt, einander nicht beschuldigt. Sich einfach gegenseitig so annehmen, wie man ist. Nicht darin den Grund für Schwierigkeiten suchen.
217. Ihr seid unterschiedlich, und ihr müsst so helfen, wie ihr könnt. Wenn du siehst, dass du anders handeln musst, versuchst du, anders zu handeln. Das ist normal. Er sieht, dass er auf diese Weise handeln muss, so mag er versuchen, so zu handeln.
218. Wichtig ist, dass ihr keinen Schuldigen sucht. Das genau wird die Situation verschlimmern. Daher, wenn ihr so eine Möglichkeit der Heilung seht, bitte, eine ausgezeichnete Idee. Sie widerspricht nicht dem Gesetz.“

219. „Ich habe es so verstanden, dass nur durch Schmerz und Leid und durch die Mühe, alles richtig anzunehmen, wir als Menschen das Neue verstehen, unsere Seele reinigen  und zu irgendeinem neuen Verhältnis dem Leben gegenüber überwechseln können. Ich habe es so verstanden, dass eine Prüfung endet, dann beginnt eine neue, und so geht es das ganze Leben lang. Mittels Schmerz gelangen wir zu irgendeiner neuen Denkweise, machen einen neuen Schritt vorwärts. Oder geht das auch nicht nur durch Schmerz?“
220. „Wichtig ist, dass du dich nicht selbst ängstigst, dass es endlos Schmerz geben wird und man endlos durch den Schmerz gehen muss. Leider kommen Viele durch Schmerz zu irgendeiner Wahrheit, aber dies ist nicht für ewig.
221. Ihr lernt doch und werdet besser. Aber wenn ihr besser werdet, so erreicht ihr dann endlich den Moment, wo Harmonie herrscht. Wofür  braucht man dann Schmerz? Er wird nicht nötig sein, um euch etwas beizubringen.
222. Aber wenn sich einer seine Lektion nur durch Schmerz aneignen kann, so heißt das, dass es die Wahl des Menschen war. Folglich hat er irgendeine Wahl getroffen, als er abgelehnt hat, ihm etwas schmerzfrei beizubringen, und so entsteht schon eine der Grenzen, wo versucht wird, ihn zu nötigen, wenigstens etwas durch Schmerz zu tun.
223. Aber das ist nicht immer so. Darum lebe und begreife, dass, wenn heute etwas gegeben wird, so ist das heute notwendig. Wenn diese Notwendigkeit verschwindet, so ändert sich die Situation krass. Also ändert sich dies und wird auf irgendeine Weise in etwas anderes umgestaltet.
224. Aber sich freuen... sich zu freuen, wird natürlich nicht gelingen, wenn das Kind krank ist, sich freuen wird schwierig sein. Und Ich verstehe gut, dass dies bestimmte Emotionen hervorrufen wird. Aber es ist dabei wichtig – seine Sorgen nicht zu übertreiben.
225. Ihr müsst den Stützpunkt suchen, der euch die schwierigen Emotionen erleichtern und mildern hilft. Aber ihr könnt euch nicht darüber freuen, dass das Kind krank ist. Und es wird anormal sein – sich darüber zu freuen.
226. Wenn ihr euch um etwas sorgt, fixiert ihr somit die Situation als eine nicht harmonische. Wenn ihr etwas als nicht harmonisch fixiert, so soll euch das zur Suche nach einer Lösung bewegen, wie das Unharmonische zu bessern und zu einem normalen Zustand gebracht werden kann.
227. Das heiß, es handelt sich um eine normale Folge von Ereignissen, die den Menschen bewegen und ihn zu irgendwelchen progressiven Handlungen anstoßen, wo er nach einer Lösung sucht.Das ist eine normale Wechselbeziehung in so einer Kette.
228. Darum ist hier das Wichtige – es mit den Gefühlsbewegungen nicht zu übertreiben. Weil die Sorgen das Immunsystem des Menschen unvermeidlich beeinträchtigen. Und wenn du dich dort hineinstürzt, so wird dann in Folge auch deine Gesundheit angegriffen. Und wie kannst du dann dem Kind helfen, wenn du sogar dich selbst schon nicht schützen kannst. Und da beginnt eben eine Reihe an Dummheiten.
229. Wenn du deinem Mitmenschen nützlich sein willst, dem Kind nützlich sein willst, so reiß dich zusammen, damit du normal gesund bleibst. Und dann unternimmst du auch für das Kind etwas maximal Nützliches.“

230. „Verstehe ich es richtig, dass wir in dieser Verkörperung das Ziel haben – das Übermaß an bestimmten Ängsten und bestimmten Anhänglichkeiten abzulegen und irgendwelche positive Eigenschaften zu erarbeiten?
231. Im Laufe des Tages entsteht hunderte Mal die Wahl in die eine oder die andere Richtung. Es handelt sich entweder um eine größere, oder weniger große Wahl. Und wenn ich auf Ereignisse zurückschaue, die schon vergangen sind, so begreife ich, dass ich nicht auf meine Seele gehört habe. Und ich verpasse sehr oft diesen kleinen Anstoß da. Den kleinen Anstoß, der ins Herz geht, der eben von der Seele ausgeht, indem sie mich darauf hinweist, wohin ich mich bewegen soll. Und der Kopf arbeitet immer sehr intensiv, wie ein nicht ausgeschalteter Computer. Inwieweit ist es in diesem Leben wichtig zu lernen, im Austausch mit der Seele zu sein?“
232. „Man muss einfach immer lernen. Hier ist nicht zu sagen, inwieweit  es wichtig ist. Je schneller du lernst, umso weniger Fehler wird es geben. Aber wiederum, indem ein Mensch gelernt hat, diese innere Stimme, den ersten richtigen Anstoß wahrzunehmen, so gibt der Mensch dieser Stimme nicht immer nach, folgt dieser Stimme nicht immer.
233. Die Fähigkeit, diese Stimme zu hören, erlaubt euch einfach, die richtigen Verhaltensweisen schneller zu bestimmen, sogar, wenn ihr die genauen Hinweise zu diesem Thema nicht kennt. Dies hilft euch schneller, euch zu orientieren.
234. Aber wenn es vorläufig nicht gelingt, so ist das nicht schlimm. Während ihr es so macht, wie ihr es könnt. Und gemäß der Entwicklung wird sich diese Möglichkeit unvermeidlich öffnen.
235. Das heiß, ihr werdet immer mehr und besser das bestimmen, was mit eurer Intuition, der geistigen Intuition, verbunden ist (wo ihr das Richtige irgendwelcher Umstände, die um euch herum vor sich gehen, wirklich fühlt - und das Richtige notwendiger Bemühungen, Entscheidungen, die in dem ein oder anderen Fall zu treffen sind). Ihr werdet das alles unvermeidlich lernen. Wichtig – dass ihr das macht, was euch an dem heutigen Tag schon verständlich ist.
236. Nicht, wenn ihr euch eine Frage stellt, die schwerlich zu klären ist. Sie ist nicht konkret, und es wird dementsprechend nicht klar sein, wo Bemühungen anzuwenden sind. Es wird zu viele von irgendwelchen verallgemeinernden Formulierungen geben. Sondern wenn ihr etwas sehr Konkretes und für den heutigen Tag Klares aufgreift und lernt, dies richtig zu lösen.
237. Dies alles führt seinerseits unvermeidlich dazu, dass ihr, indem ihr euch entwickelt, beginnt, immer besser diese Stimme eurer Intuition zu hören.
238. Das heißt, sowieso wird euch diese Bewegung, Entwicklung, dazu bringen, dass ihr immer leicht das Richtige eurer Schritte, die ihr in dem einen oder anderen Moment machen müsst, bestimmen könnt.“
239. „Und das findet so statt, dass ich jeden Tag in diesen kleinen Problemen aufgehe, ja? Mögen sie einfach sein, trivial, mögen sie nicht irgendwie global sein, so fange ich lieber an, diesen kleinen leisen Anstoß zu fühlen, ja, richtig?“
240. „Ja, wenn du dich bemühst, diese Probleme zu lösen, fachkundig zu lösen, gemäß dem Letzten Testament, so findet deine Entwicklung statt. Es findet eine Veränderung der Struktureigenschaften des geistigen Feldes und der Psyche statt, und allmählich wird das, was bisher nicht gelungen war, von selbst beginnen, ganz natürlich zu gelingen.“

241. „Bei der Beschäftigung mit den Kindern, meinen Enkelkindern, gehe ich darin völlig auf. Vergesse das Kreative, das Nähen und Stricken. Meine Seele beginnt daran zu leiden. Beschäftige ich mich mit dem Schöpferischen, so fangen die Kinder an zu leiden. Also bin ich ständig in Sorge, in einem emotional unausgeglichenen Zustand. Spricht das davon, dass ich einfach meine Kleinheit nicht annehmen kann? Wenn ich in einem ausgeglichenen Zustand bin, wenn ich meine Kleinheit annehme, wird dies alles wahrscheinlich unter Kontrolle der Seele selbst berichtigt werden? Muss ich einfach meine Kleinheit annehmen? Ist es so, oder nicht?“
242. „Es handelt sich um das, wovon wir schon gesprochen haben. Man muss sich richtig gegenüber der Realität verhalten. Ihr habt nämlich bestimmte Möglichkeiten und irgendwelche Wünsche. Und die Möglichkeiten gestatten euch nicht immer das zu verwirklichen, was ihr wünscht.
243. Und da muss man sich schon entsprechend organisieren, schauen, was heutzutage, oder sogar in der heutigen Minute wichtiger ist. Wenn man mit Kindern umgehen muss, muss man ohne einen Zweifel mit ihnen umgehen. Nicht befürchten, dass es in der  gegebenen Situation nicht möglich ist zu sticken. Gibt es eine Minute zu sticken – so gehst du sticken.
244. Solche Varianten suchen. Jeden Tag können sie sich neu ergeben. An einem Tag muss man mehr auf die Kinder acht geben, an einem anderen zeigen sich mehr Möglichkeiten zu sticken, irgend etwas Schöpferisches zu tun. Das kann sich immer ändern.
245. Aber man muss sich dem gegenüber gelassener verhalten, nicht irgendwelche Forderungen an sich stellen und unwahre Bewertungen vornehmen. Sonst fängst du an, auf dich selbst zu schimpfen, und dies führt zu nichts Gutem.
246. Generell, wenn die Wahl zwischen Kindern und dem Schöpferischen ansteht, so sind die Kinder immer wichtiger. Kinder sind immer wichtiger. Nun, und im weiteren muss man schon sehen, inwieweit du auch noch die Möglichkeit hast, dich schöpferisch zu betätigen.
247. Vielleicht sind sie herangewachsen, oder es ist sonst noch etwas geschehen und man kann sie wirklich loslassen und sich  mit dem Schöpferischen beschäftigen. Es ist nicht richtig, so zu denken, dass man immerzu bei den Kindern sein muss und dass sie nur dann nicht krank werden. Kinder können aus verschiedensten Gründen krank werden.
248. Du sprichst eben über deine Enkelkinder. Aber Kinder hängen doch sehr stark von ihren Eltern ab. Wenn sie ständig bei der Großmutter leben, so ist das eine Sache. Aber wenn sie sehr viel mit ihren Eltern verkehren, so wird in der Regel ihr Zustand zum größten Teil von den Eltern abhängen.
249. Und die Großmutter kann nicht Vieles auf die nötige Weise beeinflussen, und sie können krank werden unabhängig davon, in welchem Zustand sich die Großmutter befindet und wie sie sich gegenüber den Kindern verhält.“

250. „Mein zwölfjähriger Sohn hat für ein halbes Jahr einen Modellbau-Kurs besucht. Und infolge dieses Unterrichts, insbesondere nach der Fahrt nach Europa wegen eines Wettbewerbs, bemerkte ich bei dem Kind große Veränderungen. Und zwar Entfremdung, Jähzorn, eine krankhafte Anbindung an seinen Pädagogen, keinen Wunsch nach Hause zu kommen, den Wunsch, ständig dort zu sein, die Veränderung im Geschmack bezüglich Kleidung.
251. Es gab Hinweise über eine spezifische Beziehung des Pädagogen zu den Halbwüchsigen. Ich wollte nicht konkret darüber nachdenken, aber diese Beunruhigung bewegte mich dazu, dass ich nach Beratung mit dem Vater, von dem ich geschieden bin, das Kind aus diesem Kurs herausnahm.
252. Das führte zu sehr negativen Folgen: zu Spielsucht und Internetabhängigkeit. Das Kind kam zu einem Psychiater in Behandlung. Der Psychiater sprach ohne meine Anwesenheit mit dem Jungen über das Thema Pädophilie. Danach war das Kind verschlossen.
253. Kann ich, bezogen darauf, dass das Kind dreizehn Jahre alt wird, konkret mit ihm darüber sprechen? Wird das nicht zu grob sein? Verletze ich nicht die zarte kindliche Welt  in den spezifischen Bereichen sexueller Aufklärung? Fügt ein offenes Gespräch über den Grund des Verbotes, am Kursus teilzunehmen, dem Kind nicht Schaden zu? Lehrer, entschuldige bitte diese Frage. Wie soll ich mich richtig verhalten?“
254. „Alles kommt darauf an, wie ihr einander vertraut und wie genau das Gespräch verlaufen wird. Das hängt nur davon ab. Inwieweit Mutter und Kind einander vertrauen, wie sie gemäß der Entwicklung des Kindes miteinander kommunizieren. Wie sie früher Gespräche geführt haben, ob oft Gespräche stattfanden. Kannst du ihn wirklich zu Vertrauen veranlassen, oder habt ihr selten miteinander gesprochen, alles das gab es nie, und, wie es gewöhnlich in der gegenwärtigen Gesellschaft vor sich geht, ist sozusagen eine Mama vorhanden, aber sie ist da und doch nicht da.
255. Für den Jungen kann das vielleicht etwas Formales sein: er spürt eine gewisse Anhänglichkeit, aber er betrachtet sie nicht als Freund. Das heißt, er teilt sich eher seinen Freunden mit, bespricht etwas lieber mit seinen Freunden als mit seiner Mama.
256. Darum, inwieweit euer Vertrauen jetzt entwickelt ist und was du sagen wirst und wie genau du dieses Thema besprechen willst und was du sagen wirst, welchen Akzent du bei etwas setzen wirst, - so kann das zum Schaden sein, oder auch nicht, es kann helfen.
257. Zu diesem Thema kann man nicht eindeutig etwas sagen. Es hängt alles von deiner Fähigkeit ab – wie du das alles machen kannst. Grundsätzlich ist ein Gespräch möglich, aber man muss es können.
258. Ihn nicht vorschnell ausschimpfen. Hauptsache – sich nicht beeilen, auf ihn zu schimpfen. Wenn er für sich irgendwelche Werte bestimmt hat, so darf man diese Werte nicht sofort erniedrigen, sonst erschreckt ihn das, dies wird ihn anspannen, und er wird sich verschließen.
259. Zunächst muss man diese Werte klären. Und wenn sie nicht richtig sind, muss man dann milde, durch vielfältige Gespräche gleichsam beiläufig, seine Wahrnehmung der Realität allmählich abfedern und zum richtigen Verständnis führen.
260. Aber wenn Werte vorhanden sind, und sie sind nicht richtig, so ist es wichtig – achtsam zu sein. Vernichte sie nicht, brich nicht den Stab über sie, ziehe keine negativen Parallelen. Das wird ihn erniedrigen, wird ihm Schmerz zufügen, und er wird sich leicht verschließen, wird nicht mehr mit dir über dieses Thema sprechen.“
261. „Verstehe ich es richtig, dass, wenn ich nicht eindeutig sicher bin, dass das Gespräch harmonisch sein wird, wenn ich bei irgendwas übertreibe, so muss man dem Zeit geben, damit sich sozusagen alles regelt?“
262. „Du kannst dich einfach mit ihm unterhalten, ihn kennenlernen. Nicht unbedingt das Ziel haben, dass du gerade jetzt mit ihm über dieses Thema sprechen musst. Dich einfach mit ihm unterhalten, wobei du allmählich seiner inneren Welt begegnest, irgendwelchen seiner inneren Wünsche, Anhänglichkeiten... was er mag. Das heißt, du lernst ihn einfach kennen.
263. Gerade das ist nötig. Wo du allmählich, wenn er sich öffnet, sehen wirst, welche Besonderheiten er hat, oder irgendwelche Werte, und du wirst beginnen, das auch deinerseits milde zu berühren. Aber man muss sich nicht sofort hinsetzen und versuchen, dieses Thema zu betrachten. Sofort auf Knopfdruck, das wird ungeschickt sein.“

264. „Eine Schwester meint, dass vor einiger Zeit eine Art Wesen sich in ihr einquartiert hat. Jetzt wohnt sie in der Familie ihres Sohnes und hat ständig Umgang mit ihrem fünfmonatigen Enkelkind. Kann das Wesen, wenn es wirklich vorhanden ist, kleine Kinder, kleine Tiere, schädlich oder gar tödlich beeinflussen? Die Schwester meint, dass die Katze der Familie dadurch gestorben sei, jetzt aber ist sie sehr wegen ihres Enkelkindes beunruhigt.“
265. „Die umgebende Welt kann nur durch konkrete Handlungen destruktiven Charakters zerstört werden. Durch konkrete Handlungen. Wenn ein Mensch über etwas Gutes spricht und sich bemüht, etwas Gutes zu tun, dann, was immer auch Schlechtes in ihm säße, so würde dadurch die umgebende Welt nicht zerstört werden.
266. Ein inneres negatives Wesen, falls es auftreten kann, wird provozieren und zu irgendwelchen negativen Handlungen, zu Aggression anstoßen. Wenn sich aber ein Mensch erlaubt, Aggression an den Tag zu legen, so ist es nicht wichtig, ob es in ihm ein Wesen gibt oder nicht, er beginnt, mit seiner Aggression den umgebenden Raum zu zerstören.
267. Alles hängt davon ab, was gerade ein Mensch macht. Also, ein Mensch kann die Umgebung nur durch seine Handlungen zerstören. Darum muss man schauen, was er gerade macht.“
268. „Lehrer, aber wir beobachten die Aggression bei der Schwester als eine sehr starke Angst um das Schicksal des Enkelkindes.“
269. „Wenn ein Mensch starke Angst hat, und zudem eine grundlose, so handelt es sich natürlich nicht um eine Emotion  mit positivem Charakter. Sie stört natürlich das Enkelkind. Aber es handelt sich nicht um eine Zerstörung.“
270. „Kann ich der Frau übermitteln, dass grundsätzlich nicht das Wesen das Kind beeinflusst, sondern ihr Zustand?“
271. „Ja, wenn sie schimpft und Empörung äußert, dann ja. Alles hängt davon ab, was genau sie macht. Wenn sie mit ihm spielt, Bücher vorliest, mit ihm über normale Themen spricht, so zerstört sie ihn dadurch in keiner Weise.
272. Was immer auch in ihr sitzen würde, wird das auf keine Weise das Kind zerstören. Nun, man darf auch nicht vergessen, dass es dort drinnen vielleicht niemanden gibt.“
273. „Gibt es eine Regel oder Methoden im Umgang mit dem Wesen und die Möglichkeit, den Einfluss auf den Menschen sozusagen maximal zu beseitigen?“
274. „Das heißt, zu jemandem hinlaufen und dort den Einfluss beseitigen lassen, ja?“
275. „Nein. Existieren irgendwelche Regeln von Zusammenwirken mit ihnen?“
276. „Was für eine lange Zeit erzähle Ich davon, wie ein Gläubiger sich verhalten soll und habe nichts zu diesem Thema gesagt. Wenn es erforderlich gewesen wäre, in diesem Zusammenhang einen besonderen Akzent zu setzen, denkt ihr tatsächlich, dass Ich das nicht getan hätte? Irgendeine besondere Betonung ist nicht erforderlich.
277. Nun, um was für ein Zusammenwirken kann es dabei  gehen? Vor allem insgesamt um eure Entwicklung. Ihr müsst euch entwickeln. Indem ihr euch geistig entwickelt, und falls irgendein negatives Eindringen vonstatten geht, könnt ihr dieses verdrängen. Ihr müsst euch unter der richtigen Kontrolle haben und fortfahren zu leben und euch  entwickeln.
278. Ihr braucht dieses Gebiet nicht irgendwie besonders betonen. Eine Sache ist es, wenn wir über einen Spezialisten reden, über einen Menschen, der in der Gesellschaft diesbezüglich eine Rolle spielen muss, vielen hilft, die unter diese ernste Beeinflussung geraten sind.
279. Aber darüber reden wir jetzt nicht. Ich spreche nicht davon, euch als irgendwelche Spezialisten auszubilden. Das ist nicht nötig, das ist erst recht jetzt nicht erforderlich. Die Hauptsache ist – entwickelt euch. Irgendwelche Dämonen werden euch nicht schaden.“
280. „Sie werden von selbst abfallen, ja?“
281. „Vergesst sie einfach.“

282. „Es gibt für mich ein Hindernis, um in die Gemeinschaft zu kommen – meine Mutter. Sie ist schon lange krank, und selbstständig kann sie sich auch nicht fortbewegen. Du sagst – dem Menschen muss man dienen. Ich habe nur diesen einen Menschen, ich diene ihm. Aber immer mehr gerate ich in einen sehr schwierigen physischen und psychischen Zustand, der solche Ausmaße annimmt, dass es mir schwer ist zu leben. Darum wünsche ich mir, dass Du antworten würdest: „Ja, diene so viel, wie du kannst“, und dann würde ich mich beruhigen.“
283. „Richtig, gerade so sage Ich es. Und Ich füge noch hinzu: vergiss nicht, dass sehr  viele Menschen einen ähnlichen Zustand erleben und sogar auch hier in der Gemeinschaft. Es handelt sich um den allgemeinen Einfluss des Informationsfeldes der Erde und der Geschehnisse im Leben der Menschen. Zu schwierig wurde das Feld.
284. So sprichst du über einen Zustand, der durchaus psychische Müdigkeit hervorrufen kann. In dem Maße wie die Müdigkeit angehäuft wird, kann sie bis an die Grenze gelangen, wo sich dieses negative Informationsfeld im Innern durchaus als Lebensmüdigkeit auswirken  kann. Es kann diesen Gedanken leicht hervorrufen.
285. Das ist einfach, so kann man sagen, ein äußerster Grad an Müdigkeit, eine bestimmte Erschöpfung. Man muss lernen, sich auszuruhen und wiederum fortfahren, diese Aufgabe zu bewältigen. Wobei zu verstehen ist, dass dies seinerseits auch jener Kampf mit der Finsternis ist, von dem wir gesprochen haben.
286. Es wurde einfach ein sehr schwieriges Feld ringsum geformt. Und je nachdem wie müde ihr werdet (Ich wiederhole und betone das noch einmal), kann das durchaus viele betreffen. Und nicht nur im Moskauer Gebiet, sondern überall, kann an einer beliebigen Stelle der Erde im Innern durchaus so ein Gefühl von psychischer Kraftlosigkeit und einfach von Lebensunwille entstehen. Das kann sich durchaus formen.
287. Man braucht dem keine Aufmerksamkeit widmen. Ausruhen – und vorwärts, wiederum die Situation so regeln, wie es am heutigen Tag als günstig angesehen wird. Wenn es keine anderen Lösungen gibt, muss man in sicherer Weise das lösen, was geht.“

288. „In der letzten Zeit entsteht bei mir, warum auch immer, so ein Dilemma. Ich fange an, etwas für mich zu kaufen (Kleidung, Kosmetik und so weiter) – und es kommen solche Gedanken, dass ich dies alles für mich tue, könnte dies aber einfach an die Gemeinschaft abgeben, könnte dorthin mehr spenden. Dann fühle ich mich mir selbst gegenüber unbehaglich. In welchem Maß kann ich mir beruhigt etwas selber leisten und nicht in solche sorgenvollen Gedanken geraten?“
289. „Hier ist es schwierig, irgend ein Maß zu bestimmen, hier kann man das nicht in Prozenten ausdrücken. Irgendeine Grenze zu bezeichnen, wird da schwierig sein. Vor allem muss man sich darauf stützen, was man gut begreift.
290. Wenn du siehst, dass du etwas brauchst, dass dies für dich nötig ist, dann nimm es ruhig, wenn du die Möglichkeiten dafür hast. Wenn du siehst, dass jemand noch etwas braucht und du kannst ihm das geben und du dies irgendwo im Innern sogar tun möchtest, bitte, so mach es.
291. Man muss vorsichtiger im Verstehen dessen sein, ob jemand etwas braucht, aber du weißt nicht, wer was braucht. Und was weiter? Nun ja, jemand braucht wirklich etwas, aber du weißt dies nicht.
292. Das heißt, das bedeutet nicht, dass  du überhaupt nichts tun musst. Aber um jemandem zu helfen, musst du diese Frage mehr konkretisieren: wem und womit helfen?Du musst diese Information sowieso kennen.
293. Wenn du sie heute nicht hast, so heißt das, heute ist dies vorläufig nicht erforderlich. Wenn du dies auf irgendeine Weise erfährst, so entscheide selbst.
294. Du hast irgendeine Summe Geld, du möchtest etwas kaufen, aber du weißt, dass jemand für dieselbe Geldsumme dies und das nötig hat, und du entscheidest selber, wo dies wichtiger ist, wo das, was man kaufen wird, mehr zu dem gehört, was lebensnotwendig ist. Nicht, dass es einfach noch ein zusätzliches Schmuckstück ist, sondern das, was lebensnotwendig ist. Weiter entscheidest du und triffst die Wahl.
295. Wichtig ist, dass dies keine abstrakte Sorge darüber ist, dass irgend jemand irgend  etwas braucht. Immer braucht jemand etwas, immer. Selbst wenn alle alles haben, braucht sowieso jemand etwas.“
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bis hierher Text offiziell fertig !!!
296. „Lehrer, sag bitte, darf ich es so machen, oder nicht? Wenn ich für jemanden bete, der es sehr schwer hat, so stelle ich ihn mir Hände haltend im Kreis der Leute von der Bergsiedlung vor. Schädige ich nicht die Bergbewohner auf diese Weise?“
297. „Nein, nein, schädigst du nicht.“
298. „Und hat das überhaupt irgendeinen Sinn? Hilft das dem Menschen? Oder ist das nicht wichtig?“
299. „So soll man nicht fragen. Ein beliebiges gutes Bild hilft. Alles Gute, was ihr dem Menschen wünscht, indem ihr für ihn betet, - alles gereicht ihm zur Hilfe. Nicht nachfragen, ob das hilft, oder nicht. Alles, was du dir als notwendig ausdenkst, wenn es gut ist, kannst du sicher versuchen, es dir vorzustellen, zu phantasieren. Das spielt seine Rolle.
300. Das braucht nicht unbedingt mit den Leuten verbunden sein, die in der Bergsiedlung leben. Du kannst ein Bild von irgendwelchen Leuten schaffen, sie können von dir verallgemeinert werden, und du bindest den Menschen, für den du betest, in den Kreis dieser Menschen mit ein, in den Kreis dieser zusätzlichen Energien, die du in deinem Bewusstsein anfängst zu formen. Dies spielt sowieso eine positive Rolle.
301. Sich die Menschen der Bergsiedlung und deren Kreis vorzustellen, wird in Wirklichkeit schwierig sein; sich in so einem realen Sinne diesen Menschen anzuschließen, wird dir auf die Weise nicht gelingen.
302. Dafür muss man Kopien der Energiebesonderheiten eines jeden Menschen, den man versucht, in diesem Fall mittels seiner Phantasie im Bewusstsein  herzustellen, ganz genau abbilden. Und zudem noch... ob sie sich selbst im Weiteren einschalten werden, und ob sie innerlich auch noch dem gegenüber ihre Einstellung äußern werden. Sie so zu nutzen, wird nicht gehen. Es so anzupacken und zu nutzen – so wird das nicht klappen.“
303. „Ich habe verstanden. Und diese Atmosphäre, wenn die Dienenden im Kreis stehen...“
304. „Gerade vor allem diese Atmosphäre da versuchst du zu vermitteln. Nicht die Menschen, sondern die Atmosphäre.“
305. „Kann man sich zum Beispiel vorstellen, dass wir alle miteinander in diesem Kreis sind? Hilft uns das?“
306. „Es sich so vorzustellen ist möglich.“

307. „In letzter Zeit wurden die Nachtträume irgendwie unruhig. Besonders im letzten Jahr. Und es passiert, dass ich nachts oft mit starkem Herzklopfen wach werde. Nicht deshalb, weil ich etwas Schreckliches geträumt hätte, sondern weil mich sozusagen irgendeine Kraft weckt. Und so etwas geschieht oft. Kann das mit irgendwelchen meiner Ängste, die  aus mir herauskommen, zusammenhängen? Oder womit kann das verbunden sein?“
308. „Ich habe euch doch gesagt, dass ihr, indem ihr euch im Schlaf entspannt, vor allem die Information des umgebenden Feldes berührt. Von daher kann dieses umgebende Feld auch auf eure Schwächen wirken. Aber man kann nicht sagen, dass der Traum aus euren Schwächen, die aus euch strömen, gebildet wird (sie kommen einfach hervor und gestalten sich in Bildern, und ihr seht sie), nein.
309. Du berührst das umgebende Feld, euer Feld ist aber so, dass es jene Folgen, die du jetzt erwähnst, durchaus hervorrufen kann.
310. Der Ort, wo ihr lebt, - stellt ein sehr dichtes Milieu dar, das gerade solche Träume hervorruft. Es ist sehr dicht. Ihr lebt dort im Epizentrum.“
311. „Information ist – so ergibt es sich, auf ihre Weise Energie. Wie kann man richtig  mit ihr verfahren? Oder muss man sie dem Willen der Vernunft zur Verfügung stellen, als Nahrung für den Verstand?“
312. „Da hast du dich in etwas hineingeritten! In welchem Sinne – verfügen? Sie in eine Tasche legen, eine Schublade...   Was wird denn darunter verstanden?“
313. „Sollte man der Verarbeitung dieser Information eine besondere Aufmerksamkeit schenken?“
314. „ Der Information der Träume?“
315. „Auch der von Träumen und überhaupt beliebiger Information, die uns umgibt. Die Informationsströme sind nämlich viel größer geworden.“
316. „Als ob du fragen würdest, ob du alle Strömungen, die unterwegs sind und die von dir zumindest irgendwie fixiert werden, analysieren sollst.“
317. „Inwieweit wäre das angebracht?“
318. „Aber dann vergisst du, wann du essen musst und vergisst bestimmt auch zu schlafen: es gibt zu viel von dieser Information. Natürlich ist das nicht nötig.
319. Der Mensch ist auf solche Weise gestimmt, dass er die Aufmerksamkeit auf die  Information richtet, die für ihn im gegebenen Moment nötig ist und die irgendeine Rolle in seinem Leben spielt. Oft fängt er jene Information auf, die mit seiner Schwäche verbunden ist, weil die diese Information anzieht, sodass der Mensch mithilfe dieser Information diese Schwäche selbst erkennen kann.
320. Die durchkommende Information zwingt den Menschen, über das entsprechende Thema nachzudenken. Sie beginnt, seine Gefühlswelt, die mit seiner Schwäche verbunden ist, zu entflammen. Und gerade wenn diese Welt entflammt ist, erhält der Mensch die Möglichkeit, auf irgendeiner Etappe dieses Entflammens der Emotionen seine Aufmerksamkeit darauf zu lenken, dass, wie sich gezeigt hat, in ihm irgendwelche  negative Gefühlsbewegungen entflammt sind.
321. Folglich sind sie irgendwo mit einer Schwäche verbunden. Und somit erscheint bei ihm schon die Möglichkeit, über dieses Thema nachzudenken: was wurde gerade in ihm angerührt? warum denkt er so? warum rührt ihn das so auf? Das ist schon ein Thema für seine Entwicklung.
322. Deshalb fängt der Mensch oft die Information auf, die seiner Schwäche entspricht. Das heißt, sie hat eher noch so eine Schattierung: ihr findet das, was ihr sucht. Oder andererseits, wenn ihr etwas vorgefunden habt, so habt ihr dies bestimmt gesucht. Mag vielleicht sein, dass ihr dies unbewusst gemacht habt, aber ihr habt dies gesucht. Darum habt ihr diese Information auch gefunden. So kann man dies auch noch betrachten.
323. Darum muss man nicht alles ausnahmslos analysieren. Falls euch etwas angetastet hat, so schaut, was euch da innerlich getroffen hat, wozu euch diese Information anspornt. Über dieses Thema kann man nachdenken.
324. Wenn euch dies etwas sagt, wo ihr irgendwem nützlich sein könnt, so verwendet diese Information, denkt nach, vollbringt irgendeine richtige Handlung.
325. Jegliche Information wird einen natürlich zu etwas bewegen. Aber entweder berührt sie eine Schwäche, oder sie erinnert einen an etwas sehr Wichtiges, Gutes, das man nicht vergessen soll zu tun, oder es nicht auf später verschieben soll, sondern schon bereit sein, es zu machen.
326. Und ihr seid berufen, die Information auf solche Weise aufzunehmen, und ihr nehmt sie unvermeidlich wahr.
327. Und du stellst die Frage irgendwie so, als ob du absolut alles, was anklingt, analysieren müsstest. Nun, das ist natürlich nicht alles zu analysieren. So wirst du keine Zeit haben zu leben.“

328. „Im Moskauer Zentrum der Nachfolger bin ich für das Einsammeln des Zehnten verantwortlich und für die Verbreitung der Bücher des Letzten Testamentes. Und da kam mir so ein Bild, dass, wenn Bücher bestellt werden, so gibt es da sehr viele Menschen. Ich freue mich, dass Menschen diese Bücher erhalten, weil dies die wichtigsten Schätze sind. Aber wenn ich sehe, dass nur maximal ein Viertel dieser Menschen den Zehnten zahlen, so sehe ich darin einen Verstoß.“
329. „Nicht wichtig, nicht wichtig, das soll man nicht beachten. Wenn der Mensch das Letzte Testament lesen will, so möge er es lesen.
330. Wenn ein Mensch zumindest irgendwie Neugier zeigt und es ihm interessant ist und er es kennenlernen möchte, wenigstens irgend etwas begreifen möchte, was mit dem Letzten Testament verbunden ist, so muss man diese Möglichkeit immer gestatten.
331. Das heißt, wenn er zumindest irgend ein mehr oder weniger positives Interesse äußert, so richtet eure Aufmerksamkeit nicht darauf, was er außerdem noch macht; gestattet es ihm sicher, damit in Berührung zu kommen.“
332. „Also ist gemeint, dass jeder Mensch für seine Handlungen selbst verantwortlich ist? Wenn er das Letzte Testament liest und, angenommen, diesen Teil da nicht verwirklicht, dann ist dies seine Verantwortung?“
333. „Natürlich. Wenn ein Mensch das Letzte Testament liest, so bedeutet das überhaupt nicht, dass er alles, was da steht, bis auf den letzten Buchstaben erfüllen muss. Es mag ihm vielleicht nur in einem Punkt nützlich sein. Alles Übrige zu erkennen, mag überhaupt nicht in seinen Kräften liegen.
334. Irgendeine Nuance mag sich für ihn als nützlich erweisen, sie kann ihm helfen, einen Schritt nach vorn zu machen. Das ist alles, das Letzte Testament hat für ihn schon eine lebenswichtige Rolle gespielt, obwohl alles Übrige für ihn bis an sein Lebensende unklar bleibt.
335. Also hier muss man so herangehen, vom Einfachen ausgehend, so, wie Ich es jetzt gesagt habe. Wenn sich zumindest irgend ein Interesse zeigt, eben ein erkennendes Interesse, wenigstens ein kleines Interesse, so lasst ihn damit in Berührung kommen, das ist normal.“

