23.09.2016
- Über die Besonderheiten des
Patriotismus (vorläufige wortnahe Übersetzung) |
01.
Anfang November erschien der nächste Teil des Aufrufes vom Lehrer –
“Aufruf an diejenigen, die noch fähig sind, nicht zu sterben. Über den
Patriotismus“.
Vissarion:
02. Wie vielen lautstarken Ausdrücken über den Patriotismus kann man
regelmäßig im Erscheinungsbild der Lebenstätigkeit der menschlichen
Gesellschaft begegnen.
03. Ob aber solche Ausdrücke in Zusammenhang mit verschiedenen
Umständen sachkundig genug verwendet werden, wenn man die normale
Entwicklung gerade des geistigen Wesens des Menschen darunter versteht
(wovon in Wirklichkeit das harmonische Wohlergehen der gesamten
menschlichen Gesellschaft vollständig abhängig ist)?
04. Der Patriotismus ist in der Gesellschaft der Menschen wie ein
gewisses tiefes Gefühl verankert, das mit der Ergebenheit zu ihrer
Heimat verbunden ist, wo unvermeidlich seinerseits der Begriff “Heimat“
nicht einfach als ein bestimmter begrenzter Ort auf der Oberfläche der
Erde verstanden wird, sondern die menschliche Gesellschaft selbst an
diesem bedingt begrenzten Ort.
05. Eine Gesellschaft, die infolge bestimmter primitiver egoistischer
Besonderheiten bestrebt ist, sich unter den ihr ähnlichen
Gesellschaften mittels der einstmals erdachten Beschränkungen im
kulturellen Selbstausdruck herauszuheben.
06. Wenn ein Mensch das notwendige Anfangsniveau von Weisheit erreicht,
so beginnt er zu verstehen, dass alle Prozesse in der Welt des Daseins
auf einem Gesetz gründen.
07. Die vollwertige Entwicklung des Menschen und somit auch der
gesamten menschlichen Gesellschaft hängt ausschließlich von dem für
alle Menschen einen Gesetz ab.
08. Die Harmonie kann man nur erreichen, wenn man sich in die Richtung
bewegt, die von dieser Harmonie vorgegeben ist.
09. Und da die Harmonie auf dem für alle einen Gesetz gegründet ist, so
kann auch die Richtung für alle nur die eine sein!
10. Alle übrigen Richtungen sind unvermeidlich mit Disharmonie
verbunden, das heißt, diese Richtungen führen eindeutig zur
Selbstvernichtung eines jeden, der diese Richtung nicht rechtzeitig
verlassen wird!
11. Im Laufe der Geschichte der Entwicklung der Welt des Daseins haben
sich auf dem Wegrand solcher falschen Richtungen ziemlich viele Gebeine
derer angehäuft, die zu ihrer Zeit die Gesellschaft, der sie
angehörten, kindlich begeistert als eine großartige verkündet haben.
12. Das Vorhandensein auf der Erde von Gesellschaften, die immer noch
außergewöhnlich aktiv ihre eigene außerordentliche Bedeutsamkeit und
ihre Macht zu behaupten fortfahren, ist ein Zeichen dafür, dass sich
alle diese Gesellschaften in die falsche Richtung bewegen.
13. Solange verschiedene menschliche Gesellschaften untereinander nach
dem Prinzip, das sie zwingt, miteinander nach Bedeutsamkeit und Macht
zu wetteifern, zusammenwirken, werden diese Gesellschaften
unvermeidlich zu Kummer und Leid verdammt.
14. Das Prinzip der normalen geistigen Entwicklung schließt jeglichen
Wettbewerb vollständig aus.
15. Wettbewerb ist nur für die Bedingungen der ego-natürlichen
Entwicklung charakteristisch und gründet auf den primitiven
Gesetzmäßigkeiten des Instinkts.
16. Die Lebensstrukturen aller menschlichen Gesellschaften, die
heutzutage auf der Mutter Erde weiterhin existieren, basieren
vollständig auf ego-natürlichen Prinzipien, was eindeutig eine falsche
ideologische Ausrichtung in der Entwicklung dieser Gesellschaften
bestimmt!
