21.10.2016
- Wer also ist der Barbar?
(vorläufige wortnahe Übersetzung) |
Unerwartet
habe ich mich innerhalb des grenzenlosen Internets in einem der
Beiträge mit einer Äußerung des Oberhauptes der Russisch Orthodoxen
Kirche, Patriarch Kirill, bekannt gemacht, worin er sich recht knapp
ziemlich sicher und “meisterhaft“ über das Wesen der alten Slawen am
Vorabend ihres Erscheinens äußert, unter ihnen Kirill und Mephodis, die
die Aufklärung aus einem fernen Land gebracht hatten. Das Zitat:
„... Und wie waren die Slawen? Das waren Barbaren... Menschen, die
Unklares geredet haben, das waren Menschen zweiter Sorte, das waren
beinahe Tiere...“ Und obwohl der Sprecher in der angeführten Sendung
leicht erkennbar war, würde ich mich nicht wundern, wenn man auch ihn
gefährdete, weil man in den Gewässern des uferlosen Ozeans des
Internets sehr viele hinterlistige, nicht sichtbare Überraschungen
antreffen kann, die mit den Händen von allen möglichen, geschickten
Menschen sorgsam aufgestellt sind. Natürlich, wenn die Äußerung im
oben erwähnten Zitat von einer hochgestellten Person angeführt wird,
insbesondere vom Oberhaupt der Russisch Orthodoxen Kirche, so schafft
dies unvermeidlich die ernste Versuchung, eine ideologische Aggression
zu entzünden, die zu wildesten und traurigsten Folgen führen kann! In
dieser Zeit reicht es schon nicht mehr, nur vom Streit zwischen den
Religionen zu sprechen, da in der Gesellschaft auf ganz natürliche
Weise nicht wenige verschiedenartige Ideenkonzepte gebildet
wurden, wo die Menschen sich in unterschiedlichen zahlreichen ideellen
Gruppen vereinigt haben. Und es ist nicht wichtig, ob die Menschen
in solchen Kollektiven über das Werk Gottes, über den strahlenden Sieg
der Kollaboration, oder aber über die Wiederherstellung der Kultur von
Neandertalern sprechen – all dies gehört zu der Ideologie, an eben nur
die sie als die richtige glauben können. Natürlich werden sie alle
das Richtige in ihren Ideen so behaupten, als ob sie ein genaues Wissen
hinsichtlich des Objektes ihrer Behauptung besitzen würden, aber sie
alle vereinigen sich gerade durch den Glauben an das Richtige von dem,
wovon sie in Wirklichkeit nichts wissen! Der Mensch hat die
einzigartige Eigenschaft des Verstandes, die man bedingt als
beweglichen Verstand bezeichnen kann, was, im Gegensatz zu allen
anderen Erscheinungsformen des Verstandes bei den ihm bekannten
Vertretern der Welt der Tiere, den Menschen befähigt, den Planeten
seines Verweilens selbstständig zu verlassen. Aber ungeachtet
dessen, dass solche Eigenschaften des Höheren Verstandes vorhanden
sind, wird der Mensch niemals zu den Vertretern einer ausgesprochen
verstandesmäßigen Zivilisation gehören! Gerade schon das
Vorhandensein von hitzigen Emotionen im Verlauf eines Streites, der oft
zwischen Menschen vorkommt, kann schon den Menschen durchaus als einen
nicht völlig vernünftigen charakterisieren. Die Gefühlswelt des Menschen wird seine schicksalhafte Lebenslinie immer bestimmen. Ich
will mir erlauben, etwas zu lächeln und zu sagen, dass es einst
richtiger wäre, den Menschen nicht als Homo sapiens (vernünftiger
Mensch), sondern als den empfindsamen Menschen zu bezeichnen, so etwas
wie Homo sensitivus. In der Lebenstätigkeit des Menschen wird
die Bekundung des Glaubens immer die Schlüsselerscheinung sein, weil
die Besonderheiten des Gesetzes des Glaubens mit den
Gefühlsbesonderheiten untrennbar verbunden sind, Kenntnisse aber
sind die Schlüsselerscheinung des Verstandes. Vormals wurde
euer biologischer Organismus mit der ihm eigenen besonderen Qualität
des Feldbewusstseins und der Qualität des Verstandes zum ersten Mal in
der Geschichte des Seins der Welt mit dem einzigartigen
Energie-Informationsfeld der feinsten Struktur des geistigen Gewebes
verbunden, das ihr im Laufe der Zeit auch begonnen habt, als Seele zu
bezeichnen. Also, seit jener bedeutsamen Periode, als der Mensch die
lebendige Seele erwarb, übertrafen die Gefühlsbesonderheiten seines
biologischen Organismus unvermeidlich die Normen, die für sie von der
Natur zugelassen wurden, wodurch die menschlichen Fähigkeiten für eine
vernünftige Tätigkeit unter den sehr starken Einfluss seiner eigenen
egoistischen Gefühlswelt gerieten. Darum, weil der Mensch vor allem
von den egoistischen Gefühlsbewegungen geleitet wird, benutzt er bei