336. „Ein Erwachsener trägt ein Kreuz als Attribut, als Schmuck, ohne überhaupt zu glauben, er strebt sogar nicht einmal danach, etwas zu berichtigen oder zu erkennen. Zeigt sich da nicht eine Sünde bei diesem Menschen, oder kann das irgend eine Krankheit bei ihm hervorrufen, oder sonst etwas Negatives?“
337. „Nein, nein, so ist es nicht. Ihr müsst verstehen, dass von jedem Menschen genau so viel erwartet wird, wie er imstande ist, etwas einzuschätzen, sachkundig die vor sich gehende Realität einzuschätzen.
338. Wenn offensichtlich etwas Schlimmes wirklich in seinem Verständnis, in seinen Gefühlen, in seiner inneren Welt als etwas Gutes wahrgenommen wird, so wird ihm dann  für das Schlechte, das er in dem Glauben begeht, dass es Gutes sei, minimal Negatives auferlegt werden.
339. Negatives wird unvermeidlich damit verbunden sein, dass immerhin ein Verletzen der  Harmonie stattfindet, und die Harmonie wird sich entsprechend auf ihn auswirken. Aber der Grad so einer Antwort vonseiten der Harmonie hängt davon ab, inwieweit der Mensch selbst das Richtige seiner Handlungen, oder das Unrichtige irgendwelcher Taten, die er immerhin bei sich zulässt, begreift.
340. Darum kann nicht jeder von euch in gleicher Weise zur Rechenschaft gezogen werden, wenn ihr ein und die selbe nicht richtige Handlung ausführt.
341. Das heißt, angenommen, ihr habt alle irgend eine Sünde begangen (der eine beging sie so, der andere so und der Dritte so). Also, wenn ihr sogar alle ein und die gleiche sündhafte Tat begangen habt, und alle dies nahezu gleich im Hinblick auf die Handlungen, so wird jedem von euch, bedingt gesagt,  eine unterschiedliche Strafe auferlegt, eine gleiche Strafe wird es nicht geben.
342. Und sie wird bei euch erscheinen (diese negative Folge nicht richtiger Handlungen), abhängig davon, inwieweit ihr persönlich den Grad des Nicht-Richtigen selbst begriffen habt.
343. Je stärker der Grad des Nicht-Richtigen erfasst wird, umso schwerer fällt es dem Menschen, diesen nicht guten Schritt zu vollziehen, da er dann gegen sich selbst handelt.
344. Wenn in seinem Innern das Verständnis über das Nicht-Richtige äußerst stark ausgeprägt ist, so wird er diesen Schritt nicht machen können. Für ihn wird das derartig unangenehm sein, sodass dies es ihn einfach nicht machen lässt.
345. Bei einem anderen wird dieses Verbot weniger ausgeprägt sein, bei ihm werden eher Bedenken aufkommen, ob er es tun soll oder nicht. Und dort, bei dem das sehr schwach sein kann (das heißt, er versteht, dass das nicht gut ist, aber es ist in seinem Innern irgendwie noch sehr schwach geformt), so einer kann leicht dieses “Nicht-Gut“ ignorieren und hingehen und es machen.
346. Aber von ihm wird auch weniger erwartet, weil er sich kaum überwindet, in sich selbst verletzt er beinahe nichts. Das heißt, er hemmt sein Wesen nicht, er hat sich da nicht herausgewunden, und es fällt ihm leicht, diesen negativen Schritt zu machen.
347. Aber wenn ihr gegen euch selbst vorgeht, fangen hier die negativen Folgen an sich zu vermehren. Je stärker ihr gegen euch vorgeht, wobei ihr euch zwingt, etwas Nicht-Gutes zu tun, umso stärker werden die negativen Folgen auf eure Schritte sein. Das heißt,  entsprechend dem Maß an Verstehen wird das Maß der Strafe ausfallen.
348. Also, nun,  er trägt sein Kreuz. Wie er sich dazu verhält – dadurch wird bestimmt, inwieweit sich etwas Negatives daraufhin in seinem Leben auswirken wird. Aber dort eindeutig etwas Negatives heranzuziehen, gleich einem Artikel aus dem Strafgesetzbuch,  das nicht.“

349. „Einst hast Du mir erlaubt zu versuchen, mit einer anderen Zivilisation zu kommunizieren. Das war im Jahr 2001. Ich hatte Kontakt aufgenommen... Sie sagten mir, dass ich meine gefühlsmäßigen Möglichkeiten selbst entwickeln würde und ließen mich in Ruhe. Aber mein Interesse blieb, ich lese, ich beobachte, was für verschiedenartige   Informationen mittels anderer Kontaktpersonen gegeben werden. Sie versichern, dass es eine galaktische Föderation gebe, eine Weltraumflotte, ihr augenblickliches Erscheinen auf der Erde bis hin zur Fernsehübertragung. Was ist das, ein Spiel, oder ist das wirklich Realität?“
350. „Das weiß Ich aber nicht, Ich lebe doch nicht mit ihnen. Wenn Ich mit ihnen Austausch hätte... Wenn Ich jetzt mit ihnen beiseite ginge, um etwas zu besprechen: „Worüber habt ihr damals etwas erzählt? Was nun, habt ihr dort wirklich vorgehabt...“ und wenn sie Mir als Freunde etwas erklären könnten, so würde Ich dann sagen: „Wisst ihr, Ich teile jetzt mit...“ Ich würde das irgendwie kommentieren (ob sie wirklich vorhatten, so etwas zu tun, oder ob sie Witze gemacht haben). Aber Ich habe mit ihnen keinen Austausch.
351. Ich weiß nicht, was sie da haben, weswegen es bei ihnen so ist, dass Ich wegen etwas erschrecke, was sie da machen... Nun, mögen sie auch reden. Aber in Wirklichkeit soll euch das nicht beunruhigen. Es handelt sich ausschließlich um kindliche, leere Neugier. Einfach Kindliches, Naives, etwas neues Interessantes, das ist alles.
352. Und wofür – das ist nicht wichtig. Einfach etwas Neues – schon ist es interessant. Man will versuchen, darin einzutauchen, ohne zu wissen wofür. Einfach darin versenken, weil es neu ist. Dies ist jetzt so die Logik des vernünftigen Menschen auf der Erde.
353. Ihn zieht in Wirklichkeit nicht die Logik des Denkens an, sondern sein gefühlsmäßiges Interesse. Und oft krabbelt er wie ein Kind dort hin, was gefährlich ist. Aber da es ihm unbekannt ist, aber interessant, dringt er dort ein. Obwohl dies für ihn sehr gefährlich ist. Das ist nicht nötig.
354. Werden sie kommen, oder nicht... das Leben wird es zeigen. Unsere Sache ist es – die neue Menschheit zu formen, damit die Menschen auf dieser Erde immerhin überleben. Und dann... mit wem wird man dann kommunizieren... Nun, mit dem, der da  kommt – mit denen werden wir auch kommunizieren, die Varianten der Zusammenarbeit besprechen.“
355. „Und wie steht das dann in Bezug auf unser Wachstum? Du hast da erzählt, wie alles bei Dir vonstatten ging, als die “Augenbinde“ abfiel und sich bei Dir alles umgestaltet hat. Das heißt, Du warst hervorgetreten. Es geschah so, dass Du die Kontrolle über das Bewusstsein und diesen Körper bekamst und zu dem wurdest, der Du bist. Aus Sergej Torop wurde Vissarion.
356. Geht bei uns auch so ein Prozess vonstatten? Was heißt, dass die Seele lernt, Erfahrungen ansammelt, dann muss etwas in uns geschehen – und wir erlangen die Kontrolle über das Bewusstsein und die eigenen Instinkte. So etwas geschieht doch mit dem Bewusstsein?“
357. „Ihr lernt also, Menschen zu sein, und dann kommt der Moment, wo ihr erfahrt, dass ihr schon Menschen seid, ja?“
358. „So ergibt es sich, ja. Das heißt, erst lernen wir doch unbewusst zu kontrollieren...“
359. „Und dann, zack – ist die  “Augenbinde“ gefallen, und ihr hört auf, Fehler zu machen? Habt Fehler über Fehler gemacht, und dann hört ihr auf, sie zu machen, das heißt, eure innere Erfahrung hat sich rapide verändert?“
360. „Die grobe – ja. Du sagst doch – die Kontrolle über das Bewusstsein...“
361. „Wir betrachten nun unterschiedliche Situationen. Wenn es sich um Mich handelt, so habe Ich da nicht die Erfahrung, die ihr habt. Ich habe sie niemals gehabt, Ich habe nichts zu ändern.
362. Ihr habt Erfahrung von Jahrtausenden! Mag eine Augenbinde fallen, eine Mütze von euch fallen, ein Mantel, nicht wichtig, was herunterfällt, - ihr bleibt die, die ihr seid, mit der Erfahrung, die ihr habt.
363. Ihr aber erwerbt jetzt Kenntnisse, die euch helfen, das Überflüssige aus dem Innern wegzuräumen, überflüssige Erfahrung wegzuräumen. Und das ist keine Sache, die mit “Augenbinde“ zu tun hat. Eure Erfahrung bleibt eure Erfahrung, und sie muss von euch erarbeitet werden.
364. Ihr müsst die Schwächen wegschaffen. Indem ihr die Schwächen wegschafft, erarbeitet ihr diese Erfahrung, ihr ändert sie. Je mehr ihr sie ändert, umso besser nehmt ihr die umgebende Wirklichkeit wahr, umso genauer bestimmt ihr die Gesetze Gottes. Aber auf die Weise, indem ihr an euch arbeitet.
365. Es kann nicht so sein, dass irgend ein Moment kommt, wo, wie auf ein Schwenken mit einem Zauberstab hin ihr sofort sehend werdet, alles fehlerlos macht, alles wunderbar fühlt, so, als ob ihr keinerlei Erfahrung gehabt hättet. So etwas kann nicht sein.
366. Das ist ein falsches Verständnis, wo einige Kontakt habende Personen warten, dass irgend eine vierte Dimension oder sonst noch etwas einsetzt, irgend eine Grenze, und alle werden – zack, in ihrem Wesen heilig, so, als ob die Verbindung mit ihrer Vergangenheit verschwunden wäre, als ob etwas unerwartet gestorben und aufs Neue im Innern geboren wäre (und mehr als das, es würde mit einer neuen, wunderbaren Erfahrung geboren, nur auf die sich jetzt zu stützen sei). Und wie steht es dann mit der Erfahrung?
367. Der Mensch hat eine gewisse seelische Erfahrung, eine gefühlsmäßige. Sie verändert sich nicht im Nu. Auf keinen Fall. Es handelt sich um eine Arbeit, die der Mensch selber leisten muss. Der Mensch bleibt Mensch, er braucht nicht aus irgend etwas erwachen, er bleibt auch weiterhin Mensch.“
368. „Es werden also nicht irgendwelche verdeckte Möglichkeiten, die im biologischen Körper vorhanden sind, auftauchen?“
369. „Wenn es sie gibt, so werden sie sich öffnen. Wenn sie  künstlich festgehalten wurden aufgrund der Veranlagung des Menschen, gefährliche Handlungen zu unternehmen, so werden diese Klammern verschwinden, sie werden sich lösen. Aber entsprechend dem, wie der Mensch lernt, harmlos zu sein.
370. Der Mensch ist jetzt gewissermaßen unentwickelt, was ihn nicht in die Gesetze der materiellen Welt eindringen lässt. Darum, wie immer er auch versuchen würde, diese Gesetze der Materie zu beeinflussen, wie immer er auch versuchen würde, die Magie dieser Welt zu nutzen, sie ist ihm nicht zugänglich.
371. Um die Gesetze der Materie maximal auszuschöpfen, ihre Möglichkeiten, ihre Besonderheiten, muss man tief in sie eindringen. Das heißt, es muss sozusagen ein gegenseitiges Eindringen zwischen Menschen- und Materie-Substanz erfolgen.
372. Solange sich der Mensch auf der Oberfläche dieser Gesetze befindet, kann er sie nicht nutzen. Er berührt sie nur und untersucht oberflächlich etwas davon.
373. Also, die geistige Entwicklung setzt voraus, dass sich eure Struktur verändert und ihr anfangt, in die Gesetze der Materie einzutauchen. Je tiefer ihr taucht, umso stärker beeinflusst ihr das Gesetz, und umso entsprechend stärker wird dessen Antwort zu euch gelangen.
374. Das heißt, wenn es euch nun erlaubt wäre, dorthin einzudringen, so würdet ihr euch mit euren Handlungen sofort vernichten. Die Harmonie würde euch augenblicklich vernichten, weil eure Handlungen zu aggressiv sind, sie sind nicht normal. Und die Antwort wäre eine kolossale Antwort, wenn es dem Menschen jetzt erlaubt wäre, tief in das Gesetz der Materie einzudringen.
375. Indem ihr euch geistig entwickelt, werdet ihr unvermeidlich dort eintauchen. Und das bedeutet, ihr beginnt stärker die Möglichkeiten der Gesetze dieser Materie zu nutzen. Euch wird das eröffnet werden, was ihr bislang nur mittels phantastischer Werke geahnt habt, dies wird schon zur Realität werden im Leben des Menschen.
376. Aber er muss diese Macht erwerben. Wenn er harmonisch wird, dann wird er alles, wozu sein Bioträger geneigt ist, sein biologisches Feld, wozu sein Körper veranlagt  ist, diese Möglichkeiten wird er zu nutzen beginnen. Doch mit der Zeit, je nach geistigem Entwicklungsstand.
377. Es wird nicht so eine Grenzlinie geben, wo man Dummheiten über Dummheiten gemacht hat, schwach war – und da unvermittelt hupps, ist man stark und macht schon keine Dummheiten mehr. So etwas kann nicht sein.
378. Arbeit ist nötig. Aber die Erwartung eines solchen Moments macht einen gleichsam dazu geneigt, dass man eigentlich nichts Besonderes zu tun braucht, man muss einfach nur auf diesen Moment warten, und alles wird normal sein, man braucht nicht besonders zu arbeiten. Also so eine Erwartung ist eher etwas für faule Menschen.“
379. „Und die Erhöhung der Frequenz der Schwingung setzt voraus, dass die verborgenen Möglichkeiten des menschlichen Körpers auftauchen werden?“
380. „Warum aber über dieses Thema nachdenken, wenn der Mensch noch lernen muss? So sehr möchtest du eine Zauberin werden, stimmt's?“
381. „Nun ja. Ich bin vorläufig nur eine rotznasige Zauberin.“
382. „Aber das ist schon etwas. Man muss leben. Ihr müsst nicht über dieses Thema nachdenken. Sonst entwickelt ihr in euch mehr die kindlichen Besonderheiten, die euch stören zu leben. Das heißt, ihr haftet weiterhin an etwas, was mit der Kindheit verbunden ist, weil dies angenehm ist, ruhiger ist, es ist  irgendwie interessant. Aber das führt von der Realität weg.
383. All diese Möglichkeiten werden sich bei euch gemäß dem, wie ihr lernt, Mensch zu sein, entwickeln. Also, man muss dieses Einfache erlernen – lernen, Mensch zu sein – das muss man als den größten Wert für sich betrachten, sehen, dass dies das Interessanteste, das Wichtigste ist, dies ist das Wunderbarste. Weil Mensch zu sein – ist eine einzigartige Erscheinung im Weltall.
384. Einfach von dem Menschen, so wie er jetzt ist, kann man vorläufig nur bedingt sagen, dass er Mensch sei. Er muss noch lernen, Mensch zu sein. So lernt das auch.
385. Und was für Erscheinungen jetzt ringsum geschehen... sie sind natürlich. Und wenn ihr euch entwickelt, dann ändert sich natürlich alles so, dass auch bei euch dies im Innern anfängt, irgendwie nachzuhallen und hilft, euch zu entwickeln.
386. Aber besser ist es, dies nicht zu betonen, weil hier der Mensch leicht zu fangen ist. Wenn er sich darauf konzentriert, dass sich bei ihm etwas öffnen soll, ist es leicht, sich in sein Bewusstsein einzuschalten und es sichtbar zu machen, dass sich bei ihm etwas öffnet, das, was er wünscht, dass es sich öffnet. Er weiß doch nicht, was sich in Wirklichkeit auftun soll.
387. Das heißt, man kann nicht genau das erwarten, was man nicht kennt. Wenn du wartest, irgend einen Wunsch äußerst, so ist er dann mit irgend einem Bild verbunden, das schon im Kopf geformt wurde. Aber geformt wird das Bild im Kopf abhängig von der Entwicklung des Menschen selbst. Das heißt, seine Schwäche wird unbedingt daran teilnehmen.
388. Folglich geschieht es so, er erwartet, dass sich in ihm etwas öffnet, das mit seiner Schwäche verbunden sein wird. Dies ist leicht zu bewerkstelligen. Es so organisieren, dass sich der Mensch daransetzt und anhaftet und dann ihn lenken.
389. Es scheint ihm, dass sich endlich in ihm eine Möglichkeit geöffnet hat, toll, das ist mit Gott verbunden, und er wird dann allerlei Unsinn reden, wie wenn das sehr wichtig wäre. Obwohl das alles in Wirklichkeit nicht wichtig ist. Es wurde ihm einfach eingespielt. Besser, sich nicht auf diesem Gebiet hinreißen zu lassen, eine nicht so große Betonung darauf zu richten.“
390. „Und hast Du nicht vielleicht so ein Gefühl, dass man Dich erforschen sollte? Vielleicht erscheint so ein Mensch in Deinem Leben, der Dich beschreiben wird. Aber das wird eine andere Sicht sein, nicht nur die von Vadim Redkin (Chronist von Vissarion, Anm.d.Ü.)  mittels des Letzten Testaments. Er wird Dich wie eine Persönlichkeit beschreiben, weil Du einzigartig bist und sehr selten in dieser Welt erscheinst.“
391. „Etwas zu beschreiben, kann gelingen, aber etwas kann nicht gelingen. Eine Beschreibung ist nicht so einfach, weil es die Gesetze an sich sind, die dem Menschen nicht völlig klar sein können.
392. Dies ist nicht das Leben, das völlig identisch ist mit dem Leben des Menschen, und einige Nuancen werden unverständlich sein. Sie beinhalten einen bestimmten Sinn, und dieser Sinn kann sich vorübergehend manifestieren. Das heißt, heute hat es den Sinn, dass etwas zutage tritt, danach geht der Sinn verloren, weil es nicht mehr nötig ist. Es kommt zu einer anderen Notwendigkeit, etwas in Erscheinung zu bringen.
393. Das heißt, dieses Bestimmte ist nicht ganz stabil, und es hängt von der Atmosphäre ab, wohin der Lehrer kommen muss. Ich kann sogar solch ein einfaches Beispiel anführen... Falls Ich in irgendeine Gesellschaft zu kommen habe, wo zum Beispiel das Matriarchat gegeben ist, wo vor allem die Frau die Hauptrolle, die führende Rolle, spielt, wird der Lehrer eine Frau sein müssen. All dies ist elementar. Ich werde dann so kommen müssen, und das ist überhaupt kein Problem.
394. Mein Wesen ist nicht mit einem eindeutigen Charakter versehen, einem geistigen, zentralen Unterschied, wo ein Mann das Eine hat, eine Frau –  das Andere. Beim Lehrer ist das neutral, weil Ich in einem beliebigen Moment bereit sein werde, in eine beliebige Lebenssphäre in einem beliebigen Körper zu kommen und jene Handlungen vollziehen werde, die Ich vollziehen muss.“
395. „Ich weiß das, aber für andere ist das ein Geheimnis, sie verstehen dies nicht, und sie fangen an zu fragen: warum? Wo ist der Sinn?“
396. „Nun, möge es auch so sein, Fragen kann es ewig geben... Je nach Entwicklung, je nach Reife des Menschen, kann es unterschiedliche Fragen geben. Jemand wird schneller begreifen, ein andere braucht länger, um zu begreifen. Nun, was soll's. Ich erkläre es, falls Ich eine Möglichkeit haben werde. Wenn nicht – nun, dann eben nicht, so bleibt die Frage weiter bestehen. Es handelt sich um eine normale Erscheinung.“
397. „Heißt das, es kann nicht sein, dass irgendein Chronist erscheint, der eben Dein Leben beschreibt?“
398. „Mich genau zu beschreiben, ist nur mit Meinen Worten möglich.“
399. „Und wenn er Deine Worte aufschreiben wird?“
400. „Das wird auch bereits gemacht. So wird es auch gemacht.
401. Aber Ich bringe wiederum einige Nuancen ein, die mit der Spezifik des heutigen Lebens zusammenhängen. Ich wiederhole nämlich nicht genau meine Handlungen aus dem Altertum. Damals handelte es sich um das eine Leben, jetzt um ein anderes. Ich mache überhaupt das, würden es die damaligen Schüler sehen, daran würden sie Mich nicht erkennen. Würden sagen, das sei unwahrscheinlich.
402. Ebenso vergeht Zeit, der Charakter des Lebens ändert sich, und je nach dem, um was für einen Rhythmus, um was für ein Leben es geht, welche Besonderheiten sein werden, werde Ich mit anderen Besonderheiten ausgestattet sein.
403. Das heißt, Meine Aufgabe ist es – Mich maximal an das anzupassen, was ringsum existiert und danach, indem Ich erwache, das Meine zu manifestieren. Und das wird durch Meine Vibration in Erscheinung gebracht werden, angepasst an dieses Leben. Dementsprechend werde Ich anfangen, die umgebende Wirklichkeit durch Meine existierende materielle Hülle zu verändern. Darum ist eine Hülle nötig, die angepasst ist.
404. Deshalb darf Mein “ICH“ nicht erscheinen,  solange die Adaption nicht stattgefunden hat. Ansonsten wird alles zerknittert. Bis zu einem bestimmten Alter soll die Anpassung vor sich gehen.
405. Danach geht die Geburt vonstatten, das Erwachen. Aber es geschieht nicht sofort vollständig. Allmählich geht das Sich-Selbst-Erkennen seinen Gang, die Entschleierung. Dort gibt es auch seine eigenen Nuancen, über die Ich Mich nicht beeile zu sprechen. Es gibt sie, und das sind keine einfachen Umstände. Dies geht allmählich vor sich: so ist es günstig.
406. Und allmählich, wenn das Selbsterkennen vor sich geht, wird Meine Wirkung auf die umgebende Realität mit der Zeit entsprechend immer stärker. Das heißt, je mehr das Selbsterkennen vor sich geht, umso stärker geht die Wirkung auf die umgebende Realität vonstatten. Und da sind eben entsprechende Früchte mit verbunden.
407. Aber das muss allmählich sein, dies darf nicht stark, kräftig sein.“

408. „Im Unterbewusstsein ist viel Negatives angesammelt, und ich habe es überhaupt nicht einfach. Bisweilen kommen solche Situationen vor, dass ich mit meinem Gekränkt-Sein nicht zurecht komme. Ich habe nach dem System von Sinelnikow gelernt, mich zu fragen: wodurch habe ich diese Situation geschaffen? Und aus meinem Innern kommt die Antwort: durch mein Gekränkt-Sein, mein Schuldgefühl, oder meine Ängste. Und weiter: und wofür?... Das hat mir geholfen, Kränkungen sofort abzuschneiden. Ist es richtig, dass ich das so benutze? Oder ist das wiederum ein Ausweichen?“
409. „Nun, da können Fehler sein, das kann vorkommen. Benutzen kannst du das, umso mehr, wenn du sagst, dass es gelingt, der Kränkung zu entweichen. Aber am genauesten kann man es nur dann verstehen, wenn eine Aussprache mit demjenigen stattfindet, der irgend eine Bedrängnis bei euch, eine Gereiztheit, eine Kränkung hervorgerufen hat.
410. Das heißt, es ist besser, mit diesem Menschen einen Kontakt herzustellen, um ihn etwas fragen zu können, sich zu entschuldigen, falls ihr ihn mit etwas gekränkt habt, mit einem eurer unabsichtlichen, ungeschickten Schritte. Um nachzufragen, was den Menschen bei eurem Verhalten betroffen gemacht hat.
411. Ihr beginnt bei solchen Unterhaltungen euch selbst durch die Augen anderer Menschen zu erkennen. Das ist sehr wichtig, um euch selbst besser zu verstehen und im weiteren eure nicht richtigen Handlungen einzuschätzen. Eben das wird genauer sein.“
412. „Aber wenn der Mensch einer Unterhaltung aus dem Weg geht...“
413. „So darf man es, darf auf dieses da zurückgreifen (das in der Anfangsfrage erwähnte Vorgehen, Anm.d.Ü.). Aber man muss einfach wissen, dass man sich hier im Verständnis irren kann, das heißt, es handelt sich da noch nicht um ein Gesetz. Aber so eine Variante ist möglich. Eine dieser Varianten kann so sein.“

414. „Es gibt ein Verfahren (wrtl.dianetika)... Du tauchst in die Vergangenheit ein und wir unterhalten uns miteinander. Irgendein emotionaler Schmerz taucht auf und verschwindet. Ist das richtig – so etwas zu praktizieren, oder ist das wiederum irgend ein Entweichen?“
415. „Nein, das ist nicht nötig. Alles, was ihr braucht – ist die Fähigkeit, eure Schwächen im Kontakt miteinander zu definieren. Das steht dem Leben am meisten nahe und ist das Notwendigste. Dies ist das, was von euch heute schon gefordert wird.
416. Von euch wird nicht gefordert, die Vergangenheit zu ändern, in irgendeiner Weise dort einzutauchen. Weil die bestehende Realität berufen ist, jene eurer Besonderheiten aufzudecken, die aufzulösen ihr heute schon gefordert seid.
417. Darum müsst ihr lernen, miteinander zu kommunizieren, aufrichtig voreinander zu sein, eure Nächsten öfter zu fragen, was ihnen an euren Handlungen nicht gefallen konnte. Sich zusammen mit ihnen über dieses Thema unterhalten, bei ihnen um einen Rat nachfragen, wie sie es sehen, was besser wäre.
418. Danach zusätzlich selbst nachdenken aufgrund von Tatsachen und Hinweisen, die ihr von euren Mitmenschen erhalten habt, dies mit dem Letzten Testament vergleichen und schon endgültig zu dem Verständnis kommen, dass man in dem ein oder anderen Fall so oder so hätte handeln müssen.
419. So soll auch eure Selbsterkenntnis vonstatten gehen,  wobei ihr von der heutigen Realität ausgeht. Alles Übrige  wird vielleicht gewissermaßen zu etwas Spielerischem, effektiv gleich einem Spiel, wenn die Kommunikation unter euch auf ein Minimum reduziert wird.
420. Das heißt, wenn es keine normale Verständigung gibt und ihr euch nur selten trefft und euch gegenseitig nichts fragen könnt, so handelt es sich dann einfach um irgend eine Spielsituation.
421. Ihr könnt irgendwohin eintauchen, sozusagen etwas mit euch machen, und das wird auch noch an sich eine Rolle spielen, aber das ist nicht effektiv genug.
422. Darum ist es sehr wichtig, wenn ihr miteinander einen engen Kontakt herstellt, wenn ihr Vieles zusammen macht. Das ist sehr wichtig. Gerade in diesem Fall beginnt die ganze Fülle eures Wesens sich zu öffnen (die der Schwächen, als auch der Tugenden). Und hier genau öffnet sich ein riesiges Tätigkeitsfeld.
423. Gerade daher war es auch nötig, dass die Gemeinschaft gegründet wurde. Hier muss man alle Lebensprobleme gemeinsam lösen. Und das ist so ein riesiges Feld für alle möglichen Fragen... So Vieles öffnet sich, das muss man immer und immer wieder lösen...
424. Und hier, wenn man das alles löst, kommt es gar nicht zum Eintauchen in die Vergangenheit. Hier stehen so viele tägliche Aufgaben an, dass es unmöglich ist, an etwas anderes zu denken, wie sich herausstellt.
425. Nun, das ist alles, lasst uns jetzt vorerst mal enden. Ich wünsche euch Glück. Bis zum nächsten Treffen.

Girlande

Kapitel  4

Das Treffen mit dem Lehrer am dreißigsten März des Jahres vierundfünfzig der Epoche der Morgendämmerung.
2. Ist es zulässig, dass, wenn man sich mit Verwandten, die Alkohol trinken, an einem Tisch befindet, für sich ein Glas Kompott-Saft einzuschenken und mit ihnen auf die Gesundheit des Geburtstagskindes anzustoßen, damit keine Aufmerksamkeit erregt wird?“
3. „Das ist möglich.“

4. „Ist es günstig, jeden Tag im Kreis nach dem Morgengottesdienst einem Bruder, der an einer chronischen psychischen Krankheit leidet, Hilfe zu leisten? Der Mensch, der den Gottesdienst leitet, spricht laut: „Wir wünschen Gesundheit, Erleuchtung und Selbstsicherheit“.“
5. „Jeden Tag?“
6. „Jeden Tag.“
7. „Nein, jeden Tag soll das nicht sein. So etwas ist individuell. Man braucht nur einmal etwas Ähnliches benennen, und im weiteren, wenn alle die bestehende Situation schon kennen, machen sie das selbstständig. Jeder wird diesbezüglich schon selbstständig handeln.“

8. „Ist es zulässig, auf der moral-ethischen Versammlung, bei der Untersuchung einer Situation zwischen Eheleuten, dem Mann den Satz zu sagen: „Beruhige dich, alles ist normal“, als man sein Brennen sah? Zeigt sich da nicht so eine Weisheit, die nicht erbeten wurde? Der Bruder begann, sich wegen dieser Worte noch mehr zu erhitzen.“
9. „Nun, so sagt man das einfach zu den Kleinen. Ist es nötig, jemanden auf die Weise zu beruhigen? Wird so etwas beruhigen?“
10. „Ja, ja.“
11. „Hier ist ja schon anschaulich aufgezeigt worden, dass dies erwiesenermaßen nicht beruhigt hat, sondern eine Versuchung sein konnte. Folglich ist hier schon kein eindeutiger Hinweis zu geben. Für irgend jemanden kann so eine Äußerung am Platze sein. Aber in diesem Fall war sie nicht hilfreich.“

12. „Wenn sich ein Mensch verspätet oder gar nicht zur Wache der Fest-Kerze kommt und es damit begründet, dass er die Zeit für seine Wache vergessen hatte, soll man ihn dann aus der Einigen-Familie schicken, unabhängig davon, dass er Reue geäußert hat?“
13. „Nein, das soll man nicht. Einfach, wenn etwas Vergleichbares vorkommt, wo Gläubige, weil sie dies sehr verantwortungsvoll erfüllt haben, erforderlich sind, kann dann so ein Mensch nicht mehr zu solchen Sakramenten zugelassen werden.
14. In Verbindung mit einer gewissen Art von mangelndem Vertrauen: man hat bei ihm gesehen, dass ihm das nötige Verständnis jener Verantwortung fehlt, die in diesem Moment dem Menschen auferlegt werden kann, das heißt, er ist nicht fähig, diese Verantwortung zu fühlen und kann das versäumen, was zu versäumen unerwünscht ist.
15. Ihn deswegen aus der Einigen-Familie entlassen soll man nicht, aber bei irgend so einer ähnlichen Wiederholung notwendiger Sakramente könnt ihr ihn da nicht zulassen. Könnt ihn zulassen, oder auch nicht, auch das ist möglich.“

16. „Auf dem Geburtstag eines Mitglieds der Einigen-Familie, wo auch ebenfalls Gläubige (Nicht-Mitglieder der Einigen-Familie, Anm.d.Ü.) waren, standen auf dem Tisch zwei Flaschen Sekt und Weinbrand. War es richtig, dass ich dageblieben bin, während ich sehr verblüfft und angespannt war, weil man mir Alkohol anbot, den ich nicht getrunken habe? Oder wäre ich besser weggegangen, indem ich erklärt hätte, dass ich an dem da nicht teilnehmen wolle?“
17. „Eigentlich nicht, das wäre dann irgendwie zu radikal... als würde man es als das Trinken von Blut ansehen. Nun, du trinkst nicht – man muss nicht trinken. Und hier soll man dieses Thema nicht irgendwie besonders betonen.
18. Weil das Trinken von Alkohol nicht eindeutig als irgendeine große Sünde betrachtet werden kann. Das heißt, wenn Alkohol oder etwas Alkoholhaltiges in den Organismus des Menschen gelangt, so ist dies noch nicht eindeutig etwas Negatives. Das darf man nicht so betrachten.
19. So, wie du jetzt die Frage stellst, ist überhaupt eine grundsätzlich sündhafte Erscheinung gemeint, eine Erscheinung, verbunden damit, dass ein alkoholhaltiges Lebensmittel  in euren Organismus gerät – dort hingelangt.
20. Wenn es so wäre, - ja, so könntest du auch irgendwo strenger in deinen Äußerungen sein und würdest nicht an dem Fest (wrtl. Sakrament), das so sündhaft wäre, teilgenommen haben.
21. Aber da dies nicht so eine Sünde dieser Art ist, kann man da nicht so ein Aufsehen erregen, so markant reagieren und sich äußern. Nun, möge es geschehen, mögen die Leute es zu sich nehmen, so, wie sie es für nötig halten, wie sie es für sich als günstig ansehen. Wenn du selbst persönlich im Innern keinen Wunsch fühlst, dies zu berühren, berührst du es lediglich einfach nicht.“

22. „Wenn ein Mensch, der kein Mitglied der Einigen-Familie ist, dem Verkäufer in einem Geschäft sein Kreuz mit dem Symbol des einheitlichen Glaubens, das er um den Hals trägt, als Pfand für Lebensmittel hinterlässt, war es dann richtig für ein Mitglied der Einigen-Familie, dem Verkäufer die Pfandsumme zu geben und das Kreuzchen an sich zu nehmen, da er meinte, dass ein Kreuzchen in einem Geschäft nichts zu suchen habe und mit der Absicht, es seinem Besitzer zurückzugeben?“
23. „An seiner Stelle das Geld zu geben und das Kreuzchen dafür zu nehmen? Nun, Prachtkerl, richtig.
24. Natürlich ist dies so eine groteske Erscheinung, ein sehr primitives Verhältnis gegenüber heiligen Symbolen.“
25. „Wenn der Besitzer des Kreuzchens nach einem Monat, nachdem er das Kreuzchen da gelassen hatte, betrunken zu mir kam (er hatte innerhalb einer Woche kommen wollen), war es da richtig, dass ich ihm das Kreuzchen nicht gegeben habe, sondern sagte: „Du, Brüderchen, hast das Kreuzchen versoffen, und ich lass es bei mir, um es einem Gläubigen zu schenken, der es mehr braucht“?“
26. „Du hast es doch mit dem Ziel genommen, es zurück zu geben?“
27. „Ja, aber da er so viele Male...“
28. „Das ist doch sein Kreuzchen.“
29. „Oftmals hat er Geld gehabt, aber er ist nicht zum Verkäufer hingegangen. Und zu mir kam er betrunken.“
30. „Macht nichts, gib ihm das Kreuzchen zurück: es ist sein Kreuzchen.“
31. „Gut, danke.“
32. „Der Verkäufer soll einfach nicht so handeln. Es wäre gut gewesen, wenn der Verkäufer dieses Pfand nicht angenommen hätte.“

33. „Hat man es richtig gemacht, dass man einen Bruder aus der Einigen-Familie entlassen hat, wenn er illegal in einem Häuschen im Wald wohnt und die Einige-Familie die Strafe nicht bezahlen kann und auch jetzt nicht sein Häuschen umstellen kann?“
34. „Nun, eigentlich ja. Alles, was in der Einigen-Familie geschieht, so heißt es, betrifft die  Einige-Familie. Dies ist alles das, wofür die ganze Einige-Familie die Verantwortung trägt.
35. Darum, wenn ihr bei einem Menschen den Status als Mitglied der Einigen-Familie aufrecht erhaltet, einem Menschen, dem irgend welche Verstöße anhängen, für die eine administrative Strafe gefordert wird, so wird man Strafe zahlen müssen. Die ganze Einige-Familie steht dafür in der Verantwortung. Hat er diese Möglichkeiten nicht – werdet ihr das machen müssen, alle übrigen.
36. Und wenn ihr das tun wollt – bitte. Aber wenn ihr diese Möglichkeit nicht seht – könnt ihr ihn nicht in die Einige-Familie als vollwertiges Mitglied aufnehmen.“
37. „Kann man in so einem Fall berücksichtigen, dass der Grund nicht von ihm abhängig war, da er all seine Anstrengung aufbot, um das Häuschen umzustellen, aber es gelang ihm nicht, dies rechtzeitig zu schaffen?“
38. „ In beliebigem Fall seid ihr für ihn verantwortlich, auch für sein Häuschen, auch für die Strafen, wenn er Mitglied  der Einigen-Familie ist.“
39. „Wenn man ihn aber als aktiven Helfer behandelt? Jetzt ist er aus der Einigen-Familie entlassen, aber wir meinen, dass dies nicht durch ihn verursacht wurde. Können wir ihn als aktiven Helfer anerkennen?“
40. „Wenn ihr wirklich seht, dass er alle möglichen Anstrengungen unternommen hat, es aber nicht gelungen ist. Waren es wirklich Umstände, die nicht von ihm abhängig waren. Aber das muss korrekt festgestellt werden. Irgend eine Tatsache muss bestätigen, dass wirklich ein Umstand eingetroffen ist, der nicht von ihm abhing.
41. Das heißt, ihr habt gesehen, wie er losging, um zu versuchen, etwas zu verabreden, wie er einen Lastwagen gesucht hat, wie er versucht hat zu bezahlen, aber bald hatte der Wagen einen Schaden, bald wurde der Mensch, der es machen sollte, krank. So etwas, was schon nicht mehr von ihm abhängig war. Er hatte alles Mögliche unternommen, aber die andere Seite konnte nicht entgegenkommen und ihm helfen. Dann handelt es sich um Umstände, die nicht von ihm abhängig sind.
42. Wenn ihr es nicht wisst und nicht seht, dass der Mensch diese Bemühungen unternommen hat, so habt ihr keine faktischen Gegebenheiten, die das bestätigen, was jetzt gesagt wurde.“