17. In diesem Zusammenhang trägt jede Erwähnung des Patriotismus
unvermeidlich einen bedingt vernünftigen Charakter, denn ein Patriot
soll in diesem Fall ergeben an den Werten seiner Gesellschaft
festhalten, unabhängig davon, inwieweit diese Bedingtheiten den wahren
Werten der harmonischen Bildung des geistigen Wesens des Menschen
widersprechen können.
18. Vernünftig wird die Benutzung des Begriffes “Patriotismus“ nicht im
engen nationalen Sinn sein, sondern nur im allgemeinmenschlichen!
19. Und wenn in Priorität die Fragen betrachtet werden, die mit der
normalen Entwicklung des Menschen verbunden sind und nicht mit der
national-isolierten Gesellschaftsbildung.
20. Jedes Große fängt immer mit dem Kleinen an.
21. Deshalb wird auch die Frage über die Harmonie der Entwicklung der
gesamten menschlichen Gesellschaft erst dann angebracht sein, wenn die
Wahrheit, die das Richtige des Zusammenwirkens der Menschen miteinander
gesetzlich bestimmt, sachkundig erkannt sein wird, wobei keine
Tradition eindeutig als Ausgangspunkt betrachtet werden darf.
22. Die Vernunft und das vernünftige Denken dürfen auf keine Weise
eigentümliche nationale Besonderheiten haben!
23. Durch nationale Besonderheiten kann sich nur die charakteristische
Wahrnehmung der geschehenden Realität herausheben, die sich aufgrund
bestimmter erdachter ideologischer Normen entwickelt, die ein Mensch
gezwungen ist, sich anzueignen, indem er im Kreise der Gesellschaft
großgezogen wird, in der er wohnt und auf die er großen Wert legt.
24. Wenn die Sicht auf die geschehende Realität nationale
Besonderheiten hat, ist so eine Sicht ausschließlich voreingenommen!
25. Vernünftig kann so eine Sicht grundsächlich nicht sein!
26. Vernunft und vernünftiges Denken basieren auf einem Gesetz.
27. Und das heißt, nur dann kann die menschliche Zivilisation jene
Einheit, die man als Familie bezeichnen kann, welche nicht durch eine
Ideologie in sich geteilt ist, welche dazu zwingt, ein und das selbe
Gesetz verschieden zu sehen, nur dann kann sich diese Zivilisation mit
Recht als eine vernünftige herausbilden!
28. Vorerst einmal darf die menschliche Zivilisation von einem
außenstehenden Beobachter nur als pseudovernünftig wahrgenommen werden.
29. Ob sich die Menschen an den Hinweis aus dem Evangelium erinnern,
der besagt, dass das Reich oder das Haus, das in sich geteilt ist,
unvermeidlich zur Zerstörung verdammt ist?
30. Ein einheitliches Reich kann aufgeteilt werden, wenn sich darin
zwei oder mehrere bedingt gleiche Herrscher kundtun, und ein Haus, -
wenn sich in seinem Bereich mehr als einer zum Hausherren erklärt.
31. Der Himmlische Vater ist ausnahmslos der einzige für alle Menschen!
32. Die Rettung der menschlichen Gesellschaft liegt in der Einheit!
33. Und das ist nur aufgrund der Aneignung einheitlicher
allgemeinmenschlicher Werte möglich!
34. Es wäre weise, wenn die Vertreter des nüchtern denkenden Teils
verschiedener Gesellschaften eine angemessene Aktivität zum allseitigen
und obligatorisch objektiven Erfassen dieses Themas gezeigt hätten,
indem sie alles das, was neu zum Vorschein kommt, aufmerksam betrachten
und sich nicht auf die in der Vergangenheit historisch angesammelten
Orden und Banner berufen würden.
35. Neue Realitäten werden stets neue Hinweise nach sich ziehen!
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