der Kommunikation mit anderen die Gedankenbilder in der Weise, dass man
sein Kommunizieren eher als dumme Provokation zu dummen Handlungen
bezeichnen kann. Und nicht selten passiert es, dass im Verlauf einer so
geführten Kommunikation der Provokateur vom Opponenten auch noch ein
vernünftiges Durchdenken erwartet. Eine vernünftige Tätigkeit des
Menschen wird ausschließlich dann normal werden können, wenn seine
eigenen Ego-Gefühlsbesonderheiten richtig organisiert sind und, wenn
man es so ausdrücken kann, wohltätig modifiziert sind! Gerade diese
Aufgabe muss der Mensch lösen, indem er sich allmählich des Gesetzes
der geistigen Entwicklung bewusst wird und indem er seine
Lebensgestaltung durch Willensanstrengung, entsprechend den Forderungen
dieses Gesetzes, umgestaltet! Denkt daran! Das Gesetz der geistigen
Entwicklung, so, wie auch ein beliebig anderes Gesetz der Mathematik,
Physik oder Chemie, ist Eines für alle Menschen und bezieht sich weder
auf Kulturwerte, noch auf irgendeine kulturelle Aufklärung und erst
recht nicht auf nationale Besonderheiten! Alle Assoziationen, die
mit dem Verständnis des Menschen im Zusammenhang mit der Bestimmung
“Religion“ entstanden sind und weiterhin entstehen, beziehen sich in
sehr geringem Maße auf die Wahrheit der geistigen Entwicklung. Und
alle Atheisten, unter denen es nicht wenige recht kluge Leute gibt,
sind sehr den strengen und unheimlich ernsten Akademikern der bildenden
Künste ähnlich, die eifrig ein primitives Kinderbild zum Thema “Möge es
die Sonne immer geben“, kritischer Bewertung unterziehen! Weil all das bislang über Gott Eingeprägte eher gerade an so ein naiv, aber zu einem guten Thema gezeichnetes Bild erinnert. Einfach
die Kinder, die sich unter Verhältnissen endloser Kriege entwickelt
haben, haben diese Zeichnungen auch noch mit vielen überflüssigen
Details negativer Schattierung ergänzt. Das vernünftige Verständnis
der Wahrheit Gottes, worin Gläubige gleichsam voranschreiten müssten,
sollte mit dem eindeutigen Verstehen dessen verbunden sein, dass alle
Menschen auf der Erde in ihrem inneren Wesen untereinander gleich sind,
bloß leben sie in unterschiedlichen kulturell-erzieherischen
Verhältnissen! Ebenso, dass Gott alle gleichermaßen liebt und wie Regen und Sonne seine Gnade auf jeden gleichermaßen strömen lässt! Ob
es denn unter solchen Verhältnissen überhaupt Gotteskinder zweiter
Sorte geben kann, so, wie es oben seitens einer gebildeten,
hierarchisch hochstehenden Person erwähnt wurde? Was aber die Barbaren angeht, so formten sich diesbezüglich zwei Definitionen im Laufe der Geschichte. Wenn
man die ursprünglich entstandene Bedeutung meint, dann setzt sie
wirklich diejenigen voraus, die eine andere Sprache sprechen und nichts
von dem, was sie reden, verständlich ist. Aber dann ist dies eine
relative Bestimmung, und dieselben anfangs oben erwähnten Slawen
sollten, indem sie die Fremdländischen antrafen und die mit einer für
die Slawen unklaren Sprache redeten, sie auch ganz gerechtfertigt
Barbaren nennen, wie hoch ihre Stirn im Sinne ihrer Bildung auch immer
gewesen sein mag. Auf dieselbe Weise, wenn jemand aus einem
primitiven afrikanischen Stamm den Patriarchen der Russisch Orthodoxen
Kirche oder den Papst zu dieser Zeit auf irgendeiner staubigen Straße
antreffen würde und er sie in einer absolut unbekannten Sprache reden
hören würde, so könnte er diese Personen der kirchlichen Hierarchie
auch, gemäß der klassischen Bestimmung, durchaus angebracht als
Barbaren wahrnehmen. Also, in so einem Fall ist der Begriff “Barbar“ überhaupt nicht eindeutig negativ zu bestimmen. Nur aber hat im Verständnis der Mehrheit der existierenden Menschen der Begriff “Barbar“ so einen Sinn, der grobe und brutale Menschen voraussetzt, solche, die Kulturwerte zerstören. Eine
beliebige freie Vereinigung von Menschen, die danach strebt, ihre
Lebenstätigkeit selbstständig und in Einheit miteinander zu führen,
wird unvermeidlich irgendwelche eigenen Formen der Lebensweise
schaffen, die im Laufe der Zeit einen traditionellen Kulturcharakter
annehmen. Die Elemente solcher Formen können wirklich mit wilden
Erscheinungen einhergehen, die mit einer Schädigung des lebendigen
Organismus nicht nur eines Tiers, sondern auch des Menschen verbunden
sind, aber auch mit vielem anderen, was völlig harmlos sein kann, mag
es auch sehr befremdlich auf viele unbeteiligte Beobachter wirken. Also,