43. „Wenn ich aus dem Grund in ein anderes Dorf umziehe, weil man mich dort als Musikerin braucht (dort bin ich als Leiterin für den Liturgie-Chor vorgesehen) und ich dabei mein Haus, meinen Haushalt, im Stich lasse, verliere ich dann als Frau? Oder kann ich das selbe dort parallel machen und dann nichts verlieren? Oder ist dies ein leichtsinniger Schritt meinerseits?“
44. „Oh, schwer zu sagen, Tanja. Wenn eine Frau selbstständig lebt, allein, so fällt es ihr schwer, den Begriff „Frau“ sozusagen zu betonen. Weil es vielerlei Arbeit gibt, und sie arbeitet und arbeitet.
45. Du rennst und rennst... du bist, wie sich erweist, einfach ein schöpferischer Mensch, eine Musikerin. Aber das ist so eine Erscheinung  ohne Geschlecht.
46. Während man Musik hört, ist nicht zu sagen, wer der Musiker ist, der sie komponiert hat, - eine Frau oder ein Mann. Oder wer die Musik spielt... ist auch schwer zu sagen.
47. Man muss dann schon sehr, sehr fein den Vibrationshintergrund fühlen, den eine Frau da gestalten kann. Da sich die Schwingungen von Frau und Mann unterscheiden, kann sich unvermeidlich beim Schaffen irgend eines Musikwerkes unabsichtlich gerade diese zusätzliche Schwingung auflegen.
48. Aber das ist schon so eine feine Erscheinung, sodass über ihre Verwendung und darüber, dass ihr versuchen würdet, so etwas zu spüren, davon jetzt nicht die Rede ist.
49. Daher ist dies zum jetzigen Zeitpunkt so etwas Mittleres... Wenn du Musikerin sein willst – nun, sei es.“

50. „Sag bitte, wenn ich meine, dass die Jugendlichen von hier wegfahren, weil die Kunst sich nicht entwickelt und dass ich dem mein kleines Scherflein beisteuern will...“
51. „Nicht richtig.“
52. „Warum?“
53. „Die “Jugendlichen retten!“ - das ist so ein spezifischer Versuch, eine große Fahne zu finden und zu beginnen, sie zu nehmen und wehen zu lassen.“
54. „Und womit kann man den Jugendlichen helfen?“
55. „Was hat das mit Kunst zu tun? Ich habe euch vor allem hierher gerufen, um eine neue Gesellschaft zu bauen. Damit ihr Menschen werdet, dass ihr lernt, miteinander zu kommunizieren, damit ihr lernt, Freunde zu sein, zu lieben, eine FAMILIE zu sein.
56. Ihr mögt nicht malen können (das ist alles vorübergehend, das kann euch nicht verloren gehen), aber lernt, als eine Einige-Familie zu leben. Das ist das Erste, was ihr schaffen müsst.
57. Woran fehlt es dabei? Wie soll man sie dort hinlocken, um dies alles zu erfüllen? Irgendwelche Lebkuchen mit Kreuzchen darauf backen, oder sonst etwas? Was soll man machen? Warum ist es nötig, dort hinzulocken?
58. Ich locke euch niemals mit etwas. Ich teile euch einfach die Wahrheit mit. Ihr seid hierher gekommen, aber Ich habe euch doch nicht mit etwas hierher gelockt, habe doch nichts versprochen.
59. Ihr seid einfach gekommen, diese Welt zu bauen, habt positiv reagiert. Folglich war es der Grad eurer Reife, der euch diesen Schritt machen ließ. Wenn jemand all das Seine verlässt, so ist dies auch ein Grad von Reife. Es hat sich der notwendige Grad noch nicht endgültig ausgebildet, deswegen muss der Mensch irgendwo hinfahren.
60. Und man darf ihn nicht hierher locken, darf sich nicht solche Ideen vornehmen: jemand fährt jetzt weg, also geht in der Gemeinschaft etwas nicht richtig vonstatten. Das sind sehr unreife Gedanken.
61. Einen Gläubigen kann man von hier nicht wegdrängen! Unmöglich. Keiner kann ihn gewaltsam hinaus stoßen, wenn er gläubig ist. Seine Seele ruft ihn, seine Pflicht als Gläubiger zu erfüllen.
62. Wie schwer es ihm auch fallen würde, er würde es tun. Weil er fühlt – das ist das Wichtigste, das Salz seines Lebens. Er wird es festhalten, dieses Salz in seinem Innern aufbewahren, es schätzen und sich bemühen, alles Mögliche, was von ihm abhängig ist, zu verwirklichen, um diese hauptsächliche Rolle zu erfüllen – den Aufbau der neuen Gesellschaft.
63. Und alles Übrige wird nirgendwohin verschwinden. Viele von euch, die sich mit dem Schöpferischen beschäftigen, zum Schöpferischen neigen, können dem nur sehr wenig Zeit widmen. Obwohl man das sehr möchte, irgendwo im Innern stets die Neigung vorhanden ist, so lassen einen bald das Eine, bald das Andere es nicht machen.
64. Es hält einen nämlich nicht etwas Gehaltloses davon ab, sondern etwas Lebenswichtiges (es muss sich um das Leben des Mitmenschen gekümmert werden, etwas angepflanzt oder gebaut werden, ausgegraben, zersägt werden...).
65. Das ist nämlich ein Teil des Aufbaus, der auch sehr wichtig ist, damit ihr euch unter diesen nicht einfachen Umständen da einhaken könnt. Ihr seid doch nicht in südlichen Ländern, wo man Palmenblätter irgendwie zwischen Bäumen anbindet – schon habt ihr ein Dach, beinahe ist das Haus fertig. Ihr seid in ein wenig anderen Umständen, darum sind von euch sehr viele Anstrengungen erforderlich, die anscheinend zum Schöpferischen keine Beziehung haben. Aber sie sind sehr wichtig. Indem ihr dies alles macht, kommuniziert ihr miteinander.
66. Ein Bild kann einer allein malen. Musik kann einer auch allein komponieren. Gesangsübungen kann man auch allein unternehmen. Aber das, was ihr macht (bauen, irgendwelche Kollektive gründen, um etwas zusammen zu machen), das ermöglicht euch vor allem, miteinander zu kommunizieren, aktiv zu kommunizieren, zu vereinbaren, zusammen irgendwelche Gemeinschafts-Aufgaben zu lösen. Dies aber ist das Wichtigste.
67. Es handelt sich um ein aktives Sakrament, das euer Wesen eröffnet und euch erlaubt, euch zu entwickeln. Indem ihr euch erkennt, fangt ihr an zu begreifen, wo die Wahrheit ist, wie man sie richtig verwendet, ihr lernt nachzudenken. Aber das Wichtigste ist – ihr lernt, miteinander zu kommunizieren. Ihr kommt euch näher, wenn ihr diese Aufgaben richtig löst. Und es geht das vor sich, was gerade hier auch gefordert ist zu machen.
68. Es handelt sich um eine große Heldentat. Zu einer Heldentat wird nicht hingelockt. Da werden nicht Losungen lauthals ausgerufen: „Was ist denn das, ihr seid doch Kinder Gottes! Warum tut ihr nichts?“ So darf man nicht rufen.
69. Darüber muss man leise und ruhig reden. Und für einen Herangereiften wird dies ein Glockenschlag sein. Er wird laut klingen, und der Mensch wird sich nicht davon abwenden können. Bei ihm wird innen alles vibrieren, er wird sofort diesem Ruf entgegen laufen. Das ist gerade das Hauptsächliche.
70. Darum, wenn jemand irgendwohin fährt, möge er fahren, das ist normal. Und wo ist so etwas zu sehen, dass alle, die weggefahren sind, unwiderruflich weggefahren sind? Nein, sie kommen wieder. Und bisweilen kommen sie erneuert an, mit veränderter Sicht, mit angesammelten Weisheiten, hier schon zuverlässiger geworden, als vormals, als sie von hier wegfuhren. So eine Rückkehr eines veränderten Menschen kann man begrüßen.
71. Ist normal, dass er weggefahren ist, sich umgeschaut hat, verglichen hat. Und solche, die wegbleiben, - so mögen sie dann bleiben. Sie hier festzuhalten, wird sowieso schwierig sein: bald wird es ihnen hier an dem einen mangeln, bald sozusagen an etwas anderem. Sie werden immer von etwas dorthin angelockt werden, wovon es hier nichts gibt.
72. Das wird ihnen verlockend vorkommen, und sie werden sich immer bemühen, dort hinzufahren. Nun, mögen sie auch fahren, das ist für sie das normale Leben. Dies ist ihre Bürde, sie streben danach, es so zu erfüllen, wie sie es vermögen.
73. Also, wenn du einfach singen willst, nun, singe. Bloß ohne Parole dahingehend, dass etwas zu verstärken sei, dort Hilfe nötig wäre, irgend wohin zu führen, festzuhalten sei... Du singst einfach, einfach singst du.“
74. „Und die Losungen – was ist das? Handelt es sich da um irgendeine Erarbeitung im Innern? Ich bin aufrichtig da...“
75. „Es handelt sich um Egoismus, das ist der Egoismus. Wo du deine Handlungen rechtfertigen möchtest, wo du Angst hast, wenn du plötzlich etwas nicht richtig machst. Und um dich nicht zu fürchten, suchst du nach irgendwelchen Begriffen, die anfangen, dich zu beruhigen, dass dies erwiesenermaßen im Namen von etwas Großem ist. Dann beginnst du dich sozusagen ruhiger zu fühlen.“
76. „Und was, etwa das Dorf Tajata – ist das irgendein Rückschritt?“
77. „Warum? Kannst auch nach Moskau fahren, das ist kein Rückschritt. Wenn du dort hin fahren willst, so fahre. Das gehört ebenfalls dazu, was Ich jetzt erklärt habe.
78. Wenn ein Mensch irgendwo hinfahren möchte, möge er fahren. Das ist sein innerer Reifegrad, der ihn da hinführt, damit er etwas, was ihm fehlt, findet. Seinen Reifegrad. Und er ist bei euch allen unterschiedlich.
79. Darum lebt ihr hier unterschiedlich, haltet unterschiedlich an etwas fest, blickt unterschiedlich um euch herum, bestimmt unterschiedliche Werte und Prioritäten.“
80. „Du hast gesagt, dass, wenn jeder seinen Platz einnimmt, dann werden wir alle sehr gut leben. Und wenn ich meinen Platz in Tajata gefunden habe, kann das eine Illusion sein?“
81. „Du musst dann einfach anders fragen: kann dort dein Platz sein? Vielleicht. Kann aber auch nicht sein. Nun, probiere es aus.“
82. „Ich mache das jetzt, weil ich das als das Richtige und Gute für alle fühle.“
83. „Dein Reifegrad bestimmt deine Bewegung irgendwohin. Wir werden nicht darüber reden, was das für ein Reifegrad ist. Obwohl du vielleicht irgendwo hören möchtest, was das für einer bei dir ist, aber wir werden nicht darüber reden. Möchtest du – so fahre. Dies verletzt nicht das Gesetz.“

84. „Dort aus Tajata fährt jetzt eine Familie fort, die ich achte. Seit dem Jahr zweiundneunzig kennen sie den Lehrer. Aber sie fahren weg mit der Beschwerde darüber, dass es dort keine Schule gebe, das Kind sich nicht vollwertig entwickeln könne. Solche Ansprüche sind im Tonfall dieses Menschen zu fühlen. Aber dieser Mensch wurde, als er krank hierher kam, medizinisch behandelt. Und denen, die ihn behandelt hatten, sagte ich: „Hättet ihr ihn nicht behandelt, hätte er eine bessere Wahl getroffen. Durfte ich das so sagen, oder ist dies eine kategorische, nicht richtige Meinung?“
85. „Nein, das war unangebracht. Jeder Schritt wird in dem Moment beschlossen, wenn die Frage entsteht – so eine Handlung zu unternehmen, oder nicht. Gerade dann muss man dies auch bestimmen und nicht danach, wenn schon Zeit verstrichen ist.
86. Der wichtigste Beschluss – wird in dem Moment gefasst, wenn die Frage entsteht, die Entscheidung – es zu tun oder nicht. Nur in dem Moment ist euer Beschluss wichtig, das, wie ihr euch dem gegenüber verhaltet. Danach ist es sinnlos, das einzuschätzen.
87. Das wird eine Einschätzung von einer ganz anderen Position aus sein, gemäß anderen Umständen, die es zu demjenigen Zeitpunkt nicht gab, als es um die Wahl ging. Darum handelt es sich hierbei um eine sinnlose Einschätzung, sie ist überhaupt nicht nötig.
88. Wenn in jenem Moment gesehen wurde, dass es gut war, und der Mensch helfen wollte, - so hat er richtig gehandelt, als er half. Falls er nicht hätte helfen wollen, falls er gezweifelt hätte, oder ihn irgend etwas innerlich gestört hätte, das ihm sagte: „Nein, nicht anrühren“, er sich aber trotz allem darangegeben hätte, dann wäre dies sein Fehler gewesen.
89. Aber falls er gefühlt hat, dass er ihm helfen wollte, alles in seinem Innern auf die Bitte des Menschen hin positiv reagierte und er half, dann, was immer auch im Leben jenes Menschen, dem er half, daraufhin geschehen würde, er hat richtig gehandelt. Sogar, wenn jener danach gesund wurde und danach viele Dummheiten und viel Kummer angerichtet hat.
90. Man könnte das im Ganzen so betrachten: da schau mal an! halfen ihm zu überleben – und er ging hin und hat viel Kummer gebracht; hätte er nicht überlebt – hätte er sozusagen keinen Kummer bereitet. Nein. Derjenige, der ihn behandelt hat und fühlte, dass er das tun wollte und in seinem Innern eine positive Reaktion auf die Bitte des Kranken hin erfolgte, - hat es richtig gemacht.
91. Was immer auch dieser Kranke später nach seiner Genesung anrichten würde, alles war richtig. Er hat ihn auch dafür geheilt, damit derjenige andere “behandelt“, indem er Kummer bereitet.“
92. „Dass ich in Tajata war und mit ihnen Singen geübt habe, war das nicht dafür, um dort hinzuziehen. Ich sah ihr Verlangen und reagierte mit Vergnügen darauf, mit ganzem Herzen. Handelt es sich nicht um den gleichen Fall, von dem Du sprichst? Im gegebenen Fall ist dies zum Wohle?“
93. „Nicht wichtig. So darf man das nicht betrachten – im Ganzen. Du willst es – so mach es, das ist kein Verstoß gegen das Gesetz. Warum bestimmen, wohin das führt? Dabei ist ursprünglich kein Verstoß gegen das Gesetz vorhanden. Du willst das aufrichtig – bitte. Das ist normal.“

94. „Lehrer, ist es besser, wenn sich jedes Mitglied der Einigen-Familie bei einem Menschen, der nicht in der Einigen-Familie ist, entschuldigt? Oder reicht eine Entschuldigung seitens eines Vertreters der Einigen-Familie?“
95. „In Hinblick auf welche Umstände? Warum?“
96. „Die Einige-Familie hat etwas für einen möglichen  Fehler in Bezug zu diesem Menschen gehalten. Der Fehler wurde erkannt, ein Vertreter der Einigen-Familie bat um Entschuldigung.“
97. „So ist es zulässig, ja.“
98. „Aber es gab so einen Hinweis dieses Menschen an die Einigen-Familie durch den Priester, dass besser jeder dort hingehe.“
99. „Ich habe schon gesagt – so ist es zulässig.“

100. „Als der für die Kapelle Verantwortliche sah, dass die Scheinwerfer, die das Gebäude der Kapelle beleuchten, nicht brannten, war es dann zulässig, dass er das Diensttelefon des in der Kapelle Diensthabenden anklingelte und ihn danach fragte, warum das Licht nicht eingeschaltet sei?“
101. „Das darf man natürlich. Und was stört hier?“
102. „Nun, es wird sozusagen der innere Frieden, die Ruhe, gestört.“
103. „Wessen Ruhe wird gestört?“
104. „Die Ruhe des Dieners.“
105. „Aber der Diener ist dort doch verantwortlich für etwas.“
106. „Ja.“
107. „Folglich hat er nicht völlige Ruhe. Er ist doch für etwas verantwortlich, er muss herumgehen, nachsehen, etwas überprüfen. Er kann nicht in solch einer Ruhe verweilen, dass er dort hinkommt – und das ist alles, und schaltet ab (da brennt die Kapelle... er verharrt in Ruhe, ihn besser nicht stören).
108. Nein, natürlich soll er sich nicht in solch einer Ruhe befinden. Erst recht nicht, wenn unmittelbar mit der Kapelle irgendwelche Abweichungen verbunden sind, so ist es doch natürlich zulässig nachzufragen, sich genauer zu erkundigen.“
109. „War es für den für die Kapelle Verantwortlichen zulässig, beim Diensthabenden nachzufragen, ob er die Pflichten-Liste gelesen habe, worin geschrieben steht, wie die Beleuchtung einzuschalten ist? Dies wurde als der Beginn eines Tadels angesehen.“
110. „Aber bei irgend etwas kam es doch zu der Frage, ob er das gelesen habe. Das heißt, irgend etwas hat doch dazu bewegt, anscheinend irgendein Gespräch. Mir nichts dir nichts so zu fragen ist sinnlos.“
111. „Der Diensthabende sagte, dass er nicht wisse, wie sich das Licht einschalten lässt. Dann entstand die Frage beim Verantwortlichen.“
112. „Und ist das dort wirklich aufgeschrieben, ja?“
113. „Ja, das ist in der Pflichten-Liste aufgeschrieben.“
114. „Dann ist es auch sinnlos zu fragen, ob er sie gelesen hat. Es ist schon klar, dass er sie nicht gelesen hat, wenn er es nicht weiß.“
115. „Aber man will nachfragen, konkretisieren.“
116. „Man kann sagen: „Man sollte das lesen“. Einfach hinweisen: „Weißt du, bei uns ist das da aufgeschrieben... na ja, hast es nicht gelesen? Dort wurde alles aufgeschrieben“.“
117. „Aber die Frage, ob er das gelesen habe?“
118. „Unterhaltet euch freundschaftlich. Bei euch läuft ein Gespräch immer auf eine Belehrung hinaus, solch eine Frage findet aufgrund der Haltung von Belehrung statt. Und freundschaftlich – einfach hinweisen, erinnern.
119. Wenn schon solche Momente beobachtet wurden, umso mehr dann für diejenigen, die den Dienst antreten, irgend wohin als Diener den Rückzug antreten, denen soll eine Unterweisung zukommen, irgendeine einfache Unterweisung zur Erinnerung: „Leute, hier, vergessen wir das da nicht... hier sind bei uns einige Details aufgeschrieben, die man sich merken soll“.
120. Und dann, wenn der Mensch nach solch zusätzlichen Erwähnungen sagt: „Aber ich habe das nicht gewusst“, wird dies schon als Nachlässigkeit betrachtet. Weil erwähnt wurde – nachzuschauen, er aber hat nicht das gemacht, was gemacht werden sollte.
121. Dies gerade gehört schon zu jener Nachlässigkeit, wo es durchaus sein kann, dass ihm im weiteren das Erfüllen dessen, was mit einer erhöhten Verantwortung innerhalb der Einigen-Familie verbunden ist, verweigert wird. Weil er eine gewisse Nachlässigkeit an den Tag gelegt hat, was heißt, dass er sozusagen irgendeine Unfähigkeit gezeigt hat, diese Verantwortung zu tragen.
122. Oder es wird eine Reue vollzogen, die aufzeigt, dass man es immerhin noch einmal versuchen kann, ihm zu vertrauen. Und dann könnt ihr ihn das schon machen lassen, solange es zu keinem weiteren Verstoß kommt.
123. Oder ihr könnt ihm (abhängig davon, wie sich bei euch die Beziehung entwickelt), bezogen auf ein weiteres ähnliches Sakrament, sofort für irgendeinen Zeitraum eine Absage erteilen, bis er euch auf irgendeine Weise zeigt, dass er zuverlässiger geworden ist.“

124. „Gott sei bedankt! Guten Tag, Vissarion! Der Frühling ist da... Ein neues Treffen findet statt, es erschien eine wunderbare Möglichkeit, Dir zu danken, Dir so zu danken, wie sich  ein Regentropfen bedankt, indem er in den Ozean fällt, sich ganz hingebend. In den Ozean der Liebe, den Ozean der Wahrheit, den Ozean, genannt Vissarion. Danke Dir, Vissarion, danke.“
125. „Siehst du, du wirst allmählich schon zu einem Dichter. So im Wald allein leben, da wirst du noch anfangen, Bücher zu schreiben“, - lächelte der Lehrer.
126. „Entschuldige bitte, … vielleicht versuche ich, ein wenig zu fragen. Hast Du auf Deiner ruhmreichen, fernen Reise wenigstens eine halbe Minute lang an mich gedacht?“
127. „Dies hängt davon ab, wie viel Meiner Aufmerksamkeit ein Mensch benötigt. Wenn dies erforderlich zu werden beginnt, erscheint unbedingt das Bild dieses Menschen in Meinem Bewusstsein, und Ich beginne, an ihn zu denken.
128. Das heißt, es hängt davon ab, was mit dem Menschen geschieht. Eine andere Aufmerksamkeit ist nicht notwendig, sie kann sich als überflüssig und gefährlich erweisen.“
129. „Aber dies ist keine unnütze Frage. Es gab bei mir mal so einen Anlass nach dem Gebet... Kerzen, Dein Bildnis, das Gebet... und dann sozusagen die Verschmelzung. Und dann sah ich euch geradezu alle ganz deutlich. Ich denke: sobald Er zurück kommt – werde ich unbedingt nachfragen, ob dies auch zurück zu der Seite wirkt, oder nicht.“
130. „Ich habe nicht ganz verstanden.“
131. „Während der Verschmelzung habe ich Dich deutlich gespürt, als ob Du nur eine Hand weit von mir entfernt wärest. Und ich wollte fragen: klappt das auch zur umgekehrten Seite hin? Kannst Du Dich in diesem Moment an den erinnern, der so gut an Dich denkt?“
132. „So etwas kann sein, aber so eine Nuance muss Ich nicht unbedingt erinnern. Es mag viele solche unterschiedliche Umstände geben, wo Ich in so einem Augenblick an einen Menschen denke; danach verschwindet das, Ich schalte auf etwas anderes um.
133. Das heißt, daraus folgt nicht, dass Ich dann daran denken werde: ja, damals war so ein Moment, Ich habe mich erinnert... So war es vielleicht, aber jetzt kann Ich das nicht bestätigen. Weil dies nicht irgend etwas von besonders bedeutendem Charakter war, wo Ich dem große Aufmerksamkeit geschenkt hätte.
134. Es kommt vor, dass eine große Aufmerksamkeit erforderlich ist, Ich kann mehr als einen Tag lang an diesen Menschen denken, mich an ihn erinnern und über ihn nachdenken. Und es kann auch irgendein momentanes Phänomen sein. Könnte auch sein.“

135. „Gut, es gibt Dein Wort, das ich komplett gehört habe, vom Jahr zweiunddreißig bis zum Jahr zweiundfünfzig. Es gibt das Archiv in der Bergsiedlung... Es ist einfacher, den Zugang zum Archiv des KGB (Staatssicherheitsdienst) zu finden, als hierhin.“
136. „Nun, das ist richtig. Siehst du, das spricht schon von Organisation. Das ist gut. Du hast einen positiven Aspekt erwähnt. Hier gibt es schon Sicherheit, immerhin erreichen wir hier etwas. Vielleicht kommen vorläufig Übertreibungen vor, aber das ist eine Lappalie. Wichtig ist – die Struktur. Das Organisieren ist eine sehr wichtige Angelegenheit.
137. Der Mensch neigt zu Unordnung, zu Chaos, dazu, anzustreben, das zu machen, was ihm gefällt. Und da ihr alle alles unterschiedlich wahrnehmt, dann jemanden es so machen zu lassen, wie er es sieht, - so ist folglich daraufhin sofort eine große Unordnung zu erleben. Wo ihr alle aufrichtig meint, dass ihr es richtig macht, euch richtig bemüht, aber alle ziehen in verschiedene Richtungen. Das heißt, es ergibt sich irgendein Chaos. Deshalb reden wir auch noch über Ordnung.
138. Gerade darum werden zusätzliche Gesetze geschaffen, besprechen wir irgendwelche Regeln, die euch einfach beibringen, zusammen organisiert zu sein. Dann ist zu fühlen, dass ihr euch wirklich nah seid, ihr seid beisammen. Ihr – handelt nicht so, wie es jedem einfällt, sondern ihr könnt euch schon aufeinander verlassen. Das ist nicht von geringer Bedeutung.
139. Besonders, wenn dies irgendwelche  nicht einfachen Umstände angeht, irgendwelche schwierige Zeiten, in die ihr ab und zu geraten könnt, dann wird die Organisiertheit überhaupt eine ausnahmslos wichtige Rolle spielen.
140. Weil, inwieweit ihr organisiert seid, insoweit wird man über die Wahrscheinlichkeit eures Wohlergehens reden können, irgendeine Rettung und irgendwelche günstige Umstände, die ihr mittels eurer Organisiertheit schaffen könnt. Darum ist dies ein wichtiger Bereich.
141. Nun, kein Zugang, dann eben nicht. Wenn es gelingt, irgendein Moment zu besprechen, wo Ich irgendeinen Fall als Ausnahme einschätzen werde, oder eine zusätzliche Änderung, einen Hinweis für die Leute einführen werde, so wird dann diese Änderung verwirklicht werden.
142. Aber wenn man möchte, dass in ein Gesetz, in irgendeine Regel eine zusätzliche  Verbesserung eingefügt werde, die irgendjemand von euch als notwendig betrachtet, dann schaut vor allem nicht nur von eurem Standpunkt aus darauf, sondern vom Standpunkt aller Menschen gleichzeitig.
143. Das heißt, wenn ihr wollt, dass etwas für euch genehmigt wird, so müsst ihr dann schauen, warum denn dies gerade für euch sein soll (nicht für die anderen, die sich in ebenso einer Lage befinden, sondern nur für euch). Warum soll das erlaubt werden? Worin besteht diese Ausnahme?
144. Falls irgendeine Regel eingeführt wird, so muss sie für alle eingeführt werden. Oder es wird irgendeine Ausnahmevariante betrachtet, die sich nur auf einen Menschen bezieht. Das heißt, die muss auf richtige Weise betrachtet werden.
145. Deshalb, wenn du willst, dass irgendein Zugang zu diesem Archiv möglich wird, so schaust du folglich, warum gerade nur für dich und nicht für mehrere. Oder soll es irgend so eine Regel geben, die genau ebenso allen übrigen diesen Zugang ermöglicht.“
146. „Offenbar habe ich nicht alles ausgesprochen. Ich bin nämlich hier mit der Bitte als einfacher Menschen (wrtl. Werktätiger, Begriff aus Sozialismus-Zeiten).“
147. „Ich werde ja auch hören müssen, worin diese Begünstigung gesehen wird, warum das gewollt wird. Das heißt, es muss irgendeine konstruktivere Frage sein. Nicht einfach:  „Und dürfen wir es, diejenigen, die das wünschen?...“ Das ist nicht die Frage.“
148. „Ich habe verstanden. Ich wollte nichts hinzufügen, aber anscheinend muss ich das. Vissarion, siehst Du, innerhalb von sieben Jahren ist es mir nicht gelungen, nicht nur nicht solche Liebe zu erreichen, die Du uns beibringst, sondern ich konnte nicht einmal mit jemandem Freundschaft knüpfen. Mir ist es unangenehm, das zuzugeben, aber ich konnte mich während der sieben Jahre mit niemandem anfreunden. Etwas stimmt durchaus nicht mit mir. Ich denke, irgend etwas reicht vielleicht noch nicht aus. Kenntnisse und das, was Du gebracht hast. Darum, von diesem Standpunkt aus...“
149. „Sich anfreunden – das bedeutet vor allem zu lernen, mit den Mitmenschen zu kommunizieren. Und wo du häufig nachfragst, was sie an deinen Äußerungen ihrer Wahrnehmung nach stören könnte. Irgendwelche Verhaltensweisen, oder vielleicht Worte. Was sie stören könnte?
150. In Wirklichkeit ist es der Versuch, sich anzufreunden – wenn du dich bemühst, für diejenigen ein Freund zu sein, mit denen du dich austauschst, und weiter, indem du Kontakt zu ihnen hältst, du versuchst herauszufinden, was sie dir gegenüber bedrängt (das heißt, was sie daran hindert, sich dir anzunähern).
151. Vielleicht bemerken sie etwas Nicht-Richtiges in deinem Verhalten, oder deine Lebensgestaltung stört sie. Was euch im gegebenen Fall voneinander trennt und eine Distanz zwischen euch schafft – dies ist das, was man allmählich mit der Zeit beim Umgang mit den Mitmenschen klären kann.
152. Aber um sich zu befreunden, muss man mit dem Einfachen anfangen – Freunde werden heißt, sich selbst als Freund für sie zu betrachten. Nicht versuchen, darauf Acht zu geben, ob du ihnen als Freund erscheinst. Sondern du schaust nur von deiner Seite aus – du strebst danach, Freund zu sein.
153. Vielleicht wurden sie für dich noch nicht zu Freunden. Vielleicht fühlen sie sich nicht  als deine Freunde, aber du bemühst dich, Freund für sie zu sein, du bemühst dich zu helfen, sie zu verstehen.
154. Du strebst danach, so eine Position einzunehmen, wo sie sich immer, zu einem beliebigen Moment, auf dich stützen können (wenigstens bietest du ihnen so eine Möglichkeit an). Dies da ist deine Position.
155. Nun, wenn aber die Kommunikation auf ein Minimum reduziert ist (es gibt nämlich die maximale Kommunikation, wo man ständig mit jemandem zusammen arbeitet und jeden Tag mit ihm Umgang hat), oder du triffst jemanden ab und zu, so ist es schwierig,  sich zu befreunden. Weil du auch selbst nicht weißt, womit du helfen kannst, und auch sie wissen nicht, womit sie helfen können. Das heißt, der Kontakt ist sehr spärlich.
156. Weil, bei all dem kommt es noch darauf an, mit was für einem Charakter die Kommunikation in dem gegebenen Moment vor sich geht.“
157. „Es wurde schon viel wärmer, es gab mehr Lächeln.“
158. „Somit läuft folglich der Prozess.“
159. „Aber man möchte, dass es schneller gehen würde.“
160. „Das möchte man immer... man möchte immer, dass alles schneller ginge. Du stellst dir etwas Gutes vor – und man möchte, das sich dies schneller realisiert.
161. Das ist ein normaler Wunsch, aber die Möglichkeiten der Umstände, die entstehen, können nicht dem Wunsch entsprechen. Es kommt vor, dass diese Möglichkeiten nicht ausreichen. Und dann ergibt es sich, dass man sozusagen nicht von der Stelle kommt, während man etwas sehr Gutes wünscht.
162. Aber das bedeutet nicht, dass, wenn du auf der Stelle trittst, sich dort nichts tut. Nein, es tut sich was. Hauptsache, dass du trittst. Hauptsache ist es da, dass du dich bemühst, dich in die notwendige Richtung zu bewegen.
163. Dies da muss im Innern ständig vorhanden sein – das Streben, in die notwendige Richtung zu gehen. Schau nicht, wie viele Schritte du gemacht hast. Falls du darauf achten wirst, verirrst du dich und machst Fehler.
164. Ich kann noch einmal wiederholen: selbst wenn es dir so vorkommen wird, dass du  auf einer Stelle stehst, bewegst du dich. Das heißt, du bewegst deine Füße, du bemühst dich, in die nötige Richtung zu gehen. In Wirklichkeit bewegst du dich. Obwohl du sozusagen siehst, dass du auf einer Stelle stehst. Nein, auf einer Stelle stehst du nicht.
165. Wenn du aber einfach stehen bleibst und weiter nichts machst, weder Hände noch Füße rührst, dich nicht mehr weiter bewegst und dich sogar mit deinen Gedanken nicht bemühst – ja, dann kannst du stehen bleiben. Aber auch dann bleibst du nicht stehen – du beginnst einfach, langsam zurück zu rutschen.
166. Möge daher dein Streben, vorwärts zu gehen, nicht in dir erlöschen, und Bewegung wird sowieso stattfinden. Wenn auch langsam – sie wird stattfinden. Folglich lebst du und löst immer mehr die Aufgabe, die gerade vor dir steht und auf deine Kräfte zugeschnitten ist.
167. Vielleicht sind deine Kräfte winzig, aber die Aufgaben, die vor dir stehen, sind auf deine Kräfte hin berechnet. Bemühe dich einfach, sie zu lösen, und folglich geht alles gut.“
168. „Gut. Und was kann ich immerhin den Brüdern übermitteln? Wirst Du irgendwann erlauben, dieses Wort da anzuhören?“
169. „Sag den Brüdern: liebt die Mitmenschen.“
170. „Gut. Auf Wiedersehen.“
171. „Das war alles, alles, alles. Ich wünsche euch Glück. Bis zum nächsten Treffen.“