wenn wir zu den erwähnten alten Slawen zurückkehren, wer war denn dort
der Barbar, als der Prozess des Aufzwingens des neuen Glaubens mittels
Massentaufe vor sich ging? Brachte nicht etwa das Eintreffen
des allzu sehr Gebildeten die Zerstörung der traditionellen Normen und
der übrigen Kulturwerte mit sich, Kulturwerte, die eben die alten
Slawen sehr hoch geschätzt haben? Keine einzige Menschenvereinigung,
in deren Milieu irgendwelche Glaubensformen von heiligem Charakter
entstanden sind, kann grundsätzlich innerhalb kurzer Zeit auf ihren
Glauben im Namen irgendeiner neuen Glaubenslehre, die von außen
gebracht wurde, verzichten. Innerhalb kurzer Zeit kann eine neue Glaubenslehre nur aufgezwungen werden und das eben nur auf gewaltsame Weise! Also, wer ist der Barbar und dabei eben im wahrsten Sinne des Wortes? Jedermann,
der in Wort oder Tat an einer Schädigung teilnimmt hinsichtlich der
Habseligkeiten von irgendwem unter den Menschen, oder aber um so mehr
an einer Schädigung ihrer psychischen oder physischen Gesundheit nur
aufgrund ideologisch unterschiedlicher Ansichten, ist gerade der
Barbar im schlimmsten Sinne dieser Bezeichnung! Achtet aufmerksam darauf, wie euer Streit um ideologische Themen verläuft. Jeder
von euch, der Negatives gegenüber einem Andersdenkenden ausdrückt,
indem er bestrebt ist, den anderen zu beleidigen und zu erniedrigen,
bekundet er dann nicht auch etwas Barbarisches, weil er
sich damit schon einen Übergriff auf die innere Kultur dieses Menschen
erlaubt? Ein charakteristischer Zug des Benehmens des Menschen, der
das Reich der Kraft darstellt, ist die Bereitschaft, grobe Kraft als
Bestrafung anzuwenden, wobei man seine Unfähigkeit fühlt, in einem
intellektuellen Streit zu widerstehen. Die primitive psychologische
Verletzlichkeit eines kennzeichnenden Vertreters dieser Epoche der
Kraft liegt in seiner Fähigkeit, einen beliebigen Verlust als
Beleidigung wahrzunehmen, was sofort die Versuchung zur Notwendigkeit
schafft, sich zu verteidigen. Und grobe Kraft anzuwenden ist das erste,
wozu er geneigt ist! Diesbezüglich ist auch eine zutreffende Volksweisheit entstanden: Ist da Kraft, so braucht es keinen Verstand. Also,
wenn im Altertum etwas schon geschehen ist, so ist das einzig Weise,
sich dem gegenüber wie zu einer Gegebenheit zu verhalten, die damals
wegen der in jener Zeit entstandenen entsprechenden Umstände nicht
anders sein konnte. Jetzt aber ist die Zeit schon gekommen zu
lernen, eine würdige Schlussfolgerung zu ziehen und zu begreifen, dass
das von euch Gesagte nicht durch gesunde Vernunft wahrgenommen werden
kann, weil es problematisch sein wird, es in dem einzigartigen Wesen
des Menschen vorzufinden. Der Mensch nimmt neue Bilder vor allem von
der Position her wahr: “das gefällt mir“ oder “das gefällt mir nicht“,
und eben der Charakter dieser ersten Gefühlsreaktion wird bestimmen,
inwieweit aufmerksam der Wahrnehmende die neue Information begreifen
wird. Darum, in Perioden des Ausdrucks massenhafter Unzufriedenheit
verhält sich der geistig unreife Mensch sehr sensibel gegenüber
Information, die fähig ist, wenn auch nur annähernd, in die Richtung zu
weisen, wohin sich diese Unzufriedenheit ergießen soll. So einer
geistig schwachen Person wird eine beliebige Information gefallen, die
seine Unzufriedenheit befriedigen wird, und so jemand wird, sogar in
der Regel, dasjenige, was er antrifft, nicht auf normale Weise
begreifen können! Doch dies ist aber schon ein günstiger Nährboden
für eine aktive Erscheinung von Fanatismus im negativsten Sinne dieser
Definition! In der Filmbranche trifft man nicht selten Werke mit erschreckendem, phantastischem Inhalt über lebendige Zombies an. Ist
dies nicht eine Entsprechung hinsichtlich ideologisch brennender
Personen, die hartnäckig danach streben zu zerstören und all denen
Schaden zuzufügen, die sich zumindest irgendwie von ihrer
Weltanschauung unterscheiden? Und ob denn die Tatsache, dass alle
möglichen Losungen über etwas Helles und Heiliges über ihren Köpfen
vorhanden sind, solche Handlungen von ihnen rechtfertigen kann? In Wirklichkeit hat Gott niemals jemanden verurteilt und wird niemals jemanden verurteilen! Ihr verurteilt immer euch selbst und werdet euch selbst verurteilen, indem ihr eure eigene Wahl trefft!
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