Girlande

Kapitel  5

Das Treffen mit dem Lehrer im Tal der Verschmelzung am sechsten April.
2. „Kann in der Einigen-Familie die Regel eingeführt werden, dass entweder jedermann im Frühling Getreide für seinen Jahresvorrat sät, oder er kauft es und hortet es bei sich, während er weiterhin Erfahrung auf den nicht großen Gartenflächen sammelt?“
3. „Das heißt, indem ihr Getreide einkauft, versucht ihr es auszusäen?“
4. „Es wird der volle Jahresvorrat eingekauft, aber im Garten wird versucht, in nicht großem Umfang noch Erfahrung zu sammeln. Oder aber man sät schon im Frühling so viel, wie man für ein Jahr benötigt.“
5. „So eine harte Regel soll man nicht einführen. Es kann verschiedene Gründe geben, und sie können durchaus gewichtig sein. Eindeutig lösen darf man das so nicht (den Einkauf verbieten und nur den Anbau erlauben).
6. Aber Erfahrung zu haben, wäre gut. Es mag nicht sofort gelingen, das anzubauen, was man möchte. Dies muss zum ersten Mal gemacht werden.“
7. „Beim Getreideanbau in der Einigen-Familie, – trägt jedermann die Verantwortung dafür, so, wie auch für den Anbau von Gemüse? Oder soll der Wirtschaftsrat diejenigen dafür organisieren, die voraussichtlich selber nicht anbauen können?“
8. „Wenn das nicht zu machen ist, muss geschaut werden, was nicht klappt, aber organisiert werden muss es. Dafür ist die gesamte Einige-Familie verantwortlich. Dafür, was im Innern der Einigen-Familie vor sich geht, ist die ganze Familie verantwortlich.
9. Darum, wenn irgendwelche Prioritäten aufgestellt werden, sieht man zusammen schon im weiteren, wem etwas in der Bewegung in diese Richtung nicht gelingt.“
10. „Liegt diese Verantwortung ursprünglich bei jeder Natur-Familie?“
11. „Eigentlich schon, alle müssen sich darum kümmern, dass man mit den eigenen Händen  alles Notwendige für das weitere autonome Leben machen kann. In dem Sinne, dass man von der Geldeinheit und der Notwendigkeit, etwas einzukaufen, minimal abhängig ist.
12. Aber nicht allen kann das sofort gelingen. Daher muss man hier schon schauen, was für Ausnahmen in dem ein oder anderen Fall entstehen. Und in welchem Fall kann man die Ausnahme für gerechtfertigt halten, und in welchem scheint dies vielleicht doch schon mehr der Versuch zu sein, das Erfüllen dieser Verantwortung zu umgehen. Dies kann man schon im Detail betrachten.
13. Umso mehr, da dieses ganze Thema generell im Ganzen besprochen wird, ist vor allem der gläubige Mensch gemeint, der danach streben wird, die benannten Prioritäten zu erfüllen.
14. Ein gläubiger Mensch ist derjenige, der bemüht ist, all seine Kräfte für die Verwirklichung von all dem hinzugeben, was als günstig angesehen und definiert wird. Das heißt, so jemand ist ständig deswegen in Sorge, inwieweit würdig er sich bemüht, die Verantwortung, die auf seinen Schultern liegt, zu tragen.
15. Aber ein Mensch kann die notwendige Bemühung unterlassen und sie  nicht nur nicht zeigen, sondern er kann auch versuchen, es nicht für sich zu bestimmen, ob dies seine richtigen Bestrebungen in seinem Innern sind oder nicht.
16. Oft kommt es vor, dass, wenn irgendwer Nachlässigkeit an den Tag legt, so macht er dies, indem er sich auf irgendeine  zusätzliche falsche Rechtfertigung stützt. Und er beeilt sich nicht, bei anderen Menschen nachzufragen, beeilt sich nicht, seine eigene Rechtfertigung zu bezweifeln.
17. Sie erscheint ihm im gegebenen Moment lieb, und er ist bemüht, sich hinter ihr so leise, so friedlich zu verhalten. Aber dadurch weicht er mit seinen Handlungen von der Verwirklichung dessen ab, was für die Einige-Familie, die Einige-Familie der Gläubigen, wichtig ist.
18. Deshalb, natürlich, wenn ihr irgendwelche Nuancen besprecht, die mit euren gemeinsamen Bemühungen verbunden sind, mit der Anwendung eurer Bemühungen in irgendeine einheitliche Richtung, so möchte man damit meinen, dass das Gespräch von Gläubigen geführt wird, von normalen Gläubigen, die sich darum kümmern, inwieweit verantwortungsvoll und würdig sie die Verantwortung tragen, die ihnen auferlegt ist.
19. Aber die Praxis zeigt, dass es vorkommt, dass man auch mit Erscheinungen von Nachlässigkeit konfrontiert wird. Darum ist es schwierig, irgendeine eindeutige Regel bisweilen aufzustellen, sie ist im Prinzip sozusagen nicht aufzustellen. Gleichzeitig ist sie für Gläubige – wie ein Gesetz.
20. Falls wir etwas als günstig bezeichnen, so ist das so viel, wie einem gläubigen Menschen die Wahl vorzuenthalten. Für ihn bedeutet dies ein Gesetz. Wenn dies günstig ist, wird dann ein Gläubiger, indem er sich bemüht, das maximal Günstige zu tun, es anders machen?!
21. Das heißt faktisch, vernünftig gedacht, dass die Bestrebung – es anders zu machen – für einen Gläubigen im Prinzip sozusagen unmöglich ist. Eben für einen Gläubigen.
22. Wenn diese Bestrebung bei allen würdig wäre, würden viele Fragen grundsätzlich überhaupt nicht entstanden sein. Aber du stellst sie. Dahinter ist Nachlässigkeit in der Entwicklung irgendwelcher einzelner Leute oder eine Neigung zur Äußerung von Nachlässigkeit zu erkennen.
23. Und man möchte alles in Ordnung bringen, möchte irgendwelche zusätzliche Fragen stellen und diese Menschen auf ein straffes Gleis setzen, damit sie bei ihrer Neigung, irgendwohin auszuweichen, auf einen “Zaun“ stoßen würden und unvermeidlich in die notwendige Richtung gehen würden. Zack, er versucht es nach rechts – bumm, da ist eine Wand, sie ist vom Gesetz her klargestellt; zack, es drängt ihn nach links – da ist auch eine Wand, sie wurde schon mit irgendwelchen zusätzlichen Fragen erläutert.
24. Und es zeigt sich, dass viele Präzisierungen – dazu da sind, um diejenigen mit der Neigung zu Erscheinungen von Nachlässigkeit, der Neigung zu irgendwelchen unwürdigen Äußerungen, zu begrenzen. Wir versuchen, sie zu begrenzen, wir versuchen, sie sozusagen künstlich in die notwendige Richtung zu treiben, damit sie sich in die notwendige Richtung bewegen. Das ist eine ungute Situation, sie ist unangenehm.
25. Weil man in diesem Fall begreifen muss, dass es einen gibt, der sagt: „Ich bin ein Gläubiger, ja, mir ist das Heiligtum viel wert, alles ist mir viel wert, was mit dem Heiligtum verbunden ist“, aber innerlich ist er nicht bestrebt, alles zu erfüllen, was nach dem Gesetz des Letzten Testamentes, nach dem Gesetz Gottes, notwendig ist.
26. Das heißt, der Vater hat es gegeben, Sein Gebot, offenbarte den Menschen Seine Wünsche, die für euch als Gesetze bestimmt werden (aber dem Wesen nach sind dies Wünsche). Ein Weg öffnet sich, zeigt sich – richtiger ist es, dorthin zu gehen.
27. Natürlich kann das nur als Gesetz wahrgenommen werden. Das Gesetz – ist etwas, von dem keinesfalls abgewichen werden darf. Darum soll so ein Wünschen sozusagen ohne Wahl aufgefasst werden, ohne irgendwelche Vorbehalte: aber vielleicht ist das nicht nötig? aber vielleicht beim nächsten Mal?
28. Es müssen alle Anstrengungen  aufgebracht werden, um das zu machen, und danach muss geschaut werden, was nicht gelingt. Um vielleicht danach irgendwelche mildernde Ergänzungen einzuführen. Etwas, was für einen konkreten Menschen offensichtlich nicht nach seinen Kräften bemessen ist, kann besprochen werden.   
29. Aber erst möchte man seine Bemühungen sehen, wo er all seine Kräfte hinein gegeben hat, um das zu machen, was als das Günstigste bestimmt wurde. Hat er all seine Kräfte angewendet – so ist es danach richtiger, irgendwelche Abweichungen zu besprechen.
30. Wenn er aber keine Bemühungen aufgewendet hat und sich sofort beeilt wird, die Abweichungen zu besprechen – das ist Schwäche. Es handelt sich dabei um eine unangenehme Erscheinung, sie ist mit großen Fehlern verbunden und den entsprechenden Schwierigkeiten beim Aufbau eurer Einigen-Familie. Beim Aufbau von etwas Ganzem, Einheitlichem, gleich einer Basis, die es euch ermöglicht und hilft, sicher in diesem Leben zu stehen und die gemeinsamen Bemühungen in irgendeine Richtung anzuwenden.
31. Versucht noch einmal alles, was Ich euch gesagt habe, zu bedenken und für euch Schlussfolgerungen daraus zu ziehen, damit wir uns daraufhin möglichst weniger bemühen werden, im voraus Regeln zu besprechen, die zur Zeit noch nicht, wie ursprünglich besprochen, zu erfüllen angestrebt worden sind.
32. Darum, wenn für Gläubige gesagt wird: „Ihr müsst Getreide anbauen können, ihr müsst auf der Erde all das anbauen können, was ihr unbedingt nötig habt“, so müsst ihr folglich all eure Kräfte in diese Richtung aufbringen. Erst dann betrachten wir, was jemandem nicht gelingt.
33. Aber zuerst wird das gemacht. Es ist zu sehen, dass der Mensch sich bemüht, er versucht zu wühlen, versucht zu machen, das zu verwirklichen, was in diesem Fall geplant war. Und dann können wir auswerten. Doch zuerst – die Bemühung, die muss von einem Gläubigen geleistet werden. Richtiger, gerade ein Gläubiger wird es so machen. Zunächst bemüht er sich, alles zu machen, und dann wird er über irgendwelche Nuancen nachdenken, die es ihm nicht erlaubt haben, dies zu bewerkstelligen.
34. Ihr habt nämlich alle unterschiedliche Kräfte, die Lebensbedingungen sind unterschiedlich. Somit kann es durchaus irgendeine Nuance geben, die zusätzlich als Ausnahme betrachtet werden kann und die euer Unvermögen rechtfertigt. Dies wird normal sein. Aber anfangs geht es um die Bemühung.
35. So habe Ich nochmals die Aufgabe benannt, die wiederum nicht einfach nur gleich einer Aufgabe ist, sie ist gleichsam eine Äußerung des Willens Des Vaters an Seine Kinder: widmet dem eure Aufmerksamkeit! unternehmt diese Bemühungen! Dies ist das, was ihr sehr nötig habt, das, was in der weiteren Bewegung auf diesem Weg eine lebenswichtige Rolle spielen wird. Das ist wirklich sehr wichtig.
36. Aber wir reden schon so viel über dieses Thema und stellen immer noch weiterhin die Fragen: und muss man dies machen? Und darf man das auf später verschieben? Und das sieht schon irgendwie nicht sehr interessant aus.
37. Dies wird betrachtet, als wenn das alles am Anfang vor sich gehen würde. Aber es handelt sich schon nicht mehr um den Beginn. Es sind schon Jahre vergangen, eben Jahre. Nicht Wochen, nicht Monate, sondern Jahre sind vergangen, wir aber berühren immerzu dieses Thema.“

38. „Ich habe der Einigen-Familie vorgeschlagen, Getreide auf einem gemeinsamen Feld anzubauen. Wo eine Gruppe von Fachleuten unter Verwendung von Technik dies großziehen kann, und dann braucht man nicht alle von ihrem Haushalt abzulenken. Aber dann, nach weiteren Überlegungen, fiel mir ein, dass ich eventuell diesen Menschen die Möglichkeit versage, wo ein jeder...“
39. „In diesem Fall ist das zulässig. Gerade was das Getreide angeht – ist so eine gemeinsame Unternehmung zulässig.“
40. „Eben so eine Gruppe von Fachleuten würde alles unter Verwendung von Technik aussäen.“
41. „Ja, stimmt, stimmt. Was das Säen angeht, ist dies ein guter Vorschlag – das auf irgendeinem Feld zu machen, oder auf zwei Feldern, oder drei vielleicht, aber gemeinsam. Abhängig von der Fläche, die ihr als brauchbar betrachtet.“
42. „Der Wirtschaftsrat hat Menschen aus Petropawlowka für eine kurzzeitige Dienstfahrt in ein Dorf etwas weiter in Richtung Kuragino geschickt, um das Getreide zu laden, sie sind gefahren. Und es hat sich so ergeben, dass die übrigen an jenem Tag vier Stunden gearbeitet haben, diejenigen aber, die weggeschickt wurden, acht Arbeitsstunden. Die Frage seitens des Wirtschaftsrates: soll man es ihnen ausgleichen, dass sie wegen des gemeinsamen Wohls von ihrer Hauswirtschaft abgezogen wurden?“
43. „Das ist möglich.“
44. Soll man das ausgleichen, wenn die Menschen selbst darum bitten, oder auch, wenn sie nicht darum bitten? Eben diese Facette...“
45. „Man kann sie fragen. Vielleicht wurde etwas sehr Wichtiges für ihre Wirtschaft geplant, und das gelang nicht. Vielleicht sagt jemand aber auch: „Nicht nötig, alles ist normal. Ich hätte diese Zeit sowieso nicht woanders investiert“. Bitte. Könnt was vorschlagen, nochmals nachfragen.“
46. „Aber gerade diese moralische Facette seitens des Wirtschaftsrates...“
47. „In diesem Fall ist es keine Pflicht, es handelt sich nicht um einen Arbeitsvertrag. Wiederum kommen wir darauf zurück, was früher schon gesagt wurde: alle Gläubigen wenden  alle Bemühungen für das gute Herausbilden der Einigen-Familie auf. Folglich ist jeder von ihnen als Gläubiger bestrebt, das zu erfüllen, was ihr als das für die Einige-Familie als das Notwendige bezeichnet habt. Nicht einfach ihm etwas schuldig sein, sodass ihm das dann ausgeglichen wird, - er ist bestrebt zu machen.
48. Aber andererseits versteht ihr schon, dass er in diesem Moment etwas auch sehr Wichtiges nicht schaffen konnte, was auch eine Rolle für den Aufbau der Einigen-Familie spielt. Und ihr könnt irgendwann zusätzliche Zeit erübrigen und nachfragen, ob er nichts dagegen habe und diese Zeit für ihn nötig sei.
49. Aber wenn wir das wiederum von der Position des Gläubigen aus betrachten, so mag er damit einverstanden sein, wenn das wirklich eine wichtige Rolle spielt. Dies nicht einfach von der Position einer zusätzlichen Erholung aus betrachten, sondern dass er in diesem Fall irgendeine Arbeit machen könnte, und dann wird er dieser Zeit zustimmen.“
50. „Aber das gilt für den Fall, wo er wegen einer Aufgabe geschickt wurde. Es geschieht, dass...“
51. „Die Aufgabe wird von jedem Gläubigen mit einer sehr großen Bereitschaft erfüllt. Mit einer großen. Ihr verpflichtet ihn nicht einfach, und gleicht dann diese Verpflichtung aus.
52. Das ist für die Einige-Familie nötig, und folglich bemüht sich jeder Gläubige, dies mit Bereitschaft zu machen. Und er äußert seine Dankbarkeit, dass ihm so eine Möglichkeit gegeben wurde und er für seine große Einige-Familie nützlich sein konnte. Ein Gläubiger wird für diese Bitte dankbar sein.
53. Die Übrigen mögen feilschen. Aber dann müssen sie sich fragen, wer sie sind, für wen sie sich hier halten.“
54. „Es gibt andere Fälle, wo die Menschen mehr arbeiten, als die Einige-Familie für die Lebensgestaltung festgesetzt hat und nicht aufgrund einer Bitte oder Aufgabe seitens des Wirtschaftsrates. Und kann man dann bei der Zuteilung irgendwelcher Hilfe für eine häusliche Wirtschaft diesen Aspekt berücksichtigen, um denjenigen in erster Linie zu helfen, die aufgrund ihrer Eigeninitiative mehr arbeiten?“
55. „Weiter wird es für Mich schon schwierig, etwas anzuraten. Hier muss man irgendeine Notwendigkeit, eine offensichtliche Notwendigkeit betrachten. Die ganze Arbeit zugunsten der Einigen-Familie wird von den Gläubigen mit Bereitschaft erledigt, und sie sind dankbar dafür, dass sie so eine Möglichkeit bekommen.
56. Und weiter schaut ihr, welche Hilfe irgendwem geleistet werden soll und wo dies als vorrangig angesehen wird. Ihr müsst schon abwägen, betrachten und diese zusätzlichen Bemühungen festlegen. Bitte, ihr könnt das betrachten, aber indem ihr das zusammen vergleicht und abwägt.
57. Wenn jemand eine Fehlerhaftigkeit bei irgendeiner Handlung bemerkt, kann er versuchen, ein Argument zu äußern, warum ihm gerade das als fehlerhaft erscheint, und sagen, welche Variante er vorschlagen möchte. Und wiederum sein Argument vorbringen, warum die andere Variante, die er vorschlägt, seiner Meinung nach die wichtigere ist, die vorrangige.
58. Mag er versuchen, das aufzuzeigen. Das ist wiederum eine Möglichkeit, das weiter  zu besprechen. Und entweder kommt ihr selber zu einer notwendigen Schlussfolgerung, oder man wird hier fragen können, aber schon etwas sehr Konkretes, zwei konkrete Umstände, welcher davon Vorrang hat. Falls ihr das nicht bestimmen könnt, so könnt ihr das fragen. Aber dies wird schon etwas sehr Konkretes sein.“

59. „Lehrer, war der Entschluss der Männer-Versammlung richtig, einen Bruder zu beauftragen, die Anwesenheitspflicht der Menschen in den Liturgien, Segnungen und Morgenkreisen zu kontrollieren, wobei ihm die Möglichkeit genommen wurde, sich selbst in den letzten Minuten vor den Sakramenten auf diese zu konzentrieren und die weltlichen Sorgen beiseite zu lassen?“
60. „Es ist für Mich das schwer einzuschätzen, was dies für ein Sakrament sein soll - „weltliche Sorgen beiseite legen“. Wie stellt ihr fest, dass ihr irgendwie diese Zeit braucht, was das für eine Bemühung sein soll – das verstehe Ich nicht.
61. In die Liturgie kann man sofort gehen. Ich kann sogar kaum weiter etwas antworten. Warum ist Zeit nötig? Wovon ist sie genommen? Mir ist dieser Begriff nicht bekannt. Zu jeder beliebigen Sekunde kann man auf die Liturgie umschalten.
62. Das, was einem Sorgen bereitet, - das kann schon irgendeine Rolle spielen. Es kann eine Besorgtheit vorkommen, wo ihr wegen etwas für euch sehr Wichtigem in Gemütsbewegung geraten seid. Etwas hat euer Verständnis gestört, irgendwelche Lebensumstände, das hat euch stark getroffen – und ihr habt angefangen, euch zu beunruhigen.
63. Gerade so eine Beunruhigung könnt ihr auch innerhalb einer Stunde, vielleicht sogar innerhalb eines Tages vor der Liturgie nicht loswerden, den ganzen Tag lang könnt ihr sie nicht loslassen. Das heißt, ihr geht sowieso mit diesen Emotionen in die Liturgie. Und in Abhängigkeit von der Stärke der Emotionen  können sie bei euch unterschiedlich lang dauern, und sie sind nicht einfach so abzulegen.
64. Aber wenn ihr jemanden bittet, nach etwas zu schauen, so werden damit sozusagen nicht  starke Beunruhigungen gemeint sein. Und da dies keine starke Beunruhigung mit sich bringt, so erfordert es keine zusätzliche Zeit, um sich auf die Liturgie umzustimmen.
65. Umso mehr, als die Liturgie voraussetzt, dass ihr euch im Laufe dieses Sakramentes auf etwas Göttliches einstimmt, auf etwas Wichtiges, Heiliges. Man muss sich nicht im Nu umstimmen und schon in der ersten Sekunde zu Beginn der Liturgie mit ganzem Herzen und ganzer Seele in diesem Geheimnis aufgehen. Nein, so eine Aufgabe gibt es nicht.
66. Ihr findet euch in die Liturgie ein, und in ihrem Verlauf schaltet ihr euch um, stimmt euch auf das Heilige ein. Und danach, mit Beendigung der Liturgie, geht ihr mit einem bestimmten Wohlwollen im Herzen weiter, im Leben etwas zu schaffen, wobei ihr versucht, dieses Wohl aufzubewahren, es durch eure Taten zu verwirklichen, durch Gespräche, durch irgendwelche Bemühungen eurer Hände. Oder dies sogar einfach mittels seiner Existenz an die Welt weiterzugeben, es mit der Welt zu teilen.
67. Aber die Frage, die Mir gestellt wurde, Ich wiederhole das noch einmal, ist Mir nicht völlig klar.“
68. „Also so, dass er bei Beginn der Liturgie in den ersten Minuten schaut, wer sich verspätet...“
69. „In den ersten Minuten? Man soll nicht in den ersten Minuten schauen, wer zu spät kommt. Hat die Liturgie begonnen – Schluss dann, die Liturgie hat angefangen. Und im weiteren, wenn jemand später gekommen ist und irgendwie anfängt, das Sakrament zu stören, so kann man dann noch zusätzlich über dieses Thema sprechen.
70. Und dass ein Mensch später gekommen ist... wenn er niemanden stört, etwas später gekommen ist und in dieses Sakrament eintaucht – nun, was soll's.“

71. „Eine Frage eines Mannes der Einigen-Familie aus dem Dorf Schurawljowo. War es richtig, dass der Mann einer Frau seine Hilfe in einer Situation verweigert hat, als er gebeten wurde, den ungläubigen Ehemann dieser Frau zu besänftigen, der im aufgebrachten Zustand das Badehäuschen mit einer Axt demolierte? Er sah für die Frau keine Lebensgefahr. Und er erklärte noch, dass man den Gemeinde-Polizisten gerufen habe und versprochen habe, ein Einsatzkommando zu schicken.“
72. „Aber er hat das bestimmt deswegen verweigert, weil ihn das hatte bedrohen können? Vielleicht hat er daran gedacht? Eine Verweigerung soll doch mit etwas Konkretem verbunden sein.
73. Wenn man ihn also nicht bedroht hat, warum hat er dann nicht versuchen wollen, den Menschen zu beruhigen?“
74. Auf der Versammlung hat er seine Motive mitgeteilt. Er sagte, dass der Man unzurechnungsfähig war und mit der Axt herumschlug.“
75. „Wenn er sah, dass der Mann in einem unzurechnungsfähigen Zustand war, so  war durchaus die Möglichkeit gegeben, dass der Mensch ohne Selbstkontrolle auch das Leben desjenigen bedrohen könnte, der beginnen würde, ihn zu stoppen. Falls er das so erlebt hat, dann war so eine Entwicklung der Ereignisse möglich. Wenn der Mensch unkontrolliert ist, kann natürlich irgend etwas passieren.
76. Darum kommt hier alles darauf an, inwieweit der Mensch all das selbst gesehen, gespürt und begriffen hat, was da vor sich ging. Und wenn er es in diesem Fall nicht  als günstig eingeschätzt hat, sich einzumischen, sich an dieser Situation zu beteiligen,  so war das natürlich möglich, um etwas Schlimmeres zu vermeiden.“

77. „Auf einer Männer-Versammlung gab ein Bruder dem Wirtschaftsrat Hinweise, ein Teil davon entsprach nach Meinung eines Mitglieds des Wirtschafts-Rates nicht den Tatsachen und enthielt eine negative Bewertung in behauptender Form. War es für das Mitglied des Wirtschafts-Rates zulässig, dem Bruder auf der Versammlung zu sagen, dass seine Hinweise auf negativen Vermutungen basieren und es besser gewesen wäre nachzufragen?“
78. „So etwas ist möglich, wenn ihr alle seht, dass der Hinweis auf ungenauer Information beruht. Das ist möglich.“
79. „Selbst wenn Hinweise genannt werden, wo nicht danach gefragt wurde, ja?“
80. „Man kann nicht eindeutig so eine Korrektur untersagen, wo ein Mensch andere daran erinnern kann, dass der Hinweis im gegebenen Fall auf einer einfachen Vermutung beruht, wo die Ungenauigkeit der Informationen zu sehen ist. Das ist möglich.
81. Aber auf dies kann nur derjenige hinweisen, der die faktische Seite der Sache kennt und sieht, dass der Hinweis nicht richtig vonstatten geht. Alle übrigen können keine Hinweise geben, da sie nicht wissen, worum es geht. Deshalb ist der einzige, der hinweisen kann, derjenige, der das Wesen der Sache kennt. Und in diesem Fall ist es derjenige, dem der Hinweis galt. Das ist möglich.
82. Wenn ein Bruder einen Hinweis aufgrund einer Vermutung gibt, verstößt er bereits gegen Gesetze. Das heißt, irgendwie muss man ihm helfen zu verstehen, dass man es so nicht machen darf, für einen Gläubigen ist dies unwürdig – etwas zu sagen, ohne wirklich das reale Wesen der Sache zu kennen.
83. Daher kann man gewissermaßen darauf hinweisen, dass der Bruder auf solche Hinweise schweigen möge. Das ist auch günstig. Aber das ist so eine Seite, wo Ich nicht eindeutig eine einzige Antwort geben kann.“

84. "Ein Bruder saß auf dem Stühlchen der Weisheit. Ein anderer Bruder benannte ein Problem, das er nicht lösen würde, mit der Redewendung: «Du stehst schief auf deinen Beinen» und glaubte, dass sich der Mensch nicht für etwas entscheiden könne, wo er sicher auf  beiden Beinen steht. Darf man derlei bildhaften Ausdruck ohne Umschweife verwenden?“
85. "Ob diese Aussage normal ist, ja?“
86. "Nun ja. Wir kamen in die Bedrängnis, dass dies im Allgemeinen nicht normal ist…“
87. "Das heißt, euch allen hat das nicht gefallen?“
88. "Nun ja."
89. "Das reicht. Warum etwas sagen, was einem anderen nicht gefällt? Wenn es ihm gefällt, so verhält er sich großartig gegenüber so einer Redewendung, dann mag es so sein.“
90. "Das heißt, man kann ihn so ansprechen?“
91. „In seiner inneren Welt wird somit alles ganz gut eingeordnet.
92. Aber in Wirklichkeit gehört das nicht mehr zur Entwicklung, sondern zu etwas aus der Vergangenheit, wovon ihr versucht wegzukommen. Es wäre gut, sich weniger an diese Vergangenheit zu klammern, von der man weggehen muss.
93. Deshalb schaut einfach alle zusammen: gefällt Euch das allen? Und ein einfacher Vergleich kann schon leicht darauf hinweisen, dass es nicht nötig ist, sich so zu verhalten.“

94. "Handelt es sich bei so einer Äußerung um eine Verurteilung: „Es ist schwierig, mit dir überein zu kommen"? Dies wurde bei der Besprechung der Frage gesagt, als es darum ging, warum die Person von einem Pflichtposten entlassen wurde“.
95. „Hier wird keine Verurteilung geäußert. Es ist aus verschiedenen Gründen schwierig zu verhandeln. Es hängt sowohl von der einen als auch von der anderen Seite bei der Kommunikation ab.
96. Vielleicht liegt derjenige, der versucht, diese Worte zu sagen, falsch. Vielleicht kann er selbst nicht verhandeln, so dass es im Allgemeinen schwierig ist, mit einer anderen Person überein zu kommen, wenn er nicht verhandeln kann.
97. Das wirkt in beide Richtungen. Das heißt, es ist falsch, es auf der einen Seite wahrzunehmen. Wenn er sagt: „Du verhandelst schlecht", so heißt das, er beginnt zu bezeichnen, dass du etwas nicht besprechen kannst, bei so etwas kommt es dann schon zur Verurteilung einer anderen Person.
98. Und „es ist schwierig, mit dir zu verhandeln“ – das setzt auch voraus, dass derjenige, der das sagt, selbst nicht verhandeln kann".
99. "Ist es richtig, als die Einige-Familie mehrheitlich die nicht richtigen Handlungen der Schwester in der Situation gesehen hat, als sie mit dem Satz, dass es schwierig sei, mit ihr zu verhandeln, sie daraufhin sagte: "Und mit dir, und mit ihm ist es auch schwierig. Aber ich ziehe euch nicht von einem Posten ab und akzeptiere euch so, wie ihr seid“?“
100. „Dies ist der Versuch, sich zu verteidigen. Verstimmt man einen Menschen, so verteidigt er sich auch.“
101. “Und die Frage der Frau, mit der es die Situation gab: "Lehrer, habe ich mich richtig in der Situationen verhalten, als ich auf den Satz, dass es schwierig sei, mit mir zu verhandeln, geantwortet habe, dass es auch für mich schwierig sei, zu einer Einigung zu kommen“?”.
102. "Nicht richtig. Man muss sagen: "Ja, ich bin grob, ich bin dumm. Wahrscheinlich ist es wirklich schwierig mit mir. Aber helft mir dann zu verstehen, wo ich falsch liege.“ Wo bleibt die Demut?
103. Wenn man euch sagt: „Du bist ein Dummkopf“, so sagt dann auch: „Ja, ich weiß. Ich möchte einfach kein Dummkopf mehr sein, irgendwie klüger werden. Ich bitte einfach nur bloß um eure Hilfe. Helft mit, klüger zu werden. Wen soll ein Dummkopf um Hilfe bitten? Diejenigen, die klüger sind. Wenn ihr euch in diesem Fall für die Klügeren haltet, so bitte ich euch auch um Hilfe. Wen soll ich sonst fragen? Solche, die noch dummer sind als ich? Aber dort werde ich nichts lernen.“
104. Seid demütiger, bringt es fertig, die Demut richtig zu äußern.“
105. „Danke.“
106. „Kommen wir zum Ende. Ich wünsche euch Glück. Bis zum nächsten Treffen.“

Girlande

Kapitel  6

Der zwanzigste April. Das Sonntagstreffen mit dem Lehrer im Tal der Verschmelzung.
2. „Lehrer, wenn wir uns zum Abschluss des Morgen-Gottesdienstes im Kreis um das Symbol herum stellen, uns an den Händen halten und singen: „Gott, segne uns“, ist es dann normal, wenn danach der Priester, während die Arme zum Himmel emporgehoben werden, sagt: „Lasst uns die Wärme des Segens von unserem Großen Vater entgegennehmen“, oder „Gott, segne uns für den kommenden Tag“?
3. „Uns verwirrt, dass das wiederholt wird, was wir schon gesungen haben. Das Motiv des Priesters ist folgendermaßen – nicht jeder, der zum Heiligtum kommt, weiß, wofür wir die Arme hochrecken, das heißt, es muss die Aufmerksamkeit auf das Empfangen des Segens gelenkt werden. Ist das normal, oder wäre es besser, es nicht so zu machen?“
4. „So eine Wiederholung ist möglich, aber keine Pflicht. Man bittet um den Segen, und dies danach zu betonen, dass man ihn nun entgegen nimmt, das ist sozusagen – von der technischen Seite her gesehen, unangebracht.
5. Aber als eine irgendwie sinnvolle, geistige Betonung ist es zulässig. Wie oft ihr auch versuchen würdet, mit dem Wort „ Segen“ den Namen Gottes zu berühren, dies ist für den Menschen immer gut.
6. Wenn man gerade hier Vernunft, Zweckmäßigkeit sucht, so kann hier schon etwas Nachteiliges entstehen. Eine einzige Bitte um Segen reicht aus.
7. Aber dies alles, so, wie Ich es schon früher verdeutlicht habe, diese ganze Liturgie, alle Anrufungen, die ihr vollzieht, - braucht der Mensch.
8. Das bedeutet natürlich nicht, dass, wenn man um Segen bittet, der Segen nur danach gegeben wird. Aber wenn ihr die Bitte um Segen aussprecht, so ist das sehr wichtig für die Struktur, in der sich der Mensch befindet, für die Informationsstruktur, das heißt, um ihn herum wird ein Feld geformt.
9. Es hat keinen Sinn, jetzt darüber zu sprechen, dass das Feld vielleicht mit anderen Äußerungen irgendwie geformt werden muss. Das sind ganz andere Ebenen, das wird eine ganz andere Epoche sein.
10. Und zur jetzigen Zeit sind solche Äußerungen sehr wichtig. Wenn ihr dies äußert, kommuniziert ihr sozusagen mit Gott. Das ist für die Psyche des Menschen sehr wichtig. Sie beginnt, sich auf eine bestimmte Weise umzugestalten, sich zu öffnen, sich einzustimmen. Das heißt, es geht eine bestimmte Änderung der Psyche vonstatten, die sehr wichtig ist.
11. Daher ist es in Wirklichkeit so, dass, wie viele Male und in welcher Schattierung (in einer angenehmen, normalen) ihr auch eure Bitten an Gott wiederholen würdet, so sind sie alle für den Menschen gut. Darum ist beides möglich.
12. Aber falls eintreffende Menschen nicht wissen, wofür etwas gemacht wird, ist das nicht schlimm. Weil vor allem es diejenigen machen, die auf das Sakrament eingestimmt sind. Diejenigen, die vorläufig nicht auf das Sakrament eingestimmt sind, am Sakrament aber teilnehmen, haben die Möglichkeit nachzufragen: „Wofür macht ihr das?“
13. Wenn nicht beim ersten Mal, dann ab dem zweiten Mal wird es ihnen gelingen, richtiger irgendwie in den schöpferischen Prozess der Liturgie hineinzugleiten. Das ist nicht schlimm.
14. Das heißt, danach zu streben, dass alle, die über etwas nicht Bescheid wissen können, zu berücksichtigen, kann man nicht.“
15. „Wie orientiert sich der Priester in diesem Fall besser? So, wie er es fühlt, so spricht er diese Worte. Oder die zweite Variante: zum Beispiel auf der Versammlung nachfragen?“
16. „Nein, der Priester leitet das Sakrament, und er muss es vor allem gefühlsmäßig führen. Und um seinem Gefühl maximal günstig zu folgen, soll dem Priester die vorangehende Einstimmung auf die Liturgie helfen, das heißt, der innere Zustand, die Gedanken, das, womit er sich vor der Liturgie beschäftigt.
17. Er muss für sich eine bestimmte Zeit bestimmen, wo ihm das am besten gelingt, wo er versucht, sich mit seinen Gefühlen auf die Liturgie einstimmt.
18. Und schon mit diesen Gefühlen tritt er ein. Er beginnt, die Liturgie zu leiten und folgt im weiteren natürlich seinen Gefühlen: um etwas zu sagen oder nicht. Er ist dafür auf diesen Platz gestellt, damit er dieses Sakrament organisiert.
19. Nun, Ich denke, wie ein Dirigent, der nicht mechanisch seine Hände irgendwie bewegen kann. Er beginnt doch gefühlsmäßig entsprechend seinen Empfindungen die Musik zu führen. Und bei allen Dirigenten klingt die Musik unterschiedlich. Obwohl sie das selbe Werk leiten, so wird es doch ein wenig anders klingen. So auch hier.“
20. „Ist es normal, dass der Priester zum Abschluss des Morgenkreises die Worte spricht: „Wollen wir uns in Dankbarkeit vor dem Großen Gott und der Mutter-Erde verbeugen“? Uns irritiert es, dass es den Menschen innerlich kaum gelingt, sich sozusagen gleichzeitig vor zwei Prinzipien zu verneigen.“
21. „Die eigentliche Verbeugung ist in diesem Fall vielleicht nicht unbedingt nötig. Weil eine Verbeugung eher auf einen anderen Menschen hin orientiert ist. Dass ihr die Position des Niederknieens einnehmt, dies bezieht sich auch mehr auf einen anderen Menschen.
22. Eine Verbeugung kann man im gegebenen Fall unterlassen. Es handelt sich um die innere Dankbarkeit, es soll eine innere Verbeugung sein, im Innern des Menschen. Wenn er sich gegenüber der großen Kraft der Natur verbeugt, so äußert er ihr gegenüber seine Dankbarkeit auf die selbe Weise, wie er die Dankbarkeit auch gegenüber Gott dafür äußert, was ihm in diesem Leben gegeben wird.
23. Aber im weiteren versteht er darunter, dass die von ihm geäußerte Dankbarkeit (die momentane) ihm wenig bedeutet. Dies richtet den Menschen sozusagen zusätzlich darauf aus, dass er dann mit seinen Taten diese Dankbarkeit letztendlich echt in die Praxis umsetzt.
24. Und dies ist wie der Vorhof: er stellt sich sozusagen auf eine gewisse Dankbarkeit ein, wobei er diese Stelle verlässt, an der er an der Liturgie oder an sonst noch irgendwelchen zusätzlichen heiligen Sakramenten teilgenommen hat, geht weiter, und in seinem Leben äußert er im Praktischen diese Dankbarkeit durch seine Taten.
25. Je aufrichtiger ihr euch bemüht, alles gemäß dem Gesetz, gemäß dem Letzten Testament zu machen, umso mehr wird diese Dankbarkeit auch geäußert. Ihr strebt danach, alles richtig zu machen – dadurch setzt ihr schon eure Dankbarkeit um.
26. Aber das aufrichtige Streben, dies zu machen, setzt natürlich ein inneres Lächeln voraus. Es gelingt einem nicht immer, die Gesetze der Wahrheit mit Freude zu erfüllen, weil man sich selbst überwinden muss, etwas festzuhalten, im Innern zu fangen und Negatives nicht entweichen zu lassen, das oft beeilt ist, sich zu zeigen.
27. Und ihr versucht, dies zu überwinden, irgendwie in euch festzuhalten, zu bändigen. In so einem Moment lächelt ihr bisweilen nicht. Und wenn ihr euch bemüht, dies mit einem inneren Lächeln zu machen (das heißt, ihr sucht irgendwo einen fiktiven Halt, etwas, was einem Lächeln gleichkommt), wenn ihr versucht, ein Hindernis zu überwinden, innerlich scherzend, mit der inneren Fähigkeit zu einem guten Lächeln über die Dummheiten, die bei euch in diesem Moment erscheinen, - gerade hier beginnt sich eure Dankbarkeit vermehrt zu zeigen.
28. Weil Dankbarkeit – ist etwas Gutes und das mit einem Lächeln, nicht, sich unter Zähneknirschen bei etwas überwinden. Obwohl die Erfüllung des Gesetzes, das Bemühen, das Gesetz in beliebigem Fall zu erfüllen, setzt  Dankbarkeit schon voraus.
29. Aber Dankbarkeit – ist eine gewisse Schattierung, eine gewisse innere Ausrichtung auf Freude, euer Wunsch, wirklich alles zu machen, so, wie es euch geboten wurde (im Sinne: wie vom Himmlischen Vater geboten, Anm.d.Ü.).“
30. „Kann dann anstelle der Verbeugung zum Beispiel gesagt werden: „Lasst uns Dankbarkeit äußern gegenüber dem großen Gott“? Und sollte das hier auch gegenüber der Erde ergänzt werden? Oder lieber nicht?“
31. „Auch der eigentliche Aufruf „Lasst uns Dankbarkeit äußern“ - kann fraglich sein. Weil es sowieso auf die Praxis, das A und O, das Leben, hinausläuft.
32. Die Worte sind gut, und für den Menschen ist dies sozusagen auch gut, aber das wird in der Realität irgendwie sehr spezifisch vor sich gehen. Das heißt, der Mensch muss sagen: „Ja, ich bedanke mich, danke“? Oder was soll er sagen? Es ist irgendwie komisch für ihn, irgendeine Dankbarkeit zu äußern.“
33. „Sollte man dann diesen Aufruf überhaupt weglassen?“
34. „Kann man weglassen. Wenn ihr etwas einführt, versucht euch vorzustellen, wie das im Innern des Menschen praktisch vonstatten gehen soll, was er in diesem Fall sagen kann.
35. Das Einzige, was sein kann, - er kann sich in diesem Moment bei Gott dafür bedanken, dass Er ihm das Leben gegeben hat. Vielleicht werdet ihr so eine Schattierung zusätzlich einführen. Das ist möglich.
36. Hier – ja – kann innerlich der Mensch lächelnd sagen: „Danke, ich bin dankbar dafür, was ich jetzt im Leben habe“. Dasjenige nimmt er mit Bereitschaft an und versteht, dass er dies verdient hat, dass er dies wirklich braucht, dass dies in seinem Leben wirklich eine wichtige, positive Rolle spielt, in seinem Werdegang, seiner Entwicklung.
37. Und er versteht, dass das, was er hat, - das Beste von dem ist, was für ihn ansonsten an Varianten möglich wäre (um irgendeinen Grad an Negativem in Bezug auf eine beliebige Kleinigkeit, die im Leben des Menschen, im Alltag, bei der Arbeit geschieht, auszuschließen).
38. Weil jeder Tag so etwas mit sich bringt, was einen anstrengen kann, verstimmen, oder Bedauern hervorrufen kann. Doch dieses Bedauern wegschaffen kann man nur, wenn man fähig ist, für das dankbar zu sein, was einem alles gegeben ist.
39. Wo du verstehst, dass das, was gegeben ist, - das Beste ist. Alles, wovon du träumst, ist für diesen Moment nicht das Beste. Es wird in den Träumereien als das Beste angesehen, aber die Realität ist gerade eine Bestätigung des Besten. Da dies das ist, was maximal günstig ist.
40. Das heißt, der Mensch kann in diesem Fall nicht all das voraussehen, was bei ihm mit diesem Traum verbunden ist. Deshalb kann er in diesem Fall nicht völlig verstehen, warum das, wovon er träumt, für ihn jetzt in Wirklichkeit nicht günstig sein kann. Er kann durchaus die Frage stellen: „ Aber warum? So ein Traum! Wenn ich das hätte, wenn bei mir das alles so gewesen wäre, - was wäre das herrlich!“ Aber dies ist eine sehr begrenzte Sichtweise, eine sehr begrenzte.
41. Weil jede neue Realität beim Menschen etwas öffnet, was etappenweise geöffnet werden soll. Es darf nicht seine ganze Schwäche, die er hat, geöffnet werden. Er würde sich an seiner eigenen Schwäche verschlucken. Er würde einfach den Kopf verlieren. Es bliebe ihm einfach nichts weiter, als nur zu gestehen, inwieweit nichtig er offensichtlich ist. Aber dann würde es sehr schwierig sein zu leben, dies würde ihm großen Schmerz bescheren.
42. Darum erfahrt ihr ab und zu irgend etwas über eure Schwächen, danach freut ihr euch über eure Errungenschaften, Fertigkeiten: also, wie es sich zeigt, hat dort etwas gut geklappt! Man darf nicht alles Negative über sich wissen.
43. Darum wird Schritt für Schritt nach der Überwindung einer Sache etwas weiteres geöffnet. Aber indem ihr euch ändert, ändert ihr die umgebende Realität. Und je besser ihr euch ändert, umso besser wird die Wirklichkeit.
44. Das heißt, ihr zieht allmählich etwas Interessantes in dem Maße an euch heran, wie ihr dieses Interessante verdient habt. Und nicht einfach so, zack – und es erfüllt sich das, was ihr erträumt habt. Das muss man erreichen. Und manchmal geht man lange, um es zu erreichen.
45. Darum ist es sehr wichtig, für das, was man schon hat, dankbar zu sein. Das kann man häufig machen – sich daran erinnern und besonders in einem schwierigen Moment: „Und soll ich mich dafür bei Gott bedanken, was ich jetzt habe?“
46. Wurde es schwierig, hat etwas betroffen gemacht, irgendwie berührt, irgend etwas Negatives, so kommt innerlich Empörung auf – erinnert euch: sollt ihr euch nicht bei Gott dafür bedanken, was ihr habt? Dies alles ist nämlich in Wirklichkeit das Beste, was euch gegeben wurde. Nun, einfach das Beste,  etwas anderes kann nicht das Beste sein. Dies ist all das, was ihr sehr nötig habt.
47. Wollt ihr das Nächstfolgende – dann geht zum Nächstfolgenden, und ihr werdet zum Nächstfolgenden kommen. Man muss gehen, und dieses Folgende wird sich ereignen, aber nach einiger Zeit. Hier muss man sich ein wenig beruhigen können und nicht all das andere innerhalb eines kurzen Zeitraums erwarten. Es wird sich alles ereignen! Erst recht, wo das Leben doch endlos ist...“
48. „Noch eine Frage. Ist es normal, dass der Priester vor dem Aufstieg zur Berg-Liturgie (zum Berggipfel, wo die sonntägliche Liturgie der Bergsiedlung stattfindet, Anm.d.Ü.) den Gläubigen vorschlägt, das einheitliche Gebet während des Aufsteigens zu verrichten – als Hilfe für die Mutter-Erde und die Menschen – also zwischen den Haltepausen mit Psalmen-Singen? Es irritiert, dass in der Schrift gesagt wird, dass das Gebet besser im Knien verrichtet wird, und dass einige es schwer haben, es beim Gehen zu erfüllen.“
49. „Vielleicht ist es in diesem Fall wirklich nicht ganz einfach, das Gebet völlig zu erfüllen. Wohl, wenn man aber schon innerlich irgendwie die Einstimmung darauf hat, wann die mehrjährige Praxis den Menschen einen interessanten Gebetszustand finden lässt, wo er sich besser öffnen und dem Gebet ergeben kann.
50. Unter anderen Umständen ist es etwas schwieriger, dieses Gebet zu erfüllen. Aber hier ist auch eine andere Variante von Zuwendung hin zur Erde möglich, irgendein interessantes Fragment, das ihr schaffen könnt. Und es gestaltet sich wie eine eigenartige nicht große Gebets-Hinwendung und Äußerung eurer Andacht und Dankbarkeit. So etwas kann in diesem Moment vor sich gehen.
51. Nicht etwas sehr Großes wie das ganze Gebet, dies mag kürzer sein. Das ist auch möglich – das Erschaffen solch einer Zuwendung.“
52. „Ist es in diesem Fall günstig, dass alle irgendwie organisiert sind, damit alle zum Beispiel in diesem Moment eine heilige Handlung erschaffen?“
53. „Ja, wenn alle in diesem Moment ein und dasselbe tun, vermehrt sich sofort die Kraft der Wirkung bei den Menschen, die daran teilnehmen, das heißt, die ganze Kraft wird addiert, zusammengezählt. Die Information wird dichter. Sie wirkt besser, interessanter auf den umgebenden Raum.“
54. „Das heißt, man bleibt stehen, und dann folgt der Aufruf: „Und jetzt bedanken wir uns bei der Mutter-Erde und wärmen sie?“
55. „So kann es auch sein.“
56. „Danke.“

57. „Kann ein Seminar mittels mehrheitlicher Abstimmung die Formulierung einer Frage an den Lehrer ändern, wenn der Fragesteller dieser Änderung nicht zustimmt und es sich dabei um eine persönliche Frage handelt, die nicht das Leben der Einigen-Familie betrifft?“
58. „Wenn der Fragende damit nicht einverstanden ist, so soll man so eine Frage nicht stellen. Aber wenn man in dem Seminar nicht begreifen kann, was der Fragesteller mit der gestellten Frage meint, so braucht man sie auch nicht zu stellen.“
59. „Somit verbleibt für ihn das “freie“ Mikrophon (für diejenigen, die unvorbereitete Fragen an den Lehrer stellen dürfen, Anm.d.Ü.). Verstanden.“
60. „Aber wenn die Frage unklar ist, so wird dies wahrscheinlich am Mikrophon genau so sein. Wenn er anfängt, irgend etwas zu erzählen, sage Ich: „ Habe nichts verstanden“. Hier wird es genau so sein.
61. Die einfachste Situation ist so: wenn ihr eine Frage stellt, müssen die anderen genau das Ereignis benennen, von dem die Frage handelt. Das heißt, sie waren bei den Ereignissen nicht dabei, sie haben sie nicht gesehen, aber im Anschluss an die gehörte Frage können sie das Ereignis genau wiedergeben. Wenn ihnen das gelungen ist, so heißt das, die Frage ist gelungen.
62. Falls sie anfangen, etwas zu sagen, was sich nicht auf das Ereignis bezieht, ist die Frage nicht gelungen. Das ist alles, eine einfache Formulierung. Und für denjenigen, der eine Frage stellt, ist es wünschenswert, so eine Frage zu stellen, wo allen klar sein wird, worum es geht.“
63. „Unsere Situation war so, dass wir die Frage wohl begriffen haben, aber es wurde eine andere Formulierung vorgeschlagen, zu der die Schwester sagte, dass das eine andere Frage sei.“
64. „Dann muss sie zeigen, was ihr gerade in dem gegebenen Fall als nicht richtig erschien. Vielleicht haben sie die Frage wirklich interessanter gestellt, aber dies hat ihr nicht gefallen. Oder sie hat sich einfach daran gestoßen: dies seien nicht ihre Worte und alles.“
65. „Wir sahen einige Details in ihrer Frage, die nicht zum Wesen der Frage gehörten.“
66. „Warum hat sie dann nicht zugestimmt, diese Details wegzulassen?“
67. „Sie sagte, dass ist dann schon nicht mehr meine Frage.“
68. „Es kommt vor, dass ein Mensch sich nur aufgrund von Dummheit gegen etwas sträubt. Aber es kommt auch vor – dass ein Mensch nicht zustimmt, aber er führt Argumente an. Dies ist schon eine kluge Absage.
69. Ich rufe euch zu klugen Fragen auf, wo ihr lernt nachzudenken, nicht aber einfach trotzig seid. Als ob ihr euch gegen ein Tor stemmt und dagegen presst. Das Tor öffnet sich nicht, aber ihr drückt dagegen.
 70. Zum Beispiel sieht sie, dass irgendwelche Details entnommen wurden, und man fragt bei ihr nach: „Wozu dient dieses Detail? Es sagt doch überhaupt nichts aus“. Sie sagt aber: „Lass es dort stehen“. - „Wofür?“ - „Es soll stehen bleiben“. Nun, das heißt schon, dass der Mensch sich dagegen sträubt. Er kann nicht argumentieren, überhaupt nicht, man muss das, warum auch immer, sein lassen, und das ist alles. Dies ist nicht richtig, der Zustand des Menschen ist nicht richtig.
71. Dies ist das, woran man schon arbeiten können muss. Dies ist schon, wo die Gesetze des Letzten Testamentes einsetzen, die Arbeit an sich selbst. Wo ihr euch sofort fragt: und warum sträubt ihr euch so dagegen? Und warum denkt ihr nicht nach, dass das, was vorgeschlagen wird, wirklich interessanter sein kann? Warum muss man es sofort als eindeutig wahrnehmen, dass es nicht interessant ist? Nur, weil jemand Wörter geändert hat? Aber vielleicht ist es so besser geworden?
72. Es ist hier nicht wichtig, ob diese Frage eine persönliche ist. Wichtig ist, eine interessante Frage in Bezug auf irgendeinen Umstand zu stellen. Eine maximal genaue Frage – das ist wichtig, um dieses Thema gut zu betrachten. Je genauer ihr fragt, umso einen genaueren Hinweis bekommt ihr. Dies da ist doch das Wichtige.
73. Nicht aber, ob irgendeine poetische Besonderheit dieses Autors dort erhalten geblieben ist, irgendwelche von ihm eingebrachte Schattierungen. Damit was? Habt ihr Gedichte angebracht, oder was? Hier ist das grundsätzliche Wesen wichtig.“
74. „Aber es kann eine Nuance vorkommen, die die Mehrheit für zweitrangig hält, die nicht zum Wesen gehört, aber für sie ist es wichtig, sie in der Frage zu belassen.“
75. „Dann muss sie aufzeigen, warum dies wichtig ist (weil diese Nuance über diesen und jenen Umstand etwas aussagt). Das heißt, irgendwelche Argumente müssen angeführt werden.“

76. „Ist ein Verstoß gegen die Wahrheit darin zu sehen, dass die Männer auf der Männer-Versammlung einen Verantwortlichen für den Bau eines gemeinsamen Hauses ernannt haben, ohne seine Kandidatur auf der allgemeinen Versammlung betrachtet zu haben?“
77. „Wo das auch Frauen betrachten werden?“
78. „Ja.“
79. „Und wofür?“
80. „Die Frauen haben deswegen Bedrängnis.“
81. „Die Frauen haben Bedrängnis... Sie wollen entscheiden, wer besser die Baustelle leitet?“
82. „Sie meinen, das sei eine Sache des Vertrauens ihnen gegenüber.“
83. „Eine nicht richtige Meinung. Wenn das nicht gemacht wurde, warum Mangel an Vertrauen? Mögen sie die Frage stellen, ob es seitens der Männer mangelndes Vertrauen gegenüber den Frauen sei, wenn sie ausgesprochene Männerfragen im Männer-Kollektiv entscheiden.
84. Oder sollen sie alles, was sie angeht (was von ihnen abhängt) nur in Anwesenheit von den Frauen entscheiden? Dann sind die Frauen ruhig: ihnen wird vertraut. Wenn sie auch nichts davon verstehen, aber es wird ihnen vertraut. Sie sitzen einfach da. Und was macht das für einen Sinn?
85. Die Versammlung auf ein Minimum zu kürzen – ist gewissermaßen günstig, wenn es um irgendein Moment von Organisation geht. Denn je mehr Teilnehmer anwesend sind, umso mehr die Wahrscheinlichkeit, durch verschiedene Argumente zu verwirren.
86. In der Praxis geschieht das auch so bei euch. Je mehr von euch an irgendeiner Frage beteiligt sind, umso schwieriger ist sie zu lösen. Darum ist dies besser rational zu betrachten: wofür? was wird dort entschieden?
87. Wenn es unter den Frauen Bauspezialistinnen gibt, die in einem bestimmten Maße sogar mehr als die Männer wissen und bekannt sind mit deren Arbeitsmethoden, dann ist die Anwesenheit einer solchen Frau natürlich normal. Wo sie, wenn sie die Meinungen anhört, auch irgendwelche Argumente von ihrer Warte aus anführen kann. Vernünftige Argumente, die dem angesprochenen Thema entsprechen. Es genügt aber nicht einfach ihre Anwesenheit.“
88. „Hier sehen die Frauen eine moral-ethische Frage: kann man ihm als Mensch vertrauen?“
89. „Wenn der Mensch – Mitglied der Einigen-Familie ist und fähig ist zu bauen, fähig, die Baustelle zu organisieren, braucht man hier nur die Fähigkeit des Handwerkers betrachten. Hier schon können nicht irgendwelche ethischen Bereiche angeschaut werden. Wenn es sich um ein Mitglied der Einigen-Familie handelt, so ist das dann alles normal.
90. Wenn etwas im ethischen Sinne nicht stimmt, so muss dies dann schon früher betrachtet worden sein, und das Verbleiben des Menschen in der Einigen-Familie wurde in so einem Fall zusätzlich betrachtet: warum er etwas missachtet hat, was bei ihm nicht in Ordnung ist, was er macht, um irgendwelche Schwächen zu berichtigen.
91. Aber im gegebenen Fall geht es um ein Bauvorhaben. Zur Organisation einer Baustelle  kann die Einige-Familie sogar einfach einen guten Werkmeister, der Alkohol trinkt, irgendwoher einladen. Das spielt gar keine Rolle, wenn er eine Baustelle wirklich normal leiten kann, wenn diejenigen, die dort arbeiten werden, bei ihm im Laufe dieser Bautätigkeiten etwas lernen können, irgendwelche interessante Fertigkeiten zusätzlich erwerben, die sie dann im Nachhinein selbst realisieren können. Das ist durchaus normal und zulässig.
92. Wenn aber eine Kirche gebaut wird, handelt es sich schon um eine andere Situation. Hier können nicht alle, die es nur wünschen, beteiligt sein. Es wird schon darauf geachtet, was für ein Mensch daran teilnimmt.“
93. „Dort ist der Bau eines gemeinschaftlichen Hauses gemeint, in dem auch die Durchführung heiliger Sakramente vorausgesetzt wird.“
94. „Ein gemeinschaftliches Haus – ist keine Kirche, dies ist ganz was anderes.“
95. „Dort wird auch eine Glocke auf dem Dach installiert werden.“
96. „Ein gemeinschaftliches Haus – ist keine Kirche. Es ist eindeutig – wenn eine Kirche gebaut wird. Sonst aber wird in jedem Haus ein Gebetszimmer sein. Und in jedem Haus könnt ihr euch wünschen, ein Glöckchen oder sonst noch etwas dort aufzuhängen, dies obliegt dort dem Hausherren.“

97. „Wenn ein Mitglied der Einigen-Familie ohne sichtbaren Grund während des Glockenläutens nicht betet, wäre es dann richtig, auf ihn zuzugehen, um seine Motive zu erfahren und danach die Irritation auf der Versammlung individuell zu thematisieren?“
98. „Nein.“

99. „Eine Männer-Versammlung hat die Entscheidung getroffen, dass alle Männer der Einigen-Familie fünf Minuten vor Liturgie-Beginn in der Kirche erscheinen sollen. Kann man die Frage stellen, ob die Brüder, die ohne Entschuldigungsgrund nicht zur abgemachten Zeit erschienen sind, in der Einigen-Familie bleiben können, oder nicht?“
100. „Das ist so möglich. Wenn im Innern der Einigen-Familie irgendeine Regel eingeführt wird, muss man ihr folgen. Wenn sich jemand ohne ernste Begründung weigert, sie zu befolgen, darf er nicht in der Einigen-Familie sein.
101. Eine Sache ist es, wenn ihr allmählich zu dem Verständnis gelangt, dass irgendwelche zusätzliche Bemühungen sinnlos sind, und ihr dann zusammen entscheidet, ob ihr weiterhin diese Bemühungen unternehmen müsst, oder nicht. Aber das entscheidet ihr mit der Zeit in der Einigen-Familie.
102. Aber wenn die Einige-Familie zu einem bestimmten Zeitpunkt irgendein bestimmtes Verhalten, irgendwelche gemeinsame Bemühungen, festgesetzt hat, die man auf irgendeine Weise organisiert unternehmen soll, so müssen die Mitglieder der Einigen-Familie das so machen.
103. Wenn sich jemand weigert, so wird dann tatsächlich die Frage gestellt: warum muss man dann in der Einigen-Familie sein, wenn man nicht wünscht, die in der Einigen-Familie festgesetzten Regeln zu erfüllen, seinerseits nicht der Wunsch vorhanden ist, sie zu erfüllen, zu befolgen?
104. Die Einige-Familie ist eure Organisation, die innere Organisation. Wo es nicht zulässig ist, dass jedermann so lebt, wie es ihm einfällt. Es gibt bestimmte Lebenselemente, wo jeder es so macht, wie es gerade kommt, aber da, wo es eine Organisation gibt, wo eine gemeinsame Teilnahme vorausgesetzt wird, können unvermeidlich diese oder jene Regeln entstehen. Einfach unvermeidlich.“

105. „Frage eines Handwerkers. Er stellt Fässer her, hat eine eigene Werkstatt und Aufträge im Rahmen der Einigen-Familie. War es für ihn richtig, den Wirtschaftsrat nach dessen Argumenten zu fragen, warum er für Frühling und Sommer in eine kommunale Brigade abgeordnet wurde? Oder sei so ein Verhalten seinerseits mangelndes Vertrauen gegenüber den Menschen, die für die wirtschaftliche Tätigkeit in der Einigen-Familie verantwortlich sind?“
106. „Es wäre gut, dass diejenigen, die einen Handwerker zu irgendeiner anderen Arbeit beordern, ihm dies sofort zusätzlich erklären, wofür das gemacht wird. Nicht einfach so: „ Du arbeitest morgen dort“ - und das ist alles.
107. So ist es nicht richtig, mit seinen Mitmenschen zu kommunizieren. Wenn man sich in diesem Fall an einen Böttcher wendet, damit er irgendeine andere Tätigkeit anfängt, muss dann sofort erklärt werden, wofür und warum man so entschieden hat, worin der Wert dieser Bemühung zu sehen ist.
108. Und der Böttcher muss dem dann natürlich vertrauen. Sogar, wenn es ihm scheint, dass diese Entscheidung nicht ganz vernünftig ist, muss er vertrauen und ihr Folge leisten, wobei er im Nachhinein versucht zu entscheiden, ob es zulässig war, seine Tätigkeit an dem anderen Platz weiterzuführen. Das heißt, er muss weiter irgendwelche Argumente heranziehen, inwieweit er dies für unklug hielt.
109. Nicht einfach feststellen: „Ich bin doch ein Böttcher“. Na und? Unter euch gibt es viele Maler, aber bisweilen fügt es sich nicht so, dass sie malen, und sie müssen ihre Pinsel und sonst etwas liegen lassen, nur weil sie ein Haus bauen müssen, oder eine Wasserleitung...
110. Also, davon gibt es jetzt so viel, und es ist nicht immer angebracht für jedermann, dass er auf seinen beruflichen Möglichkeiten besteht.“
111. „Aber in der Situation war es richtig zu fragen? War dies eine zulässige Handlung?“
112. „Wenn man ihm nichts erklärt hat, konnte er fragen, ja.“

113. „Würde es richtig sein, auch weiterhin meine vermisste Tochter zu suchen? Wir suchen nach ihr seit zwölf Jahren, Hoffnung existiert. Wenn ich jetzt in diesem Fall als Mutter gefühlsmäßig diese Notwendigkeit nicht mehr verspüre, sind dann nur meine Gebetshilfe und guten Wünsche ausreichend für sie?“
114. „Suche setzt nicht etwas Ungreifbares voraus. Suche setzt irgendwelche konkreten Bemühungen voraus. Jede konkrete Handlung kann zusätzlich bedacht werden und zwar von der Position aus, inwieweit angebracht sie in diesem Fall ist, für inwieweit vernünftig ihr diese Bemühung haltet.
115. Und wenn ihr ein konkretes Vorgehen für vernünftig und notwendig haltet, könnt ihr das unternehmen. Aber nicht die Frage mit der Erwähnung des Wortes “Suche“ betrachten, wo etwas gemeint wird, was unklar ist.
116. Das Gebet ist immer gut, immer gut. Hoffnung auf etwas Gutes, Interessantes ist immer gut. Wenn ihr beginnt, gute Gedankenbilder, interessante Gedankenbilder zu gestalten, so ist das immer gut.
117. Aber eine konkrete praktische Bemühung ist verbunden mit der zusätzlichen Überlegung, ob diese Bemühung angebracht ist. Inwiefern zu sehen ist, dass dies im gegebenen Fall notwendig ist.
118. Das heißt, wenn ihr fragen würdet, ob man sich nun einfach in die Taiga aufmachen  sollte und laufen, laufen, laufen... dies kann sich als unangebracht erweisen.
119. Oder es kann auch sonst etwas unangebracht sein. Es kommt auf die Situationen an, in denen ihr euch befindet, es kommt auf das an, was vermutet wird, dies muss man schon im Detail betrachten.“
120. „Wenn ich darf, füge ich noch etwas hinzu: die Mutter hat sich an staatliche Stellen  gewandt, von außerhalb um Hilfe gebeten.“
121. „ Nun, das kann schon sinnlos sein.“
122. „Danke.“
123. Gut. Machen wir Schluss. Ich wünsche euch Glück. Bis zum nächsten Treffen.“

Girlande

Kapitel  7

Das Treffen mit dem Lehrer im Tal der Verschmelzung am Sonntag, dem fünfundzwanzigsten Mai.
2. „Lehrer, ist es richtig, dass ich in der Liturgie nicht die Psalmen einbeziehe, in denen die Wörter “Halleluja“ und “Amen“ vorkommen, da bei Chormitgliedern so ein Eindruck entstand – seit der Lehrer vormals darauf hingewiesen habe, diese Wörter in Psalmen nicht zu verwenden. Meiner Erinnerung nach wurde es erlaubt, sie in den alten Psalmen gelten zu lassen, sie aber nicht in den neuen Psalmen zu verwenden. Und wenn wir manchmal in der Liturgie alte Psalmen einreihen, ist das dann vielleicht ein Verstoß gegen das von Dir Gesagte? Sollte man vielleicht die alten Psalmen überhaupt ausschließen?“
3. „Sie können ausgeschlossen werden. Besser ist es, Wörter zu verwenden, die klare Bilder übermitteln, die nicht einfach von irgendwoher entlehnt sind, sondern die deutlich dabei hilfreich sind, innere Bilder zu formen. Solche Wörter sind für den Menschen wirksamer. Es ist besser, so etwas zu verwenden.“
4. „Und wenn es da auch fremdsprachige Psalmen mit kurzen Texten in russischer Version gibt, ist es dann günstig, solche Psalmen einzuführen?“
5. „Wenn Wörter erklingen, die verständlich sind und den Zuhörern helfen, ein Bild zu formen, so ist es dann nicht wichtig, woher sie entnommen und übersetzt sind.
6. Hauptsache, es ertönen verständliche Worte. Nicht, dass etwas damit gemeint wird und Unbekanntes gesungen wird, sondern wo jedes Wort ein Bild erschafft.“
7. „Singt man dann in diesem Fall einfach die russische Version?“
8. „Ja, das ist besser.“
9. „Und dann besser nicht in einer Fremdsprache singen?“
10. „Es ist besser, wenn alle es verstehen. Und damit jedes Wort sofort eine Bilderkette, die sich beim Menschen entwickelt, in Gang setzt. Das ist am günstigsten.“
11. „Danke. Und ist es richtig, grundsätzlich bei heiligen Handlungen insbesondere das Wort “Amen“ nicht zu benutzen, zum Beispiel nach der Liturgie oder nach dem Gebet?“
12. „Das ist nicht prinzipiell so. Ich kann nicht sagen, dass man es nicht darf. Wenn jemand das aus Gewohnheit oder irgendwie intuitiv plötzlich sagt, nun, meinetwegen. Aber Ich kann auch nicht sagen, dass man es sagen soll.“
13. „Ist klar. Noch etwas, aus Deinen Antworten haben wir verstanden, dass Gott unsere Verbeugung nicht braucht und dass sie mehr an den Menschen zu richten sind. Aber darüber hatten wir ein unterschiedliches Verständnis. Eine Meinung lautete – dass man sich vor Gott grundsätzlich nicht verbeugt, sondern nur vor Menschen.“
14. „Aber eine Verbeugung bedeutet ja, dass ihr euer Haupt in eine konkrete Richtung beugt, ihr verbeugt euch in irgendeine Richtung. Was soll dann bedeuten, sich vor Gott zu verbeugen, wenn Er überall ist?“
15. „Zum Beispiel verbeugt man sich nach dem Gebet.“
16. „Ja, aber ihr beugt sozusagen vor Ihm den Kopf, aber Er ist auch hinter euch. Womit wendet ihr euch dann an Ihn? Vor Ihm kann man sich so nicht verbeugen.
17. Eine Verbeugung vor Gott heißt, wenn der Mensch diese Andacht vor Ihm mit seinem ganzen Wesen, seinem Leben, äußert. Das heißt, er ist andachtsvoll, er respektiert und achtet Seinen Namen in sich.
18. Nur an den Schritten, den Handlungen des Menschen, kann man sehen, ob er andächtig vor Gott ist, oder nicht. Sonst aber nicht...“
19. „Wir haben den Wunsch, uns zu verbeugen, wenn wir eine Kirche betreten.“
20. „Ihr verbeugt euch vor der Kirche, vor diesem Raum, ihr verbeugt euch vor dem Geist dieses Tempels. Deswegen verbeugt ihr euch nicht, wenn ihr in die Mitte des Tempels tretet, sondern ihr macht das beim Betreten, dort, wo ihr hineingehen möchtet. Das heißt, ihr wendet euch sofort an den gesamten Geist, der sich vor euch befindet.“
21. „Wenn man sich nach dem Gebet bekreuzigen und verbeugen möchte, sollte man sich in diesem Fall  nicht verbeugen?“
22. „So, wie der Mensch es hier selbst wünscht. Dies wird mehr für ihn nötig sein. Aber darin eine Verbeugung eben vor Gott zu sehen, - das wird nicht ganz richtig sein. Wenn jemand es selber wünscht, sich zu verbeugen, so mag er das tun. Das ist sein innerer Wunsch, ein inneres Bedürfnis, das er vielleicht nicht völlig versteht, aber es hat seinen Sinn. Das ist möglich. Nicht aber, dass er es schon geschafft hat, sich vor Gott zu verbeugen.“
23. „Dann ergibt sich daraus, dass der Priester überhaupt niemals dazu aufrufen soll, sich vor Gott zu verbeugen? Und er kann zu Verbeugung vor der Kirche oder dem Altar aufrufen?“
24. „Ihr verbeugt euch voreinander und vor dem, was der Priester bildhaft erschaffen kann, - dies ist zulässig, euer Respekt, eure Achtung.“
25. „Gut. Während des Morgenkreises bitten wir Gott um Segen und erheben unsere Hände. Können wir uns in diesem Fall um ein einheitliches Bild des inneren Verhaltens kümmern (zum Beispiel, dass Glückseligkeit fließt und unsere Seelen erfüllt)?“
26. „Nein, nein.“
27. „Jeder stellt sich etwas vor, was er kann?“
28. „Ja, ja, ja. All das Gute, was sich der Mensch in dem Zustand vorstellt, er versucht, sich vertiefend etwas vorzustellen. Dies genügt. Die notwendige  Qualität der Energie wird schon unbedingt aktiviert.
29. „Und wenn jemand in diesem Moment Gott preisen möchte, kann er den Vater preisen?“
30. „Ja, ja.“
31. „Noch ein Aspekt. Du hast uns einmal gesagt, wie man Gott richtig preisen soll: „Gelobt sei Du, oh Herr! Gelobt sei Du, oh Barmherziger! Gelobt sei Du, der Lebendige und Wahrhaftige!“ Und die Menschen erinnern sich noch daran, dass es dabei richtig wäre, zum Beispiel anfangs hinzuzufügen: „Großer und Allesliebender Vater“ und am Ende: „Unser Großer Gott“, und danach noch dreimal die Worte sagen: „Möge es so sein“.“
32. „Nein, das ist nicht nötig. Es ist auch ohne Ergänzungen möglich.“
33. „Ist klar. Danke.“

34. „Es ist bei mir so geschehen, dass sich in meinem Bewusstsein Körper und Seele getrennt haben, im Fühlen. Meine Natur war verschlossen, ich fühlte, dass ich nicht die Energie der Erde habe.  Aber es herrschte der Zustand von Liebe und Glückseligkeit. Und ich fühlte, dass dies aus der Seele kommt, und ich konnte diese Energie nicht verteilen, weil ich von der Erde nichts entnehmen konnte. Ist das meine Krankheit, soll ich mich behandeln lassen? Oder handelt es sich um irgendeine nicht richtige Erfahrung? Ist so etwas in diesem Leben überhaupt möglich?“
35. „Ich habe einige Wörter nicht gehört, und die Frage ist nicht ganz klar. Warum sprichst du von einer Krankheit? Wofür?“
36. „Weil mir gesagt wurde, dass ich Lücken beim Studieren der Schrift habe (gemeint ist das Letzte Testament, Anm.d.Ü.), und dass es in diesem Leben nicht möglich sei, Körper und Seele separat zu verstehen. Ich verspürte Handlungen, ihre Wirkung separat. Aber sie sind in mir sehr verschmolzen...“
37. „Was bedeutet das - “separat und verschmolzen“? Separat – heißt trennen, und verschmolzen – heißt schon zusammen, nicht getrennt. Im Verschmolzenen ist alles vorhanden, dies verläuft einfach in Zusammensetzung.
38. Um etwas Getrenntes gut zu verstehen, muss man es völlig trennen. Und dann kannst du genau begreifen, was das an sich ist – dieses Separate. Sonst aber kann es dir wie etwas Separates vorkommen. Es geht einfach  ein Spiel verschiedener Verständnisse und Begriffe, die du in diesem Fall verwendest, in deinem Bewusstsein vonstatten.
39. Aber die Menschen benutzen oft Termini am nicht ganz genau rechten Platze nur aufgrund des Verständnisses, zu dem sie im gegebenen Moment fähig sind. So benutzen sie auch diese Begriffe. So hast auch du jetzt über etwas gesprochen, was nicht ganz exakt bezeichnet wurde.“
40. „Wenn in mir ein Strom von Liebe und Dankbarkeit war, so war dies ein Gefühl , als würde ich explodieren, wenn ich dies nicht mit jemandem teilen würde. Mein Körper bebte, ich spürte, dass ich an der Grenze zwischen Leben und Tod war. Und einerseits ging es mir gut, ich verspürte es so, dass ich alles um mich herum liebte. Das taucht auch jetzt in mir auf...“
41. „Du stellst dir die Welt sofort vor und versuchst, diese Liebe der Welt weiterzugeben.“
42. „Ist das aber normal?“
43. „Natürlich.“
44. „Heißt das, dass ich nichts damit machen muss?“
45. „Die Möglichkeit zu lieben loszuwerden?“
46. „Habe ich mir vielleicht etwas sozusagen egoistisch ausgemalt, ausgedacht?“
47. „Vielleicht, du hast es ausgemalt. Und was? Dies ist auch normal. Du machst das, was du als etwas Gutes verstehst. Das ist schon normal.
48. Gleich, nachdem du darüber hinauswächst, werden bei dir neue Details erscheinen, die du auf eine andere Weise zu verstehen beginnst. Du wirst beginnen, dich anders zu verhalten. Das wird auch ein normaler Entwicklungsprozess sein.
49. Ich habe in deinen Worten nichts vernommen, was schädlich sein kann. Nun, du spürst das, meinetwegen. Du willst diese Gefühle, die dich so übervoll machen, irgend wohin verströmen. Nun, stell dir diese Welt um dich herum vor und versuche, ihr dies alles zu geben. Versuche, die Erde zu waschen, stell dir diese Liebe als Wasser vor, mit dem du alles abwaschen kannst, irgendeinen Schmutz, der irgendwo erschienen ist, abwischen.
50. Etwas beunruhigt dich vielleicht, du erinnerst dich an einen leidenden Menschen – versuche, ihn mit dieser Glückseligkeit zu umhüllen. Du kannst diese Ströme lenken wohin du willst, dies wird überall am Platze sein.“
51. „Und verstehe ich das richtig, dass, je mehr ich die Verbindung mit der Erde halten werde (zum Beispiel  naturbezogene Gefühle öffnen eine große Verbindung mit der Erde, und der Körper nimmt die stoffliche Kraft in sich auf), umso größer ist diese stoffliche Kraft, umso voller kann ich die Glückseligkeit in die Welt gießen? Sind das normale Empfindungen?“
52. „Ist normal.“

53. „Lehrer, es kommt mir so vor, dass, wenn ich mich dem Klang irgendwelcher meiner Naturgefühle hingebe, so wird das Bewusstsein etwas unklar, und ich habe Angst wegen meiner Äußerungen.“
54. „Und was für Äußerungen? Wenn dich konkrete Äußerungen verunsichern, dann frage darüber nach.“
55. „Ich verstehe, dass ich beginne, von diesem Menschen abhängig zu werden. Ich möchte mit ihm kommunizieren, ich möchte ihn mehr sehen. Ich fürchte mich davor, dass ich aufdringlich sein könnte.“
56. „Aufdringlichkeit – bedeutet irgendwelche konkrete Handlungen. Der Wunsch zu kommunizieren – ist ein normale Wunsch. Wie denn anders? Wie kann man sich austauschen ohne den Wunsch?
57. Natürlich kann man sich ohne den Wunsch unterhalten, aber das wäre irgendeine trockene Kommunikation, was vielleicht sogar leicht lästig werden könnte. Aber wenn die Kommunikation mit Wunsch vonstatten geht, so ist das gut. Daher ist dieser ursprüngliche Ansatz – der Wunsch, mit jemandem zu kommunizieren – an sich gut.
58. Wie du das aber verwirklichen wirst – muss man weiter schauen. Es gibt normale Handlungen, aber es gibt auch solche, die ein wenig zu korrigieren sind, bloß ein bisschen anders zu machen sind. Man muss lernen, das zu betrachten, nicht aber einfach alles, was mit diesem Wunsch verbunden ist, zu unterlassen.
59. Darum ist der Wunsch – gut. Weiter muss man schauen. Du machst Schritte und analysierst, schaust, welcher der Schritte, die du aus dem Wunsch heraus unternommen hast, bei dir Irritation hervorrufen.
60. Dann kann man schon konkret schauen, ob es angebracht war, gerade so zu handeln, oder eben eine Übertreibung war. Und im weiteren lernst du, berichtigst dich. Das ist ein normales Verhalten.“

61. „Lehrer, ich als verheiratete Frau verzichte auf die Kommunikation mit einem guten Freund, um bei meinem Mann keine Spannungen zu erzeugen. Für meinen Mann war er nicht interessant. Und wenn ich mich mit dem Freund unterhielt, hat dies meinen Mann in Anspannung versetzt.“
62. „Je nach dem, in welchem Fall du kommunizierst.“
63. „Ich hatte Kontakt durch SMS.“
64. „Wenn das heimlich gemacht wird, wird das natürlich Anspannung erzeugen.“
65. „Nein, ich habe das offen gemacht. Ich sagte zu meinem Mann: „Wenn dich etwas bedrängt, so kannst du es sehen und mir sagen, welches Verhalten dich stört.“
66. „Aber er war dagegen oder nicht?“
67. „Dagegen.“
68. „Will er nicht, dass du auf diese Weise kommunizierst?“
69. „Will er nicht.“
70. „Du darfst das nicht initiieren. Aber wenn eine Frage an dich gerichtet wird, muss man sie beantworten.“
71. „Es hat sich bei mir so ergeben, dass ich irgendwelche Spannungen mit meinem Mann nicht lösen konnte...“
72. „Ja, wenn er nicht die richtigen Bemühungen aufbringt, ist es für dich schwierig, das allein zu tun.“
73. „Es war für mich sehr schwierig, ich habe mich in eine Sackgasse manövriert...“
74. „In eine Sackgasse? In welche Sackgasse? Es gibt keine Sackgassen. Welche Sackgasse?“
75. „Ich konnte nicht begreifen, was ihn so in Anspannung versetzt hat. Das heißt, er kann es mir nicht vermitteln.“
76. „Das ist keine Sackgasse, es ist einfach in diesem Moment dieser Bereich nicht zu lösen. Du kannst es nicht verstehen, wenn er dies nicht will. Nun, dann eben nicht. Du gehst weiter, stehst nicht in einer Sackgasse. Eine Sackgasse setzt voraus, dass du dich in eine Ecke verkriechst und das war's, und nirgendwo geht es weiter. Dieses Detail lässt sich einfach momentan nicht lösen.“
77. „Und wenn viele Details sich nicht lösen lassen, nicht voran gehen...“
78. „Du gehst da weiter, wo sie funktionieren. Es gibt eine Menge davon, was man lösen kann. Und eine Menge davon, was jetzt nicht gelöst werden kann. Aber das ist kein Problem. Nun, wird es nicht gelöst, so ist es eben so. Hauptsache, du bemühst dich weiterhin richtig und gehst weiter. Aber du bemühst dich, alles richtig zu machen.“
79. „Aber letztendlich kam es dazu, dass wir die Verantwortung füreinander abgelegt haben (gemeint ist Scheidung, Anm.d.Ü.). Kam es so weit, dass mir einfach meine Geduld nicht gereicht hat?“
80. „Der Bund zweier Menschen, von Mann und Frau, ist nur dann harmonisch und die Aufrechterhaltung dieser Einheit nur möglich, wenn sich beide Seiten richtig bemühen. Und wenn dieser Einsatz nicht richtig angewendet wurde, oder erst recht, wenn sich jemand überhaupt nicht bemüht, so wird es keine Verbindung sein. Sie wir tatsächlich nicht existieren.
81. Insofern musst du schauen, ob du deinerseits alles richtig gemacht hast. Wenn du alles getan hast, nun... gehst du weiter.“
82. „Ich bedanke mich sehr.“

83. „Lehrer, wenn es in der Einigen-Familie einen Verstoß gegeben hat (ein Bruder hat einen anderen geschlagen) und keiner hat die Frage über den Verstoß thematisiert, muss dann der Mensch, der geschlagen wurde, dazu eine Frage stellen?“
84. „Es wäre gut, das anzusprechen, denn dies ist schon mit etwas sehr Grobem verbunden, was unter euch Gläubigen grundsätzlich nicht zulässig ist. Es handelt sich um einen ernsten Verstoß, und es wäre wünschenswert, dies schon zu betrachten.“

85. „Ich kann meine Irritation nicht verarbeiten, was die Durchführung des Morgenkreises angeht. Erst lobpreisen wir Gott, dann die Brüder und Schwestern, danach die Mutter-Erde. Ich verstehe es aber so, dass man zuerst Gott lobpreisen sollte, dann die Mutter-Erde und erst dann die Brüder und Schwestern.“
86. „So ist es richtiger.“
87. „Die zweite Variante, ja?“
88. „Ja. Anfangs die Basis, und dann... Und warum die Mitmenschen preisen?“
89. „Vielleicht habe ich das nicht richtig formuliert. Sich bei ihnen bedanken, sie besingen...“
90. „“Bedanken“ und “besingen“ - sind verschiedene Nuancen.“
91. „Wahrscheinlich habe ich mich nicht richtig geäußert.“
92. „Gesundheit, Glück und Standhaftigkeit und so weiter zu wünschen – nun, das ist schon normal. Aber besingen, lobpreisen... Lobpreis euch, Brüder, Lobpreis euch, Schwestern...“ - lächelte der Lehrer.

93. „Mein Sohn ist fünf Jahre alt. Er liebt es sehr zu fantasieren, und er reagiert sehr emotional auf seine eigenen Fantasien. Er kann sich das manchmal einbilden (nicht einbilden, sondern glauben), dass er kleine Zwerge und Feen kennenlernt. Er ist mit ihnen befreundet und erzählt davon anderen Kindern. Es bedrängt mich, dass er deswegen oft lange und heftig weinen kann, weil das nicht in Erfüllung geht, was er sich selbst eingebildet hat. Zum Beispiel hat ihn ein kleiner Zwerg nicht besucht, oder er hat erwartet, dass ihm der Zwerg etwas schenken würde...“
94. „Du musst solche Erklärungen finden, die es ihm ermöglichen, diese Situationen zu mildern. Zwerge können nicht immer sichtbar sein. Man kann verschiedene interessante, besondere Erklärungen finden, die seine Sorgen durchaus erleichtern können. Sonst kann man natürlich seine kleinen Kinderchen in ernste unangenehme Momente hineinbringen.“
95. „Verstehe ich es richtig, dass ich ihm nicht völlig ausreden soll, dass Feen und Zwerge existieren?“
96. „Ja, so soll man es nicht machen. Und mit einmal nehmen sie sie wahr... Wie wirst du ihnen das ausreden? Dass du sie nicht siehst, - bedeutet doch nicht, dass sie nicht existieren. Das wäre ein Ding, wenn es sie gibt! - lächelte der Lehrer. -
97. Aber diese Unsichtbaren – so etwas kann es durchaus geben. Wahrscheinlich handelt es sich um irgendeine andere Welt, die für das menschliche Auge unsichtbar ist, eine andere Form von Schwingungen. Licht erscheint nämlich spezifisch mittels irgendwelcher Vibrationen, mittels des Informationsfeldes. Wenn es geändert wird und auf solche Weise geändert wird, dass seine Charakteristika nicht mit der Wahrnehmung des Menschen zusammenfallen, wird das nicht sichtbar sein, obwohl es in der Nähe ist.
98. Das sind Gesetze, die der Mensch letztendlich natürlich erkennen wird. Aber es gibt sie ungeachtet dessen, ob der Mensch sie kennt oder nicht. Also, warum sollte es nicht möglich sein, dass sie (die Zwerge) sie nutzen könnten und nicht Leute verblüffen, sondern ihr eigenes Leben führen. Nicht verschrecken, nicht verwirren, nicht überflüssig Aufmerksamkeit auf sich ziehen. So können sie leben.“

99. „Vissarion, falls Du natürlich kannst, so höre mir zu, halte nicht mein Kindergeplapper an. Ich versuche etwas zu sagen. Ist unsere Zeit begrenzt? Ich kann nämlich nicht so kurz und knapp Fragen stellen, so, wie Du es sagst. Mir gelingt es nicht. Darum frage ich, wie lange ich reden darf: zwei, drei, fünf Minuten?“
100. „Ich kann den Gesprächsfaden verlieren. Meine Wahrnehmung wurde kompliziert. Wenn Mir etwas nicht prägnant gesagt wird, schalte Ich ab und gehe in eine andere Welt. Das wird Mir leicht fallen. Schau, riskiere es.“
101. „Ich beginne sofort mit dem Frischesten. Am Donnerstag war gerade...“
102. „Über die Versammlung, wo du hinkamst und dich betrunken hingesetzt hast, ja?“
103. „Nun, ich erzähle weiter, wenn ich darf. Verstehe ich es richtig oder nicht? Angenommen, ich sehe – da sitzt ein chronischer Alkoholiker, von weitem stinkt er schon. Aber ich komme sowieso auf ihn zu, kann mich mit ihm normal unterhalten. Was ist das, sind wir beide gleichermaßen schmutzig?“
104. „Wenn du mit ihm reden willst, so rede. Das ist nicht verboten.“
105. „Und dass er stinkt?...“
106. „Es ist ja nicht wichtig, nach was er ausdünstet. Mag er nach Hund, mag er nach Schwein-, mag er nach Mist riechen – unwichtig. Wenn du mit diesem Menschen reden möchtest und er sich da vor dir befindet – bitte. Das ist ein normaler Wunsch: er ist ein Mensch.“
107. „Ja, so denke ich doch auch.“
108. „Aber es können andere Umstände vorkommen: ist es normal, betrunken in eine Kirche zu kommen? Nein, das ist nicht normal.“
109. „Um die Kirche geht es nicht.“
110. „Abhängig davon, wohin du planst zu gehen und in welchem Zustand du hingehen wirst, können unterschiedliche Hinweise entstehen, die Ich dir geben könnte.
111. Weil in dem einen Fall ist dies eine normale Erscheinung, in einem anderen Fall (wo du beginnst, Menschen, zu denen du hinkommst, in gewissem Maße zu kränken, wobei du ihrerseits normale Aufmerksamkeit und Verständnis dir gegenüber erwartest) ist dies schon eine egoistische Vorgehensweise.
112. Zunächst gehst du hin und kränkst diese Menschen und erwartest dir gegenüber ein gutes Verhältnis. Dieses Verhalten von dir ist schon nicht richtig. Daher achte darauf, wo du eintrittst und in welchem Zustand du eintrittst.
113. Du bringst nämlich den Menschen deine Achtung entgegen, du willst diese Achtung äußern. So mach das auch wirklich, äußere vor allem deine Achtung. Aber denke nicht darüber nach, ob du geachtet wirst.
114. In dem Maße, wie du wirklich richtig die Umgebung achten wirst, in dem Maße wird  unvermeidlich deren Achtung dir gegenüber entstehen. Das ist ein Gesetz.
115. Wenn diese Achtung dir gegenüber nicht aufgebracht wird, sie nicht zurückgeflossen ist, so hast du sie folglich deinerseits noch wenig geäußert. Somit ist die Zeit noch nicht gekommen, das heißt, du hast die Welt um dich herum noch nicht genügend mit diesen deinen achtsamen Äußerungen erfüllt. Habe Ich dich nicht verwirrt?“
116. „Nein-nein, ich verstehe alles ganz genau. Weißt Du, ich hatte nicht das richtige Verständnis. Ich habe gerade gelesen: „Den Menschen annehmen und lieben, so, wie er ist“.“
117. „Hier hast du es. Aber du wendest diese Regel nur direkt gegenüber den anderen an. Dies ist der Appell an dich – nimm die Menschen so an, wie sie sind. Nicht ein Appell auf die anderen hin.
118. Nicht, dass du irgendwo so, wie es dir einfällt, hinkommst und wartest: „Nun, jetzt nehmen sie mich so an, wie ich bin. Sie werden mir zu essen geben, mich wärmen, sie werden alles machen, was nötig ist. Eine Massage, sie werden mir die Fersen kraulen und... alles ist wunderbar. Das sind echte Gläubige!“
119. So habe Ich Mich nicht an dich gewandt. Ich habe dir folgendes gesagt: nimm die Menschen so an, wie sie sind. Sie vertreiben dich, du aber kraule ihnen die Fersen, lächle.“
120. „Beim nächsten Mal werde ich es auch so machen.“
121. „Dann wirst du mich in keiner Weise betrüben, wenn du dich bemühst, es so zu machen.“
122. „Ich bemühe mich, ich habe mich so weit bezwungen, wie ich konnte. Aber ich wurde natürlich ein bisschen traurig und fing an, ein wenig emotional zu werden.“
123. „ Ja.“
124. „Stell Dir vor, als ich die Hand sah, die mich am Ohr packte und es wirklich abreißen wollte, da war ich so verwundert... Dann ließ die Hand los und wieder und wieder riss sie daran. Nun, denke ich, jetzt reißt man es mir ab. Dann denke ich: „Herr, segne diesen Unglücklichen“ - und sofort danach verschwand er aus der Tür.“
125. „Siehst du, alles ist normal.“
126. „Alles geht wie es gehen muss. Und noch eine Frage. Ein alter Mann bat mich, die Frage zu stellen: wie lange wird es andauern, dass jemand die Wahrheit mit zwei Löffeln isst, die anderen aber bekommen nur die Krumen vom Tisch, und das nicht jeden Tag?“
127. „Weißt du, die Wahrheit mit Löffeln zu essen, das heißt nicht, satt zu werden. Wenn man jede Krume vom Tisch aufsammelt, beginnt man, jede Krume zu  schätzen. Und sie wird bei weitem besser verdaut. Man kann manchmal bei weitem mehr verstehen, wenn man nur Krumen erhält, als wenn man mit Löffeln isst.
128. Wenn du viel isst, kann etwas herunterfallen, kann versehentlich etwas irgendwohin verschüttet werden, beschmiert werden, mit einem Lappen weggewischt und beiseite gelegt werden. Die Wahrheit wird auch so auf verschiedene Plätze verteilt werden, wenig davon wird wahrgenommen werden. Darum jedem das Seine.
129. Schaut, wieviel Wohlwollen auf einmal zu euch kommt“, - richtete der Lehrer die Aufmerksamkeit auf den stärker werdenden Regen.
130. „Da ist er, Segen ergießt sich! Gott sei Dank!“
131. „Sieh, wie herrlich!“
132. „Gelobt sei Gott, der Lebendige, der Wahre! Vissarion, Dank Dir. Danke!“
133. „Deshalb müsst ihr nicht in Verwirrung geraten: wer was bekommt. Es ist unmöglich, allen das Gleiche zu geben und braucht auch nicht gegeben werden: alle Menschen sind unterschiedlich. Und ihr müsst lernen, das aufzubewahren, was ihr bekommt, das zu lieben, zu schätzen, euch bemühen, dies vollkommen zu erkennen, soweit die Kräfte reichen. Dann wird noch etwas Weiteres gegeben werden.
134. Das heißt, ihr müsst nicht darauf achten, was wem gegeben wird. Ihr müsst lernen, das zu verwenden, was euch persönlich gegeben wird. Dessen würdig sein, was euch gegeben wird. Und verstehen, dass das, was euch gegeben wird, - ist das günstigste Maximum, das für euch in diesem Moment angemessen ist. Das Andere... wird für euch überflüssig sein.“
135. „Ja, Vissarion, ich verstehe. Und weißt Du, es gibt noch eine Frage, die wie ein schmerzhafter Nagel in meinem Herzen sitzt. Nimm bitte den Kummer von meinem Herzen. Schau, es gibt die Kirche Des Letzten Testaments. Du bist nämlich gekommen, um die Kirche des eigentlichen Letzten Testaments zu gründen? Und alle Menschen der gesamten Zivilisation werden zu Adepten dieser Kirche. Verstehe ich das richtig?“
136. „Kirche – das ist die Gesamtheit der Menschen. Es gibt einen einfachen Begriff: „Da, wo Zwei oder Drei in Meinem Namen zusammen sind, da bin Ich mitten unter ihnen, dort ist Meine Kirche.“
137. Das heißt, wenn ihr zusammen das Gesetz Gottes erfüllt, dieses eine Gesetz, es annehmt, - so erschafft ihr durch euer Leben auf der Erde diese eine Kirche. Das ist kein Tempel. Darf man nicht mit Kuppeln/Türmen verwechseln.“
138. „Ich verstehe das alles. Die Kirche – das sind die versammelten Menschen, ja?“
139. „Ja, das ist so ein einheitliches Wesen, wo viele-viele Menschen die eine Wahrheit erfüllen. Dies gerade ist der Haupt-Tempel Gottes. Weil Sein Geist inmitten ihnen beginnt, markant zu pulsieren, anwesend zu sein, in der umgebenden realen Welt zu erscheinen.“
140. „Das alles kann man als Kirche bezeichnen, ja?“
141. „Das kann man als Kirche bezeichnen, ja. Man muss gerade sie bauen können. Nun, das alles hängt davon ab, wie ihr zu kommunizieren beginnt. So auch baut ihr sie.“
142. „Jetzt sind innerhalb der Kirche solche Gruppierungen zu sehen, die beeilt sind, sich Familie zu nennen. Nur handelt es sich nicht um Natur-Familien, nein, und erst recht nicht um geistige Familien. Angenommen, wir haben eine Kirchenzeitung. Aber wenn man nicht in so einer Gesellschaft als Mitglied ist, kann man keinen einzigen Buchstaben in dieser Zeitung drucken lassen. Und weißt Du, als ob es sich dabei um irgendeine Art parteiliche Kaste handelt...“
143. „Ein Prozess der Formung geht vonstatten. Du willst, dass alles sofort ideal ist.“
144. „Will ich sofort.“
145. „Nun, und wer wird das nicht wollen? So kämpfen auch alle. Und indem man die Situation nicht richtig einschätzt, kränkt man sich auch noch gegenseitig und fängt an, sich wegen irgendetwas gegenseitig zu beschuldigen. Aber ihr alle wollt, dass es prächtig und ideal gelingen möge.
146. Aber dies ist ein Prozess von Jahren. Daher beobachtest du einen Prozess,  der allmählich dies alles verändert, nicht sofort. Und du musst versuchen, diese Welt ein kleines bisschen zu verändern, ein klein wenig. Gelingt es irgendwo, wenn auch nur ein klein wenig – so ist das schon wunderbar. So muss man es auch weiterhin geduldig machen.“
147. „Vissarion, mein Kummer ist noch nicht völlig vorbei... Regnet es etwa wieder?..  Nun, erlaube bitte noch eine Minute. Ich war so lange geduldig...“
148. „Es ist kaum zu hören: Geräusche kommen auf. Ich höre schon nicht mehr alle Worte.“
149. „Erlaube dann bitte, Dir zu danken. Ich bin sehr froh, Dich gesehen und gehört zu haben.“
150. „Dafür bin Ich ja auch gekommen – damit es dir leichter wird. Trotz des Wetters musste Ich dir den Gefallen tun, - lachte der Lehrer auf. -
151. Gut. Das ist alles, enden wir. Ich wünsche euch Glück und Freude. Bis zum nächsten Treffen.“

Girlande

Kapitel  8

Das Treffen mit dem Lehrer im Tal der Verschmelzung am Sonntag, dem dreizehnten Juli.
2. „Lehrer, auf einem früheren Treffen haben wir es so verstanden, dass der Priester nicht dazu aufrufen muss, sich vor Gott zu verbeugen. Kann man sich aber vor der Mutter-Erde verbeugen?“
3. „Das ist möglich.“
4. „In den ersten Jahren hatten wir eine andere Vorstellung von Engeln, nicht so, wie jetzt. Nun haben wir verstanden, dass Engel in unserem Leben vielleicht keine große Rolle spielen. Und dort ist alles nicht so gestaltet, wie wir gedacht haben. Aber viele Psalmen sind geblieben, wo die Welt der Engel aber dennoch erwähnt wird. Sollte man sie beiseite legen?“
5. „Es handelt sich um ein Märchen, ein Bild, Poesie. Poesie soll nicht von streng wissenschaftlichem Charakter sein. Wenn es euch vorläufig so gefällt – bitte. Wenn ihr es als notwendig anseht, geäußerte Bilder irgendwie anders zu schattieren – bitte. Hauptsache, dass sie nicht im Kern widersprüchlich sind.“
6. „Angenommen so ein Bild: „Es tönten die Posaunen der Engel“?“
7. „Ja, auch prächtig, mögen sie posaunen.“
8. „Verstanden. Die Menschen sagen mir einfach, dass diese Bilder nicht der Wahrheit entsprächen, das störe sie.“
9. „Alle Märchen stimmen nicht mit den wissenschaftlichen Gegebenheiten überein. “Koschtscheij Bessmertnyje“... dort sitzt eine Nixe auf dem Ast, ein Kater läuft herum... Dies sind alles Bilder, die in der Poesie geschaffen wurden, sie sind alle normal.
10. Daher ist es wichtig, dass ihr versucht, etwas Schönes zu äußern, indem ihr euch maximal bemüht, das Wesen soweit wie möglich wiederzugeben.
11. Und die Bilder können irgendwelche unterschiedliche Züge bekommen, interessante Umrisse, so, wie es dem Menschen gefällt. Wenn er das Wesen richtig wiedergibt, seine Liebe äußert, seine Bewunderung, so ist dies gerade das Hauptsächliche. Und schon dadurch ändert er den Raum.“
12. „Auf dem vorherigen Treffen haben wir auch verstanden, dass die Psalmen keine Fremdwörter enthalten sollen, Fremdwörter, in denen das Bild nicht ganz klar gegeben ist. Und auf mich kamen Menschen zu, denen das Wort “Christus“ auch nicht ganz klar ist (sozusagen wie ein Fremdwort). Die Wörter “Lehrer“, “Retter“ sind klar.“
13. „Das alles wird nur deswegen verwendet, damit der ganzen Welt klar ist, worum es geht. Wenn wir irgendwelche andere Wörter nehmen, sind sie nicht der ganzen Welt verständlich. Sie können vor allem nur von dem Volk verstanden werden, wo sie ausgesprochen werden.
14. Und im gegebenen Fall, dieses Wort... Ja, nennt Mich wie es euch gefällt, selbst wenn es der Mantel von einem Rad wäre, - das macht für Mich keinen Unterschied. Hauptsache, ihr würdet dasselbe Bild haben, und es wäre klar, worum es geht.
15. Das ist absolut kein prinzipieller Name, die Schildchen – das ist alles nichts. Das ist solange interessant, als der Mensch sehr begrenzt nachdenkt und die Welt noch zu speziell wahrnimmt und sich sehr auf Wörter stützt.
16. Wenn sich alles mehr auf das Wesen verlagert, auf gedankliche Äußerungen, werden all diese Bedingungen sehr schnell auf immer als etwas Primitives, Fernes verschwinden.“

17. „Die Frage einer Frau. War es richtig, dass sie die Teilnahme an der gemeinsamen Arbeit in der Einigen-Familie gewählt hat, obwohl ihr Mann, der dort kein Mitglied ist, ihr gesagt hat, dass er dringend Hilfe beim Bau am Gewächshaus ihrer Naturfamilie brauche?“
18. „Es wäre gut, wenn kein Konflikt in der Natur-Familie aufkommen würde. Wenn der Mann weiß, dass sie nicht die Richtung wählen möchte, die er vorschlägt, und trotzdem schlägt er Seines vor, so wäre es gut für die Frau, auf ihn zu hören, obwohl er vielleicht in diesem Fall nicht ganz im Recht ist.
19. Und im weiteren beginnt die Zeit eine interessante Rolle zu spielen. Wenn er immer das Seine wird beweisen wollen, wird dies die Qualität seines Zustandes aufzeigen, wo er die entsprechenden Früchte wird sammeln müssen.
20. Oder es wird ihm wegen seines Benehmens auch unbehaglich. Er wird anfangen, die nicht richtig aufgewendeten Bemühungen besser zu spüren und wird damit aufhören.
21. Man muss sich bemühen, nicht in einen Konflikt innerhalb seiner Familie zu geraten. Muss versuchen, einander entgegen zu kommen und weiter die Tendenz beobachten, was sich weiter ändern wird.
22. Aber keine Angst haben, dem Mann sofort zu gehorchen. Eigentlich scheint er nichts Schlimmes vorgeschlagen zu haben (das Gewächshaus aufbauen). Aber wenn er nicht die Bestrebung seiner Frau, bei der Gemeinschaftsarbeit dabei zu sein, berücksichtigen will, so ist dies natürlich sein Mangel.
23. Aber ist dies wirklich so? Oder hat er heute so eine Laune? Das kann jeder von beiden mit der Zeit besser sehen.“

24. „Hat der Verantwortliche für Kultur richtig gehandelt, als er Geldmittel aus dem Kultur-Fond der Einigen-Familie verweigerte; es ging um eine Fahrt der Kinder-Tanzgruppe, um an einem Wettbewerb in Krasnojarsk teilnehmen zu können? Der Verantwortliche stützte sich auf seine persönliche Meinung, dass solche Fahrten Versuchungen hinsichtlich dem Streben der Kinder nach falschen Werten (Wettbewerb, Erfolg, Bühne, Starallüren) mit sich brächten und nicht zur Erziehung von Bescheidenheit beitragen würden.“
25. „Der Verantwortliche für den Kulturbereich darf diesbezüglich nichts selbst entscheiden. Der Verantwortliche wurde dafür gewählt, damit er viele ganz unbedeutende Sachen selbstständig lösen kann, ohne die anderen von ihren ernsten Handlungen abzulenken. Eine derartige Entscheidung aber soll mit den Mitmenschen der Einigen-Familie in Einklang gebracht werden.
26. Wenn er so zu handeln wünscht, muss er diese seine Entscheidung oder sogar sein Verständnis dazu in die Einige-Familie einbringen und bei den anderen nachfragen, wie sie die Situation sehen, für wie weit günstig oder ungünstig sie das einschätzen.
27. Das heißt, er äußert seine Besorgnis, im weiteren muss das die Einige-Familie betrachten. Wenn alle bei der Abstimmung mehrheitlich bestimmen, dass die Kinder fahren sollen, und wenn das für günstig gehalten wird, - reicht das, ruhig und lächelnd erlaubt er, die Finanzmittel, die sie dafür benötigen, zu nutzen.“

28. „Handelt es sich um einen triftigen Grund, dass ein Nachfolger nicht zur verpflichtenden Arbeit in die Berg-Siedlung gefahren ist: seine Frau, im achten Monat schwanger, schafft es nicht alleine mit dem hyperaktiven dreijährigen Kind?“
29. „Wenn es so ist, kann er natürlich nicht wegfahren. Sogar einer dieser Gründe genügt schon, dass er nicht wegfährt.
30. Du hast Sachen angeführt, die nicht am nächsten Tag vorbei sein können. Es ist also schon klar, dass sich dies alles über einen sehr langen Zeitraum nicht ändern wird. Und folglich braucht er freiweg in diesem Fall nicht hinfahren: es handelt sich um ernste Gründe.“
31. „Da gibt es noch einen Grund: im Nachbarhaus auf gleichem Gehöft wohnen zwei hiesige Männer, die oft betrunken sind und sich wirr verhalten. Und der Bruder hat Angst, seine Frau mit Kind eine Woche lang ohne seine Obhut  zurück zu lassen. Kann dies auch ein Entschuldigungsgrund sein?“
32. „Hier kann es unterschiedlich sein. Alles kommt darauf an, inwieweit real dieser Mensch das einschätzt, inwieweit vernünftig er die Situation abwägt, und ob irgendeine Gefahr wirklich existiert.“

33. „Wenn der Bruder, dem gegenüber ich Gefühle hege, auf meine Frage, ob ich ihm Kakao eingießen soll, antwortet: „Wenn du dich nützlich machen möchtest, so gieß ein“, ist es dann normal, dass nach einigen ähnlichen Situationen in mir mit der Zeit der Wunsch zu helfen verschwindet? Oder handelt es sich dabei um meine Forderung?“
34. „Seine Antwort ist wirklich nicht richtig. Der Zusatz – “wenn du dich nützlich machen möchtest“ – ist nicht richtig, ist unangebracht. So etwas kann den Wunsch durchaus verschwinden lassen.“
35. „Und soll ich, indem ich mich bemühe, dennoch...“
36. „Der Wunsch wurde abgetötet. Gefühle sind nicht zu erzwingen. Wenn sie bestehen, so kommen sie von selber auf, unabhängig von eurem Wunsch. Existieren sie nicht, so erscheinen sie auch nicht. So sehr ihr euch auch bemühen würdet, sie durch Willensanstrengung heraufzubeschwören, es wird sie nicht geben, sie sind nicht da.
37. Es handelt sich um ein anderes Gebiet. Bemühungen im Bereich des Willens, des Bewusstseins – das ist ein Teil. Und Gefühle – ein anderer Teil. Entweder gibt es sie, oder es gibt sie nicht. Aber sie sind nicht dem Bewusstsein untergeordnet.
38. Ihr könnt sie mit Hilfe des Bewusstseins entweder stärker brennen lassen, oder löschen. Aber wenn sie bestehen, fließen sie sowieso nach außen. Und wenn wir darüber reden, dass die Handlung, die du erwähnst, fähig ist, die Gefühle zu löschen, heißt das, dass, solange sie nicht gelöscht sind, kannst du sie äußern.
39. Aber es kommt unvermeidlich der Moment, wo sie erlöschen. Und hier kannst du nichts tun, sie werden nicht vorhanden sein. Und dann wirst du etwas ohne Wunsch machen. Aber der andere Mensch wird das schon spüren. Daher schau hier einfach, welches Ziel du verfolgst.“

40. „Während der Liturgie in der Bergsiedlung bemühe ich mich, mehr in die Nähe des Chors zu kommen, damit ich, während ich mit dem Chor zusammen singe, mehr verschmelzen kann. Irgendwie öffne ich mich mehr, irgendeine Erfülltheit setzt ein, und Freude kommt auf. Aber ich wurde darauf hingewiesen, dass unmittelbar hinter dem Chor die Bewohner der Himmlischen Wohnstätte gehen, die Besucher aber sollen sich erst dahinter anschließen. Inwieweit ist diese Regel zu begründen? Kann ich es irgendwie einrichten, damit ich am Chor teilnehmen kann?“
41. „Ich habe zu diesem Thema nichts gesagt. Wenn schon eine bestimmte Tradition entsteht, werde Ich Mich schwerlich einmischen. Eine beliebige Ergänzung nämlich, die vorgeschlagen wird, muss von der Möglichkeit ausgehen, dass alle, die genau dasselbe oder etwas beliebig anderes Ähnliches mit irgendeiner Abweichung wünschen, das ebenso anwenden können.
42. Was du nun vorschlägst, kann unvermeidlich dazu führen, dass es nicht gelingt, irgendeine Ordnung aufzustellen (erst folgten die der Himmlischen Wohnstätte, dann die Gäste). Alles ändert sich unvermeidlich, alles vermischt sich. Diese Ordnung einzuhalten, geht schon nicht mehr.
43. Nun ja, einer möchte beim Chor sein... Und warum auch nicht, natürlich, möge er dort sein. Ein anderer will eventuell nicht unbedingt zusammen mit dem Chor singen, sondern hier irgendwo laufen, weil etwas als angenehm wahrgenommen wird.  Das wird man ihm zwangsläufig auch erlauben. Man kann nicht sagen: „Nein, nur beim Chor darf man sein, der so verschmelzen möchte“. So wird es nicht eingerichtet werden. Da man dann unvermeidlich anfangen muss, neue und wieder neue Ergänzungen einzuführen, die letztendlich alles vermischen werden.
44. Das sind  - Versuche, eine Ordnung festzusetzen, Versuche, eine Organisation zu gestalten. Da können irgendwelche Fehler enthalten sein, und irgendein Wert wird eventuell nicht berücksichtigt, das alles kann sein. Aber dem gegenüber muss man sich wohlwollend verhalten.
45. Das heißt, es handelt sich nicht um irgendein strenges Gesetz. Vielleicht wird es auch geändert werden. Wenn man mit den Bewohnern der Himmlischen Wohnstätte, die irgendwelche Regeln einführen und versuchen, sich zu organisieren, also mit ihnen reden und einen Wunsch äußern würde, so kann es sein, dass sie dem auch zustimmen.
46. Aber das ist so ein Gebiet, wo es schon nicht richtig sein wird, Mich einzumischen. Bislang sehe Ich darin keinen konkreten Verstoß gegen das Gesetz. Ich sehe die Bestrebung, die Bewegung (die Prozession zum Gipfel, Anm.d.Ü.)) irgendwie zu regeln. Das ist zulässig.“
47. „Mich bedrängte dabei einfach, dass etwa zehn Menschen, die in der Nähe des Chors waren, überhaupt nicht gesungen haben. Oder sie sangen leise, bewegten ihre Lippen. Aber wenn diejenigen, die leise mitsingen könnten, näher wären, so würde dies wahrscheinlich schöner sein.“
48. „Möglich. Aber indem du in der Nähe mitsingst, gehst du davon aus, dass man dich hört. Stimmt's?“
49. „Ja.“
50. „So. Aber dann musst du darin sehr sicher sein, dass du mitsingst, ausschließlich im Takt bleibst, so, wie das sein soll. Und wo soll es unbedingt garantiert werden, dass diejenigen, die singen und flüchtig auch dein Singen hören, selber nicht ….? (sich selber nicht vertun/ durcheinander kommen, gestört werden???)
51. Aber wie kann man bestimmen, inwieweit genau richtig all die, die mitsingen möchten, es schaffen werden? Wir sprechen nämlich davon, dass dann alle, die das wünschen, sogleich, wenn sie das für möglich halten, mit einbezogen werden. Aber nicht allen gelingt es, gut zu singen.“
52. „Was mich angeht, so versuche ich nachzufragen, zu präzisieren.“
53. „Wir reden jetzt über die Gestaltung irgendeiner Regel, oder über die Veränderung der Regel. Falls ihr irgendeinen eurer Wünsche äußert, so müssen alle dabei verstehen, dass, wenn Änderung eingeführt wird, müssen damit unbedingt alle, die es entsprechend wünschen, einbezogen werden. Das heißt, es kann nicht nur für einen Menschen eine Ausnahme gemacht werden.
54. Folglich muss man die Regel sofort überprüfen und dies all denjenigen, die den gleichen Wunsch haben, erlauben. Dann wird sie berechtigt sein.
55. Sonst müssen alle, die mitzusingen wünschen, vor jedem Berg-Besuch einen Antrag stellen, die Chorleiter müssen sie überprüfen, sie anhören, beurteilen, inwieweit genau sie singen. Das heißt, es wird irgendeine Zeit für die Überprüfung benötigt.
56. Und dann bei dem Zulassungsverfahren sagen sie ihnen: „Ist erlaubt, diese da singen nicht schlecht. Aber ihr da, Leute, wir müssen euch sagen: noch treten Bären auf euren Ohren herum... (russ. Redewendung, Anm.d.Ü.)). Und dann entsteht wiederum eine zusätzliche Komplikation.
57. Also, einige Regeln (Ich wiederhole) sind vielleicht nicht vollkommen ideal, aber bisweilen ist es besser, dass sie so bestehen bleiben, weil sonst alles überhaupt zu einem Brei vermischt wird.“
58. „Vielen Dank.“

59. „Wie kann der Hinweis, dass, wenn ein Wirtschaftsrat gewählt wurde und ihm das Lösen aller wirtschaftlichen Fragen anvertraut wird, übereinstimmen mit Gottes Gesetz der geistigen Entwicklung – dass einfache Lebensaufgaben gemeinsam gleichberechtigt gelöst werden? Der Stolperstein besteht darin, dass keine Besprechungen stattfinden der Wirtschaftsrat entscheidet so, wie er es für nötig hält.“
60. „Der Wirtschaftsrat kann nur das entscheiden, was mit der wirtschaftlichen Tätigkeit verbunden ist: Bauvorhaben, Gartenarbeit, also alles, was die Organisation  eurer Arbeitskräfte im physischen Bereich betrifft. Gerade dort handelt der Wirtschaftsrat, damit es nicht andauernd lange Versammlungen gibt.
61. Ihr wählt die am meisten sachkundigen Menschen, die sich als fähig erweisen und erlaubt ihnen, einfach diese Fragen zu lösen, damit ihr euch nicht selbst darum bemühen müsst. Denn es gibt viel zu tun, und wenn dies auch noch zu schaffen wäre, würdet ihr beginnen, alle zusammen dort einzutauchen, ihr würdet es dann nicht schaffen, überhaupt etwas zu machen. Das heißt, diese Praxis hat sich schon gut bewährt.
62. Darum wählt ihr die Besten, ihr vertraut ihnen, mögen sie entscheiden. Im Laufe der Tätigkeiten wird man sehen, ob sie Fehler machen, oder nicht und wo die Fehler liegen. Vielleicht muss man jemanden austauschen, wenn er ständig Fehler macht.
63. Aber der Wirtschaftsrat beschäftigt sich nur mit Wirtschaftsangelegenheiten. Mit keinen anderen Fragen.“
64. „Wird dies aber die Erfüllung jenes Gesetzes sein, wenn ein Problem auf der Versammlung thematisiert und gemäß der Schrift (Letztes Testament, Anm.d.Ü.) besprochen wird (welche Ideen man habe und so weiter), und danach wird die Aufgabe und deren Bedingungen zur Lösung dem Wirtschaftsrat oder dem für diese Bereiche Verantwortlichen vorgestellt?“
65. „Ist nicht ganz verständlich. Das heißt, es wurde ein Problem bezeichnet – ein Toilettenhäuschen war defekt – und alle wissen nicht, wie das zu lösen ist? Oder man hat Angst, dem Wirtschaftsrat zu vertrauen, dass er entscheidet, wie die Toilette zu bauen oder zu stabilisieren ist, ob ein Stützpfeiler anzubringen ist?
66. Mir ist das Wesen der Frage nicht klar. Ein Problem wird bezeichnet... Aber es kann verschiedener Art sein. Wenn es sich um ein psychologisches Problem handelt, was hat dann damit der Wirtschaftsrat zu tun? Diesbezüglich kann er nichts endgültig entscheiden, weil dies ein psychologisches Problem ist, das die gegenseitigen Beziehungen innerhalb der Einigen-Familie angeht, oder solche, die zwischen zwei Menschen bestehen, wovon einer nicht in der Einigen-Familie ist. Welcher Art ist also das Problem?
67. Oder es thematisiert immerhin ein Mensch ein Problem, das seinen persönlichen Wirtschaftsbereich angeht. Dann wird alles letztendlich auf den Wirtschaftsrat hinauslaufen.“
68. „Es handelt sich um Probleme beim Bauen, beim Pferdezüchten.“
69. „Das Fazit soll vom Wirtschaftsrat gezogen werden, darin besteht seine Rolle. Alle können etwas besprechen, um irgendwelche Wünsche, Überlegungen, Meinungen dazu zu äußern. Das heißt, jemand kann vielleicht irgendwelche Kalkulationen anbieten, aber der Wirtschaftsrat zieht die abschließende Bilanz. Wenn er das nicht macht,  hat es keinen Sinn, ihn zu wählen.“
70. „Aber es ist damit gemeint, dass alle daran teilnehmen könnten.“
71. „Teilnehmen, sage Ich gerade, um seine Wünsche zu äußern. Aber das bedeutet nicht, dass der Wirtschaftsrat die Wünsche anhört und ohne selbstständig nachgedacht zu haben beginnt, das zu erfüllen, was von ihm gewünscht wurde.
72. Der Wirtschaftsrat empfängt Wünsche, hört sie an, wägt sie ab und zieht daraufhin irgendeine Schlussfolgerung. Und zusammen kann man schon endgültig entscheiden, wie es immerhin besser zu machen sei.“

73. „Ist mein Verständnis richtig, dass Mann und Frau, die in der Ehe vereinigt sind, Gott ähnlich sind? Mann und Frau, jeweils separat für sich, sind Gott nicht ähnlich und nicht in Harmonie?“
74. „Das Männliche und das Weibliche müssen Eines sein. Wenn es die Einheit nicht gibt, wird diese harmonische Vorbestimmung nicht erfüllt – das Verweilen im Sein des Weltalls, es gelingt dann keine  harmonische, vollwertige Bekundung.
75. Ihr könnt versuchen, separat harmonisch, soweit möglich, zu existieren. Aber dies ist keine vollwertige harmonische Existenz.
76. Aber auch einfach sich trauen zu lassen und sozusagen zu beginnen, unter einem Dach zu wohnen – bedeutet auch nicht, dass man ein harmonisches Leben beginnt. Die Einheit des Männlichen und Weiblichen – die muss entstehen.“
77. „Das ist gerade das Gottähnliche?“
78. „Das ist das Erfüllen des Vorbestimmten. Wenn in jedem ein Teil Gottes ist und gleichzeitig in der Seele ein bestimmter grundsätzlicher Schlüsselunterschied vorhanden ist, so ist es nur bei dieser Vereinigung möglich, zur vollwertigen Bekundung zu gelangen.
79. Das heißt, das Göttliche ist sozusagen ein wenig in den Menschen getrennt. Ein kleines bisschen. Und nur bei der Vereinigung beginnt es vollwertig zu pulsieren, zu funktionieren.
80. Aber dazu muss man fähig sein, lernen, es zu verstehen. Worüber wir auch reden.“

81. „Lehrer, vor beinahe zwei Jahren hast Du uns gesagt, dass nicht Du uns diesen Weg gegeben hast, sondern wir haben ihn selbst angenommen, und dass Du Dich nicht einmischen wirst, sondern von der Seite aus beobachten wirst. Und bei der Verschmelzung am sechsundzwanzigsten Januar hast Du gesagt, die Wahrheit solle für alle über Allem sein, und dass, wenn wir der Wahrheit nicht folgen werden, werden wir nicht leben. Nun, wir folgen ja sozusagen der Wahrheit nicht... Und von daher die Frage: Wie kann man herausfinden, wo wir abgebogen sind?“
82. „Ich verstehe jetzt einfach nicht,  worum es geht. Ich kann Mich jetzt nicht erinnern, was Ich da gesagt habe. Vielleicht war Ich in einer bestimmten Stimmung. Man muss jetzt genauer fragen. Damit Ich nicht wiederum eine Menge über irgendwas rede (später, nach einigen Jahren werdet ihr dann fragen)“, - lächelte der Lehrer.

83. „Du hast mehrmals gesagt, wir seien kleine Zellen eines Organismus. Wenn man die Menschheit als einen einheitlichen Organismus betrachtet, so sind in der Geschichte der Menschheit alle Entwicklungsphasen enthalten, ähnlich wie bei einem Kind, nach dem Ebenbild. Die Empfängnis entspricht der Erschaffung des Menschen durch Gott; die Schwangerschaft entspricht dem Leben im Paradies, man ist nackt; die Geburt entspricht der Versuchung der Frau durch die Schlange, und die Vertreibung aus dem Paradies...“
84. „Es wäre besser, dass ihr nicht herumklügelt. Das sind gefährliche Sachen. Besonders das mit der Schlange. Man muss mit der “grünen Schlange“ vorsichtiger sein (im Russischen u.a. Bild für Alkoholismus, Anm.d.Ü.). Und mit allem Übrigen steht es mit der Schlange gut, - lächelte der Lehrer unter Lachen der Zuhörer. -
85. Die Schlang weiß, was sie tut, aber sie hilft euch, das Bild breiter zu sehen. Ihr habt nämlich immer die Wahl. Schlangen sind überall, wie es so ist. Wo immer ihr auch hingehen würdet, immer trefft ihr eine Schlange. In verschiedenen Wörtern der Menschen, in Taten. Und etwas von diesem Verhalten, von dem, was ihr hört, von dem, was eure Mitmenschen sagen, bewegt euch zu etwas.
86. Sogar jetzt sind viele Fragen, die ihr stellt, damit verbunden, dass die Schlange durch euren Mitmenschen, durch sein Benehmen, euch auf etwas hinweist. Das heißt, bei Gelegenheit prüft sie euch überall. Aber dies ist nämlich das, was euch hilft zu erfahren, was euch fehlt.
87. Die Schlange ist nämlich in Wirklichkeit ein sehr guter Kerl: sie kümmert sich um eure Weisheit. Sie schlängelt dort leise irgendwo entlang und zischt ein wenig, aber sie zeigt eure schwachen Momente. Man braucht sie nur am Kopf streicheln und sagen: „Wunderbar, daran habe ich gerade nicht gedacht, jetzt werde ich darüber nachdenken.“ Das ist alles, sie hilft euch, euch zu entwickeln.“
88. „Nach der Geburt verläuft die Kleinkind-Phase. Das ist Hinduismus“, - sprach der Fragesteller weiter, die Zuhörer lachten.
89. „Ich habe verstanden. Ich beginne einfach schon, irritiert zu werden, weil philosophische Überlegungen, Bilder anfangen. Das ist ein wenig zu schwierig, Ich könnte einschlafen. Lieber etwas Einfacheres.
90. Diese kleinen Zellen eines Organismus... Und was möchte man dabei verstehen? Oder möchte man daraus ein großes Konzept entwickeln und gestalten?“
91. „Ich möchte es einfach erfahren. Und wie alt ist dieses Wesen namens “Menschheit“?“
92. „Aber Ich weiß nicht, wie alt es ist. Ich habe, warum auch immer, Mir den Beginn nicht im Kalender fixiert, um ihn Mir einzuprägen: „Aha, so, da ging es los!“ - und ab dann wurde gezählt.
93. Für Mich ist es schwierig, eine Parallele zu ziehen. Ich berühre nicht die Bewusstseinsschichten der Erde, um diese Information zu entnehmen, um irgendwohin in alte Zeiten zu schauen: was war dort? In welcher Periode hat euer merkwürdiges Benehmen, das allen befremdlich vorkam, angefangen? Ich weiß das nicht.
94. „Es ist besser, es so zu betrachten – da gibt es Menschen, sie existieren jetzt, und sie haben die Ewigkeit vor sich. Somit ergibt sich: wenn ihr nach vorne schaut, und da ist die Ewigkeit vor euch, so ist es absolut unwichtig, wie viele Jahre es euch überhaupt schon gibt und wann euer Anfang war. Ihr werdet sowieso immer leben!
95. Wie ihr jetzt aber lebt -  da wäre es besser, darauf  aufmerksamer zu schauen. Inwieweit ihr harmonisch miteinander verflochten seid? Damit die Menschen zu einem einheitlichen Organismus werden, damit dieser Organismus nicht erkrankt und sich in einem normalen geraden Lauf fortbewegt, ohne gebeugt, bucklig zu sein, irgendwohin zu fallen, stolpernd, weil dort irgendwo seine kleinen Zellen nicht funktionieren...
96. Damit jeder von euch seine Arbeit normal und würdig erledigt. Und der Organismus wird unvermeidlich mit der notwendigen Geschwindigkeit gut vorankommen.
97. Ihr wisst sogar nicht einmal, mit was für einer Geschwindigkeit das vonstatten gehen soll. Weil dies nicht euer Anliegen ist – über Geschwindigkeit, mit der man sich fortbewegen muss, nachzudenken. Ihr seid doch die Zellen des Organismus, die Zelle darf nicht nachdenken, mit welcher Geschwindigkeit sie voran strebt, welche physischen Belastungen zu überwinden sind, was in sich entwickelt werden muss (selbst darüber braucht ihr auch nicht nachzudenken).
98. Wenn der Mensch tief in Gedanken versinkt, begeht er in der Regel riesige Fehler.
99. “Sein wie die Kinder“ - darin ist eine enorm große Wahrheit enthalten. Vereinfacht eure Wahrnehmung, versucht einfach zu fühlen, ohne euch besonders ins Bewusstsein, in die Vernunft zu vertiefen.
100. Weil in Wirklichkeit euch auf der Gefühls- und Instinkt-Ebene sehr Vieles eigen ist, was von der Harmonie bereits eingelegt wurde. Nicht von euch wurden all diese Eigenschaften auf unbekannte Weise irgendwo angesammelt, diese wurden ursprünglich von der Harmonie eingelegt.
101. Folglich, wenn ihr beginnt, aufmerksam darauf zu hören und dieser Harmonie zu folgen, wird bei euch alles leicht und schnell verbessert werden.
102. Aber ihr schaltet euren Kopf ein, denkt euch verschiedene Bedingtheiten aus, die eure Ängste befriedigen sollen, und die Anhäufung verschiedener Theorien setzt ein, die, umgekehrt, euch von der Harmonie wegführen.
103. Von dort  ergießen sich Traktate, Meinungen, riesengroße Folianten, wo es eine Unmenge an Äußerungen gibt, die den Anspruch darauf erheben, Weisheit zu sein, aber sie haben mit Weisheit gar nichts zu tun. Alles ist bei weitem einfacher.
104. Jetzt befindet ihr euch unter solchen Bedingungen, wo Ich vor euch solche Schwerpunkte aufstelle, die eure innere Welt ordnen müssen, damit ihr anfangt, euch zu fühlen, eure Empfindungen. Aber man muss sich von den Ängsten befreien.
105. Daher sind alle Aufgaben, die ihr nun betrachtet, indem ihr Fragen stellt, damit verbunden, Angst zu beseitigen, diese Komplexe zu beseitigen. Sobald ihr sie wegschafft und je weiter ihr beginnt, sie wegzuschaffen, umso mehr wird bei euch die Fähigkeit geöffnet werden, euch selbst zu hören, das, was in eurem Innern vor sich geht.
106. Und dort ist alles völlig einfach, klar, kindlich, naiv, einfach, schön. Ohne all das Ausgedachte und Herangetragene. Diese Grundlage ist schon an sich harmonisch. Ihr müsst zu dieser Grundlage zurückkehren.“

Girlande

Kapitel  9

1. Der siebenundzwanzigste Juli. Das Treffen mit dem Lehrer im Tal der Verschmelzung.
2. „Die Situation: am Morgen ist bei uns zu Hause der Gasbehälter fürs Kochen zu Ende verbraucht, und um neun Uhr an dem Morgen begreife ich, dass...“
3. „Bemühe dich, über den Kern deines Themas, das du versuchst zu berühren,  möglichst genauer zu reden. Wenn du aufgeregt bist, kannst du leicht zu Details wechseln und beginnst, auf sie einzuschwenken. “Neun Uhr“ - ist ein Detail, das wirklich zu der Frage keinen Bezug haben wird.
4. Versuche, das trockene Wesen dessen zu nehmen, was du fragen willst. Bei dir ist irgendein Verständnis entstanden anlässlich dessen, was da vor sich gegangen ist, so nenne auch dein Verständnis sogleich.“
5. „Ich habe an diesem Tag bei der Heuernte ohne Mittagessen gearbeitet und konnte deswegen die Gasflasche nicht zur festgesetzten Zeit entgegennehmen, das war von zwölf bis sechs Uhr am Nachmittag. Ich habe versucht, den Verantwortlichen für das Gas anzurufen. Ich konnte ihn telefonisch nicht erreichen und entschloss mich, unmittelbar zu ihm nach Hause zu gehen, um mich mit ihm zu verabreden. Auch bei ihm zu Hause konnte ich ihn nicht erreichen, dann nahm ich den Schlüssel vom Container mit den Gasflaschen, der draußen an der Türklinke hing.“
6. „Ist der Schlüssel dafür draußen aufgehängt, damit jeder der Siedlung ihn bei Bedarf nehmen kann?“
7. „Alles ist stimmig, entsprechend der Vereinbarung. Ich weiß, dass die Gasflasche im Container steht und schon bezahlt ist und nehme diese Flasche. Durfte ich mich so verhalten bei dem Verständnis, den Verantwortlichen im Nachhinein über meine Handlung zu informieren?“
8. „Unter den Bedingungen, wo du genau verstehst, dass dies im gegebenen Fall für dich sehr nötig ist, für eure Familie sehr notwendig ist (sogar noch wichtiger, weil dies nicht einfach für dich nötig ist), aber der Verantwortliche ist nicht zu finden, so darf man den Schlüssel und die Gasflasche nehmen, wenn du genau verstehst, dass diese Möglichkeit bei dir gerade offen ist. In diesem Fall darfst du es, da ist kein Verstoß.“
9. „Was bedeutet “diese Möglichkeit ist offen“? Geht es dabei um das Verständnis, dass wir vereinbart hatten, dass die Flasche vorhanden ist?“
10. „Nun, das heißt, bei dir hat sich eine Reihe von Umständen ergeben, die dich zu dem Verständnis geführt haben, dass dein Gas dort schon steht, und es ist Deines, und die Flasche steht da so lange, bis du sie nimmst, und du hast die Möglichkeit, sie fortzunehmen.
11. Nicht, wenn du vermutest, dass sie da nur vielleicht steht und du noch hingehen musst, um nachzusehen, ob sie da noch ist, sondern wenn du ganz genau weißt, sie ist noch da und muss nur einfach geholt werden, aber aufgrund der Umstände ist der Verantwortliche jetzt nicht in der Nähe. In diesem Fall kann sie genutzt werden.
12. Wenn du vermutest, dass die Gasflasche da sein kann, oder auch nicht, dann sollte man lieber den Schlüssel nicht nehmen, weil du es vorläufig noch nicht weißt, zunächst musst du überhaupt erst klären, ob Gas geliefert wurde, oder nicht.
13. Wenn ihr im Grunde um das Richtige der Handlung wisst, der Haupthandlung, fließt alles Übrige zu einer anderen Ebene rüber: alles, was ihr euch als Frage diesbezüglich ausdenkt, wird automatisch nicht richtig sein, wenn es mit dieser Handlung nicht im Einklang ist. Alles, eine beliebige Erklärung.
14. Daher, wenn ihr von zwei Seiten versucht, die Fragen zu stellen, die denselben Umstand betreffen, müsst ihr in jedem Fall vor allem klären, ob die Handlung selbst richtig ist, die Haupthandlung. Alles Übrige wird automatisch leicht auf seinen Platz gestellt.
15. Es wird entweder etwas gefragt, was dieses Richtige bestätigt, oder etwas, was das Richtige der Handlung bezweifelt. Und so wird jede Frage von selbst unnötig, die mit einem Zweifel verbunden ist, man kann sie nicht stellen.“
16. „Genügt es zu wissen, dass die bezahlten Gasflaschen in die Bergsiedlung gebracht wurden und im Container stehen?“
17. „Bestimmte Brüder haben eine Menge Gasflaschen bezahlt, und du siehst, dass sie genommen werden, folglich ist diese Menge an Gasflaschen vorhanden, ihr habt sie gekauft und alle hergebracht?“
18. „Alles stimmt so.“
19. „Und es bleibt nur, sie innerhalb irgendeines Zeitraumes entgegenzunehmen?
20. „Ja.“
21. „Nun, das kann ein Argument sein. Oder ihr kauft nur einen Teil der Gasflaschen ein. Dann kannst du zu zweifeln anfangen: darüber, ob die bezahlte Flasche in diesem Teil enthalten ist, oder ob sie schon genommen wurde? Von zehn bestellten Flaschen hat man die ersten zwei hergebracht und sie wurden möglicherweise schon weggenommen, und es ist sinnlos zu fahren. Dann muss zusätzlich noch nachgefragt werden.“
22. „Danke. Verstanden.“
23. „Ein Bewohner der Bergsiedlung hat ohne Erlaubnis den Schlüssel vom Lagerhaus genommen und dort eine Gasflasche entnommen und mich auf dem Rückweg gebeten, dass ich meine Frau darüber informiere, sie ist die Verantwortliche für die Gasversorgung. War es richtig, dass ich ihm gesagt habe, dass seine Handlung nicht richtig gewesen sei?“
24. „Hast du alles aufmerksam angehört, was Ich jetzt ausführlich erklärt habe? Ich sagte ja – eine beliebige Frage, die das Nicht-Richtige dieser Handlung voraussetzt, wird nicht richtig sein. Aber du stellst jetzt diese Frage.
25. Wenn man nun die von dir gestellte Frage als die Grundlage betrachtet, so setzt sie voraus, dass die Handlung dieses Menschen nicht richtig war, Ich aber habe diese Handlung für richtig erklärt. Ist es richtig, sich zu ärgern, oder die Handlung zu bezweifeln, die vorher vom Lehrer als richtig bezeichnet wurde?“
26. „Es gibt einen Umstand, den der Lehrer nicht kennt, ich aber kann davon berichten.“
27. „Wenn der Schlüssel für alle da offen hängt, gehört er allen Bewohnern der Siedlung. Das ist schon nicht die Kategorie von etwas Besonderem und wird nicht mit den individuellen Angelegenheiten dieser Familie verbunden.“
28. „Es geht darum, dass es kein eindeutiges Verständnis gab...“
29. „Vorher erklärte Ich dem Menschen der nachgefragt hatte, dass, wenn er sicher verstanden hatte, dass es so war, dann konnte er das so machen.
30. Du setzt voraus, es gäbe kein solch sicheres gemeinsames Verständnis, aber das bist du, der dieses sichere Verständnis nicht hat. Vom Standpunkt des anderen aus hatte dieser richtig gehandelt. Darum ist es zulässig, dass du zunächst anfingst zu zweifeln, aber er hat dementsprechend im Nachhinein auf seine Handlung aufmerksam machen wollen (und dies ist ihm wirklich gelungen), und dies war die reale Bestätigung, dass alles richtig geschah. Das heißt, die Gasflasche war da, und er hat sie genommen.
31. Oder er kommt und sagt: „Oh, ich habe mich vertan. Es hat sich herausgestellt, dass die Gasflasche nicht da war, leider habe ich vorschnell nachgeschaut.“ Es ist schon an der Tatsache die Wirklichkeit des Vorganges zu sehen.
32. Er ist nämlich kein Feind, er wird diese Information nicht zurückhalten, und dem entsprechend hat er sich nicht absichtlich so verhalten, erst recht nicht speziell, um es für jemanden noch schlimmer zu machen. Oft reagiert man so, dass man dabei voraussetzt, beim Verhalten eines Mitmenschen sei etwas geschehen, was mit der Handlung eines Feindes zusammenhängt. Und ihr reagiert immer heftig auf etwas, was nicht so vonstatten geht, wie ihr es wollt. So etwas soll man tunlichst vermeiden.
33. Das heißt, man kann sich nicht so äußern, als wäre sein Verhalten zum Beispiel einem Diebstahl ähnlich. So etwas darf man nicht meinen. Diebstahl bedeutet immer eindeutig, dass sich jemand absichtlich bemüht, heimlich irgendwelche Gegenstände zu entwenden, er handelt weiter geheim und erzählt keinem davon. Dann ähnelt das dem Stehlen.
34. Dazu passt vielleicht auch, dass ein Mensch, ohne dich gefragt zu haben, ohne gewartet  und Bedingungen besprochen zu haben, einfach irgendwo in dein persönliches Appartement hineingeht und dort irgendwo das wegnimmt, was ihm gefällt. Dann kann man natürlich von so etwas sprechen. Denn hier kann man schon mehr von etwas sprechen, was mit Diebstahl zusammenhängt.
35. Wenn wir aber über einen Gegenstand reden, der für alle zugänglich ist, so wird es in diesem Fall nicht richtig sein, etwas vorschnell eindeutig als Diebstahl zu bezeichnen. Dabei muss man aufmerksamer sein. Das wird ein Zweifel sein, der zu hart ausgedrückt ist.
36. Zweifeln kannst du natürlich. Weil jeder beliebige von euch, indem er sich irgendwie bemüht und  aufrichtig versucht, etwas möglichst richtiger zu machen, es irgendwo wirklich nicht schafft, eine Information richtig zu vereinbaren, man gerät ein wenig in Irritation und kann sozusagen einen Fehler begehen. Aber das ist ein normaler Fehler.
37. Das heißt, dieser Fehler ist dem Menschen auf ganz natürliche Weise eigen, ihr könnt ihn leicht machen. Dies ist das, wovon wir früher sprachen, es handelt sich um einen schöpferischen Fehler. Das ist kein absichtliches, bewusstes Streben, gegen irgendwelche Gesetze zu verstoßen. Seid in diesem Fall wohlwollend und einfach geduldiger, verhaltet euch dem gegenüber mit einem Lächeln.
38. Ihr braucht die Situation einfach nur durch Fragen zu präzisieren (wo es einen Schnitzer gab und was für einen), um irgendwelche zusätzlichen Nuancen zu besprechen und um dies im Nachhinein leicht nutzen zu können.
39. Wenn ihr irgendwelche Regeln einführt, kann man leicht voraussetzen, dass irgendwelche natürliche Ereignisse geschehen, wo etwas auftaucht, was nicht von euch besprochen wurde. Und das kann man nicht sofort eindeutig als einen starken Verstoß wahrnehmen.
40. Ihr habt einfach ein Detail nicht besprochen, und der Mensch macht natürlich einen Fehler in dem Teil, von diesem Punkt aus, den ihr nicht besprochen habt. Und er hat den Fehler ganz aufrichtig begangen. Aber das ist ein schöpferischer Fehler, das ist kein grober Verstoß.“

41. „Eine Frau versetzte im Moment ihres psychischen Absturzes ihrem Mann mit dem Stiefel einen Schlag, zuvor hielt sie den Stiefel in der Hand und hatte ihn mit Wasser übergossen. Kann folgende Handlung des Ehemannes als Provokation gelten, dass er auf die Bitte seiner Frau hin, ihre Spannungen im Gespräch zu analysieren, sagte: „Ja, eine komische Situation“, lachte auf und sagte, dass die Topinambur-Pflanzen angehäufelt werden müssten und verschwand.“
42. „Diese Handlung ist in keiner Weise zu rechtfertigen. Einen anderen Menschen schlagen ist möglich, wenn ihr euch unter irgendwelchen Umständen verteidigt, oder versucht, einen anderen Menschen zu verteidigen (das Kind wird zum Beispiel von der Ehefrau verteidigt), man muss irgendwie agieren, und es kommt dazu, dass der Mann eine Ohrfeige bekommt.
43. Dort können wir noch Details betrachten, die das Ausführen irgendwelcher Handlungen zulassen. Aber Ich sage das vorläufig so – wir können schauen, ob das zulässig war.
44. In Bezug auf die erwähnte Situation ist so eine Handlung absolut nicht zulässig. Verzeiht Mir dieses einfache Bild, wo ein angetrunkener Schwerarbeiter nach Hause gekommen ist und seine Frau geschlagen hat, weil ihm ihr Benehmen komisch vorkam. Hier aber hat die Frau geschlagen. Das ist etwas Ähnliches.
45. Für wie verfeinert und klug ihr euch auch halten mögt, wenn ihr einen anderen Menschen geschlagen habt, so seid ihr ein sehr grober, unerzogener Mensch mit einer sehr schwachen geistigen Welt.
46. Damit hat auch die Fähigkeit zu tun, jemanden mit etwas Ungutem zu belegen. Wenn ihr dem Mitmenschen erniedrigende Worte entgegen bringt, sie irgendwie beschimpft, kann dies alles zu eurer groben, unerzogenen inneren Welt gehören.
47. Selbst wenn ihr ein Maler, ein Musiker oder sogar ein Poet seid... Eine kulturelle Entwicklung setzt nicht eindeutig eine entsprechend große geistige Entwicklung voraus. Sie zeigt, dass der Mensch empfindlicher ist.
48. Ein Maler ist so einer, dessen Gefühlswelt schon entwickelter ist. Seine Motorik, seine vernunftmäßige Entwicklung, seine physiologischen Bemühungen haben eine entwickeltere Grundlage. Ihre Erscheinungen haben eine entwickeltere Übereinstimmung, deswegen können sie leichter ihre Emotionen äußern, geschickt, schön äußern.
49. Die Gefühlswelt entwickelt sich natürlich zusammen mit der geistigen Welt. Aber sie entwickelt sich nicht in dem Maße, wo man sagen könnte, dass, wenn dieser Mensch ein Künstler ist, ist er unbedingt geistig entwickelt. Das kann nicht eindeutig so gesagt werden.
50. Es gibt eine Unmenge an Beispielen, wo man sehen kann – ein wunderbarer Musiker, aber eine sehr nervöse Person. Man sollte ihn lieber nicht berühren, möge er lieber irgendwo in Katakomben sitzen und nicht zu Menschen herauskommen. Mag er schöne Musik komponieren, aber lieber nicht erscheinen, den Menschen mit seinem Benehmen die Stimmung verderben.
51. Und ihr seid hierher gekommen, um zu lernen, eure geistige Welt zu lenken. Darum sind viele von euch Künstler, viele von euch haben eine wundervolle Neigung zu etwas Interessantem. Man kann sagen – ihr seid verfeinert. Aber Ich würde es nicht mögen, dass ihr euch von dieser Illusion mitreißen lasst. Ihr seid sozusagen verfeinert, aber leicht könnt ihr euch so und so benehmen...
52. Ich strebe es nicht an, Schwerarbeiter zu beleidigen, aber Ich weiß einfach nicht, welches Bild Ich sonst für euch auswählen kann. Ich möchte das irgendwie deutlicher tun. Aber Ich kann in diesem Fall nicht so über ein Tier sprechen: Tiere benehmen sich nicht so. Das heißt, dies wäre ein zu großes Kompliment, ihr seid sogar mit Tieren nicht vergleichbar. Doch aber so etwas Betrunkenes, Widersinniges, Grobes, das ist fähig zu schlagen – das passt.
53. Ich weiß nicht, welches Bild Ich sonst noch nehmen kann. Zu sagen - “ein betrunkener Musiker“... So einer prügelt sozusagen nicht. Seine Handknöchelchen sind zu dünn, er kann sich einen Arm brechen, deswegen wird er seinen Arm schonen.
54. Ein Schwerarbeiter hat es da einfacher: er holt weit aus, schlägt mit seinem Bierkrug zu – und hat sogar nicht einmal sofort verstanden, was geschehen ist. Er sagt: „Ich hab das nur so gemacht... da flog eine Fliege. Nun, entschuldige, ich habe geschlagen“. Er zieht seine Frau an den Beinen aus der Ecke heraus: „Entschuldige“. Es fällt ihm so vielleicht leichter...
55. Nun, entschuldigt, dass Ich so... Aber ich möchte hin und wieder eure Selbst-Verliebtheit irgendwie deutlich machen, von der ihr manchmal zu sehr hingerissen seid, wo ihr oft zu sehr unangebracht versucht, euch zu erhöhen
56. Das geschieht häufig wegen eurer Komplexe. Wenn ihr viele Komplexe, viele Ängste habt, versucht ihr euren Mitmenschen zu beweisen, wie gut ihr seid. Ihr könnt viel darüber reden, wie wunderbar ihr seid, wie ihr jemandem helft. Aber das sind Komplexe, das sind eure eigenen Ängste.
57. Denn ein normal entwickelter Mensch beeilt sich nie, darüber zu sprechen. Er hilft, und er ist bemüht, sich so zu verhalten, dass keiner es merkt. Das ist normal, das ist eure Bescheidenheit, wo ihr nicht vorschnell äußert, wie heilig ihr seid.
58. Aber wenn ihr dies demonstriert, so ist das ein erstes Anzeichen dafür, dass ihr ein sehr schwacher Mensch seid. Und all das basiert auf euren eigenen Komplexen, ernsten Komplexen.
59. Werdet ihr arbeiten, so werden wir das wegnehmen. Deswegen seid ihr auch gekommen. Nicht nur, um eure kulturellen Fähigkeiten aufrecht zu erhalten, sondern vor allem, um diese Basis normal zu organisieren, sie in Ordnung zu bringen. Wenn die Gefühlswelt in Ordnung gebracht ist, könnt ihr dann auf einer weit höheren Stufe schöpferisch etwas schaffen.
60. Das Schöpferische ist eine eigenartige Erscheinung. Darin soll vor allem der geistige Wert des Menschen geäußert werden. Und der geistige Wert ist vor allem mit der Fähigkeit zu lieben verbunden, nicht aber mit der Fähigkeit zu zeigen, wie du etwas auf eine besondere Weise äußern kannst (so, wie es sonst keiner äußert).
61. „Schaut, das von mir ist so wunderbar! Keiner außer mir hat es so gemacht. Ich habe es geschafft, das so zu machen!“ - so äußert sich üblicherweise heutzutage ein Künstler auf einem beliebigen Gebiet (in der Poesie, überall). Das ist nicht richtig, das ist so, als ob einer versucht, seine Unterwäsche zu demonstrieren.
62. Jemand aber wird schöne Unterwäsche, die wirklich interessant aussieht, zur Schau stellen. Jemand anderer aber zieht zerknitterte Wäsche heraus: „Und ich habe da so etwas, seht!“ - und sie stinkt auch noch... Und damit bringt man es auch noch fertig zu prahlen: „Nicht , wie das Übliche!“, und er wundert sich, dass ihn keiner annimmt, und, wie sich erweist, keiner bemerkt, wie einzigartig er ist.
63. Seine geistige Welt zu veredeln, ist eine sehr große Aufgabe, vor der der Mensch seit Jahrtausenden zurückweicht. Indem er über das Schöne sprach, tat er beinahe nichts dafür, dass sich dies Schöne entwickelte.
64. Dank der Umstände brachten es einzelne Personen fertig, weise zu werden und versuchten, sich zu bekämpfen, sich zu besiegen. Aber das sind Einzelne. Geboren sind aber doch Milliarden. Und alle sind von Gott geboren, dem Willen des Vaters. Aber das heißt, alle haben die gleiche Verantwortung: alle müssen so sein. Jetzt werdet auch ihr mit dieser Aufgabe konfrontiert.
65. Deswegen gerade betone Ich immer euch gegenüber – seid aufmerksam, wenn ihr bezüglich der Handlungen eures Nächsten eure Empörung äußern wollt. Macht es so, dass ihr euch Tausend Mal bremst und prüft, wovon ihr jetzt geführt werdet. Falls ihr vom Ärger geführt werdet, fangt ihr unbedingt an, dummes Zeug zu reden.
66. Aber von gar keinem Gefühl geführt werden, könnt ihr nicht. Ohne Gefühle könnt ihr einfach nicht nachdenken. Die erste Reaktion von euch ist euer Gefühl. Entweder gefällt euch etwas, oder ihr seid gleichgültig, oder aber es gefällt euch nicht. Drei Varianten der Reaktion, sie beeinflussen den Verlauf der Überlegung.
67. In der Gefühlswelt der geistig entwickelten Person überwiegt die positive Reaktion. Beim Menschen, sogar falls vom Gefühl abhängig, formt sich das höchst richtige Denken durch seine positive Reaktion. Obwohl es weiterhin als bedingt vernünftig gilt.
68. Ausschließliche Vernunft ist nur in einem Fall möglich – wo keines eurer Gefühle eine bestimmende Rolle spielt. Aber ihr lebt so nicht und werdet niemals so leben.
69. Das konnte vielen Vertretern der Vernunft eigen sein und bleibt ihnen auch weiterhin eigen. Aber dies wird niemals dem Menschen eigen sein, da der Mensch für eine andere Mission geboren ist.
70. Darum könnt ihr reflektieren (lernen nachzudenken muss man können), aber ihr werdet niemals lernen, normal zu denken, solange nicht in eurem Innern das Gute überwiegt, solange nicht in euch die richtigen geistigen Werte überwiegen. Nur dann werdet ihr beginnen, richtig zu reflektieren.
71. Darum, wenn in euch Ärger wegen der Handlungen eures Mitmenschen einsetzt, seid sofort äußerst vorsichtig: ihr müsst vor allem an eure hauptsächlichen Werte denken. Ihr müsst lernen, eure Nächsten zu verstehen, ihr müsst lernen, sie ihre Fehler, denen sie aufrichtig entgegen gehen, machen zu lassen.
72. Und wenn sie aufrichtig streben, einen Fehler zu machen (eurer Meinung nach einen Fehler), so handeln sie richtig. Richtig. Keiner hat das Recht, sie zu verurteilen. Man muss sie das tun lassen und ihnen helfen und auch bereit sein, dort rechtzeitig für sie eine Stütze zu werden, wo ihr seht, dass da eine Grube sein kann (ihr aber seht, dass der Mensch hartnäckig dort hinläuft mit der aufrichtigen Meinung, dass dort keine Grube sei).
73. Richtet es so ein, dass ihr zur notwendigen Zeit am notwendigen Ort seid. Und wenn er, wobei er aufrichtig meint, es gebe dort keine Grube, dorthin seinen Fuß steckt, so werdet dann mit eurer Schulter zu einer Stütze für ihn, streckt ihm eure Hände und alles, was ihr wollt, entgegen, aber helft ihm, nicht zu fallen.
74. Und danach geht ihr natürlich schnell weg, ohne zu sagen: „Weißt du noch, wie ich dir geholfen habe“. Dass ihr gerade diese Dummheit nicht macht. Leise geht ihr weg, und es gibt euch nicht. Lasst den Menschen seine Aufgabe weiter lösen (wiederum aufrichtig).
75. Daher schimpft nicht sogleich. Das ist der größte Fehler – wo ihr sofort eure Emotionen einschaltet. Eine Sache ist es – ihr sorgt euch wegen einer nicht richtigen Handlung eines anderen Menschen, eine andere Sache ist es – wenn diese Kraft der Emotionen bei der Mehrheit von euch vorläufig noch vorhanden ist, dass ihr auf dieser Welle die Handlungen eures Mitmenschen wie die Handlungen eines Feindes betrachtet. Als ob er so einer sei, der nur noch darüber nachgedacht hat, wie er euch Schmerz zufügen kann.
76. Nun, und wenn ihr so leben werdet, seid ihr einfach Personen mit einer ungesunden Psyche. Das ist das im Menschen, was am meisten krank ist, was am gefährlichsten ist. Und das, was nun überall ringsum vor sich geht... das alles läuft auf einer Welle, alles auf einer Welle.
77. Das muss man loswerden, sonst wird die Erde euch loswerden. Das ist das Gesetz, das Gesetz der Welt der Materie: schädliche Viren, die sich beharrlich weigern, in die Harmonie einzufließen, müssen zugrunde gehen.
78. Der Mensch benimmt sich jetzt vorläufig wie ein schädlicher Virus, ein sehr gefährlicher Virus, der die Erde, sein Haus, vernichtet. Der alles vernichtet. Der seine Kinder vernichtet, obwohl er viel schreit, dass er sie liebt und sie ihm viel wert sind. Aber mit seinen Handlungen macht er es umgekehrt.
79. Ich gebe eine ausführliche Antwort, aber sie ist außerordentlich wichtig. Ohne sie, wenn ihr nicht all dies in der notwendigen Tiefe und Breite richtig versteht, ist alles Übrige ein “Klacks“, ein Nichts. Es wird einfach ein Spiel im Geistigen sein, aber euer Wert  wird ein Nichts sein.
80. Darum muss man aufmerksam sein. Im Grunde sind alle Fragen, die wir betrachten, damit verbunden, dass jemand etwas angeblich nicht richtig gemacht hat. Also das ist die Basis aller Fragen. Und wo ihr versucht zu begreifen, wie man es denn richtig macht.
81. So lernt auch, so eine Position einzunehmen, wo ihr euch nicht den Gedanken erlaubt, dass euer Mitmensch euer Feind ist, dass er irgendwie bestrebt ist, euch Schmerz zuzufügen. Keiner strebt danach, jemandem Schmerz zuzufügen.
82. Ihr alle lebt, erst recht hier, als Gleichgesinnte, ihr alle strebt an, das Eine zu begreifen. Folglich gibt es umso weniger unter euch, die anstreben, euch Schmerz zu bereiten.
83. Vielleicht wollte aber auch jemand, der seinen Egoismus nicht bewältigen konnte, einfach mit so einem Schrei erwidern: „Bist selber ein Dummkopf“, wollte weh tun,  weil es ihm so vorkam, dass man ihn als Dummkopf ansah (und die rein kindhafte Reaktion:  also bist du selbst ein Dummer; man möchte beweisen, dass man eigentlich nicht so klein ist), - gegenüber dieser Bestrebung, Schmerz zuzufügen, muss man sich weise und nachsichtig verhalten: es geht immerhin um eine Schwäche.
84. Eure hauptsächliche Bemühung soll die Sorge um euren Mitmenschen sein, und ihr lasst es zu – dass jemand sich völlig irren mag, na und. Betrachtet daraufhin zusammen, worin der Fehler bestand, wo und was ihr nicht geschafft habt zu besprechen. Und besprecht irgendwelche Regeln, kommt zusammen zu einem Einverständnis. Aber wiederum – euer Lächeln. Und ihr seid zusammen, seid wie eine Familie – dass ihr dies da niemals verliert.“

85. „Lehrer, welche Handlung wäre die richtigere in der Situation, als mein Mann sich mit einem Gast spät abends laut Musik anhörte, und ich bekam Kopfschmerzen? Ich bemühte mich, ihn alles machen zu lassen und bemühte mich zu beten.“
86. „Hast du ihm gesagt, dass du Kopfschmerzen hattest?“
87. „Nein.“
88. „Das hättest du ihm mitteilen können: „Kannst du die Musik etwas leiser machen oder gar ausschalten? Ich habe starke Kopfschmerzen“. So etwas kann man sagen.
89. Wenn du das nicht machst, wirst du in deinem Innern deswegen weiter Ärger spüren, dass er, warum auch immer, nicht bemerkt, dass du Kopfweh hast: „Was ist er für ein Grobian, nichts sieht er drumherum, nur sich selbst“. Das heißt, du fängst an, ein Bild zu “entwickeln“. Nun, aber er konnte nichts darüber wissen.
90. Er ist vielleicht grob. Und es kann sein, dass er auf deine Worte über die Kopfschmerzen so etwas erwidert: „Ist auch nicht schlimm, auch das geht vorbei“ und wird weiter Musik hören. Vielleicht ist er so Einer.
91. Aber wenigstens hast du es richtig gemacht, du hast versucht, ihm dein Problem, das ihr habt, mitzuteilen. Ihr seid eine Familie, er ist dein Freund, und du teilst mit ihm einfach auf ganz freundschaftliche Weise dein Gefühl, deine Sorgen. Alles Übrige wird auf seinem Gewissen lasten.
92. Hauptsache aber – dass dein Verhalten richtig ist. Und wenn er nicht so reagiert, wie du willst, suchst du nach Varianten. Eine Tablette? Nein. Kann man hinausgehen? Nun, du versuchst, nach draußen zu gehen. Spürst du, dass dies schwer auszuhalten ist, geh raus und lauf die Straße entlang. Aber das Wichtigste ist, dass du ihn nicht verurteilst.
93. Gerade das muss man sich für immer einprägen: verurteilt euren Mitmenschen nicht! Er ist kein Feind. Das heißt, man kann nicht sagen, dass du so einen Mann hast, der bloß noch denkt, selbst im Schlaf: „Wie kann ich meiner Frau etwas Schlimmes antun? Ich werde mir die Musik so anhören, dass ihr der Kopf platzt. Mir ist es dann angenehm, wenn ich dabei dieses Platzen und Knirschen beobachten kann“.
94. Aber er ist doch kaum so Einer. Du sagst doch nicht, dass er so Einer sei. Er hat einfach eine andere Eigenheit. Sie ist auf ihre Weise gewissermaßen auch primitiv. Aber er fühlt sich eben als Künstler.
95. Aber bis zu diesem Moment hat er vorläufig noch nicht Meine Betonung, die Ich heute vorgenommen habe, gehört. Ich hoffe, dass er nun etwas aufmerksamer sein wird. Darum wird alles normal sein. Die Hauptsache – eure Geduld und überhaupt keine Verurteilung.“
96. „Ich werde mich bemühen.“
97. „Die-ie-s gerade! Das da unbedingt. Bis zum Lebensende – unbedingt. Weil Frauen ein sehr ernstes Problem haben, und es ist mit ihrer Wahrnehmung des Mannes verbunden. Zu kategorisch, zu primitiv, auf eine wilde Weise primitiv, beginnt ihr euch ihnen gegenüber zu verhalten. Sehr primitiv.
98. Eure Forderungen sind enorm, sie können sie nicht erfüllen. Einige Forderungen sind auch zu erfüllen, aber davon gibt es einige, die grundsätzlich nicht erfüllbar sind.
99. Und folglich, wenn ihr diese Forderungen im Innern aufrecht erhaltet, vernichtet ihr euer gutes Verhältnis zueinander, das ihr haben konntet. Ihr vernichtet es einfach. Letztendlich bleibt ihr einsam, keiner wird euch brauchen, ihr werdet dann empört gehen: „Warum schätzt mich niemand!“
100. Aber über die eigentliche Tatsache eurer Einsamkeit kann man mit Bestimmtheit sagen: und ihr könnt auch nicht normal mit einem anderen Menschen zusammen leben, daher seid ihr auch einsam. Ihr könnt das einfach nicht, ihr seid dessen nicht würdig, dass jemand an eurer Seite sein würde.
101. Das heißt, man muss lernen, dies alles zu schätzen. Und wenn ihr euch richtig verhaltet, jemand aber eurer nicht würdig ist, so ist dies sein Problem. Ihr könnt natürlich in so einem Fall auch allein bleiben. Aber in der Mehrzahl der Fälle bleibt ihr aus einem anderen Grund allein – weil ihr selber das, was euch im Leben gegeben wird, nicht richtig nutzen könnt.
102. Ihr könnt das einfach nicht nutzen, ihr seid zu launisch, ihr nörgelt herum, äußert, viele Forderungen. Aber wenn ihr dies bis zum Ende eures Lebensweges, wo ihr ein hohes Alter habt, beibehaltet, so wachsen diese Eigenschaften in euch hundertfach an.
103. Warum werden alte Menschen mit Kindern verglichen: alt wie ein Kleinkind -  sie sind wie ein und dasselbe. Aber ein Kleinkind hat die Perspektive der Entwicklung, es wird anders sein, hat Hoffnung, anders zu werden. Ist man alt, und ist man dann so Einer, der diese Werte auch nicht verstanden hat, hat er nicht diese Perspektive, er verliert schon in der Regel die Fähigkeit, sich zu verändern.
104. Das heißt, seine Psyche wird schon so starr, dass es ihm schwer fällt, sich zu verändern. Denn darunter wird eine sehr große Arbeit verstanden, aber man hat schon keine Kräfte mehr für dies alles. Daher wird man halsstarrig wie ein Kind. Er muss sich beweisen, dass er noch irgendeinen Wert hat.
105. Aber all diese Versuche sind sinnlos, schmerzhaft und unangenehm. Und viele von euch geraten am Ende des Lebensweges in eine ernste Sackgasse. Ihr treibt euch einfach selbst in eine Sackgasse, und es kommt euch so vor, als würde euch schon keiner mehr brauchen, keiner lieben, ihr seid so unglücklich auf der Erde.
106. Aber das ist ein direktes Zeichen dafür, dass ihr einfach nicht richtig leben konntet. Ein normaler Mensch ist nicht unglücklich. Er – ist – es – nicht! Zu einem normalen Menschen kommt man immer Hilfe suchen, und er fühlt sich immer gebraucht.
107. Das ist ein einfaches Merkmal. Wenn ihr gut seid, geht man zu euch, die Pfade werden breitgetreten sein, man kommt immer zu euch, um Rat zu erfragen, man kommuniziert mit euch und sucht bei euch Hilfe. Weil es den Besuchern angenehm und behaglich vorkommt, bei euch zu sein. Das gerade spricht davon, dass man euch braucht.
108. Und wenn ihr beginnt, euch zu wundern, warum euch denn keiner lieben würde, wobei ihr meint, dass ihr so wertvoll seid, hier aber jeder um euch herum blind sei, man gar nicht sehen würde, wie wertvoll ihr seid, - ist dies schon ein ganz anderer Bereich, und da zeigt sich natürlich überhaupt nichts Wertvolles.
109. Darum, Mädchen, bemüht euch, die Jungs zu schätzen. Ich werde noch separat mit ihnen sprechen. Tatsächlich werde Ich auch später mit euch noch reden. Es nähert sich eine gewisse interessante Periode, und sie beginnt sich erst zu formen. Ich denke, dass Ich mit euch noch sprechen werde.“

110. „Sag bitte, wie kann ich mich leichter gegenüber seinem Lachen, seinen Witzen verhalten?“
111. „Er ist ein Witzbold. Wie kann man sich gegenüber den Witzen eines Witzboldes verhalten? Lachend. Du aber, wie so eine ernste Frau... bist in einen Zirkus gekommen, siehst den Clown und denkst: „Warum hat sich der denn so eine Nase angeklebt, so ein Kügelchen?“ Sitzt da ganz entrüstet: „Pfui, wie hat der sich denn bemalt! Ist er etwa blöd?“ So reagierst du...
112. Wenn du es anstrebst, den Menschen so aufzufassen, wie er ist, beginnst du seine Gegebenheiten, seine Eigenschaften zu fixieren. Das ist alles. Wenn du bereit bist, mit diesem Menschen zusammen zu leben, ihm erlaubst, an deiner Seite zu sein, so bist du bestrebt, ihm ein Freund zu sein. So ändere auch nicht seine Eigenschaften, möge er sich selber ändern. Nimm ihn mit diesen Eigenschaften an.
113. Du musst wissen, dass er ironisch sein wird. Manchmal überhaupt blöd und grob ironisch. Und was denn? Er ist so, er hat solche Eigenschaften.
114. Dies ist mit der Fähigkeit verbunden, einen Menschen so anzunehmen, wie er ist. Sonst quält man sich wiederum, weil das nicht weggeht. Ihr erwartet von dem Menschen so ein Verhalten, das ihr ihm vorgebt. Aber das ist unmöglich: ihr seid alle unterschiedlich.
115. Auf der Erde gibt es Milliarden Menschen – und kein einziger wiederholt sich. Wie kann man von seinem Mitmenschen das Verhalten erwarten, das von jemandem  als das richtigste gehalten wird? Nein. Wenn es übereinstimmt, ja, freut ihr euch. Aber ihr müsst immer bereit sein, dass euer Mitmensch auf viele Sachen immer ganz anders reagieren wird, nicht so, wie ihr.
116. Das ist etwas, was nur ihm eigen ist, seine Besonderheit, seine Individualität. Man muss lernen, das anzunehmen. Und das bedeutet Arbeit. Das ist nicht so ein Moment, wo ihr Mich gefragt habt, Ich es euch gesagt habe, und ihr: „So, alles klar. Also, ich komme nach Hause...“ - und das war schon alles, es erfolgte schon eine andere Reaktion.
117. Nein. So etwas entwickelt sich, die Fähigkeit, den anderen anzunehmen, ihn zu verstehen. Aber seht, wir reden doch schon so viele Jahre darüber. Das setzt doch voraus, dass ihr euch immerhin bemüht, es so zu machen. Folglich werdet ihr Schritt für Schritt anders, und ihr werdet euch ändern.
118. Aber wenn ihr dies beiseite legt (und Ich habe euch mehrmals gesagt – ihr verschiebt einige Sachen auf später) kann daraufhin das geschehen, was nicht mehr zu verbessern ist. Ihr werdet zu irgendeiner Stufe gelangen, wo ihr einfach fühlt, dass ihr nicht die Kraft habt, sie zu überwinden.
119. Aber das bedeutet nicht, dass Gott für euch eine Stufe vorbereitet hat, die nicht nach euren Kräften ist. In Vielem sind diese Stufen nach euren Kräften berechnet, aber sie werden deswegen unüberwindbar, weil ihr im Prozess der Bewegung auf diese Stufen zu Vielem eine Absage erteilt habt. Ihr habt aufgehört, Vieles zu bemerken und zu würdigen. Ihr habt begonnen, Vieles abzuwerfen, was euch als Hilfe gegeben wurde. Und das war's, entsprechend seid ihr nicht bis zum notwendigen Niveau herangewachsen, und die Stufe wurde für euch zu hoch.
120. Anstatt dass ihr wie Erwachsene von oben auf den Tisch herunterschaut,  seht ihr wie ein Kind die Tischplatte von unten und wundert euch: wie werdet ihr essen?  Sie  oben zu erreichen, ist unmöglich. Nun, natürlich, ihr seid nämlich nicht groß geworden, ihr habt euch nicht erlaubt, groß zu werden, darum schaut ihr auch von unten nach oben...
121. Man muss wachsen. Darum ist alles, worüber wir reden, - nicht die Arbeit eines Augenblicks, nicht die Arbeit von einem Tag. Es geht um die Arbeit, an die man das ganze Leben denken muss, weil ihr das ganze Leben lang neue Menschen trefft, sie alle aber sind unterschiedlich. Und man muss sie so lassen, wie sie sind und sich bemühen zu helfen und zu lernen, Freund zu sein.
122. Die Gemütsbewegungen abschalten können wir nicht. Ich kann euch nicht sagen, dass ihr lernen müsst, alles neutral zu sehen. Das ist nicht Mein Gebiet, Ich bin nicht so wie ein östlicher Lehrer. Ich bin emotional, aber das ist so eine Besonderheit unserer Welt, und das ist so eine Besonderheit von Mir.
123. Ich komme nicht zu euch mit Regeln, die ich in Meinem geschulterten Tornister habe und hervorziehe: „Aha, so... dort ist so eine Antwort darauf... hier ist alles schon notiert. Und was hast du? Sogleich blättern wir... da, da, sieh her, lesen wir. Siehst du, so muss man sich verhalten“.
124. Ich komme nicht mit diesen Regeln, Ich erschaffe sie. Dafür muss Ich mit  Meiner Gefühlswelt in die Gefühlswelt geraten, aus der heraus ihr sprecht und muss sie fühlen, und dann erzähle Ich euch, worin das Problem liegt. Aber Ich muss das fühlen. Daher entstehen auch viele interessante, spezielle Umstände.
125. Somit ist die Gefühlswelt – ein wichtiger Teil des Menschen. Aber dieser Teil muss organisiert werden. Gerade dem ist auch das Letzte Testament gewidmet. Es handelt sich dabei um die schwierigste, komplizierteste Arbeit. Dies ist eine Heldentat, die mit nichts anderem vergleichbar ist.
126. Das ist nicht so, wie wenn man sich auf eine Feldbefestigung (дзот, militärischer Begriff für Grenzbewachung, Anm.d.Ü.) wirft, wo man sich immerhin zusammenreißt – und stürzend durch ein Loch fällt, und alles ist vorbei. Obwohl man auch dafür Mut braucht. Aber das ist etwas anderes. Ich schlage euch vor, jeden Tag “durch ein Loch zu fallen“.
127. Ihr werdet diese Heldentat jeden Tag vollbringen müssen. Das heißt,  man wird sich immer auf die “Feldbefestigung“ hinwerfen müssen, jeden Tag. Und immer so: sich zusammenreißen, sich hineinwerfen, aber mit einem Lächeln. Man braucht sich nicht wie kommunistische Helden anstellen, wobei man ein Bändchen einer Matrosenkappe mit seinen Zähnen festbeißt. Ihr werdet die “Feldbefestigung“ erschrecken, sie wird davonlaufen. Und danach werdet ihr sie suchen:  wo könnt ihr euch noch darauf werfen? Aber alle sind verschwunden.
128. So werdet ihr natürlich bestialisch aussehen. Es handelt sich nicht um einen Krieg auf einem Schlachtfeld, das ist ein anderes Feld, wo Grenzwachen fortlaufen können. Daher, um sich auf solche hinzuwerfen, muss man sie herlocken, sie milde anlächeln, damit sie auf euch zukommen, diese Wachen. Ihr aber, schwupps – ihnen entgegen... und so habt ihr sie richtig überwunden. (Der Lehrer lächelte beim Lachen der Anwesenden.)
129. Lacht, macht Witze, seid fröhlich. Lernt fröhlich zu sein in diesem Leben. Also, Freude ist so nötig, das Lächeln ist nötig.
130. Hört auf, die Sachen, die sich von euren Vorstellungen unterscheiden, sehr ernst zu betrachten. Es handelt sich um eine normale Vorstellung anderer Menschen. Ihr habt normale Vorstellungen, solange ihr sie habt, vergleicht ihr einfach, denkt nach und entscheidet, wie etwas richtig zu machen ist.
131. Aber ändert nicht die umgebende Welt mit eurer Forderung. Auf die Weise ändert sie sich nicht, ihr aber werdet einknicken, einfach einknicken. Ihr werdet entmutigt sein davon, so ein brummiges Wesen bleiben, vor dem man nur Angst haben kann, und man wird versuchen zu vermeiden, euch zu treffen. Nun, so darf man nicht leben.
132. Aber dies wird doch das Unvermeidbare sein, viele sind auch so, aber später ist es schon schwierig, dies alles zu berichtigen. Deshalb, solange ihr wenigstens irgendwelche Kräfte habt, um etwas zu ändern, ändert es, schlaft nicht: die Zeit läuft.
133. Das heißt, vorläufig ist es euch noch nicht erlaubt, ununterbrochen tausend Jahre zu leben, wo etwas auf später verschoben werden könnte. Bislang läuft die Zeit irgendwie sehr schnell. Lernt, sie richtig zu wertschätzen.
134. Mag er also Witze machen, sich grob äußern. Du hast einen normalen Mann, keinen Lumpen. Mag er sich auch so benehmen. Nun, auf jeden Unfug hin ist sowieso irgendwo am Rande eine Rute zu finden... die in die notwendige Bahn stößt...
135. Es ist also alles normal. Verurteile ihn nicht vorschnell, mag er so sein, wie er ist. Aber du freust dich: du bist an seiner Seite. Schätze ihn und hilf ihm.
136. Frau sein – heißt große Geduld. Sehr große Geduld, größer, als die des Mannes. Der Mann ist sehr beweglich, es brennt mehr das Feuer in ihm, es fällt ihm schwerer, Geduld zu entwickeln. Eine Frau hat es damit leichter.
137. Wasser hat in sich mehr die Eigenschaften von Geduld. Die Fähigkeit, beliebige Hindernisse zu umfließen, ist mit Geduld verbunden. Wasser kann nicht zerstört werden, kann nicht zerbrochen werden, aber es zieht einen immer zu sich hin.
138. Seid selber so ein normales Wässerchen. Man muss nicht aufkochen. Es zieht einen nicht besonders hin zu so einem kochenden Wasser... Obwohl, natürlich auch gelegentlich dahin, aber man  kommt darauf zu und zweifelt: es kocht irgendwie so und brodelt, sodass man ein anderes Wässerchen suchen möchte.“

139. „Lehrer, die Einige-Familie hat die Entscheidung getroffen, eine Kirche zu bauen und Geld dafür zu sammeln. War es richtig, dass auf der Männer-Versammlung die Regel aufgestellt wurde, innerhalb der Einigen-Familie monatlich eine verpflichtende Zahlung zu leisten? Oder wäre es besser, die Kirche durch Spenden zu finanzieren?“
140. „In Bezug auf den Bau einer Kirche wäre es besser, mit der ganzen Kirche zu beraten, das heißt, mit allen Gläubigen. Das ist eine Kirche für alle, nicht unbedingt nur für die Einige-Familie.
141. Aber gleichzeitig könnt ihr selbst überlegen, auf welche Weise ihr sie bauen könnt. Das ist so ein Bereich, wo Ich nichts hinzufügen und irgendwelche Regeln einführen kann. Eine Kirche muss aus reinem Herzen gebaut werden.
142. Und wenn ihr all das, was mit dem Bau einer Kirche zusammenhängt, aus reinem Herzen einbringen könnt, so geht alles mit dem Bau der Kirche normal vonstatten. Wie ihr dies veranstaltet – da habe Ich keine Möglichkeit, diese Regel zu besprechen; ihr könnt selbst vereinbaren, dies zusammen zu machen.
143. Besprecht es zusammen miteinander aufrichtig und offen. Betrachtet Möglichkeiten, macht Vorschläge. Aber nicht Vorschläge wie Gesetze, sondern wie Vorschläge, die in diesem Moment als die günstigsten angesehen werden.
144. Hört den Meinungen der Menschen zu, die eventuell etwas noch Günstigeres, Interessanteres vorschlagen werden. Und so, in Übereinstimmung miteinander, versucht das zu machen.
145. Und wenn bei euch alles richtig gemacht wird, baut ihr eine Kirche. Wird es nicht richtig gemacht – braucht man nicht irgendwelche außerordentliche Bemühungen anwenden, weil ihr eine normale Kirche nicht bauen könnt, ihr werdet einen schönen Kuhstall bauen, aber keine Kirche. Aber einen “Kuhstall“ - ist auch bedingt: wollen wir nicht heilige Tiere beleidigen (so aus Gewohnheit). Etwas Sinnloses werdet ihr bauen, obwohl es äußerlich vielleicht auch einer Kirche ähnlich ist.
146. Bauen muss man aus reinem Herzen. Darum besprecht dies alles, überall muss Übereinstimmung herrschen. Aber nicht so, wo ihr einen Vorschlag einbringt, und der andere ist unwillig, zählt Geld: „Mist, wieder muss noch irgendeine Summe abgezweigt werden...“ Was für eine Kirche werdet ihr bei so etwas gebaut haben?
147. Aber wenn ihr überein gekommen seid, dann so: „Natürlich, ja, natürlich lässt sich etwas finden. Dort können wir noch etwas abzweigen, auch hier...“, das heißt, wo diese Entscheidungen von der Seele her getroffen werden, dann eben werdet ihr Kirchen bauen.
148. Es kann sein, dass es langsam vorangeht, vielleicht gibt es wenig Geld, es ist für etwas nicht ausreichend genug da, es wird Stück für Stück gebaut, aber dieses “Stück für Stück“, das sich über die Erde erheben wird –  wird schon eine Kirche sein. Mag sogar nur die erste Balkenreihe liegen, es wird schon die Kirche geben.
149. Es heißt nicht unbedingt, dass ihr nur dann eine „schlüsselfertige“ Kirche gebaut habt, und dies noch irgendwo bei einem Notar fixiert habt, oder irgendwo bei einer Administration. Nicht dadurch wird eine Kirche gebaut. Ihr habt euch bemüht, habt das Fundament gemacht, habt die erste Balkenreihe gelegt... Aber wenn ihr dies aus dem Herzen/Seele ??? gemacht habt, - ist das alles, die Umgebung beginnt, sich zur Kirche zu formen. Dort beginnt sich schon der Geist der Kirche zu formen, der Anfang ist schon vollzogen.
150. Habt ihr zwei Balkenreihen gelegt, so ist von der Kirche schon etwas mehr vorhanden. Ihr habt dort mehr Liebe und Bereitschaft hineingelegt. Hier darf man nicht nach dem Motto “koste es, was es wolle“ handeln, so wird eine Kirche nicht gebaut, wohl aber irgendein Administrations-Gebäude.“
151. „Lehrer, Du hast gesagt, es darf dabei kein Gesetz geben, hier sind aber Listen von denjenigen entstanden, die dieses Geld nicht abgeben, und es beginnen deshalb Untersuchungen über diese Menschen und Ähnliches.“
152. Ich kann euch hier kaum einen Hinweis geben, weißt du. Ihr berührt ein Gebiet, das mit eurer großen Schwäche verbunden ist, mit einer sehr großen Schwäche. Ihr habt viele Ängste und Befürchtungen: und was, wenn das Geld nicht reichen wird...
153. Das heißt, das ist ein so großes Gebiet, das über Jahrhunderte geformt wurde und das sehr schwer zu beseitigen ist. Wo aber alles auf Zukunftsangst basiert: nicht ausreichend Geld – das war's, ihr kommt um, werdet verlassen.
154. Ihr habt einen ganzen Komplex verschiedener Bilder, und der stört euch, richtig nachzudenken. Daher seid ihr gezwungen zu manövrieren, Varianten zu suchen, wie man immerhin die Mitmenschen dazu bewegt, dass sie reinen Herzens kommen und Geld abgeben.
155. Rumms – irgendwo ist für sie so ein akkurates Gesetz, zack – die Regel ist besprochen worden, hoppla... Und dort beginnt man zu schauen, wo man noch hinschleichen kann, um doch nichts abzugeben. Lächelt und entgleitet, sucht sich ein Hintertürchen. So steht es auch mit all den Gesetzen, die in der Gesellschaft des Menschen geschaffen werden.
156. Deswegen entsteht auch so eine spezielle Redewendung: Gesetze werden geschaffen, um sie zu umgehen. Das ist so eine interessante Auflage, die sich der Mensch ausgedacht hat, um sein Leben irgendwie farbiger zu gestalten: ernste Gesetze ausdenken und Hintertürchen suchen und wie man denn hier interessant entweichen kann. Er schafft sich ein Kreuzworträtsel und verspürt auch noch Eifer dabei.
157. Darum fällt es Mir sehr schwer, irgendwelche Hinweise auf diesem Gebiet zu geben. Ich wende Mich doch sozusagen an Gläubige, die gekommen sind und den gemeinsamen Raum als einen gewissen Tisch Christi wahrnehmen, man teilt gerne alles mit den anderen und schaut, wie man dies noch besser machen kann. So etwas ist für Mich eure normale gegenseitige Wahrnehmung und die von allem, was vor sich geht.
158. Wenn ihr Mich aber in Verhältnisse hineinzieht, wo ihr anfangt zu überlegen (selbst nur, um zu überlegen!), ob ihr nicht zu viel vom Tisch Christi herausgebt und dass Ich euch noch helfe, dort irgendeine Regel hineinzudrücken – dies da ist für Mich schon eine Tragödie.
159. Ich beginne, Mich in das Gebiet, das nicht das Meine ist, zu verwickeln. Ich versuche euch zu helfen, aber das ist nicht Mein Gebiet, es ist Mir schon fremd geworden. Ich erwarte aufrichtige Handlungen, aber euch geht die Angst vor. Aber Ich helfe, weil Ich euch helfen möchte, verwickle Mich, habe es dann aber schwer.
160. Wenn man einen Schritt dahin macht, erfordert das einen zweiten. Weil, wenn euch einer zugelassen wird, fragt ihr Mich dann: „Aber wenn dies da so geht, kann man vielleicht auch noch ein bisschen weiter?..“
161. Ist ein Schritt gemacht, sehe Ich manchmal: was soll's, dann wollen wir hier weitergehen. Aber das ist nicht angenehm, das geht schon gegen die Wahrheit. Um euch wenigstens irgendwo entgegen zu kommen, damit ihr nicht zu viel Angst habt, um euch ein wenig zu schonen... Aber das kann andererseits das heißen, dass Ich euch einfach verliere. Ich möchte euch helfen – und beginne, euch zu verlieren.
162. Im Fall völliger Strenge bin Ich bereit, all das zu verbieten, was ihr versucht, für euch als das Erlaubte zuzulassen. Daher bringt ihr Mich durch so eine Frage oft in eine unangebrachte Lage. Es ist für Mich schwer, eine Regel zu geben. Ich erwarte von euch einfach den aufrichtigen Wunsch, mit völliger Bereitschaft zu erkennen, wie ihr dies lösen könnt.
163. Und wenn die richtige, normale Richtung bestimmt ist, will Ich von euch so einen Wunsch sehen, wo ihr euch bemüht, dorthin zu viel zu geben, aber Ich sage euch: „Halt, halt, nicht so viel. Warum so viel! Das ist nämlich der Tisch Christi, ihr werdet ihn zerstören mit dieser Überfülle, er wird jetzt einfach zerbersten, er wird so eine Fülle, die ihr versucht, dort hinzugeben, nicht halten können.“ Das da wäre besser zu sehen.
164. Als wenn man herantritt und die “Tischplatte“ betrachtet – ja, was für viele leere Stellen. Sie scheint sozusagen für Vieles berechnet zu sein, aber darauf gibt es mehr an Luft und Wünschen. Wünsche gibt es nicht wenige, Phantasien, aber in der Realität gibt es wenig von allem.“
165. „Lehrer, dies, so ergibt es sich, ist wie vor zweitausend Jahren, wo von einer Frau erzählt wurde, die ihren letzten Heller aus reinem Herzen abgegeben hat, ja?“
166. „Ja, das ist die Wahrheit, wo ihr aufrichtig das abgebt, was ihr habt, wobei ihr wisst, dass das richtig ist. Ihr denkt nicht darüber nach, inwieweit ihr persönlich noch genug habt. Ihr teilt es aufrichtig und glaubend. Und wenn ihr das Allerletzte abgebt, so ist es bei weitem mehr, selbst wenn ihr sogar nur ein klitzekleines Stückchen abgeben könnt.
167. Das ist unvergleichlich mehr, als wenn irgendein Milliardär irgendwohin eine Million in euer Sparschwein wirft. Jenes wird unvergleichlich mehr sein, als seine Million. Weil er sie aus einem Überfluss hinwerfen wird, er hat viel davon. Etwas abgeteilt, fallen gelassen und vielleicht vergessen, dies wirkt sich in keiner Weise auf sein Leben aus.
168. Wenn ihr aber beinahe das Letzte abgebt, so wirkt sich das auf euer Leben aus. Aber ihr beginnt, euer Angenehmes im Namen von etwas Größerem zu opfern. Und dies sind schon geistige Werte, das ist direkt mit der geistigen Entwicklung verbunden, ist offensichtlich damit verbunden. Das hat natürlich einen größeren Wert.
169. Daher möchte ich nicht, dass euer Leben sofort komplizierter wird, es wird nun nämlich nicht vorausgesetzt, dass jetzt hier möglichst viele solcher Helden sein würden, solche heldenhaften Persönlichkeiten. Unter euch kann man nicht viele von solchen finden.
170. Ich möchte, dass ihr eine bei weitem größere Gesellschaft schaffen würdet. Wir reden nämlich über die Zukunft, wo Kinder zur Welt kommen, sie erzogen werden, das heißt, es wird ein bei weitem größerer Umfang benötigt. Nicht einfach so, dass zehn irgendwelcher Helden, eine kleine Anzahl von Menschen, zusammenkommen, die wirklich bereit sind, alles zu geben. Es gibt solche Menschen, aber das genügt nicht.
171. Man kann mit ihnen natürlich bis zum Ende leben, auf die ganze Welt leuchten, einen Lichtstrahl schaffen, der allen angenehm sein wird, er wird alles beleuchten, und es wird allen warm sein, aber nichts wird nach ihrem Ableben bleiben, nur eine Erinnerung. Und alle Übrigen werden weiterhin herumirren und im “Mist“ herumwühlen.
172. Ich möchte, dass ihr das eigentliche Wesen des Lebens ändert. Deswegen komme Ich euch auch in einigen Momenten entgegen, um euch nicht in zu strenge Umstände zu stellen. Aber das ist eine gefährliche Seite, sie ist einfach gefährlich. Und Ich möchte, dass ihr es schneller schafft, über dieses Thema nachzudenken.
173. Und wenn Ich euch bei irgendwelchen Gelegenheiten entgegenkommen kann, so seid vorsichtig dabei zu versuchen, dieses Gebiet zu erweitern. Das ist schon sehr gefährlich.
174. Macht es selber für euch lieber strenger, als wenn Ich das für euch strenger mache. Dann gerade sehe Ich euer Bestreben. Wenn Ich gezwungen bin, es für euch strenger zu machen, ihr dem aber versucht auszuweichen, so ist dies nicht jene interessante Form von Kommunikation, die Ich sehen möchte.
175. Ich möchte euer Bestreben sehen, selbst von euch zu fordern. Nicht von euren Mitmenschen, sondern von euch selbst zu fordern. Wo Ich euch aufhalten würde und sagen: halt, halt, halt, du musst es hier nicht übertreiben, alles läuft normal, du kannst dir das da erlauben.
176. Es ist für Mich leichter und interessanter, das so zu sagen. Leichter, als wenn Ich sage: „Wieso denn, wie lange kannst du das so machen! Werde das da los, und das da musst du loswerden...“. Versucht, diese Angelegenheit geradewegs zu verstehen.
177. Das ist alles, vorläufig enden wir. Ich habe euch zu viel sagen müssen. Ich möchte nicht, dass dies irgendwo unter andere Antworten verloren geht. Es handelt sich um sehr wichtige Nuancen.
178. Erinnert euch wieder an das Lächeln und an Witze, und dass ihr lächelnd auf dieser Welle entlanggeht und auf viele eurer Schwierigkeiten ebenso mit Ironie und Humor schauen könnt. Das wird sehr gut sein.
179. Das war´s. Ich wünsche euch Glück. Bis zum nächsten Treffen.